DE10303597B4 - Karosseriebereich und Verfahren zur Montage des Karosseriebereichs - Google Patents
Karosseriebereich und Verfahren zur Montage des Karosseriebereichs Download PDFInfo
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Abstract
Karosseriebereich (1) eines Fahrzeuges umfassend – mindestens ein Karosserieblech (2), – eine innerhalb des Karosserieblechs (2) vorgesehene Öffnung (3), sowie – randseitig der Öffnung (3) vorgesehene Verbindungsmittel für – eine innerhalb der Öffnung (3) festlegbare Karosserieeinbaueinheit, die zweiteilig ausgelegt ist und mindestens einen Halterahmen (5) und ein Karosserieeinbauteil (8) umfasst, wobei das Karosserieeinbauteil (8) derart lösbar mit dem Halterahmen (5) verbunden ist, dass das Karosserieeinbauteil (8) erst nach einer Fixierung des Halterahmens (5) mit dem Karosserieblech (2) mit dem Halterahmen (5) verbunden werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Verbindungsmittel um eine randseitig der Öffnung (3) vorgesehene Falzlippe (4) handelt, die in eine korrespondierende Aufnahmekante (6) der Karosserieeinbaueinheit eingefalzt ist, wobei der Halterahmen (5) mit der Aufnahmekante (6) ausgestattet ist und wobei die Falzlippe (4) die Aufnahmekante (6) hinterschneidet.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft einen Karosseriebereich gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie ein Verfahren zur Montage eines Karosseriebereichs nach Anspruch 5.
- Ein gattungsgemäßer Karosseriebereich ist aus der
DE 33 01 072 C2 bekannt. Der darin beschriebene Karosseriebereich weist ein Karosserieblech mit einer Öffnung auf, die von einem sich nach innen erstreckenden, umlaufenden Flansch umgeben ist. In die Öffnung kann ein Muldenkörper eingesetzt werden, wobei Rastnasen des Muldenkörpers in Ausnehmungen des umlaufenden Flansches derart einrasten können, dass dadurch der Muldenkörper an dem Karosserieblech, festgelegt wird. An dem Muldenkörper ist ein Tankdeckel über ein Scharnier schwenkbar befestigt. Dabei sind der Tankdeckel und der Muldenkörper derart ausgebildet, dass der Tankdeckel nach dem Anbringen des Muldenkörpers an dem Karosserieblech mit dem Muldenkörper verbunden werden kann. - In der
DE 199 30 001 A1 wird eine Verbindung einer Außenhaut einer Tür mit einem als Kunststoffformteil ausgebildeten Türkörper offenbart. Dabei weist die Außenhaut einen abgekanteten Rand auf, der einen randseitigen Flansch des Türkörper umgreifen und mit diesem verklebt werden kann. Zur Erhöhung der Stabilität der Verbindung kann der Rand um den Flansch gebördelt werden. - Ein weiterer Karosseriebereich ist aus der
DE 102 07 507 A1 bekannt. Hier wird ein Fahrzeug-Karosseriebereich mit Innen- und Außenhaut, einer Ausnehmung in dieser und einem insbesondere als Griffmulde dienenden, durch die Ausnehmung zugänglicher Einsatz, wobei ein der Außenhaut zugekehrter Randbereich des Einsatzes von einer in Richtung Innenhaut weisenden, die Ausnehmung begrenzenden Abstellung der Außenhaut abgedeckt ist, offenbart. - Zwar stellt ein derartig gestalteter Karosseriebereich eine nicht sichtbare Verbindung mit einem Einsatz dar, als nachteilig in diesem Zusammenhang erweist es sich jedoch, dass die Abstellung lediglich als Zentrierflansch für den Einsatz dienen kann. Es sind weitere, insbesondere Klebe- oder Schweißverbindungen notwendig, um die notwendige Verbindung zwischen dem Karosseriebereich und dem Einsatz sicherzustellen.
- Hier setzt die vorliegende Erfindung an und macht es sich zur Aufgabe einen Karosseriebereich bereitzustellen, der grundsätzlich ohne weitere Verbindungsmittel, wie beispielsweise Klebstoff, auskommt.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Karosseriebereich mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Durch die Verwendung eines Karosseriebereichs, bei der als Verbindungsmittel eine randseitig der Öffnung angeordnete Falzlippe vorgesehen ist, die in eine korrespondierende Aufnahmekante der Karosserieeinbaueinheit eingefalzt ist, wird ein Karosseriebereich mit einem Verbindungsmittel bereitgestellt, welches durch die Falzung gewährleistete kraft- und/oder formschlüssige Verbindung überaus preiswert ist und darüber hinaus leicht zu montierenden ist, da die Verbindung zwischen dem Karosserieblech und der Karosserieeinbaueinheit ohne weitere Zusatzwerkstoffe, wie beispielsweise Klebstoffe, sondern lediglich durch Falzen hergestellt wird.
- Es ist weiterhin vorgesehen, die Karosserieeinbaueinheit zweiteilig, bestehend aus einem Halterahmen und einem innerhalb des Halterahmens vorgesehenen Karosserieeinbauteil, auszugestalten. Hierdurch wird die Möglichkeit eröffnet, unterschiedliche Materialien zu verwenden, insbesondere ein besonders vorteilhaftes Material für die Adapterkante des Halterahmens zu wählen, welches die kraftschlüssige Verbindung durch elastische Eigenschaften unterstützt.
- Zur Montageerleichterung ist erfindungsgemäß weiterhin vorgesehen, das Karosserieeinbauteil lösbar mit dem Halterahmen zu verbinden, so dass die Falzlippe leichter mit einem Falzwerkzeug erreicht werden kann. Somit kann erst nach einer Fixierung des Halterahmens mit dem Karosserieblech, das Karosserieeinbauteil mit dem Halterahmen, beispielsweise durch Verschrauben, verbunden werden.
- Vorteilhafterweise ragt die Falzlippe in einen von außerhalb des Fahrzeugs nicht sichtbaren Bereich des Karosseriebereichs hinein, so dass das Verbindungsmittel für einen Betrachter des Fahrzeugs insgesamt nicht sichtbar ist.
- In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass es sich bei der Falzlippe um eine Ausstellung des Karosseriebleches handelt. Es handelt sich hier um eine kostengünstige Maßnahme zur Bereitstellung einer Falzlippe, da diese direkt aus dem Karosserieblech geformt werden kann und somit bereits bei der Pressung, beispielsweise einer gesamten Heckklappe, berücksichtigt werden kann.
- Optional kann vorteilhafterweise eine Kleb-, Dicht- oder Dämmmasse zwischen der Falzlippe und der Aufnahmekante vorgesehen sein. Hierdurch wird neben der Klapperfreiheit ebenfalls ein wasserdichter Abschluss zwischen der Aufnahmekante und dem Karosserieblech gewährleistet.
- Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Verfahren zur Montage des erfindungsgemäßen Karosseriebereichs bereitzustellen, das unproblematisch und ohne hohen Montageaufwand ausgeführt werden kann.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 5 gelöst. Durch Einsetzen des Halterahmens in die Öffnung des Karosserieblechs, wobei die Falzlippe lediglich als Aufnahme für die korrespondierende Aufnahmekante des Karosserieeinbaueinheit dient und einem Einfalzen der Falzlippe in die korrespondierende Aufnahmekante in einem nächsten Verfahrensschritt, wird eine zuverlässige Verbindung zwischen der Karosserieeinbaueinheit und dem Karosserieblech bereitgestellt, die mit minimalem Montageaufwand auskommt.
- Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, die Aufnahmekante und die Falzlippe vor dem Einsetzen der Karosserieeinbaueinheit mit einem Kleb-, Dicht-, und/oder Dämmstoff zu beaufschlagen, um die Klapperfreiheit und Dichtigkeit zu verbessern.
- Die Erfindung wird anhand der folgenden Figuren erläutert. Darin zeigen
-
1 eine seitliche Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Karosseriebereichs; -
2 ein Karosserieeinbauteil für einen erfindungsgemäßen Karosseriebereich; -
3 ein Halterahmen für ein Karosserieeinbauteil; -
4 eine Heckklappe eines Kraftfahrzeugs mit einem erfindungegemäßen Karosseriebereich; -
5 eine seitliche Schnittansicht eines erfindungemäßen, jedoch unmontierten Karosseriebereichs. - Zunächst wird auf
1 bezug genommen. - Ein erfindungsgemäßer Karosseriebereich
1 umfasst im wesentlichen eine in einem Bereich eines Karosserieblechs2 vorgesehene Öffnung3 , die innenrandseitig mit einer Falzlippe4 ausgestattet ist, sowie eine innerhalb der Öffnung3 vorgesehene Karosserieeinbaueinheit. Die Karosserieeinbaueinheit besteht aus einem Halteelement5 , welches über eine außenrandseitig vorgesehene Aufnahmekante6 mit der Falzlippe4 durch eine Falzverbindung verbunden ist sowie einem innerhalb des Halteelements5 befestigten Karosserieeinbauteil8 . In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Karosserieeinbauteil8 um eine Kombination aus einer Griffmulde9 , in die über eine schwenkbare Abdeckklappe10 eingegriffen werden kann. - Weitere Details der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand einer schematischen Montageabfolge.
- Der Randbereich der Öffnung
3 ist zunächst, wie in4 gut zu erkennen, mit einer Falzlippe4 ausgestattet, die im wesentlichen senkrecht zu der Karosserieblechoberfläche ausgerichtet ist und in Richtung des Karosserieinneren des Fahrzeugs zeigt. Im wesentlichen kommt es darauf an, zunächst eine geeignete Falzlippe4 bereitzustellen, auf die das Halteelement5 mit seiner Aufnahmekante6 aufgesetzt werden kann. - In einem nächsten Montageschritt wird die Falzlippe
4 durch ein geeignetes Werkzeug derart eingefalzt, dass eine kraft- und formschlüssige Verbindung zwischen der Falzlippe4 und der Aufnahmekante6 zustande kommt. Die formschlüssige Verbindung wird im wesentlichen dadurch erzeugt, dass die Falzlippe4 nach dem Falzen in Richtung der Karosserieoberfläche gebogen wird und die Aufnahmekante6 im wesentlichen hinterschneidet. Des weiteren wird der Rückfedereffekt des Karosseriebleches ausgenutzt und die Aufnahmekante6 durch die gefalzte Falzlippe4 kraftschlüssig eingeklemmt. - Dementsprechend kann ein beliebiges Karosserieeinbauteil
8 in das Halteelement5 eingesetzt werden. - Des weiteren ist in der vorliegenden bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, die Aufnahmekante
6 oder den Bereich der Falzlippe4 mit einem Kleber7 zu beaufschlagen, so dass neben der kraft- und formschlüssigen Verbindung eine adhäsive Verbindung entsteht, die gleichermaßen einen geräuschdämmenden und abdichtenden Effekt hat. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Karosseriebereich
- 2
- Karosserieblech
- 3
- Öffnung
- 4
- Falzlippe
- 5
- Halterahmen
- 6
- Aufnahmekante
- 7
- Kleber
- 8
- Karosserieeinbauteil
- 9
- Griffmulde
- 10
- Abdeckklappe
Claims (6)
- Karosseriebereich (
1 ) eines Fahrzeuges umfassend – mindestens ein Karosserieblech (2 ), – eine innerhalb des Karosserieblechs (2 ) vorgesehene Öffnung (3 ), sowie – randseitig der Öffnung (3 ) vorgesehene Verbindungsmittel für – eine innerhalb der Öffnung (3 ) festlegbare Karosserieeinbaueinheit, die zweiteilig ausgelegt ist und mindestens einen Halterahmen (5 ) und ein Karosserieeinbauteil (8 ) umfasst, wobei das Karosserieeinbauteil (8 ) derart lösbar mit dem Halterahmen (5 ) verbunden ist, dass das Karosserieeinbauteil (8 ) erst nach einer Fixierung des Halterahmens (5 ) mit dem Karosserieblech (2 ) mit dem Halterahmen (5 ) verbunden werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Verbindungsmittel um eine randseitig der Öffnung (3 ) vorgesehene Falzlippe (4 ) handelt, die in eine korrespondierende Aufnahmekante (6 ) der Karosserieeinbaueinheit eingefalzt ist, wobei der Halterahmen (5 ) mit der Aufnahmekante (6 ) ausgestattet ist und wobei die Falzlippe (4 ) die Aufnahmekante (6 ) hinterschneidet. - Karosseriebereich (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Falzlippe (4 ) in einen von außerhalb des Fahrzeugs nicht sichtbaren Bereich hineinragt. - Karosseriebereich (
1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Falzlippe (4 ) um eine Abstellung des Karosseriebleches (2 ) handelt. - Karosseriebereich (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kleb-, Dicht-, oder Dämmstoff (7 ) zwischen der Falzlippe (4 ) und der Aufnahmekante (6 ) vorgesehen ist. - Verfahren zur Montage einer zweiteiligen, einen Halterahmen (
5 ) und ein Karosserieeinbauteil (8 ) umfassenden Karosserieeinbaueinheit in einen Karosseriebereich (1 ) gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verfahrensschritte: a. Einsetzen des Halterahmens (5 ) in die Öffnung (3 ) des Karosserieblechs (2 ), wobei die Falzlippe (4 ) lediglich als Aufnahme für die korrespondierende Aufnahmekante (6 ) der Karosserieeinbaueinheit dient; b. Einfalzen der Falzlippe (4 ) in die korrespondierende Aufnahmekante (6 ), so dass die Falzlippe (4 ) die Aufnahmekante (6 ) hinterschneidet; c. Einsetzen des Karosserieeinbauteils (8 ) in den Halterahmen (5 ); d. Verbinden des Karosserieeinbauteils (8 ) mit dem Halterahmen (5 ). - Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Einsetzen der Karosserieeinbaueinheit die Falzlippe (
4 ) oder die Aufnahmekante (6 ) mit Kleb-, Dicht-, oder Dämmstoff (7 ) beaufschlagt wird.
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