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Die Erfindung betrifft eine Formatkreissäge mit einem in Schnittrichtung beweglichen Besäumtisch mit einem daran angeordneten Quertisch.
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Aus der Druckschrift
US 4 248 115 A ist eine bewegliche Tischanordnung für eine Kreissäge bekannt. Dabei wird der Quertisch von einem Tragarm abgestützt, der zweiteilig ausgebildet ist. Insbesondere ist der Tragarm lediglich gelenkig bezüglich der zwei Teile des Tragarmes vorgesehen, sodass auch hier eine eingeschränkte Bearbeitungsbreite bezüglich des Quertisches vorhanden ist. Zudem erscheint die Ausgestaltung relativ instabil, aufgrund der Verbindung des Tragarmes mit dem gelenkig vorgesehenen zweiten Teil des Tragarmes.
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Bekannt ist ein an Formatsägen beweglicher Besäumtisch, auf dem das Werkstück an dem Sägeblatt vorbei bewegt wird. Zur Vergrößerung des Besäumtisches ist an diesem ein Quertisch befestigt. Dieser Quertisch wird durch einen am Maschinenständer drehbar befestigten Arm abgestützt. Da der Quertisch mit dem Besäumtisch bewegt wird, ändert sich bei der Bewegung des Besäumtisches – von der Befestigungsachse Arm-Maschinenständer aus gesehen – sowohl der Winkel als auch die Entfernung zum Befestigungspunkt Arm-Quertisch. Dies wird im allgemeinen durch die Kombination der drehbaren Anordnung vom Arm zum Maschinenständer und einer einfachen teleskopartigen Auslegung des Arms gelöst. Diese Lösung hat aber ihre Grenzen in der maximalen Teleskoplänge. Diese gibt dann den Bewegungsspielraum des Quertisches und damit auch des Besäumtisches vor. Somit ist damit auch die maximale Arbeitslänge für das zu bearbeitende Werkstück auf der Maschine vorgegeben.
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Dieses Problem wird bei der Verwendung eines Parallelogrammquertisches, der sich parallelogrammförmig der Winkellage des zubearbeitenden Werkstückes anpassen kann, dadurch verstärkt, daß sich dabei der geforderte Bewegungsspielraum des Befestigungspunktes Arm-Quertisch, bei gleichbleibender Arbeitslänge der Maschine, erhöht. Das heißt, der Bewegungsspielraum ist durch die Länge des Armes begrenzt.
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Bekannt ist es auch, den Arm mittels eines einfachen Teleskopes teleskopartig auszubilden. Dabei wird die mögliche Arbeitslänge für das zu bearbeitende Werkstück, bei gleichbleibender Arbeitslänge der Maschine, bereits erhöht.
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Bekannt ist auch ein Besäumtisch mit einem daran angeordneten Quertisch, der ebenfalls ein Parallelogramm-Quertisch sein kann, bei dem zwischen dem Tragarm zur Abstützung des Quertisches und der Befestigungsachse ein Doppelgelenk angeordnet ist. Hierbei wird der Bewegungsspielraum und damit die mögliche Arbeitslänge für das zu bearbeitende Werkstück um die Länge des Doppelgelenkes weiter erhöht.
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Aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 93 07 635 U1 ist ein Parallelogramm-Quertisch für eine Kreissäge bekannt. Diese Kreissäge zeichnet sich dadurch aus, dass der Parallelogramm-Quertisch über einen Ausleger in einer Horizontalebene verschwenkbar und teleskopierbar sowie über eine Tragstrebe um eine vertikale Drehachse drehbar mit einer Rahmenstrebe verbunden ist. In der Zeichnung ist dabei eine einfach teleskopierbare Ausgestaltung des Auslegers gezeigt.
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Aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 295 08 568 U1 ist eine Zusatzarbeitsfläche für eine Bearbeitungsmaschine bekannt. Dabei ist ein Unterstützungsarm als Teleskoparm ausgebildet, der die Zusatzarbeitsfläche vertikal und gegen seitliches Abkippen unterstützt. Gemäß
1 ist dabei ebenfalls eine einfache Teleskopierbarkeit vorgestellt.
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Es ist jedoch auch sehr häufig notwendig, sehr große bzw. lange Werkstücke mittels der bereits beschriebenen Formatsäge zu bearbeiten. Dabei reicht dann der Bewegungsspielraum, der durch den Arm mit teleskopierbarem Teil und durch das Doppelgelenk zur Verfügung gestellt wird, für diese Aufgabe nicht aus.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Formatkreissäge mit einem in Schnittrichtung beweglichen Besäumtisch zur Verfügung zu stellen, bei dem der für das zu bearbeitende Werkstück zur Verfügung stehende Bewegungsspielraum, der durch den Arm zur Vergrößerung der Arbeitslänge bereitgestellt wird, wesentlich erhöht ist.
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Die Erfindung geht von einem in Schnittrichtung beweglichen Besäumtisch mit einem daran befestigten Quertisch für eine Formatsäge gemäß des oben genannten bekannten Standes der Technik aus und schlägt zur Lösung der gestellten Aufgabe die im unabhängigen Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale vor. Weiterbildungen bzw. vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß anstelle des bisher bekannten einfachen Teleskops zwischen dem Arm und dem Maschinenständer bzw. einem anderen geeigneten Befestigungspunkt an der Maschine oder auf dem Boden mindestens ein Doppelteleskop angebracht wird. Ohne die Baulänge des Teleskoparmes negativ zu beeinflussen, ermöglicht dies eine wesentliche Vergrößerung der Arbeitslänge der Maschine.
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Das Doppelteleskop wird gebildet aus einem äußeren Teleskoprohr, einem darin linear beweglichen inneren Teleskoprohr und einer in diesem wiederum linear beweglichen Teleskopstange. Der als Doppelteleskop ausgebildete teleskopierbare Schwenkarm besteht somit aus zwei ineinander angeordneten Einfachteleskopen. Das äußere Teleskoprohr ist drehbar um die Befestigungsachse Arm-Maschinenständer oder Arm-Befestigungspunkt am Boden oder Arm-anderer möglicher Befestigungspunkt angebracht. An der Teleskopstange ist der Befestigungspunkt zum Quertisch angebracht.
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In einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Arm und/oder das innere und/oder das äußere Teleskoprohr ein weiteres Teleskopteil aufweist.
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Durch diese erfindungsgemäße Weiterentwicklung ist es möglich, prinzipiell beliebig viele Teleskopteile anzuordnen und damit auch verhältnismäßig sehr große Besäumtische mit einem entsprechenden Quertisch auszustatten. Daraus ergibt sich eine sehr große Spannweite des Einsatzbereiches der Erfindung. Gleichzeitig ist es möglich, den Arm auch aus einer komplexeren Anordnung von mehreren teleskopierbaren Elementen hintereinander auszugestalten, um, zum Beispiel unter Verwendung eines dazwischen angeordneten Gelenkes, auch verschiedene Kinematiken zu ermöglichen.
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Gemäß einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung sind die Teleskoprohre und die Teleskopstange zylinderförmig, quadratisch, rechteckig, platten- oder U-förmig ausgebildet. In der Beschreibung wird der Einfachheit halber von Teleskoprohren bzw. Teleskopstange gesprochen. Dies ist jedoch nur ein Ausdruck der Funktion, nicht der eigentlichen Geometrie der Teile. Damit soll ausgedrückt werden, daß die Geometrie der Teile des Teleskops für die Funktion der Erfindung nicht von wesentlicher Bedeutung ist.
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Wenn der Besäumtisch in Anschlagstellung zurückgezogen ist, ist der Winkel zwischen Ständerfrontfläche und Arm minimal. Beide Teleskope sind dabei voll ausgezogen. Wird jetzt der Besäumtisch in Schnittrichtung bewegt, wird das Doppelteleskop eingefahren. Damit verkürzt sich dann die Wirklänge des Arms. Es ist dabei unerheblich, welches der beiden ineinander angeordneten Teleskopteile sich zuerst bewegt oder ob sich beide gleichzeitig bewegen. In der Stellung mit minimaler Wirklänge des Arms bildet der Arm mit dem Maschinenständer einen rechten Winkel. Dann ist das Doppelteleskop voll eingefahren. Bei weiterer Bewegung des Besäumtisches in Schnittrichtung findet der Bewegungsablauf in umgekehrter Weise bis zum äußersten Anschlagpunkt statt.
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Um sicherzustellen, daß während der Bewegung des Besäumtisches keine Erschütterungen dadurch auftreten, daß eines der beiden Teleskopteile die Endlage erreicht, sind Mittel vorhanden, die derart ausgebildet sind, daß diese Erschütterungen nicht auftreten. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß diese Mittel als Endpuffer ausgebildet sind.
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Alternativ kann dies auch durch eine Zwangskopplung der beiden Teleskopteile – beispielsweise durch ein Seilgetriebe – erreicht werden. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist es vorgesehen, daß zur Vermeidung einer Berührung zwischen einem der inneren Teleskopteile und dem Maschinenständer eine Rolle an mindestens einem oder beiden der inneren Teleskopteile derart angeordnet ist, daß eine Berührung zwischen einem der inneren Teleskopteile und dem Maschinenständer bzw. dem Boden bzw. dem sonstigen Träger ausgeschlossen ist.
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Gemäß eines weiteren Aspekts der Erfindung kann der Quertisch auch parallelogrammartig ausgebildet und am Besäumtisch gelenkig angeordnet sein.
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Entsprechend einer Weiterbildung der Erfindung ist es dabei auch möglich, zwischen dem doppelt teleskopierbaren Schwenkarm und der Befestigungsachse am Quertisch ein an sich bekanntes Doppelgelenk anzuordnen.
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Als vorteilhaft hat es sich dabei herausgestellt, wenn dieses Doppelgelenk ebenfalls teleskopierbar ausgebildet ist.
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Die Erfindung betrifft auch eine Holzbearbeitungsmaschine, Säge, insbesondere Formatsäge, mit einem Besäumtisch nach einem oder mehreren der vorstehend beschriebenen möglichen Merkmale zur Ausbildung des Besäumtisches.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen und Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigen:
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1 eine Schnittdarstellung durch den doppelt teleskopierbaren Schwenkarm, voll ausgezogen in einer Seitenansicht;
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2 eine Schnittdarstellung gemäß 1 mit voll eingefahrenen Schwenkarm in einer Seitenansicht;
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3 eine Schnittdarstellung gem. 1 und 2 mit teilweise ausgezogenem Teleskop in einer Seitenansicht und
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4 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Formatsäge mit Besäumtisch und Quertisch zur Darstellung der Bewegungsabläufe.
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1 zeigt eine Schnittdarstellung durch einen doppelt teleskopierbaren Schwenkarm, wobei der Schwenkarm in dieser Darstellung voll ausgezogen ist. Der Tragarm 6 wird gebildet durch das äußere Teleskoprohr 9, das innere Teleskoprohr 10 und die Teleskopstange 11. Der Tragarm 6 ist über das äußere Teleskoprohr 9 und an der Drehachse 7 mit dem Grundkörper 5 verbunden. Der Grundkörper 5 weist vertikale Seitenwände 52, 53 auf, wovon eine vertikale Seitenwand 52 vorteilhafterweise den Tragarm 6 trägt. Der Maschinentisch ist mit dem Bezugszeichen 51 gekennzeichnet. An Stelle der Befestigung am Grundkörper 5 kann das äußere Teleskoprohr 9 auch an einer anderen geeigneten Befestigungsachse, die sich entweder am Boden oder an einem sonstigen Träger befinden kann, verbunden sein. Die Kreissäge 3 ist schematisch mit einem Pfeil gekennzeichnet. Mit dem Bezugszeichen 8 ist die Befestigungsachse der Teleskopstange 11 an dem Quertisch 4 bezeichnet. An der Teleskopstange 11 beziehungsweise im inneren Teleskoprohr 10 sind Endpuffer 12, 13 angeordnet, die dafür sorgen, daß keine Erschütterungen auftreten, wenn eines und/oder beide der teleskopierbaren Teile, Teleskoprohr 10 und Teleskopstange 11 des Tragarmes 6, die Endlage erreichen. In dem äußeren Teleskoprohr 9 des Tragarmes 6 befindet sich eine Rolle 14, die derart angeordnet ist, daß eine direkte Berührung zwischen einem der inneren Teleskopteile 10, 11 und dem Maschinenständer 5 beziehungsweise dem Boden oder sonstigen Träger ausgeschlossen ist.
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2 zeigt eine Schnittdarstellung entsprechend der 1, wobei der Tragarm 6 in dieser Fig. mit voll eingefahrenem Teleskop dargestellt ist. Die verwendeten Bezugszeichen wurden bereits in der 1 vorgestellt, so daß auf eine erneute Vorstellung verzichtet wird.
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3 zeigt eine Schnittdarstellung des erfindungsgemäßen Teleskoparmes, wobei das Teleskop teilweise ausgezogen ist. Auch hier wurden gleiche Bezugszeichen verwendet, sodass auf eine erneute Vorstellung wiederum verzichtet wird.
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4 zeigt eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Formatsäge mit Besäumtisch 2 und Quertisch 4 zur Darstellung der Bewegungsabläufe. Der Pfeil 1 bezeichnet die Schnittrichtung. Mit dem Pfeil A ist die Bewegungsrichtung zur Erreichung der Ausgangsposition bezeichnet und mit dem Pfeil B ist die Bewegungsrichtung zur Erreichung der Endposition gekennzeichnet. Aus dieser Darstellung wird ersichtlich; wenn der Besäumtisch 2 in die Anschlagstellung A zurückgezogen ist (gegen Schnittrichtung), ist der Winkel zwischen Ständerfrontfläche und dem Tragarm 6 minimal. Dabei ist das Doppelteleskop voll ausgezogen. Wird jetzt der Besäumtisch 2 in Schnittrichtung 1 bewegt, wird das Doppelteleskop beziehungsweise der Tragarm 6 mit seinen Teilen äußeres Teleskoprohr 9, inneres Teleskoprohr 10 und Teleskopstange 11, in das äußere Teleskoprohr 9 eingefahren. Damit verkürzt sich die Wirklänge des Tragarms 6. Es ist dabei unerheblich, welches der beiden ineinander angeordneten Teleskopteile sich zuerst bewegt oder ob sich beide gleichzeitig bewegen. In der Stellung mit minimaler Wirklänge des Tragarms 6 bildet der Tragarm 6 mit dem Grundkörper 5 bzw. der vertikalen Seitenwand 52 einen rechten Winkel. Dann ist das Doppelteleskop beziehungsweise der Tragarm 6 voll eingefahren. Das bedeutet, daß das innere Teleskoprohr 10 dann in dem äußeren Teleskoprohr 9 angeordnet ist und die Teleskopstange 11 sich in dieser Stellung in dem inneren Teleskoprohr 10 befindet. Bei der weiteren Bewegung des Besäumtisches 2 in Schnittrichtung 1 findet der Bewegungsablauf in umgekehrter Weise bis zum äußeren Anschlagpunkt (Bewegungsrichtung zur Erreichung der Endposition B) statt. Auch in dieser Stellung ist der Winkel zwischen Ständerfrontfläche und dem Tragarm 6 wiederum minimal und beide Teleskope sind voll ausgezogen. Aus der Abbildung gemäß 4 ist auch ersichtlich, daß der Quertisch 4 parallelogrammartig ausgebildet ist. Diese Ausführungsform erfordert, daß der Quertisch 4 gelenkig am Besäumtisch 2 angeordnet ist.
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Ein weiteres, hier nicht zeichnerisch dargestelltes Ausführungsbeispiel betrifft einen Besäumtisch 2 wie in den 1 bis 4 vorgestellt, jedoch dadurch weitergebildet, daß zwischen dem doppelt teleskopierbaren Tragarm 6 beziehungsweise der Befestigungsachse 7 beziehungsweise der Befestigungsachse 8 ein Doppelgelenk angeordnet ist. Dabei kann auch dieses Doppelgelenk teleskopierbar sein.