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Die Erfindung betrifft ein Gargerät mit einem Garraum, der Seitenwände, eine Decke und einen Boden aufweist, und einem Reinigungssystem, das eine Reinigungsmitteldüse aufweist, mittels der dem Garraum ein Reinigungsmittel zugeführt werden kann, und eine von der Reinigungsmitteldüse räumlich getrennte Spülwasserdüse, mittels der dem Garraum Spülwasser zugeführt werden kann.
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Ein solches Gargerät ist aus der
DE 28 42 771 A1 bekannt. Die Spülwasserdüse ist dabei am Boden des Garraums angebracht und so ausgebildet, dass der von ihr abgegebene Spülwasserstrahl alle Wände des Garraums bestreicht.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Gargerät so weiterzuentwickeln, dass die Reinigungswirkung weiter verbessert wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einem Gargerät der eingangs genannten Art vorgesehen, dass beide Düsen an der Decke des Garraums angeordnet sind. Die Erfindung beruht auf dem Grundgedanken, sowohl die Reinigungsflüssigkeit als auch die Spülflüssigkeit von oben in den Garraum einzubringen. Dabei löst sich die Erfindung von den beiden fest in der Vorstellung der Fachwelt verankerten Prinzipien, entweder eine einzige Düse an der Decke des Garraums zu verwenden oder, wenn eine separate Düse für das Spülwasser verwendet wird, diese aus Kostengründen am Boden anzuordnen. Gegenüber Konstruktionen, bei denen eine einzige Düse verwendet wird, ergibt sich der Vorteil, dass die Düse hinsichtlich Position, Sprührichtung, Sprühbild und Querschnitt optimal an das jeweils eingebrachte Medium angepasst werden kann. Gegenüber der beispielsweise aus der
DE 28 42 771 A1 bekannten Konstruktion beruht die Erfindung auf der Erkenntnis, dass der Mehraufwand, um das Spülwasser an der Decke zuzuführen (der Frischwasseranschluss befindet sich üblicherweise im unteren Bereich des Gargeräts) dadurch kompensiert wird, dass die Spülwirkung des oben in den Garraum eingebrachten Spülwassers deutlich besser ist als in den Fällen, dass das Spülwasser vom Boden aus eingebracht wird.
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Die Reinigungsmitteldüse ist vorzugsweise oberhalb eines Lüfterrades angeordnet, das sich im Garraum befindet. Bei der Positionierung der Reinigungsmitteldüse muss nicht mehr darauf Rücksicht genommen werden, gleichzeitig auch das Spülwasser in den Garraum einzubringen.
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Stattdessen kann sie optimal so auf das Lüfterrad „zielen“, dass das eingebrachte Reinigungsmittel optimal innerhalb des Garraums verteilt wird.
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Die Spülwasserdüse kann in einem Mittenbereich der Decke angeordnet sein, insbesondere in der Mitte der Decke. Der Begriff „Mittenbereich“ bezeichnet dabei einen Bereich an der Decke, der mindestens 15 cm von der nächstliegenden Seitenwand entfernt ist. Diese Positionierung gewährleistet, dass alle Seitenwände und auch der Bereich des Lüfterrades gleichmäßig mit Spülwasser versorgt werden, sodass sich eine optimale Spülwirkung ergibt.
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Die gewünschte Verteilung von Reinigungsmittel und Spülwasser wird dabei mit geeigneten Düsengeometrien erzielt. Der Begriff „Düsengeometrie“ umfasst dabei auch gegebenenfalls ein nachgeschaltetes Verteilerbauteil, auf das ähnlich wie bei einer Sprinkleranlage der abgegebene Reinigungsmittel- bzw. Sprühwasserstrom trifft.
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Ein weiterer Vorteil von räumlich getrennten Düsen für das Reinigungsmittel und das Spülwasser besteht darin, dass sie mit unterschiedlichen Auslassquerschnitten ausgeführt werden können. Als besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, dass sich der Auslassquerschnitt der Spülwasserdüse weniger als 20% des Auslassquerschnitts der Reinigungsmitteldüse beträgt, insbesondere in der Größenordnung von 15%. Es hat sich herausgestellt, dass mit einem solchen Querschnittsunterschied optimal auf die unterschiedlichen Viskositäten und Förderdrücke bzw. Leitungsdrücke von Reinigungsmittel und Spülwasser reagiert werden kann.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Auslassquerschnitt der Reinigungsmitteldüse zwischen 100 und 400 mm2 beträgt. Für die Spülwasserdüse hat sich ein Auslassquerschnitt als vorteilhaft herausgestellt, der im Bereich von 12 bis 50 mm2 beträgt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben, das in der beigefügten einzigen Zeichnung dargestellt ist.
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In der einzigen Figur ist schematisch ein Gargerät 10 gezeigt, das für professionelle Anwendungen vorgesehen ist, beispielsweise in Restaurants, Kantinen und der Großgastronomie. Es kann insbesondere ein Kombidämpfer sein, mit dem verschiedene Nahrungsmittel in unterschiedlichen Garraumatmosphären gegart werden können, beispielsweise in Heißluft, Dampf, einer Garraumatmosphäre mit unterschiedlicher Feuchtigkeit sowie bei Bedarf auch Mikrowellenstrahlung. Die in diesem Zusammenhang notwendigen Bauteile (beispielsweise Heizvorrichtung oder Dampfgenerator) sind nicht dargestellt, da sie für das Verständnis der Erfindung nicht erforderlich sind. Allein gezeigt ist ein Lüfterrad 12, das im Inneren eines Garraums 16 hinter einer Abdeckung 14 angeordnet ist und dazu dient, die sich im Garraum 16 befindende Garraumatmosphäre umzuwälzen.
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Um den Garraum 16 reinigen zu können, ist ein hier schematisch angedeutetes Reinigungssystem 18 vorhanden, mittels dem ein Reinigungsvorgang ausgeführt werden kann. Ein solcher Reinigungsvorgang kann entweder vom Benutzer ausgelöst oder von einer Steuerung abhängig vom Verschmutzungsgrad vorgeschlagen werden. Für den Reinigungsvorgang wird allgemein ausgedrückt ein Reinigungsmittel in den Garraum eingebracht und dort für einen bestimmten Zeitraum umgewälzt. Nachdem die Rückstände im Garraum entfernt sind, wird der Garraum mit Wasser (und gegebenenfalls einem Klarspüler) gespült.
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Die für die Reinigung notwendigen Bauteile wie Umwälzpumpe, Dosiersystem für Reinigungschemie, etc. sind hier nicht im Detail dargestellt, da sie für das Verständnis der Erfindung nicht relevant sind.
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Der Garraum 16 ist umschlossen von einer Decke 22, zwei Seitenwänden 24, 26, einer Rückwand 28 und einem Boden 30. Der Boden 30 weist einen Auslass 32 auf, über den das Reinigungsmittel und das Spülwasser aus dem Garraum 16 abgeführt werden können.
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Die der Seitenwand 28 (Rückwand) gegenüberliegende Vorderseite des Garraums 16 wird mittels einer hier nicht gezeigten Tür verschlossen.
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Um das Reinigungsmittel in den Garraum 16 einzubringen, ist eine Reinigungsmitteldüse 34 vorgesehen, die hier oberhalb des Lüfterrades 12 angeordnet ist. Die Reinigungsmitteldüse 20 ist hinsichtlich ihrer Geometrie und des Auslassquerschnittes optimal darauf abgestimmt, das Reinigungsmittel mit der gewünschten Geschwindigkeit so in den Garraum 16 einzubringen und dabei insbesondere auf das Lüfterrad 12 aufzubringen, dass es möglichst gleichmäßig im Garraum verteilt wird.
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Das Spülwasser wird mittels einer Spülwasserdüse 36 in den Garraum eingebracht, die separat von der Reinigungsmitteldüse 34 ausgeführt und räumlich getrennt von dieser angeordnet ist. Die Spülwasserdüse 36 ist dabei in derselben Weise wie die Reinigungsmitteldüse 34 an der Decke 22 des Garraums 16 angeordnet. Anders als die seitlich angeordnete Reinigungsmitteldüse 34 ist die Spülwasserdüse 36 mittig an der Decke 22 angeordnet. Die Spülwasserdüse 36 ist dabei mit ihrer Auslassgeometrie so ausgeführt, dass das Spülwasser (üblicherweise Frischwasser, dem gegebenenfalls noch ein Klarspüler hinzugefügt wird) gleichmäßig alle Flächen im Inneren des Garraums benetzt, sodass das Reinigungsmittel zuverlässig ausgespült wird.
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Mit der besonderen Düsengeometrie der Spülwasserdüse wird eine hohe Wurfweite erreicht, da der geringe Austrittsquerschnitt (in Kombination mit einem hohen Wasserdruck) zu einer hohen Strömungsgeschwindigkeit führt. Die Wurfweite ist notwendig, um den gesamten Innenkasten rundum gleichzeitig zu benetzen.
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Für die Reinigungsdüse kann eine andere Düsengeometrie verwendet werden, da sie nicht notwendigerweise alle Flächen sofort stark und vollständig überströmen muss. Die Benetzung ergibt sich zuverlässig durch kleine Tröpfchen, die vom Lüfterrad überall im Garraum verteilt werden, wodurch die Chemie an allen Stellen wirken kann. Die Reinigungsdüse könnte auch nicht in einer extremen „Düsenform“ (Umwandlung von Druck in Strömungsgeschwindigkeit) ausgeführt werden. Die geringe Austrittsfläche würde sich beim Umwälzbetrieb durch mit der Reinigungsflotte umgewälzte Partikel zusetzen. Daher ist ein großer Querschnitt nötig. Zudem sind die Pumpen auf Volumenstrom, nicht auf hohe Druckerzeugung ausgelegt.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass durch die höhere Strömungsgeschwindigkeit auch eine größere Mechanik auf der benetzten Fläche entsteht (also eine mechanische Einwirkung des Spülwassers), wodurch gelöste, aber anhaftende Schmutzreste abgespült werden können.
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Weiterhin ergibt sich eine ergänzende Ausspülung durch die Umwälzung. Da die Ausspüldüse zunächst zum Ziel hat, sämtliche Schmutz- und Chemiereste an den Garraumwänden abzuwaschen, werden andere Bereiche wie Lüfterrad, Heizkörper, Luftleitblech nicht ausreichend benetzt. Diese Komponenten sind maßgeblich beteiligt an der Verteilung durch die Umwälzung. Durch eine auf die Verlustausspülung folgende (kurze) Umwälzung mit aufgefangenem Frischwasser können diese Stellen noch abgespült werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2842771 A1 [0002, 0004]