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Sichtverfahren Aufgabe eines jeden Sichtverfahrens ist es, <las
Gut in zwei oder mehrere Fraktionen zu trennen, die hinsichtlich einer Eigenschaft
vollkommen voneinander unterschieden sind, ohne daß eine Überschneidung stattfindet.
Beispielsweise kann die Aufgabe gestellt sein, ein aus zwei oder mehreren verschiedenen
Materialsorten bestehendes, heterogenes Sichtgut in die verschiedenen Materialsorten
zu zerlegen, oder es kann erwünscht sein, daß ein der Art nach homogenes Sichtgut
nach der Korngröße in Fraktionen zerlegt wird, die einander in der Korngröße nicht
überdecken. Eine solche vollständige Trennung in zwei einander nicht überschneidende
Fraktionen ist beispielsweise angenähert möglich mit der Siebung, sofern bestimmte
Bedingungen erfüllt sind. Völlig ausgeschlossen aber ist erfahrungsgemäß eine quantitative
Trennung eines Gutes in zwei Fraktionen mittels Sichtverfahren, bei dem die Sichtung
in einem Trägermittelstrom stattfindet. Die Erfahrung zeigt, daß bei solchen Sichtverfahren,
sei es daß die Sichtung durch die Schwerkraft oder durch die Fliehkraft oder andere
Kräfte bewerkstelligt wird, stets eine Überschneidung der Fraktionen vorkommt. Man
hat versucht, die Schärfe der Trennung dadurch zu steigern, daß man möglichst einwandfreie
physikalische Bedingungen geschaffen hat; jedoch lassen sich bei fast allen praktisch
vorkommenden Fällen so absolut eindeutige physikalische Bedingungen nicht verwirklichen,
daß eine vollkommen scharfe Trennung zwischen den Fraktionen erreicht würde. Beispielsweise
würde eine scharfe Trennung nach der Korngröße vollkommene Kugelgestalt
der
Teilchen, Abwesenheit zusätzlicher Kräfte, wie elektrische Anziehungskräfte, die
Vermeidung jeglicher Zusammenstöße der Teilchen und eine völlig gesetzmäßige ideale
Trägermittelströmung voraussetzen. Diese Voraussetzungen können aber praktisch nirgends
erfüllt werden.
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Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren, das die einwandfreie
Zerlegung in einander nicht überschneidende Fraktionen ermöglicht. Dieses Verfahren
ist dadurch gekennzeichnet, daß das Sichtgut in drei Fraktionen zerlegt wird und
die mittlere Fraktion dem Aufgabegut wieder zugeführt wird. Die Rückführung der
Fraktionen soll erfindungsgemäß kontinuierlich erfolgen, so daß die rückgeführte
Fraktion dem Aufgabegut stets in etwa dem gleichen Verhältnis wieder beigefügt wird.
Es findet dadurch zunächst eine Anreicherung des Aufgabegutes mit der rückgeführten
Fraktion statt, deren Menge somit anwächst. Da aber zwischen der rückgeführten Fraktion
und den beiden Nachbarfraktionen nach dem vorher Gesagten unvermeidbar eine gewisse
Überschneidung vorkommt, stellt sich im kontinuierlichen Betrieb bald ein Gleichgewicht
ein, so daß bei gleicher Zusammensetzung des Aufgabegutes die Menge der rückgeführten
Fraktion konstant ist. Die Einstellung der rückgeführten Fraktion wird zweckmäßig
so gewählt, daß die beiden Nachbarfraktionen einander nicht oder nur wenig überschneiden.
Zur Kontrolle dieser Einstellung wird die mittlere Fraktion während dieser Einstellung
vorzugsweise nicht rückgeführt, sondern abgeführt. Es muß auch hierbei die Bedingung
erfüllt sein, daß die Nachbarfraktionen einander gerade nicht mehr oder nur wenig
überschneiden. Diese Bedingung ist sowieso sehr schwierig zu erfüllen und setzt
ein sehr scharf trennendes Sichtverfahren voraus. Bei den weniger scharf arbeitenden
üblichen technischen Sichtverfahren müßte die mittlere Fraktion relativ groß sein,
damit überhaupt keine Überschneidung der beiden Nachbarfraktionen eintritt. Es gibt
aber hochentwickelte moderne Sichtverfahren, bei denen die obige Bedingung auch
bei einer relativ engen Begrenzung, also einem kleinen gewichtsmäßigen Anteil der
mitt-Ieren,Fraktion einigermaßen zu erfüllen ist. Bei der kontinuierlichen Rückführung
der mittleren Fraktion bleibt dann die eingestellte Trennung erhalten, ohne daß
die Schärfe der Sichtung beeinträchtigt wird. Würden dagegen die beiden Nachbarfraktionen
einander nicht mehr überschneiden, so würde eine Anreicherung der in den beiden
Nachbarfraktionen nicht enthaltenen Teilchen stattfinden und ein exaktes Gleichgewicht
im kontinuierlichen Betrieb nicht aufrechtzuerhalten sein.
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In der Zeichnung wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel erläutert,
bei dem das Sichtgut in mehrere Fraktionen zerlegt wird.
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In dem schematisch dargestellten Sichter 21 wird das Sichtgut in vier
Fraktionen aufgeteilt, die den Sichter durch die Rohrleitungen 24, 25, 26 und 27
verlassen. Die Aufgabe des Sichtgutes erfolgt durch den Trichter 23. Die Fraktionen
werden mittels Zyklone 28, 29, 30, 31 aus den sie transportierenden Luftströmen
ausgeschieden. Unter den Zyklonen sind Zellenschleusen 32 angeordnet. Die beiden
äußeren Zyklone entleeren in Absackvorrichtungen 34, die beiden inneren Zyklone
29 und 3o können je nach Einstellung der Klappen 33 in die Absackvorrichtungen 34
oder in eine Rückführungsleitung 35 entleeren. Es wird also wahlweise entweder die
Fraktion des Zyklons 29 oder die des Zyklons 30 rückgeführt, während die Nachbarfraktionen
in den Absackvorrichtungen 34 aufgefangen werden. Die Rückführung erfolgt in dem
dargestellten Beispiel mittels Schnecke und Becherwerk in den Aufnahmetrichter 23.
Die von den Fraktionen gereinigte Luft verläßt bei 36 die Zyklone und strömt durch
eine Sammelleitung 37 einem Gebläse 38 zu, das die Luft durch die Druckleitung 39
dem Sichter bei 22 wieder zuführt. Analog dem dargestellten Beispiel kann auch eine
Aufteilung des Sichtgutes in drei Fraktionen vorgenommen werden, wobei die mittlere
Fraktion rückgeführt wird. Es kann aber auch eine Aufteilung in mehr als vier Fraktionen
stattfinden. Die einzelnen Fraktionen können jede in einer eigenen Auffangvorrichtung
oder, wie die Figur darstellt, in Sammelvorrichtungen aufgefangen werden.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung kann auch angewandt werden, wenn
eine Zerlegung des Sichtgutes' in zahlreiche Fraktionen gewünscht wird. In diesem
Falle ist es notwendig, mehrere Zwischenfraktionen im Kreislauf dem Aufgabegut wieder
zuzuführen.
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Wird eine Zerlegung eines Gutes in nur zwei Fraktionen gewünscht,
wobei aber eine Einsteilbarkeit der Trenngrenze in einem größeren Bereich möglich
sein soll, so ist es erfindungsgemäß vorteilhaft, das Sichtgut in mehrere Fraktionen
aufzuteilen und wahlweise je nach der gewünschten Trennung diejenige der Fraktionen
im Kreislauf dem Aufgabegut wieder zuzuführen, bei der gerade die Trennung erfolgen
soll.
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Die kontinuierliche Rückführung der Fraktionen wird zweckmäßig mit
einer automatischen Fördereinrichtung vorgenommen, beispielsweise mit einem Becherwerk,
einer Schnecke oder mittels pneumatischer Förderung.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung läßt sich grundsätzlich bei jeder
Art Sichter, also beispielsweise sowohl bei Umluftwindsichtern als auch bei Stromwindsichtern
oder bei mit Flüssigkeit arbeitenden kontinuierlichen Trennvorrichtungen anwenden,
sofern dafür Sorge getragen wird, daß eine Aufteilung in drei oder mehrere Fraktionen
erfolgt.