DE1067685B - Photographische Kamera - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine photographische Kamera mit Objektivverschluß und photoelektrischem Belichtungsmesser, dessen Zeiger in Abhängigkeit von der Zeit- oder der Blendeneinstellung durch Verändern von einem oder mehreren im Stromkreis des Belichtungsmessers liegenden Widerständen auf einen Sollwert einstellbar ist.

Bei einer solchen bekannten Kamera ist der elektrische Widerstand für den Stromkreis des Belichtungsmessers mit dem Blendeneinstellglied fest verbunden, während der auf dem Widerstand schleifende Kontakt durch das Zeiteinstellglied betätigt wird. Eine einfache Auswahl der Zeit- und Blendenwertpaarungen bei konstant bleibendem Lichtwert ist hier nicht möglich.

Es sind ferner bereits Kameras bekannt, bei denen Zeit- und Blendeneinstellglied so miteinander gekuppelt sind, daß nach vorgenommener Belichtungswerteinstellung eine Blende-Zeit-Auswahl erfolgen kann, bei der die beiden EinStellglieder im gleichen Drehsinn so verstellt werden, daß der eingestellte Lichtwert konstant gehalten wird. Hierbei wird aber keine Einregelung des Zeigers des Belichtungsmessers auf einen Sollwert vorgenommen, sondern die Belichtungswerteinstellung erfolgt nach dem z. B. mittels eines Belichtungsmessers gemessenen, an einer Skala ablesbaren Belichtungswert. Nachteilig ist, daß die bekannte Einstelleinrichtung kompliziert aufgebaut ist.

Die Erfindung, die diese Nachteile beseitigt, besteht darin, daß als Mittel zur Widerstandsänderung solche Organe benutzt werden, die in an sich bekannter Weise eine Verbindung zwischen dem Zeit- und dem Blendeneinstellglied zur gleichzeitigen und gleichsinnigen Bewegung um gleiche Drehwinkel ermöglichen und dabei ein unveränderliches, durch die Einstellung auf den Sollwert gewähltes Zeit-Blende-Verhältnis festhalten.

Nach einem weiteren Kennzeichen der Erfindung ist mindestens eine lösbare, kraftschlüssige Verbindung zwischen Zeit- und Blendeneinstellglied vorgesehen, die als federnde, mit dem einen Einstellglied fest verbundene und in Rasten des zweiten Einsteligliedes eingreifende Kupplungszunge ausgebildet ist und ein Kontaktglied aufweist, das auf einem mit dem zweiten Einstellglied gleichzeitig und gleichsinnig bewegbaren Widerstand schleift.

Der Erfindungsgegenstand ist in der Beschreibung an Hand von Ausführungsbeispielen im einzelnen erläutert. Es zeigt

Fig. 1 die Kamera mit auswechselbarem Objektivverschluß in Draufsicht,

Fig. 2 einen teilweisen Querschnitt durch den Objektivverschluß in vergrößertem Maßstab,

Photographische Kamera

Anmelder:

Dr.-Ing. Hans Deckel,
München 25, Waakirchner Str. 7,
und Dipl.-Ing. Friedrich Wilhelm Deckel, Zug (Schweiz)

Vertreter: Dr. jur. H. Lersch, Rechtsanwalt,
München 22, Maximilianstr. 35

Fig. 3 das Schaltschema des eingebauten Belichtungswertmessers,

Fig. 4 die Widerstandsanordnung eines zweiten Ausführungsbeispiels im Schnitt,

Fig. 5 das Schaltschema dieser Anordnung.
In Fig. 1 ist eine Kamera 10 bekannter Art dargestellt. An der Vorderseite dieser Kamera ist der Verschluß 18 befestigt. Das Gehäuse des Verschlusses 18 ist an der Frontseite mit einem Zeiteinstellglied 34 versehen, welches drehbar gelagert und axial gehalten ist. Die Blendeneinrichtung wird mit Hilfe eines an der Rückseite des Gehäuses des Verschlusses 18 drehbar gelagerten Blendeneinstellgliedes 38 gesteuert.

An dem Zeiteinstellglied 34 ist mittels einiger Schrauben oder Niete 40 ein äußerer Stellring 42 befestigt, dessen am Umfang des Verschlusses 18 liegender Rand mit Griffkerben 44 versehen ist. Das Blendeneinstellglied 38 besitzt einen rohrförmigen, am Umfang des Gehäuses des Verschlusses 18 liegenden Stellring 46, dessen Rand ebenfalls mit Griffkerben 48 versehen ist. Die Stellringe 42 und 46 liegen somit nebeneinander am Umfang des Verschlußgehäuses 18 und koaxial zur optischen Achse desselben.
Der Stellring 42 des Zeitstellgliedes 34 trägt auf seinem Umfang eine Zeitskala 50, während der Stellring 46 des Blendeneinstellgliedes 38 eine Blendenskala 52 aufweist. Die Skalen 50 und 52 arbeiten mit einer ortsfesten Marke 54 zusammen, welche auf einem feststehenden, mit dem Gehäuse des Verschlusses 18 verbundenen Ring 56 vorgesehen ist.

Zwischen dem Zeiteinstellglied 34 und dem Blendeneinstellglied 38 ist eine lösbare Kupplung vorgesehen. Diese besteht aus einer elastisch federnden Kupplungs-

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uinge 58, die mittels Niete 60 mit dem Zeitstellglied 34 fest verbunden ist. Diese Kupplungszunge 58 ragt in den Hohlraum zwischen dem Gehäuse des Verschlusses 18 und den Stellringen 42, 46 hinein. Eine bogenförmige Ausnehmung im Ring 56 ermöglicht den Durchgang der Kupplungszunge 58. Diese Kupplungszunge greift dabei in eine der Kupplungsrasten 62 an der Innenseite des Stellringes 46 vom Blendeneinstellglied 38. Auf diese Weise ist eine lösbare Kupplung zwischen den EinStellgliedern 34 und 38 geschaffen, so daß beim Verstellen des einen EinStellgliedes das andere selbsttätig mitbewegt wird. Da die Kupplung 58, 62 lösbar ist, können die EinStellglieder 34 und 38 in verschiedene relative Stellungen zueinander gebracht werden.

Zum Einstellen der Belichtung ist die Kamera 10 mit einem eingebauten lichtelektrischen Belichtungsmesser versehen. Dieser Belichtungsmesser ist von bekannter Art und Arbeitsweise, so daß auf die Darstellung seiner baulichen Elemente und ihrer Unterbringung in der Kamera verzichtet werden kann. Vielmehr zeigt die Fig. 3 nur sein Schaltschema. Durch ein nach vorn gerichtetes Fenster 64 in der A^orderwand des Kameragehäuses trifft das vom Aufnahmegegenstand kommende Licht auf die Photozelle 66, die einen elektrischen Stromkreis beliefert. In diesen Stromkreis ist die DrehspuIe 68 eines Meßinstrumentes mit Magnet 70 und Zeiger 72 eingeschaltet. Das Ende des Zeigers 72 ist in einem Fenster 74 an der Oberseite des Kameragehäuses 10 sichtbar und arbeitet mit drei Marken zusammen, die an den Seiten dieses Fensters 74 untergebracht sind, nämlich mit einer Sollmarke 76 und zwei Richtungsmarken 78 und 80, deren Zweck erst später erläutert wird.

Zwecks Veränderung des Ausschlages des Zeigers 72 ist in den Stromkreis der Photozelle 66 ein regelbarer Widerstand 82 eingeschaltet. Durch Verstellen des Schleifers 84 wird der Widerstand 82 geändert und damit der Strom beeinflußt. Der Wert des Widerstands 82 soll sich nur bei Veränderung der relativen Stellung der Einsteliglieder 34 und 38 ändern. Zu diedem Zweck ist der Widerstand 82 durch ein Isolierglied 86 an dem Blendeneinstellglied 38 befestigt, so daß er bei seiner Verdrehung mitbewegt wird. Der Schleifer 84 bildet mit der Kupplungszunge 58 ein Glied und ist über die »Masse« der Verschlußteile an den Stromkreis der Photozelle 66 angeschlossen. Bei Änderung der relativen Einstellung der Glieder 34 und 38, also bei Veränderung der Kupplung 58 und 62, wird der Widerstand verändert und der Ausschlag des Zeigers 72 beeinflußt.

Die bauliche Unterbringung des Widerstandes 82 an einem auswechselbaren Objektivverschluß zeigt Fig. 2. Da der Widerstand 82 beim Verdrehen des Blendeneinstellgliedes 38 mitverdreht wird, ist ein weiterer Schleifer 88 vorgesehen, der stromleitend mit einem Ende des Widerstandes 82 verbunden ist und — durch eine bogenförmige Ausnehmung 90 der Bajonettplatte 20 hindurchragend — auf einer nicht dargestellten Kontaktbahn im Innern der Kamera 10 gleitet.

Die beschriebene Anordnung wird beim Einstellen der Belichtung auf Grund des Belichtungswertes folgendermaßen gehandhabt:

Zunächst wird die Kamera mit dem Lichteinfallfenster 64 des Belichtungsmessers gegen den Aufnahmegegenstand gerichtet. Der Zeiger 72 des Meßinstruments erfährt dabei einen den gegebenen Lichtverhältnissen entsprechenden Ausschlag, wie es strichpunktiert in Fig. 1 angedeutet ist. Es ist nunmehr nötig, den Zeiger 72 auf die durch Marke 76 gegebene

Sollwertstellung zurückzuführen, was durch Veränderung des Widerstandes 82 im Stromkreis des Belichtungsmessers geschieht. Zu diesem Zweck wird beispielsweise das Blendenstellglied 38, 46 vom Bedienenden festgehalten und das Zeiteinstellglied 34, 42 verdreht, so daß der mit der Kupplungszunge 58 verbundene Schleifer 84 den Widerstand 82 entsprechend verändert. Die Richtungsmarke 78, gegen die der Zeiger 72, wie erwähnt, ausgeschlagen hat, gibt dabei zweckmäßigerweise die Richtung an, in welcher das Zeiteinstellglied verdreht werden muß, um den Widerstand 82 so zu verändern, daß der Zeiger 72 auf die Sollwertstellung zurückkehrt. Im vorliegenden Falle muß also das Zeiteinstellglied 34, 42 nach rechts, d. h. im Uhrzeigersinn gedreht werden.

Nach diesem Vorgang ist die richtige Einstellung des Belichtungswerts auf Grund der Anzeige des Belichtungsmessers durchgeführt. Die miteinander nun wieder gekuppelten EinStellglieder 34 und 38 nehmen eine Stellung ein, in welcher beispielsweise gemäß Fig. 1 die Belichtungszeit von Vis Sekunde und die Blende 8 eingestellt sind. Wenn diese Paarung dem Bedienenden nicht zusagt, weil z. B. eine Aufnahme von einem rasch bewegten Gegenstand durchgeführt werden soll, so kann er ohne weiteres eine kürzere Belichtungszeit wählen, wobei infolge der Kupplung 58, 62 die Blende entsprechend verändert wird, z. B. die Paarung von Belichtungszeit Vsoo Sekunde und Blende 1,4. Bei dieser Wahl der Faktoren »Zeit« und »Blende« ist der Widerstand 82, also der eingestellte Belichtungswert, nicht mehr verändert worden. Nach beendeter Wahl der Faktoren »Zeit« und »Blende« wird der Belichtungsvorgang in bekannter Weise ausgeführt.

Durch Verstellen nur eines der Einsteilglieder, im gezeigten Beispiel des Zeiteinstellgliedes 34, 42, wird der Zeiger 72 des Belichtungsmessers auf die Sollwertstellung 76 eingestellt, während die Auswahl der Faktoren »Zeit« und »Blende« durch eine gemeinsame gleichläufige Einstellbewegung des Zeit- und des Blendeneinstellglieds für den eingestellten und dann konstant gehaltenen Belichtungswert möglich ist.

Für Belichtungsmesser mit Sperrschicht-Photozelle ist es vorteilhaft, insbesondere um die Skalenteilung des Anzeigeinstrumentes günstig zu gestalten und um Wechselobjektive verschiedener Herkunft an eine bereits vorhandene Kamera mit eingebauter Photozelle und eingebautem Anzeigeinstrument anpassen zu können, den Stromkreis so auszubilden, daß der Widerstand von der Photozellenseite aus gemessen stets gleich ist dem von der Meßinstrumentenseite aus gemessenen Widerstand, und zwar unabhängig von der Einstellung der Kupplung 58, 62 zwischen den Einstellteilen 34 und 38.

Zu diesem Zweck ist der im ersten Ausführungsbeispiel eingeschaltete Widerstand 82 bei der abgewandelten Bauart nach Fig. 4 und 5 in drei Einzelwiderstände 82a, 82 b, 82 c mit Stromzuführungsschleifern 88 a, 88 & und 88 c unterteilt, die bei Einstellung gemeinsam, und zwar zwei im gleichen Sinne und einer entgegengesetzt geregelt werden. Mit diesen Einzelwiderständen arbeiten die Schleifer 84a, 84& und 84c zusammen, die mit den Kupplungszungen 58 a, 58 b und 58 c ein Glied bilden. Die bauliche Unterbringung der Teile zeigt Fig. 4 im Schnitt durch den Objektivverschluß.

Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist durch den Belichtungsmesser nur der reine Lichtfaktor erfaßt. Sollten weitere Faktoren, wie z. B. die Filmempfindlichkeit und Farbfilter, in die Anzeige des Belichtungsmessers einbezogen werden, kann dies bei-

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spielsweise durch eingeschaltete Regelwiderstände oder durch eine relative Verstellung des Schleifers, d. h. der Kupplungszunge gegenüber dem Zeitstellring, geschehen. Eine weitere Möglichkeit zur Berücksichtigung von zusätzlichen Faktoren ist die Verdrehung des ganzen Meßinstrumentes in an sich bekannter Weise. Sollte ferner bei schwacher Beleuchtung die Empfindlichkeit der Photozelle durch eine parallelgeschaltete Zusatz-Photozelle erhöht werden, so ergäbe sich ein Zeigerausschlag, der nicht mehr dem vorher abgeglichenen Belichtungswert entspräche. Die zum Ausgleich notwendige Abgleichänderung könnte man ebenfalls durch eine relative Verstellung des Schleifers, d. h. der Kupplungszunge gegenüber dem Zeitstellglied um einen dem Empfindlichkeitszuwachs entsprechenden Betrag vornehmen. In Abweichung von der gezeigten Bauart könnte man den Widerstand 82 auch ortsfest im Verschlußgehäuse anbringen, wobei jedes Einstellglied mittels eines Schleifers mit diesem Widerstand zusammenarbeiten müßte. Außerdem könnte man die gezeigte Anordnung im Prinzip auch ohne die Kupplung 58, 62 der Einstellorgane 34, 38 benutzen, wobei die Abgleichung bzw. die Widerstandsänderung durch das Nachführen der Einstellorgane zu erfolgen hätte. Eine weitere Bauart der Kamera wäre dadurch möglich, daß das Meßinstrument nicht im Kameragehäuse gelagert, sondern am oder im Objektivverschluß selbst untergebracht würde. Patentansprüche:

1. Photographische Kamera mit Objektivverschluß und photoelektrischem Belichtungsmesser, dessen Zeiger in Abhängigkeit von der Zeit- oder der Blendeneinstellung durch Verändern von einem

oder mehreren im Stromkreis des Belichtungsmessers liegenden Widerständen auf einen Sollwert einstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß als Mittel zur Widerstandsänderung solche Organe benutzt werden, die in an sich bekannter Weise eine Verbindung zwischen dem Zeit- und dem Blendeneinstellglied zur gleichzeitigen und gleichsinnigen Bewegung um gleiche Drehwinkel ermöglichen und dabei ein unveränderliches, durch die Einstellung auf den Sollwert gewähltes Zeit-Blende-Verhältnis festhalten.

2. Photographische Kamera nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mindestens eine lösbare, kraftschlüssige Verbindung zwischen Zeit- und Blendeneinstellglied, die als federnde, mit dem einen Einstellglied fest verbundene und in Rasten des zweiten Einstellglieds eingreifende Kupplungszunge ausgebildet ist und ein Kontaktglied aufweist, das auf einem mit dem zweiten EinStellglied gleichzeitig und gleichsinnig bewegbaren Widerstand schleift.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 634 882, 659 704,
365, 698 299, 720' 422, 728 720', 758 694, 876 198, 268 ;

deutsche Patentanmeldung D 10164 IX/57 a (bekanntgemacht am 15. 10. 1953);

deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 722 987;

österreichische Patentschrift Nr. 139 561;

britische Patentschrift Nr. 7 787 aus dem Jahre 1914;

französische Patentschriften Nr. 778 357, 793 850, 028, 860 167;

USA.-Patentschriften Nr. 1 543 208, 1 623 998,
209 156, 2 578 157, 2 590 161.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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