DE1088379B - Luftreifen fuer Fahrzeuge - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Es ist schon oft versucht worden, die Laufflächen von Luftreifen getrennt von der Karkasse herzustellen, um sie ersetzen zu können, wenn sie so stark abgenutzt sind, daß ihr Ersatz erwünscht ist, die verbleibende Karkasse aber doch noch in gutem Zustand ist und zur weiteren Verwendung geeignet erscheint.

Bei einem bekannten Luftreifen dieser Art werden in der Karkasse und in dem Laufflächenring Einlagen in Form von Geweben eingebracht, die aus Kett- und Schußfäden bestehen, und die für den Laufflächenring auch aus Metall gebildet sein können. Bei diesem bekannten Luftreifen ist, um eine möglichst gute Verbindung zwischen der Karkasse und dem Laufflächenring zu erhalten, der Innenumfang des Laufflächenringes etwas kleiner als der Boden der auf-dem Umfang der Karkasse ausgebildeten Ausnehmung gemacht. Dabei sind auf der Innenfläche des Laufflächenringes und der Außenfläche der Karkasse in Längs- und Querrichtung verlaufende Vorsprünge und Nuten ausgebildet. Außerdem sind an der Karkasse sich über den größeren Teil der Höhe des Laufflächenringes erstreckende Ringwulste vorgesehen, die eine Ausnehmung zum Einsetzen und seitlichen Abstützen des Laufflächenringes bilden. Bei einem solchen Reifen ist sowohl das Profil des Reifens als auch der Boden der Ausnehmung der Karkasse im Querschnitt bogenförmig.

Bei einer weiteren bekannten Ausführungsform eines Luftreifens dieser Art sind in den Laufflächenring Bänder aus Stahl oder Kabel eingelegt. Die Karkasse enthält dabei ein Gewebe mit sich kreuzenden Kett- und Schußfäden. Bei diesem bekannten Luftreifen ist zwischen dem Mantel und dem eigentlichen Laufflächenring ein Ring mit etwa pilzförmigem Querschnitt zwischengeschaltet. Das Profil des Reifens ist im Querschnitt gesehen stark gewölbt.

Weiterhin ist ein in der Karkasse mit radial verlaufenden Schnüren versehener Reifen bekannt, bei welchem über der Karkasse in der unterhalb der Lauffläche liegenden Zone eine aus wenigstens zwei Lagen von Textilschnüren mit geringer Ausdehnung gebildete Verstärkungseinlage angebracht ist, wobei die Schnüre mit der Längsmittelebene des Reifens einen kleinen Winkel bilden, und die Verstärkungseinlage parallel zu dem fast flachen Querprofil der Lauffläche verläuft. Es handelt sich bei diesem Reifen jedoch um einen einteilig ausgebildeten Reifen, in dem alle Teile fest miteinander verbunden sind und durch Vulkanisation ein einziges Ganzes bilden. Die bekannte Ausführung hat den Zweck, die bei der Bodenberührung an der Lauffläche auftretenden Schrumpfungen zu vermeiden. Bei einem einteiligen Reifen treten aber die Probleme, die einem Reifen mit getrenntem Laufflächenring eigen sind, nicht auf.

Diese Probleme, an denen bei den Reifen mit ge-Luftreifen für Fahrzeuge

Anmelder:

Pirelli Societa per Azioni,
Mailand (Italien)

Vertreter: Dr. E. Wiegand, München 15,

und Dipl.-Ing. W. Niemann, Hamburg 1, Ballindamm 26,

Patentanwälte

Giuseppe Lugli, Mailand (Italien),
ist als Erfinder genannt worden

trenntem Laufflächenring bisher alle Vorschläge scheiterten, ergeben sich aus der Schwierigkeit, den Laufflächenring an der Karkasse zu verankern; die verschiedenen, mittels Nuten oder Spannstäben erhaltenen Befestigungen waren nicht lange haltbar wegen der erheblichen tangentialen Beanspruchungen, die beim plötzlichen Bremsen oder ruckweisen Anfahren des Fahrzeuges auftreten und bewirken, daß sich der Laufflächenring in bezug auf die Karkasse verschiebt. Außerdem verursachen die beim Fahren zwischen den Berührungsflächen der Karkasse und des Laufflächenringes entstehenden Relativbewegungen, die zwar nicht groß sind, aber periodisch bei jeder Umdrehung der Räder stattfinden, eine fortgesetzte Reibungsbeanspr.uchung zwischen den Berührungsflächen der Karkasse und des Laufflächenringes. Die Relativbewegungen sind durch die oben erwähnten Schrumpfungen in Längs- und Querrichtung bei der Bodenberührung bedingt. Sie können in sehr kurzer Zeit Reibungs- und Verschleißwirkungenhervorrufen.diedieOberflächenso abnutzen, daß sie den Luftreifen unbrauchbar machen.

Zweck der Erfindung ist daher, die beiden den Luftreifen bildenden Teile, nämlich die Karkasse und den Laufflächenring, so auszubilden, daß die geschilderten Nachteile vermieden werden. Ein weiterer Zweck der Erfindung besteht darin, eine Halterung des Laufflächenringes auf der Karkasse zu erreichen, ohne daß seitliche Haltemittel vorgesehen sind.

Bei der Erfindung wird von einem Luftreifen mit einem von der Karkasse trennbaren und daher auswechselbaren Laufflächenring ausgegangen, bei dem die Karkasse und der Laufflächenring mit Einlagen aus

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Metall oder Textilmaterial versehen sind und der Laufflächenring einen Innendurchmesser aufweist, der kleiner als der der aufgepumpten Karkasse ohne den Laufflächenring ist. Bei einem solchen Reifen besteht gemäß der Erfindung die Einlage im Laufflächenring S aus mindestens zwei Lagen von Fäden, Drähten oder Litzen, die im wesentlichen parallel zur Längsmittelebene des Reifens verlauf en, während die Einlage in der Karkasse aus einer oder mehreren Lagen von Fäden, Drähten oder Litzen gebildet ist, die untereinander par- iq allel verlaufen und in bezug auf die Reifenachse radial angeordnet sind. Die Außenfläche der Karkasse ist dabei im wesentlichen zylindrisch ausgebildet.

Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann am Umfang der Karkasse unter Bildung von Seitenrippen in bekannter Weise eine Ausnehmung zum Einsetzen des Laufflächenringes vorgesehen sein, um die Zentrierung des Laufflächenringes auf der Karkasse zu erleichtern. Die Ränder des Laufflächenringes können entsprechend der Gestalt der Seiten der Ausnehmung ausgebildet sein.

Die Erfindung liegt also im wesentlichen in der Anwendung der in einteiligen Reifen zur Vermeidung der Schrumpfungen bei der Bodenberührung für die Ausbildung der Einlagen in Karkasse und Laufflächenring an sich bekannten Maßnahmen. Dadurch ist ein Reifen nach der Erfindung den oben erwähnten Nachteilen nicht unterworfen, da alle Möglichkeiten zu Relativbewegungen zwischen dem Mantel und dem Laufflächenring beseitigt werden. Außerdem haftet der Laufflächenring, ohne daß Verankerungseinrichtungen benötigt werden und ohne daß die sich berührenden Teile eine besondere Form erhalten oder andere Maßnahmen zur Gewährleistung eines gegenseitigen Ineinandergreifens getroffen zu werden brauchen, auf Grund der Reibung so fest an der Karkasse, daß jegliche Längs- oder Quer verschiebungen, auch bei sehr hohen Beanspruchungen, wie sie z.B. bei plötzlichem Bremsen auftreten, vermieden werden.

Im folgenden wird die Erfindung an Hand der Zeichnungen beispielsweise näher erläutert.

In den Fig. 1- und 2 sind Ausführungsbeispiele dargestellt, in denen 1 der Laufflächenring, 2 eine einen Teil von ihm bildende zugfeste Einlage und 3 die Karkasse ist. 4 sind die aus Gummi bestehenden Seitenrippen, zwischen denen der Laufflächenring 1 Aufnahme findet. Die Seitenwände der Rippen können entweder, wie in Fig. 1 gezeigt, nach außen oder, wie in Fig. 2 gezeigt, nach innen geneigt sein. Die Form der Ausnehmung ist jedoch ohne besondere Bedeutung und bildet keinen Bestandteil der Erfindung, da jegliches Bestreben des Laufflächenringes zu Seitenverschiebungen bereits durch die sehr feste Haftung zwischen Karkasse und Laufflächenring vermieden wird.

Jedoch ist es wichtig, daß die Außenfläche der Karkasse bzw. der Boden der Ausnehmung, in die der Laufflächenring eingesetzt wird, bei der Vulkanisation des Reifens nicht ballig ist, sondern eine im wesentlichen zylindrische Fläche bildet. Auf jeden Fall soll der Laufflächenring auf der Innenseite und an den Seiten eine der Ausnehmung in der Karkasse entsprechende Form haben. Mit c ist die gemeinsame Berührungsfläche von Karkasse und Laufflächenring bezeichnet.

Es ist vorteilhaft, jedoch nicht unbedingt notwendig, daß die miteinander in Berührung stehenden Flächen, nämlich die Innenfläche des Laufflächenringes und die Außenfläche der Karkasse, völlig glatt sind.

Claims (3)

Patentansprüche.·

1. Luftreifen für Fahrzeuge mit einem von der Karkasse trennbaren und daher auswechselbaren Laufflächenring, dessen Innendurchmesser kleiner als der der aufgepumpten Karkasse ohne den Laufflächenring ist, sowie mit Einlagen aus Metalloder Textilmaterial im Laufflächenring und in der Karkasse, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (2) im Laufflächenring (1) in an sich bekannter Weise aus mindestens zwei Lagen von Fäden, Drähten oder Litzen besteht, die im wesentlichen parallel zur Längsmittelebene des Reifens verlaufen., während die Einlage· in der mit einer im wesentlichen zylindrischen Außenfläche versehenen Karkasse (3) in gleichfalls an sich bekannter Weise aus einer oder mehreren Lagen von Fäden, Drähten oder Litzen gebildet ist, die untereinander parallel verlaufen und in bezug auf die Reifenachse radial angeordnet sind.

2. Reifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Umfang der Karkasse eine Ausnehmung vorgesehen ist, in welche der Laufflächenring (1) zwischen von der Ausnehmung gebildeten Seitenrippen eingesetzt ist.

3. Reifen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ränder des Laufflächenringes (1) entsprechend der Gestalt der Seiten der Ausnehmung am Umfang der Karkasse ausgebildet sind.

In Betracht gezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschrift Nr. 98 210; französische Patentschriften Nr. 416 082, 435 743, 291;

belgische Patentschriften Nr.-493 533, 508165; britische Patentschrift Nr. 560199.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 009 589/163 8.60