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Anlage zum Entnehmen von Schüttgut von einem Lagerplatz Die Erfindung
bezieht sich auf eine Anlage zum Entnehmen von Schüttgut von einem Lagerplatz mit
einer Abförderanlage, die aus wenigstens zwei parallel nebeneinander verlegten Bandstraßen
besteht, sowie mit wenigstens zwei auf verschiedenen Seiten der Abförderanlage arbeitenden
Schüttgut-Abtraggeräten, z. B. Schaufelradladern.
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Bei solchen Anlagen kommt es vor, daß der auf einer Seite der Abförderanlage
arbeitende Schaufelradlader um eine große Strecke verfahren werden muß, weil er
an einer von der bisherigen Aufnahmestelle weit entfernten Stelle eingesetzt werden
soll, während der auf der anderen Seite der Abförderanlage befindliche Lader seine
Einsatzstelle nicht ändert.
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Damit in einem solchen Falle die beiden Lader ungehindert voneinander
das vom Lagerplatz entnommene Schüttgut auf die ihnen zugeordnete Bandstraße abgeben
können, sah man sich bisher genötigt, beiderseits jeder der beiden Bandstraßen zwei
Schienen für die den beiden Ladern zugeordneten Aufgabewagen zu verlegen, damit
die beiden Aufgabewagen völlig unabhängig voneinander an beliebige Stellen der Abförderanlage
gebracht werden können. Hierzu benötigt man also, wenn z. B. Bandstraßen nebeneinanderliegen,
insgesamt vier Schienen, was vor allem bei einer großen Ausdehnung des Lagerplatzes
große Kosten verursacht. Diese sind nicht nur durch die Anschaffung von Schienen
bedingt, sondern auch dadurch, daß zwischen den beiden Bandstraßen zwei Schienen
nebeneinander verlegt werden müssen, so daß die Bandstraßen einen entsprechend großen
Abstand voneinander erhalten und entsprechend lange Schwellen benötigt werden.
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Dieser Nachteil wird gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch behoben,
daß wenigstens zwei über beide bzw. alle Bandstraßen hinwegreichende Aufgabewagen
unabhängig voneinander auf zwei längs der Bandstraße verlegten Schienen verfahrbar
sind und daß die Abwurfenden der von den Abtraggeräten ausgehenden Bandausleger
wahlweise mit dem einen oder anderen Aufgabewagen in übergabegerechter Anordnung
in bezug auf die betreffenden Aufgabeleitvorrichtungen verbunden werden können.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Teil einer Abförderanlage
eines Lagerplatzes sowie die zugehörigen Abtraggeräte und die F i g. 2 und 3 Querschnitte
durch entsprechende Aufgabewagen in zwei verschiedenen Ausführungsformen.
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Auf einem Lagerplatz sind zwei Förderband-
straßen 1, 2 parallel nebeneinander
verlegt. Auf verschiedenen Seiten der Bandanlage arbeiten zwei Schaufelradlader
3, 4, die das von ihnen aufgenommene Schüttgut über je einen in der Höhenrichtung
sowie seitwärts schwenkbaren Ausleger 5 bzw. 6 unter Vermittlung von je einem Aufgabewagen
7 bzw. 8 auf die betreffende Abförderbandstraßel bzw. 2 aufgeben.
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Jeder der beiden Aufgabewagen überbrückt portalartig die beiden Bandstraßen
1, 2 und ist auf Schienen 9, 10 verfahrbar, die auf den Außenseiten der Bandstraßen
verlegt sind. Jeder Aufgabewagen hat zwei Trichter 11, 12, die oberhalb je einer
der beiden Bandstraßen angeordnet sind.
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Bei der Ausführungsform nach F i g. 2 ist oberhalb von jedem Trichter
11, 12 eine Stützkonstruktion 13, 14 mittels eines Schwenkkranzes 15, 16 um eine
lotrechte Achse drehbar. Auf jeder Stützkonstruktion 13, 14 sind diametral einander
gegenüber zwei Lagerböcke 17, 18 angeordnet, in denen jeweils einer der Ausleger
5 oder 6 abgestützt werden kann. Dieser wird hierbei mit Hilfe von waagerechten
Gelenkbolzein 19 an die Lagerböcke 17, 18 angekuppelt. Die Anordnung ist so getroffen,
daß das auf dem betreffenden Ausleger 5 befindliche Förderband 20 das Schüttgut
über die Abwurftrommel 21 in den betreffenden Trichter 11 aufgibt.
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Es sei beispielsweise angenommen, daß der Schaufelradlader4, aus
der in Fig. 1 dargestellten Lage nach links hin bis an eine entfernte Stelle des
Lagerplatzes gefahren werden soll. Zunächst ist sein Abwurfausleger 6 mit dem Aufgabewagen
8 derart gekuppelt, daß das Schüttgut durch den Trichter 12 auf die Bandstraße 2
aufgegeben wird.
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Von dem anderen Schaufelradlader3 wird angenommen, daß er seine Einsatzstelle
nicht ändert und sich nur nach Maßgabe des Abtragefortschrittes bewegt,
wobei
aber der zugehörige Aufgabewagen längere Zeit stehenbleiben kann. Auf diesen stützt
sich der Ausleger 5 derart ab, daß das von dem Lader 3 entnommene Gut über den Trichter
11 auf die Bandstraße 1 abgegeben wird.
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Wenn nun bei der Bewegung des Sehaufelred laders 4 nach links der
Aufgabewagen 8 bis dicht an den Aufgabewagen 7 herangefahren ist, wird der Auslegen
6 von der Stützkonstruktion 14 des Aufgabewagens 8 abgekuppelt, mittels einer auf
dem Lader befindlichen Hubeinrichtung von dem Aufgabewagen 8 abgehoben und auf den
Aufgabewagen 7 aufgesetzt, wo er mit den Lagerböcken 18 oberhalb des zugehörigen
Trichters 12 gekuppelt wird. Außerdem wird in entsprechender Weise der Ausleger
5 des Laders 3 von dem Aufgabewagen 7 abgekuppelt und an den Wagen 8 angekuppelt,
so daß das von diesem Lader gewonnene Gut nunmehr über den Trichter 11 des Aufgabewagens
8 auf die Bandstraße 1 aufgegeben wird. Nunmehr bewegt sich der Schaufelradlader
4 mit dem Aufgabewagen 7 ungehindert von dem anderen Schaufelradlader3 und von dem
anderen Aufgabewagen 8 nach links hin bis an die neue Einsatzstelle auf dem Lagerplatz.
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Wie Fig. 3 zeigt, kann jeder Aufgabewagen statt zweier Stützkonstruktionen
13, 14 auch nur eine Stützkonstruktion 22 für den Ausleger des betreffenden Schaufelradladers
aufweisen. Es wird dann beispielsweise unterhalb dieser Stützkonstruktion eine Verteilereinrichtung,
z. B. in Form eines reversierbaren Bandes 23 oder auch in Form einer Hosenschurre,
angeordnet, damit das Gut wahlweise in den Trichter 11 über der Bandstraße 1 oder
in den Trichter 12 oberhalb der Bandstraße 2 abgeworfen werden kann. Wenn drei oder
mehr Bandstraßen nebeneinanderliegen, die von drei oder mehr auf verschiedenen Seiten
der Abförderanlage befindlichen Abtraggeräten beschickt werden, können die Aufgabewagen
eine entsprechende Anzahl von Trichtern und Abstützvorrichtungen oder Verteilervorrichtungen
erhalten.
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Statt eine besondere Verteilereinrichtung einem feststehenden Trichter
nachzuschalten, kann man auf dem Aufgabewagen einen Trichter auch verschiebbar lagern,
so daß er wahlweise von einer Stellung über einer der Bandstraßen in eine Stellung
über der anderen bzw. über einer anderen Bandstraße verschoben werden kann.
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Es ist auch möglich, daß jeder Aufgabewagen, der alle Bandstraßen
überspannt, nur einen Aufgabe trichter in fester Anordnung oberhalb einer der Bandstraßen
enthält. Wenn hierbei eines der Abtraggeräte von einem Aufgabewagen gelöst und mit
einem anderen Aufgabewagen so verbunden wird, daß die Abwurftrommel seines Abwurfauslegers
über dem Aufgabetrichter des anderen Aufgabewagens liegt, gibt dieses Abtraggerät
das Gut nunmehr auf eine andere Bandstraße ab als vorher. Gleichzeitig arbeitet
das
andere Abtraggerät nach einer gleichzeitigen entsprechenden Umstellung seines
Abwurfauslegers nunmehr auf diejenige Bandstraße, die vorher von dem zuerst genannten
Gerät beschickt worden ist. Das ist ohne weiteres möglich, wenn am Ende der beiden
Bandstraßen Verteilerstellen angeordnet sind, mittels deren das von den beiden Bandstraßen
angelieferte Gut an die betreffenden anschließenden Abförder-oder Speichereinrichtungen
in der erforderlichen Weise weitergeleitet werden können. Unter Umständen können
die Bandstraßen reversierbar sein.
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Es kann auch in Betracht kommen, daß eine der beiden Schienen für
die Aufgabewagen zwischen den beiden Bandstraßen bzw. zwischen zwei von drei oder
mehr Bandstraßen verlegt ist. Dann müßte der Aufgabewagen über diejenige Bandstraße,
auf deren Außenseite sich keine Schiene befindet, hinwegkragen, wenn oberhalb dieser
Bandstraße ein bzw. der Trichter des Aufgabewagens angeordnet werden soll.
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Die Erfindung ist naturgemäß auch anwendbar, wenn die beiderseits
der Abförderanlage eingesetzten Abtraggeräte als kombinierte Lagerplatzgeräte ausgebildet
sind, mittels deren wahlweise Schüttgut von dem Lagerplatz entnommen oder auf den
Platz abgeworfen werden kann.