DE1032052B

DE1032052B - Mehrwege- bzw. Steuerventil mit Betaetigung durch das auf einen Kolben od. dgl. wirkende durchfliessende Medium und Steuerung ueber ein druckentlastetes elektromagnetisches Hilfsventil

Info

Publication number: DE1032052B
Application number: DEH20360A
Authority: DE
Inventors: Erich Ruchser
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1954-05-22
Filing date: 1954-05-22
Publication date: 1958-06-12

Description

DEUTSCHES

Es sind Durchflußventile bekannt, bei denen das Verschlußstück durch den Mediumdruck über ein elektromagnetisch gesteuertes Hilfsventil betätigt wird. Dabei ist das Hilfsventil druckentlastet. Diese Druckentlastung ist aber nachteilig, weil die Entlastungsräume nach außen gegen die Atmosphäre abgedichtet sein müssen und daher zu große Betätigungskräfte erfordern. Die Entlastung ist daher wenig wirksam.

Die Erfindung hat die Beseitigung vorstehender Nachteile zur Aufgabe. Sie hat weiterhin zur Aufgabe, das Ventil unabhängig zu machen von federnden Mitteln und ihrer Einstellung. Diese Aufgaben werden nach der Erfindung dadurch gelöst, daß bei den eingangs erwähnten Ventilen dem Hilfsventil ein Hilfsquerschnitt zugeordnet ist, der mit seiner Abdichtung in seiner Gehäuseführung den oberhalb des Hilfsventil liegenden Arbeitsraum in einen unteren mit dem Druckraum über dem Kolben od. dgl. in Verbindung stehenden und einen oberen Arbeitsraum aufteilt, wobei der obere Arbeitsraum mit dem Vordruck über eine an sich bekannte axiale Bohrung des Hilfsventils in Verbindung steht.

Die erfindungsgemäße Ausbildung ergibt ein in allen Ventilstellungen vollkommen entlastetes Ventil. Da zudem auch die Dichtungen entlastet sind, ist ein Betrieb mit einem Antriebsmagneten kleiner Leistung möglich. Es ist infolge der geringen Massenträgheit außerdem auch eine kurze Umschaltzeit und eine hohe Schalthäufigkeit erreichbar.

Die Erfindung kann dahingehend weitergebildet werden, daß das Hilfsventil mit dem Hilfsquerschnitt lös- und einstellbar in dem Anker des Elektromagneten befestigt ist, der Hilfsquerschnitt kolbenartig ausgebildet und sein Querschnitt größer ist als der Sitzquerschnitt des Hilfsventil. Dadurch wird eine federlose Ausbildung sowie eine Anpassung an verschiedene Drücke bzw. Schaltzeiten durch Auswechseln des Hilfsquerschnitts erreicht. Letzteres kann noch dadurch erleichtert werden, daß das Hilfsventil mit dem Hilfsquerschnitt lösbar verbunden ist. Das Hilfsventil kann als Dreiwegeventil mit zwei Sitzen ausgebildet sein.

Der untere Arbeitsraum wird bei dem erfindungsgemäßen Ventil zweckmäßigerweise mit der Abflußseite verbunden. Zur Aufnahme des Hilfsquerschnitts dient ein Gehäuseteil, der als lösbarer Einsatz in das Ventilgehäuse eingesetzt ist und der die Führung und Zentrierung der beweglichen Teile übernimmt. Er ist gemeinsam mit den Magnetteilen an dem Ventilgehäuse befestigt. Der Anker des Elektromagneten kann innerhalb eines Führungsrohres mit Spiel gelagert sein.

Wie im einzelnen die Erfindung ausführbar ist, Mehrwege- bzw. Steuerventil

mit Betätigung durch das auf einen Kolben od. dgl. wirkende durchfließende Medium und Steuerung über ein druckentlastetes elektromagnetisches Hilfsventil

Anmelder:

Erich Herion,

Stuttgart-Frauenkopf, Distlerstr. 21-22

Erich Ruchser, Meimsheim (Württ.), ist als Erfinder genannt worden

zeigt mit den für sie wesentlichen Teilen das Ausführungsbeispiel in der Zeichnung in einem Längsschnitt:

In dem Ventilgehäuse 1 sind der Einlaß 2 und die Auslässe 3 und 4 vorgesehen, wobei im Innern in bekannter Weise ein scheibenförmig ausgebildetes Verschlußstück für die Absperrung der einzelnen Querschnitte vorgesehen ist. Dieses Verschluß stück wird durch den Kolben 6 betätigt, und zwar über das Hilfsventil 7, dessen Querschnitt α die Leitung 8 mit dem Druckraum 9 verbindet, und zwar erfolgt diese Verbindung über die Leitung 10, welche in dem Raum 11 einmündet.

Dem Hilfsventil 7 ist ein Hilfsquerschnitt 12 mit größerem Durchmesser A nachgeschaltet, wobei dieser kolbenartig ausgebildet und in einer Bohrung 13 des Gehäuses 1 oder eines besonderen Einsatzes 14 verschiebbar gelagert ist. Die Ober- und Unterseite dieses kolbenartigen Hilfsquerschnittes 12 ist jeweils von dem zu regelnden Medium beaufschlagt. In der dargestellten Stellung ist die Leitung 8 durch das Hilfsventil 7 vom Druckraum 9 getrennt und der mit dem Hilfsventil 7 verbundene Anker 15 des nicht näher dargestellten Schaltmagneten beispielsweise stromlos. Wird der Anker 15 nach oben bewegt, so öffnet sich das Hilfsventil 7, und der untere Arbeitsraum 16 wird von dem Hilfsventil 7 abgeschlossen. Über die Leitungen 8, 10 wird dann der Druckraum 9 unter Druck gesetzt und das Hauptventil durch den Kolben 6 umgestellt.

Fällt der Anker 15 ab, dann baut sich in dem oberen Arbeitsraum 17 oberhalb des Hilfsquerschnittes 12 über die Längsbohrung 18 und das Spiel des Ankers 15 der Druck aus der Leitung 8 auf. Das Hilfsventil 7 wird in die untere Stellung übergeführt und in dieser

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gehalten, und zwar ohne daß dabei federnde Mittel notwendig werden.

Das bei der Aufwärtsbewegung des Kolbens 6 verdrängte Medium fließt über die Leitung 10 aus dem Arbeitsraum 9 über das mit Spiel in dem topfförmig ausgebildeten Gehäuseteil 14 gelagerte Ventilgestänge in den unteren Arbeitsraum 16 und von diesem über die Leitung 19 in Pfeilrichtung ab.

Durch entsprechende Bemessung des Hilfsquerschnittes 12 hat man es in der Hand, z. B. jede ge- ίο wünschte Schaltgeschwindigkeit für das Hilfsventil 7 festzulegen. Dadurch, daß der Einbau dieser Teile über das lösbare topfförmige Gehäuseteil 14 erfolgt, kann man, ohne an dem Grundventilaufbau etwas zu ändern, durch Auswechselung der Teile 12 und 14 die Ventilanordnung auf jede gewünschte Schaltgeschwindigkeit auch nachträglich umstellen. Die topfartige Befestigung und Unterbringung dieser Teile ergibt den Vorteil, daß diese Teile gemeinsam, gegebenenfalls mit dem Schaltmagneten, über eine einzige Be- ao festigung 20 auf dem Gehäuse 1 festgelegt werden können.

In den Fällen, in denen das Hilfsventil 7, beispielsweise über den Magnetanker 15 durch eine Rückstellkraft noch belastet sein soll, bietet die Einrichtung nach der Erfindung den Vorteil, daß sie bei einem Versagen der Rückstellkraft, die in der Regel als Feder ausgebildet sein wird, trotzdem in gewissen Grenzen weiterarbeitet und nicht vollständig ausfällt.

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Claims

PATENTANSPBÜCHE:

1. Mehrwege- bzw. Steuerventil mit Betätigung durch das auf einen Kolben od. dgl. wirkende durchfließende Medium und Steuerung über ein druckentlastetes elektromagnetisches Hilfsventil, gekennzeichnet durch einen dem Hilfsventil (7) zugeordneten Hilfsquerschnitt (12), der mit seiner Abdichtung in seiner Gehäuseführung (14) den oberhalb des Hilfsventil (7) liegenden Arbeitsraum in einen unteren (16), mit dem Druckraum (9) über dem Kolben (6) od. dgl. in Verbindung stehenden, und einen oberen Arbeitsraum (17) aufteilt, wobei der obere Arbeitsraum (17) mit dem Vordruck über eine an sich bekannte axiale Bohrung (18) des Hilfsventil (7) in Verbindung steht.

2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Hilfsventil (7) mit dem Hilfsquerschnitt lös- und einstellbar in dem Anker (15) des Elektromagneten befestigt ist, der Hilfsquerschnitt (12) kolbenartig ausgeführt und größer (A) als der Sitzquerschnitt (a) des Hilfsventil (7) ist.

3. Ventil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Hilfsventil (7) als Dreiwegeventil mit zwei Sitzen ausgebildet ist.

4. Ventil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Arbeitsraum (16) mit der Abflußseite (4) verbunden ist.

5. Ventil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gehäuseteil (14) als lösbarer Einsatz in das Ventilgehäuse (1) eingesetzt ist, der die Führung und Zentrierung der beweglichen Teile (7, 12) übernimmt und gemeinsam mit den Magnetteilen an dem Ventilgehäuse (1) befestigt ist.

6. Ventil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker (15) des Elektromagneten innerhalb eines Führungsrohres mit Spiel gelagert ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 730 229, 910 858;
USA.-Patentschriften Nr. 2 543 010, 2 569 027.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen