DE1069319B - - Google Patents

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DE1069319B
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    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11DDETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
    • C11D13/00Making of soap or soap solutions in general; Apparatus therefor
    • C11D13/02Boiling soap; Refining
    • C11D13/04Continuous methods therefor

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Description

DEUTSCHES
Das bekannteste und auch heute noch meist gebräuchliche Verfahren zum Herstellen von Seife ist die Verseifung von Fetten mit Natronlauge in Siedekessel. Da sich auf diese Art aber einmal keine stets gleichbleibende Qualität gewinnen läßt und zum anderen der Herstellungsprozeß in einem Kessel beliebiger Größe z. B. bei Kernseife etwa 5 Tage beansprucht, hat man sich bereits um die Auffindung eines rationeller arbeitenden Verfahrens bemüht, wobei besonderer Wert auf die Möglichkeit der stetigen Herstellung gelegt wurde.
Bei solchen Verfahren ist der Ablauf der Verseifungsreaktion abhängig vom Emulsionsgrad von Fett und Lauge. Wird nur eine lose Emulsion gebildet, so tritt die Verseifung entweder zu einem späteren Zeitpunkt ein, also nachdem die Masse das Reaktionsgefäß bereits verlassen hat, oder es tritt nur Teilverseifung ein, und damit resultiert eine Seife, die sehr schnell ranzig wird. Die bei den Verfahren verwendeten Emulgiergeräte geben keine Garantie für eine stets gleichbleibende und sehr innige Emulsion, so daß man zwei Stufen anordnen mußte. Während bei der neuen Anlage in jeder Stufe ein anderer Arbeitsvorgang erfolgt, wird bei den bekannten Verfahren nur eine weitere Verdichtung der bereits bestehenden Emulsion angestrebt. Während erfindungsgemäß in der ersten Stufe das eine Verseifungsmittel zugegeben wird und in der zweiten Stufe ein anderes, wird bei den bekannten Verfahren Fett und Lauge bereits in der ersten Stufe zusammengemischt und in der zweiten nur besser emulgiert oder fertige Seife zugegeben, die in diesem Fall als Emulgator dient.
Die Reinigung der Seife mittels Salzlösung ist seit Jahrzehnten bekannt und wird praktisch bereits sehr lange durchgeführt. Sie beruht darauf, daß Elektrolytlösungen Kolloidallösungen (Seife) gegenüber die Eigenschaft haben, eine Trennung von festen (Seife) und flüssigen (Wasser) Bestandteilen herbeizuführen. Das anfallende Wasser, auch Unterlauge genannt, enthält alle Verunreinigungen und wird aus der Seife entfernt. Die bekannten Verfahren dienen allein der Bemühung, den Wirkungsgrad zu erhöhen, indem der sonst etwa 5 Stunden dauernde Absetzprozeß auf etwa 1 Stunde reduziert wird.
In einem Fall verwendet man schnell laufende, komplizierte und damit auch sehr teure Zentrifugen, die dazu eine laufende Wartung erforderlich machen. Das Ziel wird zwar erreicht, der Aufwand erscheint jedoch für diesen Fall zu groß. Im anderen Fall beschränkt man sich allein auf eine Vermischung von Salzwasser mit Seife und nutzt die unterschiedlichen spezifischen Gewichte der sich bildenden Phasen aus.
Wird nun die in einem Fall erzielte Wirkung mit
Verfahren und Anlage
zum kontinuierlichen Herstellen
von Seifen aller Art
Anmelder:
MIAG Mühlenbau und Industrie
G.m.b.H.,
Hannover
Heinz Zilske, Braunschweig,
ist als Erfinder genannt worden
sehr hohen Kosten erkauft, so werden im andern Fall die heutigen Qualitätsansprüche nicht befriedigt. Mit dem neuen Verfahren beschreitet man einen Mittelweg.
Trotz dieser erheblichen Fortschritte blieb die kontinuierliche Verseifung bei Zwang zur Zufuhr von Wärme und zur Anwendung von hohen Drücken im wesentlichen auf Neutralfette als Grundstoff beschränkt. Das ist vorwiegend dadurch bedingt, daß solche Anlagen erst durch Gewinnung und Aufarbeitung des in den Fetten enthaltenen Glycerins wirtschaftlich arbeiten. Geeignete Fette und öle stehen aber auch in Deutschland nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung; außerdem ist ihre Verwendung fast ausschließlich auf die Herstellung von Feinseifen beschränkt, so daß sich große Anlagen für Massenherstellung nicht lohnen würden. Es werden daher die Verfahren bevorzugt, bei denen von Fettsäuren bzw. Destillatfettsäuren ausgegangen wird, die mit der gegenüber Natronlauge weit billigeren Sodalösung unter Wärmeeinwirkung verseift werden.
Auch das Verfahren nach der Erfindung sieht die Verseifung von Fettsäuren mit Soda- oder Pottaschelösung oder anderen Verseifungsmitteln vor. Es unterscheidet sich von den bekannten Verfahren aber vor allem dadurch, daß sämtliche Seifen, also nicht allein Kern- und Grundseifen, sondern auch Schmierund Rasierseifen, in derselben Anlage hergestellt werden können, und zwar ohne Wärmezufuhr und ohne künstliche Druckerhöhung, und daß lediglich die beim Verseifen auftretende Reaktionswärme ausgenutzt wird.
Die Verseifung geht in zwei Stufen vor sich, wobei in der ersten Stufe nur bis zu einem bestimmten
909 649/40S
Prozentsatz teilverseift und erst in der zweiten Stufe AOllverseift wird. Die in den beiden Stufen anfallende Reaktionswärme kann noch zum Erwärmen anderer Teile der Anlage verwendet werden. Bei der kontinuierlichen Herstellung von Schmierseifen enthält die Lauge, welche der zweiten Stufe zugeführt wird, gleichzeitig die Reduzierungssalze (Pottasche, Chlorkalium u. a.). Sollen Rasierseifen mit einem bestimmten Laugengemisch von Kali- und Natronlauge verseift werden, so wird in der ersten Stufe Kali- und in der zweiten die Natronlauge eingesetzt.
An die kontinuierliche Verseifung in zwei Stufen schließt sich das gleichfalls kontinuierliche Waschen mit Salzwasser und im Anschluß daran zum Herabsetzen des Salzgehaltes das Waschen mit verdünnter Natronlauge, jeweils im Gegenstrom und in mindestens zwei Stufen, ohne Wärmezufuhr. Das Waschen kann auch ausschließlich mit Lauge erfolgen.
Auf die beiden Waschstufen folgt eine Neutralisationsstufe, in der der Alkaliüberschuß durch geeignete Fettsäuren neutralisiert wird. Außerdem kann hier der Wassergehalt reguliert werden, so daß sich Seifen mit den verschiedensten Fettsäuregehalten ohne Zusatz aggregate herstellen lassen. Normalerweise fällt die Seife mit einem Fettsäuregehalt von 68 bis 70% an, die also ohne Trocknung auf hochwertige Kernseifen verarbeitet werden kann. Als letzte Stufe ist die Verdichtung auf einen bestimmten Fettsäuregehalt vorgesehen.
Das Prinzip des Verfahrens ist schematisch in Abb. 1 dargestellt.
Die bei 11 aufgegebene Fettsäure bzw. Destillatfettsäure wird mit den bei 12 aufgegebenen Alkalien, z. B. Soda- oder Pottaschelösung, unter Wärme- und lebhafter Kohlensäureentwicklung spontan bis zu einem bestimmten Prozentsatz in der Vorstufe 1 vorverseift, der zwischen 70 und 90% liegt. Das Reaktionsgemisch wird weitgehend von der Kohlensäure bei 10 befreit und fortlaufend in die Nachverseifungsstufe 2 übergeführt, in der es mit bei 22 aufgegebener Kalilauge und Reduziersalzen vollverseift wird, d. h. bis auf 100%. In beiden Stufen wird das Gemisch kräftig verrührt und ausreichend homogenisiert.
Aus der Nachverseifungsstufe 2 gelangt die Seife fortlaufend in die untere Waschstufe 3, in der sie in mindestens zwei Teilstufen mit bei 32 aufgegebener Elektrolytlösung (KCl-, Na Cl-, Na2SO4-, Na OH-, KOH-Lösungen) innig vermischt und unter Phasentrennung gleichzeitig gewaschen wird. Dieser Waschvorgang wird in der oberen Waschstufe 4, ebenfalls in mindestens zwei Teilstufen, noch einmal wiederholt, aber unter Verwendung von bei 42 aufgegebener, die Eigenschaften der Seife nicht beeinflussender, verdünnter Elektrolytlösung, vorzugsweise Natronlauge, welche den die Seifeneigenschaften beeinflussenden Elektrolytgehalt aus den vorhergehenden Stufen in gewünschtem Umfang herabsetzt. Diese Arbeitsweise ist aus kalkulatorischen Gründen angebracht.
Die in der oberen Waschstufe 4 behandelte Seife wird an deren oberem Ende abgezogen und in an sich bekannter Weise in Stufe 5 zum Neutralisieren des Alkaliüberschusses mit bei 52 aufgegebener reiner Fettsäure behandelt. Gleichzeitig können, um den Fettsäuregehalt herabzusetzen, Füllösungen inkorporiert werden. An diesen Verfahrensschritt schließt sich dann noch in Stufe 6 die Verdichtung der Seife auf einen gewünschten Fettsäuregehalt an. Die weitere Verarbeitung erfolgt beliebig.
Die Anlage zur Durchführung des Verfahrens, die in Abb. 2 in einem vereinfachten Schnitt dargestellt
ist, weist ein allen wesentlichen Teilen gemeinsames Merkmal auf. Sämtliche Behälter, der die Stufen 1 und 2 einschließende Verseifungsreaktor, der Waschturm mit den Stufen 3', 3" und 4', 4" sowie der Aufbereiter mit den Stufen 5 und 6, sind doppelwandig ausgeführt und völlig geschlossen. Die Innenwände sind außerdem mit einem korrosionsbeständigen Werkstoff ausgekleidet oder daraus hergestellt.
Ein weiteres Merkmal der Anlage ist ihr Aufbau nach dem Baukastenprinzip. So sind der untere Teil des Verseifungsreaktors (Stufe 2) und der Neutralisator (Stufe 5) völlig gleich ausgebildet. Auch die den Stufen 3', 3", 4', 4" entsprechenden Kammern des Waschturmes sind untereinander im wesentlichen gleich.
Im einzelnen wird das Verfahren wie folgt durchgeführt : Die durch die Leitung 11 und 12 aufgegebenen Grundstoffe, Fettsäure und dafür geeignete Verseifungsmittel, wie Soda, Pottasche, Triäthanolamin u. dgl., gelangen auf eine schräge Prallfläche 13, die etwa in der Mitte der Stufe 1 des Verseifungsreaktors angeordnet ist. Diese Prallfläche 13 ist heizbar eingerichtet, um bei Inbetriebnahme der Anlage den spontan ablaufenden Verseifungsprozeß zu unterstützen. Bei laufender Anlage wird die Heizeinrichtung nicht mehr benötigt, kann aber zur besseren und schnelleren Austreibung der Kohlensäure weiterbenutzt werden. Da die Verseifung unter lebhafter Kohlensäureentwicklung stattfindet, bläht sich das Reaktionsgemisch stark auf und steigt nach oben, wo es vom Rührwerk 14 erfaßt und durch eine Sieblochscheibe 15 nach unten gedrückt wird. Die gegebenenfalls heizbare Sieblochscheibe 15 dient vor allem dazu, das Gemisch gehörig zu komprimieren und die Kohlensäure auszutreiben, die bei 10 nach oben abgeführt wird. Unterhalb der Sieblochscheibe 15 ist eine Stiftmühle 16 angeordnet, die ein gründliches Durchmischen der teilverseiften Masse bewirkt. Die Masse, die sich im unteren Teil der Stufe 1 ansammelt, wird nun fortlaufend durch die Leitung 21 und die Dosierpumpe 29 abgezogen und dem unteren Ende der Stufe 2 zugeführt. Unweit der Einmündung der Leitung 21 in die Stufe 2 mündet auch die Leitung 22 ein, durch die, unterstützt durch eine Pumpe 28, aus dem Behälter 202 laufend Natronlauge bestimmter Konzentration der Stufe 2 zugeführt und mit der teilverseiften Masse zur Reaktion gebracht wird. Da diese Masse zunächst von grießiger Beschaffenheit ist, werden alle Komponenten zur Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit in der Stiftmühle 26 gründlich verrührt und homogenisiert, wobei das mit einem zylindrischen Mantel umgebene Schneckenrührwerk 24, das oberhalb der Stiftmühle 26 angeordnet ist, diese Durchmischung unterstützt und gleichzeitig für die notwendige Bewegung der Seifenmasse sorgt.
Der Antrieb der Schneckenrührwerke 14 und 24 und der Stiftmühlen 16 und 26 erfolgt über eine gemeinsame Welle 91. Ferner kann eine Einrichtung vorgesehen sein, um aus der Stufe 2 laufend ohne Störung des Verseifungsprozesses Proben entnehmen zu können.
Die Seife verläßt den Verseifungsreaktor über die Leitung 31, die in die untere Kammer bzw. Stufe 3' des Waschturmes einmündet. Dort wird sie mit dem durch die Leitung 32' in die Stufe 3' eintretenden Salzwasser durchsetzt und mittels der Stiftmühle 36 sowie des unterhalb dieser angeordneten, mit einem zylindrischen Mantel umgebenen Schneckenrührwerkes 34' innig vermischt. Die Trennung der Phasen er-

Claims (20)

folgt im wesentlichen spontan. Der Trennungsgrad wird durch eine rotierende, mit schräg von unten innen nach oben außen verlaufenden Bohrungen versehene, vorzugsweise gewölbte Scheibe 39' infolge der auftretenden Zentrifugalkräfte wesentlich verbessert. Diese Scheibe dient infolge ihrer besonderen Ausbildung gleichsam als Pumpwerk und drückt die seitlich abgeschleuderte und nun darunter befindliche Seife nach oben. Die rotierende, vorzugsweise gewölbte Scheibe bewirkt ferner, daß der gesamte Inhalt jeder Waschstufe sich in drehender Bewegung befindet. Die auftretenden Zentrifugalkräfte werden ausgenutzt, und man erreicht infolge großer Unterschiede der spezifischen Gewichte von Seife und Elektrolytlösung kurzfristig eine fast 100°/oige Phasentrennung. Da die Phasentrennung in der Nähe der Welle am besten ist, mündet hier das Ausflußrohr 31", über welches die Seife dem Schneckenrührwerk 34" zugeführt wird. Die flüssige Phase, d. h. die Unterlauge, tritt durch ein mit innerhalb einer Waschstufe von unten nach oben sich verjüngenden Öffnungen versehenes Siebblech 343 hindurch, das im Abstand von der Innenwand des Waschturmes und konzentrisch zu dieser den ganzen Waschturm durchziehend angeordnet ist, und wird durch die Leitung 37 in einen Sammelbehälter 307 abgezogen. Die Seife selbst steigt durch die Leitung 31" in die zweite Kammer bzw. Teilstufe 3", die in gleicher Weise wie die Kammer 3' aufgebaut ist. In diese Kammer 3" mündet auch die Zuleitung 32, durch die über ein Pumpwerk 38 das Salzwasser aus dem Vorratsbehälter 302 in die Stufe 3" gefördert wird. Die Stufe 4 bzw. die Teilstufen 4' und 4" sind ebenfalls in voller Übereinstimmung mit der Stufe 3 bzw. der Teilstufe 3' ausgebildet, nur daß hier der Kammer bzw. Teilstufe 4" über die Leitung 42 und das Pumpwerk 48 verdünnte Natronlauge zugeführt wird, die durch die Leitung 42' in die Kammer bzw. Teilstufe 4' gelangt und aus dieser über die Leitung 17 abgezogen wird. Die nach dem Waschen mit verdünnter Natronlauge einen Alkaliüberschuß aufweisende Seife wird nun über die Leitung 51 und gegebenenfalls ein nicht dargestelltes Pumpwerk der Neutralisationsstufe 5 des Aufbereiters zugeführt, und ihr Alkaliüberschuß wird mit genau dosierten Mengen von reiner Fettsäure neutralisiert. Diese Fettsäure wird dem Vorratsbehälter 502 entnommen und über die Leitung 52 und eine Dosierpumpe 58 in die Neutralisationsstufe 5 eingeführt. Die in der Neutralisationsstufe anfallende Seife kann ohne weitere Trocknung zu Konsumfeinseifen und Qualitätskernseifen, die sich später auch nicht verziehen, verarbeitet werden, weil der Fettsäuregehalt zwischen 68 und 70°/o liegt. Sollen normale Kernseifen (etwa 63% Fettgehalt) oder gefüllte Seifen hergestellt werden, so kann ein genau dosierter Zusatz einer Füllösung zugegeben werden. Der hohe Prozentsatz der hier anfallenden Seife, der in dieser Form in keiner der bekannten Anlagen erreicht wird, erfordert beim Trockenprozeß nur ein geringes Vakuum, außerdem ist keine zusätzliche Erwärmung erforderlich, was einen großen kalkulatorischen Vorteil gegenüber allen vorhandenen Anlagen bedeutet. Um die notwendige Fettsäurenmenge genau festlegen zu können, ist in der Leitung 51 eine Einrichtung 50 vorgesehen, die eine laufende Entnahme von Proben gestattet. Diese Einrichtung 50 kann auch als Gerät zur selbsttätigen Bestimmung der Alkalität der Seife ausgebildet sein. Aus der Stufe 5, die, wie bereits erwähnt, in ihrem Aufbau im wesentlichen mit der Stufe 2 übereinstimmt, gelangt die Seife durch die Leitung 61 in die Verdichtungsstufe 6, in der sie in bekannter Weise auf einen gewünschten Fettsäuregehalt verdichtet und aus dem sie durch die Leitung 71 zur Weiterverarbeitung abgezogen wird. Auch der Antrieb der Rührwerke, Stiftmühlen und Schleuderscheiben in den Stufen 3', 3", 4' und 4" sowie der entsprechenden drehbaren Teile in den Stufen 5 und 6 erfolgt durch gemeinsame Wellen 92 bzw. 91. Die Trennwände 112 zwischen den Stufen des Verseifungsreaktors, 333, 334 und 444 zwischen den Stufen des Waschturmes und 556 zwischen den Stufen 5 und 6 des Vorbereiters sind vorzugsweise mit leichter Neigung angeordnet, um ein Abfließen der Seife bzw. der Unterlaugen zu erleichtern. Ferner sind Maßnahmen zum Belüften der einzelnen Stufen bzw. Kammern zu treffen. Der Werkstoff für den korrosionsbeständigen Innenbelag der Innenwände der Behälter 03 entspricht den bei diesen Verfahren üblichen. Da eine Temperatur von etwa 90° C in den Reaktionsbehältern nicht überschritten wird, ist keine besondere Temperaturbeständigkeit dieser Werkstoffe erforderlich. Ein besonderer Vorzug des Verfahrens bzw. der Anlage ist die Möglichkeit, wahlweise Neutralfette oder Fettsäure zu verarbeiten und alle Seifenarten herstellen zu können. Dabei hat man es in der Hand, die Verseifung von Neutralfetten gegebenenfalls in nur einer Stufe vorzunehmen, obwohl einer Verseifung in zwei Stufen im allgemeinen der Vorzug gegeben werden wird. Patentansprüche:
1. Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen von Seife aller Art, dadurch gekennzeichnet, daß fortlaufend in aufeinanderfolgenden Schritten und im wesentlichen ohne Druckerhöhung und ohne Wärmezufuhr von außen Fettsäure mit Verseifungsmitteln, wie Natriumkarbonat, Kaliumkarbonat, Triäthanolamin, bis zu einem bestimmten Prozentsatz teilverseift, anschließend in an sich bekannter Weise mit Natronlauge bestimmter Konzentration vollverseift, in jeweils mindestens zwei Teilstufen die Seife mit Elektrolytlösung gewaschen, der Elektrolytgehalt durch Waschen mit verdünnter Natron- oder Kalilauge herabgesetzt, der Alkaliüberschuß mit Fettsäure neutralisiert und der Fettsäuregehalt eingestellt wird, woran sich bei Grundseifen die Verdichtung auf einen gewünschten Fettsäuregehalt anschließen kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundstoffe Fettsäure und Verseifungsmittel der Vorstufe eines zweistufigen Verseifungsreaktors (1, 2) aufgegeben werden, nach spontaner Teilverseifung das Reaktionsgemisch zur Austreibung der beim Verseifen sich bildenden Kohlensäure zusammenpreßt und homogenisiert, anschließend aus der Vorverseifungsstufe entsprechend der Grundstoffzugabe fortlaufend in die Nachverseifungsstufe übergeführt und in dieser durch in dosierten Mengen zugegebene Natronlauge bestimmter Konzentration bei gleichzeitiger inniger Durchmischnug vollverseift wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die aus der Nachverseifungsstufe (2) aufsteigende Seife fortlaufend abgezogen und einem Waschturm zugeführt wird, in dessen Unterstufe (3) sie aufsteigend in mindestens zwei 5 Teilstufen, nämlich einer Yot- (3') und einer Xachstufe (3")) im Gegenstrom mit Elektrolytlösung und in dessen Oberstufe (4) sie aufsteigend in gleichfalls mindestens zwei Teilstufen, nämlich einer Vor- (4') und einer Nachstufe (4"), im Gegenstrom mit verdünnter Natron- oder Kalilauge gewaschen wird, wobei in jeder der Stufen eine durch mechanische Mittel beschleunigte Feinmischung der Komponenten unter gleichzeitiger Phasentrennung stattfindet und als Waschmittel das aus der Folgestufe ausgeschiedene dienen kann.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die mit verdünnter Lauge gewaschene Seife vom Waschturm fortlaufend abgezogen und ihr Alkaliüberschuß unter fortwährender Umwälzung und Mischung durch dosierte Zusätze von im wesentlichen reiner Fettsäure neutralisiert wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Seife Füllösungen inkorporiert werden.
6. Vorrichtung zur Durchführung der Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch einen allseitig geschlossenen, doppelwan digen Behälter mit zwei voneinander getrennten, übereinander angeordneten Stufen (1, 2), in dessen oberer (1) die Vor- oder Teilverseifung und in dessen unterer Stufe (2) die Nach- oder Vollverseifung stattfindet, und die durch eine Förderleitung (21) mit Pumpe (28) untereinander verbunden sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch eine schräge, gegebenenfalls heizbare Prallfläche (13) oberhalb eines die Vorverseifungsstufe (1) unterteilenden Zwischenbodens (19).
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des Zwischenbodens (19) ein von einem zylindrischen Mantel umgebenes Schneckenrührwerk (14) und unterhalb des Zwischenbodens (19) eine Stiftmühle (16) angeordnet sind, zwischen denen sich in gleicher Ebene mit dem Zwischenboden (19) eine Sieblochscheibe (15) befindet, die heizbar sein kann.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 6 bis 8, gekennzeichnet durch ein im unteren Abschnitt der Nachverseifungsstufe (2) angeordnetes, von einem zylindrischen Mantel umgebenes Schneckenrührwerk (24) und eine darunter befindliche Stiftmühle (26), unterhalb deren die von der Förderpumpe (28) kommende Zuführleitung (21) für das Reaktionsgemisch einmündet.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der Stiftmühle eine gegen den Behälterboden abgesetzte Mulde vorgesehen ist, in die sowohl die Zuführleitung (21) für die Seife als auch eine Zuführleitung (22) für durch eine Pumpe (28) geförderte NatronlaugebestimmterKonzentration einmünden.
11. \Torrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch einen zweistufigen (3,4) , als allseitig geschlossener und doppe! wandiger Behälter ausgebildeten Waschturm, dessen beide weitgehend einander gleich ausgebildete, übereinanderliegende Stufen, die
Unterstufe (3) und die Oberstufe (4), ihrerseits in im wesentlichen gleich ausgebildete, voneinander getrennte Unterstufen, die Vorstufen (3, 4') und die Nachstufen (3", 4"), unterteilt sind, wobei in die Nachstufen (3", 4") die Zuführleitungen (32 bzw. 42) für Elektrolytlösung bzw. verdünnte Lauge einmünden.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch ein über die ganze Höhe des Waschturmes in diesem sich erstreckendes, zu dessen W'andung konzentrisches und im Abstand von der Innenwand (03) angeordnetes zylindrisches Sieb (343), das in jeder Stufe nach oben sich verjüngende öffnungen aufweist.
13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der Stufen (3', 3", 4', 4") des Waschturmes ein Schneckenrührwerk (34' bzw. 34", 44', 44") mit unmittelbar darüber angeordneter Stiftmühle (36) und darunter angeordneter, mit Bohrungen versehener, vorzugsweise gewölbter und nahe an das Sieb (343) herangeführter Scheibe (39' bzw. 39", 49', 49") zugeordnet ist, wobei diese Teile durch eine gemeinsame Welle (92) antreibbar sein können.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheiben (39', 39", 49', 49") mit schräg von unten innen nach oben außen verlaufenden Bohrungen, Kanälen oder ähnlichen Leitmitteln versehen sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Stiftmühlen (36) und die darunter angeordneten Schneckenrührwerke (34', 34", 44', 44") von einem zylindrischen Mantel umgeben sind, der nach unten offen und nach oben bis auf die Zuführungsöffnung geschlossen ist, wobei die obere Verschlußplatte zugleich Teil der Stiftmühle (36) sein kann.
16. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Stiftmühle (36) der unteren Vorstufe (3') des Waschturmes die Zuführleitung (31) für die aus der Verseifungsstufe (2) abgezogene Seife einmündet.
17. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die der unteren Vorstufe (3') nachgeschalteten Stufen (3", 4', 4") mit der jeweils vorhergehenden durch außerhalb des Siebzylinders (343) verlegte Leitungen (31" bzw. 41' und 41") verbunden sind, die jeweils oberhalb der Stiftmühlen (36) in die Stufen (3", 4', 4") einmünden.
18. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils die Nachstufen (3", 4") außerhalb des Siebzylinders (343) durch Leitungen (32' bzw. 42'), in die Förderpumpen eingeschaltet sein können, mit den jeweils darunterliegenden Vorstufen (3', 4') verbunden sind, wobei diese Leitungen (32', 42') oberhalb der Stiftmühlen (36) in die Vorstufen (3', 4') einmünden.
19. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Vorstufe (3') außerhalb des Siebzylinders (343) über eine Leitung (37) mit einem Sammelbehälter (307) für die aus den ersten Stufen (3', 3") ablaufende Unterlauge verbunden ist.
20. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 4 und nach den Ansprüchen 11 bis 18 wahlweise, gekennzeichnet durch einen geschlossenen und teilweise doppelwandigen Behälter, über dessen muldenartig vertieftem Boden,
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