DE105997C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 81 ///Transportwesen.

LEOPOLD BÜRGER in WIEN. Aufsatz-Verschluls für Müllwagen.

Zusatz zum Patente Ju 85602 vom 17. April 1895.

Patentirt im Deutschen Reiche vom ao. Januar 1898 ab. Längste Dauer: 16. April 1910.

Durch das Haupt-Patent Nr. 85602 ist eine Einrichtung für Müllwagen geschützt, bei welcher sowohl das Oeffnen als auch das Schliefsen des Aufsatzes und des Sammelgefäfses durch einen einzigen Handgriff erfolgt.

Den Gegenstand vorliegenden Zusatz-Patentes bildet ein Aufsatz-Verschlufs für Müllwagen, bei welchem ein möglichst dichter Verschlufs nach aufsen dadurch erzielt wird, dafs beim Schliefsen der eine mit einer Deckleiste versehene drehbare Deckeltheil kurz vor der Schlufsstellung in der gleichen Zeit einen gröfseren Bogen Beschreibt als der andere, so dafs die Deckleiste an den anderen Deckeltheil angedrückt wird.

Es bestehen zwar Verschlüsse, bei welchen zwei drehbare Bodentheile durch einen Handgriff geöffnet und geschlossen werden (z. B. Patentschrift Nr. 15580), allein bei diesen ist die Anordnung einer Deckleiste des Klemmens wegen nicht möglich, und überdies wäre trotz der Deckleiste kein staubdichter Verschlufs zu erzielen, weil beide Bodentheile gleichzeitig mit gleicher Geschwindigkeit in die Schlufsstellung gelangen.

Die Zeichnung stellt eine Ausführungsform eines solchen Aufsatz-Verschlusses dar, und zwar zeigt:

Fig. ι das Schema dieses Verschlusses,

Fig. 2 den Aufsatz sammt Sammelgefäfs in der Seitenansicht,

Fig. 3 das Sammelgefäfs in einem lothrechten Schnitte,

Fig. 4 den Aufsatz im Grundrifs und

Fig. 5 das Sammelgefäfs in der Unteransicht.

Wie aus dem Schema in Fig. 1 ersichtlich, stehen die drehbaren Deckeltheile 9 und 10 des Aufsatzes 8 unter dem Einflüsse der Hebel 17 und 18, welche gegen einander versetzt und durch eine Stange ig mit einander verbunden sind. Der eine dieser Hebel ist zu einem Handgriff 20 ausgebildet, und zwar ist dies jener Hebel 18, welcher dem mit Deckleiste 21 versehenen Deckeltheil 10 angehört.

Die Wirkungsweise dieses Verschlusses ist folgende:

Wird der Handgriff 20 aus der mit punktirten Linien gezeichneten Stellung in die mit vollen Linen gezeichnete geführt, so eilt der Deckeltheil 9 dem Deckeltheil 10 vor, wodurch ein Klemmen verhindert wird. Befindet sich jedoch der Handgriff 20 in der mit vollen Linien gezeichneten Stellung, in welcher die Deckeltheile fast ganz schliefsen, so befindet sich der Hebel 18 in Bezug auf die Stange 19 ganz oder nahezu in seiner Todtlage, so dafs, wenn der Handgriff 20 in der Pfeilrichtung um einen kleinen Winkel weiterbewegt wird, der Deckeltheil 9 ruhig bleibt, jedoch der Deckeltheil 10 noch eine kleine relative Schlufsbewegung macht, wodurch die Deckleiste 21 an den Deckeltheil 9 angedrückt wird.

Bei Voraussetzung einer zusammendrückbaren Dichtung an der Deckleiste 2 1 bezw. dem Deckeltheil 9 hat man auf diese Weise einen voll-

kommen staubdichten Verschlufs erzielt, wie er für Müllwagen erforderlich ist, welche eine staubfreie Müllabfuhr bezwecken.

Bei der in den Fig. 2 bis 5 dargestellten Ausführungsform sind die Deckeltheile 9,10 für sich um Scharniere 11,12 drehbar und die Hebel 17, 18 sind an Wellen 13, 14 angeordnet, an welch letzteren auch die Hebelarme 15, 16 der Deckeltheile 9, 10 befestigt sind. Das Sammelgefäfs 1, welches behufs Entleerung auf den Aufsatz 8 aufgesetzt wird, hat gleichfalls drehbare Bodentheile 2,

welche in geschlossener Stellung durch Winkel 4, 5 festgestellt werden.

Es ist ein Leichtes, die Winkel 4, 5 derart mit dem Hebelwerke des Aufsatzes in Verbindung zu bringen, dafs, entsprechend dem Haupt-Patente, die Bodentheile des Sammelgefä'fses und die Deckeltheile des Aufsatzes durch einen einzigen Handgriff geöffnet und geschlossen werden können.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Aufsatz-Verschlufs für Müllwagen der durch das Patent Nr. 85602 geschützten Einrichtung, dadurch gekennzeichnet, dafs die auf den Achsen der Deckeltheile (9, 10) des Aufsatzes (8) sitzenden Hebel (17, 18) gegen einander versetzt und durch eine Stange (19) so mit ein-.ander verbunden sind, dafs der mit einem Handgriff (20) versehene Hebel (18), welcher dem den Verschlufs mittelst Deckleiste (21) bewirkenden Deckeltheil (10) angehört, in der Schliefsstellung sich nahezu in seiner Todtlage in Bezug auf die Stange (19) befindet, wodurch diesem Deckeltheile eine kleine relative Schlufsbewegung gegenüber dem anderen Deckeltheile ermöglicht ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.