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Die
Anmeldung betrifft eine Einschubkassette zum Einschieben in dafür vorgesehene
Schächte eines
Schaltschranks mit einem Rahmen und mit einer ersten Verriegelungsanordnung
zum Fixieren des Rahmens in einem Schacht eines Schaltschranks, wobei
der Rahmen eine Frontplatte umfasst, die mindestens ein, vorzugsweise
zwei Betätigungselemente
für die
Betätigung
der ersten Verriegelungsanordnung aufweist, und die Einschubkassette
mindestens eine Anschlusseinheit zur Herstellung elektrischer Verbindungen
aufweist. Ferner betrifft die Anmeldung einen Schaltschrank mit
einer Vielzahl von Einschubschächten.
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Schaltschränke mit
Einschubkassetten sind allgemein bekannt. Sie werden insbesondere
bei industriellen Anlagen vielfältig
eingesetzt. Durch die Einschubtechnik können elektrische bzw. elektronische
Baugruppen in günstiger
Weise einfach zusammengestellt werden, wobei ein Auswechseln der
Einschübe
ein einfaches und schnelles Auswechseln von elektrischen bzw. elektronischen
Baugruppen ermöglicht.
Diese einfache und schnelle Auswechselbarkeit birgt jedoch auch
Nachteile in der Weise, dass auch ungeschultes Personal oder nicht
berechtigte Personen in die Lage versetzt werden, elektrische bzw.
elektronische Baugruppen auszuwechseln oder dass Fachleute zur Unvorsichtigkeit
beim Auswechseln von elektrischen bzw. elektronischem Baugruppen
verleitet werden. Insbesondere hat es sich herausge stellt, dass
die Einschubtechnik dazu verleitet, auch Reparaturarbeiten an elektrischen
bzw. elektronischen Bauteilen durchzuführen, die nicht von der Stromversorgung
abgetrennt worden sind. Darüber
hinaus kann es insbesondere bei Hochleistungsanlagen, die mit Starkstrom
oder im Hochspannungsbereich betrieben werden, durch unsachgemäßes Anschließen an Bauteilen
zu Zerstörungen
kommen.
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Die
Druckschrift
US 5,459,293
A offenbart einen Schaltschrank mit Einschubkassetten,
die mit rechten und linken Bolzen zur Verriegelung ausgestattet
sind: Die Bolzen sind dabei durch Stifte von einer Verbunden-Stellung
in eine Getrennt-Stellung und
umgekehrt bewegbar. In der Verbunden-Stellung wird eine zentrale Öffnung an
der Frontseite freigegeben und dadurch der Zugang zu einem Antriebsschaft
zum Antrieb der elektrischen Kontakte zur Herstellung eines Kontakts
mit Anschlüssen
im Schaltschrank ermöglicht.
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Die
DE 296 01 101 U1 offenbart
eine elektrische Schaltanlage mit wenigstens einem Geräteeinschub.
Insbesondere umfasst die Schaltanlage eine Koppelstange und einen
Schwenkhebel, wobei durch Verschwenken des Schwenkhebels die elektrischen Kontakte
in eine Trennstellung bzw. in eine Eingriffsstellung gebracht werden
können.
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Die
DE 43 13 647 A1 bezieht
sich auch eine Niederspannungs-Schaltanlage mit einem Geräteträger, der
in ein Einschubfach einschiebbar ist. Bewegbare Trennkontaktblöcke sind
durch die Betätigung einer
Hauptkontaktwelle bewegbar.
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Die
DE 28 00 156 A1 zeigt
ein Schaltgerät mit
einer zum elektrischen Trennen herausziehbaren Schaltvorrichtung,
wobei Netz-, Last- und Hilfsanschlusskontakte vorgesehen sind.
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Die
DE 100 06 427 C2 offenbart
eine Leistungsschaltvorrichtung mit einem über Räder beweglichem Fahrwagen,
der einen Leistungsschalter trägt. Eine
Spindel ist an einem Ende beweglich im Fahrwagen gelagert. Das andere
Ende der Spindel ist drehbar an einer Querträgereinheit, die lösbar an
einem Stirnabschnitt eines Fachs montiert ist, verbunden.
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Die
Druckschrift
US 4,305,114 bezieht
sich auf Einheiten mit elektrischen Kontakten und Relais. Zur Zugriffssicherung
weist die Einheit Betätigungs- und
Anzeigevorrichtungen auf.
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Die
Druckschrift
DE 195
11 349 C1 zeigt einen Schaltschrank mit einer Vielzahl
von Einschubschächten,
in denen Einschubkassetten herausziehbar aufgenommen sind.
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Ausgehend
vom Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Einschubkassette sowie einen Schaltschrank für derartige
Einschubkassetten zu schaffen, bei denen die Vorteile der Einschubtechnik,
wie z. B. schnelles Auswechseln der Einschubkästen, erhalten bleiben, aber gleichzeitig
hohe Sicherheitsanforderungen hinsichtlich der persönlichen
Sicherheit der Bediener oder von Wartungspersonal als auch der Betriebssicherheit
der elektrischen bzw. elektronischen Baugruppen gewährleistet
sind.
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Diese
Aufgabe wird erfüllt
durch eine Einschubkassette mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie
einem Schaltschrank nach Anspruch 14. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Die
Grundidee, die der erfindungsgemäßen Einschubkassette
zugrunde liegt, geht davon aus, dass eine elektrische Verbindung
der in der Einschubkassette vorhandenen elektrischen bzw. elektronischen
Bauteile mit den Anschlüssen
oder Versorgungsleitungen im Schaltschrank erst dann möglich sein
sollte, wenn die Einschubkassette fest in dem Einschubschacht des
Schaltschranks über
eine erste Verriegelungsanordnung verriegelt ist. Damit ist zum
einen gewährleistet,
dass nicht unmittelbar durch Einschieben der Einschubkassette in
den Schacht die elektrischen Verbindungen hergestellt werden, so
dass also noch einmal die Möglichkeit
der Überprüfung gegeben
ist, und zum anderen verhindert diese Maßnahme, dass Repa raturarbeiten
an der Elektronik der Einschubkassette durchgeführt werden, während diese
an eine Stromversorgung angeschlossen oder mit sonstigen elektrischen
Verbindungen versehen ist.
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Darüber hinaus
sind die erfindungsgemäße Einschubkassette
und der dafür
vorgesehene Schaltschrank dadurch gekennzeichnet, dass eine mehrfache
Absicherung gegeben ist.
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Um,
wie bereits ebenfalls erwähnt,
eine doppelte Sicherheit zu gewährleisten,
ist die Bewegungsvorrichtung mit einer zweiten Verriegelungsanordnung
zu versehen, die wiederum die erste Verriegelungsanordnung fixiert.
Dies bedeutet, dass die Verriegelung der Einschubkassette in dem
Einschubschacht des Schaltschrankes nicht gelöst werden kann, wenn über die
Bewegungsvorrichtung mindestens eine Anschlusseinheit in der Verbindungs-Stellung
ist. Auf diese Weise wird ausgeschlossen, dass die Einschubkassette
bzw. die darin befindliche Elektronik durch unbeabsichtigtes Entfernen
der Einschubkassette aus dem Einschubschacht beschädigt wird
oder eine Person durch freiliegende Kontakte verletzt werden könnte.
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Die
bereits oben erwähnte
Maßnahme,
die elektrische Verbindung der elektrisch bzw. elektronischen Baugruppen
in der Einschubkassette mit Anschlüssen oder Versorgungsleitungen
am Schaltschrank erst dann zu ermöglichen, wenn die Einschubkassette
in dem Schaltschrank fest verriegelt ist, wird dadurch erreicht,
dass in der Einschubkassette eine Bewegungsvorrichtung vorgesehen
ist, mit der eine oder mehrer Anschlusseinheiten zwischen einer
Verbindungs-Stellung und einer Getrennt-Stellung bewegt werden können. Die
Bewegungsvorrichtung ist so gestaltet, dass mehrere Anschlusseinheiten
unabhängig
voneinander bewegt werden können. Erfindungsgemäß sind mindestens
zwei Anschlusseinheiten vorgesehen, wobei die eine Anschlusseinheit
eine Leistungsanschlusseinheit zum Anschluss an die Hauptstromversorgung
ist, während
die andere Anschlusseinheit die Verbindung mit den Steuerkontakten
oder/und Hilfsstromkontakten herstellt. Durch diese Trennung ist
es beispielsweise möglich über die
Steuerkontakte bzw. Hilfsstromkontakte zunächst einen Testbetrieb der
in der Einschubkassette befindlichen elekt rischen Bauteile vorzunehmen,
bevor die Hauptstromversorgung angeschlossen wird.
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Der
Einschubschacht im Schaltschrank ist vorzugsweise von dem Anschlussraum
mit den Stromschienen durch einen Verschlussmechanismus (Shutter)
abgetrennt. Dieser Verschlussmechanismus wird erst geöffnet, wenn
die Einschubkassette in den Einschubschacht eingeschoben und darin
verriegelt ist. Damit wird zum einen vermieden, dass stromführende Teile,
wie z. B. Stromschienen offen in dem Schaltschrank vorhanden sind,
wo es zu einer unbeabsichtigten Berührung durch Bedienungspersonal kommen
könnte,
und zum anderen wird gewährleistet,
dass neben der Absicherung durch Herstellung der elektrischen Verbindung
erst nach Verriegelung des Einschubkastens eine zweite Sicherung
zur Vermeidung der unbeabsichtigten Herstellung von elektrischen
Verbindungen vorhanden ist. Dies gewährleistet auch, dass keine
unzulässigen Überbrückungsmaßnahmen
zum Umgehen der ersten Sicherheitsmaßnahme möglich sind, dass es also beispielsweise
nicht möglich
ist, durch Überbrücken der Anschlusskontakte
bei nicht verriegelter Einschubkassette Reparaturarbeiten durchzuführen.
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Vorzugsweise
ist in der Einschubkassette eine Betätigungsvorrichtung vorgesehen,
die es erlaubt den Verschlussmechanismus des Einschubschachtes (Shutter)
zu betätigen.
Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die Betätigungsvorrichtung zum Offnen
und Schließen
des Schachtverschlusses bzw. der Schachtöffnung mit der Verriegelungsanordnung zum
Verriegeln der Einschubkassette mit dem Schaltschrank gekoppelt
ist, so dass der Schacht dann geöffnet
ist, wenn die Einschubkassette verriegelt ist.
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Der
Aspekt der doppelten Absicherung wird auch vorteilhafterweise bei
der Verriegelung der Einschubkassette im Schaltschrank dadurch erreicht, dass
die zur Betätigung
der ersten Verriegelungsanordnung vorgesehenen Verriegelungsgriffe
jeweils eine Druckknopfsicherung aufweisen, die ein Verschwenken
des Verriegelungsgriffs erst ermöglicht, wenn
die Druckknopfsicherung gedrückt
worden ist.
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Hierdurch
wird eine unbeabsichtigte Fehlbedienung, also Lösung der Verriegelung, verhindert.
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Eine
einfache Möglichkeit
zur Realisierung einer Bewegungsvorrichtung, die zwei getrennte
Anschlusseinheiten unabhängig
voneinander von einer Getrennt-Stellung in eine Verbunden-Stellung
und umgekehrt bewegt, kann durch einen zweiteiligen Betätigungszylinder
realisiert werden, der über
einen Schlüssel
in eine Drehbewegung um seine Längsachse
versetzt werden kann, wobei diese Drehbewegung dann über entsprechende
Elemente, wie z. B. Zahnradanordnungen, Gestängeanordnungen usw. in eine
entsprechende Translationsbewegung der Anschlusseinheiten umgesetzt
wird. Um zu erreichen, dass, wie bereits oben erwähnt, die
Bewegungsvorrichtung nur betätigt
wird, wenn die Einschubkassette fest in dem Einschubschacht des Schaltschrankes
verriegelt ist, also die Anschlusseinheiten zur elektrischen Verbindung
nur dann in die Verbindungs-Stellung überführt werden, wenn die Einschubkassette
fest im Schaltschrank angeordnet ist, ist die erste Verriegelungsanordnung,
mit der die Verriegelung der Einschubkassette im Schaltschrank bewirkt
wird, vorzugsweise mit einem Schiebebolzen versehen, der in der
Nicht-Verriegelungs-Stellung
der ersten Verriegelungsanordnung die Bewegungsvorrichtung blockiert.
Neben einem Schiebebolzen kann dies selbstverständlich auch mit allen anderen
geeigneten Mitteln durchgeführt
werden.
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Um
darüber
hinaus dem Bediener die Möglichkeit
zu geben, leicht festzustellen, in welchem Anschlusszustand sich
die Einschubkassette befindet, ist vorteilhafterweise an der Frontplatte
ein Anzeigefenster vorgesehen, in dem Markierungen anzeigen, in
welchem Anschlusszustand sich die Einschubkassette befindet. Dies
kann vorteilhafterweise dadurch erreicht werden, dass an den Gestängeanordnungen bei
der Bewegungsvorrichtung entsprechende Markierungen vorgesehen sind,
die bei einer entsprechenden Stellung der Gestänge in dem Sichtfenster zu
sehen sind.
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Um
die Sicherheit noch weiter zu erhöhen, ist vorzugsweise eine
dritte Verriegelungsanordnung vorgesehen, die mit einem Betätigungselement
zusammenwirkt, mit dem die Hauptstromversorgung für den Einschubkasten
ein- und ausgeschaltet wird. Die dritte Verriegelungsanordnung blockiert
hierbei bei eingeschalteter Stromversorgung ebenfalls die Bewegungsvorrichtung,
so dass der Anschlusszustand nur geändert werden kann, wenn die
Einschubkassette von der Stromversorgung oder von Steuerkontakten
getrennt ist.
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Damit
sind vielfältige
gegenseitige Sicherungsmöglichkeiten
gegeben, die eine Fehlbedienung oder -funktion weitgehend unmöglich machen.
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Weitere
Vorteile, der vorliegenden Erfindung werden bei der nachfolgenden
detaillierten Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der
beigefügten
Zeichnungen deutlich. Die Zeichnungen zeigen in rein schematischer
Weise in
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1 eine
perspektivische Ansicht einer Einschubkassette in verriegelter Grundstellung;
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2 eine
perspektivische Ansicht der Einschubkassette aus 1 von
der Rückseite;
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3 die
Einschubkassette aus 1 in entriegeltem Zustand;
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4 eine
perspektivische Ansicht der Einschubkassette gemäß 3 von der
Rückseite;
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5 eine
perspektivische Teilansicht einer Eckseite der Einschubkassette
aus 1 mit Frontplatte und erster Verriegelungsanordnung;
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6 eine
perspektivische Teilansicht der zu der in 5 gezeigten
Ecke gegenüberliegenden Ecke
der Einschubkassette;
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7 eine
perspektivische Teilansicht gemäß 5 in
verriegeltem Zustand;
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8 eine
perspektivische Teilansicht gemäß 6 in
verriegeltem Zustand;
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9 eine
perspektivische Ansicht der Einschubkassette aus 1 mit
eingestecktem Schlüssel
zur Betätigung
der Bewegungsvorrichtung für
die Steuerkontakte;
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10 eine
perspektivische Teilansicht der Einschubkassette gemäß 9 mit
den Steuerkontakten in Verbunden-Stellung;
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11 eine
perspektivische Teilansicht des Schlüssels aus 9;
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12 eine
perspektivische Teilansicht der Einschubkassette aus 1 mit
eingestecktem Schlüssel
zur Betätigung
sämtlicher
Anschlusseinheiten;
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13 eine
perspektivische Ansicht der Einschubkassette gemäß 12 von
hinten;
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14 eine
perspektivische Teilansicht der zweiten Verriegelungsanordnung in
entriegeltem Zustand; und in
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15 eine
perspektivische Teilansicht der zweiten Verriegelungsanordnung gemäß 14 in verriegeltem
Zustand.
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In 1 ist
eine bevorzugte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Einschubkassette
in perspektivischer Darstellung gezeigt. Die Einschubkassette wird
im wesentlichen durch einen Rahmen 1 mit einer Frontplatte 2 gebildet,
in welchem elektronische Bauteile, wie z. B. Leistungsschalter und
dergleichen untergebracht sind. An der Frontplatte 2 sind
zwei Verriegelungshebel 3 und 4 zur Betätigung einer
ersten Verriegelungsanordnung vorgesehen, mit der die Einschubkassette
in einem Einschubschacht eines nicht dargestellten Schaltschranks
fixiert werden kann. Die Verriegelungsgriffe 3 und 4 weisen
in Verlängerung
ihrer Drehachse eine Druckknopfverriegelung 11 auf, die
betätigt
werden muss, um die Verriegelungsgriffe 3 und 4 drehen
zu können. In
der in 1 dargestellten Stellung der Verriegelungsgriffe 3 und 4 ist
die Einschubkassette im Einschubschacht über die erste Verriegelungsanordnung,
die unten näher
beschrieben werden wird, fixiert.
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An
der Frontplatte 2 ist ferner ein Hauptschalter 5 vorgesehen,
mit dem beispielsweise ein Leistungsschalter betätigt wird, so dass über diesen die
Hauptstromversorgung für
elektronische Bauteile in der Einschubkassette geschaltet wird.
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Darüber hinaus
ist an der Frontseite eine Öffnung 6 vorgesehen, über die
mit einem Antriebsschlüssel
die Bewegungsvorrichtung, die später
noch detailliert beschrieben wird, betätigt werden kann. Außerdem ist
an der Frontplatte 2 ferner ein Anzeigefenster 7 angebracht,
in dem die verschiedenen Zustände,
in der sich die Einschubkassette befinden kann, angezeigt wird.
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Im 1 ist
ferner an der Rückwand
der Rahmens 1 ein Gestänge 8 zu
erkennen, welches Teil einer Betätigungsvorrichtung
für den
Verschlußmechanismus
einer Schachtöffnung
im Schaltschrank ist (Shutterantrieb).
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Wie
besser in 2 zu erkennen ist, ist das Gestänge 8 des
Shutterantriebs an der Rückseite
der Einschubkassette nach außen
geführt,
um dort in Eingriff mit dem Verschlußmechanismus einer Schachtöffnung (Shutter)
des Schaltschranks zu gelangen. Das Gestänge 8 ist wiederum
mit einer Welle 9 verbunden, die über den Verriegelungsgriff 3 betätigt wird.
Wird die Einschubkassette in den Einschubschacht des Schaltschranks
eingeschoben und über die
Verriegelungsgriffe 3 und 4 mit dem Schaltschrank
verriegelt, so wird über
den Verriegelungsgriff 3 auch die Welle 9 betätigt, die
wiederum das Gestänge 8 antreibt.
Durch die Bewegung des Gestänges 8 wird
der Verschlußmechanismus
des Shutters am Schaltschrank betätigt, so daß im verriegelten Zustand das
Shutter geöffnet
ist, während
im entriegeltem Zustand das Shutter geschlossen ist. Damit wird
sichergestellt, daß in
einem Zustand, in dem die Einschubkassette aus dem Schacht herausgezogen
werden kann, kein unmittelbarer Zugang zu den stromführenden
Schienen im Anschlußraum
des Schaltschranks existiert.
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In
unmittelbarer Nähe
des Shutterantriebs ist an der Rückseite
des Rahmens 1 die Leistungsanschlußeinheit 12 mit Kontaktanordnungen
zum Kontaktieren der Stromschienen vorgesehen. Wie weiter unten
beschrieben wird, ist diese Leistungsanschlußeinheit 12 über die
ebenfalls später
beschriebene Bewegungsvorrichtung derart bewegbar, daß die Kontaktanordnungen
die Stromschienen durch die mittels des Shutters geöffnete Schachtöffnung umgreifen
können.
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In 2 ist
weiterhin zu erkennen, dass an der Innenseite der Frontplatte 2 jeweils
unmittelbar in der Nähe
der Verriegelungsgriffe 3 und 4 ein Verriegelungsschieber 10 vorgesehen
ist, der über
eine Zahnradanordnung (siehe unten) in vertikaler Richtung hin-
und herbewegt werden kann, so daß die Haken des Verriegelungsschiebers 10 entsprechende
Rastelemente am Schaltschrank hintergreifen können, um so eine Fixierung
der Einschubkassette am Schaltschrank zu erreichen.
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Die 3 und 4 entsprechen
in ihrer Darstellung den 1 bzw. 2 und zeigen
die Einschubkassette in entriegeltem Zustand. Die Verriegelungsgriffe 3 und 4 sind
in der entriegelten Position horizontal ausgerichtet.
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Die 5 bis 8 zeigen
die erste Verriegelungsanordnung im Detail. Hierbei ist zu beachten, daß die erste
Verriegelungsanordnung aus zwei unabhängigen Teilen besteht, die
jeweils den Verriegelungsgriffen 3 und 4 zugeordnet
sind. Jedes Teil der ersten Verriegelungsanordnung umfasst einen
Verriegelungsschieber 10, der mittels einer Zahnradanordnung
mit einem Zahnrad 15 und einer Zahnstange 16 über die
Drehgriffe 3 und 4 auf- und ab bewegt wird. Der
Verriegelungsschieber 10, der im gezeigten Ausführungsbeispiel
einstückig
mit der Zahnstange 16 ausgebildet wird, weist Langlöcher 22 auf,
in denen Bolzen 21 angeordnet, die eine Führung für den Verriegelungsschieber 10 bilden.
Am Verriegelungsschieber 10 sind Haken ausgebildet, die
in entsprechende Rastelemente bzw. Aussparungen eines Schaltschrankprofils 13 eingreifen.
Auf diese Weise wird die Einschubkassette im Einschubschacht des Schaltschranks
zweifach befestigt und verriegelt.
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In
den 5 und 7 ist ferner eine Anschlußeinheit 14 für Steuerkontakte
zu erkennen, die weiter unten noch ausführlich beschrieben wird.
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Die 9 zeigt
wiederum eine perspektivische Darstellung der Einschubkassette ähnlich der der 1.
Allerdings ist in der Darstellung der 9 der Antriebsschlüssel 17 in
die Öffnung 6 einer
Frontplatte 2 eingesteckt. Die erste Verriegelungsanordnung
umfasst weiterhin einen nicht dargestellten Schiebebolzen, der bei
nicht verriegeltem Zustand, also wenn die Verriegelungsgriffe 3 und 4 in
horizontaler Ausrichtung orientiert sind, die Öffnung 6 versperrt.
Da jeder Teil bei der ersten Verriegelungsanordnung, also sowohl
der Teil, der dem Verriegelungsgriff 3, als auch der Teil,
der dem Verriegelungsgriff 4 zugeordnet ist, jeweils einen
Schiebebolzen aufweisen, kann der Schlüssel 17 nur in die Öffnung 6 eingeführt werden,
wenn beide Verriegelungsgriffe 3 und 4 in der
Verriegelungsstellung sind, also in vertikaler Ausrichtung. Im gezeigten
Zustand kann somit der Antriebsschlüssel 17 in die Öffnung 6 eingeführt werden,
da im verriegelten Zustand der Schiebebolzen der ersten Verriegelungsanordnung
von der Öffnung 6 zurückgezogen
ist.
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Der
Antriebsschlüssel 17 greift
durch die Öffnung 6 in
einen nicht gezeigten zweiteiligen Betätigungszylinder, an dessen
Umfang Zahnräder
angeordnet sind, die wiederum im benachbart angeordnete Zahnstangen
oder -scheiben eingreifen und auf diese Weise Gestängeanordnungen
(nicht gezeigt) in der Einschubkassette betätigen können, die in Verbindung mit
den Anschlußeinheiten 14 und 12 stehen.
Dabei ist der erste Teil des Betätigungszylinders mit
einer ersten Zahnradanordnung und einer ersten Gestängeanordnung
mit der Anschlußeinheit 14 für Steuerkontakte
verbunden, während
der zweite Teil des Betätigungszylinders über eine
zweite Zahnradanordnung und eine zweite Gestängeanordnung mit der Leistungsanschlußeinheit 12 verbunden
ist. In der 9 ist der Zustand dargestellt,
bei der lediglich der kurze Antriebsschlüssel 17 über die Öffnung 6 in den
Betätigungszylinder
eingesteckt ist, so daß nur der
erste Teil des Betätigungszylinders,
der sich unmittelbar hinter der Frontplatte 2 befindet,
sich im Eingriff mit dem kurzen Antriebsschlüssel 17 befindet. Über eine
Drehung des Antriebsschlüssels 17 wird der
erste Teil des Betätigungszylinders
mit dem Schlüssel 17 um
die Längsachse
des Betätigungszylinders
gedreht, so daß sich
mit dem ersten Teil des Betätigungszylinders
auch die erste Zahnradanordnung bewegt, und damit die Gestängeanordnung
angetrieben wird. Auf diese Weise wird die Anschlußeinheit 14,
wie dies in 10 dargestellt ist, aus dem Inneren
der Einschubkassette nach außen
geschoben, um so in Kontaktstellung mit entsprechend benachbarten
Kontakten des Schaltschrankes zu gelangen. Um eine unbeabsichtigte
Betätigung
des Antriebsschlüssels 17 zu
vermeiden, ist sowohl der erste Teil des Betätigungszylinders, als auch
der zweite Teil des Betätigungszylinders
unabhängig
voneinander über
eine Federanordnung in einer Stellung vorgespannt, in der die Teile
des Betätigungszylinders nicht
um ihre Längsachse
verdreht werden können. Erst
wenn mit dem Antriebsanschlüssel 17 durch Druck
entgegen der Federspannung der erste bzw. zweite Teil des Betätigungszylinders
in eine zweite gelöste
Stellung verschoben worden ist, in der eine Drehung der Teile des
Betätigungszylinders möglich ist,
können
mit dem Antriebsschlüssel
die Gestängeanordnungen
für die
Anschlußeinheiten
betätigt werden.
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Die 11 zeigt
eine perspektivische Teilansicht des Antriebsschlüssels 17,
der neben einem zylindrischen Grundkörper einen Steg 18 aufweist,
der in eine entsprechende Aussparung des Betätigungszylinders eingreift
und mit dem überhaupt
erst eine Verdrehung des Betätigungszylinders
möglich
ist. Um den Betätigungszylinder
in axialer Richtung entgegen der Vorspannung der Federanordnung
in die Verdrehposition verschieben zu können, weist der Schlüssel 17 darüber hinaus
eine nicht gezeigte Schulter auf, deren Durchmesser größer ist,
als der Durchmesser der Öffnung
des Betätigungszylinders, so
daß eine
axiale Kraft auf den Betätigungszylinder aufgebracht
werden kann.
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Für die gezeigte
Ausführungsform
ist zur Betätigung
des zweiten Teils des Betätigungszylinders, der
in axialer Richtung von der Frontplatte 2 ausgesehen hinter
dem ersten Teil des Betätigungszylinders
angeordnet ist, ein zweiter Schlüssel 19 mit
größerer Einschublänge erforderlich.
Mit diesem Schlüssel 19 können gleichzeitig
die beiden Teile des Betätigungszylinders
betätigt
werden. Dieser Zustand ist in den 12 und 13 dargestellt.
Der lange Antriebsschlüssel 19 kann
wiederum nur dann durch die Öffnung 6 in
den dahinter angeordneten Betätigungszylinder
eingeschoben werden, wenn durch eine Verriegelung der Einschubkassette über die
Verriegelungsgriffe 3 und 4 die Öffnung 6 freigegeben
ist. Aufgrund der längeren
Einschublänge
des langen Antriebsschlüssels 19 greift
dieser in beide Teile des Betätigungszylinders
ein und bei einer Verdrehung des Antriebsschlüssels 19 um die Längsachse
des Betätigungszylinders,
werden beide Teile des Betätigungszylinders
und die damit verbundenen ersten und zweiten Zahnradanordnungen
verdreht, so daß beide
Gestängeanordnungen
betätigt
werden und sowohl die Leistungsanschlußeinheit 12, als auch
die Anschlußeinheit 14 für die Steuerkontakte
aus der Einschubkassette herausgeschoben werden, um in Kontakt mit
den benachbarten Anschlüssen
des Schaltschranks zu gelangen.
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Die 14 und 15 zeigen,
daß die
Bewegungsvorrichtung, die den Betätigungszylinder und die entsprechenden
Gestängeanordnungen
umfasst, zusätzlich
eine zweite Verriegelungsanordnung aufweist, mit der jeweils der
Verriegelungsschieber 10 der beiden Teile der ersten Verriegelungsanordnung
verriegelt werden. Diese zweite Verriegelungsanordnung, die ei nen
Verriegelungsschieber 20 aufweist, ist mit dem ersten Teil
des Betätigungszylinders
verbunden, so daß in
jedem Fall, wenn eine Anschlußeinheit
in die Verbindungs-Stellung gefahren wird, der Verriegelungsschieber 20 die
erste Verriegelungsanordnung verriegelt, und zwar indem der Verriegelungsschieber 20 in
die Zahnstange 16 der ersten Verriegelungsanordnung eingreift.
Dies ist in den 14 und 15 dargestellt.
Hier ist zu sehen, daß,
wenn die Anschlußeinheit 14 in
der Verbindungs-Stellung ausgefahren ist, der Verriegelungsschieber 20 mit
einem Hakenelement in eine Aussparung der Zahnstange 16 der
ersten Verriegelungsanordnung eingreift und diese blockiert. Somit
ist gewährleistet,
daß in
jedem Fall, wenn eine Anschlußeinheit
in Verbindung-Stellung ist, die Verriegelung der Einschubkassette
mit dem Schaltschrank über die
Drehgriffe 3 und 4 nicht gelöst werden kann. Dies ist erst
möglich,
wenn sämtliche
Anschlußeinheiten 12, 14 in
der Getrennt-Stellung sind.
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In 15 ist
auch ein Teil einer Gestängeanordnung 23a, 23b, 23c zu
sehen, mit der die Anschlußeinheit 14 verschiebbar
ist.
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Nicht
dargestellt ist eine dritte Verriegelungsanordnung, die mit dem
Hauptschalter 5 zusammenwirkt. Diese dritte Verriegelungsanordnung
bewirkt, daß die Öffnung 6 blockiert
ist, wenn der Hauptschalter 5 so gestellt ist, daß die Elektronik
in der Einschubkassette mit Strom versorgt wird. In diesem Fall ist
es deshalb nicht möglich,
die Stellung der Anschlußeinheiten 12, 14 zu
verändern.
Erst wenn über den
Hauptschalter 5 der Strom abgestellt ist, kann eine Veränderung
der Anschlußsituation
der Einschubkassette vorgenommen werden.
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Damit
ist eine mehrfache gegenseitige Absicherung der Einschubkassette
gegeben, die Fehlbedienungen und Gefährdungen des Bedienungspersonals
weitgehend vermeidet. Über
die Gestängeanordnung
der Bewegungsvorrichtung kann darüber hinaus in einfacher Weise
eine Information bereitgestellt werden, in welchem Anschlußzustand
sich die Einschubkassette befindet. An den Gestängen können nämlich in einfacher Weise entsprechende
Markierungen angebracht werden, die bei entsprechender Stellung
der Gestängeanordnung
in dem Anzeigefenster 7 der Frontplatte 2 zu sehen
sind. Damit wird die Sicherheit weiter erhöht, da der Bediener in Kenntnis über den
Anschlußzustand
der Einschubkassette ist und von daher bereits Fehlbehandlungen vermeiden
kann.