DE102019208417A1

DE102019208417A1 - Beinschutzvorrichtung für ein Insassenschutzsystem eines Fahrzeugs

Info

Publication number: DE102019208417A1
Application number: DE102019208417.6A
Authority: DE
Inventors: Bernd Jakobs; Franz Fürst; Walter Krönes; Christoph Grundheber
Original assignee: Zf Group Trw Automotive GmbH; Audi AG
Current assignee: Audi AG; ZF Automotive Germany GmbH
Priority date: 2019-06-11
Filing date: 2019-06-11
Publication date: 2020-12-17
Also published as: CN114007908A; US20220266786A1; WO2020249390A1; US11845394B2

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Beinschutzvorrichtung (9) für ein Insassenschutzsystem eines Fahrzeugs (1), mit einem Airbagmodul (11), welches einen Airbag (10) und einen Gasgenerator (12) zum Aufblasen des Airbags (10) umfasst und im Fußraum (7) vor einem Fahrzeugsitz (5) angeordnet ist, wobei der Airbag (10) mindestens zwei fluidisch miteinander verbundene Kammern (14A, 14B) umfasst, welche zum Schutz des Insassen (3) in den Fußraum (7) entfaltbar sind, sowie ein korrespondierendes Fahrzeug (1) mit einer solchen Beinschutzvorrichtung (9). Erfindungsgemäß sind die mindestens zwei Kammern (14A, 14B) durch einen flexiblen Verbindungsbereich (16) miteinander verbunden, welcher während der Entfaltung in den Fußraum (7) bei einem Auftreffen auf einem Objekt (4) eine Umlenkung des Airbags (10) entlang des Objekts (4) in eine beliebige Raumrichtung bewirkt, so dass der Airbag (10) im entfalteten Zustand an Position und Lage des Objekts (4) angepasst ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Beinschutzvorrichtung für ein Insassenschutzsystem eines Fahrzeugs gemäß der Gattung des Patentanspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit einer solchen Beinschutzvorrichtung.
Insassenschutzsysteme für Fahrzeuge sind in zahlreichen Variationen bekannt. Hierbei werden Airbags und Sicherheitsgurte eingesetzt, um im Falle einer Kollision den Insassen in einer aufrechten Sitzposition ausreichend zu schützen. In Fahrzeugen mit pilotierten Fahrfunktionen sind Komfortpositionen für die Insassen vorgesehen, welche in der Regel eine Verstellung der Rückenlehne in horizontale Richtung und/oder eine Verstellung der Sitzlängsverstellung in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten ermöglichen. Dabei kann es unter Umständen bei einem Aufprall zum „Hochpendeln“ der Unterschenkel kommen. Dies kann zu erhöhten Belastungen im Beinbereich führen, welche über eine Beinschutzvorrichtung, welche mindestens einen Airbag umfasst, zumindest reduziert oder verhindert werden können.
Aus der DE 10 2010 042 943 A1 ist ein Knieairbagmodul zum Schutz eines Fahrzeuginsassen mit einem Gehäuse bekannt, welches einen aufblasbaren Airbag und eine Aufblasvorrichtung zur Bereitstellung von Gas zum Aufblasen des Airbags aufnimmt. Hierbei ist der Airbag durch geeignete Mittel so ausgestaltet, dass der Airbag aus dem Gehäuse heraus in eine Position vor den Knien des Insassen aufgeblasen und entfaltet wird, wobei der Airbag eine Vorderseite und eine Rückseite enthält, welche miteinander unter Ausbildung mindestens einer aufblasbaren Kammer verbunden sind. Sobald der Airbag sich entfaltet, wird die Vorderseite benachbart zu einer Instrumententafel des Fahrzeugs positioniert und die Rückseite wird benachbart zum Insassen positioniert wird. Zudem ist die vertikale Querschnittslänge der Vorderseite kürzer als die vertikale Querschnittslänge der Rückseite, wodurch der Airbag veranlasst wird, sich in eine vorgegebenen Richtung nach oben zu entfalten.
Aus der DE 10 2014 216 472 A1 ist eine Insassenschutzvorrichtung bekannt. Hierbei bestimmt ein Steuerteil die Positionen der Unterschenkel eines in einem Sitz sitzenden Insassen basierend auf Erfassungssignalen von Sensormodulen und steuert die Entfaltungszustände von Airbagmodulen für Unterschenkel gemäß den bestimmten Positionen der Unterschenkel, um die Unterschenkel des Insassen an den bestimmten Positionen der Unterschenkel unter Verwendung der entfalteten Airbagmodule zu stützen.
Aus der DE 602 07 932 T2 ist eine gattungsgemäße Beinschutzvorrichtung bekannt, welche einen Airbag und einen Gasgenerator zum Aufblasen des Airbags umfasst, um im Fall einer Fahrzeugkollision die Beine des Fahrzeuginsassen vor einem Zusammenstoß mit einer Innenverkleidung zu schützen. Hierbei umfasst der Airbag eine Vielzahl von Kammern, welche ausgebildet sind, sich in eine vorgegebene Richtung zu entfalten.
Als nachteilig kann dabei angesehen werden, dass es aufgrund der unterschiedlichen Personengröße und/oder Sitzposition zu unterschiedlichen Anforderungen an die Auslegung des Airbags kommen kann
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Beinschutzvorrichtung für ein Insassenschutzsystem eines Fahrzeugs sowie ein korrespondierendes Fahrzeug mit einer solchen Beinschutzvorrichtung bereitzustellen, welche sich selbstständig an unterschiedliche Personengrößen und/oder Sitzpositionen anpasst.
Diese Aufgabe wird durch eine Beinschutzvorrichtung für ein Insassenschutzsystem eines Fahrzeugs mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
Um eine Beinschutzvorrichtung für ein Insassenschutzsystem eines Fahrzeugs bereitzustellen, welche sich selbstständig an unterschiedliche Personengrößen und/oder Sitzpositionen anpasst, sind mindestens zwei Kammern eines Airbags durch einen flexiblen Verbindungsbereich miteinander verbunden. Hierbei bewirkt der flexible Verbindungsbereich während der Entfaltung in den Fußraum bei einem Auftreffen auf einem Objekt eine Umlenkung des Airbags entlang des Objekts in eine beliebige Raumrichtung, so dass der Airbag im entfalteten Zustand an Position und Lage des Objekts angepasst ist.
Des Weiteren umfasst die Beinschutzvorrichtung ein Airbagmodul, welches den Airbag und einen Gasgenerator zum Aufblasen des Airbags umfasst und im Fußraum vor einem Fahrzeugsitz angeordnet ist. Hierbei umfasst der Airbag mindestens zwei fluidisch miteinander verbundene Kammern, welche zum Schutz des Insassen in den Fußraum entfaltbar sind. Das Objekt im Fußraum ist beispielsweise ein Bein oder Fuß des Insassen.
Zudem wird ein Fahrzeug mit einem Insassenschutzsystem vorgeschlagen, welches mindestens eine solche Beinschutzvorrichtung und eine Crashsensorik umfasst. Hierbei ist die Beinschutzvorrichtung auslösbar, wenn die Crashsensorik einen bevorstehenden Aufprall oder einen erfolgten Aufprall erkennt.
Durch die flexiblen Verbindungsbereich zwischen den mindestens zwei Kammern des Airbags, ist dieser in vorteilhafter Weise in der Lage, sich individuell ohne zusätzliche Sensorik an verschiedene Fuß-, Bein- und Sitzpositionen des Insassen anzupassen. Der Vorteil besteht darin, dass Insassen unterschiedlicher Körpergröße in jeder Sitzposition, insbesondere in einer Komfortposition, bestmöglich geschützt werden können. Weiterhin können auch unterschiedliche Lastfälle individuell adressiert werden. Die technische Umsetzung kann beispielweise über eine gezielte Überströmlösung sowie über eine angepasste Ausprägung der Kammern des Airbags erfolgen.
In vorteilhafter Weise kann der Insasse bei aufrechten Sitzpositionen als auch bei Komfortpositionen von dem immer gleichen aber sich selbständig auf die jeweiligen Freiraumverhältnisse anpassenden Airbag geschützt werden. Durch die flexibel aufeinander angebundenen Kammern kann der Airbag individuell verschiedene Bein und Fußstellungen schützen.
In vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Beinschutzvorrichtung kann der flexible Verbindungsbereich mindestens eine Trennungsnaht umfassen. Hierbei kann mindestens eine Überströmöffnung in die mindestens eine Trennungsnaht eingebracht werden. Dies ermöglicht eine einfache und kostengünstige Realisierung des gewünschten Überströmverhaltens, welche die Umlenkung des Airbags entlang des Objekts in eine beliebige Raumrichtung erleichtert.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Beinschutzvorrichtung kann der flexible Verbindungsbereich einen Überströmkanal umfassen, welcher zwischen zwei Trennungsnähten ausgebildet ist. Zudem können die beiden Trennungsnähte jeweils eine Überströmöffnung aufweisen, welche an entgegengesetzten Endbereichen der beiden Trennungsnähte ausgebildet sind. Dadurch ergibt sich eine Mäanderstruktur zur Umsetzung des gewünschten Überströmverhaltens zur einfachen Umlenkung des Airbags.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Beinschutzvorrichtung können die mindestens zwei Kammern mindestens ein Entlüftungsloch aufweisen, welches aktiv oder passiv oder als Überströmfunktion ausgeführt werden kann. Dadurch kann das Entfaltungsverhalten und das Überströmverhalten der einzelnen Kammern des Airbags an verschiedene Einbauräume bzw. Fußräume angepasst werden.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Beinschutzvorrichtung kann können die mindestens zwei Kammern identische Formen und Aufnahmevolumen aufweisen. Alternativ können die mindestens zwei Kammern verschiedene Formen und Aufnahmevolumen aufweisen.
In vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fahrzeugs kann das Airbagmodul der Beinschutzvorrichtung im unteren Bereich einer Instrumententafel angeordnet werden.
Die für die erfindungsgemäße Beinschutzvorrichtung beschriebenen Vorteile und bevorzugten Ausführungsformen gelten auch für das erfindungsgemäße Fahrzeug.
Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen als von der Erfindung umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit gezeigt oder erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. In der Zeichnung bezeichnen gleiche Bezugszeichen Komponenten bzw. Elemente, die gleiche bzw. analoge Funktionen ausführen. Hierbei zeigen:

1 eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Beinschutzvorrichtung für ein Insassenschutzsystem eines Fahrzeugs;
2 eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Beinschutzvorrichtung für ein Insassenschutzsystem eines Fahrzeugs;
3 eine schematische Darstellung eines dritten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Beinschutzvorrichtung für ein Insassenschutzsystem eines Fahrzeugs;
4 eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines Airbags der erfindungsgemäßen Beinschutzvorrichtung aus 1 bis 3;
5 eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Airbags der erfindungsgemäßen Beinschutzvorrichtung aus 1 bis 3; und
6 bis 9 jeweils eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs mit der erfindungsgemäßen Beinschutzvorrichtung aus 3 in verschiedenen Schutzpositionen.

Wie aus 1 bis 9 ersichtlich ist, weist die Beinschutzvorrichtung 9, 9A, 9B, 9C für ein Insassenschutzsystem eines Fahrzeugs 1 in den dargestellten Ausführungsbeispielen jeweils ein Airbagmodul 11 auf, welches einen Airbag 10, 10A, 10B, 10C und einen Gasgenerator 12 zum Aufblasen des Airbag 10, 10A, 10B, 10C umfasst und im Fußraum 7 vor einem Fahrzeugsitz 5 angeordnet ist. Der Airbag 10, 10A, 10B, 10C umfasst mindestens zwei fluidisch miteinander verbundene Kammern 14A, 14B, 14C, welche zum Schutz des Insassen 3 in den Fußraum 7 entfaltbar sind.
Erfindungsgemäß sind die mindestens zwei Kammern 14A, 14B, 14C durch einen flexiblen Verbindungsbereich 16 miteinander verbunden, welcher während der Entfaltung in den Fußraum 7 bei einem Auftreffen auf einem Objekt 4 eine Umlenkung des Airbags 10, 10A, 10B, 10C entlang des Objekts 4 in eine beliebige Raumrichtung bewirkt, so dass der Airbag 10, 10A, 10B, 10C im entfalteten Zustand an Position und Lage des Objekts 4 angepasst ist.
Wie aus 1 und 2 weiter ersichtlich ist, weisen die mindestens zwei Kammern 14A, 14B, 14C des Airbags 10A, 10B in den dargestellten Ausführungsbeispielen der Beinschutzvorrichtung 9A identische Formen und Aufnahmevolumen auf.
Wie aus 1 weiter ersichtlich ist, weist der Airbag 10A im dargestellten ersten Ausführungsbeispiel der Beinschutzvorrichtung 9A drei identische Kammern 14A, 14B, 14C auf, welche in den Fußraum 7 ohne Objekt 4 entfaltet sind.
Wie aus 2 weiter ersichtlich ist, weist der Airbag 10B im dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel der Beinschutzvorrichtung 9B nur zwei Kammern 14A, 14B auf, die in den Fußraum 7 ohne Objekt 4 entfaltet sind. Hierbei sind die beiden Kammern 14A, 14B jeweils größer als die einzelnen Kammern 14A, 14B, 14C im ersten Ausführungsbeispiel aus 1.
Wie aus 3 weiter ersichtlich ist, weist der Airbag 10C im dargestellten dritten Ausführungsbeispiel der Beinschutzvorrichtung 9C zwei Kammern 14A, 14B, welche verschiedene Formen und Aufnahmevolumen aufweisen und in den Fußraum 7 ohne Objekt 4 entfaltet sind. Selbstverständlich kann der Airbag 10 bei nicht dargestellten Ausführungsbeispielen auch mehr als drei identische Kammern 14A, 14B, 14C bzw. auch mehr als zwei verschiedene Kammern 14A, 14B aufweisen.
Wie aus 4 und 5 weiter ersichtlich ist, umfasst der flexible Verbindungsbereich 16A, 16B des dargestellten Airbags 10 jeweils mindestens eine Trennungsnaht 16.1. Hierbei ist mindestens eine Überströmöffnung 16.2 in die mindestens eine Trennungsnaht 16.1 eingebracht. Zudem können die mindestens zwei Kammern 14A, 14B, 14C mindestens ein nicht dargestelltes Entlüftungsloch aufweisen, welches aktiv oder passiv oder als Überströmfunktion ausgeführt werden kann.
Wie aus 4 weiter ersichtlich ist, umfasst der flexible Verbindungsbereich 16A im dargestellten Ausführungsbeispiel des Airbags 10 eine Trennungsnaht 16.1, in welche mehrere Überströmkanäle 16.2 eingebracht sind.
Wie aus 5 weiter ersichtlich ist, umfasst der flexible Verbindungsbereich 16B im dargestellten Ausführungsbeispiel einen Überströmkanal 16.3, welcher zwischen zwei Trennungsnähten 16.1 ausgebildet ist. Zudem weisen die beiden Trennungsnähte 16.1 jeweils eine Überströmöffnung 16.2 auf, welche an entgegengesetzten Endbereichen der beiden Trennungsnähte 16.1 ausgebildet sind. Dadurch ist der Überströmkanal 16.3 im dargestellten Ausführungsbeispiel als Mäander ausgeführt. Selbstverständlich kann der flexible Verbindungsbereich 16 auch andere geeignete Formen aufweisen.
6 bis 9 zeigen beispielhaft verschiedene Schutzpositionen und Schutzwirkungen des Airbags 10 bei verschiedenen Sitz, Fuß- und Beinstellungen. Wie aus 6 bis 9 weiter ersichtlich ist, umfasst das Insassenschutzsystem des dargestellten Fahrzeugs 1 beispielhaft die erfindungsgemäße in 3 dargestellte Beinschutzvorrichtung 9C und einen Lenkradairbag 8. Des Weiteren umfasst das Insassenschutzsystem des Fahrzeugs 1 eine nicht näher dargestellte Crashsensorik. Hierbei wird die Beinschutzvorrichtung 9C und der Lenkradairbag ausgelöst, wenn die Crashsensorik einen bevorstehenden Aufprall oder einen erfolgten Aufprall erkennt. Zudem umfasst das Fahrzeug 1 eine Instrumententafel 2 und einen verstellbaren Fahrzeugsitz 5, wobei das Airbagmodul 11 der Beinschutzvorrichtung 9C im unteren Bereich der Instrumententafel 2 angeordnet ist. Im dargestellten Fahrzeug 1 ist das Objekt 4 im Fußraum 7 in den dargestellten Ausführungsbeispielen ein Bein 4A oder Fuß 4B des Insassen 3.
Wie aus 6 weiter ersichtlich ist, weist der dargestellte Fahrzeugsitz 5 in der dargestellten Schutzposition eine Normalposition auf, so dass bei einem Aufprall sowohl die Beinschutzvorrichtung 9C als auch der Lenkradairbag 8 aktiviert sind. Wie aus 6 weiter ersichtlich ist, hat sich die erste Kammer 14A des Airbags 10C durch den flexiblen Verbindungsbereich 16 entlang eines unteren Abschnitts des Beins 4A und einer Oberseite des aufgestellten Fußes 4B in positive Fahrzeuglängsrichtung x entfaltet und ist zwischen der Instrumententafel 2 und dem Bein 4A bzw. Fuß 4B des Insassen 3 angeordnet. Die zweite Kammer 14B hat sich ohne Umlenkung in Richtung Fußraum 7 entfaltet.
Wie aus 7 bis 9 weiter ersichtlich ist, weist der dargestellte Fahrzeugsitz 5 in den dargestellten Schutzpositionen jeweils eine Komfortposition mit schräg gestellter Rückenlehne und in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten verschobenem Fahrzeugsitz 5 auf, so dass bei einem Aufprall hier nur die Beinschutzvorrichtung 9C aktiviert ist, wobei der Fahrzeugsitz 5 in 8 in seine Endstellung nach hinten verschoben ist und in 7 und 9 in eine Zwischenstellung nach hinten verschoben ist.
Wie aus 7 weiter ersichtlich ist, hat sich die erste Kammer 14A des Airbags 10C durch den flexiblen Verbindungsbereich 16 entlang der Oberseite des aufgestellten Fußes 4B und des unteren Abschnitts des Beins 4A in negative Fahrzeuglängsrichtung x entfaltet und ist zwischen der Instrumententafel 2 und dem Bein 4A bzw. Fuß 4B des Insassen 3 angeordnet. Analog zum der in 6 dargestellten Schutzposition hat sich die zweite Kammer 14B ohne Umlenkung in Richtung Fußraum 7 entfaltet.
Wie aus 8 weiter ersichtlich ist, hat sich die erste Kammer 14A des Airbags 10C durch den flexiblen Verbindungsbereich 16 entlang der Oberseite des abgehobenen Fußes 4B und des unteren Abschnitts des Beins 4A in negative Fahrzeuglängsrichtung x entfaltet und ist zwischen der Instrumententafel 2 und dem Bein 4A bzw. Fuß 4B des Insassen 3 angeordnet. Zudem wurde die zweite Kammer 14B durch die Oberseite des abgehobenen Fußes 4B in negative Fahrzeuglängsrichtung x umgelenkt und entfaltet.
Wie aus 9 weiter ersichtlich ist, hat sich die erste Kammer 14A des Airbags 10C durch den flexiblen Verbindungsbereich 16 zunächst entlang der Oberseite des abgehobenen Fußes 4B in Fahrzeuglängsrichtung x entfaltet. Zudem wurde die zweite Kammer 14B durch die Oberseite des abgehobenen Fußes 4B in Fahrzeuglängsrichtung x entfaltet. Daher ist die erste Kammer 14A zwischen einem Fahrzeugboden bzw. einer Motorraumtrennwand und einer Unterseite des Fußes 4B angeordnet und die zweite Kammer 14B ist zwischen der Instrumententafel 2 und dem Fuß 4B des Insassen 3 angeordnet.
Die dargestellten Schutzpositionen des Airbags 10 sind nur beispielhaft zu sehen, da der Airbag durch die flexibel aneinander angebundenen Kammern 14A, 14B, 14C individuell verschiedene Bein- und Fußstellungen schützen kann. Selbstverständlich sind durch den flexiblen Verbindungsbereich 16 auch noch andere nicht dargestellten Schutzpositionen möglich. So können zwei, drei, vier oder n- Kammersysteme mit gleichen oder unterschiedlichen Kammervolumina realisiert werden. Hierbei kann die Ausprägung so ausgestaltet sein, dass mehrere kleine Kammern 14A, 14B, 14C sich individuell in den Fußraum 7 legen können.
Bezugszeichenliste

1: Fahrzeug
2: Instrumententafel
3: Insasse
4: Objekt
4A: Bein
4B: Fuß
5: Fahrzeugsitz
7: Fußraum
8: Lenkradairbag
9, 9A, 9B, 9C: Beinschutzvorrichtung
10, 10A, 10B, 10C: Airbag
11: Airbagmodul
12: Gasgenerator
14A, 14B, 14C: Airbagkammer
16, 16A, 16B: Verbindungsbereich
16.1: Trennungsnaht
16.2: Überströmöffnung
16.3: Verbindungskanal
x: Fahrzeuglängsrichtung
y: Fahrzeugquerrichtung
z: Fahrzeughochrichtung

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102010042943 A1 [0003]
DE 102014216472 A1 [0004]
DE 60207932 T2 [0005]

Claims

Beinschutzvorrichtung (9) für ein Insassenschutzsystem eines Fahrzeugs (1), mit einem Airbagmodul (11), welches einen Airbag (10) und einen Gasgenerator (12) zum Aufblasen des Airbags (10) umfasst und im Fußraum (7) vor einem Fahrzeugsitz (5) angeordnet ist, wobei der Airbag (10) mindestens zwei fluidisch miteinander verbundene Kammern (14A, 14B, 14C) umfasst, welche zum Schutz eines Insassen (3) in den Fußraum (7) entfaltbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei Kammern (14A, 14B, 14C) durch einen flexiblen Verbindungsbereich (16) miteinander verbunden sind, welcher während der Entfaltung in den Fußraum (7) bei einem Auftreffen auf einem Objekt (4) eine Umlenkung des Airbags (10) entlang des Objekts (4) in eine beliebige Raumrichtung bewirkt, so dass der Airbag (10) im entfalteten Zustand an Position und Lage des Objekts (4) angepasst ist.
Beinschutzvorrichtung (9) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Objekt (4) im Fußraum (7) ein Bein (4A) oder Fuß (4B) des Insassen (3) ist.
Beinschutzvorrichtung (9) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der flexible Verbindungsbereich (16A, 16B) mindestens eine Trennungsnaht (16.1) umfasst, wobei mindestens eine Überströmöffnung (16.2) in die mindestens eine Trennungsnaht (16.1) eingebracht ist.
Beinschutzvorrichtung (9) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der flexible Verbindungsbereich (16B) einen Überströmkanal (16.3) umfasst, welcher zwischen zwei Trennungsnähten (16.1) ausgebildet ist.
Beinschutzvorrichtung (9) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Trennungsnähte (16.1) jeweils eine Überströmöffnung (16.2) aufweisen, welche an entgegengesetzten Endbereichen der beiden Trennungsnähte (16.1) ausgebildet sind.
Beinschutzvorrichtung (9) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei Kammern (14A, 14B, 14C) mindestens ein Entlüftungsloch aufweisen, welches aktiv oder passiv oder als Überströmfunktion ausgeführt ist.
Beinschutzvorrichtung (9) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei Kammern (14A, 14B, 14C) identische Formen und Aufnahmevolumen aufweisen.
Beinschutzvorrichtung (9) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei Kammern (14A, 14B, 14C) verschiedene Formen und Aufnahmevolumen aufweisen.
Fahrzeug (1) mit einem Insassenschutzsystem, welches mindestens eine Beinschutzvorrichtung (9) und eine Crashsensorik umfasst, wobei die Beinschutzvorrichtung (9) auslösbar ist, wenn die Crashsensorik einen bevorstehenden Aufprall oder einen erfolgten Aufprall erkennt, dadurch gekennzeichnet, dass die Beinschutzvorrichtung (9) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 8 ausgeführt ist.
Fahrzeug (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Airbagmodul (11) der Beinschutzvorrichtung (9) im unteren Bereich einer Instrumententafel (2) angeordnet ist.