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Die Erfindung betrifft ein Rasiermesser mit Schneidelementen (z.B. Rasierklingen), das Fixierelemente aufweist, die das Rasiermesser für dessen Nutzung handhabungs- und funktionssicherer machen. Durch den materialtechnisch effizienten Aufbau ist das geschaffene Rasiermesser für eine technologisch vorteilhafte Serienproduktion geeignet.
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Bekannt geworden ist durch die schweizerische Patentanmeldung
10.048/63 ein zusammenklappbares Rasiermesser mit einem balkenförmigen Messerkörper und einem schwenkbar am hinteren Teil desselben angeordneten, langgezogenen Griffstück, das aus zwei Längshälften besteht, zwischen welchen im zusammengeklappten Zustand des Rasiermessers die Schneide des Messerkörpers eingeordnet ist. Der Messerkörper ist mit einer Auflagefläche versehen, die zur Aufnahme einer Rasierklinge dient. Auf dieser Fläche sind zwei im Abstand der Klingenbefestigungsöffnungen angeordnete Stifte vorgesehen, über die die Rasierklinge in ihre Rasierlage gebracht wird. Mittels eines auf den Messerkörper aufsetzbaren Haltegliedes wird die Rasierklinge in dieser Lage gesichert. Dazu wird die Rasierklinge mit Ihren Befestigungsöffnungen über die Stifte des Messerkörpers gestreift. Danach wird die Abdeckplane auf die Klinge aufgesetzt, so dass die Stifte in kreisförmige Erweiterungen von Längsnuten hineinragen und durch Verschieben in Längsrichtung zur Deckung mit dem Vorderteil des Messerkörpers gebracht werden. Nachteilig an diesem Rasiermesser ist aufgrund der Vielzahl der Einzelteile der hohe technische und materialmäßige Aufwand bei der Herstellung.
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Weiterhin bekannt ist nach der
DE 25 15 183 ein Rasiermesser mit einer auswechselbaren Klinge, wobei der Klingenträger in einem als Futteral des Rasiermessers ausgebildeten, die Klinge federnd haltenden Führungskörper längs verschiebbar angeordnet ist. Die Bewegung des Klingensträgers erfolgt in Bezug auf das Futteral entlang seiner Längsachse und dadurch in einer in Bezug auf die Richtung des Rasierens annähemd quer verlaufenden Richtung. Mit dieser Maßnahme wird erreicht, dass während des Rasierens die Gefahr eines Herausschiebens des Klingenträgers und das Abheben der Klinge verhindert werden. Nachteilig sind auch an diesem Rasiermesser der komplizierte Aufbau und der relativ hohe zeitliche und materialmäßige Aufwand bei der Herstellung des Rasiermessers.
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Bei dem durch die
DE 102 37 218 B4 beschriebenen Rasierer-und Haarschneidegerät mit auswechselbar einsetzbarem Klingenhalter wird der klingen Halter in einer Auflagetasche eingesetzt, die an einen Ende eines Griffkörpers eingebracht ist. Zwecks Fixierung des Klingenhalters in der Aufnahmetasche kommt ein Verriegelungselement zur Anwendung, das manuell durch eine Bestätigungstaste entsperrt oder verriegelt werden kann. Die jeweilige Auswechslung der Schneidklinge wird durch den Austausch des jeweiligen kompletten Klingenhalters vorgenommen. Erreicht wird mit diesen technischen Maßnahmen eine höhere Handhabungssicherheit beim Umgang mit den Schneidklingen. Damit verbunden sind jedoch ein hoher materialtechnischer Aufwand für den Klingenhalter sowie ein hoher technologischer Aufwand für die Herstellung des Rasiergerätes.
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Weiterhin wird nach der
US 2013/0333221 A1 ein Rasierapparat vorgestellt, mit dem es dem Nutzer ermöglicht wird, die Klinge zwischen zwei verschiedenen Einstellungen zu bewegen. Bei der ersten Einstellung sind die beiden nach außen ragenden scharfen Ecken der Klinge verdeckt, um eine problemlose Handhabung des Rasierapparates beim Rasieren zu gewährleisten. Die zweite mögliche Einstellung des Rasiermessers dient als Werkzeug zur Korrektur der Konturform des Haarschnitts. Dazu besteht das Rasiermesser aus einem oberen und einen unteren Schaft, die schwenkbar an einem Griff befestigt sind. Mittels einer Schraube sind die Schäfte mit dem Griff verbunden und schließen die Klingenhalterung ein. Zur Halterung der Klinge sind auf der Oberfläche eines der beiden Schafte zwei Stifte angeordnet und auf der zugewandten Oberfläche des anderen Schaftes sind Löcher eingebracht, in die die Stifte nach der Positionierung der Klinge und dem Schließvorgang durch Schwenkung des Schaftes formschlüssig eingefügt werden. Eine Verhinderung einer möglichen zweidimensionalen Lageverschiebung mit den damit verbundenen Verletzungsgefahren ist bei diesem Rasierapparat nicht vorgesehen. Zudem ist der technologische Aufwand für die Herstellung aufgrund der Komplexität des Aufbaues des Rasierapparates relativ hoch.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb in der Schaffung eines Rasiermessers, das bei der Herstellung einen geringeren technologischen Aufwand erfordert und die Verletzungsgefahr bei der Handhabung des Rasiermessers verringert wird.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch das geschaffene Rasiermesser nach den beschreibenden Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen des Rasiermessers werden durch die Merkmale der Patentansprüche 2 bis 8 beschrieben.
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Die erhöhte Verletzungssicherheit bei der Handhabung des Rasiermessers wird erreicht, indem zumindest auf der Oberfläche eines ersten klappbaren Schaftes des Rasiermessers in das Material des Schaftes eingebrachte Fixierelemente angeordnet sind, zwischen denen die Lage des Schneidelementes lösbar fixiert wird. Mit der vorgesehenen Anordnung der Fixierelemente wird einer möglichen zweidimensionalen Lageverschiebung des Schneidelements entgegengewirkt. Durch die Anordnung von die Fixierelemente aufnehmenden formschlüssig ausgebildeten Aufnahmestellen im gegenüberliegenden klappbaren zweiten Schaft des Rasiermessers wurde eine einfache technologisch günstig herzustellende Lösung für den Verschluss des Rasiermessers geschaffen. Vorteilhaft werden die Fixierelemente so angeordnet, indem auf einer der inneren dem Schneidelement zugewandten Oberfläche der klappbaren Schäfte des Rasiermessers Fixierelemente maschinell in das Material des Schaftes eingeprägt und durch ihre Anordnung einer Lageverschiebung des Schneidelements in jeder möglichen Bewegungsrichtung entgegenwirken. Bei der Anwendung von Rasierklingen als Schneidelement wird die Anordnung der Fixierelemente effizient so gewählt, dass die Fixierelemente in die eingebrachten Konturen der nicht als Schneidkante genutzten Kanten des Schneidelements formschlüssig eingefügt werden können. Für die Anwendung von Schneidelementen mit Aussparungen werden die Fixierelemente vorteilhaft so angeordnet sind, dass sie bei der Lagefixierung des Schneidelements formschlüssig in Aussparungen des Schneidelements einfügbar sind und einer zweidimensionalen Lageverschiebung des Schneidelements entgegenwirken. Effektvoll werden die die Fixierelemente aufnehmenden formschlüssig ausgebildeten Aufnahmestellen als Vertiefungen und/oder Durchbrüche in das Material des Schaftes eingebracht sind. Bei der Verwendung von schlecht verformbaren Materialien für die Schäfte ist es von Vorteil, wenn die Fixierelemente bei der maschinellen Herstellung als durch Schnittstempel in das Material des Schaftes eingebrachte Verformungen ausgebildet werden. Eine optimierte Anordnung der Fixierelemente wird effektvoll für Schneidelemente mit Aussparungen dadurch erreicht, indem sie bei der Lagefixierung des Schneidelements formschlüssig in Aussparungen und in die eingebrachten Konturen der nicht als Schneidkante genutzten Kanten des Schneidelements eingefügt werden sowie in ihrer Gesamtheit einer zweidimensionalen Lageverschiebung des Schneidelements entgegenwirken. Ein präziser Aufbau des Rasiermessers und eine effiziente Herstellung des Rasiermessers werden erreicht, indem der die Fixierelemente aufweisende Schaft und/oder der die Aufnahmestellen aufweisende Schaft jeweils als eine mittels Gießverfahren hergestellte einteilige Baugruppe ausgebildet sind.
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Durch die während des Herstellungsvorganges erfolgende maschinelle Einbringung der Fixier- und Aufnahmeelemente in das Grundmaterial der Schäfte wird der technologische Herstellungsaufwand entscheidend verringert. Für die Fixierung werden keine zusätzlichen einzubringenden Materialien erforderlich, mit der wiederum ein materialtechnisch effizienter Aufbau des Rasiermessers erreicht wird. Neben der Erzielung einer technologisch zeitlich und materialmäßig effizienteren Herstellung wird der Aufbau des Rasiermessers vereinfacht sowie gleichermaßen die Verletzungsgefahr bei der Handhabung des Rasiermessers reduziert.
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Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. In der Zeichnung zeigen:
- 1: den ersten Schaft mit der Anordnung der Fixierelemente und
- 2: den zweiten Schaft mit der Anordnung der Aufnahmestellen für die Fixierelemente.
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Die schematische Darstellung in der 1 zeigt den oberen Teil des schwenkbaren Schaftes 2 mit einer möglichen Anordnung der Fixierelemente 4. Auf der Oberfläche des dargestellten Schaftbereiches wird das Schneidelement 1 in Gestalt einer geteilten Rasierklinge durch die Fixierelemente 4 in seiner Lageposition lösbar fixiert. Dazu sind die Fixierelemente 4 so an die Kanten des Schneidelements 1 positioniert, dass eine zweidimensionale Lageverschiebung verhindert wird. Die sich über die Oberfläche des Schaftbereiches erhebenden Fixierelemente 4 sind bei der Herstellung des Schaftkörpers durch maschinelle Prägeverfahren oder durch Schneid-/Stempelverfahren in das Material eingebracht worden. Ebenso ist die Einbringung der Fixierelemente 4 durch eine ganzheitliche Herstellung des Schaftes 2 mittels Gießverfahren möglich. Zusätzliche Materialien wie beispielsweise für Stifte oder Zapfen werden dadurch überflüssig. Die Auswahl der örtlichen Stellen für die Einbringung der Fixierelemente 4 in das Schaftmaterial kann dabei so erfolgen, dass sie bei der Lagepositionierung an der Konturkante des Schneidelements 1 anliegen und/oder durch Aussparungen in der Fläche des Schneidelements 1 ragen.
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In der 2 wird die schematische Darstellung des oberen Bereiches des zweiten Schaftes 3 mit der Anordnung der Aufnahmeelemente für die Fixierelemente 4 wiedergegeben. Die Aufnahmeelemente sind so ausgebildet, dass sie zur formschlüssigen Aufnahme des jeweiligen oberen Bereiches der Fixierelemente 4 dienen. Nach der Schwenkbewegung des ersten Schaftes 2 zum zweiten Schaft 3 hin ergibt sich eine übereinander liegende Position der oberen Schaftbereiche. In dieser Position liegen die oberen Bereiche der Fixierelemente 4 unterhalb der Aufnahmeräume der Aufnahmeelemente und werden durch eine vorgesehene Federwirkung zwischen beiden Schäften 2, 3 in die Aufnahmeräume eingeschoben. Die Aufnahmeelemente können beispielsweise als bei der Herstellung des Schaftes 3 maschinelle eingebrachte Vertiefungen oder lochförmige Durchbrüche 5 ausgebildet sein. Auch die Aufnahmeelemente können durch eine ganzheitliche Herstellung des Schaftes 3 mittels Gießverfahren eingebracht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schneidelement
- 2
- klappbarer Schaft
- 3
- klappbarer Schaft
- 4
- Fixierelement
- 5
- Durchbruch
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- CH 10048/63 [0002]
- DE 2515183 [0003]
- DE 10237218 B4 [0004]
- US 2013/0333221 A1 [0005]