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Die Erfindung betrifft ein Fenster
oder eine Tür,
insbesondere für
ein Gebäude,
mit wenigstens einem Flügel,
der verschwenkbar an einem Blendrahmen angeordnet ist und mit einer
Antriebsvorrichtung zum selbsttätigen
Bewegen des Flügels
relativ zum Blendrahmen sowie eine Antriebsvorrichtung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 27.
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Die Idee des automatischen bzw. selbsttätigen Öffnens und
Schließens
von Fenstern und Türen (die
auch Klappen umfassen) von Gebäuden
ist aus dem Stand der Technik bekannt. So zeigt die
DE 41 31 762 einen Antrieb für einen
Flügel
einer Tür
oder einer Lüftungsklappe
oder dgl., bei welcher ein Antriebsgehäuse auf dem zu kippenden Flügel im oberen
horizontalen Holm angeordnet ist. Aus dem Antriebsgehäuse ist
wenigstens eine Kette herausgeführt,
welche derart ausgelegt ist, dass sie ein druckstabiles Element
bildet, welches beim Herausfahren aus dem Antriebsgehäuse den
Flügel öffnet. Das Schließen erfolgt
durch ein Einfahren der Kette.
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Dieser Antrieb arbeitet zwar zufriedenstellend.
Er verbraucht aber zu viel Bauraum, insbesondere, da die Ketten
relativ groß zu
dimensionieren sind, um die erforderliche Stabilität zu gewährleisten.
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Weiterhin problematisch ist, das
z.B. beim Drehöffnen
des Flügels
eine Entkopplung der Kette am Blend- und/oder Flügelrahmen notwendig ist, was unter
Umständen
mechanisch schwer zu realisieren und zu handhaben ist.
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Die
DE 199 49 940 A1 und die
DE 199 49 941 A1 betreffen
motorisch angetriebene Ausstellvorrichtungen für dreh- und kippbare Fenster,
bei welchen die Antriebsvorrichtung auf die Fenster aufgesetzt ist.
Die Antriebsvorrichtung greift mittels eines Mitnehmers in einen
Schieber des Rahmenfalzes am Flügelrahmen
ein, der mit Steuerzapfen versehen ist, die in eine Steuerkurve
des Lenkers der Ausstellvorrichtung eingreifen. Über die lineare Verschiebung der
Schieber wird der Steuerzapfen entlang der Steuerkurve (Kulisse)
geführt
und bewirkt so eine entsprechende Ausstellbewegung des Fensterflügels im oberen
horizontalen Bereich.
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Die Ausstell- wie auch die Schließbewegung des
Fensterflügels
erfolgen durch permanenten formschlüssigen Eingriff des Steuerzapfens
in die Steuerkurve des Ausstellarmes, was einerseits durch Reibung
einen erhöhten
Kraftaufwand des Antriebes erforderlich macht und andererseits das
Problem eines hohen Verschleißes
an den Führungsflächen der Steuerkurve
nach sich zieht.
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Besonders problematisch ist dabei
ferner, dass die Steuerkurve sehr nahe am flügelseitigen Anlenkpunkt des
Scherenlenkers vorzusehen ist und sich daraus ein ungünstiges
Hebelverhältnis
für die Öffnungsbewegung
und insbesondere die erforderlichen Schließflächen ergibt, was u.a. den erhöhten Kraftaufwand
bedingt.
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Während
der Öffnungsvorgang
kraftmäßig durch
die Dichtungen zwischen Blend- und Flügelrahmen und deren Vorspannung
sowie durch das Gewicht des bereits kippenden Flügels noch unterstützt wird,
wirken diese Kräfte
der Schließbewegung entgegen.
Durch das ungünstige
Hebelverhältnis
bzgl. der Lage der Kulissenführung
zum Blend rahmenanlenkpunkt des Scherenlenkers ist die Schließfunktion über den
Antrieb nicht oder nur schwer zu bewerkstelligen. Die Kräfte in der
Kulissenführung
steigen entsprechend verschleißfördernd an,
zudem ergeben sich Verformungen an der Ausstellvorrichtung, die
das exakte Schließen
verhindern.
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Die Erfindung möchte die vorstehenden Probleme
weitgehend lösen.
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Es ist daher die Aufgabe der Erfindung,
das gattungsgemäße Fenster
und die gattungsgemäße Tür mit einer
besonders kompakt realisierbaren und dennoch funktionssicheren Antriebsvorrichtung
zu versehen, die auf einfache Weise am Fenster oder der Tür untergebracht
werden kann. Es soll ferner eine entsprechende Antriebsvorrichtung
geschaffen werden.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe in Hinsicht auf
das Fenster oder die Tür
durch den Gegenstand des Anspruchs 1 und in Hinsicht auf die Antriebsvorrichtung
durch den Gegenstand des Anspruchs 27.
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Danach weist die Antriebsvorrichtung
einen Kraft- und Energiespeicher auf, welcher zum Öffnen des
Flügels
ausgelegt und angeordnet ist. Der Kraft- und Energiespeicher kann
besonders kompakt und raumsparend ausgelegt und am Fenster, insbesondere
am Flügel,
untergebracht werden und bietet eine hohe Einsatz- und Funktionssicherheit
sowie eine hohe Bewegungsgenauigkeit bei geringem Verschleiß.
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Die Erfindung eignet sich insbesondere
für Drehkipp-
oder Kipp- oder Klappfenster oder -türen und dabei zum Öffnen des
Flügels
in eine Lüftungsstellung.
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Besonders vorteilhaft wird der Kraft-
und Energiespeicher ausschließlich
zum Öffnen
des Fensters oder der Tür
eingesetzt und das Schließen
des Fensters oder der Tür
mit Hilfe einer flexiblen Zugeinrichtung, insbesondere einen motorbetriebenen Seilzug
realisiert. Zum alleinigen Öffnen
können
der Kraft- und Energiespeicher wie auch die Zugeinrichtung besonders
klein und kompakt ausgelegt werden. Es ist ferner auch möglich, den
Seilzug und den Kraft- und Energiespeicher getrennt an (nahezu)
belie bigen Stellen anzuordnen und damit den vorhandenen Bauraum
zur Unterbringung dieser Komponenten besonders optimal zu nutzen.
Die flexible Zugeinrichtung schließt nicht nur das Fenster sondern lädt dabei
auch den Kraft- und Energiespeicher wieder auf bzw. bewegt ihn in
seine Energiespeicherposition zurück.
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Denkbar ist es aber auch, den Energiespeicher
zum alleinigen oder unterstützend
beim Schließen
des Fensters oder der Tür
einzusetzen, obwohl die Variante des Einsatzes zum Öffnen bevorzugt wird.
Im letzteren Fall kann der vorteilhafte Effekt genutzt werden, dass
in der Regel eine nur geringe Kraft erforderlich ist, um ein Fenster
oder eine Tür
in eine Kippstellung zu bringen. Dies gilt jedenfalls dann, wenn
bei der Bewegung in die Kippstellung die Schwerkraft bzw. das Flügelgewicht,
ggf. noch verstärkt
von einer gewissen Federkraft der Dichtungen zwischen Blendrahmen
und Flügel,
unterstützend wirken
kann. Die Feder sollte bis zum Erreichen der maximalen Kippstellung
die Öffnungsbewegung
unterstützen
und das Fenster ergänzend
in der Öffnungsposition
halten, beispielsweise auch, um zu verhindern, dass es von Luftströmungen bewegt
oder sogar von Windsog zugeschlagen bzw. geschlossen wird.
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Der Kraft- und Energiespeicher lässt sich
in einfacher Weise als Feder realisieren. Federn sind im allgemeinen
sehr kompakt, wartungsfrei und kostengünstig. Dabei ist es besonders
vorteilhaft, wenn die Feder eine Spiral- oder eine Blattfeder ist.
Alternativ kann die Feder auch eine Biegefeder sein. Denkbar sind
aber auch sonstige Druckfedern, insbesondere Gasdruckfedern.
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Bevorzug umfasst die Antriebsvorrichtung nach
einer Variante der Erfindung, die auch unabhängig für sich als erfinderisch zu
betrachten ist, die bereits erwähnte
flexible Zugeinrichtung, insbesondere nach Art eines Seilzuges mit
einem Seil. Da das Öffnen
des Fensters oder der Tür
auf andere Weise, insbesondere von einem Energie- und Kraftspeicher, realisiert
wird, ist der Einsatz einer biegesteifen Kette zum Öffnen des
Fensters nicht mehr erforderlich. Zum Schließen genügt vielmehr überraschend
auch ein flexible Zugeinrichtung, insbesondere der besonders kostengünstig und
kompakt realisierbare Seilzug. Die Zugeinrichtung kann dabei auch
direkt als Öffnungsbegren zer
eingesetzt werden bzw. wirken. Bevorzugt weist die Antriebsvorrichtung
dabei einen elektromotorischen Antrieb zur Betätigung der Zugeinrichtung auf.
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Alternativ ist es auch denkbar, wenn
der elektromotorische Antrieb direkt auf den Kraft- und Energiespeicher
einwirkt, um diesen nach einem Lösen
in seine Energiespeicherstellung zurück zu bewegen.
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Das Seil des Seilzuges kann rund
oder bandartig ausgebildet werden.
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Bevorzugt ist zwischen dem Flügel und
dem Blendrahmen eine Ausstellvorrichtung angeordnet, die wiederum
in einfacher Weise als Ausstellschere ausgebildet werden kann, die
bevorzugt einen Hauptscherenlenker und einen Zusatzscherenlenker aufweist,
insbesondere derart, dass der Hauptscherenlenker mit seinem einen
Ende am Blendrahmen verschwenkbar und mit seinem anderen Ende in
einem Scherengehäuse
verschwenkbar und verschieblich am Flügelrahmen angeordnet ist.
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Die Kraft- und Energiespeicher können direkt auf
die Ausstellvorrichtung einwirken, was konstruktiv besonders einfach
und kompakt realisierbar ist oder aber beispielsweise auf den Blendrahmen
bzw. auf eine Drehachse zwischen Blendrahmen und Flügel. Je
nach Anordnung ist ein größerer oder
kleinerer Hub erforderlich und es verändern sich die Hebel- und Kraftverhältnisse,
was eine entsprechende Dimensionierung der Komponenten erfordert.
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Vorteilhaft kann der Kraft- und Energiespeicher
direkt auf einen der Scherenlenker der Ausstellschere einwirken,
was die Erfindung besonders einfach realisierbar und montierbar
macht, insbesondere dann, wenn der Kraft- und Energiespeicher als
Feder ausgelegt ist, welche zwischen dem Flügel oder dem Blendrahmen und
der Ausstellschere angeordnet ist. Alternativ kann die Feder zwischen
dem Hauptscherenlenker und dem Zusatzscherenlenker angeordnet sein.
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Vorzugsweise ist die Feder eine Spiralfeder, welche
sich am Flügel
und an der Drehachse des Zusatzscherenlenkers abstützt.
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Es ist auch denkbar, dass die Zugeinrichtung zwischen
einem Lenker der Ausstellvorrichtung und dem Flügel wirkt.
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Insbesondere ist die flexible Zugeinrichtung mit
ihrem einem Ende an einem der Scherenlenker, insbesondere am Hauptscherenlenker
und mit ihrem anderen Ende an einer Wickelspule am Flügel befestigt,
welche von dem elektromotorischen Antrieb drehbar ist.
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Bevorzugt ist die Antriebsvorrichtung
als vormontierte Einheit ausgelegt und vorzugsweise am Flügel angeordnet,
so dass bei der Montage des Fensters keine Montage der Antriebsvorrichtung mehr
erforderlich ist. Wirkt die Antriebsvorrichtung auf den Beschlag
(also die Ausstellvorrichtung oder ein Scharnier) kann sogar ein
Fenster- oder Türeinbau
möglich
werden, welcher sich von der eines Fensters oder einer Tür ohne Antriebsvorrichtung nicht
unterscheidet bzw. keine zusätzlichen
Arbeitsschritte erforderlich macht.
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Vorteilhaft ist die Zugeinrichtung
in der Hälfte des
Hauptscherenlenkers befestigt, welche zum Anlenkbereich des Scherenlenkers
am Blendrahmen hin liegt, insbesondere im letzten Drittel des Hauptscherenlenkers
zum Blendrahmen hin.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
sind in den übrigen
Unteransprüchen
angegeben.
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Nachfolgend wird Erfindung anhand
von Ausführungsbeispielen
unter Bezug auf die Zeichnung näher
beschrieben. Es zeigt:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Drehkippfensters;
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2 eine
perspektivische Darstellung einer Ausstellvorrichtung fir das Drehkippfenster
aus 1 in geschlossener
Position;
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3 eine
erste perspektivische Ansicht der Oberseite der Ausstellvorrichtung
aus 2 in geöffneter
Position;
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4 eine
Einzeldarstellung des Scherengehäuses
mit Antriebsvorrichtung aus 3;
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5 eine
perspektivische Ansicht der Unterseite der Ausstellvorrichtung aus 2 in geöffneter Position;
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6 eine
perspektivische Ansicht der Unterseite des Antriebsgehäuses aus 4;
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7 eine
perspektivische Ansicht eines Antriebsgehäuses mit einer Variante einer
Zugeinrichtung;
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8 ein
Kippfenster;
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9 eine
Variante einer erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung;
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9 eine
weitere Variante einer erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung; 10 einen Schnitt durch einen
Teil von Blendrahmen und Flügel
eines Drehkippfensters.
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1 zeigt
beispielhaft ein sogenanntes Drehkippfenster in Lüftungsstellung
(hier Öffnungswinkel
zwischen Blendrahmen und Flügel < 30°), welches
mit einer erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung
zur automatischen Betätigung
versehen ist.
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Begriffe wie „oben" und „unten" beziehen sich nachfolgend auf die in 1 gezeigte Einbaustellung
und sind nicht einschränkend
zu verstehen. Ein Kippfenster weist seine Drehachse X üblicherweise „unten", ein Klappfenster
dagegen „oben" auf. In diesem Fall
wäre die
Anordnung der 1 entsprechend
anzupassen. Ein Drehkippfenster ermöglicht ein Öffnen um zwei alternative Achsen, üblicherweise
um eine untere „X" und um eine Drehachse „Y" an einer der Seiten.
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Das Drehkippfenster weist einen Blendrahmen 2 und
einen Flügel 1 auf,
wobei der Flügel 1 an wenigstens
einer oder nach 1 zwei
seiner Seiten schwenkbar am Blendrahmen 2 gelagert ist.
Der Flügel 1 weist
einen Flügelrahmen 35 auf
und kann mit einer Scheibe versehen sein.
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An seiner der Schwenkachse gegenüberliegende
Seite ist zwischen dem Flügel
und dem Blendrahmen eine Ausstellvorrichtung angeordnet, welche nach
Art einer Ausstellschere 3 ausgebildet ist. Die Ausstellschere 3 weist
einen Hauptscherenlenker 4 auf, dessen eines Ende drehbar
am Blendrahmen 2 festgelegt ist – hier im oberen Eck bereich
des Blendrahmens – und
dessen anderes Ende drehbar sowie verschieblich in einer Kulisse 30 eines
stangenartigen Scherengehäuses 6 geführt ist,
das wiederum an der oberen Seite des Flügels 1 festgelegt
ist.
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Zwischen den beiden Enden des Hauptlenkers
ist an den Hauptscherenlenker 4 das eine Ende eines Zusatzscherenlenkers 5 angelenkt,
dessen anderes Ende wiederum drehbar – aber unverschiebbar – am Scherengehäuse 6 angelenkt
ist. Die zapfenartige Drehachse 13 des Zusatzscherenlenkers 5 am Flügel 1 durchsetzt
das Scherengehäuse 6.
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In 1 ist
das eine Ende des Zusatzscherenlenkers 5 etwa an einer
Stelle des Hauptscherenlenkers 4 fixiert, welche hier beispielhaft – aber von den
Hebelverhältnissen
her günstig – auf ca.
1/3 der Länge
des Hauptscherenlenkers zwischen dem Flügel 1 und dem Blendrahmen 2 liegt.
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Beim Öffnen des Fensters sowie beim Schließen des
Fensters wird das am Flügelrahmen im
Scherengehäuse 6 gelagerte
Ende des Hauptscherenlenkers 4 unter Durchführung einer
Drehbewegung in der Kulisse 30 des Scherengehäuses verschoben,
da der Zusatzscherenlenker 5 den Hauptscherenlenker 4 vom
Flügel 1 weg
drückt.
Dadurch vergrößert sich
der Winkel zwischen dem Hauptscherenlenker 4 und dem Blendrahmen 2,
wohingegen beim Schließen
des Fensters eine umgekehrte Bewegung erfolgt.
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Die Ausstellschere 3 sorgt
derart für
eine kontrollierte Bewegung des Flügels 1 beim Öffnen und
Schließen
des Drehkippfensters in die Kippstellung sowie insbesondere auch
für eine
eindeutige Positionierung des Flügels 1 relativ
zum Blendrahmen 2 in der Schließstellung. Es ist theoretisch
auch denkbar, das Fenster mit einer entsprechend abgewandelten Anordnung
in seine Drehstellung zu öffnen
und aus dieser zu schließen
(hier nicht dargestellt).
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2 zeigt
eine Einzeldarstellung der Ausstellvorrichtung aus 1 in geschlossener Stellung, welche der
Schließstellung
des Drehkippfensters entspricht.
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An der in Einbaustellung unteren
Seite des Scherengehäuses 6 ist
ein Antriebsgehäuse 7 angeordnet,
welches zur Aufnahme eines hier nicht zu erkennenden Elektromotors,
ggf. nebst Getriebe, dient.
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Das Antriebsgehäuse 7 kann derart
gemeinsam mit dem Scherengehäuse 6 durch
gemeinsame Befestigungselemente am Flügel 1 festgelegt werden,
so zum Beispiel durch Verrasten, Schrauben und/oder einen Eingriff
in eine Kammer bzw. eine geöffnete
Seitenwandung des eigentlichen Flügelrahmens 35 (in 2 nicht zu erkennen).
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Nach 1 und 2 durchgreift das Antriebsgehäuse 7 eine
Wandausnehmung des Flügelrahmens 35 und
wird ansonsten durch das Scherengehäuse 6 weitgehend oder
ganz abgedeckt.
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Am stangenartigen Scherengehäuse 6 ist eine
Schubstange 8 der Ausstellvorrichtung festgelegt und geführt. Das
eine Ende der Schubstange 8 ist mit einer Beschlagschubstange 9 eines
ansonsten hier nicht dargestellten Verriegelungsbeschlages verbunden.
An ihrem von der Beschlagschubstange 9 abgewandten Ende
ist die mit mehreren Ausnehmungen versehene Schubstange 8 – die beim Öffnen des Kippfensters
am Flügel
verbleibt – bis
vor den Bereich der Anlenkung des Hauptscherenlenkers 4 am Blendrahmen 2 geführt, der
an einem band- oder scharnierartigen Drehgelenk 31 am Blendrahmen 2 angelenkt
ist. Die Schubstange 8 umfasst rahmenartig das Scherengehäuse 6 und
erstreckt sich bis zu einem Riegel 10, in den ein Riegelbolzen 11 des Hauptscherenlenkers
verriegelnd eingreifen kann, welcher nahe zum Anlenkbereich des
Hauptscherenlenkers 4 zum Blendrahmen positioniert ist.
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Das Zusammenwirken der Elemente ergibt sich
aus dem Zusammenspiel der 2 mit
der 3, welche die Ausstellvorrichtung 3 in
ihrer geöffneten
Stellung zeigt, welche der geöffneten
Stellung des Drehkippfensters entspricht. Der Hauptscherenlenker 4 ist
in dieser Stellung über
den Zusatzscherenlenker 5 ausgeschwenkt worden, wobei ein
Zapfen 32 in der Kulisse 30 des Scherengehäuses 6 verschoben – hier zurückgezogen
wurde. Die Kulisse 30 begrenzt die Bewegung des Hauptscherenlenkers 4 und
damit den Öffnungswinkel
des Drehkippfensters.
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Zum Öffnen und Schließen des
Fensters 1 dient die hier am Flügel besonders kompakt und platzsparend
untergebrachte Antriebsvorrichtung 40.
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Die Antriebsvorrichtung 40 weist
einerseits zum Öffnen
des Drehkippfensters einen Kraft- und Energiespeicher 12 auf
und andererseits zum Schließen
eine flexible Zugeinrichtung.
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Als Kraft- und Energiespeicher 12 eignen sich
zum Beispiel Federn, wobei in 2 und 3 als Kraft- und Energiespeicher
eine hier aufgrund ihrer niedrigen Kosten und ihrer kompakten Geometrie
besonders gut geeignete Spiralfeder 33 gewählt wurde.
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Die sich mit ihrem einen Ende an
einem Zapfen 34 des Scherengehäuses 6 abstützende Spiralfeder 33 wirkt
nach 5 mit ihrem inneren
Ende direkt auf die Drehachse 13 des Zusatzscherenlenkers 5 ein,
welche an letzterem verdrehsicher befestigt ist und bewirkt damit
bei ihrem Lösen
eine Drehung der Drehachse 13 und damit ein Öffnen der
Ausstellschere 3.
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Das Öffnen des Fensters wird mithin
ohne Zuführung
externer Energie oder den Einsatz eines Motors in einfachster Weise
allein durch den Kraft- und Energiespeicher 12, ggf. unterstützt von
der Schwerkraft, erreicht.
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Es bietet es sich an, die Antriebsvorrichtung 40 zusätzlich mit
einem elektromotorischen Antrieb zu versehen, welcher das Schließen des
Fensters und damit auch ein Spannen der Feder bzw. das Einspeichern
von Kraft und Energie in den Kraft- und Energiespeicher 12 bewirkt.
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Zur Realisierung der Schließbewegung
ist nach 1 bis 6 eine flexible Zugeinrichtung
vorgesehen, die als Seilzug 14 ausgebildet ist, der besonders
kostengünstig
und kompakt realisierbar ist. Alternativ wäre auch der Einsatz eines Bandes
oder einer Kette (nicht schubsteif) als Zugeinrichtung denkbar (hier
nicht dargestellt). Als Material für den Seilzug 14 bieten
sich Stahl, vorzugsweise Edelstahl, oder Natur- oder Kunststoffe,
insbesondere Natur- oder Kunstfasern, an.
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Das eine Ende des Seilzuges 14 ist
am Hauptscherenlenker 4 angelenkt. Sodann erstreckt sich
das Seil des Seilzuges 14 senkrecht zum Flügelrahmen 35 bzw.
zum Scherengehäuse 6,
bevor es im rechten Winkel um eine Umlenkvorrichtung in Form einer
Umlenkrolle 15 geführt
wird, woraufhin es parallel zum Flügelrahmen bis zu einer Wickelspule
16 am Antriebsgehäuse 7 geführt ist
(siehe auch 6), die
am Scherengehäuse 6 gelagert
ist und von einem im Antriebsgehäuse 7 angeordneten
Antrieb mit einem Elektromotor drehbar ist. Der Zapfen 34 der 5 dient auch als Lagerzapfen
für die
Umlenkrolle 15 auf der gegenüberliegenden Seite des Scherengehäuses 6.
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Ein besonderer Vorteil der Anordnung
liegt darin, dass die Zugeinrichtung unabhängig vom Kraft- und Energiespeicher 12 positioniert
und platzsparend sowie kraftoptimierend untergebracht werden kann.
Denkbar wäre
sogar eine Anordnung getrennt von der Ausstellvorrichtung, wenn
in deren Bereich kein genügender
Bauraum zur Verfügung
steht.
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Die in 3 gezeigte
Anordnung ist besonders leicht, kompakt und bauraumsparend und ermöglicht überraschend
die Unterbringung quasi aller funktionswesentlichen Elemente als
vormontierte Baueinheit direkt am Flügel 1 (insbesondere
am und im Flügelrahmen 35).
Nur der Hauptscherenlenker 4 muss noch am Blendrahmen 2 angelenkt
werden.
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Es besteht theoretisch auch die Möglichkeit dazu,
die Umlenkrolle 15 auch selbst als Wickelspule zu nutzen,
so dass die Zugeinrichtung direkt ohne Umlenkung auf den Anlenkzapfen 17 wirken
würde, welcher
als Angriffspunkt am Hauptscherenlenker 4 dient. Die in 3 bis 6 gezeigte Anordnung erscheint aber vorteilhafter,
da bei Zugeinwirkung der Zugeinrichtung in Längsrichtung der Antriebseinheit eine
optimalere Krafteinleitung in den elektromotorischen Antrieb möglich ist
und derselbe getrennt von dem Kraft- und Energiespeicher 12 angeordnet
werden kann, so dass der i.allg. geringe zur Verfügung stehende
Bauraum am Flügel 1 optimal
genutzt wird. Durch geeignete Anordnung des Antriebsgehäuses 7 und
des Elektromotors sowie durch geeignete Wahl des Krafteinleitungspunkts
des Seilzuges 14 am Hauptscherenlenker sowie der Umlenkrolle 15 kann die
Dimensionierung dieser Bauelemente minimiert werden.
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7 zeigt
eine alternative Ausführungsform
einer Antriebsvorrichtung 40, wobei am Antriebsgehäuse 7 eine
Wickelspule 19 vorgesehen ist, welche zwei Seilzüge 14, 14' aufnimmt, welche
gegenläufig
auf der Wickelspule 19 aufgewickelt werden. Auf diese Weise
lassen sich zwei Zugeinrichtungen einsetzen, so z.B. an Kipp- oder
Klappflügelfenstern
(ansonsten nicht dargestellt).
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8 zeigt
ein reines Kippfenster, was durch die Drehachse 20 angedeutet
wird. Bei einem Kippfenster könnte
der Energie- und Kraftspeicher bei entsprechender Dimensionierung
und Auslegung auch direkt auf die „fixe" Drehachse 20 einwirken (ansonsten
nicht dargestellt).
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9 zeigt
eine Ausstellschere 3 mit Hauptscherenlenker 4 und
Zusatzscherenlenker 5, welche über einen als Drehachse dienen
Zapfen 36 relativ zueinander verschwenkbar sind. Um den
Zapfen ist eine Biegefeder 37 als Kraft- und Energiespeicher gewikkelt,
deren beide Enden am Hauptscherenlenker 4 und am Zusatzscherenlenker 5 befestigt
sind. Nach dieser Art könnten
eine oder mehrere Biegefedern an beliebigen Elemente von Fenstern
oder Türen
angeordnet sein, um diese zu Öffnen.
Besonders vorteilhaft ist aber die gewählte Anordnung an einer Ausstellschere.
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10 zeigt
eine weitere Variante, bei der eine Biegefeder 38 in V-Form
direkt zwischen einem Ausstellarm 21 und einem Beschlagsgrundkörper 22 angeordnet
ist, welche beispielsweise wiederum der Hauptscherenlenker und ein
Flügelteil
wie das Scherengehäuse
sein könnten.
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11 verdeutlicht
anhand eines Schnittes durch Flügelrahmen 35 und
Blendrahmen 2 die kompakte Anordnung der Elemente Scherengehäuse 6 und
Hauptscherenlenker 4 am Flügelrahmen sowie die ebenfalls
besonderes raumsparende Anordnung des Antriebsgehäuses 7 in
einer Kammer 39 des Flügelrahmens 32.
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- 1
- Flügel
- 2
- Blendrahmen
- 3
- Ausstellschere
- 4
- Hauptscherenlenker
- 5
- Zusatzscherenlenker
- 6
- Scherengehäuse
- 7
- Antriebsgehäuse
- 8
- Schubstange
- 9
- Beschlagschubstange
- 10
- Riegel
- 11
- Riegelbolzen
- 12
- Kraft-
und Energiespeicher
- 13
- Drehachse
- 14
- Seilzug
- 15
- Umlenkrolle
- 16
- Wickelspule
- 17
- Anlenkzapfen
- 19
- Wickelspule
- 20
- Drehachse
- 21
- Ausstellarm
- 22
- Beschlagsgrundkörper
- 30
- Kulisse
- 31
- Drehgelenk
- 32
- Zapfen
- 33
- Spiralfeder
- 34
- Zapfen
- 35
- Flügelrahmen
- 36
- Zapfen
- 37
- Biegefeder
- 38
- Biegefeder
- 39
- Kammer
- 40
- Antriebsvorrichtung