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Die vorliegende Anmeldung betrifft eine Befestigungsvorrichtung zur Fixierung eines Schubelementes an einer verfahrbaren Schiene einer Auszugsführung, mit einem stegförmigen Halteteil und einem Klemmmechanismus mit einer Aufnahme, an dem mindestens ein selbsthemmendes Klemmelement vorgesehen ist, das das in die Aufnahme eingesteckte stegförmige Halteteil reibschlüssig gegen ein Herausziehen sichert.
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Aus der
EP 3 291 705 B1 ist eine Vorrichtung zum Festlegen eines Schubkastens an einer Auszugsführung bekannt, bei der ein Klemmmechanismus eingesetzt wird, in den ein stegförmiges Halteteil eingeschoben wird. Der Klemmmechanismus umfasst einen verschwenkbar gelagerten Klemmhebel, mittels dem ein stegförmiges Halteteil selbsthemmend und reibschlüssig gegen ein Herausziehen gesichert ist. Dadurch kann das stegförmige Halteteil stufenlos und mit hohen Haltekräften fixiert werden. Diese Art der Fixierung hat sich an sich bewährt, allerdings kann es bei sehr hohen Zugkräften zu einem Ausreißen des stegförmigen Halteteils aus der Aufnahme kommen, was zu einem Lösen der Verbindung führt.
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Einen modifizierten Klemmmechanismus zeigt die
DE 10 2018 114 712 A1 . Bei diesem Dokument wird ein stegförmiges Halteteil in eine Aufnahme eines Gehäuses aufgeschoben, wobei das stegförmige Halteteil von zwei Klemmkörpern umgeben ist, die an einer geneigten Wand eines Gehäuses abgestützt sind. Dadurch kann über Klemmkräfte ein Herausziehen des stegförmigen Halteteils verhindert werden. Auch hier kann ein Problem durch ein Herausreißen des stegförmigen Halteteils entstehen. Wenn sich die kugelförmigen Klemmelemente in das Material des stegförmigen Halteteils eingraben, wird ein solches Herausreißen verhindert, allerdings besteht dann das Problem, dass ein Lösen des Klemmmechanismus erschwert wird, insbesondere ein Abheben des stegförmigen Halteteils senkrecht zur Einsteckrichtung wird durch Vertiefungen in dem stegförmigen Halteteil verhindert.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Befestigungsvorrichtung zur Fixierung eines Schubelementes an einer verfahrbaren Schiene zu schaffen, die die obigen Probleme vermeidet und ein Ausreißen des stegförmigen Halteteils erschwert.
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Diese Aufgabe wird mit einer Befestigungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung umfasst ein stegförmiges Halteteil und einen Klemmmechanismus mit einer Aufnahme und mindestens einem selbsthemmenden Klemmelement, in die das stegförmige Halteteil einsteckbar ist, um dann über das Klemmelement reibschlüssig gegen ein Herausziehen gesichert zu werden. Dabei ist an dem stegförmigen Halteteil mindestens eine Prägung ausgebildet, an der das Klemmelement anlegbar ist. Durch die Prägung besitzt das stegförmige Halteteil an der Oberfläche keine ganz glatte Gestaltung mehr, sondern eine gewisse Profilierung, die insbesondere gegen ein Ausreißen des stegförmigen Halteteils eingesetzt werden kann. Gerade wenn sehr hohe Zugkräfte an dem stegförmigen Halteteil wirken und das Halteteil aus der selbsthemmenden Verbindung mit dem mindestens einen Klemmelement lösen würden, kann über die Prägung ein solches Ausreißen erschwert werden. Dabei besitzt die mindestens eine Prägung den Vorteil, dass eine Beschichtung an dem stegförmigen Halteteil durch den Umformprozess erhalten bleibt.
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Vorzugsweise ist die mindestens eine Prägung durch eine Vertiefung gebildet. Ein Prägestempel kann dabei das Material des stegförmigen Halteteils geringfügig eindrücken, um eine solche Vertiefung zu bilden. Die Vertiefung kann in Tiefenrichtung eine Höhe zwischen 0,05 mm bis 0,4 mm, insbesondere 0,1 mm bis 0,3 mm, besitzen. Diese relativ geringe Ausgestaltung einer Vertiefung reicht aus, um die Haltekräfte der Verbindung an dem Klemmmechanismus signifikant zu erhöhen.
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Alternativ kann die Prägung auch als Erhöhung ausgebildet sein. Insbesondere ist die Erhöhung rampenförmig in Längsrichtung ausgebildet In beiden Ausprägungen bildet die Prägung eine Störkante, wodurch die Klemmwirkung weiter erhöht wird.
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Die mindestens eine Prägung ist vorzugsweise als Rinne ausgebildet Dabei kann sich die Rinne in Längsrichtung im Wesentlichen senkrecht zu einer Einsteckrichtung des stegförmigen Halteteils erstrecken. Dadurch bildet der Rand der Rinne eine kleine Stufe aus, die bei einem Ausreißen des stegförmigen Halteteils aus dem Klemmmechanismus ein Hindernis darstellt und ein solches Ausreißen verhindert.
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Für eine besonders stabile Festlegung des stegförmigen Halteteils weist dieses vorzugsweise an gegenüberliegenden Seiten jeweils mindestens eine Prägung auf. Die Prägungen können dabei in Längsrichtung gesehen in dem gleichen Bereich angeordnet sein, so dass das stegförmige Halteteil in Längsrichtung symmetrisch ausgebildet ist. Optional können dabei in Einsteckrichtung des Halteteils mehrere Prägungen hintereinander an mindestens einer Seite des stegförmigen Halteteils ausgebildet sein, insbesondere an gegenüberliegenden Seiten. Dadurch kann an mehreren Prägungen ein Halten des Klemmkörpers erfolgen. Der Abstand zwischen zwei benachbarten Prägungen kann beispielsweise zwischen 1 mm bis 5 mm betragen.
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In einer Ausgestaltung ist das stegförmige Halteteil integral mit der verfahrbaren Schiene der Auszugsführung ausgebildet. Dadurch entfällt die Befestigung eines zusätzlichen Halteteils an der Schiene der Auszugsführung. Alternativ kann das Halteteil auch durch ein gesondertes Bauteil gebildet sein, das an der verfahrbaren Schiene der Auszugsführung fixiert wird, insbesondere angeschweißt wird.
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Das stegförmige Halteteil besteht vorzugsweise aus einem Stahlblech, beispielsweise einem beschichteten Stahlblech. Das Stahlblech kann eine Dicke zwischen 1 mm bis 3 mm besitzen und ist somit deutlich dicker als die geringe Tiefe der Prägung.
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Das mindestens eine Klemmelement kann als verschwenkbarer Hebel ausgebildet sein, der an einem oder mehreren Kontaktpunkten an dem stegförmigen Halteteil selbsthemmend anliegt. Alternativ oder zusätzlich kann das mindestens eine Klemmelement auch durch Wälzkörper gebildet sein, die in einem Gehäuse bewegbar sind und an einer geneigt zur Einsteckrichtung angeordneten Wand abgestützt sind. Solche Wälzkörper können als Kugel oder Zylinder ausgebildet sein und das stegförmige Halteteil klemmend festlegen.
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Die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung wird insbesondere bei Möbeln eingesetzt, wobei an einem Möbelkorpus mindestens ein Schubelement über Auszugsführungen verfahrbar gehalten ist, und das Schubelement über eine solche Befestigungsvorrichtung an der verfahrbaren Schiene einer Auszugsführung fixiert ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier Ausführungsbeispiele mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung;
- 2A und 2B zwei Ansichten der Befestigungsvorrichtung der 1, teilweise im Schnitt;
- 3A und 3B zwei Ansichten der Befestigungsvorrichtung der 1, teilweise im Schnitt;
- 4A und 4B zwei Ansichten der verfahrbaren Schiene der Auszugsführung in einem Endbereich;
- 5 eine perspektivische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung;
- 6 eine Ansicht der Befestigungsvorrichtung der 5 bei der Montage, und
- 7 eine Ansicht der Befestigungsvorrichtung der 5 in der montierten Position.
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Eine Befestigungsvorrichtung 1 zur Fixierung eines Schubelementes, insbesondere eines Schubkastens, an einer verfahrbaren Schiene 2 umfasst in diesem Beispiel ein Montageteil 3, das an dem Schubelement, beispielsweise an der Unterseite eines Schubkastens, festlegbar ist. Das Montageteil 3 ist in eine horizontale Richtung senkrecht zur Längsrichtung der verfahrbaren Schiene 2 der Auszugsführung verstellbar zu einem Stellelement 4, wobei der Verstellmechanismus ein Drehteil 5 umfasst. Die Schiene 2 ist an dem Stellelement 4 fixiert. Optional kann ein solcher Verstellmechanismus auch weggelassen werden. Dann ist die Schiene 2 direkt am Montageteil fixiert.
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In den
2A und
2B ist der Klemmmechanismus zur Fixierung der Schiene
2 an dem Stellelement
4 gezeigt. Die Schiene
2 weist ein stegförmiges Halteteil
6 auf, das integral mit der Schiene
2 ausgebildet ist durch einen Endabschnitt eines Steges, beispielsweise eines in der montierten Position vertikalen Wandabschnittes der Schiene
2. Das stegförmige Halteteil
6 ist in eine Aufnahme
7 eines Klemmmechanismus eingeschoben, das in einem Gehäuse ausgebildet ist. Die Aufnahme
7 umfasst zwei Wände
8, die in Einsteckrichtung des stegförmigen Halteteils
6 aufspreizend ausgebildet sind und sich geneigt zur Einsteckrichtung erstrecken. In der Aufnahme
7 befinden sich Klemmelemente
10, beispielsweise Kugeln oder Zylinder, die an einem Käfig
9 gehalten sind. Die Klemmelemente
10 sind auf einer Seite an einer der Wände
8 abgestützt und an der gegenüberliegenden Seite an dem stegförmigen Halteteil
6. Der Klemmmechanismus kann dabei so ausgebildet sein, wie dies in der
DE 10 2018 114 712 A1 beschrieben ist. Insbesondere kann der Klemmmechanismus ein Federelement aufweisen, das auf ein Ende des stegförmigen Halteteils
6 wirkt. Anders als bei dem Klemmmechanismus in diesem Dokument umfasst das stegförmige Halteteil allerdings eine Prägung.
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In den 3A und 3B ist die Schiene 2 mit dem stegförmigen Halteteil 6 gezeigt, wobei an dem stegförmigen Halteteil 6 eine Prägung 11 in Form einer Vertiefung ausgebildet ist. Die Vertiefung ist dabei senkrecht zur Einsteckrichtung länglich ausgebildet und besitzt im Wesentlichen die Form einer Rinne. Die Vertiefung besitzt eine Erstreckung in Höhenrichtung, also bis zur Oberfläche des stegförmigen Halteteils, zwischen 0,05 mm bis 0,4 mm. In 3B sind die Klemmelemente 10 im Schnitt gezeigt, die als Kugeln ausgebildet sind und im Bereich der Prägung 11 an dem stegförmigen Halteteil 6 anliegen. Wird mit sehr hohen Kräften an dem Schubelement gezogen, beginnen die Klemmelemente 10 ab einer gewissen Kraft auszureißen, also entlang der Oberfläche des stegförmigen Halteteils 6 oder der Prägung 11 zu gleiten. Um einen solchen Ausreißvorgang zu beenden, ist die Prägung 11 vorgesehen, die an einem Rand ein kleines Hindernis bildet, an dem die Klemmelemente 10 angehalten werden. Durch die Prägung 11 kann ein solches Ausreißen daher beendet werden. Zusätzlich wird durch die Prägung 11 verhindert, dass sich die Klemmelemente 10 in das Material des stegförmigen Halteteils 6 eingraben, und dort Kuhlen erzeugen, die ein vertikales Abreißen des Schubelementes nach oben erschweren.
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In den 4A und 4B ist das stegförmige Halteteil 6 an der verfahrbaren Schiene 2 gezeigt. Es ist erkennbar, dass an dem stegförmigen Halteteil 6 an gegenüberliegenden Seiten jeweils eine Prägung 11 ausgebildet ist, die durch Eindrücken und Umformen des stegförmigen Halteteils 6 hergestellt wurde. Ein solches Prägen lässt eine Beschichtung an dem stegförmigen Halteteil 6 weitgehend unbeschädigt. Zudem können die Form und Anordnung der Prägung 11 frei gewählt werden. Vorzugsweise sind in Einsteckrichtung des stegförmigen Halteteils 6 mehrere solcher Prägungen 11 vorgesehen, so dass unabhängig von der Positionierung der Klemmelemente 10 eine Prägung 11 zum Begrenzen einer Ausreißbewegung vorhanden ist. Die Dicke d des stegförmigen Halteteils 6 kann in einem Bereich zwischen 1 mm bis 3 mm liegen, so dass die Prägung 11 die Dicke d des stegförmigen Halteteils 6 um weniger als 20 %, insbesondere weniger als 15 %, verändert.
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In
5 ist eine weitere Ausführungsform einer Befestigungsvorrichtung gezeigt, um ein Schubelement an einer Auszugsführung
20 zu fixieren. Die Auszugsführung
20 umfasst eine an einem Möbelkorpus festlegbare stationäre Schiene
21 und eine verfahrbare Schiene
22, wobei optional zwischen der stationären Schiene
21 und der verfahrbaren Schiene
22 eine oder mehrere Mittelschienen zur Auszugsverlängerung vorgesehen sein können. An der verfahrbaren Schiene
22 ist ein Befestigungsteil
23 fixiert, beispielsweise durch Schweißen, an dem ein stegförmiges Halteteil
24 ausgebildet ist. Das stegförmige Halteteil
24 greift in eine Aufnahme eines Befestigungsteils
31 ein, an dem ein Klemmmechanismus mit einem Hebel
30 ausgebildet ist. Der Klemmmechanismus umfasst eine Aufnahme, in die das stegförmige Halteteil
24 einsteckbar ist und über ein selbsthemmendes Klemmelement in Form eines Hebels
30 fixiert werden kann. Ein solcher Klemmmechanismus ist beispielsweise in der
EP 3 291 705 B1 offenbart, auf die hiermit Bezug genommen wird. Der Hebel
30 kann aus der Klemmposition durch ein Löseelement
32 gelöst werden, das als Schieber ausgebildet ist und den Hebel
30 aus einer klemmenden Position in eine Entriegelungsposition bewegen kann.
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In 6 ist das stegförmige Halteteil 24 außer Eingriff mit dem Klemmmechanismus gezeigt. Es ist erkennbar, dass an dem stegförmigen Halteteil 24 eine Prägung 25 ausgebildet ist. Die Prägung 25 ist durch eine Vertiefung gebildet, die sich senkrecht zur Längsrichtung der Schiene 22 und senkrecht zur Einsteckrichtung des stegförmigen Halteteils 24 erstreckt. Die Prägung 25 ist als Rinne ausgebildet, die sich über die gesamte Höhe des stegförmigen Halteteils 24 erstreckt.
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In 7 ist die Befestigungsvorrichtung der 5 in einer montierten Position gezeigt, und es ist erkennbar, dass ein Ende des Hebels 30 an der Oberfläche des stegförmigen Halteteils 24 anliegt. Das Ende greift in die Prägung 25 ein, wobei das stegförmige Halteteil 24 in der Aufnahme 33 klemmend gehalten ist. Werden nun sehr hohe Zugkräfte auf das Befestigungsteil 31 in Auszugsrichtung aufgebracht und der Hebel 30 fängt an dem stegförmigen Halteteil 24 zu gleiten an, sorgt die Prägung 25 für ein Ende des Ausreißens durch den stufenförmigen Rand.
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Auch bei dem stegförmigen Halteteil 24 können optional an gegenüberliegenden Seiten Prägungen 25 vorgesehen sein. Zudem können in Einsteckrichtung mehrere Prägungen 25 hintereinander angeordnet werden. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine Prägung 25 nur auf einer Seite des stegförmigen Halteteils 24 gezeigt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Befestigungsvorrichtung
- 2
- Schiene
- 3
- Montageteil
- 4
- Stellelement
- 5
- Drehteil
- 6
- Halteteil
- 7
- Aufnahme
- 8
- Wand
- 9
- Käfig
- 10
- Klemmelement
- 11
- Prägung
- 20
- Auszugsführung
- 21
- Schiene
- 22
- Schiene
- 23
- Befestigungsteil
- 24
- Halteteil
- 25
- Prägung
- 30
- Hebel
- 31
- Befestigungsteil
- 32
- Löseelement
- 33
- Aufnahme
- d
- Dicke
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 3291705 B1 [0002, 0020]
- DE 102018114712 A1 [0003, 0017]