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Kontinuierlich verfahrbares Verdichtungsgerät zum Herstellen von vorgespannten
Trägern od. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf ein kontinuierlich verfahrbares
Verdichtungsgerät zum Herstellen von vorgespannten und mit aus ihnen herausragenden
Verbundbügeln versehenen T- oder Doppel-T-Trägern oder dergleichen Bauelementen
aus Stahlbeton mit zwischen Schalungswänden angeordneten Auflast-Rüttelplatten.
Geräte dieser Art bestehen aus einem aus mehreren sich in der Bewegungsrichtung
des Gerätes erstreckenden Wänden und Querstreben gebildeten, Räder aufweisenden
Rahmen und zwischen den Rahmenwänden angeordneten, über eine sich quer zur Bewegungsrichtung
des Gerätes erstreckende Platte miteinander verbundenen, durch einen Vibrator beeinflußbaren,
die Gestalt des Trägers bzw. Bauelementes bestimmenden, sich im wesentlichen lotrechten
Ebenen erstreckenden Schalungswänden und an einer ebenfalls durch einen Vibrator
beeinflußbaren, in der gleichen Weise angeordneten zweiten Platte festgelegten,
zwischen den Schalungswänden liegenden, schräggestellten, verhältnismäßig langen
und vibrierend beeinflußbaren Auflast-Rüttelplatten, wobei die erste und die zweite
Platte gegenüber dem Rahmen elastisch abgestützt sind und die schräggestellten Auflast-Rüttelplatten
eine geringere Länge aufweisen als die im wesentlichen in senkrechten Ebenen liegenden
Schalungswände.
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Bei den bekannten Verdichtungsgeräten dieser Art wurden die in lotrechten
Ebenen liegenden Schalungswände mit verhältnismäßig hohen Schwingungszahlen pro
Minute in Schwingung versetzt. Dies führte dazu, daß der über einen Silo und Abstreichvorrichtungen
zwischen den Schalungswänden eingeführte Beton flüssiger wurde. Dieser Beton wurde
dann durch leicht schräg gestellte Auflast-Rüttelplatten, die ebenfalls mit verhältnismäßig
hohen Schwingungszahlen pro Minute vibrierten, in den thixotropen Zustand übergeführt.
Die Länge dieser Platten, in der Bewegungsrichtung des Gerätes gesehen, betrug etwa
50 Klo der Länge der Schalungswände. Derartige Verdichtungsgeräte arbeiten dann
vollkommen einwandfrei, wenn aus den zu erstellenden Trägern keine Bügel herausragen,
die der übertragung der in den Trägern auftretenden Schubkräfte in den Ortbeton
dienen. Sollen jedoch aus den zu erstellenden Trägern derartige Bügel herausragen,
dann muß man an Stelle je einer Auflast-Rüttelplatte zwei Auflast-Rüttelplatten
vorsehen, die mit einem horizontalen Abstand voneinander angeordnet sind, der im
wesentlichen der Breitenerstreckung der herausragenden Bügel entspricht. Durch die
Schrägstellung der Auflast-Rüttelplatten und die verhältnismäßig große Länge derselben
ergibt sich der Nachteil, daß der verdichtete Beton in dem Spalt zwischen den beiden
Rüttelplatten nach oben austritt und unter Umständen so hoch über die durch die
Auflast-Rüttelplatten festgelegte Ebene herausquillt, daß die Bügel von Beton umhüllt
werden. Um diesen Nachteil zu vermeiden, hat man dafür gesorgt, daß der Beton, der
in der zweiten Stufe eingefüllt wird, einen höheren Wasserzementfaktor hat als der
Beton, der in der ersten Stufe in die Schalung eingegeben wird. Dadurch wird zwar
das Herausquellen des verdichteten Betons vermindert, es zeigt sich aber der Nachteil,
daß die Querschnittsbreite der zu erstellenden Träger größer wird, als gewünscht,
wenn nicht dafür gesorgt wird, daß der Wasserzementfaktor einen ganz bestimmten
Wert hat. Man nimmt also entweder das Verbreitern des Stegquerschnitts in Kauf,
oder man muß, was erhebliche Schwierigkeiten macht, ständig den Wasserzementfaktor
ändern bzw. kontrollieren.
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Da die Bügel nun, um sie mit dem Ortbeton über zusätzliche Bewehrungseinlagen
od. dgl. in Verbindung bringen zu können, aus dem fertigen Träger um ein gewisses
Maß herausragen müssen, ist man, wenn ein Umhüllen der Bügel mit Beton trotzdem
erfolgt, gezwungen, den Beton im Stegbereich, zumindest dort, wo Bügel sitzen, wieder
zu zerstören.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Nachteil zu vermeiden.
Ausgehend von dem eingangs erwähnten Verdichtungsgerät wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
vor kurzen, waagerecht angeordneten Auflast-Rüttelplatten eine Stumpfvorrichtung
vorzusehen, deren Stampferfüße eine Länge haben, die gleich einem Bruchteil, z.
B. etwa ein Fünftel bis ein Achtzehntel der Länge der Schulungswände ist. Ändert
man das vorbekannte Verdichtungsgerät in dieser Weise, dann kann man nicht nur auch
in der zweiten Stufe den gleichen Beton einfüllen, den man in der ersten Stufe in
die Schalung hineingab, d. h., der Wasserzementfaktor des eingefüllten Betons kann
verhältnismäßig niedrig sein, wodurch dann auch der Stegquerschnitt des fertigen
Trägers dem Querschnitt entspricht, der durch die Schulungswände festgelegt ist,
sondern auch das
Hochquellen des Betons dort, wo sich die Bügel
nach oben erstrecken, vermeiden. Der eingefüllte Beton wird zunächst nur durch die
Schalungswände verdichtet und dann durch die Stampferfüße weiter verdichtet, wobei
diese jeweils nur einen wenige Millimeter breiten Massestreifen verdichten. Da Stampfer
billiger sind als Auflast-Rüttler, lassen sich auch die Herstellungskosten verringern.
Zweckmäßig ist es weiterhin, die Stampferfüße im letzten Drittel der Erstreckung
der Schalungswände anzuordnen. Dadurch haben die sich bildenden Luftblasen Zeit,
sich aus dem Beton zu entfernen.
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Erfindungswesentliche Merkmale werden in Gegenüberstellung zu dem
eingangs erwähnten bekannten Verdichtungsgerät nachstehend an Hand der schematischen
Zeichnungen erläutert. Es zeigt F i g. 1 das bekannte Verdichtungsgerät, F i g.
2 ein gemäß der Erfindung geändertes Verdichtungsgerät, F i g. 3 eine perspektivische
Darstellung eines gefertigten T-Trägers mit Bügeln, F i g. 4 einen Teilschnitt durch
ein der Herstellung von Trägern nach F i g. 3 dienendes Gerät.
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Das Verdichtungsgerät bekannter Art weist einen aus lotrecht stehenden
Wänden 1` gebildeten Rahmen 1 auf, der durch Räder 2 und eine Seilwinde od. dgl.
in Richtung des Pfeiles 3 kontinuierlich verfahrbar ist. Parallel zueinander verlaufen
Schalungswände 4, die die Gestalt der herzustellenden Träger T, Bauelemente od.
dgl. bestimmen, wobei jedem Trägerstrang zwei Schalungswände zugeordnet sind. Diese
Schalungswände beginnen im Bereich eines Einfüllsilos 5 und enden im hinteren Bereich
des Rahmens 1.
Die Schalungswände stehen über Streben 6 mit einer durch einen
Aufbau 7 versteiften Platte 8 in starrer Verbindung, die sich quer
zur Bewegungsrichtung des Gerätes erstreckt und einen Vibrationsrüttler 9 trägt.
Die Platte 8 ist außen an je einer Stelle durch ein elastisches Abstützmittel
10 gegenüber dem Rahmen 1 festgelegt, während die hinteren Enden der Schalungswände
4 über eine Traverse 11 miteinander verbunden sind. Die Traverse 11 ist ebenfalls
an zwei Stellen durch elastische Abstützmittel 12 in lotrechter Richtung gegenüber
dem Rahmen 1 festgelegt und durch mindestens ein elastisches Abstützmittel, wie
Puffer 13, in der Richtung, in der sich das Gerät bewegt, abgestützt. Als Auflast-Rüttelelemente
dienen Platten 14, die über Streben 15 an einer durch einen Aufbau 16 versteiften
Platte 17 starr festgelegt sind. Diese federnd gelagerte Platte 17 wird durch einen
dem Vibrator 9 entsprechenden Vibrator 18 in Schwingungen versetzt, so daß die Platten
14, die leicht nach vorn oben schräggestellt sind, vibrierend beeinflußt
werden.
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Der eingefüllte Beton wird zunächst durch die Schalungswände
4 in einen flüssigeren Zustand versetzt und erreicht im Bereich der Platten
14 den thixotropen Zustand. Dadurch tritt im hinteren Bereich der Platten
14 der verflüssigte Beton zwischen benachbarten, der Herstellung eines Trägerstranges
dienenden Platten nach oben hindurch und hüllt die in diesem Zwischenraum nach oben
herausstehenden Bügel ganz oder teilweise ein.
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Während der Aufbau des Gerätes nach F i g. 2 grundsätzlich dem Gerät
nach Fig. 1 entspricht, unterscheidet sich das Gerät nach dem Ausführungsbeispiel
dadurch, daß an Stelle der Platten 14 Stampferfüße 19 verhältnismäßig geringer Länge,
in der Bewegungsrichtung des Gerätes gesehen, vorgesehen sind, die auf und ab bewegt
werden, beispielsweise durch einen an sich bekannten Kurbeltrieb 20. Während die
Amplitude der Schwingungen der Auflast-Rüttelplatten 14 verhältnismäßig gering ist,
beispielsweise 0,2 bis 0,3 mm beträgt, beträgt die Amplitude im Fall des Gerätes
nach F i g. 2 etwa 25 bis 3011/o der Höhe des fertigen Trägers. Wird das Verdichtungsgerät
nach F i g. 2 beispielsweise mit einer Geschwindigkeit von 1 m/min vorbewegt und
wird in dieser Zeit jeder der Stampferfüße 19 beispielsweise 480mal auf und ab bewegt,
dann erfaßt jeder der Stampferfüße pro Hub a eine Fläche, deren Länge, in der Bewegungsrichtung
des Verdichtungsgerätes gesehen, 2 mm ist. Es wird also jeweils nur ein verhältnismäßig
kleiner Teil des Betons verdichtet, im Gegensatz zu dem kontinuierlichen Verdichten
einer verhältnismäßig großen Fläche bei dem bekannten Verdichtungsgerät. Da nunmehr
die Platten in einer horizontalen Ebene liegen, also nicht mehr schräggestellt sind,
treten auch keinerlei Schwierigkeiten mehr auf, die Größe der Schräglage festzulegen,
was bei den bisher bekannten Verdichtungsgeräten oft zu Ausschuß führte.
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Da der Beton durch die Stampferfüße 19 praktisch kurze Schläge
erhält, die ihn nicht in den thixotropen Zustand überführen, tritt das Nachobenherausquellen
des Betons in den zwischen den Stampferfüßen 19, die der Verdichtung eines Trägerstranges
dienen, liegenden Spalt, in dem die Bügel angeordnet sind, nicht mehr auf. Der fertige
Träger hat dann die aus F i g. 3 ersichtliche Gestalt. In der Bewegungsrichtung
des Verdichtungsgerätes gesehen hinter den Stampferfüßen 19 ist ferner eine Auflast-Rüttelvorrichtung
21 vorgesehen, deren Rüttelplatten 22 eine verhältnismäßig geringe
Länge, in der Bewegungsrichtung des Gerätes gesehen, aufweisen. Da die Platten der
Auflast-Rüttelvorrichtung die Stegfläche nicht nur egalisieren, sondern auch vibrierend
auf den Beton einwirken, wird durch sie auch noch eine zusätzliche Nachverdichtung
erzielt.