-
Die
Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einer Fahrgastzelle, einem Fahrzeugdach,
das in seiner Schließstellung
die Fahrgastzelle verschließt,
und einer hinter der Fahrgastzelle angeordneten, nach oben offenen
Ladefläche
gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
-
Derartige
Fahrzeuge, die gewöhnlich
als Pick-up bezeichnet werden, werden immer populärer, da
sie vielseitig einsetzbar und insbesondere zum Transport von Gegenständen gut
geeignet sind. Andererseits werden auch Cabrios immer beliebter, darunter
auch sogenannte Festelement-Cabrios, wie beispielsweise in der
DE 40 10 276 C2 gezeigt,
deren Dachteil und Heckscheibenteil unter einer rückwärtigen Stauraumabdeckung
zusammengefaltet abgelegt werden kann.
-
Bei
einem aus der
US 5 056
857 A bekannten, gattungsgemäßen Fahrzeug wird ein die Fahrerkabine
abdeckendes Dachteil um eine Achse nahe der Hinterkante nach oben
geschwenkt und anschließend
längs einer
vertikalen Führung
zwischen den B-Säulen
in einen Aufnahmeraum abgesenkt.
-
Die
DE 100 28 780 A1 offenbart
einen Kombiwagen, der in einen Pick-up umwandelbar ist. Dazu werden
die hinter der C-Säule
liegenden Seitenscheiben und die Heckscheibe nach unten abgesenkt,
und das diese Scheiben überdeckende
Dachelement wird über
oder unter das vor diesem Dachelement befindliche feste Dach nach
vorn geschoben. Durch Verfahren der Heckscheibe zusammen mit dem
sie führenden
Rahmen nach vorn und Hochfahren der Heckscheibe wird die Fahrgastzelle
nach hinten geschlossen, und die Umwandlung des Kombiwagens in einen
Pick-up ist vollendet.
-
Die
DE 100 28 777 A1 offenbart
ebenfalls einen Kombiwagen, der in einen Pick-up umwandelbar ist. Dazu werden auch
hier die hinter der C-Säule
liegenden Seitenscheiben und die Heckscheibe nach unten abgesenkt.
Das diese Scheiben überdeckende Dachelement
ist fest mit zwei D-Säulen
verbunden, an deren unteren Enden jeweils ein Ende eines Schwenkhebels
angelenkt ist. Das andere Ende dieser Schwenkhebel ist an der jeweiligen
Seitenwand angelenkt. Das Dachelement wird zusammen mit den zwei
D-Säulen
nach vorn und leicht nach oben geschwenkt, so dass das Dachelement über dem
vor diesem Dachelement befindlichen festen Dach und die D-Säulen hinter
den C-Säulen
zu liegen kommen. Nach dem Hochfahren der Heckscheibe ist die Fahrgastzelle
wieder nach hinten geschlossen und die Umwandlung des Kombiwagens
in einen Pick-up vollendet.
-
Den
beiden vorstehend beschriebenen, in einen Pick-up umwandelbaren,
Kombiwagen ist gemeinsam, dass sie nicht in ein Cabrio umgewandelt werden
können.
Aus der
DE 298 17
132 U1 ist allerdings ein Pick-up mit einem in zwei Dachdeckelteile unterteilten
Schiebedach und einem im hinteren Teil der Fahrgastzelle als fester
Karosserieteil angeordneten Überrollbügel bekannt
geworden, bei dem die Dachdeckelteile nach hinten verschoben und übereinander
liegend in eine Tasche im Querteil des Überrollbügels eingeschoben werden können. Der Überrollbügel muss
hierzu in Fahrzeuglängsrichtung
eine beträchtliche
Länge aufweisen.
Dadurch ist die bei Cabrios gewünschte
Rundumsicht stark beeinträchtigt.
Außerdem
kann das Dach nicht völlig
entfernt werden, sondern die Dachlänge kann maximal auf die Länge der übereinander
liegenden Dachdeckelteile reduziert werden. Somit kann das aus der
DE 298 17 132 U1 bekannte
Fahrzeug nicht als echtes Cabrio angesehen werden.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein eingangs genanntes Fahrzeug
zu schaffen, das in einfacher Weise in ein Cabrio umwandelbar ist.
-
Die
Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
-
Dadurch,
dass das Fahrzeugdach von seiner Schließstellung in eine Offenstellung,
in der sein hinterer Rand hinter der Fahrgastzelle nahe der Ladefläche angeordnet
ist, um eine etwa in der Mitte der Höhe zwischen der Oberkante des
Fahrzeugdachs und der Ladefläche
angeordnete Schwenkachse verschwenkbar ist, wird eine sehr einfache Öffnungsmechanik
und eine Platz sparende Aufbewahrung des Fahrzeugdachs im Bereich
der Ladefläche
erreicht. Dadurch kann das erfindungsgemäße Fahrzeug problemlos von
einem Pick-up in ein Cabrio und umgekehrt umgewandelt werden. Auf
diese Weise können sowohl
die Vorteile eines Pick-ups als auch die Vorteile eines Cabrios
kombiniert und somit in einem einzigen Fahrzeug genutzt werden.
-
Eine
besonders einfache Konstruktion ergibt sich, wenn die Dachschwenkeinrichtung
ein C-förmiger
Rahmen mit einem im Wesentlichen horizontalen Schenkel und zwei
in der Schließstellung
im Wesentlichen vertikal angeordneten Schenkeln ist. Der horizontale
Schenkel ist im hinteren Rand des Fahrzeugdaches befestigt, und
das jeweilige freie Ende der vertikalen Schenkel ist an der Rückseite
der Fahrgastzelle angelenkt. Da die Anlenkung des horizontalen Schenkels
nur am hinteren Rand des Fahrzeugdaches erfolgt, muss nur wenig
Platz für
die Anlenkung vorgesehen werden.
-
Statt
durch einen C-förmigen
Rahmen kann die Dachschwenkeinrichtung auch nur durch zwei seitliche
Arme gebildet sein, die an Stelle der vertikalen Schenkel unmittelbar
mit ihrem oberen Ende am hinteren Rand des Fahrzeugdachs angelenkt
sind.
-
Die
Heckscheibe ist vorzugsweise absenkbar und nach dem Verschieben
des Fahrzeugdaches wieder anhebbar, wodurch sie beim Offenfahren
die Funktion eines Windschotts übernehmen
kann.
-
Die
Dachschwenkeinrichtung kann auch von der Heckscheibe gebildet sein,
die an ihrem oberen Rand am hinteren Rand des Fahrzeugdaches angelenkt
an ihrem unteren Rand an der Rückseite
der Fahrgastzelle angelenkt ist.
-
Das
Fahrzeugdach lässt
sich besonders kompakt verstauen, wenn es in Fahrzeuglängsrichtung
in ein vorderes Dachteil und in ein hinteres Dachteil unterteilt
ist und das vordere Dachteil über oder
unter das hintere Dachteil verfahrbar ist.
-
Vorzugsweise
weist das erfindungsgemäße Fahrzeug
die Funktionalität
eines Schiebedaches auf, indem das vordere Dachteil auf seinem Verschiebeweg über bzw.
unter das hintere Dachteil in jeder Stellung auf seinem Verschiebeweg
festgelegt werden kann.
-
Wenn
in den beiden Dachlängsholmen
jeweils eine Führungsanordnung
zum Führen
zumindest des hinteren Teils des Fahrzeugdaches vorgesehen wird,
kann das Fahrzeugdach zumindest während eines ersten Teils von
dessen Verschwenkungsweg besonders gut geführt werden.
-
Nachfolgend
wird ein erfindungsgemäßes Fahrzeug
anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine
perspektivische Darstellung einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fahrzeugs
mit halb abgesenkter Heckscheibe;
-
2 eine
der 1 ähnliche
Ansicht mit nach hinten verschobenem vorderem Dachteil;
-
3 eine
der 2 ähnliche
Ansicht eines Fahrzeugs mit einer als C-förmigem
Rahmen ausgebildeten Dachschwenkeinrichtung kurz nach Beginn von
deren Schwenkbewegung;
-
4 eine
der 3 ähnliche
Ansicht mit nach unten geschwenktem Fahrzeugdach, das noch zur Fahrgastzelle
hin zu verschwenken ist; und
-
5.
eine der 2 ähnliche Ansicht einer zweiten
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Fahrzeugs.
-
Die 1 bis 4 zeigen
ein erstes Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Während 1 ein
als Pick-up ausgebildetes Fahrzeug mit geschlossener Fahrgastzelle
darstellt, zeigt 4 dasselbe Fahrzeug in der in
ein Cabrio umgewandelten Form (mit nach oben und hinten offener Fahrgastzelle). 2 und 3 zeigen
Zwischenstationen dieser Umwandlung.
-
Ein
erfindungsgemäßes Fahrzeug
weist eine Fahrgastzelle 12 auf, die ein Fahrzeugdach 14,
einen linken Dachlängsholm 18 und
einen rechten Dachlängsholm 19 umfasst.
Das Fahrzeugdach 14 ist bei dieser Ausführungsform – bezogen auf die Fahrzeuglängsrichtung – in ein
vorderes Dachteil 14a und ein hinteres Dachteil 14b unterteilt.
Die Fahrgastzelle 12 wird an ihrer Rückseite durch eine Heckscheibe 13 abgeschlossen.
Eine Ladefläche 20,
die sich an der Rückseite
der Fahrgastzelle 12 anschließt, ist von einer linken Seitenbordwand 22,
einer rechten Seitenbordwand 23 und einer hinteren Bordwand 21 begrenzt.
Zum Verschwenken des Fahrzeugdaches 14 ist eine Dachschwenkeinrichtung 24 vorgesehen, deren
Aufbau und Funktionsweise später
beschrieben wird.
-
Wenn
nun der Pick-up in ein Cabrio umgewandelt werden soll, wird zunächst die
Heckscheibe 13 abgesenkt, was durch einen Pfeil A in 1 angedeutet
ist. Danach wird das vordere Dachteil 14a angehoben und über das
hintere Dachteil 14b nach hinten verschoben. Diese Verschiebbarkeit
des vorderen Dachteiles 14a relativ zum hinteren Dachteil 14b entspricht
der normalen Funktion eines außengeführten Schiebedaches
und ist unabhängig
von der Umwandelbarkeit des Pick-ups in ein Cabrio.
-
Anschließend wird
das aus dem vorderen Dachteil 14a und dem hinteren Dachteil 14b bestehende
Dachpaket nach hinten und unten geschwenkt. Die Situation kurz nach
Beginn dieses Schwenkvorgangs ist in 3 dargestellt.
Der Schwenkvorgang wird durch die Dachschwenkeinrichtung 24 ausgeführt, die
bei dieser Ausführungsform
als C-förmiger
Rahmen 25 ausgebildet ist. Dieser Rahmen 25 umfasst
zum einen einen im Wesentlichen horizontal angeordneten Schenkel 26,
der an dem hinteren Rand 15 des Fahrzeugdaches 14 (bei dieser
Ausführungsform
am hinteren Rand des hinteren Dachteiles 14b) angelenkt
ist. Aus der Darstellung in 3 ist ersichtlich,
dass der Schenkel 26 nicht vollständig geradlinig ist und in
der Horizontalen verläuft,
sondern der Dachkrümmung
in Fahrzeugquerrichtung folgt. Der Rahmen 25 umfasst des
weiteren zwei Schenkel 27 und 28, die sich jeweils
von den Enden des Schenkels 26 aus senkrecht zu diesem
erstrecken. Vor Beginn des Schwenkvorgangs oder kurz danach befinden
sich die Schenkel 27, 28 in einer vertikalen Lage.
Das in 3 gezeigte jeweils untere, freie Ende 29 bzw. 30 der
Schenkel 27, 28 ist an der Rückseite der Fahrgastzelle 12 angelenkt.
Bei dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel
befindet sich der Anlenkpunkt etwa in Höhe des oberen Rands der Seitenbordwände 22, 23,
also etwa in der Mitte zwischen der Oberkante des Fahrzeugdaches 14 und
der Ladefläche 20.
-
Nach
dem Schwenken des Rahmens 25 nach unten kann das Dachpaket
aus den Dachteilen 14a, 14b nach vorn verschwenkt
(Pfeil E in 4) werden, bis es an der Rückseite
der Fahrgastzelle 12 (in etwa parallel zur abgesenkten
Heckscheibe 13) anliegt und damit sehr wenig Ladevolumen
auf der Ladefläche 20 beansprucht.
Selbstverständlich
kann dieser Schwenkvorgang auch bereits während des Schwenkens des Rahmens 25 nach
unten durchgeführt
werden. Die Fahrgastzelle 12 ist nun nach oben und hinten
offen, d. h., die Umwandlung des Pick-ups in ein Cabrio ist vollendet.
Die Heckscheibe 13 kann dann bei Bedarf wieder ganz oder
teilweise nach oben gefahren werden, um als Windschott zu dienen.
-
Damit
das Fahrzeugdach 14 während
der Anfangsphase des Verschwenkens optimal geführt ist, ist in jedem der Dachlängsholme 18, 19 eine
Führungsschiene 17 vorgesehen.
-
Alternativ
zur vorstehend beschriebenen Umwandlung ist es auch möglich, dass
die Heckscheibe 13 in ihrer nach oben gefahrenen Position verbleibt,
wobei dann das Fahrzeugdach 14 am hinteren Rand 15 leicht
angehoben wird, bevor es über die
Heckscheibe 13 hinweg nach unten geschwenkt wird.
-
Wie
aus der vorstehenden Beschreibung ersichtlich ist, erfolgt das Transformieren
von Pick-up zu Cabrio (und umgekehrt) sehr unproblematisch durch
reine Translationsbewegungen und einfache Schwenkbewegungen des
Fahrzeugdaches, d. h., ist sind keinerlei komplizierte Bewegungsabläufe des Fahrzeugdaches
erforderlich. Selbstverständlich kann
die Handhabung und der Komfort bei der beschriebenen Umwandlung
verbessert werden, wenn diese Umwandlung vollautomatisch, d. h.
motorbetrieben, erfolgt. Die hierfür erforderlichen Motoren etc.
sind der besseren Übersichtlichkeit
halber nicht zeichnerisch dargestellt.
-
Das
Dachteil 14a kann auf seinem Verschiebeweg über das
Dachteil 14b in jeder seiner Zwischenstellungen zwischen
der Anfangsstellung und der Endstellung angehalten und gegebenenfalls
festgelegt werden. Damit ist es möglich, die Funktionalität eines
Schiebedaches zu realisieren.
-
5 zeigt
eine zweite Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Zur Umwandlung des Pick-ups in ein Cabrio
wird zunächst
das vordere Dachteil 14a abgesenkt und unter das hintere
Dachteil 14b nach hinten verschoben. Diese Verschiebbarkeit
des vorderen Dachteiles 14a relativ zum hinteren Dachteil 14b entspricht
der normalen Funktion eines innengeführten Schiebedaches und ist
unabhängig
von der Umwandelbarkeit des Pick-ups in ein Cabrio. Sie kann auch
bei der ersten Ausführungsform
statt des außengeführten Schiebedaches
eingesetzt werden. Bei dieser zweiten Ausführungsform ist der obere Rand 16 der
Heckscheibe 13 über
Gelenke mit dem hinteren Ende 15 des Fahrzeugdaches 14 (bzw.
des hinteren Dachteiles 14b) verbunden, und der untere
Rand 11 der Heckscheibe 13 ist an der Rückseite
der Fahrgastzelle 12 angelenkt. Die Heck scheibe 13 übernimmt
hier die Funktion des Rahmens 25. Der Schwenkvorgang selbst
erfolgt dann wie bei der ersten Ausführungsform.
-
Als
weitere Variante kann die Dachschwenkeinrichtung 24 anders
als bei der ersten und der zweiten Ausführungsform in Form von zwei
Armen ausgestaltet sein, die in etwa den vertikalen Schenkeln 27, 28 entsprechen,
ohne dass diese beiden Schenkel 27 und 28 durch
einen horizontalen Schenkel 26 verbunden sind. Die beiden
Arme sind dann direkt an dem hinteren Rand 15 des Fahrzeugdaches 14 angelenkt.
-
In
der vorstehenden Beschreibung wurde davon ausgegangen, dass das
Fahrzeugdach 14 in die beiden Dachteile 14a und 14b unterteilt
ist. Wenn die Funktionalität
eines Schiebedaches nicht gewünscht
oder erforderlich ist und das Fahrzeugdach keine zu große Länge aufweist,
kann das Fahrzeugdach selbstverständlich auch einteilig sein.
In diesem Fall ist der vordere Teil des Fahrzeugdaches 14,
der in der nach hinten bzw. unten geschwenkten Stellung hinter der
Heckscheibe 13 zu liegen kommt, zweckmäßigerweise transparent, um
die Sicht nach hinten durch die Heckscheibe 13 hindurch
nicht zu behindern.
-
- 11
- unterer
Rand von 13
- 12
- Fahrgastzelle
- 13
- Heckscheibe
- 14
- Fahrzeugdach
- 14a
- vorderes
Dachteil
- 14b
- hinteres
Dachteil
- 15
- hinterer
Rand von 14
- 16
- oberer
Rand von 13
- 17
- Führungsschiene
- 18,19
- Dachlängsholm
- 20
- Ladefläche
- 21
- hintere
Bordwand
- 22,23
- Seitenbordwand
- 24
- Dachschwenkeinrichtung
- 25
- C-förmiger Rahmen
- 26
- horizontaler
Schenkel
- 27,28
- vertikaler
Schenkel
- 29,30
- freies
Ende von 27 bzw. 28
- A
- Absenkrichtung
Heckscheibe
- B
- Verschiebebeweg.
Dachteil
- C
- Verschiebebeweg.
Dachteil
- D
- Schwenkrichtung
Dach
- E
- Schwenkrichtung
Dach