DE1151818B - Vorsensibilisierte Flachdruckplatte - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Platten für den Flachdruck, bei denen als Trägermaterial für die Kopierschichten Aluminium Verwendung findet, das mit einer Böhmit-Schicht (Al₂O₃ · 1 H₂O) überzogen ist.

Aluminium, das zur Herstellung von Flachdruckplatten als Trägermaterial verwendet werden soll, bedarf einer Vorbehandlung, damit die Kopierschicht gut darauf haftet. Man hat blankes Aluminium bereits mechanisch durch Körnungsmaschinen, Stahl- oder Kunststoff bürsten bearbeitet, um ein geeignetes Trägermaterial zu erhalten. Auf dem so vorbehandelten Material haften lichtempfindliche Schichten jedoch noch nicht in dem Maße, wie es zur Erlangung sehr hoher Auflagen wünschenswert ist. Man hat auch bereits die Aluminiumoberfläche mit alkalischen Mitteln vorgereinigt, gegebenenfalls anschließend mit Salpetersäure geätzt und dann durch Behandlung mit wäßrigen Alkalisilikat-Lösungen »siliciert«, d. h. mit einer dünnen Silikatschicht versehen. So vorbehandeltes Aluminium hat den Nachteil, daß nur sehr wenige Typen, und zwar negativ arbeitende lichtempfindliche Schichten darauf haften.

Man hat auch bereits Aluminium elektrolytisch für Reproduktionszwecke vorbehandelt. Dieses Verfahren ist aber sehr aufwendig, insbesondere hinsichtlich der Stromzuführung bei einer kontinuierlichen Arbeitsweise vom Band und bei der Behandlung von breiteren Aluminiumbändern.

Es ist ferner bekannt, daß man Aluminium oberflächen durch Behandlung mit Wasser oder Wasserdampf bei Temperaturen oberhalb 75⁰C mit einer Böhmit-Schicht, einer besonderen Form eines Aluminiumoxyds, überziehen kann. Solche mit Böhmit-Schichten überzogenen Aluminiumplatten zeigen eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Korrosion. Um diese zu erhöhen, hat man auf den Böhmit-Schichten auch schon Lacke aufgebracht.

Die dabei erhaltenen Schichten von Aluminiumoxyd sind wesentlich dünner als die durch anodische Oxydation erhaltenen. Selbst diese dickeren Schichten werden aber zur Erzielung bester Ergebnisse bei Verwendung als Druckplatten meist noch einer weiteren Behandlung mit heißen Salzlösungen, dem sogenannten Sealing ausgesetzt. Die durch Heiß-Wasserbehandlung oberflächlich veränderten Aluminiumplatten hat man daher bisher in der Druckplattentechnik gänzlich unbeachtet gelassen.

Wie nun überraschenderweise gefunden wurde, weisen Flachdruckplatten aus Aluminiumträger und darauf befindlicher Kopierschicht, bei denen sich zwischen Kopierschicht und Aluminiumträger eine Vorsensibilisierte Flachdruckplatte

Anmelder:

Kalle Aktiengesellschaft,
Wiesbaden-Biebrich, Rheingaustr. 190-196

Dr. Fritz Uhlig, Wiesbaden-Biebrich,
ist als Erfinder genannt worden

im Gegensatz zu den bisherigen Zwischenschichten viel einfacher herstellbare Böhmit-Schicht befindet, eine bessere Haftung zur Kopierschicht auf und stellen damit Druckplatten mit erhöhter Leistungsfähigkeit insbesondere hinsichtlich der Druckauflage dar.

Es wurden nun Flachdruckplatten, bestehend aus Aluminiumträger und darauf befindlicher Kopierschicht, gefunden, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sich zwischen Kopierschicht und Aluminiumträger eine Böhmit-Schicht befindet.

Zur Herstellung von Flachdruckformen beschichtet man nach den bekannten Methoden, z. B. durch Tauchen, Antragen mittels Walzen, durch Aufbringen auf das rotierende Trägermaterial, Aluminiumplatten, die eine Böhmit-Schicht tragen, mit einer Kopierschicht, vorzugsweise gelöst in einem Lösungsmittel. Anschließend wird das Lösungsmittel entfernt und dabei mit einer gleichmäßigen homogenen Schicht überzogene Aluminiumträger erhalten, die nach bekannten Methoden in die druckfertige Form übergeführt werden können.

Die Böhmit-Schicht wird auf handelsüblichem Aluminium, besonders in Form von Platten oder, falls man kontinuierlich arbeitet, in Form von Bändern nach bekannten Methoden erzeugt.

Man kann hierzu das Aluminium in über 75 ⁰C, vorzugsweise 80 bis 130⁰C, heißes Wasser oder Wasserdampf einbringen. Der Prozeß wird vorteilhaft beschleunigt durch Zugabe von schwach basischen Mitteln, vorzugsweise organischen Basen. Diese werden als verdünnte 0,1- bis 10%ige> vorzugsweise 1- bis 5%ige, Lösungen angewendet.

Als Basen kommen besonders niedere primäre, sekundäre und tertiäre Amine in Frage, wie Trimethylamin, Äthylamin, Diethylamin, Triäthylamin, Propyl-

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amin, Butylamin, Isobutylamin, Dibutylamin, Tri- auflagen liefern als die bisher verwendeten Aluminiumbutylamin, Diisobutylamin, Octylamin, Dioctylamin, folien mit mechanischer Aufrauhung. Die Flachdruckferner Piperidin, N-Methylpiperidin, Morpholin, außer- platten haben ferner den Vorteil, daß sie sich sehr dem Aminoalkohole, wie Monoäthanolamin, Di- und einfach herstellen lassen, da im allgemeinen das Triäthanolaminej Diamine und Polyamine, wie S handelsübliche Walzaluminium direkt in einem Bad Äthylendiamin, Triätlrylendiamin, ferner niedere sub- der Böhmit-Behandlung unterworfen werden kann, stituierte Säureamide, wie Dimethylformamid und Ferner haben die Flachdruckfcrmen gemäß vorwäßrige Lösungen von Ammoniak, oder Mischungen liegender Erfindung nach dem Belichten und Entderselben. wickeln den Vorteil, daß an den bildfreien Stellen die

Je nach Beschaffenheit der Aluminiumoberfläche, io Böhmit-Schicht ihnen ein besonders gutes Wasserder angewendeten Temperatur und Behandlungs- führungsvermögen verleiht, flüssigkeit ist die Dauer der Behandlung einige _R . .

Minuten bis mehrere Stunden. Im allgemeinen kommt Beispiel

man mit 3 bis 30, vorzugsweise 8 bis 15 Minuten Ein dünnes Aluminiumband aus rohem Walzlanger Behandlung bei Temperaturen von 80 bis 130° C 15 aluminium wird durch ein Bad gezogen, welches 2°/_oige und den vorzugsweise verwendeten verdünnten wäß- Ammoniaklösung von 8O⁰C enthält. Die Verweilzeit rigen Lösungen von Ammoniak, Äthanolamin oder beträgt etwa 10 Minuten. Danach wird mit destillieraliphatischen Diaminen aus. Es ist ferner bekannt, daß tem Wasser gespült, getrocknet und mit einer 2%igen es vorteilhaft ist, möglichst reines und ionenarmes Lösung von Naphthochinon-(l,2)-diazid-(2)-5-sulfon-Wasser zu verwenden und die Anwesenheit von 20 säureester des 2,3,4-Trihydroxybenzophenons in Silikaten weitgehend zu vermeiden, da hierdurch die Äthylenglykolmonomethyläther in bekannter Weise Ausbildung von Böhmit-Schichten gehemmt wird. beschichtet, mit heißer Luft getrocknet und in ent-

Die erzeugte Böhmit-Schicht wird kurz mit destillier- sprechende Formate zerschnitten, tem Wasser nachgespült und getrocknet und kann Zur Herstellung einer Druckform belichtet man die

dann von Hand oder mit geeigneten Streichmaschinen ²5 Schichtseite der Folie unter einer Filmvorlage und mit Lösungen der organischen Kopierschichten be- behandelt die belichtete Schicht mit einem Watteschichtet werden. bausch, der mit einer etwa 3%ig^en Trinatriumphosphat-AIs Kopierschichten für die Flachdruckplatten lösung getränkt ist, wobei an den vom Licht nicht gemäß vorliegender Erfindung kommen lichtempfind- getroffenen Stellen ein gelbgefärbtes Bild der Vorlage liehe organische Verbindungen, wie aliphatische und 3° haften bleibt. Nach Abspulen mit Wasser färbt man aromatische Ester, Hydrazide und Amide von Naphtho- mit Druckfarbe ein und kann in einer Druckmaschine chinon - diazid - sulfonsäuren, Cinnamal - malonsäure, drucken, wobei man direkte, der Vorlage entsprechende ihre Substitutionsprodukte und funktioneilen Derivate, Bilder erhält. Die Auflagen sind bei vergleichbaren Ortho- und Parachinondiazide des Benzols, Anthracene Druckversuchen etwa doppelt so hoch wie bei mecha- und heterocyclischer Systeme, wie beispielsweise des 35 nisch aufgerauhtem Aluminium. Auf siliciertem Chinoline, Indazols, Benzimidazole, Fluorene und Aluminium haftet die Schicht nur sehr mäßig. Diphenylenoxyds, ferner Diazoketone, ungesättigte · Ketone, Ortho- und Pafa-imino-chinondiazide, Deri- Beispiel 2 vate von Alkyl-nitronaphthalinsulfonsäuren, Nitroaldehyde, Acenaphthene, Nitrone, Stilbene, Azide 40 Eine Aluminiumfolie wird in ein Bad" getaucht, und Diazide und höherpolymere Diazoverbindungen welches eine Lösung von 3% Monoäthanolamin in in Betracht. reinem Wasser enthält und auf 80 bis 100⁰C erhitzt Außerdem können Kopierschichten aufgetragen wurde. Nach 10 Minuten wird die Folie aus dem Bad werden, die einen hohen elektrischen Widerstand im gezogen, kurz mit Wasser gespült und mit einer etwa Dunkeln zeigen, der bei der Belichtung um mehrere 45 l,5%igen wäßrigen Lösung einer Diazoverbindung Zehnerpotenzen abnimmt, wie sie in der Elektro- beschichtet, die aus 1 Mol 4-Diazodiphenylamin und photographie Verwendung finden, z. B. nieder- und 1 Mol Formaldehyd durch Kondensation in Schwefelhochmolekulare organische Photoleiter, gegebenenfalls säure hergeetellt wurde. Nach der Belichtung unter in Mischung mit Harzen. Ale beeondere geeignete einer Vorlage wird die Diazoverbindung an den nicht Photoleiter haben eich Oxdiazole, Imidazolone, Tri- 5° vom Licht getroffenen Stellen durch Spülen mit azole, Oxazole, Thiazole, Hydrazone, Triazine, Poly- Wasser abgelöst, und die Bildstellen werden mit fetter vinylcarbazol und Polyvinyloxazole erwiesen. Farbe eingefärbt. Danach kann wie üblich gedruckt Als Harze sind solche mit alkalilöslich machenden werden. Die Auflage ist unter vergleichbaren BeGruppen, wie Säureanhydrid-, Carbonsäure-, Sulfo- dingungen ein Mehrfaches der Auflage bei mechanisch säure-, Sulfonamid- oder Sulfonimidgruppen geeignet, 55 aufgerauhtem Aluminium.

beispielsweise Vinylpolymerisate und Vinylmisch- An Stelle des hier verwendeten Monoäthanolamins

polymerisate, Phthalsäureesterharze, Maleinatharze, können mit gleich gutem Erfolg Di- oder Triäthanol-Alkydharze, Kolophoniumharze und Polyacrylsäure- amin oder Gemische der Äthanolamine verwendet harze. werden.

Die erfindungsgemäßen Flachdruckplatten haben 60 Beisoiel 3

den Vorteil, daß praktisch alle bekannten Typen von

Diazoverbindungen ausgezeichnet auf der Böhmit- Eine Aluminiumfolie wird in ein Bad getaucht,

Oberfläche haften und außerdem nach der üblichen welches eine Lösung von 3% Äthylendiamin in bildmäßigen Belichtung und Entschichtung der bild- reinem Wasser enthält und auf 90⁰C erhitzt wurde, freien Stellen, die je nach der angewandten Kopier- 65 Nach 15 Minuten wird die Folie aus dem Bad gezogen, schicht mit schwachen Alkalien oder Säuren aus- mit Wasser gespült und mit einer 2%igen Lösung von geführt wird, in den im Offsetdruck gebräuchlichen 4-Diazo-diphenylamin-chlorid in Glykolmonomethyl-Maschinen höhere, teilweise das Mehrfache der Druck- äther beschichtet.

Nach Belichtung unter einem Diapositiv erhält man ein in bezug auf die Vorlage positives Bild, wenn man die Schicht an den vom Licht getroffenen Stellen durch Überwischen mit einem Wattetampon, welcher mit einem organischen Lösungsmittel, vorzugsweise Äthylacetat, getränkt wurde, ablöst. Es folgt eine Spülung mit Wasser und das Einfärben der Bildstellen mit fetter Farbe. Zur Verstärkung der Hydrophilie an den bildfreien Stellen kann mit etwa 2%iger Phosphorsäure überwischt werden.

Man kann auch ein in bezug auf die Vorlage negatives Bild erhalten, wenn man unter einem photographischen Negativ belichtet und die Schicht an den unbelichteten Stellen mit 20%iger Phosphorsäure oder verdünnter Salzsäure ablöst. Nach dem Einfärben mit fetter Farbe kann gedruckt werden.

Beispiel 4

Eine Aluminiumfolie wird etwa 30 Minuten in strömendem Wasserdampf zur Erzeugung einer Böhmit-Schicht behandelt, getrocknet und mit einer Lösung von 1,3 % 4-Diazo-diphenylamin-chlorid und 0,3% Polyacrylsäure in Äthylenglykolmonomethyläther beschichtet. Nach Belichtung unter einer Vorlage und Weglösen der lichtempfindlichen Schicht an den unbelichteten Stellen mit Wasser kann nach dem Einfärben mit fetter Farbe in einer Maschine eine sehr hohe Druckauflage erreicht werden. Man erhält dabei umgekehrte Bilder der Vorlage. Es wird unter vergleichbaren Bedingungen das Mehrfache an guten Drucken gegenüber mechanisch aufgerauhtem Aluminium erhalten.

Beispiel 5

35

Eine Aluminiumfolie wird etwa 10 Minuten in ein Bad getaucht, welches eine Lösung von 1,5% Diethanolamin und 1,5% Triäthanolamin in reinem Wasser enthält und auf etwa 8O⁰C erhitzt wurde. Man trocknet und beschichtet mit einer Lösung von 2% Cinnamyliden-furfuryliden-aceton in Methyläthylketon. Nach der Belichtung unter einer Vorlage, Weglösen der unbelichteten Stellen mit 5%iger Phosphorsäure und Einreiben mit fetter Farbe erhält man ein in bezug auf die Vorlage umgekehrtes Bild, von dem wie üblich in einer Druckmaschine gedruckt werden kann.

Beispiel 6

Ein Aluminiumband wird, wie im Beispiel 1 beschrieben, zur Erzeugung einer Böhmit-Schicht behandelt und mit einer 2%igen wäßrigen Lösung von 4,4'-Diazidostilben-2,2'-disulfonsäure beschichtet. Nach der Belichtung unter einer Vorlage, Entwicklung mit Wasser und Einfärben mit fetter Farbe erhält man ein in bezug auf die Vorlage umgekehrtes Bild, von dem in einer geeigneten Druckmaschine Drucke hergestellt werden können.

Beispiel 7

60

Eine Aluminiumfolie wird, wie im Beispiel 1 beschrieben, zur Erzeugung einer Böhmit-Schicht behandelt und mit einer l,5%igen Lösung von N-(4'-Methylbenzol- r-sulfonyl)-immo-(l)-2,5-diäthoxybenzochinon-(l,4)-diazid-4 in Äthylenglykolmonomethyläther beschichtet. Nach der Belichtung unter einer Vorlage und Überwischen der Bildfläche mit einer etwa l%igen Trinatriumphosphatlösung kann nach dem Einfärben mit fetter Farbe wie üblich gedruckt werden. Man erhält Drucke, die ein umgekehrtes Bild der Vorlage darstellen.

Beispiel 8

Eine Aluminiumfolie wird, wie im Beispiel 1 beschrieben, zur Erzeugung einer Böhmit-Schicht behandelt und mit einer l,5%igen Lösung von 2,2' - Bis - [naphthochinon - (1,2) - diazid - (2) - sulfonyloxy-(5)]-dinaphthyl-(l,l')-methan in Äthylenglykolmonomethyläther beschichtet. Nach der Belichtung unter einer Filmvorlage, Überwischen der Bildfläche mit etwa 5%iger Trinatriumphosphatlösung und Einfärben mit fetter Farbe kann in einer Druckmaschine gedruckt werden, wobei direkte, der Vorlage entsprechende Bilder erhalten werden.

Verwendet man als Vorlage ein photographisches Negativ und entfernt mit Hilfe eines organischen Lösungsmittels, z. B. Tetrachlorkohlenstoff, an den nicht belichteten Stellen die lichtempfindliche Schicht, spült mit Wasser und macht durch Überwischen mit verdünnter Phosphorsäure die Druckfolie wasserführend, so erhält man nach dem Einfärben mit Druckfarbe in einer Offsetmaschine ein in bezug auf die Vorlage umgekehrtes Bild.

Die Druckauflage ist mehrfach höher als bei Beschichtung der gleichen lichtempfindlichen Lösung auf mechanisch aufgerauhtem Aluminium.

Beispiel 9

In 30 Volumteilen Äthylenglykolmonomethyläther werden 1 Gewichtsteil 2,5-Bis-[4'-diäthylaminophenyl-(l')]-l,3,4-oxdiazol, 0,8 Gewichtsteile eines carboxylgruppenhaltigen Styrolmischpolymerisates mit dem spezifischen Gewicht 1,26 bis 1,28 und dem Zersetzungsbereich von 200 bis 240⁰C und 0,003 Gewichtsteile Rhodamin B extra (Schultz, Farbstofftabellen, 7. Auflage, Bd. I, Nr. 864) gelöst, damit eine Aluminiumfolie, welche, wie im Beispiel 1 beschrieben, zur Erzeugung einer Böhmit-Schicht behandelt wurde, beschichtet und getrocknet. Zur Erzeugung von Bildern auf dem so hergestellten Elektrokopiermaterial wird die Schicht durch eine Coronaentladung aufgeladen und anschließend unter einer Vorlage mit einer 125-Watt-Quecksilberlampe 1 Sekunde belichtet und das dabei entstandene elektrostatische Bild der Vorlage durch Einstäuben mit einem durch Ruß angefärbten Harzpulver sichtbar gemacht und durch Erwärmen auf 150⁰C zu einer wischfesten Elektrokopie fixiert. Zur Herstellung der Druckform wird die Elektrokopie mit einer Lösung überwischt, welche aus 30 Teilen Methanol, 20 Teilen Glycerin und 35 Teilen Äthylenglykol besteht. Anschließend wird kurz mit Wasser gespült und mit verdünnter, wäßriger, etwa 0,5 bis-5%iger Phosphorsäurelösung behandelt. Nach Einfärben der so erhaltenen Druckform mit fetter Farbe kann in einer Offsetmaschine wie üblich gedruckt werden, wobei man man direkte, der Vorlage entsprechende Bilder erhält.

Beispiel 10

Ein dünnes Aluminiumband aus rohem Walzaluminium wird bei einer Verweilzeit von 20 bis 30 Sekunden durch ein Bad mit siedendem reinem Wasser gezogen, getrocknet und mit einer l,5°/oigen Lösung von l-[(4'-Methylbenzol-l'-sulfonyl)-imino]-

2-(2",5"-dimethylphenylamino-sulfonyl)-benzochinon-(l,4)-diazid-(4) in Äthylenglykolmonomethyläther in bekannter Weise beschichtet, mit heißer Luft getrocknet und in entsprechende Formate zerschnitten.

Zur Herstellung einer Druckform wird die Schichtseite der Folie unter einer Negativ-Filmvorlage belichtet und die belichtete Schicht mit einem Wattebausch, der mit einer etwa 3%ig^en Trinatriumphosphatlösung getränkt ist, behandelt. An den vom Licht getroffenen Stellen haftet ein gelbgefärbtes Bild der Vorlage, welches mit fetter Farbe eingefärbt wird. In einer Druckmaschine kann danach gedruckt werden.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Vorsensibilisierte Flachdruckplatte, bestehend aus Aluminiumträger und darauf befindlicher Kopierschicht, dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen Kopierschicht und Aluminiumträger eine durch Einwirkung von Wasser oder wäßrigalkalischen Lösungen bei erhöhter Temperatur erzeugte Böhmit-Schicht befindet.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Britische Patentschrift Nr. 483 727;
   »Aluminium«, 1957, S. 795.

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