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Puderzerstäuber Es sind Puderzerstäuber bekannt, bei welchen ein elastischer
Ball zur Aufnahme des Puders geschaffen ist bzw. wobei ein mit einem Kolben versehener
Zylinder zur Puderaufnahme dient. Einerseits dient der elastische Ball zur Luftdruckerzeugung,
während andererseits der Zylinder auch zu gleichem Zweck dient. Der im Füllkörper
eingebrachte Puder wird durch ein Steigrohr mit Hilfe des Luftdruckes in den Zerstäuberkopf
geführt. Am Oberteil des Steigrohres ist eine sogenannte Mischkammer in vielen Fällen
vorgesehen, wo der Puder sich entsprechend etwas ausbreiten und so mit der Luft
gut vermischen soll, um dann endgültig aus der oder den Austrittsöffnungen nach
außen gedrückt zu werden. Bei den bekannten Ausführungen ist die Mischkammer so
eingerichtet, daß der Puder durch das Steigrohr von unten in diese eintritt, um
im geraden Durchlauf durch die Mischkammer, also im Weiterverlauf der Längsmittelachse
des Steigrohres, wieder auf die Austrittsöffnungen zu treffen. Diese Art der Mischkammern
hat den besonderen Nachteil, daß der aufgewirbelte Puder sich auf Grund seiner gleichen
Fortbewegungsrichtung vor den Austrittsöffnungen der Mischkammer wieder verbaut,
so daß hier äußerst nachteilige Stockungen und Verstopfungen eintreten. Außerdem
sind solche Zerstäuber in Hinsicht auf die Dosierung der Pudergabe auf die entsprechende
Betätigung des Druckballes bzw. des Druckzylinders angewiesen, was jedoch nicht
eine gute Dosierung der Pudergabe zuläßt. So wird z. B. bei schneller Bedienung
in einem Frisier- oder Kosmetiksalon bei zu hastigem Drücken des Druckerzeugers
zuviel Puder aus dem Zerstäuber herausgepreßt, was für die zu bedienende Person
äußerst unangenehm ist, insbesondere hier z. B. auch überschüssige Pudergaben auf
die Kleidung od. dgl. fallen können. Auch ungeübte Hände sind nicht in der Lage,
durch entsprechend gelenkten Druck die Stärke der Puderdosierung zu bestimmen.
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Die bekannten Puderzerstäuber haben auch noch den Nachteil, daß sie
einen unmittelbaren Verschluß der Austrittsöffnungen aus der Mischkammer nicht zulassen,
wenn von diesen Austrittsöffnungen noch ein besonderer Führungskanal abzweigt. Bei
alleinigem Vorderverschluß des Führungskanals kommt es vor, daß bei ungewollter
Betätigung des verschlossenen Zerstäubers sich Puder in dem Führungskanal festsetzt,
so daß hierdurch unliebsame Verstopfungen eintreten können, die die Bereitschaft
des Zerstäubers stark herabsetzen.
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Die bekannten Zerstäuber haben auch den Nachteil, daß das Einsetzen
des Steigrohres nach Füllung des Druckbehälters mit Puder etwas umständlich ist,
da nicht sofort das Steigrohr die richtige Öffnung findet, während außerdem noch
der große Nachteil vorhanden ist, daß bei der Puderfüllung, wenn nicht ein besonderer
Trichter verwendet wird, der bekanntlich nur ruckweise sich - verschiebende Puder
über die kleine Füllungsöffnung hinausschießen kann und hierbei Einrichtungsgegenstände
und Kleidung bestäubt. Dann war auch noch der Nachteil vorhanden, daß bei einschraubbarem
Oberteil des Zerstäubers sich eine Puderschicht in das betreffende Gewinde setzte
und so der Einsatzpfropfen unter Umständen an seinem oberen Gewinderand gesprengt
werden konnte.
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Durch die Erfindung werden die vorbeschriebenen Nachteile und Umstände
restlos beseitigt. Das an und für sich bekannte Steigrohr mündet erfindungsgemäß
in einer oberen breiter gehaltenen Mischkammer aus, wobei der Austritt des Puders
aus der Mischkammer nicht in geradlinigem Fortlauf der Puderbewegung erfolgt, sondern
der Puder an das Oberteil der Mischkammer prallt, um so abgewirbelt an einer seitlichen
Öffnung oberhalb der Mischkammer in den Führungskanal einzutreten. Hierdurch wird
eine Verballung ausgeschaltet, so daß der Zerstäuber in dieser Hinsicht immer einsatzbereit
ist. Inweiterererfindungsgemäßer Gestaltung ist die Möglichkeit geschaffen, durch
einen besonderen Absperrschieber unmittelbar den Austritt aus der Seitenöffnung
der Mischkammer abzuschließen, so daß ungewollte Füllungen des Führungskanals mit
Puder ausgeschlossen sind und somit auch der Führungskanal niemals verstopfen kann.
Weiterhin ist der Absperrschieber gleichzeitig als Dosierungsschieber ausgebildet,
und zwar dadurch, daß er an einer Seite einen Verkleinerungskanal besitzt, der,
wenn er über die Austrittsöffnung der Mischkammer zu liegen kommt, den ausströmenden
Puderstrahl stark verkleinert, z. B. für nur ganz leichtes Nachpudern. Es spielt
hierbei keine Rolle, ob das Druckorgan zu stark betätigt wird, da dieser Verkleinerungskanal
die
Dosierung niedrig hält. Durch die neuartige Schieberanordnung wird also erreicht,
daß zunächst der Puderzerstäuber einen unbedingt sicheren Verschluß erhält, der
Ablagerungen im Führungskanal nach dem Austritt aus der Mischkammer ausschließt.
Dann wird durch den Schieber die Möglichkeit geschaffen, und zwar durch einfaches
Umdrehen um seine Längsmittelacbse um 180°, eine Feindosierung herbeizuführen, während
durch seine Herausnahme aus dem Puderzerstäuber die Starkdosierung gegeben ist,
also da genügend Puder abgibt, wo er in größerer Menge verlangt wird.
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Damit beim Ansatz einer dünnen Puderschicht im Gewindebereich der
Einsatzpfropfen nicht gesprengt wird, ist dessen oberer Rand dadurch verstärkt,
daß er gleich in einem Trichterrand nach oben ausläuft. Darüber hinaus hat der trichterförmige
Ansatz noch den Vorteil, daß die Einführung des Steigrohres in den Druckbehälter
sehr schnell vonstatten gehen kann und es zur Füllung des Zerstäubers keines zusätzlichen
Trichters mehr bedarf.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Abb.
1 den Puderzerstäuber in Seitenansicht, vorwiegend geschnitten, Abb. 2 den Verschluß-
bzw. Regulierungsschieber in Seitenansicht, Abb. 3 den Verschluß- bzw. Regulierungsschieber
in Draufsicht auf einen kleinen Puderkanal, Abb. 4 den Führungskanal im Schnitt
A -B nach Abb. 1, jedoch mit eingesetztem Verschlußschieber bei völligem
Verscbluß, Abb.5 die Darstellung nach Abb.4, jedoch mit um seine Längsachse um 1801
gedrehtem Verschlußschieber mit wirksamem kleinem Kanal, Abb. 6 das Oberteil des
Puderzerstäubers in Seitenansicht, vorwiegend im Schnitt mit eingesetztem Verschlußschieber,
Abb. 7 das Oberteil mit einem Bügelverschluß in Seitenansicht, teilweise im Aufriß,
Abb. 8 das Oberteil mit einfachem Aufsteckverschluß in Seitenansicht, teilweise
im Schnitt, und Abb. 9 die Ausführung nach Abb. 7 in Draufsicht bei Betätigung des
elastischen Verschlusses.
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In. dem elastischen Ball 1 ist das Rohr 6 eingesetzt, welches andererseits
im Zerstäuberkopf 3 in bekannter Weise fest eingesetzt ist. Zur Befestigung des
Zerstäuberkopfes 3 mit dem Rohr 6 gegenüber dem Ball 1 ist der Einsatzpfropfen 2
mit seinem Einsatzstück 2a in den Hals 1 a des Balles verklemmend eingesetzt, wobei
der Einsatzpfropfen 2 nach oben gleich in den Fülltrichter 2 b ausläuft. Der Zerstäuberkopf
3 ist mit dem Gewinde 3 a versehen, welches entsprechendes Gegengewinde innerhalb
des Einsatzpfropfens 2 findet. Zwecks Füllung wird der Zerstäuberkopf 3 vom Pfropfen
2 abgeschraubt, wodurch mit dem Zerstäuberkopf 3 das Rohr 6 aus dem Ball herauswandert
und hierauf schnell und leicht die Füllung des Balles 1 über den Trichter 2 b erfolgen
kann.
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Außer den bekannten oberen und unteren seitlichen Öffnungen 7 und
7a hat das Rohr 6 unten eine Öffnung B. Hierdurch wird der erforderliche Anstieg
des Puders von unten bis nach oben schneller herbeigeführt, wenn der Zerstäuberkopf
3 nach oben gehalten wird, so daß die richtige Mischung mit der durch die Öffnung
7 in das Rohr 6 tretenden Luft in richtiger Menge und Schnelligkeit erfolgt, während
bei umgekehrtem Halten des Puderzerstäubers, also mit dem Zerstäuberkopf nach unten,
die Luft schnell an der Öffnung 7 vorbeigedrückt werden kann, um durch die Öffnung
7 den an dieser Stelle jetzt hauptsächlich liegenden Puder mitzureißen und sich
mit ihm entsprechend zu vermischen. Der Oberteil des Steigrohres 6 ist als eine
erweiterte Mischkammer 9 ausgebildet, so daß die aus dem Rohr 6 in diese Mischkammer
tretende Puder- und -Luft-Mischung plötzlich nach allen Seiten auseinanderwirbelt
und hierdurch eine besonders gute Mischung erfährt.
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Der Führungskanal 5 ist mit seiner Wandung 4 rechtwinklig zum Rohr
6 bzw. zu der Mischungskammer 9 ausgebildet. Hier kann der Schieber 10, der in Anpassung
an den Führungskanals keilförmig ausgebildet ist, in den Führungskanal so weit eingeschoben
werden, daß seine Zunge 10 a das Abzugsloch 9 a der Mischkammer 9 völlig abdeckt,
so daß ein unmittelbarer Verschluß des Zerstäubers über der Mischkammer stattfindet
(Abb.4 und 6). Auf der Unterseite besitzt der Schieber 10 eine kanalartige Aussparung
11. Wird der Schieber gegenüber Verschlußstellung um seine Längsachse um 180° verdreht,
kommt der Kanal 11 über das Abzugsloch 9 a zu liegen, so daß durch den Kanal 11
eine beschränkte Menge Puder nach vorn durch die Austrittsöffnung 11 a abgegeben
wird, ohne daß sich innerhalb des Führungskanals 5 größere Mengen von Puder stauen
könnten, weil der Schieber schon die Menge von dem Abzugsloch 9 a ab bestimmt. Der
Schieber 10 ist mit einer Griffwulst 10 b versehen. An Stelle der völlig abdichtenden
Seite des Schiebers in Stellung nach Abb. 2, 4 und 6 kann die Oberseite auch mit
einem Kanal - z. B. mit ganz dünnem Durchgang - versehen sein, so daß hierdurch
eine feinste Pudersprühung herbeigeführt werden könnte, während die Umkehung des
Schiebers bei Benutzung des Kanals 11 ein. stärkere Sprühung zuläßt, wobei weiterhin
bei völliger Herausnabme des Schiebers 10 aus dem Führungskanal 5 (Abb. 1) eine
ganz starke Sprühung herbeigeführt werden kann. Somit kann durch den einfachen Schieber
bzw. dessen Handhabung die erforderliche Sprühstärke bestimmt werden. Da in diesem
Falle die feinste Sprühstellung fast einem Verschluß gleichkommt, würde sich ein
weiterer völliger Verschluß erübrigen, insbesondere der Puder keine Flüssigkeit
darstellt. Sollte jedoch ein besonderer Verscbluß gewünscht werden, so kann dieser
in Form eines Aufsteckverschlusses 12 angeordnet werden, wobei dieser kurze Aufsteckverschluß
über eine an ihm angebrachte Öse 12 a mit Hilfe eines Kettchens 13 od. dgl. am Trichter
2b des Einsatzpfropfens 2 befestigt sein kann, so daß dieser Verschluß auch unmittelbar
mit dem Zerstäuber fest verbunden bleibt (Abb. 8). Der abgenommene Verschluß 12
kann im Trichter 2 b abgelegt werden, so daß er nicht schwingend beim Pudern im
Wege ist.
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Die Ausbildung des Einsatzpfropfens 2 als Trichter ermöglicht auch
die Anordnung eines Verschlußteiles 14 mit der Anschlagwulst 14a, wobei der Verschlußteil
durch ein elastisches federndes Band 15 halbstarr mit dem Trichter verbunden ist.
Beim seitlichen Drücken des Randes des elastischen Trichters 2 b drückt sich das
elastische Band 15 nach vorn und läßt den Verschluß 14, 14 a aus der Austrittsöffnung
des Führungskanals herausspringen (Abb. 7 und 9). Beim Nachlassen des Druckes wandert
der Verschluß nicht in die Austrittsöffnung des Führungskanals 5 zurück, sondern
bleibt infolge der
Elastizität des Bandes 15 darunter, so daß der
Puderzerstäuber sofort nach dem Öffnungsdruck benutzt werden kann, während beim
Verschließen das elastische Verschlußteil 14, 14 a nur einfach wieder nach oben
in die Öffnung eingedrückt zu werden braucht. Bei dieser weiteren Ausbildung bleibt
das Verschlußteil auch mit dem Zerstäuber fest verbunden und kann so als verhältnismäßig
kleines Organ nicht verlorengehen.
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Über den Wortlaut der Ansprüche hinausgehende Teile der Beschreibung
und Zeichnung dienen nur der Erläuterung und sind nicht Gegenstand der Erfindung.