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Siebvorrichtung Die Erfindung betrifft eine Siebvorrichtung mit mehreren
untereinander angeordneten und in Fließrichtung des Gutes geneigten Siebböden mit
einer Maschen- bzw. Spaltweite, die größer ist als die größte Korngröße des dem
jeweiligen Siebboden aufgegebenen Gutes.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, körniges Gut in der Weise zu
klassieren, das Gut durch ein System von mehreren das gröbste Korn durchlassenden
Sieb-oder netzartigen Prallkörpem hindurchzuführen, die schräg zur Durchgangsrichtung
des Gutes untereinander parallel angeordnet sind. Während des Durchgangs durch die
dortige Vorrichtung werden die einzelnen Teilchen bei jedem Aufprall auf die Prallkörper
seitlich abgelenkt. Die Anzahl der Aufpralle nimmt mit der Größe der Teilchen zu,
so daß die größeren Teilchen häufiger seitlich und somit weiter abgelenkt werden
als die kleineren Teilchen. Am Ende der Hindernisse werden die Teilchen an Stellen
aufgefangen, die in seitlicher Richtung mehr oder weniger von der Aufgabestelle
entfernt liegen und somit den Teilchengrößen zugeordnet sind. Wird also eine heterogene
Mischung eines körnigen Gutes oben auf ein System übereinander gelagerter und zur
Horizontalen geneigter Siebe aufgegeben, so bilden die Teilchen der Mischung einen
Strom, der sich nach unten zu in Richtung der Siebneigung erweitert. Die kleinsten
Teilchen sammeln sich senkrecht unterhalb der Aufgabestelle, und die übrigen Teilchen
werden mit zunehmender Größe weiter von der Sammelstelle der kleinsten Teilchen
abgelenkt. Durch entsprechend angeordnete Trennwände ist es somit möglich, den sich
erweiternden Gutstrom in einzelne Fraktionen verschiedener Teilchengrößen aufzutrennen.
Jeder Teil des Stromes wird hierbei aber nicht nur Teilchen einer Fraktion enthalten,
sondern auch Teilchen anderer Fraktionen in entsprechender Häufigkeitsverteilung.
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Es hat sich nun herausgestellt, daß die Verteilung der Teilchen in
dem Gutstrom bei dem vorbeschriebenen Klassierungsverfahren zu kontinuierlich ist
im Verhältnis zu den Forderungen der Praxis, diskontinuierlich und scharf geteilte
Fraktionen zu erhalten, von denen jede lediglich einen eng begrenzten Bereich an
Teilchengrößen umfaßt. Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, diesen Nachteil zu
beseitigen und eine nach dem vorbeschriebenen Klassierverfahren arbeitende Siebvorrichtung
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß eine Mischung körniger Teilchen in
Fraktionen aufgeteilt wird, von denen eine jede einen verhältnismäßig hohen Prozentsatz
an Teilchen enthält, deren Größe innerhalb scharf und eng umrissener Grenzen liegt.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß jeweils jeder folgende
Siebboden stärker geneigt ist als der darüberliegende.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weisen die Siebböden
gleiche Maschenweite auf. Hierdurch wird die Herstellung der Siebvorrichtung wesentlich
vereinfacht und verbilligt, ohne daß die angestrebte scharfe Trennung der Fraktionen
verschlechtert wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 eine schematische Schnittdarstellung einer Sichtvorrichtung mit
fünf Sieben zur Trennung von gemischten Teilen in Fraktionen bestimmter Größen,
F i g. 2 a, 2 b, 2 c, 2 d und 2 e in vergrößertem Maßstab Horizontalprojektionen
von Teilen der fünf Siebe gemäß F i g. 1.
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Die Siebvorrichtung besteht aus fünf Siebböden 1, 2, 3,
4, 5, die durch einen geeigneten Rahmen getragen werden. Dieser besteht aus
zwei vertikalen Wänden6 und einerHinterwand7. Der Rahmen ist an Federn 8 aufgehängt
und mit einem Vibrator 9 verbunden, so daß die Siebböden in Schwingung versetzt
werden können, um auf die Teilchen, die durch die Siebe fallen, Stöße auszuüben.
Die Teilchenmischung wird dem ersten Siebboden 1 nahe dessen oberem Ende durch einen
Aufgabetrichter 10 mit einer Öffnung 11 zugeführt, die durch eine Klappe 12
gesteuert
wird. Die einzelnen Fraktionen werden über die Rutschen 21, 22, 23, 24, 25 abgeführt.
Diese sammeln die durch die Siebböden 1 bis 5 zurückgehaltenen Teile. Außerdem erfolgt
die Abführung durch Kanäle 26 und 27 unterhalb des letzten Siebbodens 5 zu nicht
dargestellten Behältern. Die feinsten Teilchen haben den direktesten Weg durch das
System der Siebe und fallen durch den Kanal 27, während die größeren Teile bei dem
Durchgang durch das System progressiv abgelenkt werden, weil ihre Größe über der
kritischen liegt, die der Neigung der Siebe bei ihrem Durchgang entspricht.
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Die F i g. 2 a, 2 b, 2 c, 2 d und 2 e zeigen Teile der Siebböden
1 bis 5 in Projektion auf die Horizontale. Es ist ersichtlich, wie die Weite
der Horizontalprojektionen bei gleich großen Öffnungen in den Sieben nach unten
hin allmählich abnimmt.
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Die Kreisflächen 30 zeigen gleich starke Teilchen, und es zeigt
sich, daß Teilchen dieser Größe nur durch einige der ersten Siebe in deren Aufeinanderfolge
hindurchtreten können. Die Richtung des Durchganges der Teilchen wird nicht nur
durch die Zahl der Aufpralle, sondern mehr durch die Neigung der Siebe bestimmt.
Ein grobes Teilchen, welches die Vorrichtung auf dem Sieb 1 verläßt, kann z. B.
achtmal aufgeprallt sein, während ein kleineres Teilchen, das die Vorrichtung auf
dem Sieb 4 verläßt, neun Aufpralle gehabt haben kann.
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Aus dem Vorausgehenden ist ersichtlich, daß bei einer Ausführungsform
der Siebvorrichtung, bei der die Neigung der Siebböden nach unten allmählich zunimmt,
die Siebe von den Teilchen unter spitzeren Prallwinkeln getroffen werden. Die Wahrscheinlichkeit,
daß ein Teilchen durch ein Sieb hindurchgeht, ist abhängig von der Beziehung zwischen
derTeilchengröße und der Projektion jeder freien Sieböffnung auf eine Ebene, die
senkrecht zur Durchtrittsrichtung des Teilchens, welches sich dem Sieb nähert, liegt.
Erläutert ist dies in F i g. 2, in der ein Teilchen 30 ohne Schwierigkeit
durch ein Siebloch in der Stellung gemäß F i g. 2 a hindurchtreten kann, hingegen
nicht durch ein Siebloch gemäß der Stellung F i g. 2 e. Durch eine geeignete Ausrichtung
der Siebböden ist es möglich, weitestgehend zu verhindern, daß Teilchen über einer
gewissen kritischen Größe durch einen bestimmten Siebboden hindurchgehen. Diese
Teile bewegen sich fortschreitend in Richtung der Siebbodenneigung und werden am
unteren Ende des Siebbodens schließlich gesammelt. Durch eine Siebreihe ist es möglich,
eine Anzahl Fraktionen zu erhalten, wobei sich die Größe der Teilchen diskontinuierlich
gemäß der Neigung der Siebe ändert.
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Die Siebe können in Wasser oder einer sonstigen Flüssigkeit eingetaucht
sein, ebenso aber auch in der freien Atmosphäre oder im Vakuum oder in Spülluft,
ohne aus dem Rahmen des Erfindungsgedankens herauszutreten. Die Siebvorrichtung
nach der Erfindung kann außerdem in sehr verschiedenen Arten ausgeführt werden,
z. B. mit konischer Gestalt, so daß die Siebflächen koaxial angeordnet sind, wobei
die Zufuhr vorzugsweise in der Nähe der Mittelpunkte der Konen stattfindet und wobei
gegebenenfalls die ganze Vorrichtung um eine Mittelachse gedreht wird.