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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung nach den Oberbegriffen der Patentansprüche 1 und 9.
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Der Transport von Bogen über einen Fördertisch mittels unterdruckbeaufschlagtem Transportband lässt sich in 3 Phasen unterteilen:
- 1. Nach der Bogenvereinzelung (am Bogenstapel) wird der Bogen von den Taktrollen übernommen (Taktrollen schließen). Beim anschließenden Öffnen der Taktrollen befindet sich der Bogen erst ein kleines Stück auf dem Transportband, muss aber von diesem bereits mittels aufgebrachten Unterdrucks gehalten werden.
- 2. Beim weiteren Transport zum Bogenanlagebereich hin kann der Bogen – bedingt durch die Schuppenlänge – auf einer deutlich größeren Fläche gehalten werden.
- 3. Kurz vor Ankunft an den Vordermarken der bogenverarbeitenden Maschine muss der Bogen durch das Transportband verzögert werden. Nach Bogenankunft darf dann der angelegte Bogen nicht von dem im Transportband wirkenden Unterdruck gestaucht werden, soll aber u. U. noch leicht gegen die Vordermarken getrieben werden, um ein Zurückspringen zu verhindern.
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Auch während der Phasen 1 und 2 müssen Beschleunigungskräfte auf den Bogen übertragen werden können.
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Eine Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art ist durch die
DE 44 42 629 C2 bekannt geworden. Sie besitzt einen Fördertisch mit einem Transportband, das über drei hintereinander angeordnete Saugkammern unterdruckbeaufschlagt wird. Die drei Saugkammern werden durch zwei getrennte Gebläse mit Unterdruck versorgt. Eine erste (obere) Saugkammer übernimmt den Bogen von der Bogenvereinzelung, eine zweite (mittlere) Saugkammer ermöglicht den Bogentransport über den Fördertisch, und eine dritte (untere) Saugkammer schließlich soll den Bogen in der Anlage stabilisieren. Die beiden separaten Unterdruckversorger (Gebläse) bedeuten einen vergleichsweise hohen Aufwand. Nachteilig ist auch, dass eine einwandfreie Funktion der bekannten Vorrichtung nur dann gewährleistet werden kann, wenn keine Bogenverlangsamung vorgesehen ist. Verwendet man bei der bekannten Vorrichtung eine Bogenverlangsamung, so ist es entweder nicht möglich, den Bogen kurz vor Bogenankunft zu verzögern, ohne dass der Bogen abrutscht, oder der Bogen wird nach Ankunft an den Vordermarken zu stark gegen diese gedrückt und gestaucht (je nach Unterdruckniveau im Endbereich des Transportbandes bzw. nach Lage desselben).
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Da bei der bekannten Vorrichtung der Transport auf dem Fördertisch von einer langen Saugkammer übernommen wird, besteht überdies die Gefahr, dass bei nicht vollständig bedecktem Fördertisch nicht genügend Unterdruck aufgebaut werden kann, um die Bogen zu halten. Diese Unzulänglichkeit wirkt sich vornehmlich beim ersten und beim letzten Bogen des Bogentransports nachteilig aus, da in diesen Fällen der Unterdruck nicht ausreichend aufgebaut wird, so dass diese beiden Bogen nicht sicher gehalten werden können.
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Bei einer anderen, durch die
DE 197 28 056 A1 bekannt gewordenen Vorrichtung der eingangs bezeichneten Gattung ist ein Saugbandanlegetisch vorgesehen, der eine Vielzahl von hintereinander angeordneten Saugkammern besitzt, die unabhängig voneinander ansteuerbar sind. Zwar lässt sich damit der Unterdruck auf die Situation an der jeweiligen Stelle des Saugbandes (Transportbandes) anpassen. Die getrennte Ansteuerung der vielen Saugkammern bedeutet jedoch hohen Aufwand und Kosten in der Herstellung und der Bedienung sowie der Steuerung der Maschine.
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Trotz des hohen Aufwandes ist es auch bei dieser bekannten Vorrichtung der in Rede stehenden Art nicht möglich, bei Verwendung einer Bogenverlangsamung den Bogen entweder kurz vor Ankunft zu verzögern, oder zu verhindern, dass er nach seiner Ankunft zu stark gegen die Vordermarken gedrückt und gestaucht wird (je nach Unterdruckniveau im Endbereich des Transportbandes bzw. nach Lage desselben).
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, unter Vermeidung des zur Unterdruckversorgung der Saugkammern bisher betriebenen hohen Aufwandes geeignete Maßnahmen dafür zu treffen, dass jede einzelne Saugkammer in optimaler Weise mit Unterdruck versorgt wird.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 und 9 gelöst.
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Die Erfindungsalternative nach Patentanspruch 1 ist insbesondere für Fördertische geeignet, bei denen der Bogentransport von einer Saugkammer mit einer Vielzahl hintereinander angeordneter Saugkammerbereiche übernommen wird. Alle diese Saugkammerbereiche können von einer gemeinsamen Druckversorgungskammer versorgt werden, in der der gewünschte Druck vorherrscht, ohne dass es zu den oben geschilderten Unterdruckdefiziten kommt. Besondere Bedeutung kommt hierbei den erfindungsgemäßen Drosseln zu, über die die einzelnen Saugkammern mit dem gemeinsamen Unterdruckversorger verbunden sind. Die Drosseln ermöglichen, dass sich auch bei nur teilweise bedecktem Fördertisch in den bereits bedeckten Saugkammerbereichen der erforderliche Versorgungsdruck einstellt. Denn infolge der Drosselwirkung entsteht in den offenen Saugkammerbereichen so wenig Fehlluft, dass der Druck in dem Unterdruckversorger nur geringfügig absinkt. Dadurch wird die Verwendung von nur einem Unterdruckversorger für alle Saugkammerbereiche ermöglicht.
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Ein im Ergebnis ähnlich vorteilhafter Effekt wird durch die Erfindungsalternative nach Patentanspruch 6 erzielt. Anstelle von Drosseln sind hier ventilgesteuerte Unterdruckleitungen vorgesehen, durch die der gemeinsame Unterdruckversorger mit den einzelnen Saugkammern verbunden ist und über die in den verschiedenen Kammern verschiedene Unterdrücke eingestellt werden können.
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Hierdurch gelingt ein Bogentransport über mehrere, z. B. drei hintereinander angeordnete Saugkammern, die so angeordnet und mit exakt den Unterdrücken versorgt werden, dass die Bogen zum einen immer sicher gehalten, zum anderen aber auch nicht mit einem höheren Unterdruck als erforderlich beaufschlagt werden.
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Vorzugsweise wird die unterste (letzte) Saugkammer getaktet, damit der Bogen sicher verzögert und angelegt werden kann und trotzdem nicht gestaucht wird.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Lösung nach Patentanspruch 1 enthalten die Patentansprüche 2– 8. Die Lösung nach Patentanspruch 9 ist durch die Patentansprüche 10–12 vorteilhaft ausgestaltet.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der beiden Erfindungsalternativen dargestellt. Im Einzelnen zeigt:
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1 im vertikalen Längsschnitt und ausschnittsweise – eine Ausführungsform eines Fördertisches für eine bogenverarbeitende Maschine, bei dem die Saugkammerbereiche jeweils über Drosseln mit einem gemeinsamen Unterdruckversorger verbunden sind,
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2 in Diagrammdarstellung – den Verlauf der für den Transport zur Verfügung stehenden wirksamen Kammerlänge bzw. bei konstantem Unterdruck die mögliche Haltekraft bei der Anordnung nach 1 in einzelnen aufeinanderfolgenden Saugkammerbereichen, den Verlauf des Verhältnisses zwischen Beschleunigung (absolut) und wirksamer Kammerlänge und die Bogenbeschleunigung (bzw. -verlangsamung), jeweils aufgetragen über dem Bogentransportweg auf dem Fördertisch,
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3 eine gegenüber 1 andersartige Ausführungsform eines Fördertisches, ebenfalls mit einem gemeinsamen Unterdruckversorger für alle Saugkammern, wobei der mittlere Bereich wie in 1 ausgeführt sein kann,
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4 eine Ausführungsform, die gegenüber der aus 3 ersichtlichen Anordnung im Bereich zwischen Fördertisch und Stapel etwas abgewandelt ist, und
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5 eine Ausführungsform mit drei Unterdruckversorgern.
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In 1 bezeichnet 10 insgesamt einen (ausschnittsweise dargestellten) Fördertisch eines Anlegers für eine bogenverarbeitende Maschine, z. B. Druckmaschine. Der Fördertisch 10 besteht im Wesentlichen aus einem (oberen) Laufblech 11 und einer durch vertikale Zwischenstege 12 vom Laufblech 11 beabstandeten (unteren) durchgehenden Zwischenwand 13. Über das Lauflbech 11 des Fördertisches 10 gleitet ein (teilweise dargestelltes) endlos umlaufendes Transportband 14 (üblicherweise als ”Saugband” bezeichnet) für zu transportierende Bogen 15, 16, das zahlreiche in gleichmäßigen Abständen hintereinander angeordnete Saugbohrungen 17 besitzt. Die Laufrichtung des Transportbandes und damit die Förderrichtung der Bogen 15, 16 ist durch einen Pfeil 18 gekennzeichnet.
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Durch die bereits erwähnten Zwischenstege 12 wird der Raum zwischen dem Laufblech 11 und der Zwischenwand 13 in eine Vielzahl von einzelnen sogenannten Saugkammerbereichen unterteilt, von denen in 1 fünf zu sehen und mit 19–23 beziffert sind. Die Saugkammerbereiche 19–23 sind nach oben hin, d. h. in Richtung des Transportbandes 14, offen ausgebildet. Die vergleichsweise großflächigen Öffnungen sind mit 24 bezeichnet.
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An der Unterseite des Fördertisches 10 schließt sich unmittelbar eine im Verhältnis zu den Volumina der einzelnen Saugkammerbereiche 19–23 vergleichsweise großvolumige Unterdruckversorgungskammer 25 an, die an einen geeigneten Unterdruckversorger 26 (z. B. ein Gebläse) angeschlossen und in ihren Abmessungen einerseits durch eine Abschlusswand 27, andererseits durch die bereits erwähnte untere (gemeinsame) Zwischenwand 13 der Saugkammerbereiche 19–23 bestimmt ist. Eine pneumatische Verbindung der – ebenso wie auch der Unterdruckversorger 26 – allen Saugkammerbereichen (19–23) gemeinsamen Unterdruckversorgungskammer 25 zu den einzelnen Saugkammerbereichen erfolgt durch jeweils eine Drosselbohrung 28. In den einzelnen Saugkammerbereichen herrscht somit derselbe Unterdruck – in 1 mit ”–Δp” bezeichnet – wie in der Unterdruckversorgungskammer 25, vorausgesetzt, die Saugkammern sind von zu transportierenden Bogen abgedeckt. Bei dem in 1 dargestellten Beispiel sind nur die Saugkammerbereiche 21, 22 und 23 durch die Bogen 15 und 16 vollständig abgedeckt, nicht aber die Saugkammerbereiche 19 und 20. Infolgedessen herrscht auch nur in den Saugkammerbereichen 21–23 der zum Bogentransport erforderliche Unterdruck vor.
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1 macht weiterhin deutlich, dass es sich hier um einen sogenannten geschuppten Bogentransport handelt, d. h. beim Transport (durch das Transportband 14) überlappen sich die Bogen teilweise. In 1 ist die Schuppenlänge (der beiden sich überlappenden Bogen 15, 16) mit Isch bezeichnet. Die einzelnen Saugkammerbereiche (19–23) vermögen deshalb auch nur in soweit Saugwirkung und damit Haltekraft auf den Teil des jeweiligen transportierten Bogens auszuüben, als dieser nicht von einem nachfolgenden Bogen untergriffen wird. Hieraus ergibt sich vorliegend für den ersten Bogen 15 als wirksame Länge der Saugkammerbereiche 21, 22 das Maß IW.
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Sobald also einer der einzelnen Saugkammerbereiche (19–23) durch einen (bzw. zwei sich überlappende) Bogen bedeckt ist, beginnt sich der Unterdruck in ihm aufzubauen. Wichtig ist hierbei, dass der Strömungsquerschnitt der Drosseln klein ist, um Fehlluft zu verringern. Wegen der kleinen Strömungsquerschnitte der Drosselbohrungen 28 sollte aber auch das Volumen der einzelnen Saugkammerbereiche 19–23 vergleichsweise klein sein, damit sich der Unterdruck ausreichend schnell aufbauen kann.
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Unter diesem Aspekt wirkt sich auch die aus 1 ersichtliche und bereits erwähnte räumliche Nähe von Saugkammerbereichen (19–23) und Unterdruckversorgungskammer 25 sehr vorteilhaft aus.
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Wenn eine sogenannte Bogenverlangsamung verwendet wird – siehe hierzu insbesondere 2 –, findet ein periodisches Verzögern und Beschleunigen der Bogen während des Bogentransports statt. Die durch die Zwischenstege 12 markierten Saugkammergrenzen sind so auf den Beschleunigungsverlauf abgestimmt, dass der erforderliche Unterdruck auch bei teilweise nicht mit bogenbedecktem Fördertisch 10 nur vergleichsweise gering zu sein braucht. Die Position der Saugkammergrenzen (12) ist also derart gewählt, dass während des gesamten Beschleunigungs- bzw. Verzögerungsvorgangs beim Bogentransport eine jeweils optimale wirksame Länge der Saugkammerbereiche (19–23) gegeben ist. Dass dies sowohl bei den Beschleunigungs- und Verzögerungsmaxima wie auch bei den Beschleunigungs- und Verzögerungswerten zwischen den beiden Extremwerten gilt, geht aus 2 hervor. Hier bezeichnet eine sägezahnförmige Kurve 29 den Verlauf der jeweils wirksamen Kammerlänge für den ersten Bogen. Jeweils wenn eine Kammer vollständig abgedeckt ist, kommt deren Länge (a bzw. b) als wirksame Kammerlänge hinzu. Eine wellenförmige Kurve 30 verdeutlicht die Beschleunigung bzw. Verzögerung, die jeder transportierte Bogen (z. B. 15, 16 in 1) auf seinem Transportweg erfährt. Eine – in gestrichelten Linien ausgeführte – weitere Kurve 31 bezeichnet das Verhältnis der jeweiligen (absoluten) Beschleunigungswerte zur jeweils wirksamen Saugkammerbereichslänge.
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Eine Besonderheit besteht hier also darin, dass die Saugkammerbereichsgrenzen (Zwischenstege 12) so gewählt sind, dass die Maximalwerte der Kurve 31 möglichst klein bleiben, da dann der erforderliche Unterdruck minimal sein kann. Das Diagramm nach 2 macht auch deutlich, dass im Bereich der Minima der Beschleunigungskurve 30 (dort sind Beschleunigungs- und Verzögerungswerte geringer als im Bereich der Kurvenmaxima) eine geringere wirksame Saugkammerbereichslänge (a) ausreichend ist. Bei den gewählten wirksamen Saugkammerbereichslängen (a bzw. b) ist im Übrigen auch die Zeit, die zum Aufbau des Unterdrucks in dem jeweiligen Saugkammerbereich nach Bedecken durch Bogen benötigt wird, berücksichtigt worden.
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Bei der Ausführungsform nach 3 bezeichnet 32 insgesamt einen Fördertisch, über dessen Oberfläche ein endlos umlaufendes Transportband 14 für von einem Bogenstapel 34 abgenommene zu verarbeitende Bogen 35 geführt ist. An den beiden Enden des Fördertisches 32 wird das Transportband 14 durch Umlenkwalzen 36, 37 umgelenkt bzw. angetrieben und durch Spannwalzen 38, 39 gespannt. Die Laufrichtung des Transportbandes 14 ist durch einen Pfeil 40 angedeutet. Somit werden die Bogen 35 in Pfeilrichtung 18 über die Oberfläche des Fördertisches 32 transportiert bis sie an Vordermarken 42 einer (nicht gezeigten) weiterverarbeitenden Maschine, z. B. Druckmaschine, zur Anlage kommen. Der Fördertisch 32 ist hierbei – ausgehend vom Bogenstapel 34 – von oben nach unten geneigt angeordnet. Der Bogentransport erfolgt getaktet, zu welchem Zweck oberhalb der Umlenkwalze 36 eine Taktrolle 43 angeordnet ist.
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Das Transportband 14 besitzt eine Vielzahl von Saugbohrungen, die jedoch in 3 nicht gezeigt sind. An der Unterseite des Fördertisches 32 und sich über die gesamte Länge desselben erstreckend ist ein Saugkasten 44 angeordnet, der durch Zwischenwände 45, 46 in drei Saugkammern 47, 48 und 49 unterteilt ist.
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In den Saugkammern 47, 48, 49 können unterschiedliche Unterdrücke –Δp1 bis –Δp4 aufgebaut werden, die sich – über die Saugbohrungen im Transportband 14 dahingehend auswirken, dass sie auf die von dem Transportband 14 über den Fördertisch 32 transportierten Bogen entsprechend unterschiedliche Haltekräfte ausüben. Zur Erzeugung dieser Unterdrücke ist eine Unterdruckversorgungskammer 50 vorgesehen, die über eine Unterdruckleitung 51 mit einem geeigneten Unterdruckversorger 52, z. B. einem Gebläse, pneumatisch verbunden ist. In der Unterdruckversorgungskammer 50 herrscht ein einheitlicher Unterdruck –Δp. Die Unterdruckversorgungskammer 50 ist durch eine erste Unterdruckleitung 53 mit der ersten Saugkammer 47 und durch eine zweite Unterdruckleitung 54 mit der zweiten Saugkammer 48 pneumatisch verbunden. In den beiden Unterdruckleitungen 53 und 54 ist jeweils ein Bypass-Ventil 55 bzw. 56 angeordnet. Die dritte Saugkammer 49 ist durch zwei parallele Unterdruckleitungen 57, 58, die über ein Schaltventil 59 in eine (gemeinsame) dritte Unterdruckleitung 60 münden, an die Unterdruckversorgungskammer 50 angeschlossen. In den parallelen Unterdruckleitungen 57, 58 ist jeweils ein Bypass-Ventil 61 bzw. 62 angeordnet. Das Schaltventil 59, bei dem es sich z. B. um ein Rotationsventil handeln kann, schaltet im Fördertakt der Bogen abwechselnd zwischen den parallelen Unterdruckleitungen 57, 58 bzw. den Bypass-Ventilen 61, 62 hin und her.
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Eine weitere Besonderheit der Ausführungsform nach 3 besteht darin, dass die zweite Saugkammer 48 gegenüber der ersten Saugkammer 47 und der dritten Saugkammer 49 eine wesentlich größere Längserstreckung aufweist und damit erheblich großvolumiger ausgebildet ist, und dass die Unterdruckleitungen 53, 54, 57, und 60 durch die Bypass-Ventile 55, 56, 61 so gesteuert sind, dass die erforderlichen Unterdrücke der drei Saugkammern 47, 48, 49 in demselben Verhältnis zueinander stehen wie die hinsichlich Halten des Bogens in den drei Bereichen wirksamen Flächen der Saugkammern 47, 48, 49.
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Die unmittelbar nach der Taktrolle 43 angeordnete erste Saugkammer 47 ist hierbei exakt so lang ausgebildet, dass er beim Öffnen der Taktrolle 43 gerade eben von dem Bogen (z. B. 35) vollständig bedeckt ist, der gerade von der Taktrolle 43 freigegeben wird.
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Die erste Saugkammer 47 wird mit dem Unterdruck (–ΔP1) versorgt, der zum sicheren Halten des Bogens auf diesem ersten Abschnitt des Fördertisches 32 bzw. des Transportbandes 14 notwendig ist. Für den Transport auf dem Fördertisch 32 ist im Wesentlichen die anschließende zweite Saugkammer 48 zuständig, der z. B. wie in 1 dargestellt ausgebildet sein kann. Beim unterschuppten Betrieb werden die Bogen hier auf der gesamten Schuppenlänge gehalten. Der Unterdruck (–Δp2) muss bzw. darf hier gerade (nur) so groß sein, dass die Beschleunigungs- und Verzögerungskräfte der Bogenverlangsamung auf die Bogen übertragen werden können. Ein höherer Unterdruck etwa würde die Reibung zwischen Transportband 14 und Fördertisch 32 erhöhen, wodurch dann die aufzubringende Antriebsleistung für das Transportband 14 und der Verschleiß desselben in unerwünschter Weise ansteigen würden.
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Kurz vor der Ankunft an den Vordermarken 42 muss der Bogen vom dortigen Endbereich des Transportbandes 14 verzögert werden (Bogenankunft mit minimaler Geschwindigkeit). Da das Transportband 14 nicht bis zu den Vordermarken 42 reichen kann und der entgegen der Förderrichtung 18 angrenzende (vorherige) Teil des Transportbandes 14 vom Nachfolgebogen abgeschnitten wird, ist der Bereich zur Verzögerung des Bogens deutlich kürzer als die Schuppenlänge. Diesem Umstand trägt die dritte Saugkammer 49 Rechnung, in dem hier ein größerer Unterdruck (–Δp3) herrscht als in der vorhergehenden zweiten Saugkammer 48. Nach Bogenankunft würde dieser hohe Unterdruck –Δp3 allerdings zum Stauchen des angelegten Bogens führen. Daher wird der Unterdruck in der dritten Saugkammer 49 bei Bogenankunft soweit verringert (auf –Δp4), dass der unerwünschte Staucheffekt nicht einzutreten vermag. Gleichwohl kann und sollte aber ein kleiner Unterdruck (–Δp4) bestehen bleiben, um ein Zurückprallen des Bogens zu verhindern. Das Druckniveau –Δp4 wird daher vom Bediener entsprechend eingestellt. Wenn die dritte Saugkammer 49 vom Nachfolgebogen abgeschnitten ist, kann der Unterdruck in der dritten Saugkammer 49 wieder auf das Ursprungsniveau (–Δp3) erhöht werden.
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Die wirksamen Flächen, die den Bogen in den drei Saugkammern 47, 48 und 49 zu halten haben, stehen in einem festen Verhältnis zueinander, entsprechend auch die erforderlichen Unterdrücke (–Δp1 bis –Δp3). Dadurch, dass die verschiedenen Druckniveaus der drei Saugkammern 47, 48, 49 über die Bypass-Ventile 55, 56 und 61 einstellbar sind, wird die Möglichkeit geschaffen, alle drei Saugkammern 47, 48, 49 durch einen gemeinsamen Unterdruckversorger 52 über eine gemeinsame Unterdruckversorgungskammer 50 zu beaufschlagen. Das Verhältnis der in den Saugkammern 47, 48, 49 herrschenden Unterdrücke bleibt somit auch bei Änderung des generellen Unterdruckniveaus (im gemeinsamen Unterdruckversorger 52 bzw. in der gemeinsamen Unterdruckversorgungskammer 50) unverändert.
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Das bereits erwähnte Schaltventil 59 hat die Funktion, im Fördertakt der Bogen das auf das in der dritten Saugkammer 49 stattfindende Verzögern der Bogen voreingestellte Unterdruckniveau in dieser Saugkammer auf ein (manuell wählbares) geringeres Unterdruckniveau abzusenken, um eine einwandfreie Bogenanlage an den Vordermarken 42 (ohne anschließendes Stauchen) zu gewährleisten. Die Besonderheit liegt hier also darin, dass nicht nur die Bogenförderung als solche im Takt erfolgt, sondern – synchron hierzu – auch der Unterdruck (–Δp3 bzw. –Δp4) in der dritten Saugkammer 49 (hin- und her-) getaktet wird.
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Von der Ausführungsform nach 3 unterscheidet sich die Variante nach 4 im Wesentlichen nur dadurch, dass hier die Taktrolle 43 nicht unmittelbar mit der Umlenkwalze 36 zusammenwirkt, sondern mit einer (zusätzlichen) Einzugswalze 63 kooperiert, welche die Aufgabe hat, die einzelnen Bogen vom Bogenstapel 34 zu entnehmen und dem Fördertisch 32 zuzuführen. Eine Besonderheit besteht darin, dass sich zwischen Taktrolle 43 und Einzugswalze 63 einerseits und dem Transportband 14 bzw. dem eigentlichen Fördertisch 32 andererseits ein mit 64 bezifferter Fördertischbereich erstreckt, der nicht über ein Transportband verfügt. Der sich hierdurch zwischen dem Walzenpaar 43/63 und dem Transportband 33 des eigentlichen Fördertisches 32 ergebende Abstand wird durch die Förderleistung der Einzugswalze 63 im Zusammenwirken mit der Taktrolle 43 und dem Fördertischbereich 64 überbrückt.
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Bei einer Ausführungsform nach 5 ist es vorgesehen, dass sämtlichen Saugkammern 47, 48, 49 jeweils ein eigener Unterdruckversorger 65, 26, 66 zugeordnet ist. Hierbei ist der zweiten Saugkammer unverändert der Unterdruckversorger 26 zugeordnet. Der ersten Saugkammer 47 ist der Unterdruckversorger 65 zugeordnet. Der dritten Saugkammer 49 ist der Unterdruckversorger 66 zugeordnet, wobei zwischen Saugkammer 49 und Unterdruckversorger 66 ein im Takt der Bogen verarbeitenden Maschine antreibbares Rotationsventil 67 zwischengeschaltet ist. Das Rotationsventil 67 versorgt die Saugkammer 49 in Abhängigkeit vom Maschinenwinkel der Bogen verarbeitenden Maschine mit drei unterschiedlich hohen Unterdrücken, die vorzugsweise während vier unterschiedlich langen Phasen an der Saugkammer 49 anstehen. Hierbei ist es gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass nach Ergreifen des obersten Bogens durch nicht dargestellte Vorgreifer das anstehende Druckniveau –Δp5 hoch ist und während eines Maschinenwinkels von ca. 180° auf diesem Niveau gehalten wird, bis ein nachfolgender Bogen 15 die Vordermarken 42 erreicht. Daraufhin wird ein mittleres Druckniveau –Δp6 in der Saugkammer 49 eingestellt, welches über einen Maschinenwinkel Von ca. 50° wirksam ist, um den Bogen 15 an den Vordermarken 42 zu halten. Hieraus folgend wird ein kleines Druckniveau –Δp7 in der Saugkammer 49 eingestellt, damit sich der Bogen 15 entspannen kann, ohne zu stark von Haltekräften der Saugbänder behindert zu werden. Das Druckniveau –Δp7 steht über einem Maschinenwinkel von ca. 60° an. Während eines Maschinenwinkels von ca. 70°, also bis zum Taktende, wird wiederum das mittlere Druckniveau –ΔP6 eingestellt. Hierbei hat der nachfolgende Bogen 16 die Saugkammer 49 abgedeckt. Nach ca. 70° Maschinenwinkel wird der obere Bogen 15 von den Vorgreifern ergriffen. Durchsaugende Luft hat nunmehr keinen negativen Einfluss auf den oberen Bogen 15, so dass das hohe Druckniveau –Δp5 zum sicheren Transport des Bogens 16 an die Vordermarken 42 eingestellt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fördertisch
- 11
- Laufblech
- 12
- Zwischenstege
- 13
- Zwischenwand
- 14
- Transportband
- 15
- Bogen
- 16
- Bogen
- 17
- Saugbohrungen
- 18
- Förderrichtung
- 19
- Saugkammerbereich
- 20
- Saugkammerbereich
- 21
- Saugkammerbereich
- 22
- Saugkammerbereich
- 23
- Saugkammerbereich
- 24
- Öffnung
- 25
- Unterdruckversorgungskammer
- 26
- Unterdruckversorger
- 27
- Abschlusswand
- 28
- Drosselbohrung
- 29
- Kurve (wirksame Saugkammerlänge)
- 30
- Kurve (Bogenbeschleunigung)
- 31
- Kurve (Verhältnis Beschleunigung zu wirksamer Saugkammerlänge)
- 32
- Fördertisch
- 34
- Bogenstapel
- 35
- Bogen
- 36
- Umlenkwalze
- 37
- Umlenkwalze
- 38
- Spannwalze
- 39
- Spannwalze
- 40
- Laufrichtung des Transportbandes
- 42
- Vordermarken
- 43
- Taktrolle
- 44
- Saugkasten
- 45
- Zwischenwand
- 46
- Zwischenwand
- 47
- Erste Saugkammer
- 48
- Zweite Saugkammer
- 49
- Dritte Saugkammer
- 50
- Unterdruckversorgungskammer
- 51
- Unterdruckleitung
- 52
- Unterdruckversorger
- 53
- Unterdruckleitung
- 54
- Unterdruckleitung
- 55
- Bypass-Ventil
- 56
- Bypass-Ventil
- 57
- Unterdruckleitung
- 58
- Unterdruckleitung
- 59
- Schaltventil
- 60
- Unterdruckleitung
- 61
- Bypass-Ventil
- 62
- Bypass-Ventil
- 63
- Einzugswalze
- 64
- Fördertischbereich
- 65
- Unterdruckversorger
- 66
- Unterdruckversorger
- 67
- Rotationsventil