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Die Erfindung betrifft einen Antrieb
für einen Zylinder
einer Rotationsdruckmaschine, der unabhängig voneinander verdrehbare,
antreibbare Zylindersegmente aufweist.
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Die
DE 44 26 987 A1 zeigt einen Antrieb von Falzzylindern
eines Falzapparates einer Rotationsdruckmaschine, wobei im einzelnen
ein Messerzylinder, ein Punktur-Falzmesserzylinder, ein Falzklappenzylinder
und ein Greiferzylinder über
Stirnräder
in Antriebsverbindung stehen und in Reihe mechanisch angetrieben
werden. Der Punktur-Falzmesserzylinder und der Falzklappenzylinder
sind jeweils als sogenannter zweiteiliger Zylinder ausgeführt, d.
h., sie bestehen aus ineinander geschachtelten, gegeneinander verdrehbaren
Zylindersegmenten. Die Zylindersegmente tragen Systeme, beispielsweise
Falzmesser oder Falzklappen, die bei einer Verstellung des Falzapparates
in ihrem Umfangsabstand zu benachbarten Systemen verstellbar sind.
Auf diese Weise ist beispielsweise der Vorfalz verstellbar oder eine
Formatverstellung ausführbar.
Die Verstellung der Zylindersegmente erfolgt mittels Planetengetrieben.
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Bei diesem Falzapparat ist der Getriebeaufwand
hoch. Außerdem
summieren sich in dem Antrieb Verdrehflankenspiele.
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Die
EP 1 234 794 A2 zeigt ebenfalls einen Falzapparat,
bei dem der Punktur-Falzmesserzylinder
und der Falzklappenzylinder gegeneinander verdrehbare Zylindersegmente
aufweisen. Der Antrieb des die Punkturen tragenden Zylindersegments
erfolgt mit einem eigenen Motor und der Antrieb des die Falzmesser
tragenden und des die Falzklappen tragenden Zylindersegments mit
einem weiteren Motor, wobei die letztgenannten beiden Segmente über Stirnräder in Antriebsverbindung
stehen. Auch dieser Antrieb ist mit einem Getriebeaufwand behaftet.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, einen
mechanisch einfachen Antrieb für
Zylinder mit gegeneinander verdrehbaren Segmenten zu schaffen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden
Merkmalen der unabhängigen
Ansprüche
gelöst.
Der Antrieb kann auf Zylinderräder verzichten,
wodurch Verdrehflankenspiele minimiert werden. Entsprechend genau
können
mit dem Zylinder Arbeitsvorgänge
ausgeführt
werden, beispielsweise mit einem Falzzylinder Falzungen genau ausgeführt werden,
der Vorfalz genau eingestellt und realisiert werden. Falzdifferenzen
werden durch die mit hoher Genauigkeit einhaltbare Winkellage der Funktionsgruppen
zueinander entscheidend minimiert. Außerdem kann bei Entfall von
Antriebszahnrädern
ein gekapseltes Schmiersystem entfallen.
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Mit dem Einsatz einer elektronischen,
virtuellen Leitwelle für
die Elektromotoren zur Lage- und Drehzahlvorgabe wird die Genauigkeit
des Gleichlaufs zwischen den Funktionsgruppen und somit die Arbeitsgenauigkeit
stationär
und dynamisch deutlich erhöht.
Durch eine elektronische Vorgabe eines Winkelversatzes zwischen
den Funktionsgruppen sind Verstellungen flexibel, schnell und hochgenau
einstellbar.
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Der vorgeschlagene Antrieb bedingt
eine Reduzierung der in Reihe geschalteten, niemals ideal rundlaufenden
Massen, der niemals idealen mechanischen Kontaktstellen und der
damit verbundenen Störungen.
Aufgrund der Reduzierung der in Reihe geschalteten Massen, der mechanischen
Kontaktstellen und der damit verbundenen Nachgiebigkeiten wird eine
Erhöhung
der Drehsteifigkeit in den einzelnen Funktionsgruppen erzielt. Es
erfolgt eine Entkopplung von Störungen,
beispielsweise durch Messer- und Falzschläge, in den einzelnen Funktionsgruppen.
Es erfolgt eine Erhöhung
der Störsteiflgkeit/Reduktion
der Störempfindlichkeit
gegenüber Störungen durch
beispielsweise Messer- und Falzschläge aufgrund der steiferen Verbindung
des Motors mit dem Ort der Störung
und damit eine schärfere
Regelung. Die geringere Komplexität und höhere Steifigkeit der vereinzelten
Funktionsgruppen macht den Einsatz von periodischen und adaptiven
Kompensationsreglern möglich,
mit denen eine Erhöhung der
Störsteifigkeit/Reduktion
der Störempfindlichkeit gegenüber Störungen machbar
ist. Insgesamt ist damit eine Erhöhung der Genauigkeit des Gleichlaufs zwischen
den Funktionsgruppen und damit beispielsweise eine deutliche Erhöhung der
Schnitt- und Falzgenauigkeit bei der Anwendung auf Falzzylinder möglich.
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Der Antrieb macht die Bewertung von
Motor-/Antriebsreglergrößen, wie
Motorstrom und Regeldifferenzen, möglich, womit beispielsweise
der mechanische Verschleiß von
Schneid- und Falzmessern beurteilbar ist.
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Mittels mechanischen Endanschlägen, Hardwareendlageschaltern
oder Softwareendlageschaltern ist auf einfache Weise eine Sicherung
gegen Antriebsstörungen
möglich.
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Der Antrieb bedient sich konstruktiv
einfacher Elemente und ist somit kostengünstig erstellbar.
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Weitere Merkmale und Vorteile ergeben
sich aus den Unteransprüchen
in Verbindung mit der Beschreibung.
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Die Erfindung soll nachfolgend an
einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden.
In den zugehörigen
Zeichnungen zeigt schematisch:
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1:
den Antrieb eines Falzapparates in der Draufsicht
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2:
ein weiteres Ausführungsbeispiel
des Antriebs eines Falzapparates
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3:
den Falzapparat gemäß 2 in der Seitenansicht
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4:
die Ansicht IV nach 1 und 2
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5:
die Ansicht V nach 1.
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1 zeigt
einen Falzapparat in gestreckter Anordnung seiner Zylinder und Antriebsräder. Im
einzelnen enthält
der Falzapparat einen Messerzylinder 1, einen Falzzylinder 2 und
einen Falzklappenzylinder 3. Die Zylinder sind in Seitenwänden 5, 6 gelagert.
Der Messerzylinder 1 ist beispielsweise mit zwei einander
gegenüberliegenden
Schneidmessern 7 bestückt.
Die Schneidmesser 7 wie auch die nachfolgend beschriebenen
Arbeitselemente 11, 13 und 21 der Zylinder 2 und 3 sind
in 3 ersichtlich, unabhängig davon,
dass die 3 als Seitenansicht
des weiteren Ausführungsbeispiels
gemäß 2 einen aus Segmenten bestehenden
Falzklappenzylinder 3.1 und zusätzlich einen Greifer-Falzmesserzylinder 4 zeigt.
Auf einem Zapfen des Messerzylinders 1 ist ein Stirnrad 8 befestigt,
in das ein Elektromotor 9 mit seinem Ritzel 10 eingreift.
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Der Falzzylinder 2 besteht
aus einem Halteelemente 11 tragenden Zylindersegment 12 sowie
einem Falzmesser 13 tragenden weiteren Zylindersegment 14.
Die Zylindersegmente 12, 14 sind beispielsweise
dreiteilig ausgeführt,
d. h., sie tragen drei um 120° versetzte
Halteelemente 11 bzw. Falzmesser 13. Die Zylindersegmente 12, 14 sind
gegeneinander verdrehbar. Sie sind außerdem unabhängig voneinander
antreibbar und stehen deshalb mit jeweils einem eigenen Elektromotor 9, 15 in
Antriebsverbindung. Hierzu ist an jedem Zylindersegment 12, 14 ein Stirnrad 16, 17 befestigt.
Das Stirnrad 16 des Zylindersegments 12 steht
mit dem Stirnrad 8 in Eingriff und wird somit über letzteres
indirekt vom Elektromotor 9 angetrieben, der mit seinem
Ritzel 10 in das Stirnrad 8 eingreift. Ebenso
könnte
der Elektromotor 9 mit seinem Ritzel 10 in das
Stirnrad 16 eingreifen. In das Stirnrad 17 des
weiteren Zylindersegments 14 greift der Elektromotor 15 mit
seinem Ritzel 18 ein.
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Mit dem Falzzylinder 2 arbeitet
der Falzklappenzylinder 3 zusammen. Dieser ist beispielsweise dreiteilig
ausgeführt
und trägt
am Umfang gleichmäßig verteilt
drei Falzklappensysteme 21. Der Falzklappenzylinder 3 wird
von einem eigenen Elektromotor 25 angetrieben. Er trägt hierzu
auf seinem Zapfen ein Stirnrad 23, in das der Elektromotor 25 mit seinem
Ritzel 26 eingreift.
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Die Zähne der Stirnräder 17 und 23 des
Zylindersegments 14 und des Falzklappenzylinders 3 greifen
zwar ineinander ein, jedoch sind diese Stirnräder
17 und 23 während des
Betriebes des Falzapparates nicht in Antriebsverbindung. Zwischen
den Flanken der ineinander getretenen Zähne ist jeweils ein Abstand
s vorhanden (5), so
dass zwischen den Stirnrädern 17, 23 ein
Verdrehflankenspiel von ± s
besteht. Vorteilhaft wird der Abstand s im Bereich 0,2mm ≤ s ≤ 0,8mm bemessen.
Dieses Verdrehflankenspiel 2s ist vorteilhaft durch negative
Profilverschiebung eines oder beider Stirnräder realisierbar, beispielsweise
durch eine Profilverschiebung von insgesamt etwa –0,5. Statt
dessen können
auch die Zahndickentoleranzen in einem entsprechend großen Spielbereich
festgelegt werden. Die Stirnräder 17, 23 haben
neben ihrer Antriebsfunktion zum zugehörigen Zylinder 2, 3 die
Aufgabe eines Kollisionsschutzes. Im Falle einer Abweichung der
Drehwinkelposition eines oder beider Zylinder 2, 3 von
einer Sollposition über
einen zulässigen
Drehwinkel würde beim
Abrollkontakt des Zylindersegments 14 mit dem Falzklappenzylinder 3 das
Falzmesser 13 nicht in die Falzklappe 21 eintreten
mit der Folge der Zerstörung dieser
und evtl. weiterer Teile. Die Stirnräder 17, 23 begrenzen
also die Verdrehbarkeit der Zylinder 2, 3, indem
beim Erreichen des Grenzwertes ihre Zahnflanken zur Anlage kommen.
Statt der Strinräder 17, 23 können auch
andere die Drehpositionen des Zylindersegments 14 und des
Falzklappenzylinders 3 zueinander sichernde Elemente vorgesehen
sein, beispielsweise Zahnsegmente oder Keile und Keilnuten.
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Dem Falzzylinder
2 wird über nicht
näher beschriebene
Zugwalzen und Pertoriereinrichtungen ein Strang
33 zugeführt, der
beispielsweise mittels eines Falztrichters bereits längsgefalzt
sein kann. Die Funktion des Falzapparates ist aus
3 mit ersichtlich, da sie bis zur Bildung
des ersten Querfalzes mit der Funktion des dort gezeigten Falzapparates übereinstimmt.
Im Zusammenspiel mit dem Falzzylinder
2 schneiden die Schneidmesser
7 des
Messerzylinders
2 den Strang
33 in Produkte
34,
die von den Halteelementen
11 des Falzzylinders, beispielsweise
Punkturen, aufgenommen werden. Bei diesem Zusammenspiel des Messerzylinders
1 und
des Falzzylinders
2 stehen der Messerzylinder
1 und
das die Halteelemente
11 tragende Zylindersegment
12 über ihre
Stirnräder
8,
16 in
Antriebsverbindung und werden vom Elektromotor
9 angetrieben.
Zu dem Zylindersegment
12 wird synchron das Zylindersegment
14 mittels
des Elektromotors
15 angetrieben, der mit seinem Ritzel
18 in
das Stirnrad
17 des weiteren Zylindersegments
14 eingreift.
Die Elektromotoren
9 und
15 wie auch der Elektromotor
25 sind
Synchronmotoren, die über
eine elektronische, sogenannte virtuelle Leitwelle lagegeregelt
angetrieben werden. Derartige Antriebe sind dem Fachmann geläufig und beispielsweise
in der
DE 43 22 744
A1 beschrieben. Es können
auch Asynchronmotoren oder sonstige hochgenaue Motoren eingesetzt
werden.
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Das längs- und einmal quergefalzte
Produkt
34 wird, nicht dargestellt, beispielsweise mittels
einer Bandleitung abgeführt
oder in ein Schaufelrad geleitet. Die Erstellung eines Produkts
34 mit
den vorliegenden Zylindern
1 bis
3 ist, von deren
Antrieb abgesehen, an sich dem Fachmann geläufig und braucht deshalb nicht
näher beschrieben
zu werden. Nähere Erklärungen sind
beispielsweise in der eingangs bereits genannten
DE 44 26 987 A1 gegeben.
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Für
eine Verstellung des Falzapparates, beispielsweise für eine Vorfalzverstellung,
ist das Falzmesser 13 gegenüber den Halteelementen 11 zu
verdrehen. Dies erfolgt durch einen vorübergehenden vor- bzw. nacheilenden
Betrieb des Elektromotors 15 gegenüber dem Elektromotor 9,
wodurch die Winkellage des Elektromotors 15 zum Elektromotor 9 verändert wird.
Entsprechend wird das Zylindersegment 14 mit seinen Falzmessern 13 gegenüber dem
Zylindersegment 12 mit den Halteelementen 11 verdreht.
Bei dieser Verstellung ist auch die Position des Falzklappenzylinders 3 zu
verändern,
damit bei der Zusammenarbeit mit dem Falzklappenzylinder 3 die
Falzklappen 21 gegenüber
den Falzmessern 13 zu liegen kommen. Die Veränderung
der Lage des Falzklappenzylinders 3 erfolgt mittels des
Motors 25, der vorübergehend
vor- oder nacheilend betrieben wird.
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Die an den Elektromotoren 15 und 25 einzustellenden
Winkellagen für
die gewünschte
Positionierung des Zylindersegments 14 mit dem Falzmesser 13 bzw.
des Zylinders 3 mit den Falzklappen 21 sowie auch
Positionen des Elektromotors 9 sind in einer Rechen- und
Speichereinheit 35 eingespeichert. Diese steht mit dem
Eingang der Motorregelung der Elektromotoren 9, 15, 25 in
Verbindung. Für
eine Verstellung der genannten Elemente werden die gewünschten
Winkellagen von der Rechen- und Speichereinheit 35 abgerufen
und der Motorregelung der Elektromotoren 9, 15, 25 vorgegeben.
Statt dessen ist es auch möglich,
die gewünschten
Verstellungen am Leitstand der Druckmaschine manuell einzugeben.
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An dem Zylindersegment 12 sind
zwei Anschläge 36, 37 angebracht,
die die gegenseitige Verdrehbarkeit der Zylindersegmente 12 und 14 begrenzen.
Statt oder in Verbindung mit den mechanischen Anschlägen 36, 37 können auch
Hardwareendlagenschalter, beispielsweise Endschalter 38, 39 eingesetzt
werden. Derartige Endschalter 38, 39 sind in 4 in Klammern gesetzt mit
angegeben. Als weitere Sicherungsmöglichkeit enthält die Lageregelung
der Elektromotoren 9, 15 Grenzsollwerte für deren
gegenseitigen Winkelversatz, womit eine Begrenzung der gegenseitigen
Verdrehbarkeit der Zylindersegmente 12 und 14 gegeben
ist.
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2 zeigt
einen Falzapparat in gestreckter Anordnung seiner Zylinder und Antriebsräder. Zur Vereinfachung
werden bei weitgehender Übereinstimmung
von Bauteilen mit dem vorherigen Ausführungsbeispiel die Bezugszeichen
beibehalten oder mit einem Zusatz ".1" versehen.
Im einzelnen enthält der
Falzapparat einen Messerzylinder 1, einen Falzzylinder 2,
einen Falzklappenzylinder 3.1 und einen Greifer-Falzmesserzylinder 4.
Die Zylinder sind in Seitenwänden 5, 6 gelagert.
Der Messerzylinder 1 ist beispielsweise mit zwei einander
gegenüberliegenden
Schneidmessern 7 bestückt
(3). Der Messerzylinder 1 wird
von einem Motor 40 angetrieben, der direkt mit dem Messerzylinder 1 verbunden ist.
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Der Falzzylinder 2 besteht
aus einem Halteelemente 11 tragenden Zylindersegment 12 sowie
einem Falzmesser 13 tragenden weiteren Zylindersegment 14.
Die Zylindersegmente 12, 14 sind beispielsweise
dreiteilig ausgeführt,
d. h., sie tragen drei um 120° versetzte
Halteelemente 11 bzw. Falzmesser 13. Die Zylindersegmente 12, 14 sind
gegeneinander verdrehbar. Sie sind außerdem unabhängig voneinander
antreibbar und stehen deshalb mit jeweils einem eigenen Elektromotor 41, 42 in
direkter Antriebsverbindung.
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Mit dem Falzzylinder 2 arbeitet
der Falzklappenzylinder 3.1 zusammen. Letzterer besteht
wiederum aus zwei Zylindersegmenten 19, 20, wobei
das Zylindersegment 19 Falzklappen 21 und das
weitere Zylindersegment 20 Falzklappen 22 trägt. Die
Zylindersegmente 19, 20 sind beispielsweise jeweils
dreiteilig ausgeführt,
so dass sie jeweils drei Falzklappensysteme 21, 22 tragen.
Die Zylindersegmente 19, 20 sind gegeneinander
verdrehbar und unabhängig voneinander
antreibbar. Hierzu steht jedes Zylindersegment 19, 20 mit
einem eigenen Elektromotor 43, 44 in Antriebsverbindung.
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Mit dem Falzklappenzylinder 3.1 arbeitet
der Greifer-Falzmesserzylinder 4 zusammen. Dieser enthält ein Greifer 27 tragendes
Zylindersegment 28 und ein Falzmesser 29 tragendes
weiteres Zylindersegment 30, die gegeneinander verdrehbar
und unabhängig
voneinander antreibbar sind und hierfür jeweils mit einem eigenen
Elektromotor 45, 46 in Antriebsverbindung stehen.
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Die jeweils zusammenarbeitenden und
mit jeweils einem eigenen Antrieb angetriebenen Zylinder und/oder
Zylindersegmente sind jeweils mit einem Kollisionsschutz versehen,
wie in 5 zum vorherigen
Ausführungsbeispiel
gezeigt. Im einzelnen sind jeweils der Messerzylinder 1 und
das Zylindersegment 12, das Zylindersegment 14 und
das Zylindersegment 19, das Zylindersegment 19 und
das Zylindersegment 28 sowie das Zylindersegment 20 und
das Zylindersegment 30 mit jeweils einem Stirnrad 47 und 48 bzw. 49 und 50 bzw. 50 und 51 bzw. 52 und 53 versehen,
die jeweils unter Vorhandensein eines Verdrehflankenspieles zusammenarbeiten.
Die Eingriffsstellen zum Zwecke des Kollisionsschutzes sind in 3 (und in 2) jeweils mit einer Position K gekennzeichnet.
Diese Stirnräder 47 bis 53 haben keine
Antriebsfunktion und ihre Zahnflanken wälzen im normalen Betrieb nicht
aufeinander ab. Diese Stirnräder 47 bis 53 brauchen
deshalb nicht für
große Drehmomente
dimensioniert zu werden und können beispielsweise
aus Kunststoff gefertigt werden. Auch kann deshalb eine Ölschmierung
entfallen und es erübrigt
sich eine kostspielige Ölkapselung
des Falzapparates.
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Dem Falzzylinder 2 wird über nicht
näher beschriebene
Zugwalzen und Perforiereinrichtungen ein Strang 33 zugeführt, der
beispielsweise mittels eines Falztrichters bereits längs gefalzt
sein kann. Im Zusammenspiel mit dem Falzzylinder 2 schneiden die
Schneidmesser 7 des Messerzylinders 1 den Strang
33 in
Produkte 34, die von den Halteelementen 11 des
Falzzylinders, beispielsweise Punkturen, aufgenommen werden.
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Das auf dem Falzzylinder
2 befindliche
Produkt
34 wird bei der Weiterdrehung des Falzzylinders
2 vom
Falzmesser
13 in eine Falzklappe
21 des Falzklappenzylinders
3.1 übergeben,
wodurch ein Querfalz erzeugt wird. Aus der Falzklappe
21 wird
das Produkt an die Greifer
27 des Zylindersegments
28 des
Greifer- Falzmesserzylinders
4 übergeben. Dieses Produkt wird
unter Bildung eines zweiten Querfalzes von den Falzmessern
29 in
die Falzklappen
22 des Falzklappenzylinders
3.1 übergeben,
wobei das zweimal quergefalzte Produkt
34.1 entsteht, das schließlich vom
Falzklappenzylinder
3.1 abgeführt wird. Die Erstellung des
Produkts
34.1 mit den vorliegenden Zylindern
1,
2,
3.1 und
4 ist,
von deren Antrieb abgesehen, an sich dem Fachmann geläufig und
braucht deshalb nicht näher
beschrieben zu werden. Nähere
Erklärungen
sind beispielsweise in der eingangs bereits genannte
DE 44 26 987 A1 gegeben.
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Die Elektromotoren
40 bis
46 sind
Synchronmotoren, die über
eine elektronische, sogenannte virtuelle Leitwelle lagegeregelt
angetrieben werden und so die erforderlichen Positionen der von
ihnen angetriebenen Zylinder und/oder Zylindersegmente realisieren.
Derartige Antriebe sind dem Fachmann geläufig und beispielsweise in
der
DE 43 22 744 A1 beschrieben.
Es können
auch Asynchronmotoren oder sonstige hochgenaue Motoren eingesetzt
werden. Bei der gezeigten direkten Anbindung können die Elektromotoren
40 bis
46 vorteilhaft
auch als Torquemotoren ausgeführt
sein.
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Für
Verstellungen des Falzapparates, beispielsweise für eine Vorfalzverstellung,
ist das Falzmesser 13 gegenüber den Halteelementen 11 zu
verdrehen. Dies erfolgt durch einen vorübergehenden vor- bzw. nacheilenden
Betrieb des Elektromotors 42 gegenüber dem Elektromotor 41,
wodurch die Winkellage des Elektromotors 42 zum Elektromotor 41 verändert wird.
Entsprechend wird das Zylindersegment 14 mit seinen Falzmessern 13 gegenüber dem Zylindersegment 12 mit
den Halteelementen 11 verdreht. Hierzu wird dann noch mittels
des Motors 43 das Zylindersegment 19 mit der Falzklappe 21 passend
zum Falzmesser 13 verdreht.
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Nach dem gleichen Prinzip ist auch
die Lage des von dem Falzmesser 29 erzeugten zweiten Querfalzes
gegenüber
dem ersten Querfalz veränderbar.
Es wird vorübergehend
der Elektromotor 46 vor- oder nacheilend betrieben, je
nachdem ob der zweite Querfalz näher
am ersten Querfalz oder weiter von diesem weg erzeugt werden soll.
Es wird so die Winkellage des das Falzmesser 29 tragenden
Zylindersegments 30 gegenüber dem vom Elektromotor 43 angetriebenen,
die Falzklappe 21 tragenden Zylindersegments 19 verändert. Hierzu
wird dann noch mittels des Motors 44 das Zylindersegment 20 mit
der Falzklappe 22 passend zum Falzmesser 29 verdreht.
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Die an den Elektromotoren 41 bis 46 einzustellenden
Winkellagen für
die gewünschte
Positionierungen der Zylindersegmente 12, 14, 19, 20, 28, 30 sowie
auch Positionen des Elektromotors 40 sind in einer Rechen-
und Speichereinheit 35 eingespeichert. Dieses steht mit
dem Eingang der Motorregelung der Elektromotoren 40 bis 46 in
Verbindung. Für eine
Verstellung der genannten Elemente werden die gewünschten
Winkellagen von der Rechen- und Speichereinheit 35 abgerufen
und der Motorregelung der Elektromotoren 40 bis 46 vorgegeben.
Statt dessen ist es auch möglich,
die gewünschten
Verstellungen am Leitstand der Druckmaschine manuell einzugeben.
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An dem Zylindersegment 12 sind
zwei Anschläge 36, 37 angebracht,
die die gegenseitige Verdrehbarkeit der Zylindersegmente 12 und 14 begrenzen.
Derartige Anschläge
sind auch an dem Falzklappenzylinder 3.1 und dem Greifer-Falzmesserzylinder 4 vorhanden,
um die gegenseitige Verdrehbarkeit der Zylindersegmente 19, 20 bzw. 28, 30 zu
begrenzen. Statt oder in Verbindung mit den mechanischen Anschlägen 36, 37 können auch Hardwareendlagenschalter,
beispielsweise Endschalter 38, 39, eingesetzt
werden. Derartige Endschalter 38, 39 sind in 4 in Klammern gesetzt mit angegeben.
Als weitere Sicherungsmöglichkeit
enthält
die Lageregelung der Elektromotoren 40 bis 46 Grenzsollwerte
für deren
gegenseitige Winkelversatz, womit eine Begrenzung der gegenseitigen
Verdrehbarkeit der Zylindersegmente 12, 14, 19, 20, 28, 30 gegeben
ist.
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- 1
- Messerzylinder
- 2
- Falzzylinder
- 3
- Falzklappenzylinder
- 3.1
- Falzklappenzylinder
- 4
- Greifer-Falzmesserzylinder
- 5
- Seitenwand
- 6
- Seitenwand
- 7
- Schneidmesser
- 8
- Stirnrad
- 9
- Elektromotor
- 10
- Ritzel
- 11
- Halteelement
- 12
- Zylindersegment
- 13
- Falzmesser
- 14
- weiteres
Zylindersegment
- 15
- Elektromotor
- 16
- Stirnrad
- 17
- Stirnrad
- 18
- Ritzel
- 19
- Zylindersegment
- 20
- weiteres
Zylindersegment
- 21
- Falzklappe
- 22
- Falzklappe
- 23
- Stirnrad
- 24
-
- 25
- Elektromotor
- 26
- Ritzel
- 27
- Greifer
- 28
- Zylindersegment
- 29
- Falzmesser
- 30
- weiteres
Zylindersegment
- 31
-
- 32
-
- 33
- Strang
- 34
- Produkt
- 34.1
- Produkt
- 35
- Rechen-
und Speichereinheit
- 36
- Anschlag
- 37
- Anschlag
- 38
- Endschalter
- 39
- Endschalter
- 40
- Elektromotor
- 41
- Elektromotor
- 42
- Elektromotor
- 43
- Elektromotor
- 44
- Elektromotor
- 45
- Elektromotor
- 46
- Elektromotor
- 47
- Stirnrad
- 48
- Stirnrad
- 49
- Stirnrad
- 50
- Stirnrad
- 51
- Stirnrad
- 52
- Stirnrad
- 53
- Stirnrad
- K
- Eingriffspunkt
- s
- Abstand