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Stand der Technik
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Die Erfindung geht aus von einer Erfassungsvorrichtung zum
Erfassen eines Zusammenstoßes mit einem herannahenden
Fahrzeug nach der Gattung des Hauptanspruchs. Aus der DE 199 37 939 A1
ist schon eine Parkhilfe bekannt, bei der
zumindest am Heck und/oder Frontbereich eines Kraftfahrzeugs
Messeinrichtungen zur Ermittlung des Abstandes zwischen dem
Kraftfahrzeug und einem erfassten Objekt angeordnet sind.
Bei Unterschreiten eines vorgegebenen Minimalabstands
zwischen dem Kraftfahrzeug und dem Objekt wird eine
Signaleinrichtung aktiviert. Hierdurch kann jemand, der das
herannahende Objekt steuert, vor dem Zusammenstoß gewarnt
werden. Ereignet sich dennoch ein Zusammenstoß, so kommt es
in der Praxis recht häufig vor, dass der Fahrer des
Fahrzeugs, das das geparkte Fahrzeug beschädigt hat, sei es
bewusst oder unbewusst, die Unfallstelle verlässt, so dass
der Besitzer des geparkten Fahrzeugs selbst für den
möglicherweise an seinem Fahrzeug entstandenen Schaden
aufkommen muss. Um den Fahrer des Fahrzeugs, der den Schaden
verursacht hat, belangen zu können, ist der Fahrzeugbesitzer
dann auf Zeugenaussagen oder eine eigene Beobachtung seines
Fahrzeugs angewiesen.
Vorteile der Erfindung
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Die erfindungsgemäße Erfassungsvorrichtung mit den Merkmalen
des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, dass bei
einem Zusammenstoß insbesondere eines geparkten Fahrzeugs,
in dem die Erfassungsvorrichtung installiert ist, und einem
herannahenden Fahrzeug das herannahende Fahrzeug optisch
erfasst wird. Hierdurch ist eine spätere Identifikation des
herannahenden Fahrzeugs möglich, z. B. über dessen
Kennzeichen. Mit großer Wahrscheinlichkeit kann somit der
Besitzer des Fahrzeugs, in dem die Erfassungsvorrichtung
installiert ist, den Beschädiger seines Fahrzeugs ausfindig
machen. Zudem kann der Unfallhergang belegt und
gegebenenfalls rekonstruiert werden.
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Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im
Hauptanspruch angegebenen Erfassungsvorrichtung möglich.
Besonders vorteilhaft ist, dass mit dem Zusammenstoß
optische und/oder insbesondere akustische Mittel zur Warnung
eines Fahrers des ersten herannahenden Fahrzeugs auslösbar
sind. Hierdurch wird der Fahrer des herannahenden Fahrzeugs
deutlich auf einen möglichen drohenden oder bereits
erfolgten Zusammenstoß hingewiesen. Ein Verlassen der
Unfallstelle, ohne den Unfall zu bemerken, wird damit
unmöglich gemacht. Zudem wird in der Umgebung Aufmerksamkeit
erregt, so dass die Hemmschwelle für den Fahrer des
herannahenden Fahrzeugs, die Unfallstelle unerkannt zu
verlassen und für den Schaden nicht aufzukommen, angehoben
wird.
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Ferner ist vorteilhaft, Messvorrichtungen zur Bestimmung des
Abstands zwischen der Messvorrichtung und dem herannahenden
Fahrzeug vorzusehen, so dass einerseits möglichst frühzeitig
bereits eine Warnung an den Fahrer des herannahenden
Fahrzeugs ausgegeben werden kann und andererseits bereits
vor einem Zusammenstoß die Kameravorrichtung zur optischen
Erfassung des ersten Fahrzeugs aktiviert wird. Hierdurch
kann der gesamte Annäherungsvorgang an das Fahrzeug
dokumentiert werden, so dass später der gesamte
Unfallhergang rekonstruierbar ist.
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Ferner ist vorteilhaft, die Mittel zum berührungslosen
Erfassen eines Abstands und vorzugsweise die gesamte
Erfassungsvorrichtung wahlweise in einem Betriebszustand und
in einem Ruhezustand zu betreiben. Insbesondere bei dem
Einbau der Erfassungsvorrichtung in ein Fahrzeug dient der
Betriebszustand während der Fahrt z. B. dazu, die Abstände zu
Hindernissen für das Fahrzeug zu ermitteln und z. B. ein
Einparken in einen Parklücke zu erleichtern. In dem
Ruhezustand ist die Messfrequenz und/oder die Anzahl der
betriebenen Sensoren vermindert, die die Mittel zum
berührungslosen Erfassen eines Abstands bilden, so dass auch
die Leistungsaufnahme der Erfassungsvorrichtung gegenüber
dem Betriebszustand vermindert ist. Hierdurch wird es
ermöglicht, die Erfassungsvorrichtung auch dann für längere
Zeit zu betreiben, wenn kein Zugriff auf ein Stromnetz oder
andere dauerhafte Energiequellen möglich ist, z. B. bei einem
geparkten Fahrzeug.
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Ferner ist vorteilhaft, Bilddaten des ersten Fahrzeugs in
einer Speichereinheit dauerhaft abzulegen, insbesondere
dann, wenn zuvor ein Zusammenstoß mit dem ersten Fahrzeug
erfasst worden ist. Wurde kein Zusammenstoß detektiert,
können die Daten auch überschreibbar gespeichert werden, so
dass die Speichereinheit im Fahrzeug dauerhaft genutzt
werden kann, ohne einen Datenträger austauschen zu müssen.
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Weiter ist vorteilhaft, die Erfassungsvorrichtung mit einer
Funkschnittstelle zu verbinden, so dass einzelne Bilder oder
Bildsequenzen des ersten Fahrzeugs über die
Funkschnittstelle übertragbar sind. Hierdurch können Bilder
des herannahenden Fahrzeugs bei einem erfolgten Zusammenstoß
nicht nur an den Besitzer des Fahrzeugs z. B. über ein
Mobilfunktelefon, sondern auch an eine Polizeidienststelle
weitergeleitet werden, die damit automatisch über den Unfall
informiert wird. Anstelle einer Übertragung von Bilddaten
kann auch lediglich eine Information über einen erfolgten
Unfall weitergeleitet werden. Ist die Erfassungsvorrichtung
mit einer Ortungsvorrichtung verbunden, z. B. einer
Positionsbestimmungseinheit mittels GPS (Global positioning
system), so kann zudem der Ort des Zusammenstoßes über die
Funkschnittstelle übertragen werden. Der Besitzer des
Fahrzeugs und/oder die Polizei können somit unmittelbar die
Unfallstelle auffinden. Bei einem schwereren Unfall kann
auch in Abhängigkeit von den übertragenen Bilddaten ein
Rettungsdienst informiert werden.
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Ferner ist vorteilhaft, über die Funkschnittstelle eine
optische und/oder akustische Verbindung zwischen einer
mobilen Telefoneinheit und der Erfassungsvorrichtung
aufzubauen. Werden an der Erfassungsvorrichtung entsprechend
ein Lautsprecher und/oder ein Mikrofon vorgesehen, kann z. B.
der Benutzer der Mobiltelefoneinheit unmittelbar Kontakt mit
dem Fahrer des ersten Fahrzeugs aufnehmen. Hierdurch kann
z. B. der Besitzer der Erfassungsvorrichtung ein weiteres
Vorgehen mit dem Fahrer des ersten Fahrzeugs unmittelbar
absprechen und z. B. sich die Versicherungsnummer des Fahrers
des ersten Fahrzeugs nennen lassen.
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Ferner ist vorteilhaft, die Erfassungsvorrichtung mit einer
gesonderten Spannungsversorgungseinheit, z. B. einer
Brennstoffzelle oder einer Solarzelle, zu verbinden.
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Hierdurch kann die Erfassungsvorrichtung unabhängig von
einem Stromnetz oder einem Fahrzeugakkumulator betrieben
werden. Auch bei längeren Standzeiten eines Fahrzeugs, in
dem die Erfassungsvorrichtung angeordnet ist, wird durch den
Betrieb der Erfassungsvorrichtung der Fahrzeugakkumulator
nicht unnötig belastet. Ein dauerhafter Betrieb auch bei
längeren Parkzeiten kann somit sichergestellt werden.
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Zeichnung
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Fig. 1 zeigt eine Aufsicht auf ein
Kraftfahrzeug mit einer schematischen Darstellung einer
erfindungsgemäßen Erfassungsvorrichtung. Fig. 2 zeigt ein
erfindungsgemäßes Verfahren zum Betrieb einer
erfindungsgemäßen Erfassungsvorrichtung.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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Die erfindungsgemäße Erfassungsvorrichtung kann sowohl in
mobilen Einheiten, als auch stationär betrieben werden. Ein
stationärer Einsatz ist z. B. bei einer Anordnung an einer
Hauseinfahrt oder in einem Parkhaus möglich, wobei es
erfasst wird, wenn ein Fahrzeug mit einer Wand, einer
Schranke oder einem Einfahrtstor kollidiert. Im Folgenden
wird die Anwendung einer erfindungsgemäßen
Erfassungsvorrichtung in einem parkenden Kraftfahrzeug
erläutert. In einer bevorzugten Ausführungsform ist dabei
die Erfassungseinheit Teil eines Umfelderfassungssystems des
Kraftfahrzeugs, das der Detektion von Hindernissen in der
Umgebung des Fahrzeugs während der Fahrt dient. Die
vorliegende Erfassungsvorrichtung dient insbesondere dazu,
einen Zusammenstoß bei einem geparkten Fahrzeug zu erfassen,
kann jedoch auch während des Fahrbetriebs Zusammenstöße
erfassen, z. B. einen Auffahrunfall. Vorteilhaft können
hierzu Sensoren einbezogen werden, die dem Auslösen eines
Airbags dienen.
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In der Fig. 1 ist eine Aufsicht auf ein erstes
Kraftfahrzeug 24 dargestellt, dass sich an ein zweites
Kraftfahrzeug 1 annähert, wobei das zweite Kraftfahrzeug 1
über eine erfindungsgemäße Erfassungsvorrichtung verfügt. An
den Seiten des zweiten Kraftfahrzeugs 1 sind jeweils
Sensoren zur berührungslosen Abstandsmessung zu Hindernissen
angeordnet. An einer Vorderseite 2 des Kraftfahrzeugs 1
sowie an einer Rückseite 3 sind bei dem hier gewählten
Ausführungsbeispiel jeweils fünf Sensoren 4, 4' bzw. 5, 5'
angeordnet. An der rechten Fahrzeugseite 6 und an der linken
Fahrzeugseite 7 sind jeweils zwei Sensoren 8 bzw. 9
angeordnet. Die Sensoren 4, 5, 8, 9 können jeweils das
gleiche oder auch verschiedene Messprinzipien nutzen. Zur
berührungslosen Abstandsmessung können vorzugsweise
Ultraschallsensoren, Radarsensoren, Lidarsensoren oder
Videosensoren verwendet werden. Die Sensoren sind über einen
Datenbus 10 mit einer Zentraleinheit 11 verbunden, die die
Sensorsignale der Sensoren 4, 4', 5, 5', 8, 9 auswertet. Mit
der Zentraleinheit 11 ist eine erste Kameravorrichtung 12
zur Überwachung des vorderen Fahrzeugraumes vor dem
Kraftfahrzeug 1 und eine zweite Kameravorrichtung 13 zur
Überwachung des hinteren Fahrzeugraumes hinter dem
Kraftfahrzeug 1 verbunden, die zugleich auch der Überwachung
der Fahrzeugseiten dienen. Die Kameravorrichtungen 12, 13
sind vorzugsweise als Videosensoren ausgeführt, die für die
Umfelderfassung des Fahrzeugs z. B. für eine Spurüberwachung
des Fahrzeugs, bereits in dem Kraftfahrzeug 1 angeordnet
sind. In einer bevorzugten Ausführungsform können die
Kameravorrichtungen 12, 13 auch als Stereokameras ausgeführt
sein, die zusätzlich auch jeweils eine Abstandsmessung zu
dem herannahenden Fahrzeug ermöglichen. Die
Kameravorrichtungen 12, 13 können die Annäherung des ersten
Fahrzeugs 24 in Form einzelner Bilder oder als Bilderfolgen
erfassen. In einer bevorzugten Ausführungsform werden die
Bilddaten als Videosequenz erfasst. Die Kameravorrichtung
wird bevorzugt mit einem Weitwinkelobjektiv, vorzugsweise
mit einem sogenannten Fish-Eye-Objektiv ausgestattet, um
einen möglichst großen Bereich erfassen zu können. In einer
weiteren Ausführungsform können die Kameravorrichtungen 12,
13 auch derart schwenkbar angeordnet sein, dass in
Abhängigkeit von einem erfassten Abstandssignal die
Kameravorrichtung in Richtung des Hindernisses geschwenkt
werden kann.
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Ferner ist die Zentraleinheit mit einer akustischen
Ausgabeeinheit 14 verbunden, die vorzugsweise als eine
Fahrzeughupe ausgeführt ist. Ferner kann auch eine
Lautsprechereinheit angeordnet sein, die für eine
Sprachausgabe geeignet ist. Die Zentraleinheit 11 ist ferner
mit einer Anzeigeeinheit 15 verbunden, die vor dem Fahrer
angeordnet ist und die der Anzeige weiterer
fahrzeugrelevanter Größen dient, z. B. der
Fahrzeuggeschwindigkeit. Nach einem Zusammenstoß wird dem
Fahrer nach dem Einsteigen oder dem Starten des Motors in
der Anzeigeeinheit 15 angezeigt, dass zuvor ein Zusammenstoß
erfolgt ist. Durch den Hinweis wird vermieden, dass der
Fahrer den Schaden nicht bemerkt und möglicherweise mit
einem verkehrsunsicheren Fahrzeug fährt bzw. er später nicht
mehr rekonstruieren kann, an welchem Ort der Unfall
stattgefunden hat. Die Zentraleinheit 11 ist ferner mit
einer Speichereinrichtung 16 verbunden, in der die von den
Kameravorrichtungen 12, 13 erfassten Bilddaten abgelegt
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform werden die
Bilddaten im allgemeinen nur flüchtig gespeichert. Wenn
jedoch ein Zusammenstoß detektiert wird, wird für einen
vorgegebenen Zeitpunkt vor und nach dem Zusammenstoß das
Bild der jeweilig zugeordneten Kameravorrichtung, an deren
Fahrzeugseite der Zusammenstoß erfolgt ist, in der
Speichereinrichtung 16 gespeichert. Die Speichereinrichtung
16 ist dabei vorzugsweise an einer versteckten Stelle des
Fahrzeugs angeordnet, so dass ein Fahrer des herannahenden
Fahrzeugs die Speichereinrichtung 16 nicht ohne weiteres in
dem Kraftfahrzeug 1 auffinden kann, und er so nicht zu einer
Entnahme der Speichereinrichtung 16 aus dem Kraftfahrzeug 1
verleitet wird. Ferner ist die Zentraleinheit 11 mit einer
Funkschnittstelle 17 verbunden, über die eine
Mobilfunkverbindung 29 vorzugsweise zu einem Mobilfunknetz
18 erstellbar ist.
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Mit dem Mobilfunknetz 18 ist ferner eine Dienstezentrale 19
verbunden. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die
Dienstezentrale als eine Polizeidienststelle ausgeführt, bei
der unmittelbar Bilder des Zusammenstoßes auflaufen. In
einer bevorzugten Ausführungsform ist die Zentraleinheit 11
ferner mit einer Ortungsvorrichtung 20 verbunden, über die
die Position des Kraftfahrzeugs 1 erfasst und ebenfalls über
die Mobilfunkverbindung an die Dienstezentrale 19
übermittelbar ist. Vorzugsweise wird von dem Mobilfunknetz
ferner der Besitzer des Fahrzeugs über eine weitere
Mobilfunkverbindung 21 und seine Mobilfunkeinheit 22
informiert. Die vorzugsweise als ein Mobilfunktelefon
ausgebildete Mobilfunkeinheit 22 weist vorzugsweise eine
Anzeigeeinheit 23 zur Darstellung der von den
Kameravorrichtungen 12, 13 erfassten Bilder auf, so dass der
Besitzer des Fahrzeugs das Unfallgeschehen unmittelbar
betrachten kann. Die Mobilfunkverbindungen 21, 29 sind
vorzugsweise als UMTS-Verbindungen ausgeführt.
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Bei dem in der Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
nähert sich ein erstes Fahrzeug 24 an die Vorderseite 2 des
Kraftfahrzeugs 1 an. Insbesondere der Sensor 4' erfasst
einen zu geringen Abstand zu dem herannahenden Fahrzeug 24.
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Wird ein vorgegebener Abstand unterschritten und dieser von
der Zentraleinheit 11 erfasst, so aktiviert diese eine erste
Warnleuchte 25 und eine zweite Warnleuchte 26, je nach der
Fahrzeugseite der Annäherung eines Fahrzeugs. An der
Vorderseite, wie in diesem Beispiel, kann hierzu z. B. eine
Fernlichtlichtquelle verwendet werden, an der Rückseite z. B.
die Bremsleuchten, insbesondere die höher angeordnete,
dritte Bremsleuchte. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird stattdessen oder auch zusätzlich die Warnblinkanlage 27
für einen vorgegebenen Zeitraum aktiviert. Der Zusammenstoß
wird in einer ersten Ausführungsform über die Sensoren 4, 4'
erfasst, nämlich wenn ein sehr geringer, vorgegebener
Mindestabstand unterschritten wird. In einer bevorzugten
Ausführungsform ist in dem Kraftfahrzeug 1 mindestens ein
weiterer Sensor 28 mit der Zentraleinheit 11 verbunden. Der
weitere Sensor 28 ist z. B. als ein Beschleunigungssensor
ausgeführt, der einen auf das geparkte Fahrzeug ausgeübten
Stoß erfasst.
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Nach Aufbau der Mobilfunkverbindungen 21, 29 kann der
Benutzer der Mobilfunkeinheit 22 in einer bevorzugten
Ausführungsform über ein an dem Fahrzeug angeordnetes
Mikrofon 30 und der akustischen Ausgabeeinheit 14 in
telefonische Verbindung mit dem Fahrer des ersten Fahrzeuges
24 treten und mit diesem das Unfallgeschehen diskutieren.
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Die Zentraleinheit 11 ist mit dem Fahrzeugakkumulator 32
verbunden. In einer bevorzugten Ausführungsform ist zudem
eine Schalteinheit 33 vorgesehen, die wahlweise mit einer
der Zentraleinheit 11 zugeordneten
Spannungsversorgungseinheit 34 verbindbar ist. In dieser
Ausführungsform versorgt die Zentraleinheit 11 auch die
übrigen Komponenten der Erfassungsvorrichtung mit einer
Betriebsspannung. Die Schalteinheit 33 ist dabei so
eingestellt, dass während eines Fahrbetriebs eine
Stromversorgung über den Fahrzeugakkumulator 32 erfolgt,
während nach einem Abstellen des Fahrzeugs die Schalteinheit
33 automatisch auf die der Zentraleinheit 11 zugeordnete
Spannungsversorgungseinheit 34 umschaltet. Die
Spannungsversorgungseinheit 34 ist in einer bevorzugten
Ausführungsform als eine Solarzelleneinheit ausgeführt, die
eine selbständige Spannungsversorgung der Zentraleinheit 11
bei hinreichender Lichteinstrahlung ermöglicht. Ferner kann
die der Zentraleinheit 11 zugeordnete Spannungsquelle
alternativ als eine Brennstoffzelle ausgeführt sein.
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In der Fig. 2 ist ein Verfahren zum Betrieb der
erfindungsgemäßen und anhand der Fig. 1 erläuterten
Erfassungsvorrichtung dargestellt. In einem
Initialisierungsschritt 40 wird das erfindungsgemäße
Verfahren nach Abstellen des Fahrzeugs gestartet. Daraufhin
schaltet die Erfassungsvorrichtung in einen Ruhemodus, wobei
die Schalteinheit 33 in der bevorzugten Ausführungsform auf
eine Spannungsversorgung mittels der
Spannungsversorgungseinheit 34 umschaltet. Ferner wird in
dem Ruhemodus die Abtastfrequenz der Entfernung zwischen den
Sensoren 4, 4', 8, 9 zu der Fahrzeugumgebung gegenüber einem
Fahrbetrieb abgesenkt. In einer weiteren Ausführungsform
werden auch nicht mehr alle Sensoren, sondern,
möglicherweise auch im Wechsel, nur noch einzelne Sensoren,
z. B. die mittleren Sensoren 4', 5' betrieben. Hierdurch wird
die Leistungsaufnahme der Erfassungsvorrichtung gesenkt. In
einem ersten Erfassungsschritt 41 wird bei dem Betrieb im
Ruhemodus der Abstand zu möglichen Hindernissen bestimmt. In
einem anschließenden ersten Prüfschritt 42 wird geprüft, ob
sich ein Hindernis dem Fahrzeug nähert. Hierbei ist in einer
bevorzugten Ausführungsform nicht nur der absolute Abstand
zu dem Hindernis, sondern auch dessen Geschwindigkeit zu
berücksichtigen. Stehende Hindernisse, z. B. eine Wand, an
der das Fahrzeug geparkt ist, können hierdurch
ausgeschlossen werden. Zudem ist auszuschließen, dass z. B.
bei einem seitlich an einer Straße geparkten Fahrzeug
vorbeifahrende Fahrzeuge oder vorbeigehende Fußgänger zur
Auslösung einer Warnung führen. Dies kann z. B. dadurch
erfolgen, dass eine Warnung tatsächlich erst dann erfolgt,
wenn ein vorgegebener Abstand unterschritten wird. Wird in
dem ersten Prüfschritt 42 kein Kollisionsrisiko
festgestellt, so bleibt die Erfassungsvorrichtung in dem
Ruhezustand und es wird zu dem ersten Erfassungsschritt 41
zurückverzweigt. Wird dagegen in dem ersten Prüfschritt 42
ein Kollisionsrisiko erkannt, so wird der Betriebsmodus der
Erfassungsvorrichtung aktiviert und es wird zu dem zweiten
Erfassungsschritt 43 weiterverzweigt, in der zumindest an
der Fahrzeugseite, für die das Kollisionsrisiko ermittelt
wurde, ein Betrieb aller Sensoren mit einer erhöhten
Messhäufigkeit erfolgt. In einem zweiten Prüfschritt 44 wird
daraufhin überprüft, ob das Kollisionsrisiko weiterhin
besteht. Besteht ein Kollisionsrisiko nicht mehr, so wird zu
dem Ruhezustand und somit zu dem ersten Erfassungsschritt 41
zurückverzweigt. Besteht dagegen das Kollisionsrisiko weiter
oder ist der Abstand eines herannahenden Fahrzeugs geringer
bzw. dessen Geschwindigkeit größer geworden, so wird zu
einem ersten Warnschritt 45 verzweigt. In einer bevorzugten
Ausführungsform erfolgt in dem ersten Warnschritt 45 nur
eine optische Warnung mittels der Warnblinkanlage 27
und/oder der Warnleuchten 25, 26, so z. B. mittels der
Rückleuchten, dem Bremslicht oder der Lichthupe. In einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Warnung
durch Blinken der entsprechenden Lichtquellen. Nähert sich
das Hindernis an die Sensoren weiter an, kann die Frequenz
des Blinkens gesteigert werden, bis der Betrieb der
Lichtquellen z. B. bei einem Unterschreiten einer Entfernung
von 30 cm in ein Dauerlicht übergeht. An den ersten
Warnschritt 45 schließt sich ein dritter Prüfschritt 46 an,
in dem überprüft wird, ob sich das Hindernis an das
Kraftfahrzeug 1 weiter angenähert hat. Ist dies nicht der
Fall, so wird zu dem zweiten Prüfschritt 44 zurückverzweigt.
Hat sich jedoch der Abstand weiter verringert, so wird zu
einem zweiten Warnschritt 47 verzweigt, in dem zusätzlich zu
den optischen Warnsignalen an den Fahrer des herannahenden
Fahrzeugs auch akustische Signale vorzugsweise mittels einer
als Fahrzeughupe ausgebildeten akustischen Ausgabeeinheit
ausgegeben werden, z. B. ein sich wiederholendes Tonsignal,
dessen Wiederholrate mit zunehmender Annäherung des ersten
Fahrzeugs 24 zunimmt, oder ein Dauerton, dessen Frequenz mit
zunehmender Annäherung des ersten Fahrzeugs 24 erhöht wird.
Während des zweiten Warnschrittes 47 wird die der
zugehörigen Fahrzeugseite 2, 3 zugeordnete Kameravorrichtung
12, 13 aktiviert.
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Die Bilddaten werden in der Speichereinrichtung 16 zunächst
flüchtig gespeichert. An den zweiten Warnschritt 47 schließt
sich ein vierter Prüfschritt 48 an, in dem überprüft wird,
ob ein Zusammenstoß erfolgt ist. Ist dies nicht der Fall, so
wird zu dem dritten Prüfschritt 46 zurückverzweigt. Wird
jedoch entweder über die Sensoren 4, 5, 8, 9 oder über den
weiteren Sensor zur Zusammenstoßerfassung 28 ein
Zusammenstoß mit dem herannahenden Fahrzeug erfasst, so wird
zu einem dritten Erfassungsschritt 49 weiterverzweigt. In
dem dritten Erfassungsschritt 49 werden die von den
Kameravorrichtungen 12, 13 erfassten Bilddaten nichtflüchtig
in die Speichereinrichtung 16 geschrieben. Zudem wird über
die Funkschnittstelle 17 eine Funkverbindung zu dem
Mobilfunknetz 18 aufgebaut. Über das Mobilfunknetz 18 kann
nun die Mobilfunkeinheit 22 des Benutzers des Kraftfahrzeugs
1 und/oder die Dienstezentrale 19 über den Zusammenstoß
informiert werden. Zusätzlich können Bilddaten von dem
Zusammenstoß über das Mobilfunknetz 18 an die
Mobilfunkeinheit 22 und/oder die Dienstezentrale 19
übertragen werden. Ferner wird in dem dritten
Erfassungsschritt 49 in einer bevorzugten Ausführungsform
die Position des Fahrzeugs über die Ortungsvorrichtung 20
bestimmt und über das Mobilfunknetz 18 übermittelt. Hierbei
braucht nur eine Information über den Unfall übermittelt zu
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform werden zudem
Bilddaten von dem Zusammenstoß an die Dienstezentrale
übertragen. Je nach Schwere des Unfalls, die anhand der
übertragenen Bilder feststellbar ist, kann von dort aus die
Feuerwehr und/oder ein Rettungsdienst verständigt werden.
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Ferner werden die Fahrzeughupe 14 und die Warnleuchten 25,
26 für einen vorgegebenen Zeitraum aktiviert, so dass der
Fahrer des herannahenden Fahrzeugs über den Zusammenstoß
informiert wird. Ferner kann zusätzlich eine akustische
Textausgabe in der Form einer Ansage der Wörter
"Zusammenstoß" oder "Crash" über den Lautsprecher 14
erfolgen. Bei einem erneuten Start des Kraftfahrzeugs 1 wird
in der Anzeigeeinheit 15 angezeigt, dass zwischenzeitlich
ein Zusammenstoß erfolgt ist. Über eine in der Fig. 1 nicht
dargestellte Flüssigkristallanzeige der Anzeigeeinheit 15
können zudem die in der Speichereinrichtung 16 abgelegten
Bilder des Zusammenstoßes abgerufen werden. Ferner kann über
die Mobilfunkverbindung 29 eine telefonische Verbindung
zwischen dem Kraftfahrzeug 1 sowie der Mobilfunkeinheit 22
und/oder der Dienstezentrale 19 aufgebaut werden, so dass
der Fahrer des herannahenden Fahrzeugs 24 über diese
Telefonverbindung Kontakt mit dem Besitzer des Fahrzeugs
oder mit der Dienstezentrale 19 aufnehmen kann. Hierzu ist
in geeigneter Weise ein Mikrofon an dem Kraftfahrzeug 1
angeordnet, das akustische Signale von dem Fahrer des
Fahrzeugs aufgenommen werden können. Nach einer Beendigung
der Telefonverbindung bzw. nach einem vorgegebenen Zeitraum
schaltet die Zentraleinheit 11 die Erfassungsvorrichtung in
einem Endschritt 50 wieder in einen Ausgangszustand, so dass
mögliche weitere Zusammenstöße erneut erfasst werden können.