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Leimspritzvorrichtung, insbesondere für Holzverleimung Die Erfindung
bezieht sich auf eine vorzugsweise automatische Leimspritzvorrichtung, insbesondere
für Holzverleimung, mit der Löcher, schmale Flächen od. dgl. mittels Düsen usw.
mit Leim versehen werden.
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Bisher ist es bekannt, bei derartigen Leimspritzvorrichtungen den
Leim kontinuierlich den Düsen zuzuführen, so daß der Leim auch kontinuierlich ausgespritzt
wird. Eine Leimdosierung war nur dadurch möglich, daß die Leimzufuhr durch Ventile
von Hand geregelt wurde.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine vorzugsweise automatische Leilnspritzvorrichtung
zu schaffen, die in einstellbaren dosierten Mengen Leim an Bedarfsstellen, wie z.
B. Dübellöcher, -schlitze, Nuten und Federn, Zapfen und Langlöcher od. dgi., abgibt.
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Gemäß der Erfindung ist die Leimspritzvorrichtung mit einem in einem
Steuer= und Vorratsraum verschiebbaren Druckkolben ausgestattet und der Vorratsraum
einerseits an eine Zufuhrleitung für den Leim und andererseits an die Spritzdüsen
angeschlos= sen. Die Leimzufuhr und -abfuhr aus diesem Vor= ratsraum wird mittels
Ventilen, vorzugsweise Rückschlagventilen gesteuert, von denen das Eingangsventil
eine niedrigere Schließkraft hat, als dem statischen Leimzufuhrdruck entspricht.
Das andere Ventil hat eine derartige Schließkraft, daß erst bei Bewegung des Druckkolbens
und somit Erhöhung des in dem Vorratsraum herrschenden Druckes über den statischen
Leimzufuhrdruck dieses sich öffnet.
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Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform ist der Druckkolben als Differentialkolben
ausgebildet, dessen größere Druckflächen unter der Wirkung eines Steuermittels bzw.
Druckmittels stehen. Der Hub dieses Druckkolbens ist zweckmäßig veränderbar, so
daß damit die durch den Kalben auszuspritzende Leimmenge verschieden eingestellt
werden kann.
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Durch wechselweises Beaufschlagen des Kolbens mittels eines Druckmittels,
wie Druckluft, bewegt sich dieser hin und her und führt stoßweise automatisch Leilas
den Düsen zu. Hierbei kann der Lehndruck verhältnismäßig groß zur Vermeidung von
Verstopfungen sein, während der Druck des Steuermittels durch den Differentialkolben
verhältnismäßig niedrig gehalten sein kann.
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Ein Ausführungsbeispiel ist in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch eine automatische Leimspritzvorrichtung; F i g.
2 eine Seitenansicht teilweise geschnitten eines Düsenanschlußstüekes mit eingeschraubter
Düse und F i g. 3 eine Draufsicht auf dasselbe Düsenanschlußstück mit mehreren Düsen.
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Das in p' i g. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel einer automatischen
helrnspritzvorrichtung besitzt an einem Befestigungsblock 11 zu ihrer Aufhängung
eine äußere Klemmschelle 12 mit Anhrung 13 öd. dgl., in die ein Tragelement,
z: B. Boltes öd, dgl., gesteckt werden kann.
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Von der Bohrung 13 verläuft nach außen hin ein Schlitz 14,
irr dessen Breite ein Gewindeloch 15 zur Aufnahme einer Schraube (nioht dargestellt)
einge= arbeitet ist. Beim Spannen mittels der Schraube wird durch den Schlag
14 der Bohrungsdurchmesser zum festen Anpressen der Bohrungswand an das Tragelement
verengt.
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Der Befestigungsblock 11 tregt rückseitig eine verlängerte Hülse 16
mit einem inneren zylindrischen Hubraum 17 als Steuerraum, der zum Befestigungsblock
11 hin in einem im Dutthmexser geringeren Druckraute 18 als Vorratsmurn zur Aufnre
des eingebrachten heims ad. dgl, ausläuft.
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Der hintere Teil der Hülse 16 trägt ein tarnengewinde 19, in das ein
abdichtendes Verschlußstück 2D finit eingearbeiteter Gewindebohrung 21 eingeschraubt
wirrt. Dieses Verschlußstück 20 hält eine Anschlagschraube 22, deren Gewindeschaft
23 einen Anschlagbolzen 24 mit Dichtungsring 25 trägt, Die Einschraubtiefe
der Anschlagschraube 2. kann durch eine vor dem Vetschlüßstück 20 angeordnete Kontermutter
26 beliebig eingestellt werden, In dem Hubraum 17 ist ein Doppelkolben 27 gleitend
eingepaßt, der einen daran befestigten Druckstempel 28 mit einem Dichtungsring 29
in dem Druckraum 18 gleitend führt.
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Die beiden wirkmmen des D@Ppelkoibens 27 sind jeweils wesentlich gräßer
als die
Druckfläche des Druckstempels 28, um durch diese Differenzierung
(Differentialkolben) mit einem verhältnismäßig geringen Steuerdruck und angemessenen
hohen Spritzdruck arbeiten zu können.
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Der Druckraum 18 hat an seinem Ende im Befestigungsblock 11 zwei sich
gegenüberliegende Zu-bzw. Abflußkanäle 30, 31, die jeweils entgegengesetzt schräg
(im spitzen Winkel) aus dem Befestigungsblock 11 herausführen. Der Zuflußkanal 30
für den Leim ist nach außen hin erweitert und mit einem eingeschraubten Anschlußstück
32 für einen Zuleitungsschlauch 33 od. dgl. versehen. Ein erweiterter Raum zwischen
Anschlußkanal 30 und Stirnseite des Abschlußstückes 32 nimmt ein Rückschlagventil
mit einer Druckfeder 34 und eine Kugel 35 auf, die sich gegen eine Bohrung 36 des
Anschlußstückes 32 drückt. Der Abflußkanal 31 (vgl. F i g. 1 und 2) ist an seinem
Ende ebenfalls erweitert und mit einer Ansatzbohrung 37 zur Aufnahme eines mit einem
Ansatz 37a ausgestatteten Kupplungsstückes 38 versehen. In dem erweiterten Raum
39 zwischen Ansatzbohrung 37 und Kanal 31 wird eine Kugel 40 mittels einer Druckfeder
41 vor diesen Abflußkanal 31 gedrückt (Rückschlagventil).
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Das Kupplungsstück 38 kann mit einem oder mehreren, z. B. drei Anschlüssen
42 für einschraubbare Düsen 43 versehen sein, wobei die Düsenanschlüsse 42 mit einer
Längsbohrung 44, die an den Abflußkanal 31 mittels Bohrung 45 angeschlossen ist,
ausgestattet sind. Die Längsbohrung 44 wird durch eine Schraube
46 im Kupplungsstück 38 nach außen hin abgedichtet.
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Die Hülse 16 am Befestigungsblock 11 trägt zwei schrägliegende Nocken
47, 48 mit je einer Zu- bzw. Ableitung 49, 50 für das Druckmittel, wie Druckluft,
die in den Druckmittelschlauchanschlüssen entsprechenden Gewindelöchern 51, 52 enden.
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Die vorbeschriebene automatische Leimspritzvorrichtung arbeitet wie
folgt: Die Zu- bzw. Ableitungen49 und 50 wird wechselseitig Druckluft zu- bzw. abgeführt,
so daß der Doppelkolben 27 wechselweise beiderseitig mit Druckluft beaufschlagt
wird, in dem Hubraum 17
hin- und hergleitet und dabei gleichzeitig den angeschlossenen
Druckstempel 28 im Druckraum 18 bewegt.
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Der Leim wird unter statischem Druck durch den Zuleitungsschlauch
33 in die Bohrung 36 des Anschlußstückes 32 geführt und drückt gegen die unter Federdruck
stehende Kugel 35. Der größere Leimdruck drückt die Kugel 35 entgegen der
geringeren Kraft der Feder 34 zurück, und der Leim gelangt durch den Anschlußkanal
30 in den Druckraum 18 und füllt diesen insbesondere bei zurückgehendem Druckstempel
28 und den Abflußkanal 31 aus.
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Die Federkraft der Feder 41, die auf die Kugel 40 wirkt, muß größer
sein als der statische Zubringer-Leimdruck, um ein Ausströmen des Leimes aus dem
Abflußkanal31 zu verhindern. Die Leimmenge, die in den Druckraum und die Kanäle
30, 31, als Vorratsräume, einfließen kann, wird durch den Hub des Doppelkolbens
27, der wiederum durch die Anschlagschraube 22 bestimmt wird, geregelt.
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Durch die Zu- bzw. Ableitung 49 wird der vor der Anschlagschraube
22 liegende Doppelkolben 27 mit Druckluft beaufschlagt, gleitet in den Hubraum
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entlang und drückt mit dem sich gleichzeitig bewegenden Druckstempel 28
den Leim über den Abflußkanal 31 in den Raum 39, da der Leim im Abflußkanal 30 durch
den Kolbendruck gegen die Kugel 35 drückt, die sein Entweichen durch ein Schließen
der Bohrung 36 unterbindet. Durch den größeren Druck des Doppelkolbens 27 wird die
Federkraft der Feder 41 überwunden, und die Kugel 40 gibt den Abflußkanal
für den Leim frei, der nun durch die Bohrung 45 in die Längsbohrung 44 entweicht
und sich dort auf die Düsen 43 gleichmäßig verteilt.
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Nun wird Druckluft durch die Zu- bzw. Ableitung 50 auf den Kolben
27 gedrückt und dieser dadurch in den zylindrischen Hubraum 17 vor die Anschlagschraube
zurückgeschoben, so daß die Luft durch die Zu- bzw. Ableitung 49 entweicht.
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Durch dieses wechselseitige Arbeiten über die Zu-bzw. Ableitungen
49 und 50 wiederholt sich der Vorgang der Leimförderung zu den Düsen.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung liegt in der Möglichkeit der dosierten Leimzuführung
zu den Düsen, wobei die Zufuhr stoßweise beispielsweise für eine Taktbeleimung mit
einzustellenden Mengen erfolgt. Außerdem kann der Leimdruck verhältnismäßig hoch
gehalten werden, um ein Verstopfen der Düsen und Kanäle zu vermeiden.
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Die Erfindung ist beispielsweise für den Einbau in automatischen Beleimungsanlagen
gedacht, die mit Magazinen zur Bevorratung der zu beleimenden Gegenstände ausgerüstet
sind. Der automatische Ablauf sowie das Ausstoßen der beleimten Gegenstände, wie
Hölzer od. dgl., kann im Takt mechanisch, insbesondere elektromechanisch den Erfordernissen
entsprechend gesteuert werden.
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An Stelle eines doppeltwirkenden Druckkolbens mit zwei sich gegenüberliegenden,
vom Druckmittel beaufschlagten Kolbenflächen kann auch ein einfach wirkender Kolben
vorgesehen werden, der auf seiner der Druckfläche gegenüberliegenden Seite unter
der Einwirkung einer Rückholfeder steht.