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Bürette, deren Kolben von einer nicht rotierenden, aber axial verschiebbaren
Gewindespindel bewegt wird Die Erfindung betrifft eine Bürette, deren Kolben von
einer nicht rotierenden, aber axial verschiebbaren Gewindespindel bewegt wird, indem
die Spindel von einem Antriebsmotor unter Zwischenschaltung einer in Umdrehung versetzten
Spindelmutter gehoben und gesenkt wird.
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Es sind Büretten bekannt, bei denen der in dem Meßzylinder verschiebbare
Kolben motorisch angetrieben wird. Diese Büretten gestatten eine sehr feine Dosierung
der Titrationsflüssigkeit. Der Kolben wird in dem Zylinder mit Hilfe einer Spindel
um sehr kleine Beträge verschoben, indem die Spindel jeweils um einen Bruchteil
des Kreisumfangs gedreht wird.
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Das Ablesen der Kolbenverschiebung wird auf zwei Skalen mit entsprechenden
Indexmarken vorgenommen. Das Ergebnis wird durch Addition erlangt.
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Dieses Verfahren beinhaltet damit eine Fehlerquelle.
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Es ist weiterhin eine Titriervorrichtung mit einem in einem Zylinder
verschiebbaren Kolben bekannt, wobei der Kolben an einem Ende einer Gewindespindel
angebracht ist, auf welcher eine mit einem entsprechenden Innengewinde versehene
Trommel sitzt durch deren Drehung der Kolben innerhalb des Zylinders verschoben
werden kann. Diese Trommel ist mit einer Feinskala versehen, die mit einer gehäusefesten
Marke zusammenarbeitet. Am anderen Ende der Gewindespindel ist ein Zeiger angebracht,
der mit einer Grob skala zusammenarbeitet. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist
die Anzeigevorrichtung für die Meßwerte in eine Fein- und Grobskala unterteilt.
Eine derartige Unterteilung erfordert von vornherein bei der Bedienung zwei Ablesevorgänge.
Dabei ist die Ablesung der Grobskala mit einer erheblichen Unsicherheit verbunden.
Die Zuordnung eines Wertes in der Nähe eines Teilstriches der Grobskala ist nicht
immer ganz einfach, da schwer anzugeben ist ob die Ablesung von diesem Teilstrich
oder noch von dem darunterliegenden aus vorgenommen werden muß.
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Eine einheitliche Skala hoher Präzision läßt sich aber bei einer solchen
Vorrichtung wegen der erforderlichen sehr großen Menge nicht unterbringen. Mit dieser
bekannten Vorrichtung werden bestenfalls Ablesungen von etwa 0,05 bis etwa 0,1 ml
erzielt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eindeutig erzielbare
Ableseeinheit zu verkleinern.
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Erfindungsgemäß wird die Umdrehung der Spindelmutter auf ein stufenlos
regelbares Korrekturgetriebe weitergeleitet, und an das Korrekturgetriebe ist ein
Umdrehungszählwerk angeschlossen. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung können Ablesungen
von 0,004 bis 0,01 ml in sicherer Weise erzielt werden.
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Die besonders feine Ablesung gemäß der Erfindung
wird dadurch erreicht,
daß die Umdrehungen der Spindelmutter auf ein stufenlos regelbares Korrekturgetriebe
weitergeleitet werden. Dadurch kann die Stellung des Kolbens mit einem Faktor multipliziert
werden, der durch das Ubersetzungsverhältnis in dem Korrekturgetriebe gegeben ist.
Durch die stufenlose Regelbarkeit kann der Multiplikationsfaktor beliebig geändert
werden.
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Weiterhin gibt das Korrekturgetriebe die Möglichkeit, bei Verwendung
nicht genau stimmender Lösungen die zur Korrektur der Lösungen notwendige Rechnung
ebenfalls selbsttätig durchzuführen. Darüber hinaus wird durch das Korrekturgetriebe
die Herstellung der Glaszylinder wesentlich erleichtert, da Unterschiede im Innendurchmesser
durch dieses Getriebe ausgeglichen werden.
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Es kann vorteilhaft sein, daß die Auslösetaste für den Antriebsmotor
zugleich auf eine elektromagnetische Bremse für den Motor einwirkt.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß im Zu- und
Ablauf des Meßzylinders an sich bekannte Magnetventile eingeschaltet sind.
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Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel in den Zeichnungen
schematisch dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine Vorderansicht auf eine Bürette, Fig.
2 eine Draufsicht, Fig. 3 schematisch die Antriebsaggregate in Vorderansicht und
Fig. 4 die Antriebsaggregate in Draufsicht.
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1 ist das Gehäuse der Bürette, in welchem die in den Fig. 3 und 4
gezeigten Teile untergebracht sind.
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Das Motorgehäuse trägt einen abnehmbaren Meßzylinder 2, in welchem
der Kolben 3 gleiten kann.
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Der Kolben 3 ist mit einer Spindel 3 a versehen
(Fig.
3). Diese trägt einen Führungsstift 3 b, der eine Verdrehung der Spindel beim Antrieb
verhindert, andererseits durch Gleiten in einem Schlitz eine Axialverschiebung der
Spindel 3 a und des Kolbens 3 gestattet. 4 und 5 sind Zuleitungs- und Ableitungsrohre.
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6 ist der Anschluß für den Eintritt der Flüssigkeit und 7 der Anschluß
für den Austritt der Flüssigkeit.
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Die Rohre 4 und 5 stehen mit dem Zylinder 2 in offener Verbindung.
8 und 9 sind an sich bekannte elektromagnetisch betätigte Ventile.
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10 ist der Netzschalter, 11 12 und 13 sind Tasten für das Füllen,
den schnellen Vorlauf und den langsamen Vorlauf des Kolbens 3 (Entleeren). 14 ist
ein Zählwerk, 15 ein mittels Stecker anschließbarer Schnurtaster, der auch als Fußschalter
ausgebildet sein kann. Das Gehäuse trägt noch auf der Vorderseite den Einstellschieber
16 mit der Anzeige für den Korrekturfaktor bzw. das Korrekturgetriebe.
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Im Innern des Gehäuses 1 sitzt der Motor 17, dessen Motorwelle eine
Schnecke 18 trägt. Diese arbeitet mit dem Schneckenrad 19 zusammen. Außerdem sitzt
auf der Welle des Motors 17 eine Bremsscheibe 20, mit der eine elektromagnetisch
gesteuerte Bremse 21 zusammenarbeiten kann. Auf der Welle 22 des Schneckenrades
19 sitzt das Kegelrad 23.
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Dieses arbeitet mit einem Kegelrad 24 zusammen.
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Das Kegelrad 24 trägt eine Gewindemutter 24 a für den Antrieb der
Spindel 3 a. 25 ist ein weiteres Kegelrad. Von da erfolgt die Übertragung der Bewegung
des Kolbens 3 auf das Zählwerk 14. Zwischen die Welle 26 des Kegelrades 25 und das
Zählwerk 14 ist das Korrekturgetriebe eingeschaltet, bestehend aus einer unter Federwirkung
27 stehenden Kegelwalze 28 und einer weiteren Kegelwalze 29. Über beide hinweg läuft
ein Riemen 30, der durch eine Stellvorrichtung 31 in der Achsrichtung der Kegelwalzen
28, 29 verschoben werden kann. Die Walze 29 wirkt mit ihrer Achse 32 auf das Zählwerk
14. An Stelle des Zählwerks 14 oder parallel hierzu kann von der Welle 32 noch ein
Druckwerk angetrieben werden. Auch besteht die Möglichkeit, durch elektrische Fernübertragung
das Meßergebnis an einem beliebigen anderen Ort anzuzeigen.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Die Bewegung des Kolbens 3 in dem
Zylinder 2 und damit der Verbrauch
der Flüssigkeit der Bürette wird unmittelbar über
das Getriebe 25 bis 32 auf das Zählwerk 14 oder ein Druckwerk oder die Fernanzeigevorrichtung
übertragen. Korrekturen, die durch verschiedenartige Zylinder 2 bedingt sind oder
die notwendig werden, um den Faktor der Flüssigkeit gegenüber der Normallösung auszuschalten,
können durch Verstellung des Riemens 30 berücksichtigt werden. Diese Korrekturen
werden unmittelbar an dem Gehäuse abgelesen.
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Beim Niederdrücken einer der Tasten 11 bis 13 wird der Strom für
den Motor sofort eingeschaltet und auch die Motordrehrichtung entsprechend umgekehrt.
Bei Freigabe der Tasten erfolgt das unmittelbare Abbremsen des Motors 17 durch die
elektromagnetische Bremse 21. Außerdem wirken die Tasten 11 bis 13 mitsteuernd auf
die elektromagnetischen Ventile 8 und 9.