DE1170469B - Elektronischer Nachhallerzeuger zum AEndern der Nachhallkennlinie akustischer Signale - Google Patents

Elektronischer Nachhallerzeuger zum AEndern der Nachhallkennlinie akustischer Signale

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DE1170469B
DE1170469B DEW30746A DEW0030746A DE1170469B DE 1170469 B DE1170469 B DE 1170469B DE W30746 A DEW30746 A DE W30746A DE W0030746 A DEW0030746 A DE W0030746A DE 1170469 B DE1170469 B DE 1170469B
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reverberation
signals
delay
signal
sound
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DEW30746A
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Benjamin Franklin Logan Jun
Manfred Robert Schroeder
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AT&T Corp
Original Assignee
Western Electric Co Inc
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    • G10MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
    • G10KSOUND-PRODUCING DEVICES; METHODS OR DEVICES FOR PROTECTING AGAINST, OR FOR DAMPING, NOISE OR OTHER ACOUSTIC WAVES IN GENERAL; ACOUSTICS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • G10K15/00Acoustics not otherwise provided for
    • G10K15/08Arrangements for producing a reverberation or echo sound
    • G10K15/12Arrangements for producing a reverberation or echo sound using electronic time-delay networks

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Description

  • Elektronischer Nachhallerzeuger zum Ändern der Nachhallkennlinie akustischer Signale Die Erfindung bezieht sich auf einen elektronischen Nachhallerzeuger zum Ändern der Nachhallkennlinie akustischer Signale zur Erhöhung der subjektiven Qualität derselben, mit einem elektrischen Netzwerk zwischen Signaleingang und Signalausgang, das Verzögerungs- und Verstärkungselemente aufweist.
  • In einem Auditorium gelangt der Schall von seiner Quelle zu den Begrenzungen des Auditoriums, wo er von einer Oberfläche zur anderen wiederholt reflektiert wird. Bei jedem Auftreffen wird ein Teil der Energie des Schalls durch die Oberfläche absorbiert, so daß der reflektierte Schall schwächer als der auffallende ist. Im Ergebnis ist eine begrenzte Zeit nach Aufhören der Schallerregung notwendig, damit die Schallenergie unhörbar klein wird. Dieser Effekt wird Nachhall genannt und entsteht durch das während einer begrenzten Zeitspanne erfolgende Andauern eines Tones, nachdem die durch die Quelle erfolgende Aussendung des Tones selbst aufgehört hat.
  • Beim Studium der Akustik von Auditorien hat man festgestellt, daß insbesondere für Musik eine beträchtliche Nachhallzeit erwünscht ist, da das Mischen von Tönen einen angenehmen Effekt hervorruft. Infolgedessen ist die Anwendung elektronischer Einrichtungen weit verbreitet, um die subjektive Qualität des Tones durch Hinzufügen von Nachhall zu erhöhen. Zum Beispiel verwenden Schallplattenhersteller und Rundfunk künstlichen Nachhall, um die Qualität von Aufnahmen zu erhöhen, die im Freien oder an anderen Orten gemacht werden, wo das vorteilhafte Maß an natürlichem Nachhall nicht vorhanden ist. Raumakustiker verwenden künstlichen Nachhall, um den Nachhall von für Vorträge bestimmte Auditorien zu erhöhen, damit sie als Konzertsäle verwendet werden können. Im Heim werden künstliche Nachhallerzeuger benutzt, um dem besonderen Geschmack des jeweiligen Hörers zu entsprechen. Im Idealfall sollen künstliche Nachhallerzeuger auf Tonsignale genau wie richtige dreidimensionale Räume wirken. Dies ist jedoch nicht einfach zu erreichen, wenn nicht eine Nachhallkammer oder das elektrische Äquivalent eines dreidimensionalen Raumes verwendet wird. Im Ergebnis haben bei Rundfunkstationen und Schallplattenherstellern große und teuere Nachhallkammern wegen ihrer hohen Qualität und wegen des Fehlens unerwünschter Nebeneffekte weitgehend Anwendung gefunden. Selbstverständlich sind solche Kammern keine richtigen künstlichen Nachhallerzeuger.
  • Elektronische Nachhallerzeuger sind jedoch vorzuziehen, da sie billiger als richtige Räume sind und da sie in nicht professionellen Anlagen, z. B. in Heimmusiksystemen, wie auch professionell angewendet werden können. Sie können ferner dazu benutzt werden, um die Nachhallzeit von Auditorien zu erhöhen, wodurch diese ohne Änderung der Architektur als Konzertsäle hergerichtet werden können. Unglücklicherweise ergeben bekannte elektronische Nachhallerzeuger, die Verzögerungsleitungen, Scheiben- oder Bandverzögerungen, Verstärker u. dgl. aufweisen, infolge der ungünstigen Schwankungen ihrer Amplitudenfrequenzkennlinie einen ziemlich unnatürlichen Nachhall, wobei die Schwankungen den Frequenzkennlinien ein kammartiges Aussehen verleihen.
  • So ist ein künstliches Nachballsystem bekannt, bei dem mehrere parallele Verzögerungseinrichtungen zum Erzeugen verzögerter Signale vorgesehen sind, die mit dem direkten Signal zur Erzeugung eines Ausgangssignals konstruiert werden.
  • Ferner ist ein System zum Erzeugen mittels elektrischer Verzögerungseinrichtungen bekannt, die parallel zu einem elektrischen System geschaltet sind, das eine Signalquelle und eine das Signal aufnehmende Einrichtung verbindet. Schließlich ist ein Schallübertragungssystem mit einer elektrischen Rückkbpplungseinrichtung zum Rückführen eines Teiles des verzögerten Signals zum Eingang der Verzögerungseinrichtung bekannt. Diese bekannten Vorrichtungen haben aber sämtlich den obengenannten Nachteil. Eine Hauptaufgabe der Erfindung besteht darin, einen verbesserten künstlichen elektronischen Nachhallerzeuger zu schaffen, durch den die Tonqualität nicht ungünstig beeinflußt wird.
  • Bevor mit der Schilderung der theoretischen Grundlagen der Erfindung und der Geräte, die das theoretische Prinzip verwenden, begonnen wird, ist es nützlich, einige wichtige Eigenschaften großer Auditorien zu betrachten.
  • Ein Raum kann durch seine normalen Schwingungsformen oder durch seine Eigenschwingungen gekennzeichnet werden. Die Dichte seiner Eigenschwingungen ist nahezu unabhängig von der Form des Raumes und proportional zum Quadrat der Frequenz: Anzahl der Eigenschwingungen je wobei V das Volumen des Raumes in Kubikmetern, c die Geschwindigkeit des Schalls in Meter je Sekunde und f die Frequenz in Hz ist. Oberhalb einer gewissen kritischen Frequenz wobei T die Nachhallzeit in Sekunden ist, wird die Dichte der Eigenschwingungen so hoch, daß sich zahlreiche Eigenschwingungen überlappen. In diesem Frequenzbereich, der für große Räume in erster Linie von Interesse ist, wird das Verhalten des Raumes durch die gemeinsame Wirkung zahlreicher gleichzeitig angeregter und interferierender Schwingungsformen beherrscht, die eine sehr unregelmäßige Amplitudenfrequenzkennlinie ergeben. Jedoch sind die Schwankungen auf der Frequenzskala so schnell, daß das Ohr beim Hören eines nicht konstanten Tones die Unregelmäßigkeiten nicht wahrnimmt. Tatsächlich können die Kennlinienschwankungen nur gehört werden, wenn der Raum mit einer Sinuswelle langsam ändernder Frequenz angeregt und nur mit einem Ohr gehört wird. Wenn die Raumkennlinie gemessen wird, wobei an Stelle einer Sinuswelle ein psychoakustisch geeigneteres Prüfsignal, z. B. ein schmales Rauschband, verwendet wird, ist die Kennlinie viel glatter. Diese offensichtlich glatte oder flache Frequenzkennlinie des Raumes ist, wie man festgestellt hat, besonders schwierig mit künstlichen Nachhallerzeugern nachzuahmen.
  • Eine flache Frequenzkennlinie ist nicht die einzige Forderung an einen Nachhallerzeuger hoher Qualität. Das Einschwingverhalten eines Raumes ist ebenfalls ein wichtiger Faktor für eine natürlich klingende Nachhallerzeugung. Insbesondere ist das Ansprechen eines Raumes auf die Anregung mittels eines kurzen Impulses von großer Bedeutung. Wenn für irgendeinen Ort des Raumes der Schalldruck als Funktion der Zeit aufgezeichnet wird, wird zuerst ein Impuls festgestellt, der dem direkten Schall entspricht, der von der Schallquelle ohne Reflexion an den Wänden zum Aufnahmepunkt gelangt. Danach entsteht eine Anzahl diskreter Echos niedriger Ordnung, welche einer oder mehreren an den Wänden und der Decke des Raumes auftretenden Reflexionen entsprechen. Allmählich nimmt die Echodichte bis zu einem statistischen >Gemisch« zu. Tatsächlich ist die Echodichte proportional zum Quadrat der verstrichenen Zeit: Die Zeit, nach der die Echokennlinie ein statistisches Gemisch wird, hängt von der Länge des Anregungsimpulses ab. Für einen Impuls mit der Länge dt beträgt die kritische Zeit, nach der die Überlappung der einzelnen Echos beginnt, etwa Somit wird für in einem Raumvolumen von 10000M3 stattfindende Einschwingvorgänge von 1 msek Dauer nach 150 msek die Kennlinie statistisch und ist durch das gemeinsame Verhalten und die Interferenz zahlreicher sich überlappender Echos bestimmt.
  • Ein anderes wichtiges Kennzeichen großer »diffuser« Räume besteht darin, daß sämtlicheEigenschwingungen die gleiche oder nahezu die gleiche Nachhallzeit aufweisen und damit mit gleicher Geschwindigkeit abnehmen, wie diese sich durch einen geradlinigen Abfall ergibt, wenn der Tonpegel in Dezibel über der verstrichenen Zeit aufgetragen wird. Eine weitere Eigenschaft akustisch guter Räume besteht im Nichtvorhandensein von »Flatter«-Echos, d. h. von periodischen Echos, die durch die zwischen parallen, akustisch harten Wänden hin- und hergeworfenen Schallwellen entstehen. Solche Periodizitäten in der Echokennlinie sind eng mit eindimensionalen Schallfortpflanzungseigenwerten verbunden, die durch schräggestellte Wände und durch Aufstellung von »Diffusoren« im Schallweg vermieden werden können.
  • An Hand dieser kurzen Betrachtung des Raumverhaltens können die Bedingungen, welche von künstlichen Nachhallerzeugern erfüllt werden müssen, wie folgt zusammengestellt werden: 1. Die Frequenzkennlinie muß flach sein, wenn sie mit schmalen Rauschbändern einer Bandbreite gemessen wird, die den Einschwingvorgängen im mit Nachhall zu versehenden Schall entspricht. Diese Bedingung wird selbstverständlich von Nachhallerzeugern erfüllt, welche sogar für eine sinusförmige Erregung eine flache Kennlinie aufweisen.
  • 2. Die Eigenschwingungsformen des Nachhallerzeugers müssen sich überlappen und den gesamten Tonfrequenzbereich überdecken.
  • 3. Die Nachhallzeiten der einzelnen Schwingungsformen müssen gleich oder nahezu gleich sein, so daß die verschiedenen Frequenzkomponenten des Schalls mit gleicher Geschwindigkeit abnehmen.
  • 4. Bei einer Stoßerregung muß nach kurzer Zeit die Echodichte hoch genug sein, daß sie auch für die kürzesten hörbaren Einschwingvorgänge einen zusammenhängenden Nachhall ergibt.
  • 5. Die Echokennlinie muß frei von Periodizitäten sein (Flatterechos).
  • Zusätzlich zu diesen fünf Bedingungen muß eine sechste erfüllt sein, die aus der obigen Zusammenstellung des Raumverhaltens nicht hervorgeht. Sie wird durch die meisten elektronischen Nachhallerzeuger nicht erfüllt.
  • 6. DieAmplitudenfrequenzkennlinie darf keine offenbaren Periodizitäten zeigen. Periodische oder kammartige Frequenzkennlinien erzeugen einen unangenehmen hohlen, schnarrenden oder metallischen Klang und vermitteln den Eindruck, daß der Ton über eine hohle Röhre oder eine Trommel übertragen wird. Diese Bedingung ist besonders wichtig, insbesondere bei Systemen, bei denen durch Umlaufenlassen des Tons mit Hilfe der in Rückkopplungskreisen auftretenden Verzögerung lange Nachhallzeiten erzielt werden. Die Kennlinien derartiger Kreise, welche eindimensionalen Tonübertragungen äquivalent sind, sind von Haus aus periodisch, so daß spezielle Vorkehrungen getroffen werden müssen, um solche Periodizitäten unhörbar zu machen. Da die meisten bisherigen Nachhalleinrichtungen diese Bedingung nicht erfüllen, wurde es bisher bei professionellen Aufzeichnungsstudios u. dgl. als notwendig erachtet, Zuflucht zu großen Nachhallkammern oder anderen analogen Einrichtungen zu nehmen, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Zum Unterschied zu den bisherigen Nachhallerzeugern, bei denen einfache Rückkopplungskreise mit Verzögerungsleitungen, Scheiben oder Bandverzögerungselementen zur Erzeugung einer Echofolge (meist kammfilterartige Kennlinie) benutzt werden, wird gemäß der Erfindung ein passives Netzwerk verwendet, das sich dadurch auszeichnet, daß das Netzwerk eine Mehrzahl von Allpaß-Rückkopplungsschleifen enthält, durch die ein Signal vom Signaleingang wiederholt umläuft, daß jede Rückkopplungsschleife Verzögerungseinrichtungen aufweist, daß die Verhältnisse zwischen den einzelnen Verzögerungen nicht rational und die einzelnen Verstärkungen der Schleifen kleiner als Eins sind und daß das Netzwerk dem Hinzufügen der durch die Rückkopplungsschleifen mehrfach verzögerten Signale zu einem ausgewählten Teil des vom Signaleingang herrührenden unverzögerten Signals dienenden Vereinigungseinrichtungen zum Erzeugen eines am Signalausgang auftretenden zusammengesetzten Signals aufweist. Hierdurch wird erreicht, daß eine Phasenverschiebung oder eine Verzögerung ohne bemerkenswerte Dämpfung bei irgendwelcher Frequenz eingeführt wird. Insbesondere hat das Rückkopplungsnetzwerk mit einer Allpaßkennlinie, das an seinem Ausgang Teile eines vielfach verzögerten Tons und einen Teil des unverzögerten Tons kombiniert, die erforderlich flache Amplitudenfrequenzkennlinie. Um eine genügend hohe Echodichte zu erzielen und hörbare Periodizitäten zu vermeiden, sind mehrere Allpaß-Rückkopplungskreise mit nicht zueinander in Beziehung stehenden Verzögerungen (nicht rationale Verzögerungsverhältnisse) hintereinandergeschaltet. Das gesamte Netzwerk hat eine Allpaßkennlinie, d. h. eine flache Frequenzkennlinie, es hat aber auch eine hohe Echodichte und eine aperiodische Echokennlinie. So weist die Impulskennlinie keine Wiederholungen hörbarer Frequenz auf. Wenn auch jede Anzahl einzelner Stufen in Reihe geschaltet werden kann, so hat man doch festgestellt, daß sich die am natürlichsten klingenden Nachhalleffekte mit zwei. bis fünf Stufen ergeben. Der erfindungsgemäße künstliche Nachhallerzeuger erfüllt somit in seinen einfachster' Formen die Bedingungen 1 bis 6 in idealer Weise.
  • Die Allpaßkennlinie des Nachhallnetzwerkes kann weiterhin dazu benutzt werden, eine Einkanaltonquelle in ein Doppelkanalsignal aufzutrennen, das sich in mancher Beziehung wie ein stereophones Doppelkanalsignal verhält. Das heißt, die Einrichtung kann in einem Parallelnetzwerk verwendet werden, so daß ein Einkanalsignal, das parallel durch einzelne Nachhallnetzwerke verschiedener Phasenkennlinien geht, effektiv in zwei quasi-stereophone Signale aufgespalten wird, die einem Hörer die ganze Fülle der Mehrkanalstereophonie vermitteln, die jedoch selbstverständlich die richtige Ordnung der einzelnen Tonquellen nicht erlauben.
  • Im folgenden ist die Erfindung an Hand der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und der Zeichnungen beschrieben; es zeigt F i g. 1 ein vereinfachtes Blockschema eines Tonsystems, das so eingerichtet ist, daß es Tonsignalen künstlichen Nachhall hinzufügt, F i g. 2 das Blockschema der Grundeinheit bekannter Nachhalleinrichtungen zusammen mit Impuls-und Frequenzkennlinien für die Nachhalleinrichtung, F i g. 3 das Blockschema einer Grundeinheit der Erfindung, welches ein Allpaß-Nachhallnetzwerk zusammen mit dessen Impuls und Frequenzkennlinien zeigt, F i g. 4 das Blockschema mit einer Mehrzahl Grundeinheiten nach F i g. 3 zur Bildung eines der Erzeugung künstlichen Nachhalls dienenden Mehrfachnetzwerkes, F i g. 5 ein Blockschema einer weiteren Anwendung der Ausführungsformen der Erfindung, insbesondere nach F i g. 4, zur Verbesserung der Nachhallkennlinie bekannter Nachhallerzeuger (z. B. nach F i g. 2) in Parallelanordnung, F i g. 6 ein Blockschema einer weiteren Ausführungsform der Erfindung,. das so eingerichtet ist, daß sie aus einem Einkanaltonsignal ein quasi-stereophones Signal erzeugt, F i g. 7 die Impulskennlinie der beiden Ausgänge der Einrichtung. nach F i g. 6 .und F i g. 8 eine graphische Darstellung der Gruppenverzögerungsdifferenz zwischen den Ausgangssignalen 1 und 2 der Einrichtung nach F i g. 6 als Funktionen der Frequenz.
  • Die Funktion und die Anwendung der zu beschreibenden Einrichtung sind im Blockschema der F i g. 1 dargestellt, bei der ein Tonsignal, das in der Tonquelle 10 entsteht, die ihrerseits ein Mikrophon, einen Bandspieler o. dgl. enthält, durch einen oder zwei parallele Wege 11 oder 12 einer Verbrauchseinrichtung 13, z. B. einem Lautsprecher zugeführt wird. Im normalen Betrieb überträgt der Schalter SWl die Signale der Quelle 10 zur Verbrauchereinrichtung 13 über den Weg 11, längs dessen eine nicht nachhallende Verstärkung in einem herkömmlichen Verstärker 14 stattfindet. Zur Verbesserung der Tonsignale durch künstlichen Nachhall überträgt der Schalter SWl die Signale der Quelle 10 zur Verbrauchereinrichtung über den Weg 12. Hier gehen die Signale über einen künstlichen Nachhallerzeuger 15, in dem ein bestimmtes Maß an Nachhall eingeführt wird, um sie in Signale eines optimalen Maßes an Nachhall umzuwandeln, d. h., daß der Nachhall dem Auditorium adäquat ist, in dem der Ton wiedergegeben wird. Zusätzlich können die geänderten Signale über einen herkömmlichen Verstärker 16 gehen, um sie auf einen gewünschten Pegel anzuheben. Dem Fachmann wird es selbstverständlich klar sein, daß die Schaltanordnung der F i g. 1 nur in etwa andeutet, wie der künstliche Nachhallerzeuger 15 angewandt wird. Bei den meisten Anwendungen wird der künstliche Nachhallerzeuger ein Bestandteil der Verstärkungseinrichtungen sein, so daß die Schalteranordnung der F i g. 1 weggelassen werden kann. Durch geeignete Regelung kann das Maß an Nachhall so eingestellt werden, daB der Nachhall gänzlich aus der Schaltung entfernt, also das Nachhallmaß auf Null eingestellt wird. In dieser Form wird die Schaltung, insbesondere in Heimmusiksystemen, angewendet, d. h. in sogenannten »High-fidelity«-Apparaten.
  • F i g. 2a zeigt zur Einführung einen einfachen Nachhallerzeuger bekannter Art, der ein exponentiell abnehmendes Vielfachecho liefert. Er besteht aus einer Verzögerungsleitung, einer Platte oder einem Bandverzögerungselement 21, die nach einer Verzögerungszeit -c ein Echo liefert. Von selbst läßt das Verzögerungselement sämtliche Frequenzen gleich gut ohne Verstärkung oder Dämpfung durch. Um Vielfachechos ohne -Verwendung zusätzlicher mechanischer Verzögerungseinrichtungen hervorzubringen, wird die Verzögerungsleitung in einem Rückkopplungskreis 22 angeordnet, der eine Versärkung g kleiner als Eins aufweist, so daß der Kreis stabil ist. Die in F i g. 2b dargestellte Impulskennlinie des Netzwerks ist ein exponentiell abnehmendes, wiederholtes Echo, dessen Impulskennlinie h(t) lautet. -h (t) = b (t-z) + g b (t-2 a) + g2 b (t-3 z) + . . . , (5) wobei b(t) die Diracsche Deltafunktion (ein idealer Impuls) und g die Verstärkung des Rückkopplungskreises ist. Die entsprechende komplexe Frequenzkennlinie H(w) lautet H(0)=e-iwZ +ge-ziwz+g2e-sim=+ .. (6) wobei a) die Kreisfrequenz ist. Unter Anwendung der Summenformel einer geometrischen Reihe erhält man den Ausdruck Bildet man das Quadrat des Betrages von H(ru), so erhält man die quadrierte Amplitudenfrequenzlinie Man sieht, daß H (c» nicht mehr unabhängig von der Frequenz ist. Tatsächlich hat für die Kennlinie Maxima des Wertes und für Minima des Wertes Das Verhältnis der Maxima zu den Minima lautet: Für eine Kreisverstärkung von g = 0,7 (-3db) beträgt dieses Verhältnis 1,7:0,3 = 5,7 oder 15db.
  • Die Amplitudenfrequenzkennlinie einer Verzögerung in einem Rückkopplungskreis hat somit das Aussehen eines Kamms mit periodischen Maxima und Minima. Diese Kennlinie ist in F i g. 2c dargestellt. Jedes Maximum entspricht einer normalen Schwingungsform. Die natürlichen Frequenzen haben somit einen Abstand von Hz. Die 3-db-Bandbreite jedes Maximums ist etwa wobei »In« den Logarithmus zur Basis e = 2,718 ... bedeutet. Durch Umwandeln in den Logarithmus zur Basis 10 (log) erhält man wobei y die Kreisverstärkung in dezibel ist: y = 20 logg. Für y = -3 db beträgt die Bandbreite etwa oder nur ein Neuntel des Abstands der natürlichen Frequenzen. Der subjektive Effekt dieser Resonanzkennlinie ist die obenerwähnte hohle oder schnarrende Tonqualität.
  • Entsprechend der Erfindung erhält man eine gleichmäßige Kennlinie des Nachhallerzeugers für sämtliche Frequenzen, indem man dem vielfach verzögerten Ton des Rückkopplungsnetzwerks einen gewählten Betrag an unverzögertem Ton hinzufügt. Ein geeignetes Netzwerk ist in F i g. 3 a dargestellt. Es enthält sowohl einen direkten Weg für angelegte Signale über den Verstärker 31 als auch einen Weg, der einen Rückkopplungskreis enthält. Die Signale von beiden Kreisen werden im Addierkreis 32 vereint. Das Verzögerungselement 33 schafft die erforderliche Verzögerung für die Eingangssignale, während ein Verstärker 34 die verzögerten Signale über den Addierkreis 35 zum Eingang des Verzögerungselements 33 zurückliefert. Um das Mischungsverhältnis (der vielfach verzögerten und der unverzögerten Signale) zu erhalten, das eine gleichmäßige Kennlinie des Netzwerks für sämtliche Frequenzen ergibt und außerdem die Verstärkung Eins für sämtliche Frequenzen beibehält, ist der Verstärker 31 im unverzögerten Weg mit einer Verstärkung (-g) vorgesehen, während in dem vielfach verzögerten Weg eine Verstärkung von 1-g2) vorgesehen ist. Bei der dargestellten Anordnung hat das Rückkopplungsnetzwerk selbst eine Verstärkung von Eins, so daß es zweckmäßig ist, die vielfach verzögerten Signale den Verstärker 36 mit einer Verstärkung von (1-g2) passieren zu lassen, bevor sie mit den unverzögerten Signalen im Addierkreis 32 vereint werden. Die Impulskennlinie des gesamten Netzwerks ist gegeben durch h (t) = -g b (t) + (-g2) fd(t-z) + gd(t-2z) + ...], (14) sie ist in F i g. 3b dargestellt. Die entsprechende Frequenzkennlinie lautet oder ausgedrückt in einer anderen algebraischen Form Da der erste Faktor auf der rechten Seite der Gleichung den absoluten Wert Eins hat, und der zweite Faktor der Quotient der beiden konjugiert komplexen »Vektoren« ist, beträgt der absolute Wert von H(co) ebenfalls Eins. Somit ist H(oJ), = 1 . (17) Mit anderen Worten, die Hinzufügung eines geeignet bemessenen unverzögerten Wegs hat das Kammfilter [Gleichung (8)] in ein Allpaßfilter [Gleichung (17)] umgewandelt mit einer Frequenzkennlinie der in F i g. 3 c dargestellten Art. Die Umwandlung wird von einer bemerkenswerten Verbesserung der Tonqualität von einem hohlen Ton in eine vollkommen »farblose« Qualität begleitet. Also läßt das Nachhallelement sämtliche Frequenzen mit gleicher Verstärkung durch und erfüllt damit die obigen Bedingungen 1 und 6. Die Abstände und die Abfallgeschwindigkeiten der normalen Schwingungsformen sind, trotzdem sie nicht mehr als Resonanzspitzen der Amplitudenfrequenzkennlinie »sichtbar<< sind, die gleichen wie diejenigen des oben behandelten Kammfilters. Somit ist ebenfalls die Bedingung frei, die gleiche Abfallgeschwindigkeiten für die normalen Schwingungsformen forderte, erfüllt.
  • Ob sich die normalen Schwingungsformen überlappen (Bedingung 2) oder nicht, kann nicht mehr auf der Basis der Amplitudenfrequenzkennlinie beurteilt werden, da diese konstant ist. Doch gibt die Phasenfrequenzlinie die Verteilung der normalen Schwingungsformen an und muß somit der Bedingung 2 entsprechen. Die Phasenverschiebung von H(oo) als Funktion der Frequenz ergibt sich aus Gleichung (16). Ein zweckmäßiger Wert zur Betrachtung der Änderungsgeschwindigkeit der Phasenverschiebung in bezug auf die Kreisfrequenz lautet wobei dieser Wert genau die gleiche Abhängigkeit von co wie die quadratische Amplitudenfrequenzkennlinie 1 H(co) 1 2 des entsprechenden Kammfilters aufweist [s. Gleichung (8)]. Die physikalische Bedeutung von ist diejenige der »Gruppen«-Laufzeit oder Verzögerung eines schmalen Frequenzbands um co. Entsprechend (19) schwankt für eine Kreisverstärkung von g = 0,7 diese Gruppenverzögerung um 32:1 für verschiedene Frequenzbänder, wobei die großen Verzögerungen selbstverständlich bei Frequenzen in der Nähe der natürlichen Frequenzen des Filters auftreten. Die Halbwertbreite der Gruppenverzögerungsspitzen ist die gleiche wie die Halbwertbreite der squariierten Amplitude [s. Gleichung (12)]. Somit leiten für eine Kreisverstärkung von -3 db nur ein Neuntel aller Frequenzkomponenten eine große Gruppenverzögerung, während die übrigen Frequenzen viel weniger verzögert sind. Dies stellt eine sehr ungleiche Behandlung verschiedener Frequenzkomponenten dar und verletzt die Bedingung 2.
  • Die Beziehung zwischen der Nachhallzeit T (definiert durch einen Abfall von 60 db) und den beiden Parametern des Nachhallerzeugers der Verzögerung a und der Kieisverstärkungy in dezibel ist die folgende: Für jeden Umlauf im Rückkopplungskreis wird der Ton um y db gedämpft. Somit beträgt die 60 db Abfallzeit Für y = -3 db ist T = 20 -r. Offene Kreisverstärkungen, die größer als 0,7 (-3 db) sind, werden nicht betrachtet, da es in der Praxis schwierig ist, die gewünschten Eigenschaften des geschlossenen Kreises bei Verstärkungen zu erhalten, die zu nahe bei Eins liegen. Um z. B. einen künstlichen Nachhall von 2 Sekunden zu erhalten, muß die Kreisverzögerung 0,1 Sekunde betragen. Bei dieser Kreisverzögerung erzeugt das in F i g. 3 a dargestellte Grundnachhallelement alle 1/io Sekunde ein Echo. Dieses bildet ein äußerst unerwünschtes periodisches Flatterecho. Ferner ist die Echodichte (zehn Echos je Sekunde) viel zu gering, um einen stetigen Nachhall zu ergeben. Somit werden die Bedingungen 4 und 5 ebenfalls nicht erfüllt.
  • Entsprechend der vorliegenden Erfindung wird eine weniger periodische Zeitkennlinie und eine größere Echodichte ohne Verzicht auf die Allpaßeigenschaft erreicht, indem mehrere Allpaß-Rückkopplungskreise mit nicht zueinander in Beziehung stehenden Verzögerungen in Reihe geschaltet werden, wie es in F i g. 4 dargestellt ist. Bei dieser Anordnung werden die Bedingungen 2, 4 und 5 erfüllt. Der Ausdruck nicht miteinander in Beziehung stehende Verzögerungen soll bedeuten, daß die Verzögerungen Werte haben, die keinen gemeinsamen Teiler aufweisen. d. h. daß die Verhältnisse der Verzögerungen nicht rational sind. Mit einer Hintereinanderschaltung von Allpaß-Netzwerken wird eine bessere Überdeckung der Frequenzachse mit normalen Schwingungsformen erreicht. Tatsächlich ist die Gruppenverzögerungskennlinie der Serienschaltung eine Summe von Ausdrücken mit verschiedenen Werten von z [ wie in Gleichung (19)]. Da jeder dieser Ausdrücke nur etwa ein Neuntel sämtlicher Frequenzkomponenten verzögert, sind wenigstens fünf oder möglicherweise zehn Allpaß-Rückkopplungskreise in Reihe erforderlich. 'Tatsächlich hat man festgestellt, daß in zahlreichen Fällen, insbesondere wenn der musikalische Klang verbessert werden soll, zwei oder drei in Reihe geschaltete Netzwerke ausreichen.
  • Bei dem in F i g. 4 dargestellten künstlichen Nachhallerzeuger sind nur zwei Allpaßnetzwerke vorgesehen. Die Bezeichnungszahlen der Teile entsprechen dem Netzwerk der F i g. 3 a. Wie oben angegeben wurde, können in Reihe mit den dargestellten Netzwerken weitere Netzwerke geschaltet werden (wie durch die gestrichelte Linie angedeutet ist, die die Netzwerke miteinander verbindet), wenn im vorliegenden Fall die zusätzlichen Stufen von Nutzen sind. Der Aufbau jedes der Netzwerke ist gleich, jedoch werden die Parameter jeweils so gewählt, daß die Kreisverzögerungen z fortschreitend kleiner werden. Jedoch ist eine geometrische Staffelung der Verzögerungen vorzuziehen, wobei die größte Verzögerung so gewählt wird, daß sie im wesentlichen gleich der Gesamtnachhallzeit ist, die für den wiedergegebenen Klang gewünscht wird. Es ist zu bemerken, daß die Gesamtnachhallzeit nicht genau gleich der Summe der einzelnen Nachhallzeiten ist. Sie ist im wesentlichen eine Funktion des Elements mit der größten Verzögerung, das in irgendeinem der Netzwerke benutzt wird. Die Kreisverstärkungen g werden so gewählt, daß der Ausgang nahezu gleiche Impulsamplituden abgibt. Vorzugsweise sind die Kreisverstärkungen der aufeinanderfolgendenNetzwerke gleich. Bereits eine oberflächliche Betrachtung eines einzelnen Allpaßnetzweikes, z. B. des Netzwerks der F i g. 3a zeigt, daß für Kreisverstärkungen, die nahezu gleich Null sind, in der Kennlinie nur ein Impuls erscheint, d. h., das Netzwerk ist auf eine einfache Verzögerung reduziert, die ein einziges Echo nach der Verzögerung liefert. Wenn die Kreisverzögerung g nahezu Eins beträgt, erreicht nur das unverzögerte Signal den Ausgang. Man hat festgestellt, daß eine Kreisverstärkung im Bereich von 0,5 bis 0,8 die beste Gesamtverteilung der Echoamplituden im Ausgangssignal ergibt. Optimal ergibt ein Wert von 7,707 aufeinanderfolgende Impulsamplituden (in der Impulskennlinie) von 0,5, 0,35, 0,25, 0,175 ... in einer genau geometrischen oder exponentiellen Folge. Dies stellt selbstverständlich einen besonderen Vorteil dar, da der Abfall des natürlichen Nachhalls ebenfalls exponentiell verläuft.
  • Der Vollständigkeit halber werden nachfolgend die Parameter für einen typischen Nachhallerzeugei für T= 1 Sekunde mit fünf hintereinandergeschalteten Stufen angegeben. Diese Werte wurden durch Hörversuche und durch Untersuchung von gemessenen Daten ermittelt, um eine »Tonfärbung« vollständig zu beseitigen. Das Problem der ungleichen Kennlinie bei verschiedenen Frequenzen wird mit diesen Werten gelöst, und hörbare Flatterechos werden vermieden.
  • Das Hinzufügen einer oder zweier Ergänzungs-Rückkopplungskreise mit längeren Verzögerungen ermöglicht eine größere Nachhallzeit.
    Stufe Verzögerung a (msec) Kreisverstärkung g
    1 40 +0,7
    2 27 -0,7
    3 24 +0,7
    4 7,8 +0,7
    5 2,3 +0,7
    Da die erfindungsgemäßen Allpaßnachhallnetzwerke flache Frequenzkennlinien aufweisen, können sie benutzt werden, um die Echodichte jeder Art von elektronischen Nachhallerzeuger zu verbessern, z. B. von Nachballerzeugern, die aus einem parallelen Netzwerk von Kammfiltern bestehen. So kann z. B. die Anzahl der parallelen Netzwerk-Kammfilterzweige in einem derartigen Nachhallerzeuger dadurch herabgesetzt werden. daß ein oder mehrere hintereinandergeschaltete Allpaßnetzwerke hinzugefügt werden, damit die gleiche Echodichte erzielt wird.
  • Andererseits verbessert das Hinzufügen von einem oder mehrerer Allpaßnachhallerzeugei zu einem vorhandenen Kammfilternetzwerk (ohne Herabsetzen der Anzahl der parallelen Zweige) die Nachhallcharakteristik, indem die lmpulskennlinie mit zusätzlichen Impulsen angefüllt wird, so daß eine beträchtlich höhere Echodichte erzielt wird, als es mit dem Kammfilternetzwerk allein möglich ist. Offensichtlich kann die Verwendung von einem oder mehreren relativ einfachen Allpaßnachhallerzeugern zusammen mit elektronischen Nachhallerzeugern mit vollkommener Impulscharakteristik eine wesentliche Verringerung der Kompliziertheit des Nachhallerzeugernetzwerks bei gleicher oder verbesserter Wirkungsweise ergeben. Wirtschaftliche Überlegungen ergeben gewöhnlich die spezielle Kombination von Nachhallerzeugernetzwerken, die zur Erfüllung einer bestimmten Forderung notwendig sind. In jedem Falle ergibt das Hinzufügen eines Allpaßnachhallnetzwerks zu einem Nachhallerzeuger, der bereits eine annehmbare Kennlinie aufweist, eine größere Echodichte ohne Verschlechterung der Kennlinie. In gleicher Weise wird bei einem Nachhallerzeuger mit e iner unzureichenden Kennlinie die Echodichte wesentlich verbessert, wobei auch die Gesamtkennlinie im allgemeinen wesentlich verbessert wird.
  • F i g. 5 zeigt als Beispiel eine mögliche Anwendung eines Allpaß nachhallerzeugers bei einem elektronischen Kammfilternachhallerzeuger, um dessen Kennlinie zu verbessern. Die Kammfilter 51, 52 ... 53 erhalten Parallelsignale ohne Nachhall von einer Eingangsklemme und liefern an der Klemme 54 Signale mit Nachhall, die im allgemeinen eine kammfilterartige Kennlinie aufweisen, z. B. diejenige der F i g. 2c mit verhältnismäßig großen Zwischenräumen im Frequenzspektrum.Jedes der Kammfilter besteht typischerweise aus einem Netzwerk der in F i g. 2a dargestellten Art. Eine Verbesserung der Kennlinie und der Echodichte wird erreicht, indem die behandelten Signale über das Allpaßnetzwerk 55 an eine Ausgangsklemme geliefert werden. Das Allpaßnetzwerk 55 kann zweckmäß igerweise aus den in F i g. 4 dargestellten Allpaßnaehhallerzeugern bestehen. Im allgemeinen ist die Verbesserung um so größer, je mehr hintereinandergeschaltete Allpaßnachhallerzeuger verwendet werden.
  • Wenn auch die Erfindung in der Hauptsache zur Vergrößerung der Nachhallzeit von Auditorien und von Konzerthallen durch rein elektroakustische Mittel und zur Verbesserung von Einkanaltonsignalen angewendet wird, so kann sie doch auch mit Vorteil zur Erzeugung eines räumlich akustischen Eindrucks aus einem Einkanalton benutzt werden, wenn das Tonsignal zwei oder mehr Lautsprechern oder Kopfhörern zugeführt wird.
  • Zur Erzeugung eines quasi-stereophonischen Effekts wurde bisher das Einkanalsignal in zwei Signale mit Hilfe von zwei Netzwerken aufgespaltet, z. B. von Verzögerungsnetzwerken mit verschiedenen Impulskennlinien, die in den Tonkanal geschaltet wurden, um zwei ineinanderpassende Kammfilter zu bilden. Der entstehende räumliche Eindruck stellt nur einen, wenn auch wichtigen Aspekt des richtigen stereophonischen Klangs dar, nämlich seine Fülle. Die einzelne Tonquelle kann jedoch durch den Hörer nicht richtig geortet und in den meisten Fällen nicht getrennt werden. Der Effekt hat sich trotzdem als subjektiv angenehm und in zahlreichen Fällen als wertvolle Verbesserung gegenüber der Einkanalwiedergabe erwiesen. Jedoch ergeben Netzwerke mit Kammfiltern unangenehme Tonwerte, die, wenn auch nicht so ausgesprochen wie bei Nachhalleinrichtungen mit Kammfiltern, trotzdem leicht wahrnehmbar sind.
  • Dieser Nachteil wird entsprechend der vorliegenden Erfindung beseitigt, indem zwei Allpaßnachhallnetzwerke, z. B. zwei Netzwerke der in F i g. 3 a dargestellten Art, verwendet werden, um das Einkanaltonsignal in zwei einzelne Teile aufzuspalten. Da die Intensitätsfrequenzkennlinie det Allpaßnetzwerke flach ist, erzeugen die Netzwerke die hohle oder schnarrende Tonqualität, die mit Kammfiltern verbunden ist.
  • Einrichtungen zur Erzeugung eines räumlich akustischen Eindrucks sind in F i g. 6 dargestellt. Es werden zwei Allpaßnachhallerzeugernetzwerke verwendet, die mit einem gemeinsamen Eingang und mit einzelnen Ausgängen verbunden sind. Jedes Netzwerk besteht aus einer Verzögerungsleitung 61 in einem Rückkopplungskreis 62. Für ein Netzwerk, z. B. das Netzwerk 62, wird eine Kreisverstärkung von + 1 V2 = -I- 0,707 verwendet; während für das andere Netzwerk, z. B. 62', eine Kreisverstärkung von - 0,707 verwendet wird. In jedem Netzwerk ist ein direkter uriverzögerter Weg 63 mit einer Verstärkung von -f- 0,707 vorgesehen. Die Addierkreise 64 werden verwendet, um die beiden Rückkopplungskreise zu vervollständigen, während die Verstärker 65 mit einer Verstärkung von 1-g2 = -f- 0,5 benutzt werden, um sicherzustellen, daß die Gesamtverstärkung jedes Netzwerks Eins beträgt. Die in den Netzwerken erzeugten, vielfach verzögerten und uriverzögerten Komponenten werden algebraisch vereint, um zusammengesetzte Signale zu ergeben, die zu den einzelnen Ausgangsklemmen geliefert werden. Für das Netzwerk mit der positiven Kreisverstärkung wird die algebraische Differenz im Subtrahierkreis 66 erhalten, während für das .Netzwerk mit positiver Kreisverstärkung die algebraische Summe der beiden Komponenten im Addierkreis 67 erhalten wird.
  • Die optimale Größe der mit den Verzögerungsleitungen 61 verbundenen Verzögerung (9 ändert sich mit der Art des Programm-Materials. Man hat festgestellt, daß Verzögerungen von 0 = 5 ursec sehr ausgesprochene räumliche Effekte ergeben. Für Verzögerungen, die größer als 50 ursec sind, wird dem Eingangssignal ein beträchtlicher Nachhall hinzugefügt. Zum Beispiel entspricht eine Verzögerung von 0 mseceinem künstlichen Nachhall von T = 20 Omsec, weil für jede Verzögerung von O ursec das Signal um 3 db gedämpft wird und weil der Nachhall T durch einen Tonabfall von 60 db definiert ist. Dies ist selbstverständlich oftmals ein sehr erwünschter Zustand, er verleiht z. B. dem quasi-stereophonischen Signal in Heimmusiksystemen einen gewissen »Realismus«. Die Verzögerungsleitungen 61 werden typischerweise so gewählt, daß sie Verzögerungen von 5 bis 150 ursec aufweisen. Man hat festgestellt, daß eine Verzögerung von 10 ursec eine sehr annehmbare Arbeitsweise ergibt.
  • F i g. 7 zeigt die Impulskennlinie jedes der einzelnen Netzwerke der Einrichtung der F i g. 6. Die Phasenverschiebungsdifferenz zwischen den Ausgängen 1 und 2 der Netzwerke der F i g. 6 als Funktion der Frequenz beträgt 01- 02 = 2 arctg (2112 sin o) O) ± -z, (21) wobei O die Verzögerung der Verzögerungsleitungen ist. Durch Differenzieren nach der Kreisfrequenz co wird die Gruppenverzögerungsdifferenz d r zwischen den beiden Ausgängen 1 und 2 Die Verzögerungsdifferenz d a als Funktion der Frequenz f ist in F i g. 8 dargestellt. Sie weist Schwingungen mit einer »Periode« von 1:0 um die Verzögerungsdifferenz Null auf. Maxima von d r treten bei auf, wobei n = 0, 1, 2 ... ist. Für diese Frequenzen ist d r = 4 1l2 0 oder etwa 28 ursec, wenn 0 mit 5 ursec gewählt ist. Diese Verzögerung reicht aus, um sämtliche Frequenzkomponenten nahe aus den mit dem Ausgang 1 verbundenen Kopfhörer oder Lautsprecher kommend, erscheinen zu lassen. Umgekehrt scheint für Frequenzbänder um der Ton vom Ausgang 2 auszugehen. Für Frequenzbänder um ist die Verzögerungsdifferenz Null, so daß das Klangbild zentral liegt. Der Teil des Tons, der von oder nahezu von der Mitte zukommen scheint, hängt von den Spitzen in der ab, die ihrerseits von der Kreisverstärkung im Rückkopplungskreis an den Verzögerungsleitungen abhängen. Je höher die Kreisverstärkung ist, umso mehr Spitzen weist die auf. Für einen gegebenen maximalen Wert von dz bedeutet dies ein mehr in der Mitte gelegenes Klangbild, weil dr für die meisten Frequenzen verhältnismäßig klein ist. Durch Einstellen der Verzögerung 0 und der Kreisverstärkung kann eine ziemlich gleichmäßige räumliche Verteilung der Klangbilder erzielt werden.
  • Die Erfahrung hat gezeigt, daß der oben beschriebene künstliche Nachhallerzeuger eine bemerkenswerte Verbesserung gegenüber bekannten elektronischen Nachhallerzeugern darstellt, weil der Vorgang des Einfügens von Nachhall die Töne und die Klangfarbe nicht verändert. Mit anderen Wort, er gibt sämtliche Töne mit der gleichen hohen Qualität wieder, gleichgültig, ob es sich um Musik oder um Sprache oder um beides handelt und ohne Rücksicht auf die Tonhöhe, genau wie bei einer richtigen Konzerthalle. Der Nachhallerzeuger fügt von sich aus dem ursprünglichen Ton keine unangenehmen Verzerrungen zu und hat daher nicht die übliche hohle schnarrende Tonqualität oder eine falsche Echowiedergabe. Die oben beschriebenen Anordnungen sind selbstverständlich nur Beispiele für die Anwendung des Erfindungsprinzips. Zahlreiche andere Anordnungen können vom mit dem Stand der Technik vertrauten Fachmann vorgeschlagen werden, ohne vom Wesen und Ziel der Erfindung abzuweichen.

Claims (4)

  1. Patentansprüche: 1. Elektronischer Nachhallerzeuger zum Ändern der Nachhallkennlinie akustischer Signale zur Erhöhung der subjektiven Qualität derselben, mit einem elektrischen Netzwerk zwischen Signaleingang und Signalausgang, das Verzögerungs-und Verstärkungselemente aufweist, d a d u r c h gekennzeichnet, daß das Netzwerk eine Mehrzahl von Allpaß-Rückkopplungsschleifen enthält, durch die ein Signal vom Signaleingang wiederholt umläuft, daß jede Rückkopplungsschleife Verzögerungseinrichtungen (33; 43, 43') aufweist, daß die Verhältnisse zwischen den einzelnen Verzögerungen nicht rationell und die einzelnen Verstärkungen der Schleifen (34; 44, 44') kleiner als Eins sind und daß das Netzwerk dem Hinzufügen der durch die Rückkopplungsschleifen mehrfach verzögerten Signale zu einem ausgewählten Teil des vom Signaleingang herrührenden unverzögerten Signals dienende Vereinigungseinrichtungen (32; 42; 42') zum Erzeugen eines am Signalausgang auftretenden zusammengesetzten Signals aufweist.
  2. 2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Rückkopplungsschleife Einrichtungen (34; 44, 44') zum Ändern der Verstärkung der verzögerten Signale, Einrichtungen (31; 41, 41') zum Einstellen der Verstärkung der den Vereinigungseinrichtungen zuzuführenden unverzögerten Signale und Einrichtungen (35; 45, 45') zum Mischen eines Teiles der veränderten verzögerten Signale zum Erzeugen von Eingangssignalen für die Verzögerungseinrichtungen enthält.
  3. 3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Verzögerungseinrichtung die zugeführten Signale um eine Zeit -c verzögert, daß jede Rückkopplungsschleife die Verstärkung der verzögerten Signale auf einen Pegel g einstellt, daß die Vereinigungseinrichtung die veränderten verzögerten Signale mit den zugeführten Signalen zum Erzeugen geänderter, dem Eingang der Verzögerungseinrichtung zuzuführender Signale zusammenfaßt, daß die Einrichtung zum Einstellen der Verstärkung der zugeführten Signale die Verstärkung auf einen Pegel -g einstellt, wobei g mit der Verzögerungszeit z und der für das Gerät geforderten Nachhallzeit T durch die Beziehung T = 3r/log g verknüpft ist, und daß Einrichtungen zum Einstellen der Verstärkung der verzögerten Signale auf einen Pegel 1-g2 vorgesehen sind.
  4. 4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachhallkennlinie eines Signals durch Hinzufügen einer exponentiell abklingenden Folge von Echos des Signals geändert wird, daß die Schleifenverzögerungen eines Teiles von Netzwerken derart ausgewählt werden, daß die Schleifenverzögerung einer der Schleifen im wesentlichen gleich der gesamten für die Ausgangssignale geforderten Nachhallzeit ist, und daß die Schleifenverzögerungszeiten des anderen Teiles der Netzwerke geometrisch in fortschreitend sich verringernder Weise versetzt sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 595 406; britische Patentschrift Nr. 361 144; USA.-Patentschrift Nr. 2 493 638.
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DE2719276A1 (de) * 1977-04-29 1978-11-02 Franz Vertriebs Gmbh Elektronisches nachhallgeraet
EP0100805B1 (de) 1982-08-13 1986-11-20 Henry Chesnard Gerät zur Schallwiedergabe einer stereophonen Aufzeichnung

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