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Anordnung zum Ablegen von Blechtafeln Die Erfindung bezieht sich auf
eine Anordnung zum Ablegen von in ihrer Ebene hintereinander auf einer Fördereinrichtung
bewegten einzelnen Blechtafeln. Bleche, die nach dem Formen in Pressen spritzlackiert
werden, wie z. B. Blechtafeln, die zum Herstellen von Karosserieteilen verwendet
werden, müssen eine saubere Oberfläche haben, die frei von Kratzern ist, da diese
Kratzer auch nach dem Spritzlackieren sichtbar sind.
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Es muß daher beim Stapeln solcher Blechtafeln darauf geachtet werden,
daß jede Blechtafel senkrecht von oben gleich in ihre richtige Lage auf den Stapel
fällt, so daß sie auf der bisher obersten Blechtafel des Stapels nicht mehr verschoben
werden muß.
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Bei einer bekannten Bauart gleiten die Bleche in ebenem Zustand auf
Rollen auf, die zum Fallenlassen des Bleches über dem Stapelort nach unten weggedreht
werden können. Bei einer anderen bekannten Ausführungsform bilden die die Rollen
tragenden Arme Teile von Drehkreuzen. In solchen Stapelvorrichtungen können sich
die Bleche unter ihrem Eigengewicht in unkontrollierbarer Weise nach unten durchbiegen.
Dies kann dazu führen, daß das Blech nach unten durchsackt. Schließlich liegen die
Bleche bei den bekannten Anordnungen mit einem - wenn auch kleinen - Teil ihrer
Fläche auf, nämlich an den Rändern.
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Es sind weiterhin Anordnungen bekanntgeworden, bei denen das Durchbiegen
der Bleche nach unten bewußt erzeugt oder zugelassen, in seinem Ausmaß aber begrenzt
wird.
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Bei einer solchen Anordnung läuft das Blech durch drei Rollen, von
denen die mittlere von oben drückt, so daß die Durchbiegung nach unten zustande
kommt.
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Das Blech hat dabei unmittelbar über dem Stapel weder eine seitliche
Führung noch ist seine horizontale Lage unmittelbar vor dem Fall gewährleistet,
so daß ein Rutschen auf dem bereits gestapelten Blech zu befürchten ist.
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Bei einer anderen bekannten Anordnung laufen die Bleche über V-förmig
zueinander stehende Rollen. Der einstellbare Öfinungswinkel dieses V legt fest,
wie weit sich die Bleche höchstens durchbiegen können. Am Auslauf der letzten Rollen
werden sie an der Stirnseite von Greifern erfaßt, die an einem Förderband angebracht
sind. Eine seitliche Führung gibt es bei dieser Anordnung nicht. Zudem müssen die
genannten Greifer die Fläche erfassen, und zwar sogar fest, weil sonst ein vorzeitiges
Durchsacken aus den Greifern zu befürchten ist.
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Bei dieser Anordnung ist das Blech, wenn es über
dem Stapelort angekommen
ist, quer zur Bewegungsrichtung gewölbt, jedoch wird die Wölbung gegenüber derjenigen,
die dem Blech durch die V-förmig stehenden Rollen erteilt worden ist, in ihrer Form
durch den Angriff der Greifer insofern verändert, als sie im Bereich der Blechkanten
Abbiegungen in Gegenrichtung erhält. Infolge dieser Abbiegungen ist die vorbekannte
Anordnung zum Ablegen solcher Blechtafeln, die Verformungen und innere Spannungen
in anderer Weise behalten als Papier- oder Stoffbahnen, insbesondere von Blechen,
die anschließend in Pressen od. dgl. verformt werden, wie z.B. von empfindlichen
Karosserieblechen, nicht brauchbar, zumal entstandene Spannungen sich auch bei der
späteren Verformung in Pressen noch nachteilig bemerkbar machen können.
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Durch die Erfindung wird demgegenüber folgendes erzielt: Die Blechober-
oder -unterfläche wird nicht berührt, so daß ein Höchstmaß an Sicherheit gegen Verkratzen
gegeben ist. Ein schnelles Arbeiten ist dadurch gewährleistet, daß die Bleche sehr
dicht hintereinander in die Fördermittel an der Stapelstelle einlaufen können. Die
Vorrichtung arbeitet ohne Greifer, wodurch Oriffstellen und Knicke der Blechtafeln
sowie ein Rutschen der Blechtafeln beim Erfassen durch die Greifer vermieden werden.
Die Vorrichtung ist ohne weiteres für Blechtafeln verschiedener Länge und Breite
verwendbar. Durch die über die ganze Länge der Bleche sich erstreckende seitliche
Führung
ist ein besonders sicheres Halten der Bleche in ihrer gewölbten Lage gewährleistet.
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Die Erfindung besteht darin, daß bei einer Anordnung zum Ablegen
von hintereinander auf einer Fördereinrichtung bewegten Blechtafeln mit einer Vorrichtung,
die den Blechtafeln eine Wölbung mit parallel zur Bewegungsrichtung verlaufendem
Scheitel erteilt, welche bis zur Ablage aufrechterhalten bleibt, die Wölbung näch
oben erfolgt, daß diese Wölbung bis über den Stapelort erhaltene Führungen vorgesehen
sind, die nur die seitlichen, parallel zur Bewegungsrichtung verlaufenden Kanten
der Blechtafeln über deren ganze Länge in der Weise unterstützen, daß sie auf die
Kanten Kräfte in Richtung der die Kanten enthaltenden Tangentialebenen der Blechtafeln
ausüben und daß eine die Führungen über dem Stapelort quer zur Bewegungsrichtung
der Blechtafeln auseinanderbewegende Vorrichtung vorgesehen ist.
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Allein durch die erzwungene Wölbung nach oben ist es möglich, die
Tafeln nur an den Kanten zu greifen und dennoch sicher bis unmittelbar über den
Stapelort zu führen. Im Fallweg kann ein Fallschacht angeordnet sein, um die genaue
Lage auch noch während des Falles zusätzlich zu sichern. Zweckmäßigerweise ist ein
senkbarer Stapeltisch vorgesehen, der sich mit zunehmender Tafelzahl senkt, so daß
die Tafeln immer die gleiche Höhe durchfallen, also jede Tafel auch hinsichtlich
des Falles den gleichen Bedingungen unterworfen ist.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung weist die Vorrichtung zum
Wölben der Blechtafeln zwei auf der Oberseite der Blechtafeln angreifende, quer
zu ihrer Bahn nebeneinander angeordnete Druckräder und ein auf der Unterseite der
Blechtafeln angreifendes, in den Raum zwischen den beiden oberen Drnckrädern eingreifendes
Druckrad auf, so daß eine zwischen diesen Rollen hindurchlaufende Blechtafel nach
oben gewölbt wird.
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Die am Rande der Tafeln angreifenden, sie gewölbt haltenden und ihre
Weiterbewegung zulassenden Mittel sind bei einer Ausführungsform der Erfindung zu
beiden Seiten der Bahn der Tafeln angeordnete, ihre Ausdehnung quer zur Bahn begrenzende
Widerlager für den Rand der Tafel. Der Abstand von sich gegenüberliegenden Widerlagern
ist entsprechend der Wölbung der Blechtafeln einstellbar.
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Diese Ausführungsform kann dahingehend weiter ausgebildet sein, daß
die Widerlager mit der Tafel mitlaufend längs des letzten Bahnabschnittes und über
dem Stapelort-quer zur Bahn der Blechtafel nach außen bewegbar sind, so daß die
auf den Widerlagern gewölbt beförderte Blechtafel über dem Stapelort bei nach außen
gerückten Widerlagern sich in ihre ebene Lage streckt-und zwischen den Widerlagern
hindurch nach unten auf den Stapel fällt. Die Widerlager können mit mechanischen
oder pneumatischen Mitteln nach außen gerückt werden. Die Auslösung dieser Bewegung
erfolgt selbsttätig, wenn eine Tafel senkrecht über dem Stapelort angelangt ist.
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Die Widerlager sind vorzugsweise an zu beiden Seiten der Bahn angeordneten
Hülltrieben befestigt.
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Sind die Hülltriebe nur unwesentlich länger als die Länge einer Blechtafel,
so kann über dem Stapelort der ganze Hülltrieb quer zur Bahn der Tafeln nach außen
rückbar sein. Besonders vorteilhaft ist aber eine Ausführungsform, bei der der Bahn
zugewandte
Trume der Hülltriebe in quer zur Bahn bewegbaren, die Trume bei ihrer
Querbewegung mitnehmenden Führungen geführt sind.
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Bei - einer anderen Ausführungsform sind die Widerlager ortsfeste,
über dem Stapelort quer zur Bahn nach außen schwenkbare Rollen von der Form eines
Doppelkegels.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Patentansprüchen enthalten
und in der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung
erläutert.
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Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform der Anordnung nach der Erfindung
in schematischer Darstellung von oben gesehen; Fig. 2 zeigt einen Schnitt nach der
LinieA-A in Fig. 1, ebenfalls in schematischer Darstellung und Fig. 3 einen Schnitt
nach der Linie B-B der Fig. 1; Fig. 4 zeigt einen Schnitt nach der Linie C-C der
Fig. 1 mit zum Abwerfen einer Blechtafel auf einen Stapel nach außen gerückten Widerlagern;
Fig. 5 und 6 zeigen Einzelheiten in größerem Maßstab.
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Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Anordnung zum Ablegen von Blechtafeln gehören die Walzen 1 zu einem Walzengang einer
Fördereinrichtung, die Blechtafeln 2 von einer Bandzerteilanlage oder einer Sortiereinrichtung
od. dgl. zum Stapelplatz befördert. Am Ende des Walzenganges der Fördereinrichtung
sind in der Bahn der Tafeln quer zu ihr nebeneinander drei Druckräder 3, 4 und 5
angeordnet, von denen die Druckräder 3 und 5 auf der Oberseite der Tafeln 2 angreifen;
das Druckrad 4 greift an der Unterseite der Tafeln an und in den Zwischenraum zwischen
die Druckräder 3 und 5 ein, so daß die Tafeln 2 beim Durchlauf durch die Druckräder3,
4 und 5 nach oben gewölbt werden. Die Radkränze der Druckräder 3, 4 und 5 sind abgerundet
und bestehen vorzugsweise aus einem elastischen Werkstoff. Die Druckräder 3, 4 und
5 sind senkrecht und vorzugsweise auch quer zur Bahn der Tafeln einstellbar in einem
die Teile der Anordnung zusammenhaltenden Gestell 23 geführt und z. B. über Teleskop-
und Gelenkwellen angetrieben.
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In Bewegungsrichtung der Tafeln gesehen hinter den Druckrädern 3,
4 und 5 sind zu beiden Seiten der Bahn mindestens je eine senkrecht oder schräg
stehende, den Rand der Tafel erfassende Rolle 6 von der Form eines Doppelkegels
auf Wellen 7 gelagert (Fig. 3), die ihrerseits in dem Gestell 23 um parallel zur
Bewegungsrichtung verlaufende Achsen schwenkbar gelagert und quer zur Bahn der Tafeln
verschiebbar und durch bekannte Mittel feststellbar sind.
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Die Rollen 6 bilden Widerlager für die gewölbten Tafeln 2; ihr Abstand
ist der Basis der den Tafeln 2 durch die Druckräder 3, 4 und 5 aufgezwungenen Wölbung
entsprechend und die Neigung der Wellen 7 entsprechend der Neigung des Tafelrandes
eingestellt.
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Hinter den Rollen 6 sind zu beiden Seiten der Bahn der Blechtafeln
Riementriebe auf quer zur Bahn im Gestell 23 verschieb- und einstellbar geführten
Tischen 24 angeordnet. Die Achsen der Riemenscheiben 8 und 9 der Riementriebe stehen
senkrecht. An aus Leder, Balata od. dgl. bestehenden Riemen 10 der Triebe sind Widerlager
für die gewölbte Platte 2 bildende, winkelige Beschläge 11 aufgenietet, die teilweise
mit Kunststoff verkleidet sein
können. Die der Bahn der Tafeln zugewandten
Trume 10' der Riementriebe sind an auf den Tischen 24 in Tafelebene quer zur Bahn
bewegbaren Führungsschienen 13 geführt (Fig. 5). Diese Führungsschienen 13 weisen
einen den Riemen 10 an seiner oberen Kante übergreifenden Teil 14 und an ihrer Unterseite
einen Ansatz 15 auf. Ein rechtwinklig abgebogener Ansatz 12 der Beschläge 11 hintergreift
die untere Kante des Riemens 10 und den Ansatz 15 der Führungsschiene 13. Der Abstand
zwischen den der Bahn zugewandten Trumen 10' ist durch Einstellung der Tische 24
so gewählt, daß bei nach innen gerückten Führungsschienen 13 die auf den Schenkeln
16 der Beschläge 11 liegende Tafel 2 ihre nach oben gewölbte Form beibehält.
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Die unteren Teile 12, 16 der Beschläge 11 liegen auf Gleitschienen
17 auf, auf deren Gleitflächen Schmiermittelzuleitungen enden. Die Riemenscheiben
8 und 9 weisen im unteren Teil ihrer Lauffläche eine Aussparung 18 auf, die die
Ansätze 12 der Beschläge 11 aufnimmt.
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An den äußeren Trumen der Riementriebe liegen mit den Führungsschienen
13 verbundene Rollen 22 an, die die Spannung des Riemens beim Zurückziehen der Fiihrungsschienen
13 aufrechterhalten.
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Eine auf dem Walzengang in Richtung des Pfeiles 21 beförderte Blechtafel
2 wird von den Druckrädern 3, 4 und 5 erfaßt und nach oben gewölbt. Die Tafel 2
wird darauf zwischen den Rollen 6 hindurchgeführt, deren Abstand so gewählt ist,
daß die Tafel ihre Wölbung beibehält. Hinter den Rollen 6 legt sich die Tafel 2
auf die Schenkel 16 der an den Riementrieben befestigten Beschläge 11 auf. Die Tafel
wird in gewölbtem Zustand von den umlaufenden Hülltrieben bis über den Stapelort
befördert. Wenn die Tafel sich über dem Stapel befindet, werden über eine nicht
dargestellte Auslösevorrichtung die Führungsschienen 13 auf den Tischen 24 vorzugsweise
durch pneumatischen Antrieb ruckartig nach außen gezogen, wobei sie mit dem Ansatz
15 und dem übergreifenden Teil 14 die der Bahn der Tafeln zugewandte Trume 10' der
Riementriebe und damit auch die die Widerlager für die gewölbte Tafel 2 bildenden
Beschläge mit nach außen nehmen. Die Tafel 2 verliert dadurch ihre Wölbung und fällt
zwischen den nach außen gezogenen Trumen 10' und den Beschlägen 11 hindurch nach
unten auf den Blechstapel.
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Unterhalb der Hülltriebe 8, 9, 10 ist ein heb- und senkbarer Stapeltisch
19 angeordnet, auf dem die Blechtafeln 2 abgelegt werden. Der Stapeltisch 19 senkt
sich um so mehr, je höher der Stapel ist, so daß die Tafeln 2 beim Abwerfen auf
den Stapel immer die gleiche Höhe durchfallen. Über dem Stapeltisch sind einen Fallschacht
bildende Führungen 20 angeordnet.
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Zum Lösen der Tafel aus den Widerlagern können bei einer anderen
Ausführungsform auch die Tische 24 mit den Hülltrieben nach auswärts gezogen werden,
wenn die Tafel über dem Stapelort steht.
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Auch können die Hülltriebe statt um Riemenscheiben mit senkrechter
Drehachse um Riemenscheiben mit waagerechter Drehachse geführt sein. Schließlich
können die Widerlager auch mit den Riemen verschweißte Wülste aus Kunststoff od.
dgl. sein.
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An Stelle der Hülltriebe können auch Rollenpaare 6 zu beiden Seiten
der Bahn der Tafeln bis über den Stapelort angeordnet und die über dem Stapelort
befindlichen Rollen 6 in den Tischen 24 ge-
lagert sein. Zum Abwerfen der Tafel 2
auf den Stapel werden dann die Tische 24 nach außen gezogen.