DE10261795B3 - Sicherheitsvorrichtung für Fahrzeuge - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsvorrichtung (5) für Fahrzeuge, insbesondere für Nutzfahrzeuge, wobei die Sicherheitsvorrichtung (5) eine Vorrichtung (4) aufweist, die am Fahrersitz (2) angeordnet ist und ermittelt, ob ein Fahrer auf dem Fahrersitz (2) ist oder nicht, wobei im Falle eines Nichteinsitzens des Fahrers die Vorrichtung (4) eine Stellbewegung oder ein Signal an die Sicherheitsvorrichtung (5) übermittelt und das Fahrzeug oder mit dem Fahrzeug verbundene und vom Fahrzeug direkt oder indirekt angetriebene oder gesteuerte Geräte oder Vorrichtungen auf Grund dieser Stellbewegung oder dieses Signals nicht oder nicht voll funktionsfähig sind.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsvorrichtung für Fahrzeuge, insbesondere für Nutzfahrzeuge.
- Aus der Fertigungstechnik sind, insbesondere in Verbindung mit Pressen, Sicherheitsvorrichtungen bekannt, bei denen der Bediener einer Presse nach dem Einlegen des Rohlings zum Starten des Pressvorgangs mit beiden Händen je einen Druckknopf bedienen muss. Dies stellt sicher, dass der Bediener keine Hand in der Presse hat.
- Des weiteren ist aus der
DE 41 15 202 A1 ein Verfahren und eine Einrichtung zur Erkennung, ob ein Platz in einem Fahrzeug durch eine Person besetzt ist, bekannt. Hierbei wird mittels eines in einen Platz integrierten Sensors das Ausmaß der Verformung der Stand- oder Sitzfläche erfasst, indem man über einen größeren Bereich der Stand- bzw. Sitzfläche integriert und das Integral auf das Vorliegen eines BESETZT-Kriteriums untersucht wird. Dieses Verfahren wird gemäß derDE 41 15 202 A1 in Verbindung mit Airbags, insbesondere in Verbindung mit Beifahrer-Airbags, verwendet. - Aus der
DE 40 16 610 A1 ist ein Airbag bekannt, der nur im Crashfall aktiv ist und die Sicherheitseinrichtung den Airbag nur im Falle eines einsitzenden Insassens einsatzbereit schaltet. Die Aktivierung/Deaktivierung erfolgt über einen Stromkreis. - Die
DE 43 39 113 A1 offenbart eine elektrische Betätigung einer Kopfstütze im Falle eines Einsitzens eines Insassens von einer Ruhelage in eine Betriebslage sowie weiterer Komponenten, wie eines Airbags. Die Aktivierung/Deaktivierung erfolgt über einen Stromkreis. - Das gemäß der
DE 198 46 193 A1 offenbarte Verfahren und die Einrichtung zur Steuerung eines Bremssystems eines Kraftfahrzeugs erfolgt nach dem Erkennen der Abwesenheit eines Fahrers und einem Anrollen des Fahrzeugs, wobei die Handbremse insbesondere elektromotorisch betätigt wird. - Gemäß der
DE 199 26 697 A1 ist eine Schaltung in den Neutralzustand offenbart, so dass das Fahrzeug gestoppt wird. - Die
DE 199 52 892 A1 beschreibt eine elektrisch betätigbare Bremse, welche eine Veränderung der Bremsenstellung im Falle eines Nichteinsitzens eines Fahrers verhindert. - Die
DE 100 01 312 A1 betrifft einen Gurtstraffer, bei dem die Aktivierung/Deaktivierung über einen Stromkreis erfolgt. - Die
DE 196 02 066 A1 offenbart eine automatische Getriebekupplung, wobei zur Erleichterung des Startens und Losfahrens ein elektrisches Steuergerät vorgesehen ist, das in einem Fall durch einen Sitzbelegungsschalter aktiviert wird. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Sicherheitsvorrichtung der eingangs genannten An zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Sicherheitsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterentwicklungen bzw. Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Erfindungsgemäß ist eine Sicherheitsvorrichtung für Nutzfahrzeuge, wobei die Sicherheitsvorrichtung eine Vorrichtung aufweist, die am Fahrersitz angeordnet ist und ermittelt, ob ein Fahrer auf dem Fahrersitz sitzt oder nicht, wofür die Vorrichtung einen Sensor aufweist, der am Fahrersitz angeordnet ist, und wobei im Falle eines Nichteinsitzens des Fahrers die Vorrichtung eine Stellbewegung oder ein Signal an die Sicherheitsvorrichtung übermittelt und eine mit dem Fahrzeug verbundene und vom Fahrzeug direkt oder indirekt angetriebene oder gesteuerte Komponente auf Grund dieser Stellbewegung oder dieses Signals nicht funktionsfähig ist, und die Sicherheitsvorrichtung mindestens ein Ventil aufweist, welches in einem vom Fahrzeugmotor angetriebenen Hydraulikkreislauf angeordnet ist, und das Ventil in einem Teil des Hydraulikkreislaufs angeordnet ist, welcher die zu stoppende Komponente antreibt. Eine derartige Sicherheitsvorrichtung für Fahrzeuge, insbesondere für Nutzfahrzeuge, ist bspw. Traktoren oder Gabelstapler geeignet, die einen Hydralikkreislauf aufweisen. Dabei übermittelt die Vorrichtung im Falle eines Nichteinsitzens des Fahrers eine Stellbewegung oder ein Signal an die Sicherheitsvorrichtung. In Folge dieser Stellbewegung oder dieses Signals wird bewirkt, dass das Fahrzeug oder mit dem Fahrzeug verbundene und vom Fahrzeug direkt oder indirekt angetriebene oder gesteuerte Geräte oder Vorrichtungen nicht oder nicht voll funktionsfähig sind. Das heißt im Extremfall, dass das Fahrzeug vollständig gestoppt wird. Je nach Wirkung der Sicherheitsvorrichtung kann auch lediglich der Stopp einer Komponente, beispielsweise eines hydraulischen Antriebs für mit dem Fahrzeug verbundene Komponenten, bewirkt werden.
- Vorzugsweise ist die Vorrichtung direkt an der Oberseite Sitzschale des Fahrersitzes angeordnet, jedoch sind andere Stellen im Bereich des Sitzes ebenfalls möglich, wie beispielsweise die Verbindung zwischen Sitz und Fahrzeug.
- Bevorzugt wirkt die Vorrichtung mechanisch. Hierbei wird durch einen einsitzenden Fahrer, d.h. bei Druckbelastung, mindestens ein Element, bspw. ein mit einer Seele verbundener Stift verschoben, wobei die Verschiebung an die Sicherheitsvorrichtung direkt oder über verschiedene Zwischenstufen indirekt weitergeleitet wird, insbesondere an ein entsprechendes Ventil in einem Hydraulikkreislauf.
- Gemäß einer alternativen Ausführungsform wirkt die Vorrichtung elektromagnetisch. Dabei wird ein elektrisches Signal an die Sicherheitsvorrichtung abgegeben, welches den Stopp auslöst, d.h. beispielsweise die Hydraulikflüssigkeit in einem Hydraulikkreislauf mit Hilfe eines entsprechend gesteuerten Ventils stoppt.
- Andere Ausführungsformen sind möglich, beispielsweise kann auch ein Mikrocomputer bei der Steuerung beteiligt sein.
- Im folgenden ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und Varianten, von denen eines in der beiliegenden Zeichnung näher erläutert ist. Es zeigen
-
1 ein schematischer Schnitt durch eine Seitenansicht eines Fahrersitzes mit einer erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel, und -
2 einen ausschnittsweise dargestellten Hydraulikkreislauf gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel. -
1 zeigt einen Fahrersitz1 eines Traktors mit einer Sitzfläche2 und einer Rückenlehne3 . Am Traktor ist eine Laubschneidevorrichtung L (in2 nur symbolisch angedeutet dargestellt) mit einer Mehrzahl rotierender Schneiden angebracht, welche vorliegend im Weinbau zum Schneiden der Reben dient. Die Laubschneidevorrichtung L wird hydraulisch auf an sich bekannte Weise angetrieben, wofür ein in2 schematisch ausschnittsweise dargestellter Hydraulikkreislauf11 vorgesehen ist. - Unterhalb der Sitzfläche
2 ist ein Teil, im folgenden auch als Sensorvorrichtung oder Vorrichtung4 bezeichnet, einer Sicherheitsvorrichtung5 vorgesehen, deren Funktion an späterer Stelle näher beschrieben wird. - Die Sicherheitsvorrichtung
5 weist ferner ein Mittel12 auf, im vorliegenden Fall ein Ventil13 , welches Teil des Hydraulikkreislaufs11 ist. Dieses Mittel12 ist dazu geeignet, die Funktion der am Traktor angebrachten Laubschneidevorrichtung L bis zu einem erneuten Starten derselben zu stoppen. Dabei wird der Hydraulikkreislauf11 durch eine entsprechende Stellbewegung des Ventils13 auf „Stopp" geschaltet, d.h. die mit Hilfe der Hydraulikflüssigkeit anzutreibenden Komponenten stehen schnellstmöglich still, wobei sie bis zur Reaktivierung oder einem Freischalten, welches eine Bewegung der Komponenten von Hand erlaubt, in ihrer Position verbleiben. - Die Aktivierung der Sicherheitsvorrichtung
5 , d.h. das Stoppen der Laubschneidevorrichtung L, erfolgt vorliegend mittels eines vorstehenden Stifts6 , der mit einer Seele eines Bowdenzuges verbunden ist, welcher direkt mit dem Ventil13 verbunden ist. Hierbei ist der Stift6 vertikal verlaufend unter der Sitzfläche2 angeordnet. Der Stift6 wird mittels einer Feder7 nach oben vorgespannt, wobei die Feder7 in einer Vertiefung im Inneren der Sitzfläche2 angeordnet ist und mit ihrem einen Ende am Boden der Vertiefung und mit ihrem anderen Ende an einem Teller8 , welcher am Ende des Stiftes6 angebracht ist, anliegt. Dabei ist die Feder7 derart ausgelegt, dass die für das Zusammendrücken erforderliche Kraft dem Anteil eines minimalen Körpergewichts eines möglichen Benutzers entspricht, der unter normalen Umständen an der entsprechenden Stelle der Sitzfläche2 wirkt. Der Stift6 mit seinem Teller8 und der Feder7 bilden vorliegend die Sensorvorrichtung4 . - Aus Sicherheitsgründen ist ein erneutes Starten der Laubschneidevorrichtung L von Hand nach einem Notstopp auf Grund des Absteigens oder Aufstehens des Fahrers erforderlich. Durch den Neustart wird die in Folge des Notstopps bewirkte Schaltungsanordnung des Hydraulikkreislaufs
11 in den Normalzustand zurückgesetzt. - Gemäß einer Variante zum ersten Ausführungsbeispiel ist anstelle der Laubschneidevorrichtung am Traktor ein Laubhefter mit einem Gipfelmesser angebracht. Hierbei ist die Funktion der Sicherheitsvorrichtung die gleiche, wie beim ersten Ausführungsbeispiel, d.h. beim Verlassen des Fahrersitzes
1 erfolgt ein automatischer Stopp des Laubhefters mit Gipfelmesser. - Gemäß einer zweiten Variante zum ersten Ausführungsbeispiel stellt die Sicherheitsvorrichtung sicher, dass im Falle eines Hoch- oder Runterfahrens der Anhängevorrichtung keine Positionsänderung derselben erfolgt, so lange der Fahrersitz nicht besetzt ist.
- Gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel ist eine Sicherheitsvorrichtung am Sitz eines Gabelstaplers angebracht. Dabei wird durch diese Sicherheitsvorrichtung sichergestellt, dass der Gabelstaplerfahrer während des Fahrens auf seinem Platz sitzt und kein unbeabsichtigtes Losfahren des Gabelstaplers erfolgen kann. Des weiteren wird sichergestellt, dass der Gabelstaplerfahrer sitzt, wenn die Gabel angehoben oder abgesenkt wird.
- Bei einem dritten Ausführungsbeispiel ist die Sicherheitsvorrichtung im Sitz eines (elektrischen) Rollstuhles angeordnet und stellt sicher, dass der Rollstuhl nur dann freigegeben wird, wenn jemand einsitzt. Hierbei ist jedoch eine zweite Vorrichtung vorgesehen, die ein Schieben eines leeren Rollstuhles ermöglicht.
- In diesem Fall erfolgt die Messung, ob ein Rollstuhlfahrer im Rollstuhl sitzt, mit Hilfe eines elektromagnetischen Sensors, der die Sensorvorrichtung bildet und ein entsprechendes elektrisches Signal an die Sicherheitsvorrichtung weiterleitet, welche für ein Stoppen und Bremsen des Rollstuhles sorgt.
- Alternativ kann die Regelung derart erfolgen, dass im Falle eines leeren Rollstuhles lediglich kein elektrischer Antrieb möglich ist. Ein Schieben bleibt jedoch möglich.
- Als viertes Ausführungsbeispiel wird die Sicherheitsvorrichtung in einem Kraftfahrzeug verwendet, wobei diese Sicherheitsvorrichtung automatisch eine elektrische Feststellbremsanlage betätigt, sobald kein Fahrer auf dem Fahrersitz einsitzt, wodurch ein unbeabsichtigtes Wegrollen verhindert, insbesondere wenn der Fahrer vergessen hat, vor dem Aussteigen mit laufendem und/oder stehendem Motor die Handbremse anzuziehen oder einen Gang einzulegen.
-
- 1
- Fahrersitz
- 2
- Sitzfläche
- 3
- Rückenlehne
- 4
- Vorrichtung
- 5
- Sicherheitsvorrichtung
- 6
- Stift
- 7
- Feder
- 8
- Teller
- 11
- Hydraulikkreislauf
- 12
- Mittel
- 13
- Ventil
- L
- Laubschneidevorrichtung
Claims (8)
- Sicherheitsvorrichtung (
5 ) für Nutzfahrzeuge, wobei die Sicherheitsvorrichtung (5 ) eine Vorrichtung (4 ) aufweist, die am Fahrersitz (2 ) angeordnet ist und ermittelt, ob ein Fahrer auf dem Fahrersitz (2 ) sitzt oder nicht, wofür die Vorrichtung (4 ) einen Sensor aufweist, der am Fahrersitz (2 ) angeordnet ist, und wobei im Falle eines Nichteinsitzens des Fahrers die Vorrichtung (4 ) eine Stellbewegung oder ein Signal an die Sicherheitsvorrichtung (5 ) übermittelt und eine mit dem Fahrzeug verbundene und vom Fahrzeug direkt oder indirekt angetriebene oder gesteuerte Komponente auf Grund dieser Stellbewegung oder dieses Signals nicht funktionsfähig ist, und die Sicherheitsvorrichtung (5 ) mindestens ein Ventil (13 ) aufweist, welches in einem vom Fahrzeugmotor angetriebenen Hydraulikkreislauf (11 ) angeordnet ist, und das Ventil (13 ) in einem Teil des Hydraulikkreislaufs (11 ) angeordnet ist, welcher die zu stoppende Komponente antreibt. - Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (
4 ) einen Sensor aufweist. - Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor ein Drucksensor ist.
- Sicherheitsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung mechanisch wirkt, wobei bei einer Druckbelastung ein oder mehrere Elemente (
6 ) der Vorrichtung (4 ) verschiebbar sind und die entsprechende Verschiebung an die Sicherheitsvorrichtung (5 ) weiterleitbar ist. - Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das oder die Elemente (
6 ) der Vorrichtung (4 ) entgegen der Belastung eines sitzenden Fahrers vorgespannt sind. - Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspannung mittels einer Feder (
7 ) erfolgt. - Sicherheitsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitsvorrichtung (
5 ) mindestens ein Ventil (13 ) aufweist, welches in einem Hydraulikkreislauf (11 ) angeordnet ist. - Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (
13 ) in einem Teil des Hydraulikkreislaufs (11 ) angeordnet ist, welcher die zu stoppenden Komponenten versorgt.
Priority Applications (1)
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DE2002161795 DE10261795B3 (de) | 2002-12-26 | 2002-12-26 | Sicherheitsvorrichtung für Fahrzeuge |
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