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Spritzgerät für pulverförmige Erzeugnisse Die Erfindung betrifft ein
Spritzgerät für pulverförmige Erzeugnisse, das durch einfachen Druck auf seine Flanken
in Wirkung tritt.. Es gibt bereits derartige Spritzgeräte aus plastischem Werkstoff,
die, durch Zusammenkleben von ausgepreßten Platten mit ihren flachen bzw. ebenen
Flächen erzielt werden. Die Vertiefungen oder Ausbauchungen in den Platten werden
entweder durch Auspressen oder Abguß erzielt, und der Boden dieser Vertiefungen
ist flach oder leicht gewölbt und von geeigneter Stärke, so, daß, durch plötzliches
Andrücken der Flanken. des auf diese Weise hergestellten Behälters die nötige Drucksteigerung
im Behälterinnern. eintritt, um den pulverförmigen Inhalt herauszuspritzen. Bei
Geräten dieser Bauart entsteht bei jedem plötzlich ausgeübten Druck auf die Flanken
ein Pulverstrahl, und der Luftzutritt erfolgt durch die Ausstrahlröhrchen, um den
nächsten Pulverstrahl ausstoßen zu können.
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Erfindungsgemäß ist das Gerät dieser Art besonders einfach und kann
das in ihm enthaltene Pulver sowohl in einem aufwärts gerichteten als auch in einem
abwärts gerichteten Strahl herausblasen bzw. herausspritzen.
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Bisher wurden bei Geräten dieser- Bauart Vorrichtungen mit zwei parallelen
Röhrchen benutzt, von denen das eine kurz und das andere lang ist und die abwechselnd
abgesperrt oder freigegeben werden, um entweder den aufwärts gerichteten Strahl
mittels des langen Röhrchens oder den
abwärts gerichteten Srahl
mittels -des -kurzen Röhrchens zu erzielen.
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Die Erfindung bringt eine Verbesserung und Vereinfachung in der Bedienung
-des Pulverblasgerätes dergestalt, daß dieses mit der größten Bequemlichkeit von
seinen jeweiligen. Benutzern gehandhabt werden kann. Eine der üblichsten Anwendungen
dieser kleinen Geräte besteht im Ausstreuen von Talk für die Toilette namentlich
der Säuglinge. In diesem Falle ist es sehr bequem für die mit dieser Toilette betraute,
meist nur über, die eine Hand frei verfügende Person, das Pulver in mehreren Stellungen,
des Gerätes ausstreuen zu können, ohne solche Handgriffe, wie beispielsweise das
Absperren, oder Freigeben der Röhrchen oder Öffnungen, vorzunehmen. Handelt es sich
um das Ausstreuen pharmazeutischer -oder antiseptischer Pulver, so ist ebenfalls
sehr zweckmäßig, in mehreren Richtungen pudern zu können, ohne irgendeinen Handgriff
ausführen zu brauchen. Wenn diese Geräte schließlich sehr einfach und sehr leicht,
mithin sehr wirtschaftlich sind, so können sie als einmalige Verpackung dienen.
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Nach einem wesentlichen Merkmal der Erfindung wird ein einziges Röhrchen
benutzt, das in seiner Wandung eine Öffnung aufweist, über die es mit dem Behälterinnern
in Verbindung steht, und das sowohl für die Aufwärtsprojektion. als auch für die
Abw,ärtsprojektion des Pulvers dient. Infolge dieser Ausbildung kann das Gerät sehr
einfach betätigt werden, ohne daß der Benutzer darauf zu achten. braucht, welches
Röhrchen abgesperrt und welches freigegeben. werden mußr damit das Gerät in dem
gewünschten Sinne arbeitet. Auch in der Herstellungsweise des Gerätes wird eine
nennenswerte Vereinfachung erzielt.
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Gemäß einem anderen Erfindungsmerkmal liegt die Verbindungsöffnung
des Röhrchens in der Nähe des Schnittpunktes zwischen: dem Röhrchen und dem Behälterkörper
oder dem Boden des Pfropfens.
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In einer ersten Ausführungsart der Erfindung kann das mit der Verbindungsöffnung
versehene Röhrchen unter sanfter Reibung in bezug, auf den Behälter derart gleiten,
daß diese Verbindungsöffnung abwechselnd abgesperrt und freigegeben wird.
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Gemäß einer Abwandlung ist das Röhrchen unbeweglich, und die Verbindungsöffnung
kleinerer Abmessung liegt zweckmäßig in einem schmalen oder eingeschnürten Teil,des
Gerätes.
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Gemäß einer zweiten Abwandlung ist bei fest--stehendem Röhrchen um
dessen Verbindungsöffnung herum eine kleine Kammer vorgesehen, die über eine oder
mehrere Öffnungen mit dem Behälterinnern in Verbindung steht, wobei diese letzteren
Öffnungen :dicht an der Wandung eines Teiles des Behälters, beispielsweise des Halses;
angeordnet sind.
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Zwecks Vermeidung des Verstopfens der Verbindungsöffnung kann. diese
nach einem weiteren Erfindungsmerkmal in, bezug auf die Wandung des einzigen ßlasröhrchens
schräg nach der Austrittsmündung des Röhrchens hin verlaufen. Um die Verbindungsöffnung
im Falle einer Verstopfung freilegen zu können, ist erfindungsgemäß das einzige
Blasröhrchen an seiner Eintrittsstelle in den Behälter derart umgebogen, daß sich
die schräge Verbindungsöffnung mähr oder weniger in der Verlängerung des herausragenden
Endes des Röhrchens befindet.
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In einer Abwandlung ist zwecks Vermeidung einer Verstopfung der Ausblasmün,dung
die Wandstärke des Röhrchens an, der Stelle, wo die Verbindungsöffnung vorgesehen
ist, stark herabgesetzt.
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Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung veranschaulicht,
und zwar zeigen Abb. i und 2 im Schnitt ein erfindungsgemäßes Spritzgerät oder Zerstäuber
für pulverförmige Erzeugnisse in zwei Stellungen, von denen die eine dem aufwärts
gerichteten, Pulverstrahl und die andere dem abwärts gerichteten Pulverstrahl entspricht,
Abb. 3 schaubildlich die einzelnen Bestandteile des erfindungsgemäßen Blasgerätes
vor ihrem Zusammensetzen, Abb.4 im senkrechten Schnitt ein Spritzgerät, dessen einziges
Fulverstrahlröhrchen, mit einer erfindungsgemäß verbesserten Auslaßmündung versehen
ist, Abb.5 einen: Schnitt durch einen Teil dieses Röhrchens im größeren Maßstäbe,
Abb.6 bis 9 ähnliche Schnitte wie Abb.. 5, die sich jedoch auf abgewandelte Ausführungen
beziehen, Abb. 9 eine abgeänderte Ausführungsart des Erfindungsgegenstandes im senkrechten
Querschnitt, d. h. entsprechend einer Ebene, die zur Schnittebene der Abb. q. rechtwinklig
verläuft, Abb. io und ii senkrechte Schnitte entsprechend derselben Ebene wie in
Abb. q. in einer anderen Abwandlung in der aufrechten, und in der umgekehrten Stellung;
Abb. 12 eine andere Ausführungsart der Erfindung im senkrechten Schnitt ähnlich
wie Abb. io; Abb. 13 einen Schnitt durch einen Teil eines Spritzgerätes als Abwandlung
zu Abb. 12, Abb. 14 eine der Abb. 13 entsprechende Flachansicht von unten., Abb.
15 einen entsprechenden Aufriß bei umgestülptem Gerät.
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Die in den Abb, i, 2 und 3 dargestellte erfindungsgemäße Pulverspritz-
oder Pudervorrichtung besteht aus zwei mit Ausbauchungen oder Vertiefungen versehenen
Flachstücken r aus Celluloseacetat od. ä. geschmeidigem Kunststoff, deren Ausbauchungen
oder Vertiefungen flach oder zweckmäßig leicht gewölbt sind. und das plötzliche
Durchdrücken der Behälterflanken gestatten, um im Innern des Behälters eine rasche
Drucksteigerung zu entwickeln. Diese ausgewölbten Platten i werden mit ihren ebenen
Flächen 2 zusammengeklebt. Sie haben an dem einen. Ende Rillen 2', die je eine Kragenhälfte
und nach ihrem Zusammenkleben Lager für ein Blasrährchen 4 bilden.. Am anderen Ende
ist eine-Auskehlung vorgesehen., die im Verein mit der entsprechenden !luskehlung
der anderen
Platte zur Aufnahme eines Verschlußpfräpfe:ns 3 für
den unteren. Teil des Gerätes dient. Diese Öffnung dient beispielsweise zum Füllen
des Behälters, und der Propfen 3 hat beispielsweise eine derartige Gestalt, daß
das Gerät aufrecht stehen kann. Das Röhrchen .I kann aus plastischem Werkstoff oder
gegebenenfalls aus Metall oder Glas usw. bestehen.
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Erfindungsgemäß dient lediglich dieses einzige Röhrchen zum Herausspritzen
des Pulvers entweder nach oben oder nach unten (anstatt der beiden parallelen Röhrchen,
die bei diesen. Geräten bisher benutzt wurden), wie noch näher dargelegt werden
soll.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung hat das Röhrchen eine Lochung
5, über die das Innere des Behälters i mit der Außenluft in Verbindung steht. Wie
aus der Zeichnung zu sehen ist, ist das Loch 5 im Röhrchen in der Nähe des Schnittpunktes
dieses Röhrchens q. mit dem Körper i des Gerätes angeordnet.
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In der Ausführungsart nach den Abb. i und 2 kann das Röhrchen d. im
Behälter i derart gleiten, daß das Loch 5 durch eine kleine Verschiebung des Röhrchens
abgesperrt oder freigegeben wird., und zwar je nach dem der Strahl aufwärts (aufrechte
Stellung des Gerätes nach Abb. i) oder abwärts (umgekehrte Stellung nach Abb. 2)
verlaufen soll. Das untere Ende des Röhrchens q. kann sich im letzteren. Falle am
Boden des Behälters. i, beispielsweise am flachen Bodenpfropfen 3, abstützen.
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Anstatt eines Loches 5 kann das Röhrchen ¢ auf Wunsch selbstverständlich
auch mehrere ähnliche Löcher aufweisen.
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Die Arbeitsweise des Gerätes ist folgende,: Zwecks Erzielung des aufwärts
gerichteten Pulverstrahles (Abb. i) wird das Röhrchen q. derart ve:rschoben, da,ß
das Loch 5 abgesperrt und das untere Ende des Röhrchens q, vom Verschlußpfropfen
3 abgerückt wird. Wird unter diesen Bedingungen auf die Flanken des Behälters i
ein plötzlicher Druck ausgeübt, so, wird ein aufwärts gerichteter Strahl erzielt.
Das Pulver entweicht durch die untere Mündung des Röhrchens q, in der Richtung des
dargestellten Pfeiles als augenblicklicher Strahl. Beim Loslassen der Behälterflanken,
wird die Luft in das Behälterinnere. angesaugt und dringt durch dasselbe Röhrchen:
4 ein. Das Gerät ist alsdann wieder imstande, beim neuen plötzlichen Zusammenpressen
der Behälterflanken einen Pulverstrahl zu ergeben usw.
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Soll dagegen der Pulverstrahl abwärts verlaufen, so wird das Gerät
einfach auf den Kopf gestellt (Abb. 2), und das Ende des Röhrchens wird egen den
Pfropfen 3 geschoben, was zur Folge hat, da.ß dieses Ende abgesperrt und gleichzeitig
die Verbindungsöffnung 5 freigelegt wird. Wird alsdann ein plötzlicher Druck auf
die Flanken. des Gerätes ausgeübt, so wird das Pulver durch die Öffnung 5 abwärts
herausgetrieben und tritt in Gestalt eines Strahles aus dem Gerät.
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Auf diese Weise ergibt sich ein Gerät von besonders einfacher Arbeitsweise,
das nur einer einzigen Handbewegung bedarf, um von einer Strahlart zur anderen überzugehen,
d. h. der Verschiebung des Röhrchens auf einer Kleinstlänge (beispielsweise in der
Größenordnung von i oder 2 mm), ohne Verschlußpfropfen anzuwenden, die sonst der
Benutzer beim Übergang von einer Strahlart zur anderen einsetzen bzw. heraus-; nehmen
muß, wobei natürlich die Gefahr eines Versehens nicht ausgeschlossen, im Gegenteil
sogar häufig ist, weil diese Geräte im allgemeinen von ungeschulten Personen .gehandhabt
werden.
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Die Abb. q. bis 8 veranschaulichen ein ähnliches Gerät wie das vorbeschriebene,
in welchem aber Vorkehrungen getroffen sind, um ein Verstopfen der Verbindungsöffnung
5 zu verhindern, das beispielsweise auf die Verwendung leicht haftender oder sich
leicht zusammenballender beispielsweise hygro:metrischer Pulver oder auf die Anwesenheit
eines Fremdkörpers im Pulver zurückzuführen. ist.
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Zu diesem Zweck kann gemäß den Abb. q. und 5 die Verbindungsöffnung
eine gewisse Schräge aufweisen, wie dies mit der Öffnung 5a .der Fall ist. Die Neigung
dieser Öffnung verläuft in der Richtung des Mündungsendes 6 des Röhrchens d.. Diese
Schräge begünstigt das Entlanggleiten des Pulvers in :der Öffnung 5a. Handelt es
sich ferner um leicht anhaftendes oder Feuchtigkeit aufnehmendes Pulver, das die
Öffnung zu verstopfen droht, wenn das Gerät lange Zeit unbenutzt geblieben ist,
so genügen bei dieser schrägen Anordnung der Öffnung 5a im allgemeinen einige leichte
Stöße, die übrigens instinktiv vorgenommen werden, um den entstandenen, Pulverpfropfen
abzulösen. Dieser rutscht alsdann ohne weiteres in das Ende 6 des Röhrchens ¢, wenn,
sich das Gerät in der umgestülpten Stellung nach den Abb. d. und 5 befindet.
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Handelt es sich um sehr leicht haftende Pulver, so kann sicherheitshalber
das Röhrchen q. noch leicht im Winkel abgebogen werden, wie bei 7 in Abb. 6 an seinem
Eintritt in den Behälter zu sehen ist, wobei die Schräglage des Röhrchens q. derart
gewählt ist, da,ß sich die Öffnung 5" mehr oder weniger in der Verlängerung
des Außenendes 6 des Röhrchens 4 befindet, wie ebenfalls die Abb. 6 veranschaulicht.
Auf diese Weise ist es möglich, eine kleinen Reinigungsdraht, der mit dem Gerät
mitgeliefert werden kann, oder gegebenenfalls eine einfache Nadel oder- Stecknadel
durch das Loch 5"
wie auch durch das Röhrchen q. hindurchzustecken.
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Kann aus besonderen Gründen das soeben beschriebene schräge Loch nicht
benutzt werden, so kann entweder in geraden: oder leicht winkligen Röhrchen die
Wandung derselben in, der Nähe des Loches dünner hergestellt sein., wie bei 8 in
Abb. 7 dargestellt ist, um die Wandstärke des Röhrchens auf einen geringen. Wert
herabzusetzen und das Pulver folglich an einer Ablagerung und Zusammenballung im
Loch zu verhindern.
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In der Ausführungsart nach Abb.8 ist eine andere Verdünnung des Röhrchens
in der Nähe des Loches veranschaulicht. Diese Verdünnung ist hier j durch Ausschneiden
bzw. Ausfräsen eines kegeligeu
Loches 9 erzielt, doch kann sie auch
auf jede. andere Weise erreicht werden..
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Die Abb..9, zo und i i veranschaulichen. eine vereinfachte Ausführungsart
des Gerätes, wonach das Röhrchen 4 im -Gerät unbeweglich ist und dieses durch einfache
Umkehrung durchaus selbsttätig arbeitet, wenn von einer Strahlart zur andern übergegangen
wird; ohne daß sich der Benutzer um die Stellung des Röhrchens zu kümmern braucht.
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Um in dieser Ausführungsart nach Umkehrung des Gerätes (Stellung der
Abb. i i) einen abwärts gerichteten Strahl zu erzielen, bewirkt das plötzliche Zusammendrücken
der Flanken des Gerätes ein rasches Ansteigen. des Innendruckes, der alsdann, auf
die pulverförmige Masse einwirkt und diese zum Übergangsloch 5 und hierauf zum Röhrchen
4 hinausschleudert. Der Luftverlust, der zwischen. dem Ende io des Röhrchens 4 und
der Behälterwandung entweicht, ist nicht ausreichend, um die augenblickliche Herausbeförderung
der ganzen Druckluft zu gestatten, so daß in Wirklichkeit im Behälterinnern noch
ein genügender Druck herrscht (um so mehr als dieser bei dieser umgekehrten Stellung
des Gerätes mit der Schwerkraftwirkung zusammenwirkt), um das Pulver zum Loch 5
und dem Ende 6 des Röhrchens 4 herauszuschleudern. Bei derartigen Geräten ist selbstverständlich
die lichte Weite des Röhrchens herabgesetzt, doch hat dies keinerlei Nachteil; da
doch im Gegenteil durch diese Ausführungsart der Erfindung eben eine leichte und
unbedeutende Projektion bei jedem Zusammendrücken der Behälterflanken gewünscht
wird. Eine derart geringe Abgabemenge ist nun gerade bei der hier gemeinten Art
von Geräten zum Eintalken :der Haut, Pudern von Wunden usw. ein Vorteil.
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Will man aber in der normalen Stellung (gemäß den Abb: _9 und io)
eine aufwärts gerichtete Projektion vornehmen, so muß man die nötige Kraft zum Emporfördern
des Pulvers; das in das Röhrchen 4 durch das Ende io unter der plötzlichen Drucksteigerung
innerhalb des Behälters längs des Röhrchens 4 eindringt, erzeugen und dem Pulver
eine gewisse lebendige Kraft erteilen., um es bei seinem Austritt aus dem Röhrchen
4 zu dessen Ende 6 emporzuschleuderri: In diesem Falle kann es also erforderlich
sein; den Luftverlust in des Öffnung 5 stark herabzusetzen, die hier nicht durch
Gleiten des Röhrchens 4, wie im Falle der Abb. i bis 3, abgesperrt wird, da das
Röhrchen 4 hier fest ist.
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In den meisten Fällen, erhält endlich das in der Wandung des einzigen.
Röhrchens 4 vorgesehene Loch 5 einen verhältnismäßig kleinen Durchmesser. Aus diesem
Grunde genügt schon. die sehr starke plötzliche Drucksteigerung, die im Behälterinnern
auftritt, wenn auf die Flanken ein ruckartiger Drück ausgeübt wird, um trotz des
teilweisen Verlustes an Druckluft durch die Öffnung 5 den aufst eigenden Strahl
zu erzeugen. Dieser Druckluft-Verlust vermindert lediglich ein wenig die Kraft des
-Strahles, was kein Nachteil ist, wie bereits dargelegt; wenn berücksichtigt wird,
zu welchen Zwecken derartige Geräte meist dienen (Talken der Haut, Einpudern von
Wunden usw.).
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Zwecks weiterer Verbesserung der Arbeitsweise des Gerätes bei aufwärts
gerichtetem Strahl kann jedoch nach der Ausbildung gemäß Abb.9 die Öffnung 5 in
einem sehr schmalen Hals i i untergebracht sein, 'um den Luftaustritt durch die
Öffnung 5 abzubremsen.
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Hätte das Gerät eine andere Gestalt und wiese es insbesondere keinen
Hals auf, so müßte das Röhrchen 4 an eine Wandung des Behälters herangerückt werden,
um die gewünschte Wirkung zu erzielen.
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In der Abwandlung gemäß den Abb. ro und ii wird diese Bremswirkung
dadurch erzielt, daß das Röhrchen 4 in bezug auf die senkrechte Achse des Gerätes
exzentriert wird, wobei die Öffnung 5 auf seiten der dem Hals 13 zunächst gelegenen
Innenwand 1z zu liegen, kommt.
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Anstatt wie zuvor das einzige Röhrchen in einen eingeschnürten Teil
einzusetzen oder es in die Nähe der Hals- bzw. Behälterwandung zu exzentrieren,
kann nach Abb. 1z ebenfalls zum Zweck der Abbremsung des Druckluftaustrittes zu
der im Röhrchen 4 vorgesehenem. Öffnung 5 um dieses Röhrchen herum in der Höhe des
Loches 5 eine kleine Kammer 14 vorgesehen sein, die über eine oder mehrere Öffnungen
15 mit dem Innern des Behälters i in Verbindung steht. Unter diesen Verhältnissen
kommen die Öffnungen 15 sehr dicht an der entsprechenden Wandung des Halses 13 zu
liegen. In diesem Falle wird die vorbeschriebene Bremswirkung, die durch die Anordnung
der Öffnungen 15 in nächster Nähe der entsprechenden Wandung des Halses 13 entsteht,
mit einer zusätzlichen Wirkung kombiniert, die gewissermaßen dem Umstand zuzuschreiben
ist, daß die Kammer 14 eine- Art Luftschleuse bildet.
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Durch plötzlichen Druck auf die Flanken des Gerätes kommt es in der
Kammer zu einer Stauwirkung, die den Luftaustritt zur Öffnung 5 des Röhrchens verlangsamt.
Diese Wirkung wird durch die Anordnung der Öffnungen 15 in der Nähe der Wandung
des Halses i3 gesteigert. Der Luftdruck staut sich also in der Kammer 14, und bevor
die Druckluft aus dieser Kammer vollständig durch die Öffnung 5 des Röhrchens entwichen
ist, ist auch schon der aufsteigende Pulverstrahl herausgeschleudert worden.
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Diese Ausbildung gestattet, in dem einzigen Röhrchen 4 eine verhältnismäßig
größere Öffnung vorzusehen als in den zuvor beschriebenen Fällen. Auf diese Weise
kann auf Wunsch ein kräftigerer und bedeutenderer auf- und abwärts gerichteter Strahl
erzielt werden, wobei die Verstopfungsgefahr der Öffnung 5 wegern. der größeren
Abmessungen derselben vermindert ist.
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Bei abwärts gerichtetem Strahl gelangt das Pulver in die Kammer 14,
alsdann in das Röhrchen, aus dem es durch Ausübung des Druckes auf die Flanken des
Gerätes herausgeschleudert wird.
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Obwohl das Gerät mit einer oder - mehreren Öffnungen 15 arbeitet,
die an irgendeiner Stelle der
Kammer 14 vorgesehen sind, so empfiehlt
es sich jedoch, die in den Abb. 13. bis 15 dargestellte Ausbildung zu wählen. In
dieser Abwandlung sind in der Seitenwand der Kammer 14 zwei Öffnungen i5a und
156' vorgesehen, doch sind diese nicht etwa wie im Falle der Abb. 1a einander
gegenüber, sondern beide auf derselben Seite in bezug auf die senkrechte Schnittebene
des Röhrchens angeordnet (vgl. insbesondere Abb. 14), während die Öffnung 5 des
einzigen Röhrchens 4 auch auf derselben Seite in wesentlich gleichem Abstand von
den beiden Öffnungen 15" und 15b (Abb. 14) liegt.
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Wie ferner aus der Zeichnung zu ersehen ist, haben die beiden Öffnungen
i5a und 15b zweckmäßig ungleiche Größe, und zwar zu dem nachstehenden Zweck. In
der Stellung für abwärts gerichtetes Ausspritzen des Pulverstrahles hat das Pulver
unter der Wirkung des plötzlichen Preßdruckes auf die Flanken des Gerätes ein normales
Bestreben, nach unten durchzusacken, wenn dieser Preßdruck in dieser Stellung des
Gerätes längere Zeit ohne Umkehrung desselben wiederholt wird. Dieses Durchsacken
bzw. Festpressen hat natürlich das Bestreben, eine immer kompaktere Masse zu bilden,
die folglich immer weniger auf die Anpreßdrücke an den Flanken des Gerätes anspricht.
Der Pulverstrahl droht folglich immer dünner zu werden und kann sogar mit der Zeit
vollständig versagen.
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Die Kammer 14 gestattet, dieses Durchsacken bzw. Festpressen in der
Höhe der Röhrchenöffnung zu vermeiden. Wenn beim Loslassen der zusammengepreßte-n
Flanken des Gerätes die Außenluft durch das Röhrchen 4 in den Behälter i eingesaugt
wird, so wird ferner ein gewisser Teil dieser angesaugten Luft von der in der Röhrchenwandung
vorgesehenen Öffnung durch die Kammer und den pulverförmigen Inhalt geleitet. Durch
Anordnung zweier ungleicher Löcher werden ungleich kräftige Saugdrücke (in das Innere
des Behälters eintretende Luftströme) erzielt, die in der pulverförmigen Masse sowohl
innerhalb als auch außerhalb der Kammer Luftzüge und Wirbel verursachen, wodurch
das Pulver durchgewirbelt und am Absetzen bzw. Durchsacken in diesem Teil des Spritzgerätes
verhindert wird.
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Wie aus obiger Beschreibung hervorgeht, wird ein verbessertes und
äußerst einfach zu handhabendes Pulverspritzgerät erzielt, das sich mit der größten
Bequemlichkeit benutzen läßt. Es ist nämlich hervorzuheben, da.ß eine der verbreitetsten
Anwendungen dieser kleinen Geräte im Ausstreuen eines Talkpulverstrahles für die
Toilette namentlich der Säuglinge besteht. In. diesem Falle ist es für die mit der
Toilette beauftragte und gewöhnlich nur über eine freie Hand verfügende Person sehr
bequem, das Pulver in mehreren Stellungen des Gerätes ausstreuen zu können, ohne
irgendwelchen Handgriff, wies beispielsweise Verstopfen oder Freilegen von Röhrchen
oder Öffnungen, zu erfordern. Handelt es sich um Ausstreuen pharmazeutischer oder
antiseptischer Pulver, so ist es ebenfalls sehr zweckmäßig, in mehreren Richtungen
pudern zu können, ohne irgendwelchen Handgriff vornehmen zu brauchen. Endlich sind
diese Geräte sehr einfach und leicht, mithin sehr wirtschaftlich, und sie können
deshalb als einmalige Verpackung im Handel benutzt werden.
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Selbstverständlich beschränkt sich die Erfindung keineswegs auf die
dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele, die jede geeignete Abänderung
der Einzelheiten zulassen.