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Die Erfindung geht aus von einem Modulrahmen nach dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs 1.
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Derartige Modulrahmen, die mitunter auch als Gelenkrahmen, Modularrahmen, Steckverbindermodularrahmen und/oder Halterahmen bezeichnet werden, werden benötigt, um mehrere zueinander gleichartige und/oder auch unterschiedliche Module aufzunehmen. Bei den Modulen, die insbesondere auch als „Steckverbindermodule“ bezeichnet werden, kann es sich beispielsweise um Isolierkörper handeln, die als Kontaktträger für elektronische und elektrische und möglicherweise auch für optische und/oder pneumatische Kontakte vorgesehen sind.
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Solche Steckverbindermodule werden als Bestandteil eines Steckverbindermodularsystems benötigt, um einen Steckverbinder, insbesondere einen schweren Industriesteckverbinder, flexibel an bestimmte funktionale Anforderungen bezüglich der Signal- und Energieübertragung z.B. zwischen zwei elektrischen Geräten, anpassen zu können. Üblicherweise werden dazu Steckverbindermodule in einen der besagten Modulrahmen eingesetzt. Die Modulrahmen dienen somit dazu, mehrere zueinander gleichartige und/oder auch unterschiedliche Steckverbindermodule aufzunehmen und diese sicher an einer Fläche und/oder einer Gerätewand und/oder in einem Steckverbindergehäuse o.ä. zu befestigen.
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Die Steckverbindermodule besitzen in der Regel jeweils einen im Wesentlichen quaderförmigen Isolierkörper bzw. ein quaderförmiges Gehäuse. Diese Isolierköper bzw. Gehäuse können beispielsweise als Kontaktträger dienen und Kontakte verschiedenster Art aufnehmen und fixieren. Die Funktion eines dadurch gebildeten Steckverbinders ist also sehr flexibel. Die Steckverbindermodule können sich funktional unterscheiden. So können z.B. pneumatische Module, optische Module, Module zur Übertragung elektrischer Energie und/oder elektrischer analoger und/oder digitaler Signale im Steckverbindermodularsystem Verwendung finden. Zunehmend übernehmen Steckverbindermodule auch mess- und datentechnische Aufgaben.
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Zu ihrer Befestigung im Modulrahmen kann jedes Modul an zwei einander gegenüberliegenden Seiten je eine Rastnase besitzen, die in je ein Rastfenster und/oder eine Rastausnehmung eines der beiden Seitenwände des Modulrahmens greift. Das Steckverbindermodul belegt dann einen Steckplatz des Modulrahmens. In einigen Fällen sind besonders große Module vorgesehen. Diese sind z.B. doppelt so breit wie gewöhnliche Module und besitzen dann an je einer von zwei einander gegenüberliegenden Seitenflächen jeweils zwei Rastnasen, welche in Rastfenster oder Rastausnehmungen des Modulrahmens greifen. Diese Module besitzen also insgesamt vier Rastnasen und belegen im eingesetzten Zustand zwei normale Steckplätze des Modulrahmens. Weiterhin sind auch besonders schmale Module bekannt, die nur einen halben Steckplatz belegen. Außerdem sind auch Module möglich, die zwar die übliche Breite aufweisen, dafür jedoch in der Länge geteilt sind, um die vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten der Modularität weiter zu erhöhen.
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Stand der Technik
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Im Stand der Technik sind besagte Steckverbindermodularsysteme mit derartigen Steckverbindermodulen unter Verwendung eines solchen Modulrahmens, auch Halterahmen, Steckverbindermodularrahmen, Gelenkrahmen oder Modularrahmen bekannt, in zahlreichen Druckschriften und Veröffentlichungen offenbart, auf Messen gezeigt und befinden sich häufig im industriellen Umfeld in Form von Schwerlaststeckverbindern im Einsatz. Beispielsweise werden sie in den Druckschriften
DE 10 2013 106 279 A1 ,
DE 10 2012 110 907 A1 ,
DE 10 2012 107 270 A1 ,
DE 20 2013 103 611 U1 ,
EP 2 510 590 A1 ,
EP 2 510 589 A1 ,
DE 20 2011 050 643 U1 ,
EP 0 860 906 A2 ,
DE 29 601 998 U1 ,
EP 1 353 412 A2 ,
DE 10 2015 104 562 A1 ,
EP 3 067 993 A1 ,
EP 1 026 788 A1 ,
EP 2 979 326 A1 ,
EP 2 917 974 A1 beschrieben.
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Aus der besagten Druckschrift
EP 0 860 906 B1 ist ein Steckverbindermodularrahmen in Form eines Gelenkrahmens zur Halterung von Steckverbindermodulen und zum Einbau in Steckverbindergehäuse oder zum Anschrauben an Wandflächen bekannt. Dabei sind die Steckverbindermodule in den Steckverbindermodularrahmen eingesetzt. An den Steckverbindermodulen sind Halterungsmittel vorgesehen, die mit an gegenüberliegenden Seitenwänden des Steckverbindermodularrahmens vorgesehenen Fenstern zusammenwirken, wobei die Fenster in Ausnehmungen bestehen, die als allseitig geschlossene Öffnungen in den Seitenwänden des Steckverbindermodularrahmens ausgebildet sind.
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Der Steckverbindermodularrahmen besteht in der Ausführung als Gelenkrahmen aus zwei gelenkig miteinander verbundenen Rahmenhälften, wobei die Trennung des Steckverbindermodularrahmen quer zu den Seitenwänden des Rahmens vorgesehen ist. In den Befestigungsenden des Steckverbindermodularrahmens sind Gelenke so angeordnet, dass sich die Seitenwände beim Aufschrauben des Steckverbindermodularrahmens auf eine Befestigungsfläche rechtwinklig zur Befestigungsfläche ausrichten, wodurch die Steckverbindermodule über die Halterungsmittel eine formschlüssige Verbindung mit dem Steckverbindermodularrahmen eingehen. In der Praxis sind solche Steckverbindermodularrahmen üblicherweise in einem Druckgussverfahren, insbesondere in einem Zinkdruckgussverfahren, gefertigt.
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Die Druckschrift
DE 10 2015 114 703 A1 offenbart eine Weiterentwicklung eines solchen als Gelenkrahmen ausgestalteten Steckverbindermodularrahmen. Der darin offenbarte Steckverbindermodularrahmen weist zumindest ein Fixierungsmittel auf, über welches die Rahmenhälften in zwei Positionen, einer offenen Position und einer geschlossenen Position, zueinander fixierbar sind, was die Handhabung erheblich vereinfacht.
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Die Druckschrift
DE 20 2013 103 611 U1 zeigt zwei äußerst stabil miteinander verschraubbare, in Stanzbiegetechnik preiswert herstellbare und zusammenschraubbare Rahmenhälften, die zur Aufnahme von u.a. pneumatischen Modulen geeignet sind. Der so montierte Steckverbindermodularrahmen weist auch unter hoher mechanischer Langzeitbelastung nur sehr geringe Kriecheigenschaften auf. Nachteilig ist jedoch, dass der Aufwand zum Hinzufügen oder Auswechseln eines Steckverbindermoduls äußerst hoch ist.
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Es hat sich in der Praxis jedoch gezeigt, dass solche Steckverbindermodularrahmen bei der Montage eine aufwändige Bedienung erfordern. Beispielsweise müssen solche Steckverbindermodularrahmen aus dem Steckverbindergehäuse herausgeschraubt und/oder entrastet werden, sobald auch nur ein einziges Modul ausgetauscht werden soll. Dabei fallen möglicherweise auch die anderen Steckverbindermodule, deren Entnahme gar nicht erwünscht war, aus dem Steckverbindermodularrahmen heraus und müssen dann vor dem Zusammenschrauben und/oder vor dem Verrasten der Rahmenhälften wieder eingefügt werden. Schließlich müssen sich bereits vor dem Zusammenfügen der Rahmenhälften alle Steckverbindermodule gleichzeitig in der für sie vorgesehenen Position befinden, um beim Zusammenfügen der Rahmenhälften endgültig im Steckverbindermodularrahmen fixiert zu werden, was die Montage erschwert.
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Um diesen Nachteil zu vermeiden, offenbart die Druckschrift
EP 1 801 927 B1 einen Modulrahmen, der aus einem einteiligen Kunststoffspritzteil besteht. Der Modulrahmen ist als umlaufender Kragen ausgebildet und weist an seiner Steckseite mehrere durch Schlitze getrennte, elastisch verformbare Wandsegmente („Laschen“) auf. Jeweils zwei gegenüberliegende Wandsegmente bilden einen Einfügebereich für ein Steckermodul, wobei die Wandsegmente fensterartige Öffnungen aufweisen, die zur Aufnahme von an den Schmalseiten der Module angeformten Vorsprüngen dienen. Weiterhin ist in den Wandsegmenten jeweils eine Führungsnut vorgesehen. Die Führungsnut ist oberhalb der Öffnungen mittels eines nach außen versetzten Fenstersteges gebildet, der auf der Innenseite eine Einführungsschräge aufweist.
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Ein Nachteil bei diesem Stand der Technik besteht darin, dass die vollständige Bestückung derartiger aus Kunststoff bestehender Modulrahmen mit Steckverbindermodulen einen unerwünschten Aufwand bedeutet.
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Aus diesem Grund sind in ihrer Funktion kundenspezifisch angepasste einstückig ausbildete Kontaktträger, die auch als Steckverbindereinsatz bezeichnet werden, bekannt geworden. So kann die endgültige Form des Kontaktträgers bei der Fertigung nach kundenspezifischen Anforderungen ausgestaltet werden. Er kann also beispielsweise einen Abschnitt zur Aufnahme von Hochstromkontakten, einen weiteren Abschnitt für Pneumatikkontakte und zusätzlich einen Abschnitt für optische Kontakte aufweisen. Ein solcher kombinierter Kontaktträger bietet sich für die Herstellung in Großauflagen an, also wenn ein Kunde eine große Anzahl gleich bestückter Steckverbinder benötigt, um sie mit entsprechend ausgestalteten Gegenkontaktträgern stecken zu können.
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Ein Nachteil bei diesem Stand der Technik besteht darin, dass derartige vorkonfektionierten Kontaktträger als Steckverbindereinsatz überhaupt nicht mehr flexibel an veränderte Bedingungen anpassbar sind. Sobald sich eine Anwendung in deren Anwendung ergibt, beispielsweise eine elektronische Signalübertragung durch eine optische ersetzt werden soll, wird der gesamte Steckverbindereinsatz wertlos und muss komplett durch einen neuen ersetzt werden. Auch ist die Verbindung nur mit einem speziell dafür konstruierten Gegenkontaktträger möglich, d.h. der Kontaktträger kann sich in der Anordnung/ Reihenfolge seiner verschiedenen Abschnitte nicht dem Gegenstecker anpassen. Dies ist zum einen unwirtschaftlich und schadet zum anderen der Flexibilität.
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Aufgabenstellung
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Bauform anzugeben, die zum einen möglichst geringen händischen Bestückungsaufwand und gleichzeitig eine möglichst große Flexibilität gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird mit einem Modulrahmen der eingangs erwähnten Art durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst.
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Ein Modulrahmen dient zum Halten und zur gemeinsamen Befestigung von Steckverbindermodulen an einer Fläche und/oder einer Gerätewand und/oder in einem Steckverbindergehäuse. Der Modulrahmen ist zumindest teilweise aus Kunststoff gebildet. Er ist zusammen mit zumindest einem fest in den Modulrahmen integrierten Steckverbindermodul einstückig ausgeführt. Weiterhin besitzt der Modulrahmen zumindest einen weiteren Steckplatz, an dem er mit zumindest einem weiteren, separaten Steckverbindermodul flexibel bestückbar ist.
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Unter dem Begriff „flexibel bestückbar“ ist in diesem Fall zu verstehen, dass das es sich bei dem zumindest einen weiteren separaten Steckverbindermodul um irgendein funktional frei wählbares Steckverbindermodul handeln kann, welches der jeweilige Anwender für seinen jeweiligen Zweck aus einer Menge mit dem Modulrahmen kompatibler Steckverbindermodule auswählt, um es mit dem zumindest einen fest in den Modulrahmen integrierten Steckverbindermodul gemeinsam für die jeweilige Steckanwendung zu kombinieren.
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Sowohl bei dem frei wählbaren als auch bei dem fest integrierten Steckverbindermodul kann es sich also funktional um ein Steckverbindermodul zur Übertragung elektrischer Energie, elektrischer Signale, optischer Signale, Druckluft (pneumatische Module), aber auch um Funktionsmodule wie Datenmodule mit Datenspeichern, aufweisend weiterhin insbesondere auch Mikroprozessoren, um Überspannungsschutzmodule, Sensor- und Aktormodule, Switch-Module, SPS-Steuermodule, etc., handeln. Das fest integrierte Steckverbindermodul ist für den betreffenden Modulrahmen jedoch durch dessen Herstellungsprozess fest vorgegeben. Das frei wählbare Steckverbindermodul ist dagegen für diesen Modulrahmen bei dessen Installation aus einer großen Menge mit dem Modulrahmen kompatibler Steckverbindermodule für die jeweilige Anwendung frei auswählbar und ggf. auch zu einem späteren Zeitpunkt gegen ein anderes Steckverbindermodul austauschbar.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Erfindung hat den Vorteil, dass die Installation erleichtert wird. Schließlich muss der Modulrahmen nicht mit dem fest im Modulrahmen integrierte Steckverbindermodul bestückt werden. Stattdessen wird einfach ein Modulrahmen verwendet, der das unbedingt benötigte Modul / die unbedingt benötigten Module bereits integral beinhaltet.
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Der Vorteil der Modularität bleibt dennoch zumindest an einem, bevorzugt an mehreren flexiblen Steckplätzen erhalten. Der Modulrahmen kann in der Praxis somit optimal an die spezifische Einbausituation angepasst werden. Der Montage- und/oder Installationsaufwand wird erheblich reduziert. Weiterhin wird auch Fehlerpotential bei der Installation reduziert. Dadurch werden letztlich sowohl bei der Herstellung als auch bei den Anwendung Kosten reduziert.
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Der Modulrahmen kann eine im Querschnitt rechteckige Außenkontur aufweisen. Dementsprechend kann er zwei zueinander parallele Seitenwände besitzen. Diese können insbesondere eine im wesentlichen rechteckige Grundform aufweisen. Die Seitenwände können über zwei an ihre Enden rechtwinklig angeformte Stirnflächen, nämlich eine erste Stirnfläche und eine zweite Stirnfläche, miteinander verbunden sein. Dabei sind die Seitenwände länger als die beiden Stirnflächen. An den beiden Stirnflächen kann je ein nach außen gerichteter Anschraubflansch zur Befestigung an der Fläche und/oder der Gerätewand und/oder in dem Steckverbindergehäuse angeordnet sein. Alternativ oder ergänzend kann der Modulrahmen auch einen umlaufenden Außenflansch besitzen.
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Das fest im Modulrahmen integrierte Steckverbindermodul kann bevorzugt an der ersten Stirnfläche angeordnet, insbesondere daran angeformt sein. Alternativ oder ergänzend kann das integrierte Steckverbindermodul an den an ihn angrenzenden Bereich der Seitenwand angeformt sein.
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Eine Anordnung des fest im Modulrahmen integrierte Steckverbindermoduls an einer der beiden Stirnflächen ist von Vorteil, da diese Steckplätze sonst bei der Bestückung erfahrungsgemäß den größten Kraftaufwand erfordern würden.
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Das fest in den Modulrahmen integrierte Steckverbindermodul kann aber auch an irgend einem anderen Steckplatz angeordnet sein. Dies hat den Vorteil, dass der Modulrahmen dadurch eine besondere Stabilität erhält.
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Insbesondere kann der Modulrahmen zusätzlich mit einem zweiten darin fest integrierten Steckverbindermodul integral und einstückig ausgeführt sein, so dass er insgesamt mit zumindest zwei fest integrierten Steckverbindermodulen integral und einstückig ausgeführt ist. Das zweite fest integrierte Steckverbindermodul kann je nach Bedarf gemäß der vorgenannten Überlegungen z.B. an der zweiten Stirnfläche oder auch an irgend einem anderen Steckplatz des Modulrahmens angeordnet sein.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung weist der Modulrahmen an dem zumindest einen weiteren Steckplatz zur Bestückung mit dem zumindest einen separaten Steckverbindermodul an zumindest einer Seitenwand zumindest einen elastisch verformbaren Abschnitt mit zumindest einer Rastausnehmung oder einem Rastfenster zur Aufnahme zumindest einer Rastnase des zumindest einen separaten Steckverbindermoduls auf.
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Insbesondere kann der Modulrahmen an seinen beiden gegenüberliegenden Seitenwänden je einen federelastischen Abschnitt aufweisen. Dieser federelastische Abschnitt kann zur Erzeugung seiner besonderen Elastizität z.B. eine geringere Stärke aufweisen als der restliche Modulrahmen. Allgemeiner formuliert ist durch seine im Spritzgussverfahren erzeugte Form in Verbindung mit dem entsprechend ausgewählten Kunststoffmaterial die Elastizität des federelastischen Abschnitts einstellbar.
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An dem federelastischen Abschnitt können ein oder mehrere Schlitze in die Seitenwände hineinverlaufen. Dadurch können eine oder mehrere Laschen gebildet sein.
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Jede der beiden Seitenwände kann also an jedem weiteren Steckplatz eine federelastische Lasche besitzen, in welcher die besagte Rastausnehmung oder das besagte Rastfenster angeordnet ist. Dann stehen an jedem weiteren flexibel bestückbaren Steckplatz des Modulrahmens zwei federelastische Laschen einander gegenüber um ein separates Steckverbindermodul verrastend aufzunehmen. Insbesondere können die Laschen einseitig eine Einführschräge aufweisen, um das Einführen des jeweiligen Steckverbindermoduls zu erleichtern.
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Das mindestens eine fest im Modularrahmen integrierten Steckverbindermodul kann zur elektrischen Energieübertragung geeignet sein. Dazu kann es zumindest eine ausreichend große Kontaktaufnahme aufweisen, in welcher zumindest ein elektrischer Leistungskontakt aufgenommen oder zumindest aufnehmbar ist. Dieser mindestens eine elektrische Leistungskontakt ist dazu geeignet, hohe elektrische Spannungen und/oder hohe elektrische Ströme zu übertragen. In einer bevorzugten Ausgestaltung können in Steckverbindermodulen, die als Hochspannungsmodule ausgestaltet sind, hohe elektrische Spannungen von mehr als 1.000 V, insbesondere mehr als 5.000 V, bevorzugt sogar mehr als 10.000 V an zumindest einen darin angeordneten elektrischen Kontakt anliegen. In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung können in Hochstrommodulen elektrische Ströme von mehr als 10 A, insbesondere mehr als 50 A und bevorzugt sogar mehr als 100 A pro elektrischem Kontakt übertragen werden.
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Ausführungsbeispiel
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- 1a, b einen Modulrahmen mit separaten Steckverbindermodulen;
- 2 einen Modulrahmen mit zwei fest integrierten Steckverbindermodulen und zwei freien Steckplätzen;
- 3a, b ein Switchmodul aus verschiedenen Ansichten;
- 4a, b ein Überspannungsmodul aus verschiedenen Ansichten.
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Die Figuren enthalten teilweise vereinfachte, schematische Darstellungen. Zum Teil werden für gleiche, aber gegebenenfalls nicht identische Elemente identische Bezugszeichen verwendet. Verschiedene Ansichten gleicher Elemente könnten unterschiedlich skaliert sein.
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Die 1 zeigt eine Anordnung, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt ist. Ein aus Kunststoff bestehender Modulrahmen S10 besitzt zwei einander parallel gegenüberliegende Seitenwände S101, S101', nämlich eine erste Seitenwand S101 und eine zweite Seitenwand S101', mit je einem federelastischen Abschnitt. In dem federelastischen Abschnitt sind durch in die jeweilige Seitenwand S101, S101' hinein verlaufende Schlitze federelastische Laschen S130 gebildet. In jeder Lasche S130 befindet sich innenseitig eine nicht näher bezeichnete Rastausnehmung, die funktional einem sonst in entsprechenden Halterahmen üblichen Rastfenster entspricht. Somit ist die Rastausnehmung dazu vorgesehen ist, Rastnasen S23 von Steckverbindermodulen S2, S2' aufzunehmen. Die Rastausnehmung kann bei der Herstellung im Spritzgussverfahren besonders einfach durch Verwendung gegenläufiger Kerne erzeugt werden.
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Die Seitenwände S101, S101' sind endseitig durch rechtwinklig daran angeformte Stirnflächen S102, S102' miteinander verbunden, so dass der Modulrahmen S10 einen umlaufenden Abschnitt aufweist. Weiterhin besitzt dieser Modulrahmen S10 einen umlaufenden Außenflansch S140.
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Bei den separaten in der 1a einzeln dargestellten Steckverbindermodulen S2, S2' handelt es sich um Hochstromsteckverbindermodule, die zur elektrischen Energieübertragung vorgesehen sind. Diese besitzen eine Breite, die doppelt so groß ist, wie die Breite der Laschen S130, wobei die Breite der Laschen S130 der Breite gewöhnlicher Steckverbindermodule entspricht. Daher besitzt jedes dieser beiden Steckverbindermodule S2, S2' an zwei einander gegenüberliegenden Seitenflächen jeweils zwei Rastnasen S23. Somit besitzt jedes der beiden Steckverbindermodule insgesamt vier Rastnasen S23, wovon jeweils zwei in der Zeichnung nicht sichtbar sind, da sie vom jeweiligen Steckverbindermodul S2, S2' selbst verdeckt werden. Die beiden sichtbaren Rastnasen S23 unterscheiden sich von den verdeckten in ihrer Größe, um die korrekte Ausrichtung („Polarisation“) der Steckverbindermodule S2, S2' im Modulrahmen S10 zu gewährleisten.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich bei den Steckverbindermodulen S2, S2' um Hochstromsteckverbindermodule, d.h. sie besitzen je eine ausreichend große Kontaktkammer S24 für einen Hochstromkontakt. In anderen Ausführungen kann es sich dabei aber auch um jede andere Art von Steckverbindermodulen handeln, also auch in jedweder Kombination um pneumatische Module, optische und/oder elektrische Daten-/Signalübertragungsmodule, Hochspannungsmodule, sowie um Mess-, digitale Datenverarbeitungs- und/oder digitale Datenspeichermodule.
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Die 1b zeigt, wie die separaten Steckverbindermodule S2, S2' in den Modulrahmen S10 eingefügt und in ihm gehalten sind. Dabei sind ihre Rastnasen S23 in den Ausnehmungen der Laschen S130 des Modulrahmens S10 verrastet. Die Steckverbindermodule S2, S2' sind sie an den beiden Enden des Modulrahmens S10 in diesen eingefügt, d.h. sie grenzen direkt an die jeweiligen Stirnflächen S102, S102' des Modulrahmens S10.
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Zwischen den beiden Steckverbindermodulen S2, S2' verbleiben zwei freie Steckplätze S100 zur weiteren wahlweisen Bestückung mit einem oder mehreren weiteren separaten Steckverbindermodulen 2, 2', 3, 4. Dieser dem Stand der Technik entsprechende Modulrahmen S10 bietet einerseits ein Maximum an Flexibilität, erfordert dafür jedoch auch einen unerwünscht hohen Installationsaufwand.
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Die 2 zeigt einen aus Kunststoff gebildeten Modulrahmen 10, der mit zwei zueinander parallelen Seitenwänden 101, 101' und zwei rechtwinklig dazu verlaufenden Stirnflächen 102, 102', nämlich einer ersten Stirnfläche 102 und einer zweiten Stirnfläche 102', eine im Querschnitt rechteckige Außenkontur aufweist. Der Modulrahmen 10 ist zusammen mit zwei fest in den Modulrahmen 10 integrierten Steckverbindermodulen 2, 2', nämlich einem ersten Steckverbindermodul 2 und einem zweiten Steckverbindermodul 2', einstückig ausgeführt, d.h. diese beiden Steckverbindermodule 2, 2' sind integraler Bestandteil des einstückig ausgeführten Modulrahmens 10. Dabei sind die Steckverbindermodule 2, 2', bei denen es sich um Hochstromsteckverbindermodule handelt, an den Enden des Modulrahmens 10 an diesen angeformt. Somit ist das erste Steckverbindermodul 2 an die erste Stirnfläche 102 und das zweite Steckverbindermodul 2' ist an die zweiten Stirnfläche 102', sowie an die an das jeweilige Steckverbindermodul 2, 2' angrenzenden Abschnitte der Seitenwände 101, 101' des Modulrahmens 10 angeformt. Zwischen den beiden fest integrierten Steckverbindermodulen 2, 2' verbleiben in diesem Ausführungsbeispiel zwei freie Steckplätze 100. Somit ist der Modulrahmen 10 zusätzlich mit ein oder zwei weiteren separaten Steckverbindermodulen S2, S2', 3, 4 flexibel bestückbar.
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Die Seitenwände 101, 101' des Modulrahmens 10 sind parallel zueinander ausgerichtet und endseitig über die beiden rechtwinklig dazu verlaufenden Stirnflächen 102, 102' miteinander verbunden. Die Seitenwände 101, 101' besitzen im Bereich der freien Steckplätze 100 einen elastischen Abschnitt. In diesem elastischen Abschnitt sind durch in das jeweilige Seitenteil 101, 101' hineinverlaufende Schlitze in jedem Seitenteil 101 federelastische Laschen 130 gebildet, die innenseitig eine Rastausnehmung zur Verrastung der Rastnasen S23, 33, 43 der separaten Steckverbindermodule S2, S2', 3, 4 aufweisen.
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Jede Seitenwand 101, 101' besitzt somit an jedem freien Steckplatz eine federelastische Lasche 130, in welcher die besagte Rastausnehmung angeordnet ist. Somit stehen an jedem freien Steckplatz zwei federelastische Laschen 130 einander gegenüber. Die Rastausnehmungen einander gegenüber stehender Laschen 130 sind unterschiedlich groß, um in Verbindung mit den unterschiedlich großen Rastnasen S23, 33, 43 der separaten Steckverbindermodule S2, S2', 3', 4' für eine Polarisation der daran verrasteten Steckverbindermodule 2, 2', 3, 4 zu sorgen. Insbesondere können die Laschen 130 innenseitig an ihrem frei stehenden Ende eine Einführschräge aufweisen, um das Einführen eines Steckverbindermoduls S2, S2', 3, 4 in den Modulrahmen 10 zu erleichtern.
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An den beiden Stirnflächen 102, 102' ist je ein nach außen gerichteter Anschraubflansch 140 zur Befestigung an der besagten Fläche und/oder der besagten Gerätewand und/oder in dem besagten Steckverbindergehäuse angeformt.
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Die 3a und 3b zeigen ein Steckverbindermodul, bei dem es sich um ein Funktionsmodul, nämlich ein Switchmodul 3, handelt aus zwei verschiedenen Ansichten in je einer schrägen Draufsicht. Aufgrund seiner Anschlüsse ist das Switchmodul 3 besonders breit und belegt im eingebauten Zustand zwei Steckplätze 100 des Modulrahmens 10. Daher besitzt das Switchmodul an zwei einander gegenüberliegenden Seitenflächen je zwei Rastnasen 33.
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Die 4a und 4b zeigen ein weiteres Steckverbindermodul, bei dem es sich um ein Funktionsmodul, nämlich ein Überspannungsmodul 4, handelt, aus zwei verschiedenen Ansichten. Dabei ist in der 4a der Blick auf eine erste Schmalseite 401 frei gegeben, an der eine erste Rastnase 43 angeformt ist. Die 4b gibt dagegen den Blick auf eine gegenüberliegende Schmalseite 401' des Moduls frei, an der eine zweite Rastnase 43' angeformt ist. Die zweite Rastnase 43 ist kleiner, nämlich kürzer, als die erste Rastnase 43. In Verbindung mit der besagten unterschiedlichen Größe der Rastausnehmungen einander gegenüberstehender Laschen 130 ist es an diesem Beispiel klargestellt, wie die Polarisation der Steckverbindermodule 2, 2', 3, 4 im Modulrahmen 10 funktioniert.
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Es ist weiterhin durch die vorgenannte Betrachtung offensichtlich, dass bei Verwendung des Modulrahmens 10 der Vorteil der Modularität an den frei verbleibenden Steckplätzen 100 erhalten bleibt, während gleichzeitig die Bedienung/ die Installation des gesamten Steckverbindermodularsystems vereinfacht wird. Der Modulrahmen 10 kann somit optimal an die kundenspezifische Einbausituation, z.B. beim Einsatz an Maschinen/Geräten, die grundsätzlich immer eine Hochstromversorgung benötigen, aber in Bezug auf Signalübertragungen eine gewisse Flexibilität benötigen, mit nur geringem Aufwand angepasst werden.
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Der Montage- und/oder Installationsaufwand wird gegenüber dem Stand der Technik auf diese Weise erheblich reduziert. Weiterhin wird auch die Gefahr einer Fehlbestückung bei der Installation reduziert. Dadurch werden letztlich sowohl bei der Herstellung als auch bei der Installation eines Steckverbindermodularsystems Kosten reduziert.
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Auch wenn in den Figuren verschiedene Aspekte oder Merkmale der Erfindung jeweils in Kombination gezeigt sind, ist für den Fachmann - soweit nicht anders angegeben - ersichtlich, dass die dargestellten und diskutierten Kombinationen nicht die einzig möglichen sind. Insbesondere können einander entsprechende Einheiten oder Merkmalskomplexe aus unterschiedlichen Ausführungsbeispielen miteinander ausgetauscht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10, S10
- Modulrahmen
- 100, S100
- freie Steckplätze
- 101, 101', S101, S101'
- Seitenwände
- 102,102', S102, S102'
- Stirnflächen
- 130, S130
- Laschen
- 140
- seitlicher Anschraubflansch
- S140
- umlaufender Außenflansch
- S2, S2'
- separate Steckverbindermodule
- 2, 2'
- fest integrierte Steckverbindermodule
- S23
- Rastnasen der separaten Steckverbindermodule
- 24, S24
- Kontaktkammer für einen Hochstromkontakt
- 3
- Switchmodul
- 33
- Rastnasen des Switchmoduls
- 4
- Überspannungsmodul
- 401,401'
- Schmalseiten des Überspannungsmoduls
- 43
- Rastnasen des Überspannungsmoduls
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013106279 A1 [0006]
- DE 102012110907 A1 [0006]
- DE 102012107270 A1 [0006]
- DE 202013103611 U1 [0006, 0010]
- EP 2510590 A1 [0006]
- EP 2510589 A1 [0006]
- DE 202011050643 U1 [0006]
- EP 0860906 A2 [0006]
- DE 29601998 U1 [0006]
- EP 1353412 A2 [0006]
- DE 102015104562 A1 [0006]
- EP 3067993 A1 [0006]
- EP 1026788 A1 [0006]
- EP 2979326 A1 [0006]
- EP 2917974 A1 [0006]
- EP 0860906 B1 [0007]
- DE 102015114703 A1 [0009]
- EP 1801927 B1 [0012]