DE3932645C2 - Materialklassiervorrichtung - Google Patents
MaterialklassiervorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Materialklassiervorrichtung zum
Trennen von Materialien in Überschüsse und Feinmaterialien nach
dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Es gibt viele industrielle Anwendungsgebiete, auf denen gra
nulatförmige Materialien mit einer oder mehreren Korngrößen
verwandt werden. Ein besonders erwähnenswertes Anwendungsge
biet ist die Gießereitechnik, bei der Metalle, beispielsweise
bei der Herstellung von Sandguß vergossen werden. Beim Gießen
wird eine Form dadurch gebildet, daß Formsand um ein Gußmodell
herum angeordnet wird.
Der Formsand besteht aus Silicakörnern, die durch ein
Bindematerial wie beispielsweise Ton oder Bentonit
zusammengehalten werden. Die Korngröße beeinflußt stark
die Oberflächenbeschaffenheit eines Gußteils, wobei die
richtige Korngröße durch die Größe des Gußteils, die ge
forderte Qualität der Oberfläche und die Oberflächen
spannung des geschmolzenen Metalls bestimmt ist. Wenn
eine maximale Permeabilität erwünscht ist, dann sollte
die Korngröße annähernd gleichmäßig sein.
Zu diesem Zweck ist es wichtig, daß der Sand klassiert
wird, d. h. eine bekannte gleichmäßige Korngröße hat.
Das erfolgt bisher im typischen Fall dadurch, daß eine
Materialklassiervorrichtung benutzt wird, die mit einem
oder mehreren Trennsieben arbeitet, wobei der Sand über
eine beträchtliche gerade verlaufende Strecke über das
Sieb läuft, um die Trennung zu bewirken. Es hat sich heraus
gestellt, daß dann, wenn der Sand nicht über eine gegebene
Strecke läuft, die Trennung unvollständig ist und die Korn
größe des Sandes nicht gleichmäßig ist.
Aufgrund dieses Erfordernisses nehmen die meisten Material
klassiervorrichtungen einen beträchtlichen Platz ein.
Allein die Länge der Laufstrecke, die für eine vollständige
Trennung erforderlich ist, macht es erforderlich, daß der
artige Vorrichtungen sehr große Abmessungen haben, so daß
sie nicht nur zu viel Platz der Anlage einnehmen, son
dern auch zu beträchtlichen Kapitalaufwendungen führen, um
die notwendige Ausrüstung zu beschaffen und zu warten. Was
die Versuche anbetrifft, diese Schwierigkeiten zu überwin
den, so ist es bekannt, daß ein weiterer Einflußfaktor in
angemessener Weise berücksichtigt werden muß. Wenn nämlich
der Sand über eine andere als eine gerade Linie, d. h. über
einen longitudinalen Weg laufen muß, dann muß das Trennsieb
oder müssen die Trennsiebe in genauer Weise unter Spannung
angeordnet werden. Es ist wesentlich, daß das Sieb oder
die Siebe nicht so verformt werden, daß die Sieblochgröße
an irgendeiner Stelle im Laufweg des Sandes verändert wird,
um eine nicht gleichmäßige Korngröße des Sandes zu vermei
den, der beim Gießen benutzt wird. Es ist mit anderen Wor
ten bekannt, daß es wichtig ist, an die Trennsiebe eine
gleichmäßige Spannung zu legen.
Obwohl die obige Darstellung auf das Anwendungsgebiet der
Gießereitechnik gerichtet war, versteht es sich, daß die
gleichen Schwierigkeiten immer dann bestehen, wenn ein
granulatförmiges Material eine gleichmäßige Korngröße ha
ben muß. Das schließt eine große Vielzahl verschiedener
industrieller Anwendungsformen ein, die von der Gießerei
technik, die oben beschrieben wurde, beispielsweise bis zur
Süßwarenindustrie reichen. Das Problem der Handhabung von
Sand bei der Gießereitechnik ist daher lediglich ein reprä
sentatives Beispiel.
Aus der DE 34 02 861 A1 ist eine Materialklassiervorrichtung
der gattungsgemäßen Art bekannt. Diese
Materialklassiervorrichtung umfaßt ein rechteckiges
Materialaufnahmegehäuse mit Trennsieben, wobei an einer
Querseite des Materialaufnahmegehäuses eine Vibriereinrichtung
über Federn angebracht ist. Die Trennsiebe sind im Schnitt zur
Materialeinführseite hin konvex ausgebildet und verlaufen in
Richtung zu der von der Vibriereinrichtung abgewandten Seite
zur horizontalen Ebene nach unten geneigt. Im Betrieb
beschreibt jeder Punkt auf dem Trennsieb aufgrund der Erregung
mittels der Vibriereinrichtung eine elliptische
Schwingungsbahn, deren kleine Halbachse mit wachsender
Entfernung vom Erregermotor abnimmt. Diese in der Amplitude
abnehmende elliptische Schwingungsbewegung führt unter
Zusammenwirken mit dem durch die Trennsiebneigung
hervorgerufenen Hangantrieb zu einer Mehrfachleifenbewegung
von auf den Trennsieben befindlichen Materialpartikeln. Aufgrund
der mit wachsender Entfernung von der Vibriereinrichtung
abnehmenden Schwingungsamplitude verringert sich mit
zunehmendem Abstand vom Einfüllort die Effektivität des
Siebvorgangs. Um dennoch einen ausreichenden Siebeffekt zu
erzielen, muß die fehlende Schwingungsamplitude durch
Verlängerung des Siebwegs kompensiert werden. Dies führt
allerdings zwangsläufig zu einer unerwünschten Vergrößerung der
Außenabmessungen der Materialklassiervorrichtung.
Aus der US 4,576,713 und der US 4,234,416 sind jeweils
Materialklassiervorrichtungen bekannt, bei welchen mittels
Trennwänden und entsprechenden Rutschschächten vorab zu
siebendes Material in mehrere Einzelströme aufgeteilt wird, um
dadurch die Siebkapazität der Materialklassiervorrichtung zu
erhöhen. Diese Vorrichtungen werden in horizontale
Kreisschwingungen versetzt, wodurch sich auf den Trennsieben
befindliche Materialpartikel entsprechend der Neigung der
jeweiligen Trennsiebe nach unten ausbreiten und dabei gesiebt
werden. Nach dem Trennvorgang werden die Einzelströme
entsprechend ihrer Materialpartikelgröße wieder
zusammengemischt. Aufgrund der Mehrfachsiebanordnung weisen
diese Materialklassiervorrichtungen ebenfalls große
Außenabmessungen auf.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Materialklassiervorrichtung der gattungsgemäßen Art
bereitzustellen, welche eine effektive Trennung von Materialien
in Überschüsse und Feinmaterialien bei gleichzeitig geringen
Außenabmessungen der Materialklassiervorrichtung zuläßt.
Diese Aufgabe wird durch eine Materialklassiervorrichtung gemäß
Anspruch 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung schließt ein
Materialaufnahmegehäuse ein, das ein Trennsieb oder mehrere
vertikal beabstandete Trennsiebe trägt. Wenn mehr als ein
Trennsieb vorgesehen ist, hat das unterste Trennsieb eine
feinere Siebweite als das oberste Trennsieb.
Die Vorrichtung weist weiterhin vorzugsweise Einrichtungen,
die dem Umfang des obersten Siebs zugeordnet sind und die
Überschüsse vom Materialaufnahmegehäuse abführen, Einrich
tungen, die dem untersten Sieb zugeordnet sind und das Pro
dukt vom Materialaufnahmegehäuse abführen, und Einrichtungen
auf, die unter dem untersten Sieb angeordnet sind, um die
Feinmaterialien vom Materialaufnahmegehäuse abzuführen.
Die erfindungsgemäße Ausbildung richtet sich auf ein Vibrie
ren oder Rütteln des Gehäusetrennsiebes oder der Gehäusetrenn
siebe, derart, daß das Material in einem nach außen verlau
fenden spiralförmigen Weg zu den jeweiligen Abgaberutschen
oder -schächten für die Überschüsse und das Produkt bewegt
wird. Die Vorrichtung weist eine Anordnung zum gleichmäßigen
Spannen des Trennsiebes und zum Neigen der gegenüberliegenden
Hälften des Siebes auf, derart, daß die Schwingbewegung des
Gehäuses und des Siebes dem Material eine Kraftkomponente
gibt, die bewirkt, daß sich das Material in einem nach außen
verlaufenden spiralförmigen Weg bewegt. Die Materialklassier
vorrichtung enthält einen Vibrator mit variabler Kraft, der
einstellbar am. Gehäuse angebracht ist, das seinerseits
elastisch an einem Sockel gehalten ist.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Material
aufnahmegehäuse im wesentlichen quadratisch geformt und mit
einem oder mehreren Sieben versehen. Das Sieb hat gleich
falls vorzugsweise eine quadratische Form und ist zwischen
den gegenüberliegenden Seiten so gehalten, daß ein in der
Mitte angeordneter langgestreckter Grat gebildet ist. Das
Sieb ist vorzugsweise so ausgebildet, daß der in der Mitte
angeordnete langgestreckte Grat und die gegenüberliegenden
Seiten im wesentlichen parallel verlaufen. Bei einer derar
tigen Ausbildung kann das Sieb in vorteilhafter Weise am
Materialaufnahmegehäuse unter einer im wesentlichen gleich
förmigen Spannung um den gesamten Außenumfang herum befestigt
werden.
Ein Sieb oder mehrere Siebe sind darüberhinaus so angeord
net, daß sie in Schwingung versetzt werden können, um dem
Material eine Kraftkomponente an den Schrägseiten der Sie
be zu geben, die das Material in einem nach außen verlau
fenden spiralförmigen Weg auf und über den langgestreckten
Grat bewegt, wobei die überschüsse und/oder das Produkt
auf dem Sieb die Abgaberutsche für dieses Sieb erreichen.
Bei einem Ausführungsbeispiel sind die Abgaberutsche für
die Überschüsse und die Abgaberutsche für das Produkt durch
das Materialaufnahmegehäuse gehalten. Die Abgaberutschen
sind vorzugsweise an den gegenüberliegenden Seiten des Ma
terialaufnahmegehäuses neben einer der gegenüberliegenden
Seiten jedes Siebes angeordnet. Die Abgabeeinrichtungen für
die Feinmaterialien bestehen vorzugsweise aus einem in der
Mitte angeordneten Abgabeschacht, der vom Materialaufnahme
gehäuse unter dem untersten Trennsieb gehalten ist.
Die Vibriereinrichtung schließt vorzugsweise zwei winkel
verstellbare Schwingungsgeneratoren mit variabler Kraft ein,
die in einer gleichen und entgegengesetzten Winkelbeziehung
am Materialaufnahmegehäuse angebracht sind. Die Schwingungs
generatoren sind vorzugsweise einstellbar, um die Geschwin
digkeit zu variieren, mit der die Überschüsse und das Produkt
entlang der jeweiligen spiralförmigen Wege zu den jeweiligen
Abgaberutschen bewegt werden.
Im folgenden wird anhand der zugehörigen Zeichnung ein be
sonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht des Ausführungsbeispiels der
erfindungsgemäßen Klassiervorrichtung,
Fig. 2 in einer perspektivischen Ansicht den nach
außen verlaufenden spiralförmigen Weg der Be
wegung des Materials in der Materialklassier
vorrichtung,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Materialklassiervor
richtung, und
Fig. 4 eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels der
erfindungsgemäßen Klassiervorrichtung.
In der Zeichnung ist eine Materialklassiervorrichtung 10
zum Trennen von Materialien in Überschüsse, Produkte und
Feinmaterialien dargestellt. Die Materialklassiervorrichtung
10 weist ein Materialaufnahmegehäuse 12 auf, das zwei verti
kal beabstandete Trennsiebe 14 und 16 hält. Die Trennsiebe
14 und 16 sind so ausgebildet, daß das unterste Sieb 16 eine
feinere Siebweite als das oberste Sieb 14 hat. Die Material
klassiervorrichtung 10 weist gleichfalls eine Einrichtung
wie beispielsweise eine Abgaberutsche 18 auf, die dem Außen
umfang des obersten Siebes 14 zugeordnet ist, um die Über
schüsse vom Materialaufnahmegehäuse 12 abzuführen. Es ist
gleichfalls ersichtlich, daß die Materialklassiervorrich
tung 10 eine Einrichtung wie beispielsweise eine Abgabe
rutsche 20 aufweist, die dem Umfang des untersten Siebes 16
zugeordnet ist, um das Produkt von dem Materialaufnahme
gehäuse 12 abzugeben. Die Materialklassiervorrichtung 10
weist schließlich auch eine Einrichtung wie beispielsweise
einen in der Mitte angeordneten Abgabeschacht 22 auf, der
unter dem untersten Sieb 14 angeordnet ist, um die Feinma
terialien vom Materialaufnahmegehäuse 12 abzuführen. Die
Trennsiebe 14 und 16 sind beide so angeordnet, daß dann,
wenn sie gerüttelt oder vibriert werden, an die Material
teilchen an den schrägverlaufenden Siebhälften eine Kraft
komponente gelegt wird, die den Materialteilchen eine Bewe
gung in Form eines nach außen verlaufenden spiralförmigen
Weges zu der Abgaberutsche oder dem Abgabeschacht 18 für
die Überschüsse und zur Abgaberutsche oder dem Abgabe
schacht 20 für das Produkt gibt. Zu diesem Zweck weist die
Materialklassiervorrichtung 10 eine Einrichtung auf, die
das Materialaufnahmegehäuse 12 in Schwingung versetzt, um
das Material in dem nach außen verlaufenden spiralförmigen
Weg zu bewegen, wie es später im einzelnen beschrieben wird.
Obwohl nur zwei Siebe 14 und 16 in der Zeichnung dargestellt
und im obigen beschrieben sind, versteht es sich, daß ein
Sieb oder mehrere Siebe verwandt werden können, wobei die
erfindungsgemäße Ausbildung darauf gerichtet ist, den Ma
terialteilchen auf dem Sieb oder den Sieben eine Bewegung
in einem spiralförmigen Weg zu geben.
Wie es aus Fig. 3 ersichtlich ist, ist das Materialauf
nahmegehäuse 12 etwa quadratisch geformt, wobei jedes Trenn
sieb 14 und 16 jeweils eine im wesentlichen quadratische
Form hat. Aus der übertriebenen Darstellung in Fig. 2 und
gleichfalls aus Fig. 4 ist jedoch ersichtlich, daß jedes
Trennsieb 14 und 16 (wenn zwei derartige Siebe vorgesehen
sind) zwischen den gegenüberliegenden Seiten 14a, 14b und
16a, 16b jeweils gehalten ist, derart, daß ein im wesent
lichen in der Mitte angeordneter langgestreckter Grat 14c
und 16c gebildet ist. Wie es in der Zeichnung dargestellt
ist, verlaufen der in der Mitte angeordnete langgestreckte
Grat 14c und 16c und die entsprechenden gegenüberliegenden
Seiten 14a, 14b und 16a, 16b jedes Trennsiebes 14 und 16 je
weils parallel zueinander.
Wie es in Fig. 1 dargestellt ist, sind die Abgaberutsche
oder der Abgabeschacht 18 für die überschüsse und die Abga
berutsche oder der Abgabeschacht 20 für das Produkt durch
das Materialaufnahmegehäuse 12 gehalten. Diese Abgabe
schächte oder -rutschen 18 und 20 sind gleichfalls an
diagonal gegenüberliegenden Ecken auf den gegenüberlie
genden Seiten 12a und 12b des Materialaufnahmegehäuses 12
neben einer der gegenüberliegenden Seiten beispielsweise
der Seiten 14a und 16b jedes Trennsiebes 14 und 16 ange
ordnet. Aus Fig. 1 oder Fig. 4 ist ersichtlich, daß
der Abgabeschacht 22 für die Feinmaterialien gleichfalls
vom Materialaufnahmegehäuse 12 jedoch an einer Stelle un
ter dem untersten Trennsieb 16 gehalten ist.
Wie es in der Zeichnung dargestellt ist, ist das Material
aufnahmegehäuse 12 vorzugsweise elastisch auf einem Sockel
24 gehalten. Die elastische Halterung kann über mehrere
weiche Federn 26 bewirkt sein, die zwischen Federsitzen
28 an der Unterseite des Materialaufnahmegehäuses 12 und
einer rohrförmigen Rahmenkonstruktion angeordnet sind, die
den Sockel 24 bildet. Die Federn 26 sind vorzugsweise an
allen vier Ecken des Materialaufnahmegehäuses 12 angeord
net.
Wie es bereits erwähnt wurde, umfaßt die Vibriereinrichtung
vorzugsweise zwei Schwingungsgeneratoren 30a und 30b, die
in gleichen und entgegengesetzten Winkelbeziehungen auf
den gegenüberliegenden Seiten 12a und 12b des Materialauf
nahmegehäuses 12 angeordnet sind. Die Schwingungsgenerato
ren sind vom Typ mit einstellbarer Kraft, wie es beispiels
weise in der US PS 4 495 826 dargestellt ist, bei denen
die Schwingungskräfte über eine Fernsteuerung während der
Arbeit der Vorrichtung variiert werden können. Jeder
Schwingungsgenerator 30a, 30b kann relativ zum Gehäuse 12
in seiner Winkellage eingestellt werden. Durch Einstellen
der Schwingungskräfte und der Winkelbeziehung der Schwin
gungsgeneratoren kann der Weg der Teilchen auf den Sieben
verändert werden. Die sich ergebenden an das Gehäuse
und daher an die Siebe und die Teilchen gelegten Schwin
gungskräfte schließen eine Kraftkomponente ein, die dann,
wenn sie mit den schrägverlaufenden Hälften der Siebe
kombiniert wird, die Teilchen zum Rollen bringen, während
sie ihnen gleichzeitig einen Winkelschleuderschub geben.
Die oben beschriebenen Schwingungskräfte bewirken, daß die
Teilchen an der Schrägseite des Siebes nach oben wandern,
den Grat 14c, 16c überschreiten und ihren spiralförmigen
Weg nach unten quer über die andere Schrägseite fortsetzen.
Während die Teilchen im spiralförmigen Weg entlang der Sieb
oberfläche rollen und schleudern, fallen die Teilchen mit
Untergröße für das jeweilige Sieb hindurch. Die gleiche Be
wegung wird dann den hindurchgefallenen Teilchen am unte
ren Sieb gegeben. Das obere Sieb 14 ist so angeordnet, daß
es wiederholt das Material in einem nach außen verlaufenden
spiralförmigen Weg zum langgestreckten Grat 14c nach oben
und über den Grat 14c bewegt, um der Abgaberutsche oder dem
Abgabeschacht 18 für die Überschüsse näher zu kommen, wenn
das Materialaufnahmegehäuse 12 in Schwingung versetzt wird.
Dieser Aspekt der erfindungsgemäßen Ausbildung ist in
Fig. 2 dargestellt. Das unterste Sieb 16 ist in ähnlicher Weise
ausgebildet und angeordnet, so daß es wiederholt das Material
in einem spiralförmig nach außen verlaufenden Weg hoch zum
langgestreckten Grat 16c und über diesen Grat 16c bewegt,
um sich der Abgaberutsche oder dem Abgabeschacht 20 für das
Produkt zu nähern, wenn das Materialaufnahmegehäuse 12 in
Schwingung versetzt wird. Vorzugsweise sind die Schwingungs
generatoren 30a und 30b einstellbar, um die Geschwindigkeit
zu variieren, mit der die Überschüsse und das Produkt längs
der spiralförmige Wege zu den jeweiligen Abgaberutschen oder
-schächten 18 und 20 bewegt werden. Wenn der erfindungsge
mäße Aufbau vorgesehen ist, kann eine Vorrichtung mit 0,2
bis 0,3 m2 den äquivalenten Klassiererfordernissen eines
geradlinigen Klassierers mit 2 bis 3 m2 genügen.
Wie es in der Zeichnung dargestellt ist, weist die Material
klassiervorrichtung 10 einen vorzugsweise in der Mitte ange
ordneten Abgabeschacht 32 auf, der von parallelen längsver
laufenden Winkelträgern 34a und 34b gehalten sein kann, wie
es in Fig. 1 und 4 dargestellt ist. Ein Material wie bei
spielsweise Sand kann daher in der Mitte auf das oberste
Trennsieb 14 abgelegt werden, um mit dem in Fig. 2 darge
stellten Laufweg zu beginnen. Zusätzlich ist jedes Sieb 14
und 16 am Materialaufnahmegehäuse 12 unter einer im wesent
lichen gleichförmigen Spannung um den gesamten Außenumfang
herum befestigt.
Diesbezüglich kann die gleichmäßige Spannung dadurch ange
legt werden, daß die Trennsiebe 14 und 16 längs der geraden
Seiten erfaßt und gespannt werden und dann nur
gleichmäßig an den gegenüberliegenden Seiten und in der
Mitte am Gehäuse gehalten sein müssen, wie es in Fig. 4
dargestellt ist. Es versteht sich natürlich, daß eine Halte
konstruktion dazu dient, die in der Mitte angeordneten
langgestreckten Grate 14c und 16c zu bilden, daß jedoch
aufgrund der mittleren Erhöhung der jeweiligen Siebe 14
und 16, die vollständig quer über die Siebe 14 und 16 und
parallel zu den jeweils gegenüberliegenden Seiten 14a, 14b
und 16a und 16b verläuft, die Spannung im wesentlichen
gleichförmig sein wird. Das hat zur Folge, daß das Gitter
der jeweiligen Siebe 14 und 16 nicht verformt wird, was
sonst dazu führen würde, daß das Material nicht gleichmäßig
klassiert wird.
Das Gitter der jeweiligen Siebe 14 und 16 kann darüber
hinaus so gewählt werden, daß die Korngröße des über
den Abgabeschacht oder die Abgaberutsche 20 erhaltenen
Produktes genau gesteuert werden kann. Das heißt mit an
deren Worten, daß irgendein anderes Material als das mit
der gewünschten Korngröße oder einer kleineren Korngröße
am obersten Sieb 14 zurückgehalten wird und nach Abschluß
des nach außen gehenden spiralförmigen Weges durch die
Rutsche oder den Schacht 18 für die Überschüsse gehen wird,
während die Siebweite des untersten Siebes 16 ausreichend
klein ist, um das Material mit der gewünschten Korngröße
zurückzuhalten, so daß dieses nach Abschluß seines nach
außen gehenden spiralförmigen Weges durch die Abgabe
rutsche oder den Abgabeschacht 20 für das Produkt gehen
wird. Es versteht sich, daß noch kleinere granulatförmige
Materialien oder Feinmaterialien durch das unterste Sieb
16 hindurchgehen werden und vom Materialaufnahmegehäuse
12 über den Abgabeschacht 22 für die Feinmaterialien ab
geführt werden.
Es ist erkennbar, daß die Materialklassiervorrichtung 10
sehr kompakt ist und dennoch das Erfordernis eines lang
gestreckten Weges für das Material aufgrund des nach außen
verlaufenden spiralförmigen Weges während des Betriebes
erfüllt. Es wird einerseits indem die jeweiligen langgestreck
ten Grate 14c und 16c gebildet sind der nach außen verlaufende
spiralförmige Weg gebildet, während andererseits eine im
wesentliche gleichmäßige Spannung sichergestellt ist,
um die Größe der Sieböffnungen der jeweiligen Siebe 14
und 16 beizubehalten. Die erfindungsgemäße
Materialklassiervorrichtung kann daher sehr genau Materia
lien nach ihrer Korngröße trennen.
Claims (12)
1. Materialklassiervorrichtung zum Trennen von Materialien in Überschüsse
und Feinmaterialien, umfassend:
- 1. ein wenigstens ein Trennsieb (14, 16) haltendes Materialauf nahmegehäuse (12),
- 2. eine oberhalb des wenigstens einen Trennsiebs (14, 16) angeord nete Abgabeschacht 32 zur Zuführung der zu trennenden Materialien,
- 3. eine dem wenigstens einen Trennsieb (14, 16) zugeordnete erste Abführeinrichtung (18, 20) zum Abführen der Überschüsse vom Trennsieb (14, 16),
- 4. eine unterhalb des wenigstens einen Trennsiebs (14, 16) angeordnete zweite Abführeinrichtung (22) zum Abführen der durch das Trennsieb (14, 16) hindurchgehenden Feinmaterialien, und
- 5. eine das Materialaufnahmegehäuse (12) und das wenigstens eine Trennsieb (14, 16) in Schwingung versetzende Vibriereinrichtung (30a, 30b),
2. Materialklassiervorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Materialaufnahmegehäuse (12) quadratisch geformt ist.
3. Materialklassiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das wenigstens eine Trennsieb (14, 16) quadratisch geformt ist.
4. Materialklassiervorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zueinander geneigten Trennsiebabschnitte sich gegenüber
liegende Seiten (14a, 14b, 16a, 16b) aufweisen und zwischen den
gegenüberliegenden Seiten (14a, 14b, 16a, 16b) einen
mittig angeordneten langgestreckten Grat (14c, 16c) ausbilden.
5. Materialklassiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Abführeinrichtung zum Abführen der Feinmaterialien
ein in der Mitte angeordneter Abführungsschacht (22) ist, der
durch das Materialaufnahmegehäuse (12) unter dem Trennsieb (14, 16)
gehalten ist.
6. Materialklassiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vibriereinrichtung zwei Schwingungsgeneratoren (30a, 30b)
umfaßt, die in einer gleichen oder entgegengesetzten Winkellage relativ
zum Trennsieb (14, 16) am Materialaufnahmegehäuse (12) angebracht
sind.
7. Materialklassiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Materialaufnahmegehäuse (12) zwei oder mehrere vertikal be
abstandete Trennsiebe (14, 16) hält, deren Siebweite ausgehend vom
zuoberst angeordneten Trennsieb (14) in vertikaler Richtung nach unten
abnimmt.
8. Materialklassiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Abführeinrichtung (18, 20) zum Abführen der Über
schüsse vom Materialaufnahmegehäuse (12) gehaltene Abgabeschächte
oder -Rutschen sind.
9. Materialklassiervorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abgabeschächte oder -Rutschen (18, 20) an sich gegenüber
liegenden Seiten des Materialaufnahmegehäuses (12) und benachbart
zu einer der sich gegenüberliegenden Seiten des wenigstens einen
Trennsiebes (14, 16) angeordnet sind.
10. Materialklassiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Materialaufnahmegehäuse (12) über Federeinrichtungen (26)
elastisch an einem Sockel (24) gehalten ist.
11. Materialklassiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das wenigstens eine Trennsieb (14, 16) am Materialaufnahmege
häuse (12) unter einer im wesentlichen gleichmäßigen Spannung um
seinen gesamten Umfang herum befestigt ist.
12. Materialklassiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vibriereinrichtung (30a, 30b) einstellbar ist, um das Maß der
Bewegung der Überschüsse entlang der spiralförmigen Bahn zu den
jeweiligen Abgabeeinrichtungen (18, 20) zu variieren.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8368 | Opposition refused due to inadmissibility |