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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren gemäß Oberbegriff
des Anspruches 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens.
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Gemäß einem bekannten Verfahren
wird das Fadenende aus einer Bereitschaftsstellung im Fadenabzugsrohr
einer Offenend-Spinnvorrichtung durch rasches Zurückdrehen
von Hilfswalzen auf die Fasersammelfläche der Offenend-Spinnvorrichtung zurückgeliefert
(
DE 27 11 554 A1 ).
Durch Umschalten der Drehrichtung der Hilfswalzen wird sodann der angesponnene
Faden wieder aus der Offenend-Spinnvorrichtung abgezogen. Die Rückliefergeschwindigkeit
und auch die Zeit bis zum Einsetzen des Fadenabzuges hängen dabei
von der zu beschleunigenden Masse der Hilfswalzen ab. Insbesondere
bei den heutzutage üblichen
hohen Drehgeschwindigkeiten der als Spinnrotoren ausgebildeten Spinnelementen
und den kleinen Rotordurchmessern ist die Zeit, während welcher
das auf die Fasersammelfläche
(Rotorrille) rückgelieferte
Fadenende bis zum Einsetzen des Spinnabzuges auf der Fasersammelfläche verbleiben
kann, sehr kurz bemessen und kann durch die bekannte Vorrichtung
nicht oder nur mit Mühe
eingehalten werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es daher, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit
deren Hilfe es auf einfache Weise möglich ist, die Verweilzeit
des Fadenendes auf der Fasersammelfläche in der gewünschten
Weise kurz zu halten und damit einen Ansetzen hoher Qualität zu erzielen.
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Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Auf diese Weise erfolgen
die Rücklieferung
des Fadenendes in die Offenend-Spinnvorrichtung einerseits und der
Anspinnabzug andererseits durch unterschiedliche Mittel. Durch die
vorteilhafterweise pneumatisch bewirkte Fadenrücklieferung an das Oftenend-Spinnelement
erreicht das Fadenende die Fasersammelfläche der Oftenend-Spinnvorrichtung in
kürzestmöglicher
Zeit. Außerdem
kann das den Anspinnabzug durchführende
Hilfswalzenpaar auf diese Weise hinsichtlich des Zeitpunktes für das Einsetzen
des Anspinnabzuges als auch im Hinblick auf seine Drehgeschwindigkeit
unabhängig
von der Anspinnrücklieferung
des Fadenendes gesteuert werden. Dies ermöglicht die Erzielung hochwertiger
Ansetzer.
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Vorzugsweise wird die Größe der zwischengespeicherten
Fadenlänge
je nach der Größe der Fasersammelfläche, z.
B. des Durchmessers eines Spinnrotors, unterschiedlich festgelegt,
so dass für das
Anspinnen stets optimale Verhältnisse
vorliegen.
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Wird das Fadenende bei seiner Rücklieferung
bis in den Wirkungsbereich der Saugluftströmung in eine gegenüber der
Offenend-Spinnvorrichtung festgelegte Bereitschaftsstellung gebracht,
so wird erreicht, dass unabhängig
von den veränderbaren
geometrischen Verhältnissen,
insbesondere der Dimensionen, der Offenend-Spinnvorrichtung eine Anpassung
hieran lediglich durch Änderung
einer einzigen Größe, nämlich der
Bemessung der im Fadenspeicher zwischenzuspeichernden Anspinn-Fadenlänge, erforderlich
ist. Da der Faden bei seiner Freigabe durch den Fadenspeicher praktisch
trägheitslos
der in die Oftenend-Spinnvorrichtung eintretenden Saugluftströmung folgt,
führt eine
unterschiedliche Bemessung der zwischengespeicherten Fadenlänge zu keinerlei
Nachteilen bei der Anspinnrücklieferung
des Fadenendes auf die Fasersammelfläche der Offenend-Spinnvorrichtung.
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Wird zum Freigeben des vorzugsweise pneumatisch
zwischengespeicherten Fadens die Wirkung der die Fadenspeicherung
bewerkstelligenden Luftströ mung
aufgehoben oder in ihrer Wirkrichtung umgekehrt, so wird ein äußerst rasches
Freigeben des Fadens für
seine Anspinnrücklieferung
erreicht.
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Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist zwischen den beiden Hilfswalzenpaaren, die für die Fadenrücklieferung
zur Offenend-Spinnvorrichtung
zum Einsatz gelangen, ein insbesondere pneumatischer Fadenspeicher
vorgesehen, der ebenso wie diese beiden Hilfswalzenpaare mit einer
gemeinsamen Steuervorrichtung in Verbindung stehen. Diese Steuervorrichtung
steuert während
des Anspinnvorganges die genannten Elemente in der Weise, dass die
gewünschte
Fadenverweilzeit auf der Fasersammelfläche sichergestellt wird. An
Stelle des pneumatischen Fadenspeichers kann der Faden auch mechanisch,
zum Beispiel mit einem Tänzerbügel oder
mit einem elektromotorisch angetriebenen Rückhalteelement zurück gehalten werden.
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In zweckmäßiger Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
kann vorgesehen werden, dass die Steuervorrichtung eine Einstellvorrichtung
aufweist, mit deren Hilfe die Größe der für die Anspinnrücklieferung
des Fadenendes gewünschten
Fadenlänge
zwischengespeichert werden kann. Eine solche Neueinstellung ist
insbesondere dann vorteilhaft, wenn Spinnelemente mit unterschiedlichen
Größen ihrer
Fasersammelfläche
wahlweise zum Einsatz gelangen.
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Um ein rasches Rückliefern des Fadenendes an
die Fasersammelfläche
zu erreichen, ist vorzugsweise der Fadenspeichervorrichtung eine
Stellvorrichtung zugeordnet, die gemäß Anspruch 9 ausgebildet sein
kann.
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Die vorliegende Erfindung ermöglicht eine äußerst rasche
Rücklieferung
des Fadens auf die Fasersammelfläche
einer Offenend-Spinnvorrichtung und ein unabhängig von dieser Fadenrücklieferung einsetzendes
Abziehen des angesponnenen Fadens von der Fasersammelfläche. Dabei
kann sogar zur Berücksichtigung
der Beschleunigung des den Anspinnabzug bewirkenden Hilfswalzenpaares
vorgesehen werden, dass dieser Abzug einsetzt, noch bevor das auf
die Fasersammelfläche
rückzuliefernde Fadenende
die Fasersammelfläche
erreicht hat. Dabei ist die für
die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
erforderliche Vorrichtung gemäß der Erfindung
einfach und platzsparend im Aufbau und kostengünstig.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird nachstehend mit Hilfe einer Zeichnung erläutert, welche in schematischer
Weise die für
die Anspinnrücklieferung
erforderlichen Elemente der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeigt.
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Mit einer gestrichelten Linie ist
links in der Abbildung eine Offenend-Spinnmaschine 1 gekennzeichnet.
Diese weist in der Regel eine Vielzahl gleichartig aufgebauter Offenend-Spinnvorrichtungen 10 auf,
welche an eine Unterdruckleitung 11 angeschlossen sind
und ein Spinnelement 100 aufweist, welches bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel
als Spinnrotor ausgebildet ist. Andere Ausbildungen des Spinnelementes,
z. B. als elektrostatisch arbeitendes Spinnelement, als Luftspinnelement oder
als Friktionsspinnelement oder Friktionsspinnelementenpaar, sind
jedoch ebenfalls im Zusammenhang mit dem beschriebenen Gegenstand
möglich.
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Die Offenend-Spinnvorrichtung 10 weist
ferner u. a. eine nicht gezeigte Faserbandzuführöffnung auf, durch welche ihr
ein Faserband B zugeführt
wird, das in der Offenend-Spinnvorrichtung 10 zu Einzelfasern
aufgelöst
wird, welche einer Fasersammelfläche 101 zugeführt und
auf dieser abgelegt werden. Diese ist je nach Ausbildung des Spinnelementes 100 in entsprechend
unterschiedlicher Weise ausgebildet. Die Fasern werden fortlaufend
in ein Fadenende E eines kontinuierlich von der Offenend-Spinnvorrichtung 10 abgezogenen
Fadens F eingebunden, welcher die Offenend-Spinnvorrichtung durch
ein Fadenabzugsrohr 12 verlässt.
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Der gesponnene Faden F wird während des normalen,
d. h. ungestörten,
Spinnprozesses mit Hilfe eines Hauptabzugswalzenpaares 13 von
der Of fenend-Spinnvorrichtung 10 abgezogen und auf eine Spule
S aufgewickelt, die zu diesem Zweck auf einer angetriebenen Spulwalze 14 aufliegt.
Dabei passiert der Faden F einen Fadenspannungsausgleichsbügel 15.
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In der einzigen Figur ist rechts
mit einer strichpunktierten Linie eine Wartungsvorrichtung 2 dargestellt,
mit deren Hilfe u. a. nach einer Unterbrechung des Spinnvorganges
dieser in Form eines Anspinnvorganges wieder eingeleitet wird. Die
Wartungsvorrichtung 2 ist längs den Arbeitsstellen der Offenend-Spinnmaschine 1 verfahrbar,
um an diesen bei Bedarf erforderliche Wartungsarbeiten durchzuführen. Hierbei
kann es sich um das Auswechseln einer vollen Spule S gegen eine
Leerhülse,
um das Reinigen des Spinnelementes 100 und evtl. weiterer Elemente
der Offenend-Spinnvorrichtung 10 oder auch
um das Wiederanspinnen nach einer Spinnunterbrechung handeln.
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Für
die Durchführung
eines Anspinnvorganges weist die Wartungsvorrichtung 2u.
a. zwei Hilfswalzenpaare 20 und 21 auf, von denen
das erste Hilfswalzenpaar 20 in die Nähe der Oftenend-Spinnvorrichtung 10 gebracht
werden kann, um das Fadenende E in eine Bereitschaftsstellung P
im Wirkungsbereich des Saugluftstromes zu bringen, welcher aufgrund
des in der Offenend-Spinnvorrichtung 10 herrschenden Unterdruckes
in das Fadenabzugsrohr 12 eintritt. Das zweite Hilfswalzenpaar 21 dagegen
ist in einer größeren Entfernung
von der Oftenend-Spinnvorrichtung 10 angeordnet.
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Das erste Hilfswalzenpaar 20 ist
verschwenk- oder verschiebbar so gelagert, dass es aus einer nicht
gezeigten Ruhestellung in die in der Abbildung gezeigte Arbeitsstellung
gebracht werden kann. Diese Bewegung kann dabei für die Aufnahme
des Fadens F und für
das Präparieren
des Fadenendes E, um dieses in einen für das Anspinnen geeigneten Zustand
zu bringen, unterbrochen werden.
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Das zweite Hilfswalzenpaar 21 ist
so gelagert, dass es spätestens
nach Aufnahme des Fadens F in die gezeigte Arbeitsstellung gebracht
werden kann, und dient der Aufgabe, den durch Rückdrehen der Spule S freigegebenen
Faden F in Richtung Offenend-Spinnvorrichtung 10 zurückzuliefern,
wie später
noch näher
erläutert
wird. Für
diesen Antrieb der Spule S in Fadenrücklieferrichtung (Pfeil f1) sind ihr eine Spulenabhebevorrichtung
(nicht gezeigt) sowie eine Hilfsantriebsvorrichtung 22 zustellbar.
Die Hilfsantriebsvorrichtung 22 befindet sich auf der Wartungsvorrichtung 2 und
wird der Spule S in Abstimmung mit dem Anspinnvorgang zugestellt
und entsprechend angetrieben.
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Ein pneumatischer Fadenspeicher 23 kann dem
Fadenlauf zwischen den beiden Hilfswalzenpaaren 20 und 21 zugestellt
werden. Der Fadenspeicher 23 steht über eine Luftleitung 231 mit
einer Luftquelle 24 in Verbindung. In dieser Luftleitung 231 befindet
sich eine Stellvorrichtung 4, die beim gezeigten Ausführungsbeispiel
ein Absperrventil 40 aufweist, dessen Antriebsvorrichtung 41 über eine
Steuerleitung 31 mit einer Steuervorrichtung 3 in
Verbindung steht. Mit dieser steht über eine weitere Steuerleitung 35 auch
die Luftquelle 24 in steuermäßiger Verbindung.
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Mit der Steuervorrichtung 3 ist über eine Steuerleitung 33 auch
das erste Hilfswalzenpaar 20 verbunden, während das
zweite Hilfswalzenpaar 21 mit der Steuervorrichtung 3 mit
Hilfe einer Steuerleitung 34 verbunden ist. Es versteht
sich von selbst, dass auch die Hilfsantriebsvorrichtung 22 für die Spule
S sowie die Antriebe für
die Gestänge
oder Hebel, welche die Hilfswalzenpaare 20 und 21 tragen,
ebenfalls mit Hilfe weiterer, nicht gezeigter Steuerleitungen mit
der Steuervorrichtung 3 verbunden sind. Auf ihre Darstellung
wurde zugunsten der Übersichtlichkeit
der Darstellung verzichtet.
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Die Steuervorrichtung 3 dient
nicht nur der Steuerung der zuvor erwähnten Elemente, sondern kann
während
des Anspinnvorganges oder auch anderer Wartungsvorgänge (z.
B. einen Spulenwechsel) verschiedene, hier nicht er wähnte Elemente steuern
und zu diesem Zweck über
entsprechende, ebenfalls nicht gezeigte Steuerleitungen mit diesen Elementen
und/oder weiteren Steuervorrichtungen in Verbindung stehen.
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Ist nach einer gewollten oder ungewollten Unterbrechung
des normalen Spinnvorganges der normale Spinnvorgang wieder aufzunehmen,
so ist zunächst
ein sogenannter Anspinnvorgang durchzuführen, welcher mit Hilfe der
erwähnten
Steuervorrichtung 3 gesteuert wird.
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Zunächst wird die Wartungseinrichtung 2 zu der
zu wartenden Offenend-Spinnvorrichtung 10 gebracht,
was durch das Patrouillieren längs
der Offenend-Spinnmaschine 1, mit Hilfe einer bei Auftreten einer
Störung
des Spinnbetriebes ansprechenden Rufeinrichtung der betroffenen
Offenend-Spinnvorrichtung 10 oder
gegebenenfalls auch manuell durchgeführt werden kann.
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Wenn der durchzuführende Anspinnvorgang der Behebung
eines Fadenbruches dient, so wird zunächst auf der Spule S das Fadenende
gesucht und in üblicher
Weise von dieser abgezogen, so dass der Faden F in an sich bekannter
Weise durch die beiden Hilfswalzenpaare 20 und 21 aufgenommen
werden kann.
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Nach der Fadenaufnahme wird das Hilfswalzenpaar 20 an
einer Fadenendenpräpariervorrichtung
(nicht gezeigt) vorbeibewegt, wo das Fadenende E eine für das Anspinnen
erforderliche Form und Länge
erhält.
Schließlich
erreicht das Hilfswalzenpaar 20 den Bereich oberhalb des
Fadenabzugsrohres 12. Durch entsprechenden Antrieb der
beiden Hilfswalzenpaare 20 und 21 in Rücklieferrichtung (Pfeil
f2) wird dabei dafür gesorgt, dass der Faden F einerseits
bis in die bereits erwähnte
Bereitschaftsstellung P in nächster
Nähe des
Fadenabzugsrohres 12 und damit in den Wirkungsbereich des
Luftstromes gelangt, welcher aufgrund des Anschlusses der Offenend-Spinnvorrichtung 10 an
die Unterdruckleitung 11 von der Offenend-Spinnvorrichtung 10 durch das
Fadenabzugsrohr 12 angesaugt wird, und andererseits zwischen
den beiden Hilfswalzenpaaren 20 und 21 einen definierten
Fadenlauf L einnimmt. Wenn der Faden F diesen Zustand erreicht hat,
werden die beiden Hilfswalzenpaare 20 und 21 stillgesetzt,
halten jedoch den Faden F weiterhin in ihrer Klemmlinie geklemmt.
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Wenn sich der Fadenspeicher 23 nicht
aufgrund seiner Anordnung in der seine Wartungsstellung einnehmenden
Wartungsvorrichtung 2 ohnehin in einer solchen Position
befindet, in welcher sich seine Mündung 230 in unmittelbarer
Nähe des
Fadenlaufs L befindet, so wird spätestens jetzt der pneumatische
Fadenspeicher 23 in eine derartige Position gebracht. Sodann
wird das zweite Hilfswalzenpaar 21 erneut in Rücklieferrichtung
(Pfeil f2) angetrieben. Auf diese Weise
entsteht bei weiterhin stillstehendem ersten Hilfswalzenpaar 20 zwischen
den beiden Hilfswalzenpaaren 20 und 21 ein Fadenüberschuss, der
aufgrund des im pneumatischen Fadenspeicher 23 herrschenden
Unterdruckes in Form einer Fadenschleife G in den Fadenspeicher 23 gesaugt
wird. Dieser steht über
das ihm zugeordnete Absperrventil 40 der Stellvorrichtung 4 mit
der Steuervorrichtung 3 in Verbindung, welche diesen Unterdruck
im Fadenspeicher 23 dadurch erzeugt, dass in zeitlich abgestimmter
Weise auf den Anspinnvorgang das Absperrventil 40 geöffnet wird.
Hat die Fadenschleife G eine vorgegebene Größe erreicht, so wird auch das zweite
Hilfswalzenpaar 21 stillgesetzt.
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In zeitlicher Abstimmung mit der
in bekannter Weise wieder aufgenommenen Faserzufuhr zum Spinnelement 100 werden
nun die Klemmwirkung des ersten Hilfswalzenpaares 20 aufgehoben
und das Absperrventil 40 der Stellvorrichtung 4 geschlossen.
Durch die hierdurch bewirkte Aufhebung der Saugwirkung im Fadenspeicher 23 wird
die bisher im pneumatischen Fadenspeicher 23 zwischengespeicherte
Fadenlänge
des Fadens F, dessen Fadenende E sich bereits im Einflußbereich
des in die Offenend-Spinnvorrichtung 10 eingesaugten Luftstromes befindet,
schlagartig freigegeben. Das Fadenende E, das bis jetzt seine Bereitschaftsstellung
P eingenommen hatte, ge langt hierdurch mit Hilfe dieses Saugluftstromes
auch schlagartig auf die Fasersammelfläche 101. Hier bindet
das Fadenende E die der Fasersammelfläche 101 zugeführten Fasern
ein. In zeitlicher Abstimmung hiermit wird das Hilfswalzenpaar 21 in
Drehung versetzt, dieses Mal jedoch in Abzugsrichtung (Pfeil f3). Der sich durch Einbindung von fortlaufend
der Fasersammelfläche 101 zugeführten Fasern
neu bildende Faden F wird somit zunächst mit Hilfe dieses zweiten
Hilfswalzenpaares 21 abgezogen. Wenn der durch dieses zweite
Hilfswalzenpaar 21 bewirkte Fadenabzug seine Sollgeschwindigkeit erreicht
hat, wird der Faden F in üblicher
Weise in die Klemmlinie des maschinenseitigen Hauptabzugswalzenpaares 13 eingelegt
und vom Hilfswalzenpaar 21 freigegeben. Der Fadenabzug
erfolgt nun durch das Hauptwalzenpaar 13.
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Es versteht sich von selbst, dass
in Abstimmung mit dem Anspinnen auch die Spule S wieder auf die
Spulwalze abgesenkt und durch diese in Aufwickelrichtung (Pfeil
f4) angetrieben wird. Auch werden die Elemente,
welche zuvor mit dem Faden F oder der Spule S in Eingriff waren,
nun wieder in ihre Ruhestellungen innerhalb der Wartungsvorrichtung 2 zurückgebracht.
Sodann kann die Wartungseinrichtung 2 die gewartete Offenend-Spinnvorrichtung 10 verlassen,
um zu einer anderen Arbeitsstelle zu fahren und dort notwendige
Wartungsarbeiten durchzuführen.
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Für
einen Anspinnvorgang nach einem Auswurf einer vollen Spule S und
ihrem Ersatz durch eine Leerhülse
kann in der Wartungsvorrichtung 2 gegebenenfalls eine spezielle
Anspinnspule (nicht gezeigt) vorgesehen sein, von welcher ein Anspinnfaden
abgezogen und in die beiden Hilfswalzenpaare 20 und 21 eingelegt
wird. Das Anspinnen erfolgt auch in diesem Fall in der vorstehend
beschriebenen Weise, wobei jedoch im Unterschied mit dem vorstehend beschriebenen
Verfahren in Abstimmung mit dem Anspinnvorgang der neu gebildete
Faden F von dem von der Anspinnspule stammenden Fadenabschnitt getrennt
und an die Leerhülse übergeben
werden muss.
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Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die Vorrichtung
gemäß der Erfindung
können
in vielfältiger
Weise abgewandelt werden, insbesondere durch Ersatz einzelner Merkmale
durch Äquivalente
oder durch andere Kombinationen von Merkmalen oder ihrer Äquivalente.
So wurde zuvor ein Ausführungsbeispiel
beschrieben, bei dem auf der verfahrbaren Wartungsvorrichtung 2 eine
eigene Luftquelle 24 in Form eines Ventilators angeordnet
ist. Statt eines solchen Ventilators kann jedoch auch vorgesehen
sein, dass die Wartungsvorrichtung 2 über eine nicht gezeigte Leitung
mit einer maschinenseitigen Saugluftleitung in Verbindung gebracht
werden kann.
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In alternativer Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
kann für
die Fadenfreigabe vorgesehen werden, dass der Unterdruck nicht lediglich abgeschaltet
wird, wie dies im Zusammenhang mit dem Absperrventil 40 beschrieben
wurde, sondern dass der Fadenspeicher 23 für die Fadenfreigabe
mit Überdruck
beaufschlagt wird, so dass die für
die Anspinnrücklieferung
erforderliche Fadenfreigabe mit Hilfe einer Überdruck-Luftströmung bewirkt
wird. Zu diesem Zweck weist die Stellvorrichtung 4 zwischen dem
Absperrventil 40 und der Luftquelle 24 ein Umschaltventil 42 auf
(in der Abbildung gestrichelt dargestellt), mit dessen Hilfe die
Luftleitung 231 wahlweise mit einer Unterdruckleitung 240,
die mit der Unterdruckseite der Luftquelle 24 verbunden
ist, oder mit einer Überdruckleitung 241 verbunden
werden kann, die mit der Überdruckseite
der Luftquelle 24 in Verbindung steht. Entsprechende mit
der Atmosphäre
verbundene Öffnungen
zum Abblasen der durch die Luftquelle 24 angesaugten Saugluft,
wenn der Fadenspeicher 23 mit der Unterdruckleitung 240 verbunden
ist, bzw. zum Ansaugen von Luft, wenn der Fadenspeicher 23 mit
der Überdruckleitung 241 verbunden
ist, sind der Übersichtlichkeit
halber nicht dargestellt. Dem Umschaltventil 42 ist ebenfalls
eine Antriebsvorrichtung 43 zugeordnet, welche über eine Steuerleitung 32 mit
der Steuervorrichtung 3 in Verbindung steht.
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Wenn bei stillstehendem ersten Hilfswalzenpaar 20 das
zweite Hilfswalzenpaar 21 den Faden F zurückliefert,
damit ein Fadenüberschuss
entsteht, wel cher durch den pneumatischen Fadenspeicher 23 gespeichert
wird, so wird das Umschaltventil 42 mit Hilfe seiner Antriebsvorrichtung 43 so
gesteuert, dass die Luftleitung 231 mit der Unterdruckleitung 240 verbunden
wird. Diese Verbindung wird solange aufrechterhalten, bis im Fadenspeicher 23 eine
für die
Anspinnrücklieferung
ausreichend große
Fadenschleife G gebildet und das zweite Hilfswalzenpaar 21 stillgesetzt
worden sind. Um den Faden F für
sein schlagartiges Ansaugen durch den in der Offenend-Spinnvorrichtung 10 herrschenden
Unterdruck freizugeben, wird durch entsprechende Ansteuerung durch
die Steuervorrichtung 3 das Umschaltventil 42 in
seine andere Betriebsstellung gebracht, in welcher es die Luftleitung 231 mit
der Überdruckleitung 241 verbindet.
Auf diese Weise wird die Wirkrichtung der im Fadenspeicher 23 vorhandenen
Luftströmung
umgekehrt. Die Fadenschleife G wird somit aus dem Fadenspeicher 23 herausgeblasen
und in das Fadenabzugsrohr 12 der Offenend-Spinnvorrichtung 10 eingesaugt,
wo es auf die Fasersammelfläche 101 gelangt
und dort die sich ansammelnden Fasern einbindet. Durch entsprechend
zeitlich abgestimmtem Beginn des Fadenabzuges mit Hilfe des in Richtung des
Pfeiles f3 angetriebenen Hilfswalzenpaares 21 und Übernahme
des Fadenabzuges durch das Hauptabzugswalzenpaar 13 wird
der Anspinnvorgang abgeschlossen.
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Da die Luftströmung, welche im Fadenspeicher 23 und
vor dessen Mündung
wirksam ist, keine schädlichen
Auswirkungen hat, kann zwar prinzipiell auf das Absperrventil 40 verzichtet
und die Stellvorrichtung 4 durch die mit der Steuervorrichtung 3 verbundene
Luftquelle 24 gebildet werden, welche durch die Steuervorrichtung 3 entsprechend
ein- und ausgeschaltet wird, doch ist es in der Regel angebracht,
aus Wirtschaftlichkeitsgründen
und vor allem wegen der gewünschten
hohen Ansprechgeschwindigkeit ein solches Absperrventil 40 vorzusehen.
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Wie zuvor angegeben, wird im Fadenspeicher 23 eine
in ihrer Größe vorgegebene
Fadenschleife G gebildet. Die Fadenschleife G kann prinzipiell stets
die gleiche Größe aufweisen,
so dass auch das zweite Hilfswalzenpaar 21 stets eine gleiche
Anzahl von Umdrehungen durchführen
muss, um eine Fadenschleife G gewünschter Größe zu erzeugen.
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Oftmals ist jedoch vorgesehen, dass
ein Spinnelement 100 in Anpassung an das zu verspinnende
Fasermaterial oder auch zur Erzielung bestimmter Fadencharaktere
gegen ein anderes, für den
gewünschten
Zweck geeigneteres Spinnelement ausgewechselt wird. In entsprechender
Weise ist es dabei oftmals auch erforderlich, einen Deckel, welcher
ein das Spinnelement 100 aufnehmendes Gehäuse oder
das Spinnelement 100 bzw. ein Spinnelementenpaar direkt
abdeckt, mit auszuwechseln. Hierdurch ergeben sich geänderte geometrische
Verhältnisse.
In einfachster Weise kann die Größe der Fadenschleife
G auf einen Mittelwert festgelegt werden. Zweckmäßiger ist es jedoch, die Größe der Fadenschleife
G in Anpassung an die geänderten
geometrischen Verhältnisse
der Offenend-Spinnvorrichtung 10 einstellen zu können, wie
dies nachstehend beschrieben wird, so dass zur Erzielung optimaler
Anspinnverhältnisse
auch die Fadenschleife G unterschiedlich groß bemessen ist.
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Wenn beispielsweise das Spinnelement 100 als
Spinnrotor ausgebildet ist, so bedeutet dies, dass diese Fadenschleife
G insbesondere an den Durchmesser des zum Einsatz gelangenden Spinnrotors anzupassen
ist, indem bei kleineren Spinnrotoren eine kleinere Fadenschleife
G als bei größeren Spinnrotoren
vorgesehen wird und umgekehrt.
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Diese Anpassung der Größe der Fadenschleife
G an die gegenwärtigen
geometrischen Verhältnisse
der Offenend-Spinnvorrichtung 10 erfolgt mit Hilfe der
Steuervorrichtung 3, welche das zweite Hilfswalzenpaar 21 entsprechend
steuert.
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Zu diesem Zweck weist die Steuervorrichtung 3 gemäß dem gezeigten
Ausführungsbeispiel eine
Einstellvorrichtung 30 auf, um die erforderlichen Daten
eingeben zu können.
Die Eingabe kann in verschiedener Weise erfolgen, wobei die Einstellvorrichtung 30 in
entsprechend angepasster Weise ausgebildet ist. So können entsprechende
Tasten (nicht gezeigt) vorgesehen werden, mit deren Hilfe die erforderlichen
Eingaben in direkter oder indirekter Weise eingegeben werden können. Die
Einstellvorrichtung kann jedoch auch eine Vorrichtung zur Aufnahme und
zum Ablesen von Datenträgern,
z. B. einer CD-ROM, eines Datenträgerbandes, eines Chips etc.,
aufweisen.
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Um eine möglichst einfache Steuerung
der Fadenrücklieferung
zu erzielen, ist gemäß dem vorstehend
beschriebenen Verfahren nur eine einzige Größe variabel. Diesem Zweck dienlich
ist es, wenn die Rücklieferung
des Fadenendes E an bzw. in die Fadenabzugsdüse 12 immer gleich
groß gewählt wird
unabhängig
davon, welche Fadenlänge
für das eigentliche
Anspinnen im Fadenspeicher 23 zwischengespeichert werden
muss. In der bevorzugten Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der Faden F vor der Bildung eines Fadenüberschusses als zwischenzuspeichernde
Anspinnreserve mit seinem Fadenende E nicht nur in eine Bereitschaftsstellung
P in nächster
Nähe der
Fadenabzugsdüse 12 gebracht,
sondern diese Bereitschaftsstellung P ist gegenüber der Offenend-Spinnvorrichtung 10 unabänderlich
stets gleich festgelegt unabhängig
von den jeweils gegebenen geometrischen Verhältnissen.