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Die Erfindung betrifft einen Lauf für eine Handfeuerwaffe der sich entlang einer, in x-Richtung verlaufenden, imaginären Laufseelenachse erstreckt, um die im Inneren des Laufes von einem hinteren Ende zu einem vorderen Ende aufeinanderfolgend ein, einen ersten Diameter aufweisendes Patronenlager, eine einen zweiten Diameter aufweisende Patronenlagermündung, einen von dem zweiten Diameter zu einem dem Führungsbereich zugehörigen dritten Diameter überführenden, konisch ausgebildeten Übergangsbereich und eine Laufmündung ausgebildet sind, wobei um die Patronenlagermündung eine Stirnfläche gebildet ist und wobei der Lauf geeignet ist von einem von heißen Gasen angetriebenem Geschoss durcheilt zu werden.
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Die Erfindung betrifft weiter ein Wechselsystem für eine Handfeuerwaffe umfassend einen Lauf für eine Handfeuerwaffe der sich entlang einer, in x-Richtung verlaufenden, imaginären Laufachse erstreckt, um die im Inneren des Laufes von einem hinteren Ende zu einem vorderen Ende aufeinanderfolgend ein, einen ersten Diameter aufweisendes Patronenlager, eine einen zweiten Diameter aufweisende Patronenlagermündung, einen von dem zweiten Diameter zu einem dem Führungsbereich zugehörigen dritten Diameter überführenden, konisch ausgebildeten Übergangsbereich und eine Laufmündung ausgebildet sind, wobei um die Patronenlagermündung eine Stirnfläche gebildet ist und wobei der Lauf geeignet ist von einem von heißen Gasen angetriebenem Geschoss durcheilt zu werden, und ferner umfassend eine Trägerhülse zur Aufnahme einer Patrone, wobei die Trägerhülse eine Hülsenmündungsstirnfläche aufweist.
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Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zum Betreiben einer Handfeuerwaffe.
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Handfeuerwaffen werden seit über 500 Jahren hergestellt und in behördliche und zivile Waffen, wie in Verteidigungs- Jagd- und Sportwaffen eingeteilt. Auch wenn die Übergänge teilweise fließend sind, ist der Trainingsbedarf für den Schützen zur Erhöhung seiner Treffsicherheit recht hoch. Auf die im Training entstehenden Kosten haben die Munitionskosten den stärksten Einfluss.
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Munition für moderne Handfeuerwaffenmodelle ist im Allgemeinen für eine, eine wenigstens teilweise aus Metall bestehende Hülse umfassende, Einheitspatrone eingerichtet. Diese Einheitspatronen sind jeweils für ein so genanntes Kaliber eingerichtet und können dem jeweiligen Kaliber entsprechend als Zentral- oder Randfeuerpatronen ausgebildet sein. Weiterhin weisen sie kaliberabhängig ein bestimmtes Hülsenvolumen auf, wobei die Hülse zylindrisch, konisch oder flaschenförmig ausgebildet ist und zur Abstützung im Patronenlager einer Handfeuerwaffe einen Rand oder einen Gürtel aufweisen kann. Einheitspatronen, die zur Verwendung in Selbstladewaffen konzipiert sind, stützen sich dagegen meist einfach am Hülsenmund im Patronenlager ab. Während Einheitspatronen für Flinten (Handfeuerwaffen mit glatten Läufen) in der Regel zur Aufnahme einer Vielzahl von Geschossen (so genannten Schroten oder Posten) ausgebildet ist, sind Einheitspatronen für Waffen mit gezogenen Läufen, unabhängig davon ob es sich bei der Waffe um eine Kurzwaffe (Gesamtlänge unter 60 Zentimeter) oder eine Langwaffe (Gesamtlänge ab 60 Zentimetern) handelt, in aller Regel zur Aufnahme eines einzelnen Geschosses eingerichtet. Das Kaliber der Einheitspatrone wird mehr oder minder exakt nach dem Laufkaliber der Waffe, für die sie geeignet ist, bezeichnet. Meist umfasst die Bezeichnung dabei weitere Zusätze wie ihre Hülsenlänge, einen Namenszusatz, ein Entwicklungs- oder Einführungsjahr, oder bei älteren Bezeichnungen auch das vorgesehene Treibladungs- und/oder Geschossgewicht.
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Abhängig von den Anforderungen die ein Schütze an seine Trefferfähigkeit stellt, oder die beispielsweise von Dienstwegen an ihn gestellt werden steigt der Trainingsbedarf. Dies ist um so mehr der Fall, wenn der Schütze mit einer großkalibrigen Waffe schießen möchte oder muss, da der Schütze dann neben der erforderlichen Konzentration und der Erfüllung der motorischen Anforderungen ein erhöhtes Maß an Ausgeglichenheit erreichen muss, um auch wiederholt mit dem im Schuss entstehenden Rückstoß umgehen zu können.
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Auf die im Training entstehenden Kosten haben, wie bereits erwähnt, die Munitionskosten den stärksten Einfluss. Diese steigen abhängig von der Stärke der Patrone. Teilt man die am Markt vorhandenen verschiedenen Kaliber von Einheitspatronen gemäß ihrer Leistungsfähigkeiten in unterschiedliche Klassen ein, reduzieren sich die Kosten bei Verwendung von am Markt besonders gängigen Kalibern.
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Im behördlichen Bereich, wo heute zu Tage in den westeuropäischen Ländern vorwiegend Selbstladewaffen Verwendung finden, sind beispielsweise für Kurzwaffen Patronen im Kaliber 9 mm Luger, .40 Smith & Wessen oder .45 Automatic Colt Pistol am stärksten verbreitet.
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Bereits gegenüber diesen drei extrem populären Kurzwaffenkalibern reduzieren sich die Patronenkosten um etwa 70% bis zu über 90%, wenn eine Kleinkaliberpatrone im Kaliber .22 long rifle genutzt wird. Diese Patrone wird der Einfachheit halber im Weiteren „KK-Patrone“ genannt, während stärkere Patronen als die .22 long rifle, wie auch die oben beispielhaft aufgeführten genannten Kurzwaffenpatronen im Kaliber 9 mm Luger, .40 Smith & Wesson oder .45 Automatic Colt Pistol, wenigstens im Sinne der vorliegenden Schrift als Großkaliberpatronen oder Großkalibereinheitspatronen bezeichnet werden.
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Um diese Ersparnis nutzen zu können ist es aus dem Stand der Technik bekannt zu den jeweiligen Waffen in den genannten oder anderen Kalibern ausgebildeten Waffenmodellen weitgehend gleich anmutende Waffenmodelle anzubieten, die für die KK-Patrone eingerichtet sind. Jedoch unterscheidet sich das Schussverhalten eines solchen Waffenmodels im Normalfall sehr stark von dem seines Schwesternmodels im stärkeren Kaliber. Um dem entgegenzuwirken ist deshalb bekannt, dass Patronenlager des Laufs innerhalb eines Laufmantels fluchtend zur Laufseelenachse beweglich zu lagern, wodurch der auf den Schützen wirkende Rückstoß deutlich steigt. Diese Waffen weisen jedoch eine stark verminderte Präzision auf und sind deshalb nur für ein Basistraining geeignet. Zudem verschmutzt die sich bewegende Kammer durch die bei jedem Schuss entstehenden Pulverrückstände und Abriebe sehr rasch, was die Funktion reduziert. In jedem Fall bringt eine eigens für die KK-Patrone eingerichtete Übungswaffe den Nachteil mit sich, dass eine vollständige zweite Handfeuerwaffe angeschafft werden muss.
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Um die Anschaffungskosten zu reduzieren, aber auch um dem Schützen die Möglichkeit zu geben, unter Verwendung preisgünstiger KK-Patronen unter ansonsten unveränderten Bedingungen trainieren zu können sind aus dem Stand der Technik zudem Wechselsysteme u.a. für Selbstladepistolen in einer großen Anzahl von Ausführungen bekannt. Derartige Wechselsysteme umfassen im Allgemeinen einen Verschluss, einen Lauf, eine Schließfeder, meist auch eine eigene Schließfederstange sowie ein auf die KK-Patrone eingerichtetes Magazin.
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Nachteilig daran ist, dass die für KK-Patronen eingerichteten Wechselsysteme meist einen Verschluss aus Leichtmetall aufweisen, um bei der geringen Kraft der KK-Patrone ein sicheres Selbstladeverhalten zu gewährleisten. Zudem besteht insbesondere durch die zweite Verschlussfeder die Möglichkeit der Verwechselung und der damit einhergehenden Gefahr von Fehlfunktionen oder sogar von entstehendem Verletzungspotential.
Wird der Verschluss nicht aufwendig auf das Griffstück der Selbstladepistole eingepasst, müssen wiederum Präzisionsverluste hingenommen werden. Wird der Verschluss des Wechselsystems dagegen durch einen Fachmann eingepasst reduziert sich der Kostenvorteil gegenüber einer separaten KK-Waffe.
Weist das Wechselsystem ein fluchtend zur Laufseelenachse beweglich gelagertes Patronenlager auf ergeben sich selbstredend die gleichen Vor- und Nachteile wie bei den bereits beschriebenen entsprechend eingerichteten Selbstladepistolen.
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Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Lauf und/oder ein Wechselsystem für eine Handfeuerwaffe, insbesondere eine Selbstladepistole, bereitzustellen, der/das für eine Kleinkaliberpatrone eingerichtet und kostengünstig in der Anschaffung ist, mögliche Verwechslungsgefahren und Verletzungspotentiale besonders gering hält, ein möglichst hohes Präzisionspotential aufweist und dazu geeignet ist die Nachstellung eines, einer stärkeren Patrone entsprechenden Rückstoßes der Handfeuerwaffe, zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird bei einem Lauf der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass die Stirnfläche wenigstens 1,5 mal so groß ist, wie die durch den dritten Diameter gebildete Querschnittsfläche.
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Durch das sich ergebende Verhältnis von Stirnfläche zu der durch den dritten Diameter gebildeten Querschnittfläche ist der Lauf geeignet, den beim Abfeuern einer Patrone entstehenden Druck für eine verhältnismäßig lange Zeit im Bereich des Patronenlagers zu halten und einen hohen Anteil der Druckkraft in Richtung des hinteren Endes zu lenken.
Da das Patronenlager einer Handfeuerwaffe respektive das Patronenlager eines Laufs für eine Handfeuerwaffe den höchsten Gasdruck im Schuss ertragen muss, möchte man üblicherweise einen raschen Abbau des wirkenden Gasdrucks erzielen. Da der in Richtung des hinteren Endes des Laufs wirkende Gasdruck gegen ein Bauteil der Handfeuerwaffe, genauer gesagt gegen den Stoßboden des Verschlusses der Handfeuerwaffe, wirkt, möchte man den in Richtung des hinteren Endes wirkenden Gasdruckanteil üblicherweise besonders gering halten.
Die Erfindung kehrt sich von diesen beiden im Bau von Handfeuerwaffen herrschenden Prinzipien ab, da der erfindungsgemäß erkannt wurde, dass ein entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 1 ausgebildeter Lauf das Verschießen von KK-Patronen in einer ansonsten unveränderten Handfeuerwaffe, insbesondere einer Selbstladewaffe, ganz insbesondere einer Selbstladepistole die (ansonsten) für eine Großkaliberpatrone eingerichtet ist, ermöglicht, ohne dass weitere Anpassungen an der Handfeuerwaffe vorgenommen werden müssten. Insbesondere müssen keine weiteren Teile ausgetauscht werden, sodass die Gefahr von Verwechselungen mit anderen für den Benutzer ähnlich oder gleich aussehenden Teilen gar nicht besteht. Zudem entstehen keine Kosten für weitere notwendige Austauschteile der Handfeuerwaffe, insbesondere nicht für, einen speziellen Verschlusskopf einen speziellen Auszieher und/oder einen kompletten, separaten Verschluss, spezielle Magazine, eine Verschlussfeder mit separater Abstimmung oder anderen Wechselkomponenten. Dadurch dass lediglich eine einzige Komponente der Handfeuerwaffe zur Verwendung von KK-Patronen gewechselt werden muss, bleiben präzisionsmindernde Einflüsse gegenüber dem jeweiligen Standard der entsprechenden Handfeuerwaffe gering. Durch den hohen, an den Stirnflächen in Richtung des hinteren Endes umgelenkten Druckanteils und der durch das bereits beschriebene Flächenverhältnis entstehenden relativ langen Wirkungszeit des Drucks kann die Handfeuerwaffe mit ihren auf die Verwendung einer Großkaliberpatrone abgestimmten Größen (Maße, Gewichte, Kräfte) und Komponenten mit hoher Funktionssicherheit durch eine KK-Patrone betrieben werden.
Obwohl es eigentlich selbstverständlich ist, wird noch einmal darauf hingewiesen, dass unter einem Lauf im Sinne der vorliegenden Schrift, ein Lauf für eine Handfeuerwaffe zu verstehen ist, der geeignet ist von einem, dem Lauf von seinem hinteren Ende her in einer Einheitspatrone zugeführten, und im Schuss von heißen Gasen angetriebenem, Geschoss vollständig bis zum Verlassen durch die Mündung durcheilt zu werden.
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Dabei ist es bevorzugt, dass die Stirnfläche wenigstens 2,00 mal, vorzugsweise wenigstens 2,15 mal, ganz vorzugsweise wenigstens 2,35 mal so groß ist, wie die durch den dritten Diameter gebildete Querschnittsfläche.
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Auf diese Weise läßt sich eine noch bessere Funktionssicherheit im Betrieb erzielen. Zudem steigt die Unabhängigkeit von einzelnen, der durch verschiedene Anbieter am Markt verfügbaren, unterschiedlichen Laborierungen der verwendbaren KK-Patronen, was abermals zur Kostenreduktion im Betrieb beitragen kann.
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Bevorzugt ist der Lauf zur Aufnahme von Trägerhülsen geeignet, die wiederum zur Aufnahme von KK-Patronen gestaltet sind. Die Trägerhülsen können dabei in ihrer äußeren Form der äußeren Form einer Großkaliberpatrone angepasst sein.
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Es ist bevorzugt, dass die Patronenlagermündung in einer Ebene ausgebildet ist, die im Wesentlichen normal zur Laufseelenachse ausgebildet ist und dass die Stirnfläche wenigstens bereichsweise in der Ebene verläuft.
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Dadurch wird eine besonders effektive Umlenkung des Gasdrucks in Richtung des hinteren Endes des Laufs erreicht.
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Es kann vorteilhaft sein, wenn die Stirnfläche trichterförmig auf die Patronenlagermündung zuläuft.
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Dadurch wird eine zusätzliche Stabilität des Laufs erreicht.
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In anderen Fällen kann es vorteilhaft sein, wenn die Stirnfläche wenigstens bereichsweise über die Ebene hinaus in den, konzentrisch um den Übergangsbereich angeordneten, Umgebungsbereich hinein ausgebildet ist.
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Dies führt zu einer zusätzlichen Verlängerung der Phase in der, der im Patronenlager im Schuss anliegende, Gasdruck oberhalb einer bestimmten Schwelle liegt. Dadurch kann, abhängig vom Verschlusssystem des Handfeuerwaffenmodells für den der Lauf vorgesehen ist, sowohl die Funktionssicherheit, wie ach das vom Schützen empfundene Rückstoßverhalten beeinfluss sein.
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Von großem Vorteil kann es sein, wenn die Stirnfläche eine, vorzugsweise ringförmig um die Patronenlagermündung verlaufende, kanalförmige Vertiefung aufweist.
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In der Vertiefung bildet sich ein Gasdruckpolster sodass die Phase in der, der im Patronenlager im Schuss anliegende, Gasdruck oberhalb einer bestimmten Schwelle liegt, verlängert ist, ohne dass der Maximalwert des wirkenden Gasdrucks erhöht sein muss.
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Von ganz besonderem Vorteil ist es, wenn die Ebene in der die Patronenlagermündung liegt in einem Abstand zum hinteren Ende angeordnet ist, der in einem Unverhältnis zu den sonstigen, auf ein bestimmtes Patronenkaliber abgestimmten Patronenlagermaßen liegt.
Dabei kann der Abstand zwischen der Ebene in der die Patronenlagermündung liegt und dem hinteren Ende des Laufs entweder kleiner oder größer ausgebildet sein, als die zulässige Patronenlänge der Patrone, für die die entsprechende Handfeuerwaffe eingerichtet ist.
Dadurch kann ein Unfallpotential durch das irrtümliche Verladen einer Großkaliberpatrone in den Lauf verhindert werden.
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Es ist bevorzugt, dass der Lauf eine Außenkontur mit einer Laufoberseite und einer Laufunterseite aufweist und die Laufseelenachse exzentrisch zur Laufunterseite hin verlagert ist.
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Dadurch ist es möglich auf eine Abänderung des Zündmechanismuss der Handfeuerwaffe zu verzichten, auch wenn die Handfeuerwaffe für eine Großkaliberpatrone eingerichtet ist, die als sogenannte Zentralfeuerpatrone ausgebildet ist und die KK-Patrone eine Randfeuerpatrone ist.
Zudem wird so sichergestellt, dass eine möglicherweise irrtümlich geladene Großkaliber-Zentralfeuerpatrone aufgrund ihrer dann exzentrischen Lage nicht gezündet werden kann. Dies stellt einen wichtigen Sicherheitsaspekt dar.
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Ferner ist es bevorzugt, dass an der Laufunterseite eine Lauframpe mit einer Führungsfläche für ein Geschoss und/oder eine Hülse einer Patrone ausgebildet ist.
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Eine Lauframpe mit einer Führungsfläche unterstützt in hohem Maß die Funktionssicherheit einer Handfeuerwaffe, insbesondere dann, wenn es sich bei der Handfeuerwaffe um eine Selbstladewaffe, wie insbesondere eine Selbstladepistole, handelt.
Zudem ist auf diese Weise eine wichtige Voraussetzung für eine schonende Zufuhr von Patronen, respektive von Patronen beherbergenden Trägerhülsen, ins Innere des Laufs, insbesondere in das Patronenlager bereit gestellt, wodurch auch die Gefahr von Präzisionseinbußen auf Grund von Beschädigungen der Patronen reduziert ist.
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Dabei ist es bevorzugt, dass die Führungsfläche der Lauframpe einen ersten Teil und einen zweiten Teil umfasst und dass der zweite Teil am Lauf ausgebildet oder fest mit dem Lauf verbunden ist und der erste Teil an einem vom Lauf, vorzugsweise werkzeuglos, separierbarem Rampenblock ausgebildet ist.
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Ein vom Lauf separierbarer Rampenblock, der den ersten Teil der Führungsfläche umfasst, bietet gleich mehrere Vorteile: So kann zum Beispiel die Gestaltung der Führungsfläche besonderen Anforderungen ohne Weiteres angepasst werden. Da ein Rampenblock sehr preiswert herstellbar ist, können dazu dann auch verschiedene Rampenblöcke zum Lauf gehören und untereinander austauschbar sein.
Weiter vereinfacht das Vorsehen eines Laufs mit einem separierbarem Rampenblock erheblich das zu Reinigungszwecken notwendige Zerlegen und das anschließende Zusammensetzen der Handfeuerwaffe. Dies gilt insbesondere, wenn der Rampenblock zur, vorzugsweise werkzeuglosen, lösbaren Fixierung in der Handfeuerwaffe ausgebildet ist.
Ganz besonders bevorzugt ist der Rampenblock dazu in der Handfeuerwaffe einklemmbar und weist dazu wenigstens eine erste Funktionsfläche und eine zweite Funktionsfläche auf.
Die Funktionsflächen können dabei einerseits der Fixierung, andererseits aber auch der wiederholgenauen Ausrichtung des Rampenblocks in der Handfeuerwaffe dienen, was der Funktionssicherheit und der Präzision im Betrieb zuträglich ist. Zudem ist so eine ganz besonders komfortable Handhabung der Handfeuerwaffe möglich, beispielsweise wenn diese gereinigt werden soll.
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Vorzugsweise ist an der Laufunterseite eine erste Gleitfläche und an der Oberseite des Rampenblocks eine zweite Gleitfläche vorgesehen, sodass der Lauf bei Kontakt zwischen der ersten Gleitfläche und der zweiten Gleitfläche parallel zur Laufseeelenachse entlang der beiden Gleitflächen bewegbar ist.
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Auf diese Weise wird die Funktionssicherheit der Handfeuerwaffe im Betrieb abermals durch die Laufgestaltung unterstützt, da überschüssige Kräfte, etwa bei der Verwendung besonders stark laborierter KK-Patronen, einfach durch die Relativbewegung gedämpft werden, sodass ein selbstregelndes Dämpfungssystem vorliegt.
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Die Aufgabe der Erfindung wird bei einem Wechselsystem der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass sowohl die Stirnfläche wie auch die Hülsenmündungsstirnfläche für sich genommen jeweils wenigstens 1,5 mal so groß sind, wie die durch den dritten Diameter gebildete Querschnittsfläche.
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Im Zusammenhang mit dem beanspruchten Wechselsystem für eine Handfeuerwaffe sind die sich für die entsprechende Handfeuerwaffe, beziehungsweise zum Betrieb einer entsprechenden Handfeuerwaffe durch Einsatz eines erfindungsgemäßen Laufs beschriebenen Vorteile besonders gut umsetzbar, wenn auch die Hülsenmündungsstirnfläche der zum Wechselsystem passenden bzw. gehörenden Trägerhülse, für sich genommen wenigstens 1,5 mal so groß ist, wie die durch den dritten Diameter gebildete Querschnittsfläche des Laufs.
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Dabei ist es bevorzugt, dass das Wechselsystem einen Lauf nach einem der Ansprüche 2 bis 11 umfasst.
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Die entsprechenden Vorteile sind für den Fachmann einfach aus den im Zusammenhang mit der Beschreibung des Laufs dargelegten Vorteilsbeschreibungen entnehmbar und sollen aus ökonomischen Gründen hier nicht wiederholt werden.
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Bei einem Verfahren zum Betreiben einer Handfeuerwaffe wird die Aufgabe der Erfindung dadurch gelöst, dass ein Lauf und oder ein Wechselsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche zum Betreiben einer Handfeuerwaffe verwendet wird.
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Dabei ist es bevorzugt, dass das Verfahren unter Verwendung einer Handfeuerwaffe angewendet wird, die wenigstens folgendes umfasst:
- - ein Griffstück
- - einen auf dem Griffstück bewegbar angeordneten Verschluss
- - eine Verschlussfeder
- - ein Verriegelungseinheit
- - einen Originallauf mit einem Patronenlager zur Aufnahme einer Großkaliber- Einheitspatrone,
und wobei der Lauf und die Verschlussfeder, abhängig von der Lage der Verriegelungseinheit, als Baugruppe gemeinsam vom Griffstück lösbar und auf dem Griffstück fixierbar, sind und folgende Verfahrensschritte durchgeführt werden:
- - Lösen der aus Verschluss, Verschlussfeder und Originallauf bestehenden Baugruppe vom Griffstück
- - Austausch des Originallauf durch einen Lauf gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11
- - Wiedereinsetzen der Verschlussfeder
- - einsetzen des Rampenbocks ins Griffstück der Handfeuerwaffe
- - Fixierung der aus Verschluss, Verschlussfeder und Lauf bestehenden Baugruppe auf dem Griffstück der Handfeuerwaffe
- - Einsetzen eines Trägerhülsen und darin befindlichen Patronen gefülltes Magazin in die Handfeuerwaffe
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Dabei kann die Reihenfolge der aufgeführten Verfahrensschritte auch in sinnvollerweise abgeändert und/oder ergänzt sein.
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Auch die Vorteile des beanspruchten Verfahrens zum Betreiben einer Handfeuerwaffe sind für den Fachmann einfach aus den im Zusammenhang mit der Beschreibung des Laufs dargelegten Vorteilsbeschreibungen entnehmbar und sollen ebenfalls aus ökonomischen Gründen hier nicht wiederholt werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung an Hand einer, lediglich ein Ausführungsbeispiel zeigenden, Zeichnung erläutert. Darin zeigen:
- 1: Einen Lauf für eine Handfeuerwaffe in einer geschnittenen Seitenansicht
- 2a: Detailansicht einer alternativen Gestaltung der Ausbildung der Stirnfläche
- 2b: Detailansicht einer alternativen Gestaltung der Ausbildung der Stirnfläche
- 3: Ein dem Lauf zugehöriger und von diesem separierbarer Rampenblock in einer räumlichen Darstellung
- 4: Eine aus Originalverschluss, Originallauf und Originalverschlussfeder bestehende Baugruppe einer Handfeuerwaffe mit im Patronenlager befindlicher Grosskaliberpatrone
- 5: Eine aus Originalverschluss, Lauf und Originalverschlussfeder bestehende Baugruppe einer Handfeuerwaffe mit einer im Patronenlager befindlichen Trägerhülse und einer darin gelagerten Kleinkaliberpatrone
- 6a: Trägerhülse des Wechselsystems in Seitenansicht
- 6b: Trägerhülse des Wechselsystems in geschnittener Seitenansicht
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1 zeigt einen Lauf 1 für eine Handfeuerwaffe 2 der sich entlang einer, in x-Richtung verlaufenden, imaginären Laufseelenachse 3 erstreckt, um die im Inneren 4 des Laufes 1 von einem hinteren Ende 5 zu einem vorderen Ende 6 aufeinanderfolgend ein, einen ersten Diameter 7 aufweisendes Patronenlager 8, eine einen zweiten Diameter 9 aufweisende Patronenlagermündung 10, einen von dem zweiten Diameter 9 zu einem dem Führungsbereich 11 zugehörigen dritten Diameter 12 überführenden, konisch ausgebildeten Übergangsbereich 13 und eine Laufmündung 14 ausgebildet sind, wobei um die Patronenlagermündung 10 eine Stirnfläche 15 gebildet ist und wobei der Lauf 1 geeignet ist von einem von heißen Gasen angetriebenem Geschoss 16 durcheilt zu werden, wobei die Stirnfläche 15 wenigstens 1,5 mal so groß ist, wie die durch den dritten Diameter 12 gebildete Querschnittsfläche. Im dargestellten Beispiel soll die Stirnfläche etwa 2,42 mal so groß sein, wie die durch den dritten Diameter 12 gebildete Querschnittsfläche. Dabei ist der dritte Diameter 12 des Führungsbereichs 11 im dargestellten Beispiel auf den Geschossdurchmesser einer so genannten Kleinkaliberpatrone, genauer gesagt der Einheitspatrone Kaliber .22 long rifle, abgestimmt.
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Die Patronenlagermündung 10 ist in einer Ebene E ausgebildet, die im Wesentlichen normal zur Laufseelenachse 3 ausgebildet ist, und die Stirnfläche 15 verläuft wenigstens bereichsweise in der Ebene E. Dabei läuft die Stirnfläche 15 bereichsweise trichterförmig auf die Patronenlagermündung 10 zu.
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In 2a ist eine alternative Gestaltung der Ausbildung der Stirnfläche 15 dargestellt. In dieser Ausgestaltung ist die Stirnfläche 15 wenigstens bereichsweise über die Ebene E hinaus in den, konzentrisch um den Übergangsbereich 13 angeordneten, Umgebungsbereich 17 hinein ausgebildet.
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In 2b ist eine weitere alternative Gestaltung der Ausbildung der Stirnfläche 15 dargestellt. In dieser Ausgestaltung weist die Stirnfläche 15 eine, vorzugsweise ringförmig um die Patronenlagermündung 10 verlaufende, kanalförmige Vertiefung 18 auf. Dieses Gestaltungsmerkmal ist besonders gut mit den beiden zuvor beschriebenen Alternativen kombinierbar.
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In den 2a und 2b ist zudem der Abstand A der Stirnfläche 15 zum hinteren Ende 5 des Laufs erkennbar. Wie auch in allen folgenden Figuren werden bereits in vorhergehenden Figuren verwendete Bezugszeichen für gleiche Beziehungen oder Bauteile entsprechend übernommen.
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1 zeigt weiter, dass der Lauf 1 eine Außenkontur mit einer Laufoberseite 19 und einer Laufunterseite 20 aufweist und die Laufseelenachse 3 exzentrisch zur Laufunterseite 20 hin verlagert ist. Zudem ist an der Laufunterseite 20 eine Lauframpe 21 mit einer Führungsfläche 22 für ein Geschoss 16 und/oder eine Hülse 23 einer Patrone 24 ausgebildet. An der Führungsfläche wird das Geschoss 16 und/oder die Hülse 23 einer Patrone 24 beziehungsweise insbesondere eine Trägerhülse 29 abgestützt und geführt, wenn sie, beispielsweise im Selbstladeprozess, von dem Verschluss 32 oder einem ihm zugehörigen Bauteil, beispielsweise einem Verschlusskopf, aus dem hier nicht dargestellten Magazin einer in 5 lediglich angedeuteten Handfeuerwaffe 2, in das Patronenlager 8 des Laufs 1 von dessen hinterem Ende 5 her eingeführt wird.
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Dabei ist zu erkennen, dass die Führungsfläche 22 der Lauframpe 21 einen ersten Teil 22-1 und einen zweiten Teil 22-2 umfasst und dass der zweite Teil 22-2 am Lauf 1 ausgebildet oder fest mit dem Lauf 1 verbunden ist und der erste Teil 22-1 an einem vom Lauf 3, vorzugsweise werkzeuglos, separierbarem Rampenblock 25 ausgebildet ist. Der erste Teil 22-1 bildet dabei über die 50%, sogar über 75% der Führungsfläche aus.
An der Laufunterseite 20 ist eine erste Gleitfläche 26 und an der Oberseite 27 des Rampenblocks 25 eine zweite Gleitfläche 28 vorgesehen, sodass der Lauf 1 bei Kontakt zwischen der ersten Gleitfläche 26 und der zweiten Gleitfläche 28 parallel zur Laufseeelenachse 3 entlang der beiden Gleitflächen 26, 28 bewegbar ist.
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3 zeigt den Rampenblock in einer perspektivischen Ansicht. Der Rampenblock 25 ist zur werkzeuglosen, lösbaren Fixierung in der lediglich in 5 angedeuteten Handfeuerwaffe 2 ausgebildet und weist dazu eine erste Funktionsfläche 37 und eine zweite Funktionsfläche 38 auf.
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4 zeigt eine als Baugruppe gemeinsam von einem in 5 angedeuteten Griffstück 31, abhängig von der Lage der Verriegelungseinheit 34, lösbar und auf dem Griffstück 31 wiederholbar fixierbaren Einheit aus Verschluss 32, Originallauf 35 und Verschlussfeder 33. In der Baueinheit ist zur Verdeutlichung eine Großkaliberpatrone 24-1 dargestellt. 4 zeigt damit den Zustand einer, ebenfalls lediglich in 5 angedeuteten, Handfeuerwaffe 2 vor dem Austausch von Originallauf 35 und Lauf 1, während in 5 der Zustand nach dem Austausch von Originallauf 35 und Lauf 1 gezeigt ist.
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In 5 ist zur Verdeutlichung eine Trägerhülse 29 im Patronenlager 8 des Laufs 1 dargestellt, die in ihrem Innern mit einer KK-Patrone geladen ist. Alle anderen Komponenten der Handfeuerwaffe 2, also insbesondere auch der Verschluss 32 und die Verschlussfeder 33 sind identisch zu den in 4 gezeigten Teilen.
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In den 6a und 6b ist eine Trägerhülse dargestellt, die in 6a in einer Seitenansicht und in 6b in einer geschnittenen Seitenansicht dargestellt ist. In der geschnittenen Darstellung ist die Hülsenmundstirnfläche 30 gut erkennbar, die sich von der Mündung 39 der Trägerhülse 29 bis zum zylindrischen Teil 40 ihrer Mantelfläche 41 erstreckt. Im dargestellten Fall ist die Stirnfläche konvex ausgebildet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lauf
- 2
- Handfeuerwaffe
- 3
- Laufseelenachse
- 4
- Inneres des Laufs
- 5
- Hinteres Ende
- 6
- Vorderes Ende
- 7
- Erster Diameter
- 8
- Patronenlager
- 9
- Zweiter Diameter
- 10
- Patronenlagermündung
- 11
- Führungsbereich
- 12
- Dritter Diameter
- 13
- Übergangsbereich
- 14
- Laufmündung
- 15
- Stirnfläche
- 16
- Geschoss
- 17
- Umgebungsbereich
- 18
- Kanalförmige Vertiefung
- 19
- Laufoberseite
- 20
- Laufunterseite
- 21
- Lauframpe
- 22
- Führungsfläche
- 22-1
- Erster Teil der Führungsfläche
- 22-2
- Zweiter Teil der Führungsfläche
- 23
- Hülse
- 24
- Patrone
- 24-1
- Großkaliberpatrone
- 24-2
- Kleinkaliberpatrone (KK-Patrone)
- 25
- Rampenblock
- 26
- Erste Gleitfläche
- 27
- Oberseite des Rampenblocks
- 28
- Zweite Gleitfläche
- 29
- Trägerhülse
- 30
- Hülsenmündungsstirnfläche
- 31
- Griffstück
- 32
- Verschluss
- 33
- Verschlussfeder
- 34
- Verriegelungseinheit
- 35
- Originallauf
- 36
- Patronenlager des Originallaufs
- 37
- Erste Funktionsfläche
- 38
- Zweite Funktionsfläche
- 39
- Mündung der Trägerhülse
- 40
- Zylindrischer Teil der Mantelfläche
- 41
- Mantelfläche der Trägerhülse
- E
- Ebene
- X
- x-Richtung
- Y
- y-Richtung
- Z
- z-Richtung