DE1029811B - Verfahren zur Reinigung von Silicium-tetrachlorid und Germaniumtetrachlorid - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Silicium-tetrachlorid und Germaniumtetrachlorid

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DE1029811B
DE1029811B DEW19484A DEW0019484A DE1029811B DE 1029811 B DE1029811 B DE 1029811B DE W19484 A DEW19484 A DE W19484A DE W0019484 A DEW0019484 A DE W0019484A DE 1029811 B DE1029811 B DE 1029811B
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James Michael Whelan
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    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G17/00Compounds of germanium
    • C01G17/04Halides of germanium
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B33/00Silicon; Compounds thereof
    • C01B33/08Compounds containing halogen

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Silicon Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Reinigung von Siliciumtetrachlorid und Germaniumtetrachlorid Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Entfernen von phosphorhaltigen Verunreinigungen aus Silicium- oder Germaniumtetrachlorid. Das Verfahren wird insbesondere unter Bezugnahme auf die Entfernung von Phosphorchlorid aus Siliciumtetrachlorid beschrieben.
  • Handelsübliches Siliciumtetrachlorid wird gewöhnlich durch Umsetzung von Chlor mit Silicium hergestellt. Dieses Material wiederum wird meistens durch eine Hochtemperatur-LichtbogenreduktionvonSiliciumdioxyd mit Koks erhalten. Dieses Silicium kann 1 bis 20/, Verunreinigungen, meistens Eisen, Aluminium, Bor und Phosphor, enthalten. Diese Verunreinigungen werden mindestens zum Teil in die entsprechenden Chloride umgewandelt, wenn das Silicium selbst mit Chlor unter Bildung von Siliciumtetrachlorid umgesetzt wird.
  • Eine beträchtliche Menge der so in das Siliciumtetrachlorid eingeführten Chloridverunreinigung kann nachfolgend durch Destillation aus der flüchtigen Siliciumverbindung entfernt werden. Bei normalen Drücken beträgt der Siedepunkt des Siliciumtetrachlorids - eine farblose rauchende Flüssigkeit - 57,6°C.
  • Für die Entfernung von Phosphorpentachlorid, das bei einer Temperatur von etwa 162°C sublimiert, war zu erwarten, daß das Verwerfen der später siedenden Fraktionen des destillierten Siliciumtetrachlorids ein Produkt ergeben würde, das weitgehend aus der Mittelfraktion des Destillats besteht und im wesentlichen frei von Phosphorpentachlorid ist. Es bleiben jedoch beträchtliche Mengen von phosphorhaltigen Verunreinigungen im Destillat, die, wie weitgehend angenommen wird, aus Phosphortrichlorid bestehen. DasTrichlorid kann als Verunreinigung aus einer Chloroxydation des Siliciums während der Herstellung stammen, kann aber auch durch Zersetzung vonPhosphorpentachlorid bei derDestillationstemperatur entstehen, gemäß der Reaktionsgleichung: P C15 P Cl, + C12 Die Entfernung dieses Phosphortrichlorids, das bei 75,5°C siedet, ist besonders schwierig wegen seines dem Siedepunkt des Siliciumtetrachlorids benachbarten Siedepunkts. Durch gewöhnliche chemische Standardmethoden kann wahrscheinlich mit einer sorgfältigen fraktionierten Destillation eine ausreichendeAbtrennung erreicht werden. Aber wenn das Siliciumtetraehlorid später zu metallischem Silicium reduziert wird, kann eine ausreichende Menge Phosphorchlorid in dem Destillat verbleiben und mit dem Tetrachlorid reduziert werden, um die wünschens-vverten elektrischen Eigenschaften des Siliciums wesentlich zu beeinträchtigen.
  • Dies trifft insbesondere dann zu, wenn das auf diese Weise gewonnene Silicium später für die Herstellung von Halbleitern verwendet wird. Bei einer Herstellung solcher Vorrichtungen werden bekanntermaßen nur weitestgehend verunreinigungsfreie Ausgangsmaterialien verwendet, da bereits geringste Konzentrationen der Verunreinigungen große Wirkungen auf die Leitfähigkeitseigenschaften der Halbleiter zeigen.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur komplexen Bindung desPhosphorpentachlorids in Siliciumtetrachlorid mit Hilfe von Aluminiumtrichlorid unter Bildung einer beständigen Verbindung mit einem hohen Siedepunkt. Eine Abtrennung des Siliciumtetrachlorids, das nunmehr relativ flüchtiger ist als die stabile komplexe Verunreinigung, z. B. durch Destillation, ergibt Siliciumtetrachloridfraktionen mit sehr niedrigen Konzentrationen an phosphorhaltigen Verunreinigungen. Eine Reduktion dieser Siliciumverbindungen ergibt ein metallisches Silicium, das weniger störendes Phosphor enthält als ein Silicium, wie es bisher aus unbehandeltem Siliciumtetrachlorid hergestellt wurde.
  • Einige Eigenschaften des hochbeständigen Komplexes aus Aluminiumtrichlorid und Phosphorpentachlorid sind in dem Aufsatz von W. Fischer und O. Jübermann, Zeitschrift der anorganischen und allgemeinen Chemie, Bd. 235, S. 337 bis 351 (1938), erwähnt. Die Verbindung besitzt nach diesem Bericht die Formel AIPC18, entsprechend einer Vereinigung von Aluminiumtrichlorid und Phosphorpentachlorid 1 : 1. Der hohe Schmelzpunkt des Komplexes von 380°C und sein niedriger Dampfdruck, selbst bei erhöhten Temperaturen, erklärt die saubere Trennung von Siliciumtetrachlorid, die bei dessen Siedepunkt von nahe 57°C erhältlich ist. Der verwendete Komplexbildner für die Bindung von Phosphorpentachlorid inSiliciumtetraclilör-idist;wie erwähnt, Aluminiumtrichlorid, AIC13 oder A1,C16. Diese Verbindung, deren Löslichkeiten in Siliciumtetrachlorid bei Raumtemperaturen etwa 4:10-3 Molprozent beträgt, subliniert bei etwa 178°C bei normalem. Druck. _Diese Temperatur liegt gut oberhalb des Siedepunktes von Siliciumtetrachlorid. Somit verunreinigen kleine Überschußmengen nicht komplexgebundenen Aluminiumchlorids auch nicht die aus Siliciumtetrachlorid herausfraktionierten Destillate, wenn die Aluminiumverbindung als Komplexbildner verwendet wird.
  • Bei der bevorzugten Ausführungsform des Reinigungsverfahrens, das Gegenstand dieser Erfindung ist, werden phosphorhaltige Verunreinigungen, die im Siliciumtetrachlorid vorliegen, mit Chlor zu Phosphorp--ntachlorid oxydiert. Man läßt dann Aluminiumtrichlorid mit dem zu reinigenden Siliciumtetrachlorid in Berührung kommen. Dies geschieht sehr leicht, indem man festes Aluminiumtrichlorid zur Flüssigkeit zusetzt und das Gemisch stehenläßt. Nach dem Beispiel zur Bildung der Komplexverbindung, wie es in der Literatur mit der Formel A1 P Cl, angegeben ist, wird das flüchtige flüssige Siliciumtetrachlorid aus dem Gemisch abgetrennt, z. B. durch Destillation, mit oder ohne Dekantierung von etwaigen sichtbaren festen Rückständen. Wichtig ist die Bildung des Komplexes mit Phosphorpentachlorid. Hierzu müssen Phosphorverunreinigungen -mit niederem Valenzzustand in das Phosphorpentachlorid umgewandelt werden. Ein Überschuß des komplexbildenden Reagenzes ist wünschenswert, ebenso soll eine angemessene Zeit für die Reaktion des Komplexbildners mit den komplexbildenden Verunreinigungen gegeben werden.
  • Die Konzentrationen der phosphorhaltigen Verunreinigungen und die chemische Art solcher Verunreinigungen, wie sie in Siliciumtetrachlorid gefunden werden, verändern sich mit der Behandlung, die dem Tetrachlorid von seinen Herstellern vor dem Verkauf gegeben wird. Obgleich der Gehalt an elementarem Phosphor in dem metallischen Silicium, das unter Bildung des Tetrachlorids oxydiert wird, recht hoch sein kann, kann eine bevorzugte Oxydation des Siliciums durch Chlor in dem Produkt mit daraus folgender Abnahme der Phosphorkonzentration, z. B. von Phosphorchloriden, stattfinden. Eine vorausgehende Destillation, z. B. als Reinigung, kann bei dem Produkt vor dem Verkauf stattfinden. Wenn das Siliciumtetrachlorid nicht destilliert ist, kann es mäßige Konzentrationen an gelöstem Chlor enthalten, die dahin wirken, daß sie etwaige phosphorhaltige Verunreinigungen, die im Gemisch vorliegen, in einem fünfwertigen Zustand halten.
  • Mit dem wichtigen Vorbehalt, daß eine ungewöhnliche Behandlung während der Herstellung die typischen erwähnten Konzentrationen beeinflußt, kann technisches Siliciumtetrachlorid dahin charakterisiert werden, daß es gewöhnlich zwischen etwa 10-s und 10-4 Molprozent Phosphorchloride enthält. Die Menge desGesamtphosphorchlorids, das als Trichlorid vorliegt und die Menge des als Pentachlorid vorliegenden, ist veränderlich.
  • Da die Bildung des Komplexes A1 C13. PCh die Anwesenheit von Phosphor als Pentachlorid erfordert, müssen bei dem hier beschriebenen Verfahren Stufen vorgesehen werden, um die Umwandlung der Phosphorverbindungen, die als Verunreinigungen vorliegen, in das Pentachlorid sicherzustellen. Dies geschieht zweckmäßig durch Zugabe von Chlor zum zu behandelnden Siliciumtetrachlorid. Um die Konzentration des Chlors zu regeln, wird vorteilhaft ein Teil einer Siliciumtetrachloridlösung, die eine bekannte Konzentration von gelöstem Chlor enthält, zum zu reinigenden Siliciumtetrachlorid gegeben. Für die Herstellung der Lösung von Chlor in Siliciumtetrachlorid wird eine abgemessene Menge flüssigen Chlors in Siliciumtetrachlorid als Lösungsmittel hineindestilliort. Das flüssige Chlor wird aus gasförmigem Chlor durch Hindurchleiten des Gases durch eine bei niedriger Temperatur gehaltenen Falle kondensiert. So eine Falle kann z. B. von einem Gemisch aus Trockeneis und Aceton umgeben werden. Das Volumen des flüssigen Chlors wird zweckmäßig als ein angenähertes Maß seiner Menge genommen. Da die Dichte von flüssigem Chlor zu 1,557 g/ccm bei - 34°C, angenähert dem Siedepunkt des flüssigen Chlors, angegeben ist, werden die Volumenmessungen gewöhnlich bei einer Temperatur vorgenommen, die dem Siedepunkt so nahe wie möglich ist, ohne daß dabei ein großer Verlust an Flüssigkeit entsteht. Die als Flüssigkeit vorhandenen Mole Chlor können dann berechnet werden. Der graduierte Kolben, in dem das flüssige Material kondensiert oder nach der Kondensation gemessen wird, wird vorzugsweise mit einem Entlüftungsrohr versehen, das in bei O' C gehaltenes Siliciumtetrachlorid eingetaucht sein kann. Wenn das Chlor sich in seinem Behälter erwärmt, destilliert das flüssige Chlor in das Siliciumtetrachlorid. Die Temperatur für die Löslichkeit von Chlorsiliciumtetrachlorid, 0,131 g Chlor je g Siliciumtetrachlorid bei 0°C, ist so ausreichend hoch, daß sich auch alles destillierte Gas des Siliciumtetrachlorids ohne Verlust durch Blasenbildung löst.
  • Um sicherzustellen, daß das Gleichgewicht P Cl, T Cl, P Cl, in der Lösung zugunsten der Bildung von Phosphorpentachlorid verschoben wird, wird vorzugsweise ein Überschuß an Chlor über die Menge, die für die exakte stöchiometrische Gleichung notwendig ist, zum Siliciumtetrachlorid zugegeben. Je größer theoretisch die Menge des Chlors ist, die zugegeben wird, um so größer ist die Umwandlung in Phosphorpentachlorid. Vom praktischen Gesichtspunkt aus jedoch kann das Chlor selbst eine Verunreinigung sein, und die geringste Menge, die zu einer erfolgreichen Oxydation mit Phosphorpentachlorid führt, wird bevorzugt.
  • Gewöhnlich wird die Chlorkonzentration in dem Siliciumtetrachlorid oberhalb der geschätzten Gesamtkonzentration der Phosphorverunreinigungen mit einem Faktor von mindestens 10, vorzugsweise von mindestens 100, gehalten. Fürmittlere technische Siliciumtetrachloridmuster, die etwa zwischen 10-4 und 10-s Molprozent Phosphorchloridverunreinigungen enthalten, wurde ein maximaler Molanteil Chlor von 10-3 als geeignet gefunden. Die vorhandene Chlormenge kann reduziert werden, wenn von vorhandenenPhosphorverunreinigungen bereits bekannt ist, daß sie weitgehend als Pentachlorid vorliegen. In gleicher Weise wird - wenn aus dem Herstellungsverfahren eine beträchtliche Menge gelösten Chlors in Siliciumtetrachlorid zurückbleibt, die Menge des zugesetzten Chlors, die erforderlich ist, um ein oxydierendes Medium in der Lösung aufrechtzuerhalten, herabgesetzt. Die Chlorzugabe kann ganz fortfallen, wenn Chlor in hohen Konzentrationen vorliegt. Für mittlere technische Proben, in denen die maximale Konzentration der Phosphorverunreinigungen etwa f0-4 Molprozent beträgt und für die die relativen Konzentrationen von Phosphortrichlorid und Phosphorpentachlorid unbekannt sind, sei ein Wert von 10-3 für diesen Bruchteil an Chlormolekülen empfohlen.
  • Aus Zweckmäßigkeitsgründen wird, wie oben erwähnt, im allgemeinen flüssiges Chlor in Siliciumtetrachlorid hineindestilliert. Ein Teil dieser Lösung mit einer bekannten Chlorkonzentration kann dann genommen werden und zu den Siliciumtetrachloridproben gegeben werden. Diese Technik ist keineswegs notwendig, um die Erfindung mit Erfolg durchzuführen. Es können auch andere Verfahren zur Zugabe von Chlor zu Siliciumtetrachlorid, wie z. B. ein einfaches Hindurchleiten eines Gases durch die Probe, angewendet werden. Wenn keine Rücksicht auf die Verunreinigung des verwendeten Chlors und damit auf die :Möglichkeit einer Verunreinigung, die mit dem Gas zugeführt wird, genommen zu werden braucht, kann so viel Chlor zugegeben werden, bis die Lösung gesättigt ist, und es ist kein Versuch zur Begrenzung oder zur Regelung der zugegebenen Menge erforderlich.
  • Bei der Bildung des Komplexes 2 PCh + Al, Cl, 2 PCh . A1 C13 wird ebenfalls ein Überschuß an Aluminiumchlorid als komplexbildendes Reagenz vorgezogen, um eine weitgehende Komplexbildung oder, umgekehrt, eine geringe Konzentration an nicht komplexgebundenem Phosphorpentachlorid sicherzustellen. Wie bei der Zugabi von Chlor wird Aluminiumchlorid zugegeben, bis die Anzahl Mole von Aluminiumchlorid mindestens 10- bis 100mal so groß ist wie die geschätzte Gesamtanzahl Mole der Phosphorchloride in der Probe. Für mittlere technische Proben von chemisch reinem Siliciumtetrachlorid mit zwischen 10-s und 10-4 Molprozent Phosphorchloridverunreinigungen hat sich eine Höchstmenge von zugegebenem Aluminiumchlorid von etwa 10-20 Molprozent äls befriedigend erwiesen. Wenn größere oder kleinere Verunreinigungsmengen vorliegen, kann die Menge von Aluminiumchlorid dementsprechend erhöht oder herabgesetzt werden. Die geschätzte Löslichkeit von Aluminiumchlorid, A12C16 bei Raumtemperatur in Siliciumtetrachlorid beträgt 4 (10-2) Molprozent. Da vorzuziehen ist, das Siliciumtetrachlorid mit der Aluminiumverbindung zu sättigen, ist es das beste, die Aluminiumchloridkonzentration unter diesem Wert zu halten. Es wird angenommen, daß eine nicht flüchtige feste Lösung zwischen dem AIC13. PC1,- Komplex und dem nicht umgesetzten ungelösten überschüssigen Aluminiumchlorid entsteht; da die Bildung einer solchen festen Lösung für die Abtrennung vorteilhaft sein würde, wird eine kleine Menge von festem nicht umgesetztem Aluminiumchlorid in dem Siliciumtetrachlorid bevorzugt. Große Überschüsse einer Aluminiumvarbindung werden jedoch vorzugsweise vermieden, da sie eine mögliche Quelle für Verunreinigungen im Siliciumtetracblorid sind, wie es bei einer Chlorzugabe der Fall war.
  • Nachdem das Aluminiumchlorid zu dem zu reinigenden Siliciumtetrachlorid zugegeben wurde, wird das kristalline Material vorzugsweiss unter der Oberfläche von Siliciumtetrachlorid gemahlen. Dieses Vermahlen unterstützt sowohl die Bildung einer großen Oberfläche einer Aluminiumverbindung gegenüber der Flüssigkeit, erleichtert das Lösen und legt frische Oberflächen des Aluminiumchlorids frei, die frei sind von der Einwirkung einer Hydrolyse, die an den Rändern der Kristalle stattfinden kann, wenn sie während der Lagerung der Atmosphäre ausgesetzt waren.
  • Obgleich ein Rühren des Gemisches die Lösung des zugegebenen Aluminiumchlorids unterstützen kann, ist dies nicht notwendig. Zweckmäßig wird das Gemisch einfach über Nacht etwa 16 Stunden ohne weitere Beaufsichtigung stehengelassen.Während dieser Zwischenzeit tritt die Lösung des Aluminiums ein, und es wird ein Gleichgewicht in der komplexbildenden Reaktion erreicht. Längere Zeiten zur Einstellung des Gleichgewichts sind nicht störend, so lange das vorhandene Phosphorpentachlorid nicht zu einer dreiwertigen Verbindung reduziert wird. Wenn das Gemisch gerührt wird, um die Lösung des Aluminiumtrichlorids zu unterstützen, kann die Reaktionszeit herabgesetzt werden. Die Bildung des Komplexes wird durch die Reihenfolge, in der Chlor und Aluminiumtrichlorid zum Siliciumtetrachlorid zugegeben werden, nicht merklich beeinträchtigt. Bei der üblichen Durchführungsweise der Erfindung werden Chlor und Aluminium praktisch gleichzeitig zugegeben, aber dies ist nur eine zweckmäßige Maßnahme.
  • Nach der Behandlung mit den Komplexbildnern wird eine Abtrennung des gereinigten Siliciumtetrachlorids von den komplexgebundenen Verunreinigungen und von einem etwaigen Überschuß des Komplexbildners vorgenommen. Die Destillation hat sich als wirksames Trennverfahren erwiesen. Bei der Destillation wird meistens eine erste siedende Fraktion etwa 10 °/o der gesamten flüssigen Beschickung verworfen. Diese erste Fraktion enthält gewöhnlich gelöstes Chlor. Wenn man eine hochsiedende Fraktion, etwa ebenfalls 100/, der gesamten Flüssigkeit, als Blasenrückstand zurückläßt, wird eine Fraktion von gereinigtem Siliciumtetrachlorid aufgefangen; etwas ungelöstes Aluminiumchlorid wird in der Destillationsblase mit dem flüssigen Blasenrückstand zurückgehalten.
  • Ein anderes Abtrennverfahren, das gewöhnlich besonders dann angewandt wird, wenn das gereinigte Siliciumtetrachlorid zu metallischem Silicium reduziert werden soll, umfaßt das Hindurchperlenlassen eines Wasserstoffstromes durch die Siliciumtetrachlorid-Chlor-Aluminiumtrichlorid-Lösung. Der Wasserstoffstrom kann mit flüchtigem Siliciumtetrachlorid gesättigt werden und hinterläßt einen weniger flüchtigen Komplex und nichtumgesetzten Komplexbildner. Der Wasserstoffstrom, der im wesentlichen reine Siliciumtetrachloriddämpfe enthält, kann direkt über einen heißen Draht geleitet werden, wie in dem Artikel von Rudolf Hölbling in der Zeitschrift für angewandte Chemie, Bd. 40, S. 655 bis 659 (1927), beschrieben ist. Ein solches Verfahren ergibt die Reduktion des Siliciumtetrachlorids zum Silicium. Eine relativ unreine und nicht flüchtige Fraktion des Gemisches als auch etwaiger fester Rückstand bleiben im Reaktionsbehälter sowie bei der Destillation zurück.
  • Sowohl bei der oben beschriebenen Fraktionierung als auch bei einem üblichen Destillationsverfahren können die Drücke über dem Siliciumtetrachlorid Ober- oder unterhalb des atmosphärischen Druckes gehalten werden, ohne merklich die Wirksamkeit der Abtrennung des flüchtigen Siliciumtetrachlorids vom nichtflüchtigen Aluminiumtrichlorid-Phosphorpentachlorid-Komplex zu beeinträchtigen.
  • Es kann auch von der Tendenz des Komplexes Gebrauch gemacht werden, feste Lösungen mit Aluminiumchlorid zu bilden, um den Komplex vom Siliciumtetrachlorid zu trennen. Siliciumtetrachlorid, das gelöstes Chlor enthält, kann in einfacher Weise durch ein Filterbett, das mit Aluminiumchlorid beschickt ist, geleitet werden. Der Komplex wird in der Lösung durch Umsetzung mit dem Material, das das Filter darstellt, sowohl gebildet als auch aus ihr entfernt. Wenn technisches Aluminiumchlorid eine relativ hohe Verunreinigung zeigt, ist die Verwendung dieses Verfahrens nicht angebracht, da dann mehr Verunreinigungen aus dem Filter herausgelöst als entfernt werden.
  • Die Wirksamkeit der komplexbildenden Behandlung - mit nachfolgender Destillation - ist gezeigt in dem Vergleich der beiden Proben von Sihciumchlorid, denen Phosphortrichlorid zugefügt wurde, um einen Molgehalt von 7 (10-') zu erreichen. Beide Lösungen wurden dann mit Chlor behandelt, um 2 (10-1) und 3 (10-1) Molprozent gelöstes Chlor zu erzielen.
  • Nach der Zugabe von Aluminiumchlorid zu einer Probe in einer Gesamtmenge von etwa 4,3 (10-2) Molprozent werden beide Proben destilliert und dann zu elementarem Silicium reduziert. Leitfähigkeitsmessungen zeigten, daß die Probe dem Aluminiumchlorid zugesetzt wurde, um das verunreinigende Phosphorpentachlorid komplex zu binden und ein n-Silicium mit 125 Ohm cm spezifischen Widerstand, entsprechend einem Gehalt an verunreinigtem Phosphor von nur 2 (10-14) Phosphoratomen je ccm ergab. Die Probe des nichtbehandelten Siliciumtetrachlorids ergab ein n-Silicium mit 0,1 Ohm cm, enthaltend 7 (101s) Phosphoratome pro ccm. Es wurde somit eine Abnahme auf das angenähert Hundertfache der Konzentration der Phosphorverunreinigung durch Komplexbildung des Phosphorpentachlorids in dem Siliciumtetrachlorid vor der Destillation erzielt.
  • Obgleich das Verfahren, wie angegeben ist, für die Entfernung von Phosphorpentachlorid aus Siliciumtetrachlorid von besonderem Interesse ist, wird es auch zur Reinigung von Germaniumtetrachlorid angewendet.

Claims (6)

  1. PATENT ANSPRCCHt" 1. Verfahren zur Reinigung von Siliciumtetrachlorid und Germaniumtetrachlorid, dadurch gekennzeichnet, daß man Siliciumtetrachlorid oder Germaniumtetrachlorid mit einem mindestens zehnfachen molaren Überschul3 Aluminiumchlorid über den geschätzten molaren Phosphorgehalt als Verunreinigung versetzt und dann nach Bildung des Komplexes A1C13 # PCIS das Siliciumtetrachlorid oder das Germaniumtetrachlorid vom Rückstand abtrennt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Zugabe von Aluminiumchlorid das Siliciumtetrachlorid oder das Germaniumtetrachlorid mit Chlor versetzt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2 für Reinigung von Siliciumtetrachlorid, dadurch gekennzeichnet, daß man das Chlor und die Siliciumtetrachloridlösung durch ein rilter leitet, das Aluminiumchlorid enthält.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtrennung des Siliciumtetrachlorids oder Germaniumtetrachlorids von dem gebildeten A1C13 . PCls Komplex durch Destillation erfolgt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß Cblor in einer Menge von mindestens 10-1 Molprozent und so viel Aluminiumchlorid zugegeben werden, um die Lösung zu sättigen, und daß die Gleichgewichtseinstellung zur Bildung des A1 C13 . P Clö Komplexes in mindestens 16 Stunden erfolgt.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Chlor in einer Menge von mindestens 10--1 Molprozent und das Aluminiumchlorid in einer Menge von mindestens 10-2 Molprozent zugegeben werden, das Aluminiumchlorid unter der flüssigen Oberfläche gemahlen wird und die Gleichgewichtseinstellung in mindestens 16 Stunden erfolgt.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1291324B (de) * 1962-06-04 1969-03-27 Union Carbide Corp Verfahren zur Reinigung von Halogensilanen
FR2490205A1 (fr) * 1980-09-12 1982-03-19 Western Electric Co Procede pour diminuer la quantite d'impuretes hydroxylees d'un chlorure liquide, chlorure obtenu par ce procede et application de ce procede a la fabrication de fibres optiques

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