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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Möbel mit mindestens einem an einem Laufprofil verfahrbaren und vor einem Möbelkorpus verfahrbaren Schiebeelement und einer Führungseinrichtung mit einem Führungsprofil, entlang dem mindestens ein Führungsteil geführt ist, das an dem Schiebeelement gehalten ist, wobei das Führungsprofil das Führungsteil in einer horizontalen Richtung senkrecht der Längsrichtung des Führungsprofils führt.
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Aus der
DE 10 2013 111 482 A1 ist eine Führungseinrichtung für eine Schiebetür bekannt, bei der ein an der Schiebetür festgelegtes Führungselement in eine nach unten offene Nut einer Schiene eingreift. Das Führungselement ist nicht in der Höhe verstellbar, weshalb die Nut vergleichsweise tief ausgebildet ist, um eine seitliche Überdeckung des Führungselementes zu gewährleisten. Da in vertikaler Richtung Toleranzen auftreten können, müssen die Nutwände in vertikaler Richtung lang ausgebildet sein, was zu einem hohen Materialbedarf führt und der Anforderung an eine kompakte Bauweise entgegensteht.
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DE 27 40 374 A1 offenbart eine Abschirmung für Feuchträume, bei der eine Trennwand über eine Führungsleiste an einem Führungskörper bewegbar ist. Die Führungsleiste ist verschiebbar gelagert und über eine Feder vorgespannt.
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Die
DE 10 2014 114 339 A1 offenbart daher eine Führungseinrichtung zur Führung einer an einem Laufprofil geführten Schiebetür, bei der ein an der Schiebetür festlegbares Führungsteil an dem Führungsprofil verrastbar oder aufsteckbar ist. Dies führt zwar zu einer kompakten Bauweise, allerdings kann es bei Toleranzen in vertikaler Richtung zu Schleifgeräuschen zwischen dem Führungsteil und dem Führungsprofil kommen, gerade wenn nicht nur horizontale Führungskräfte, sondern auch vertikale Kräfte zwischen dem Führungsteil und dem Führungsprofil übertragen werden. Bei höheren Belastungen kann es zu Schäden kommen. Zudem entsteht aufgrund der Toleranzen ein nicht unerheblicher Montageaufwand, da zum Ausgleich dieser Toleranzen unter Umständen Befestigungsmittel entfernt und wieder neu positioniert werden müssen.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Möbel mit einer Führungseinrichtung zur Führung eines an einem Laufprofil verfahrbaren Schiebeelementes zu schaffen, die einen unkomplizierten Toleranzausgleich und somit bessere Montagefreundlichkeit bei kompakter Bauweise ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird mit einem Möbel mit einer Führungseinrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Führungseinrichtung umfasst ein Führungsprofil, entlang dem mindestens ein Führungsteil linear geführt ist, wobei das Führungsteil an einem an dem Schiebeelement an einer Rückseite festgelegten Montageelement in vertikaler Richtung bewegbar gehalten und verschwenkbar gelagert ist. Dadurch kann das Führungsteil in vertikaler Richtung in unterschiedlichen Höhen relativ zu dem Montageelement positioniert werden, was einen Toleranzausgleich in vertikaler Richtung ermöglicht. Solche Toleranzen können aufgrund von unterschiedlichen Höhen am Möbelkorpus, Gewichten des Schiebeelementes, Längen des Schiebeelementes oder durch andere Montagetoleranzen entstehen. In jedem Fall kann die Positionierung des Führungsteils flexibel hinsichtlich der vertikalen Bewegung erfolgen, so dass das Führungsteil in einem gewissen Rahmen in vertikaler Richtung „schwimmend“ am Montageelement gelagert ist. Eine solche schwimmende Lagerung gewährleistet auch eine leichtgängige Verschiebbarkeit des Führungsteils am Führungsprofil, da in horizontaler Richtung senkrecht zur Längsrichtung des Führungsprofils Führungskräfte übertragen werden können zwischen dem Führungsprofil und dem Führungsteil, aber in vertikaler Richtung keine zusätzlichen Kräfte wirken, da das Führungsteil in vertikaler Richtung stufenlos bewegbar ist.
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Weiterhin kann durch die vertikale Bewegbarkeit bei einem Abstellen des Schiebeelementes auf einem Boden das Führungsteil in der vertikalen Richtung bis oberhalb einer unteren Stirnseite des Schiebeelementes bewegt werden, wenn das bewegbare Führungsteil unter der unteren Stirnseite hervorsteht. Somit können Beschädigungen am Führungsteil oder am Boden durch das bereits am Schiebeelement montierte Führungsteil vermieden werden.
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Die stufenlose vertikale Bewegbarkeit des Führungsteiles kann bei einem vor dem Möbelkorpus verfahrbaren Schiebeelement, wobei das Laufteil nahe der Oberseite an dem Schiebeelement montiert ist und das Laufprofil am Möbelkorpus an der Vorderseite vor dem Oberboden des Korpus angeordnet ist, zum Einsatz kommen. Die Führungseinrichtung ist bei dieser Ausführung nahe der Unterseite am Schiebeelement montiert und kommt mit einem Führungsprofil in Eingriff, das vor dem Boden bzw. Sockel des Möbelkorpus angeordnet ist. Bei im Möbelkorpus einliegenden Schiebeelementen kann das mindestens eine Führungsteil auch nahe der Oberseite am Schiebeelement vertikal stufenlos bewegbar montiert sein, wobei das Führungsprofil am oder im Oberboden des Möbelkorpus an der zum Schiebeelement gerichteten Seite angeordnet sein kann. Die Laufprofile sind bei dieser Ausführung am oder im Boden des Möbelkorpus angeordnet.
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Erfindungsgemäß ist das Führungsteil an dem Montageelement verschwenkbar gelagert. Das Verschwenken muss nicht exakt in vertikaler Richtung erfolgen, sondern kann auch geneigt zur vertikalen Richtung stattfinden.
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Für eine einfache Montage ist das Führungsteil an dem Führungsprofil elastisch verrastbar. Hierfür kann das Führungsprofil einen verdickten Kopfabschnitt an einem Steg oder eine Nut aufweisen, um mit entsprechenden Führungseinrichtungen an dem Führungsteil zusammenzuwirken. Durch einen entsprechenden Formschluss der Führungseinrichtungen an dem Führungsteil mit dem Führungsprofil wird eine Führung in horizontaler Richtung senkrecht der in Längsrichtung des Führungsprofils gewährleistet.
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Für eine sichere Führung des Führungsteils an dem Montageelement sind an dem Montageelement Führungsleisten vorgesehen, die von dem Führungsteil hintergriffen sind. Das Montageelement kann dann an einer Rückseite eines Schiebeelementes montiert werden und das Führungsteil danach an dem Montageelement in die Führungsstege eingesetzt werden, wobei es verschiebbar an dem Schiebeelement gehalten ist. Das Führungsteil ist dabei vorzugsweise bis zu einem Anschlag in vertikaler Richtung bewegbar, wobei das Führungsteil in einer Vormontageposition unverlierbar an dem Montageelement gehalten ist.
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Das Führungselement weist an dem dem Führungsprofil zugewandten Ende mindestens ein Gleitelement auf, das mit einem Steg des Führungsprofils formschlüssig koppelbar ist. Die Gestaltung des Kopfabschnittes am Gleitelement kann mit dem Querschnitt des Führungsprofils abgestimmt sein, so dass bei einem außenliegenden Führungsprofilquerschnitt ein Umgreifen oder bei einem innenliegenden Führungsprofilquerschnitt ein Eingreifen mit Hintergreifen ermöglicht wird. Dabei erfolgt die Kopplung quer zur Längsrichtung des Führungsprofils durch elastische Verformung des Kopfabschnittes am Gleitelement.
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Vorzugsweise weist das Führungsteil mindestens ein Gleitelement auf, das einen Kopfabschnitt an einem Steg des Führungsprofils umgreift. Solche Gleitelemente können durch biegbare Stege oder andere Führungselemente gebildet sein, die an dem Führungsprofil verrastbar sind. Die Gleitelemente können dabei aus Kunststoff oder Metall bestehen. Alternativ oder zusätzlich können auch eine oder mehrere Rollen vorgesehen sein, um eine leichtgängige Bewegung des Führungsteils relativ zu dem Führungsprofil zu gewährleisten.
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Das Führungsteil kann auch mehrteilig, vorzugsweise zweiteilig, ausgebildet sein, bestehend aus einem Grundkörper und einem Gleitelement. Auf einen horizontalen Steg des Grundkörpers, der vorzugsweise L-förmig ausgestaltet ist, wird ein Gleitelement aufgesteckt und daran formschlüssig, und/oder stoffschlüssig und/oder bevorzugt kraftschlüssig, ganz besonders bevorzugt klemmend und/oder verrastend, an diesem festgelegt. Hierbei kann der Grundkörper aus einem anderen Material bestehen als das Gleitelement.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist an dem Führungsteil ein mit einem Dämpfer in Eingriff bringbarer Aktivator vorgesehen. Der Aktivator kann als zusätzliches Funktionsteil an dem Führungsteil angeordnet sein, um ein bewegbares Möbelteil, wie eine Schiebetür, abzubremsen. Alternativ oder zusätzlich kann der Aktivator auch mit einem Selbsteinzug oder einem anderen Bauteil, beispielsweise einem Endanschlag, in Eingriff gebracht werden. Der Aktivator kann dabei beabstandet von einem Führungsprofil eine Kontaktfläche aufweisen, die beispielsweise senkrecht zur Längsrichtung des Führungsprofils ausgerichtet ist.
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Bei einer mehrteiligen Ausgestaltung des Führungsteils kann der Aktivator auch integral an dem Gleitelement ausgebildet sein.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Möbels mit teilweise geöffnetem vorderem Schiebeelement;
- 2 einen Teilschnitt durch das Möbel der 1 entsprechend der Linie II-II mit den Führungseinrichtungen für das vordere und das hintere Schiebeelement in der montierten Position;
- 3 eine Ansicht entsprechend der 2 ohne das vordere Schiebeelement mit der Führungseinrichtung für das hintere Schiebeelement bei der Montage;
- 4A bis 4E mehrere Ansichten eines ersten Ausführungsbeispiels einer Führungseinrichtung;
- 5A bis 5E mehrere Ansichten eines zweiten Ausführungsbeispiels einer Führungseinrichtung;
- 6A und 6B zwei Ansichten der Führungseinrichtung der 5 bei der Montage;
- 7A bis 7E mehrere Ansichten einer dritten Ausführungsform einer Führungseinrichtung;
- 8A bis 8E eine Ansicht einer vierten Ausführungsform einer Führungseinrichtung;
- 9 eine Ansicht einer fünften Führungseinrichtung in einer montierten Position;
- 10 eine Detailansicht der Führungseinrichtung der 9;
- 11 eine Detailansicht der Führungseinrichtung der 9;
- 12 eine Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Führungseinrichtung;
- 13 eine Detailansicht der Führungseinrichtung der 12;
- 14 eine Detailansicht der Führungseinrichtung der 12;
- 15A bis 15E mehrere Ansichten einer weiteren Ausführungsform einer Führungseinrichtung; und
- 16A bis 16C mehrere Ansichten eines verschwenkbaren Hebels der Führungseinrichtung der 15.
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Ein Möbel 1 umfasst einen Möbelkorpus 2, an dem ein hinteres Schiebeelement 3 und ein vorderes Schiebeelement 4 verfahrbar gelagert sind. Hierfür ist an einem Oberboden 7 des Möbelkorpus 2 eine Laufschiene 5 fixiert, an der Laufteile 6 verfahrbar sind, die an dem vorderen Schiebeelement 4 nahe deren Oberseite befestigt sind und das vordere Schiebeelement 4 hängend tragen. Ein Verfahren des Schiebeelementes 4 vor das Schiebeelement 3 wird durch eine umgekehrt U-förmige Gestaltung der Laufteile 6 ermöglicht, wobei die Laufteile 6 die Oberseite des hinteren Schiebeelementes 3 bogenförmig übergreifen können. Das hintere Schiebeelement 3 wird ebenfalls an der Laufschiene 5 über, hier jedoch nicht sichtbare Laufteile, weil die Gestaltung der Laufteile die Oberseite des Schiebeelementes 3 nicht überragt und die ebenfalls nahe deren Oberseite befestigt sind, ebenfalls hängend geführt. Die beiden Oberböden 7 sind etwa gleich breit ausgeführt, so dass der Möbelkorpus 2 durch eine Mittelwand, deren Oberseite als Trennfläche zwischen den beiden Oberböden 7 sichtbar ist, unterteilt ist. Die Mittelwand trägt dabei, wie auch die Seitenwände, die von den Schiebeelementen 3, 4 auf die Laufschiene 5 eingetragenen Gewichtskräfte auf den Gebäudeboden ab. Die Schiebeelemente 3 und 4 sind nahe ihrer Unterseite im Bereich eines Bodens 8 des Möbelkorpus 2 an einem Führungsprofil 9 geführt, um einen für das jeweilige Schiebeelement 3, 4 konstanten Abstand zur Vorderseite des Bodens 8 über die Verfahrstrecke zu gewährleisten, damit die Schiebeelemente 3, 4 parallel zur Vorderseite des Möbelkorpus 2 auch an ihrer Unterseite geführt sind. Hierfür sind an den Schiebeelementen 3 und 4 entsprechend gestaltete Führungseinrichtungen 10 vorgesehen, die die Einhaltung des konstanten Abstandes zur Vorderseite des Bodens 8 über die Verfahrstrecke für das jeweilige Schiebeelement 3, 4 ermöglichen.
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In 2 sind in einem Teilschnitt durch das Möbel der 1, entsprechend der Schnittlinie II-II in 1, die Führungseinrichtungen 10 für das vordere und das hintere Schiebeelement 3, 4 im Detail gezeigt. Das Führungsprofil 9 ist im Bereich des Bodens 8 an einer Vorderseite eines Sockels 11 montiert. Das Führungsprofil 9 weist hierfür einen Anlageabschnitt auf, der an dem Sockel 11 festgelegt ist, von dem zwei Stege 90 und 91 mit einem räumlichen Abstand in vertikaler Richtung zueinander hervorstehen, die jeweils einen verdickten Kopfabschnitt 92 aufweisen. An dem verdickten Kopfabschnitt 92 des Führungsprofils 9 sind die Schiebeelemente 3 bzw. 4 in Längsrichtung des Führungsprofils 9 geführt.
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An den Schiebeelementen 3, 4 ist an der zu dem Boden 8 bzw. zu dem Sockel 11 gewandten Seite ein Montageelement 15 festgelegt, das vorteilhaft als Gleichteil gestaltet sein kann. An den Montageelementen 15 sind ein Führungsteil 12 für das hintere Schiebeelement 3 und ein Führungsteil 22 für das vordere Schiebeelement 4 in einer vertikalen Richtung verschiebbar gehalten. Die Führungsteile 12 und 22 sind jeweils mit einem Kopfabschnitt 92 des Führungsprofils 9 gekoppelt.
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Die Führungseinrichtung für das hintere Schiebeelement 3 ist in den 4A bis 4E im Detail gezeigt. Das Montageelement 15 umfasst zwei quaderförmige vertikale Leisten 16, die über einen Verbindungsabschnitt 19 miteinander verbunden sind. Zwischen den Leisten 16 ist eine Aufnahme 17 für das Führungsteil 12 ausgebildet. An jeder Leiste 16 ist auf der zur Aufnahme 17 gewandten Seite ein Führungssteg 18 vorgesehen.
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Das Führungsteil 12 ist in einer Ausführung als Spritzgussteil dargestellt, wobei die Entformungsschrägen für die Werkzeugteilung in vertikaler Richtung mittig, angedeutet durch die mittige Linie, verlaufen. Das Führungsteil 12 umfasst einen verschiebbaren Halteabschnitt, der in die Aufnahme 17 eingefügt ist, wobei die gegenüberliegenden vertikalen Ränder des Halteabschnittes die Führungsstege 18 hintergreifen, wie das gut in 4E, die einen Schnitt entlang der Linie B-B in 4B darstellt, gezeigt ist. An dem Halteabschnitt ist ein Gleitelement integral in dem Abstand hervorstehend ausgebildet, dass nach der Koppelung mit dem Kopfabschnitt 92 es möglich ist das Schiebeelement 3 auch an seiner Unterseite parallel zur Vorderseite des Möbelkorpus 2 zu führen. Das Gleitelement weist eine Aufnahme 13 und daran anschließend zwei Stege 14 auf, gut zu erkennen in der 4C, die als Einführschrägen bei der Montage der Aufnahme 13 an dem Kopfabschnitt 92 dienen. Weiterhin ist in 4D eine Rastnase 93 mit einer Anlaufschräge 94 gezeigt, die federnd durch zwei Freisparungen, gezeigt in 4B, den Verbindungsabschnitt 19 übergreifen kann, damit nach einem Fügen an dem Montageelement eine Verliersicherung bis zur Montage des Schiebeelementes 3 ermöglicht ist.
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Für die Montage kann das Führungsteil 12 benachbart zu einem Kopfabschnitt 92 des Führungsprofils 9 positioniert werden, wie dies in der 3 gezeigt ist. Durch die Einführschrägen der Stege 14 kann während des weiteren Heranführen des Schiebeelementes 3 beim Koppeln mit dem Kopfabschnitt 92 zuerst eine vertikale Verschiebung des Führungsteiles 12 zum Ausgleich von Montagetoleranzen erfolgen, so dass danach ein gleichmäßiges elastisches Aufbiegen der Aufnahme 13 über beide Stege 14 erfolgen kann, um das Führungsteil 12 an dem Kopfabschnitt 92 bei einer Fügerichtung quer zur Längserstreckung des Schiebeelementes 3 zu verrasten. Durch die elastische Rückbiegung der Aufnahme 13 nach dem Einliegen hinter dem Kopfabschnitt 92 wird dann das Führungsteil 12 formschlüssig am Kopfabschnitt 92 in der montierten Position gehalten und sorgt für die Einhaltung des konstanten Abstandes zur Vorderseite des Bodens 8 über die Verfahrstrecke am Führungsprofil 9. In einer vertikalen Richtung ist das Führungsteil 12 hingegen relativ zu Montageelement 15 verschiebbar gehalten, so dass nur die geringen Reibungskräfte beim Bewegen des Halteabschnittes in der Aufnahme des Führungsteils 12 in der vertikalen Richtung beim Toleranzausgleich während des Verfahrens des Schiebeelementes 3 überwunden werden müssen und somit eine leichtgängige, sowie weitestgehend geräuscharme, Führung des Führungsteils 12 entlang des Führungsprofils 9 gewährleistet wird.
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In den 5A bis 5E ist das Führungsteil für das vordere Schiebeelement 4 gezeigt, die in einem größeren Abstand zu dem Führungsprofil 9 angeordnet ist. Das Montageelement 15 entspricht dem Montageelement 15 für das hintere Schiebeelement 3, vorzugsweise als Gleichteil. Das Montageelement 15 wird zunächst über Schrauben oder andere Befestigungsmittel an der Rückseite des Schiebeelementes 4 montiert, wobei hierfür entsprechende Öffnungen 20 in den Leisten 16 ausgebildet sind. An dem Montageelement 15 ist dann ein, gegenüber dem Führungsteil 12, modifiziertes Führungsteil 22 gehalten, das winkelförmig ausgebildet ist und einen verschiebbaren Halteabschnitt 25 aufweist, der an dem Montageelement 15 gehalten ist, und einen im Wesentlichen senkrecht hierzu ausgebildeten Halteabschnitt 26, an dem eine Aufnahme 23 für den Kopfabschnitt 92 des Führungsprofils 9 sowie Stege 24 ausgebildet sind. Insofern kann auch das Führungsteil 22 an einem Kopfabschnitt 92 des Führungsprofils 9 bei einer Fügerichtung quer zur Längserstreckung des Schiebeelementes 4 verrastet werden. Der verschiebbare Halteabschnitt 25 hintergreift die Führungsstege 18 an dem Montageelement 15, so dass das Führungsteil 22 nur in vertikaler Richtung bewegt werden kann und somit in horizontaler Richtung Führungskräfte übertragen werden können.
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In den 6A und 6B sind zwei Montagepositionen des vorderen Schiebeelementes 4 mit dem Führungsteil 22 gezeigt. Wird das Schiebeelement 4 von der Laufschiene 5 an dem Möbelkorpus 2 abgenommen, kann es notwendig sein, das Schiebeelement 4 auf einem Boden 28 abzustellen. Dann lässt sich das Führungsteil 22 an dem Montageelement 15 nach oben verschieben, wie dies die 6A und 6B zeigen. In einer angehobenen Position befindet sich das Führungsteil 22 oberhalb einer unteren Stirnkante 27 des plattenförmigen Schiebeelementes 4. Da auch das Montagelement 15 flächenbündig zu oder oberhalb der unteren Stirnkante 27 des Schiebeelementes 4 angeordnet ist, kann das Schiebeelement 4 auf dem Boden 28 abgestellt werden, ohne das Führungsteil 22 oder den Boden zu beschädigen.
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In den 7A bis 7E ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Führungsteils 33 für ein hinteres Schiebeelement 3 gezeigt. Das Führungsteil 33 umfasst einen verschiebbaren Halteabschnitt, an dem zwei obere Stege 34 und ein unterer Steg 35 eine Aufnahme 36 ausbilden, in die ein Kopfabschnitt 92 des Führungsprofils 9 einfügbar ist. Die Stege 34 und 35 sind in Längsrichtung des Führungsprofils 9 versetzt angeordnet. Das Führungsteil 33 ist dabei entlang einem Montageelement 30 in vertikaler Richtung verschiebbar gehalten, das als schmale Leiste ausgebildet ist. Das Montageelement 30 umfasst zwei Öffnungen 31, damit es über Befestigungsmittel, wie Schrauben, an einem Schiebeelement 3 fixiert werden kann. Das Montageelement 30 weist ferner an gegenüberliegenden Längsseiten Führungsstege 32 auf, die von einem hakenförmigen Abschnitt 37 an dem Führungsteil 33 hintergriffen werden. Die hakenförmigen Abschnitte 37 sorgen dafür, dass das Führungsteil 33 nur in vertikaler Richtung verschiebbar an dem Montageelement 30 gelagert ist, aber keine Bewegung in horizontaler Richtung ermöglicht wird.
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In den 8A bis 8E ist ein Führungsteil 40 für ein vorderes Schiebeelement 4 im Detail gezeigt. Das Montageelement 30 entspricht dem Montageelement 30 des vorangegangenen Ausführungsbeispiels. Das Führungsteil 40 ist hingegen winkelförmig ausgebildet und umfasst einen verschiebbaren Halteabschnitt 41, der an dem Montageelement 30 gehalten ist. Winklig hierzu, insbesondere rechtwinklig, ist ein Halteabschnitt 42 vorgesehen, an dem zwei obere Stege 34 und ein unterer Steg 35 ausgebildet sind, die zwischen sich eine Aufnahme 36 ausbilden, um einen Kopfabschnitt 92 des Führungsprofils 9 aufnehmen zu können. Die Stege 34 und 35 sind dabei in Längsrichtung des Führungsprofils 9 versetzt angeordnet, können aber dennoch an dem Kopfabschnitt 92 für eine Führung verrastet werden. Auch das Führungsteil 40 besitzt hakenförmige Abschnitte 37, die die Führungsstege 32 hintergreifen.
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In 9 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Führungseinrichtung gezeigt, bei der ein Führungsprofil 9 an einem Sockel 11 eines Möbelkorpus 2 fixiert ist. Das Führungsprofil 9 weist wieder zwei hervorstehende Stege 90 und 91 auf, an denen jeweils ein verdickter Kopfabschnitt 92 ausgebildet ist, der im Querschnitt rautenförmig oder quadratisch sein kann. An dem verdickten Kopfabschnitt 92 sind Führungsteile 50 und 55 geführt, um die Schiebeelemente 3 und 4 in einer horizontalen Richtung quer zur Längsrichtung des Führungsprofils 9 zu führen.
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In 10 ist das Führungsteil 50 für das hintere Schiebeelement 3 gezeigt. Das Führungsteil 50 ist an einem Montageelement 15 verschiebbar gehalten, wie dies bei den vorangegangenen Ausführungsbeispielen erläutert wurde. Das Führungsteil 50 umfasst ferner zwei obere Stege 51 und einen unteren Steg 52, die den Kopfabschnitt 92 des Führungsprofils 9 umgreifen. An jedem Steg 51 und 52 sind in vertikaler Richtung jeweils zwei voneinander beabstandete Laschen ausgestellt, zwischen denen Führungsrollen 53 in Lagern 54 drehbar gelagert sind. durchgriffen sind. Die Führungsrollen 53 sind dabei mit Lagern 54 an diesen Laschen drehbar gelagert. Dabei durchgreifen die Führungsrollen 53 durch Aussparungen die Stege 51 und 52 und können somit auf dem Kopfabschnitt 92 des Führungsprofils 9 abrollen, so dass eine leichtgängige Führung des Führungsteils 50 gewährleistet wird.
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Auf ähnliche Weise ist auch das Führungsteil 50 mit Stegen 51 und 52 versehen, an denen jeweils eine Führungsrolle 53 drehbar gelagert ist. Das Führungsteil 50 ist winkelförmig mit einem vertikalen Halteabschnitt 55 und einem horizontalen Abschnitt 56 ausgebildet, wobei ein vertikaler Halteabschnitt 55 an dem Montageelement 15 verschiebbar gehalten ist. Durch den Einsatz von Führungsrollen 53 können die Reibkräfte beim Bewegen der Schiebeelemente 3 und 4 verringert werden.
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In 12 ist ein modifiziertes Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem ein Führungsprofil 9 an einem Sockel 11 des Möbelkorpus 2 festgelegt ist, wobei die hervorstehenden Stege 90 und 91 nicht mehr linear, sondern abgewinkelt ausgebildet sind und endseitig einen sich in vertikaler Richtung erstreckenden, verdickten Kopfabschnitt 92 aufweisen. An diesem Kopfabschnitt 92 ist ein Führungsteil 60 für das hintere Schiebeelement 3 und ein Führungsteil 65 für das vordere Schiebeelement 4 geführt.
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Wie die 13 und 14 zeigen, besitzt das Führungsteil 60 Führungsstege 61, die die Führungsstege 18 an dem Montageelement 15 hintergreifen, um eine vertikale Verschiebbarkeit an dem Montageelement 15 herzustellen. Das Führungsteil 60 weist ferner einen Halter 62 für zwei horizontal angeordnete Führungsrollen 63 und 64 auf, die den Kopfabschnitt 92 an dem Führungsprofil 9 umgreifen und an der Oberfläche der Kopfabschnitte 92 abrollen, wobei die Führungsrollen 63 und 64 um eine vertikale Achse drehbar gelagert sind.
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Auf ähnliche Weise ist an dem Führungsteil 65 eine Aufnahme mit zwei Führungsrollen 63 und 64 vorgesehen, wobei das Führungsteil 65 an dem Montageelement 15 in vertikaler Richtung verschiebbar gehalten ist.
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In den 15A bis 15E ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Führungseinrichtung gezeigt, bei der ein Montageelement 70 an der Rückseite eines Schiebeelementes 3 oder 4 festlegbar ist, wobei ein Führungsteil 71 nicht mehr verschiebbar, sondern verschwenkbar an dem Montageelement 70 gelagert ist. Hierfür ist an dem Montageelement 70 eine Öffnung 73 für die Bildung einer Achse vorgesehen, die in eine Öffnung 72 an dem Führungsteil 71 eingreift. Das Führungsteil 71 ist als Hebel ausgebildet und weist ein im Wesentlichen U-förmiges Gleitelement 74 auf, an dem zwei aufspreizende Stege 75 angeformt sind und das an einem Kopfabschnitt 92 des Führungsprofils 9 verrastbar ist.
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Das Montageelement 70 ist im Wesentlichen plattenförmig ausgebildet und umfasst eine Aussparung 76, die einen oberen Anschlag 77 und einen unteren Anschlag 78 aufweist. Das Führungsteil 71 ist zumindest teilweise in die Aussparung 76 eingefügt und kann zwischen den beiden Anschlägen 77 und 78 um die an den Öffnungen 72 und 73 ausgebildete Achse 80 verschwenkt werden. Das Führungsteil 71 ist ebenfalls plattenförmig ausgebildet und umfasst Stufen, so dass einzelne Abschnitte in unterschiedlichen Ebenen angeordnet sind. Dadurch kann ein Endabschnitt mit der Öffnung 72 in einen äußeren Abschnitt des Montageelementes 70 eingesteckt werden. Im Bereich der Aussparung 76 umfasst das Montageelement 70 eine gebogene Führungsleiste 79, die von einem Rand des Führungsteils 71 in der montierten Position hintergriffen wird. Dadurch ist das Führungsteil 71 gegen ein Herausziehen in Achsrichtung der an den Öffnungen 72 und 73 ausgebildeten Achse 80 gesichert. Im Bereich der Achse 80 ist das Führungsteil 71 von einem Teil des Montageelementes 70 abgedeckt, und auf der gegenüberliegenden Seite hintergreift das Führungsteil 71 die Führungsleiste 79.
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Die 16A und 16C zeigen, dass das Führungsteil 71 als Hebel ausgebildet ist und auf einer Seite eine Öffnung 72 für die Bildung einer Achse 80 und auf der gegenüberliegenden Seite das U-förmige Gleitelement 74 aufweist. Das Gleitelement 74 steht dabei in Achsrichtung der Schwenkachse 80 hervor, wobei der Abstand in Achsrichtung der Schwenkachse festlegt, ob das Führungsteil 71 für ein vorderes Schiebeelement 4 oder ein hinteres Schiebeelement 3 eingesetzt werden kann.
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In den dargestellten Ausführungsbeispielen ist das jeweilige Führungsteil verschiebbar oder verschwenkbar an einem Montageelement gehalten, um vertikale Bewegungen durchführen zu können. Das Führungsteil muss dabei nicht exakt vertikal verschiebbar sein, sondern kann auch geneigt zur Vertikalen an einem Montageelement verschiebbar oder verschwenkbar gehalten sein.
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Vorzugsweise ist die maximale Bewegung des Führungsteils durch einen oberen und einen unteren Anschlag begrenzt. Es ist aber auch möglich, nur einen unteren Anschlag oder nur einen oberen Anschlag oder gar keinen Anschlag für die Bewegung des Führungsteils relativ zu dem Montageelement vorzusehen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Möbel
- 2
- Möbelkorpus
- 3
- Schiebeelement
- 4
- Schiebeelement
- 5
- Laufschiene
- 6
- Laufteil
- 7
- Oberboden
- 8
- Boden
- 9
- Führungsprofil
- 10
- Führungseinrichtung
- 11
- Sockel
- 12
- Führungsteil
- 13
- Aufnahme
- 14
- Steg
- 15
- Montageelement
- 16
- Leiste
- 17
- Aufnahme
- 18
- Führungssteg
- 19
- Verbindungsabschnitt
- 20
- Öffnung
- 22
- Führungsteil
- 23
- Aufnahme
- 24
- Steg
- 25
- Halteabschnitt
- 26
- Halteabschnitt
- 27
- Stirnkante
- 28
- Boden
- 30
- Montageelement
- 31
- Öffnung
- 32
- Führungssteg
- 33
- Führungsteil
- 34
- Steg
- 35
- Steg
- 36
- Aufnahme
- 37
- Abschnitt
- 40
- Führungsteil
- 41
- Halteabschnitt
- 42
- Halteabschnitt
- 50
- Führungsteil
- 51
- Steg
- 52
- Steg
- 53
- Führungsrolle
- 54
- Lager
- 55
- vertikaler Halteabschnitt
- 56
- horizontaler Abschnitt
- 60
- Führungsteil
- 61
- Führungssteg
- 62
- Halter
- 63
- Führungsrolle
- 64
- Führungsrolle
- 65
- Führungsteil
- 70
- Montageelement
- 71
- Führungsteil
- 72
- Öffnung
- 73
- Öffnung
- 74
- Gleitelement
- 75
- Steg
- 76
- Aussparung
- 77
- Anschlag
- 78
- Anschlag
- 79
- Führungsleiste
- 80
- Achse
- 90
- Steg
- 91
- Steg
- 92
- Kopfabschnitt
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013111482 A1 [0002]
- DE 2740374 A1 [0003]
- DE 102014114339 A1 [0004]