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Absperr- oder Regelventil Die Erfindung bezieht sich auf ein Absperr-
oder Regelventil, dessen Gehäuse zwei gegenüberliegend angeordnete Anschlußstutzen
sowie eine Zwischenwand aufweist, die eine in der Mitte zwischen den Anschlußstutzen
liegende Ventilsitzöffnung trägt, deren mit der Bewegungsrichtung des Ventilverschlußstückes
übereinstimmende Achse quer zu den durch die An#schlußstutzen verlaufenden Achsen
steht, und an dessen einem, in Richtung der durch die Ventilsitzöffnung verlaufenden
Achse gelegenen Ende ein die Betätigungsvorrichtung sowie die Ventilspindel tragendes
Oberteil und an dessen entgegengesetzt gelegenem Ende ein Verschlußdeckel vorgesehen
ist.
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Jedes Ventil ist für einen bestimmten Verwendungszweck ausgelegt.
Aus strömungstechnischen Gründen hat der Einlaufraum zumeist eine andere Form als
der Auslaufraum. Für das Ventilverschlußstück muß so viel Platz vorgesehen sein,
daß es im zurückgezogenen Zu-stand vollständig aus der Bahn des Durchflußmediums
entfernt ist, so daß üblicherweise die Ventilkammer auf der dem Sitz zugewandten
Seite größer ist als die Kammer auf der dem Sitz abgewandten Seite. Diese und andere
Gründe führen dazu, daß Ventile, die bei einer Einwärtsbewegung des Schaftes öffnen,
eine andere Form besitzen und demnach aus anderen Konstruktionsteilen zusammengesetzt
-sind als solche Ventile, die bei der Einwärtsbewegung des Schaftes schließen.
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In einer Vielzahl von Fällen ist man gezwungen, mit der gleichen Bewegung
der Betätigungsvorrichtung bei einer Reihe von Ventilen eine Öffnungsbewegung und
bei einer anderen Reihe von Ventilen eine Schließbewegung hervorzurufen. Dies gilt
beispielsweise bei hydraulisch ferngesteuerten Ventilen, bei denen ein Systembetätigungsdruck
auf in sich gleiche Servomotoren an den verschiedenen Ventilen wirken kann. Dies
gilt auch für thermostatisch oder pressostatisch geregelte Ventile, bei denen ein
von der Temperatur oder dem Leitungsdruck abhängiges Druckmedium auf in sich gleiche
Balgdosen einwirkt. In all diesen Fällen war man bisher gezwungen, zwei verschiedene
Ventilkonstruktionen, die bei gleicher Betätigungsrichtung unterschiedliche Wirkungen
ergeben, zu benutzen, es sei denn, man ging den umgekehrten Weg, d.h. man benutzte
zwar gleiche Ventilkonstruktionen, nahm aber unterschiedliche Betätigungsvorrichtungen
(Servomotoren, Balgdosen usw.) in Kauf.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ventil der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß es zur Verbindung mit einer bestimmten Betätigungsvorrichtung
geeignet ist, die bei der gleichen Bewegung in gewissen Fällen ein öffnen, in anderen
Fällen dagegen ein Schließen des Ventils hervorruft.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in an sich
bekannter Weise beim Ventilverschlußstück beide Stimseiten als Dichtflächen ausgebildet
sind und daß die zur Verbindung mit den entsprechenden Flächen des Ventilgehäuses
dienenden Anschlußflächen sowohl des Gehäuseoberteils als auch des Deckels identisch
ausgebildet sind.
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Bei dieser neuen Ventilkonstruktion können also Gehäuseoberteil und
Deckel miteinander vertauscht werden. Oder, anders ausge#drückt, man kann unter
Beibehaltung der Lage und Anordnung aller übrigen Teile, einschließlich der Betätigungsvorrichtung,
lediglich durch Drehung des Ventilgehäuses um 180'
die gewünschte Funktionsänderung
erzielen. Damit ergibt sich sowohl bei der Fertigung als auchbei der Lagerhaltung
eine wesentliche Vereinfachung und Rationalisierung gegenüber den bekannten Ventilen.
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Zwar ist ein Magnetventil bekannt, bei dem die Durchmesser der Anschluß-Schraubverbindungen
für das Gehäuseoberteil und den Deckel einander gleich sind. Dieses Ventil stellt
aber eine sehr spezielle Sonderkonstruktion dar, bei der vier Ventilsitze symmetrisch
einander gleichgeordnet sind, so daß in jeder Bewegungsrichtung der Ventilspindel
zwei geöffnete und zwei geschlossene Ventilsitze vorhanden sind. Dementsprechend
hat dieses Ventil auch insgesamt fünf Anschluß- bzw. Abflußstellen. Die der Erfindung
zugrunde liegende Aufgabe kann sich hierbei gar nicht stellen.
Eine
Abwandlungsmöglichkeit des Ventils gemäß der Erfindung besteht darin, daß der Deckel
in an sich bekannter Weise durch einen Rohranschlußstutzen ersetzt ist. Auf diese
Weise ergibt sich ein Dreiwegeventil. Dadurch, daß der Rohranschlußstutzen in an
sich bekannter Weise einen zweiten, mit demselben Ventilverschlußstück zusammenwirkenden
Ventilsitz trägt, kann die Konstruktion zu einem Misch- oder Wechselventil erweitert
werden.
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Es liegt im Rahmen der Erfindung, die Konstruktion auch für entlastete
Ventile zu benutzen, indem es in an sich bekannter Weise als Doppelsitzventil ausgebildet
ist.
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Unter Umständen kann man auch mit einem Ventilverschlußstück mit nur
einer Dichtfläche auskommen, wenn man den Gegenstand der Erfindung dahingehend abwandelt,
daß das Ventilverschlußstück nur an einer Stirnseite eine Dichtfläche trägt, die
Ventilspindel jedoch umsteck- bzw austauschbar oder das Ventilverschlußstück auf
de; Spindel umsteckbar ist.
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Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend an Hand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel
der Erfindung, F i g. 2 dasselbe Ausführungsbeispiel nach Drehen des Gehäuses
um 1801,
F i g. 3 dasselbe Ausführungsbeispiel nach Ersatz des Verschlusses
durch einen Rohranschlußstutzen, F i g. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit Druckentlastung und F i g. 5 das zweite Ausführungsbeispiel
nach Drehen des Gehäuses um 180'.
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Das Gehäuse 1 im ersten Ausführungsbeispiel (F i
g. 1 bis 3) trägt an den Enden Anschlußstutzen 2 und 3, die
mit Hilfe der Muffen 4 und 5 festgeschraubt sind. Der Ventilsitz
6 arbeitet mit einem Ventilverschlußstück 7 zusammen, das an der Ventilspindel
8 sitzt.
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Die Ventilspindel 8 ist in einem Gehäuseoberteil
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geführt, das längs der Anschlußfläche 10 mit dem Gehäuse
1 in Verbindung steht. Das Oberteil 9 besorgt auch die Abdichtung
der Ventilspindel 8 nach außen. Auf der dem Sitz 6 gegenüberliegenden
Seite des Gehäuses befindet sich ein Deckel 11, der längs der Anschlußfläche
12 mit dem Gehäuse 1 verbunden ist.
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Die Ventilspindel 8 ist über die Kupplung 13 mit dem
Betätigungsschaft 14 mit einem thermostatischen Betätigungselement, z. B. einer
Balgdose, verbunden, die nicht sichtbar in dem Gehäuse 15 angeordnet ist.
Der Druckraum der Balgdose steht über die Kapillarrohrleitung 16 mit den!
Temperaturfühler 17 in Verbindung. Das Fühlersystem ist flüssigkeits- oder
dampfgefüllt, so daß sich Temperaturänderungen als Druckänderungen in der Balgdose
bemerkbar machen und den Betätigungsschaft 14 sowie die Ventilspindel
8 axial verschieben. Das Gehäuse 15 ist mit Hilfe der Fassung
18 über das Oberteil 9 geschoben und wird dort mit Hilfe der Schraube
19 festgeklemmt.
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Wesentlich ist, daß die Anschlußflächen 10 (Gehäuse-Oberteil)
und 12 (Gehäuse-Deckel) und deren umliegender Bereich, wie Führungsmittel, Befestigungselemente,
identisch sind, so daß man Oberteil und Deckel miteinander tauschen kann.
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. In F i Z. 2 ist die gleiche Ventilkonstruktion veranschaulicht,
bei der sämtliche Teile die gleiche Lage beibehalten haben und lediglich das Gehäuse
1 um 18011 gedreht worden ist. Es ist klar, daß in diesem Fall das Ventilverschlußstück
7 und die Spindel 8
nicht von oben, sondern nur von unten eingeführt
werden können. Dies macht jedoch wegen des Vorhandenseins des Deckels
11 keine Schwierigkeiten. Das Ventilverschlußstück 7 ist nur schematisch
dargestellt. Es kann, wenn man die gleiche Ventilspindel 8 benutzen will,
entweder so lösbar an der Spindel befestigt sein, daß man es um 1801 drehen
kann, oder es muß an Ober- und Unterseite eine Dichtfläche tragen, die mit dem Ventilsitz
6 zusammenarbeiten kann.
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Aus den beiden Figuren ist demnach ersichtlich, daß unter Beibehaltung
sämtlicher Elemente, einschließlich des Betätigungsorgans, lediglich durch Drehen
des Gehäuses 1 um 180' aus einem Ventil, das beim Einwärtsbewegen
der Spindel schließt, ein Ventil wird, das bei Einwärtsbewegung der Spindel öffnet.
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In F i g. 3 ist die Konstruktion nach F i g. 2 dahingehend
abgewandelt, daß an Stelle des Deckels 11 ein Rohranschlußstutzen 20 eingesetzt
ist, dessen Anschlußfläche 21 wiederum den Anschlußflächen 10
und 12 entspricht.
Dieser Rohrstutzen 20 trägt einen Ventilsitz 22, mit dem das Ventilverschlußstück
7'
zusammenwirken kann. Das Ventilverschlußstück ist gegenüber den zuvor beschriebenen
Ventilverschlußstücken 7 dahingehend ergänzt, daß es anschließend an seine
Dichtfläche auf der Oberseite einen kegeligen Ffillkörper 23 und anschließend
an seine Dichtfläche an der Unterseite einen kegeligen Füllkörper 24 trägt. Auf
diese Weise entsteht ein Wechsel- und Mischventil mit einer speziellen, vom Ventilhub
abhängigen Durchströnicharakteristik.
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Bei dem Ausführungsbeispiel in den F i g. 4 und 5
werden
die gleichen Bezugszeichen wie in den F i g. 1
bis 3 verwendet, jedoch
mit einem ' versehen. Das Gehäuse 11' hat hier Flansche
25 und 26 zum Anschluß der Rohrleitungen. Ferner sind zwei Ventilsitze
27
und 28 vorgesehen, mit denen zwei Ventilverschlußstücke
29 und 30 an der Spindel 8' zusammenwirken. In üblicher Weise
ist hierbei der Durchmesser des Ventilsitzes 27 größer als der Durchmesser
des Ventilverschlußstückes 30, so daß die Ventilspindel 8' von oben
her eingeführt werden kann. Dieses Ventil ist, insbesondere im geschlossenen Zustand,
druckentlastet, weil der von unten, her auf das Ventilverschlußstück 29 ausgeübte
Druck in etwa gleicher Größe von oben her auf das Ventilverschlußstück
30 wirkt.
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Auch hierbei kann durch Drehen des Ventilgehäuses l' um
180' unter Beibehaltung aller übrigen Teile die Funktion des Ventils geändert
werden, wie es deutlich aus F i g. 5 hervorgeht. In diesem Fall muß die Spindel
8' mit den Ventilverschlußstücken 29
und 30 von unten her eingeführt
werden, was aber wegen des Vorhandenseins des Deckels 11' keine Schwierigkeiten
macht. Wenn man bei diesem Funktionswechsel des Ventils keine umsteck- bzw. austauschbare
Spindel mit daran festmontierten Ventilverschlußstücken verwenden will, muß man
eine Anordnung mit auf der Spindel umsteckbaren Ventilverschlußstücken verwenden.
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Selbstverständlich können auch noch andere Mög-
lichkeiten zur
Anpassung vorgesehen werden. Beispielsweise kann man an dem Oberteil 9 zwei
verschiedene Stufen zu dem Anklemmen des Gehäuses 15 der Betätigungsvorrichtung
vorsehen, um auf diese
Weise die Höhenänderung der Kupplung
13 auszugleichen, -die bei Verwendun- der gleichen Spindel 8
C
infolge
des Versetzens des Ventilverschlußstückes 7
auftritt.