DE511602C - Vorrichtung zum Trennen der Teile von Gemengen, insbesondere von Saatgut - Google Patents

Description

• Vorrichtung zum Trennen der Teile von Gemengen, insbesondere von Saatgut Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Trennen der Teile von Gemengen, z. B. Saatgut, nach dem spezifischen Gewicht mittels verschieden starker regelbarer Ltiftströme (Saug- oder Druckluft). Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art werden in dem ersten schwächeren Luftstrom die spezifisch leichteren Verunreinigungen, bei Saatgut z. B. Staub, Spreu o-. dgl., ausgeschieden, während in dem zweiten stärkeren Luftstrom eine Trennung des bereits vorgereinigten Gutes von den schwereren Beimengungen, Steinen usw. erfolgt.
• Das in dem ersten, in einem sogenannten Steigsichterkanal aufsteigenden Luftstrom vorgereinigte Gut tritt dabei durch eine seitliche Öffnung dieses Kanals in das obere Ende eines zweiten sich nach unten erstreckenden Kanals, in dem der zweite stärkere Luftstrom aufstei-t.
• Das Gut trifft dabei gegen eine der Austrittsöffnung des ersten Kanals gegenüberliegende Prallplatte. Dadurch wird das Gut einen Augenblick in seiner Fallgeschwindigkeit aufgehalten, d. h. schwebend erhalten, so daß die Teile verschiedenen spezifischen Gewichtes sich trennen können. Die schwereren Teile fallen dem Luftstrom entgegen nach unten, die leichteren werden von dem aufsteigenden Luftstrom etwas angehoben, kehren dann aber ihre Bewegungsrichtung um und fallen dem aufsteigenden Luftstrom entgegen in einen Auslauf. Bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung wird dagegen das von den schwereren Bestandteilen gereinigte Gut von dem senkrecht nach oben in einem Färderkanal aufsteigenden Luftstrom mitgenommen, hoch gefördert und dann durch natürliches Gefälle einem Sichter, Samenausleser o. dgl. zugeführt.
• Mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung kann man ohne Benutzung eines Elevators das Gut so hoch fördern, daß noch ein Ab- sacken des gesichteten Gutes unter dem Sichter oder Sarnenausleser (Trienr) möglich ist. Eine schroffe Änderung in der Bewegungsrichtung des Gutes durch Prallplatten, Aufhaltesiebe o. dgl., die störend wirken, fällt hier fort. Die Vorrichtung ermöglicht auch eine vollkommene Reinigung des Gutes ohne Siebe.
• Auf der Zeichnung ist eine Vorrichtung gemäß der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
• Abb. i zeigt die Vorrichtung in einem Längsschnitt nach der Linie C-D der Abb. 3. Abb. 2 ist ein Schnitt nach der Linie A-B der Abb. 3, Abb. 3 ein senkrechter Schnitt nach der Linie E-F der Abb. i.
• Abb. 4 ist ein waagerechter Schnitt nach der Linie G-H der Abb. i und Abb. 5 ein waagerechter Schnitt nach der Linie I-K der Abb. 2.
• Bei dem dargestellten Beispiel gelangt das in einem Einschütttrichter A befindliche Reinigungsgut über die Rillenspeisewalze B in einem gleichmäßig breiten Schleier durch die Öffnung C in einen Steigsichterkanal D, der beiderseits- eines blinden Kanals X (Abb. 2) liegt. In dem Steigsichterkanal D wird das Gut, z. B. Getreide, von dem unterhalb des Einschütttrichters in den Steigsichterkanal D bei E einströmenden Luftstrom zuerst erfaßt, von Staub, Spreu und leichten Beimengungen befreit, die ihren Weg im Kanal D nach oben nehmen, wie durch Pfeile angedeutet.
• Im Anschluß an diesen Reinigungsvorgang gelangt das Reinigungsgut durch die Öff- nung F in einen zweiten Steigsichterkanal D', in dem sich der gleiche Reinigungsvorgang wie im Kanal D abspielt, jedoch tritt hier die Saugluft beiderseits des Kanals DI- bei G ein. Durch eine Drosselklappe H können die Luftströme in den beiden Stelgsichterkanälen D und D' zueinander geregelt werden. Die in den beiden Sichterkanälen abgesaugten leichten Beimengungen gelangen in einen Abscheideraum I, der durch Fingerklappen von falscher Luft abgeschlossen wird. Dieser Unterdruckraum steht mit einem Sauglüfter K durch verstellbare, waagerecht angeordnete Blechklappen L in Verbindung, wodurch man den Saugluftstrom- beliebig regeln kann, der dann nach verrichteter Besaugung durch den Exhaustor ins Freie oder in den Staubsammler abgestoßen wird. Der im Unterdruckraum J abgeschiedene Windabgang kann am Sackstutzen MI- abgesackt werden.
• Das so gründlich vorgereinigte Getreide nimmt seinen Weg über die beiden Schrägen N durch die Kanalöffnungen 0, die durch Schieber P verstellt werden können, in den Förderkanal Q und von hier aus in den Vorratsraum R, wobei schwere Beimengungen, wie Steine, Nägel und Geröll, vom Förderstrom nicht mitgerissen werden, sondern unterhalb des Förderkanals bei S abfallen und hier entfernt werden können. Durch natürliches Gefälle gelangt das Gut über ein Zellenrad T in einen Hochleistungstrieur und anschließend daran in den Siebsortierer. Das Zellenrad T verhindert das Eindringen unerwünschter Falschluft beim Fördervorgang. Die Förderluft wird ebenfalls von demselben Exbaustor erzeugt. Durch die beiden senkrechten Klappen U kann die Luftstromstärke in den weitesten Grenzen geregelt werden.
• Nachdem das Getreide in dem Samenausleser von Raden, Wicken und Halbkörnern befreit und im Sichtzylinder nach der Größe gesichtet wurde, kann man an den Absackstutzen M', M3 ... die entsprechenden Samensorten absacken.
• Bei dem dargestellten Beispiel sind zwei Steigsichterkanäle D und D' vorgesehen. Man kann aber, je nach den Anforderungen, auch nur einen oder auch mehr als zwei Steigsichterkanäle vorsehen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Vorrichtung zum Trennen der Teile von Gemengen, insbesondere von Saatgut, nach dem spezifischen Gewicht mittels verschieden starker, regelbarer, in Kanälen aufsteigender Luftströme, gekennzeichnet durch einen oder mehrere in bekannter Weise von dem schwächeren Luftstrom durchströmteSteigsichterkanäle (D, D') für die Abtrennung der spezifisch leichteren Bestandteile und einen Förderkanal (Q), in dem das unten seitlich eintretende vorgereinigte Gut durch Herausfallen der schwereren Bestandteile völlig gereinigt von dem in dem Kanal senkrecht nach oben aufsteigenden stärkeren Luftstrom mitgenommen und in der Richtung des Luftstromes zu den das gereinigte Gut nach Sorten und Korngröße trennenden Samenauslesern (Trieuren) hoch gefördert wird.