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Selbsttätige Feuerwaffe mit auswechselbaren Waffenteilen zum Schießen
mit Übungsmunition Die Erfindung betrifft eine selbsttätige Feuenwaffe mit Gewichtsverschluß
und feststehendem Lauf, welche durch Auswechselung einzelner Waffenteile zum Schießen
mit Patronen verschiedenen Kalibers, insbesondere mit der für Gbungszwecke allgemein
gebräuchlichen Munition long rifle 2z, geeignet gemacht werden kann. Bei der neuen
Waffe ist unter Beibehaltung derselben Grundwaffe für jedes Kaliber ein besonderer
Lauf, ein Schlitten und Verschlußstück vorgesehen. Da diese verschiedenen Waffenteile
zu ein und derselben Grundwaffe passen müssen, sind diese für die verschiedenen
Kaliber bestimmten Teile so gebaut, daß ihre mit der Grundwaffe in Berührung kommenden
Teile die gleichen Abmessungen besitzen, wobei aber das Gewicht der vom Gasdruck
bewegten Teile, also von Schlitten und Verschlußstück, dem Gasdruck der jeweils
verwendeten Munition entsprechend bemessen ist, so daß diese Teile durch den Gasdruck
der entsprechenden Patrone beim Schießen ordnungsgemäß bewegt werden.
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Damit die Waffe auch mit kleinkalibrigen Patronen schwächerer Wirkung
einwandfrei arbeitet, wird zweckmäßig zur Durchführung der Erfindung eine Waffe
benutzt, bei welcher der Verschluß lediglich durch das Gewicht des Schlittens und
Verschlußstückes bewirkt wird, bei welcher daher die bei Waffen mit Gewichtsverschlüssen
sonst üblichen anderweitigen Abbremseinrichtungen, wie z. B. elastischen Hindernisse,
Anschläge o. dgl., nicht vorhanden sind.
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Hierdurch wird es möglich, für die hochwirksame Normalpatrone das
volle Maximalgewicht des Trägheitsverschlusses zu benutzen und die Masse des Verschlusses
bei Verwendung der Miniaturpatrone mit geringerer Wirkung durch eine geringere Masse
zu ,ersetzen, ohne daß hierbei irgendein elastisches Hindernis, ein federnder Anschlag
o. dgl. der Anwendung der Miniaturpatrone ein Hindernie
bietet,
d. h. ohne daß bei Verwendung der Miniaturpatrone, außer der Gewichtsverminderung
der durch den Gasdruck bewegten . Massen, irgendeine Konstruktionsänderung erforderlich
wird. Zweck der Erfindung ist, mit den möglich einfachsten Mitteln das sog. gebrauchsmäßige
Schießen mit Selbstladepistolen in vollendeter Weise und aufs einfachste zu verwirklichen.
Für den Scheibenschützen ist es nicht von Wichtigkeit, ob die Waffe, die ihm beim
Scheibenschießen die besten Dienste leistet, auch für das gebrauchsmäßige Schießen
die richtige Form, Größe und Leistung besitzt bzw. ob die für das Scheibenschießen
entsprechenden Zielmittel auch für das gebrauchsmäßige Schießen gut sind. Er benutzt
für das Scheibenschießen eine Pistole, deren Form, Gewicht und Zielmittel für die
Selbstverteidigung unverwendbar sind, wenn er nur mit einer solchen Waffe die gewünschte
Kreiszahl erschießt. Für das gebrauchsmäßige Schießen wird dagegen eine bequem mitführbare
Waffe mit entsprechender Durchschlagskraft vorgezogen, also möglichst großen Kalibers,
und dabei das größte Gewicht darauf gelegt, schnell wirkungsvolle Schüsse mit derselben
abfeuern zu können, um den Gegner kampfunfähig zu machen. Dieses Ziel kann nur durch
langwierige und beständige Übung .erreicht werden. Eine Fertigkeit im gebrauchsmäßigen
Schießen erfordert mithin einen ganz erheblichen Patronen- und daher Kostenaufwand:
Es ist daher seit langem ein Wunsch aller Interessenten, eine Selbstladepistole
zu schaffen, z. B. Kal. 7,65 oder 9 min, die allen praktischen Anforderungen der
bewaffneten Formationen und auch des Zivilpublikums entspricht, welche es jedoch
gestattet, die erforderliche Übung im gebrauchsmäßigen Schießen mit der erheblich
billigeren Miniaturpatrone zu erwerben. Hierbei ist es besonders wichtig, daß die
Waffe eine Bauart besitzt, bei welcher alle Einzelheiten der Anordnung und der Handhabung
genau die gleichen bleiben, einerlei ob mit großkalibriger Normalmünition oder mit
kleinkalibriger übungsmunition geschossen wird. Bei der erfindungsgemäßen Schußwaffe
wird dies vollkommen erreicht, denn Anordnung und Handhabung bleiben beim Wechsel
der Patronenart unverändert, lediglich das Gewicht der vom Gasdruck bewegten Teile
ändert sich entsprechend.
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Da die am meisten benutzte kleinkalibrige Übungspatrone, die Patrone
Kal. 22 Jong, für Bücbsen ist, welche Randzündung besitzt, wird der Austauschschlitten
bzw. das Verschlußstück mit einer Schlagbolzeneinrichtung ausgerüstet, bei welcher
im Interesse einer anstandslosen Zuführung der Patronen die Bohrung für die Spitze
des Zündstiftes in der oberen Hälfte der Ausnehmung für den Patronenboden angeordnet
ist. Zweckmäßig erhält der Lauf für die kleinkalibrige Patrone einen Zuführungsfortsatz
und stärkere Wände als der Lauf für die Normalpatrone. Die erfindungsgemäße Waffe
kann demnach für zwei oder mehrere Patronenarten mit zwei oder mehreren Austauschgarnituren
auf den Markt gebracht werden oder aber mit einem einzigen Lauf; Verschlußstück
und Magazin für eine Patronenart, wobei die Austauschteile der Waffe für die Patronen
des anderen Kalibers nachträglich geliefert werden können. Wichtig ist, däß lediglich
durch Austausch von Verschluß, allenfalls seiner Vorholfeder, Lauf und Magazin der
Pistole auch für eine wohlfeile Übungspatrone gebrauchsfähig gemacht werden kann.
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Auf der Zeichnung ist schematisch und beispielsweise die erfindungsgemäß
Waffe dargestellt, und zwar zeigen Abb. i einen Längsschnitt durch die Waffe, für
die großkalibrige Munition eingerichtet, Abb.2 einen gleichen Längsschnitt, für
die kleinkalibrige Übungsmunition eingerichtet; Schlöß und Magazin sind nicht dargestellt,
Abb. 3 die vordere Ansicht des im Schlitten befindlichen Verschlußstücks mit Anordnung
des Zündstiftes.
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Der für die Normalmunition eingerichtete Schlitten. i und das Verschlußstück
2 (Abb. i) haben ein Gewicht, das dem Gasdruck der normalen Munition entspricht.
Der für die kleinkalibrige Übungsmunition bestimmte Schlitten q. und das Verschlußstück
5 haben ein Gewicht, das dem Gasdruck der kleinkalibrigen Übungsmunition Rechnung
trägt. Zur Erzielung der gewünschten Gewichtsverminderung ist im Verschlußstück
5 eine Ausnehmung 6 angeordnet. In Abb. i ist das Verschlußstück für Zentralzündung,
in Abb. 2 dasselbe für die kleinkalibrige Randzündung dargestellt, Der Lauf 7 für
die Kleinkaliberpatrone, dessen :äußerer Durchmesser zweckdienlich derselbe ist,
wie derjenige des Laufes für die Normalpatrone, hat erheblich stärkere Wände als
der letztere, so daß das Gesamtgewicht der Waffe in beiden Fällen ungefähr übereinstimmt.
Der Lauf für die Miniaturpatrone besitzt zur sicheren Zuführung der Patronen aus
dem Magazin eine muldenförmige Laufverlängerung ä. Um ein anstandsloses Zuführen
der Patronen aus dem Magazin zu gewährleisten, ist der Zündstift in der oberen Hälfte
des Patronenlagers im Verschlußstück angeordnet (Abb.2 und 3).
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Mit Hilfe der Erfindung können nicht allein neuangefertigte Waffen
in den Verkehr gebracht werden mit Bestandteilen für das gebrauchsmäßige und Übungsschießen,
sondem
es können auch für bereits im Verkehr benndliche Waffen
die neuen übungsteile nachgeliefert werden, welche so hergestellt sind, daß sie
nach Abnahme der entsprechenden Teile diese zu ersetzen vermögen.