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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Gastronomieofen
mit einer Reinigungsvorrichtung mit den Merkmalen des
Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Gastronomieöfen wie Kombidämpfer und Heißluftöfen für die
Zubereitung von Lebensmitteln werden zum Teil mit
automatischen Reinigungsvorrichtungen ausgestattet, die einen
Umlauf von mit Reinigungsmittel versehenem Wasser
aufweisen. Das Wasser wird dabei von einer Pumpe in Umlauf
gesetzt und über Düsen im Innenraum des Gastronomiegeräts
verteilt, so dass sich durch die chemische Einwirkung des
Reinigers und die mechanische Einwirkung des versprühten
Wassers die Verschmutzungen lösen. Nach Abschluss des
Reinigungsvorgangs wird die mit den Verschmutzungen
beladene Flüssigkeit abgepumpt und eine Klarspülung
vorgenommen. Das Gerät ist danach wieder einsatzbereit.
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Die bekannten Reinigungssysteme, die auf einem
Wasserumlaufverfahren basieren, lassen sich in zwei Kategorien
einordnen, nämlich einmal die Systeme mit einem
beweglichen Sprühkopf oder Sprüharm, bei denen ein rotierender
Düsenträger mit Sprüharmen durch den Wasserdruck in
Rotation versetzt wird, und andererseits die Systeme mit fest
eingebauten Sprühdüsen, die nach Art von
Hochdruckreinigern eine Anzahl von Sprühdüsen aufweisen, die mit einem
hohen Wasserdruck beaufschlagt werden.
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Bei den Systemen mit beweglichem Sprühkopf ist die
Lagerung des Sprühkopfs im Garraum erforderlich. Diese
Lagerung ist problematisch, da die Lagerstellen im normalen
Betrieb des Geräts mit Fett, Wasserdampf,
Lebensmittelpartikeln und Hitze beaufschlagt werden. Deshalb ist bei
vielen Geräten vorgesehen, den beweglichen Sprühkopf
während des normalen Betriebs aus dem Garraum zu entfernen
und vor dem Reinigungsprogramm manuell einzusetzen. Eine
gesonderte Reinigung der Lagerstellen ist in vielen
Fällen dennoch erforderlich.
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Bei der zweiten aus dem Stand der Technik bekannten
Variante mit fest eingebauten Sprühdüsen werden diese mit
einem relativ kleinen freien Querschnitt versehen und mit
hohem Druck beaufschlagt, so dass die Reinigungslösung
mit hoher Geschwindigkeit austritt und eine entsprechende
mechanische Reinigungswirkung entfalten soll. Diese Düsen
sind zum einen in der Herstellung relativ aufwendig, zum
anderen ist wie bei der oben beschriebenen ersten
Variante die Beladung der umlaufenden Reinigungsflüssigkeit mit
festen Verschmutzungsresten relativ hoch. Diese
Verschmutzungsreste müssen aus dem Umlauf herausgefiltert
werden, da die verwendeten Pumpen und die Düsen mit
kleinen freien Querschnitten besonders gegen Verstopfung
empfindlich sind. Die erforderlichen großen Filterflächen
sind nicht wartungsfreundlich und führen regelmäßig zu
Problemen.
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Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Reinigungssystem für Gastronomiegeräte zu schaffen, das
einen Umlauf einer wasserbasierenden
Reinigungsflüssigkeit mit einfacheren Mitteln ermöglicht und das im
Betrieb einen geringeren Handhabungs- und Wartungsaufwand
sicherstellt.
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Diese Aufgabe wird von einer Reinigungsvorrichtung mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Weil der Flüssigkeitsumlauf wenigstens eine in dem
Garraum angeordnete Austrittsöffnung für die Flüssigkeit und
eine der Austrittsöffnung in einem Abstand
gegenüberliegende Prallvorrichtung aufweist, kann eine eventuell im
Betrieb auf der Prallvorrichtung entstehende
Verschmutzung durch die Reinigungsflüssigkeit zu Beginn des
Reinigungsvorgangs zuverlässig abgetragen werden, ohne die
Reinigungsvorrichtung zu blockieren. Dabei ist es
vorteilhaft, wenn die Austrittsöffnung einen freien
Querschnitt von wenigstens 100 mm2 hat. Weiter ist
vorzugsweise einen Pumpe vorgesehen, die ein Fördervolumen von
mindestens 100 l/min gewährleistet. Die von der Pumpe
aufgebaute Druckdifferenz ist dabei im Betrieb
vorteilhaft unter 1 bar, insbesondere weniger als 0,5 bar.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die
Austrittsöffnung mit der in einem Abstand angeordneten
Prallvorrichtung an der Oberseite des Garraums angeordnet und
insbesondere etwa mittig an der Oberseite vorgesehen. Die
Prallvorrichtung kann dabei topfförmig ausgebildet sein,
wobei ein umlaufender Spalt zwischen der benachbarten
Wandung des Garraums und dem der Wandung zugewandten Rand
vorgesehen ist. Weiter kann die Prallvorrichtung etwa
rotationssymmetrisch zu der Mittenachse der
Austrittsöffnung angeordnet sein und Düsenschlitze aufweisen, die
sowohl in Richtung der Mittenachse als auch radial zu der
Mittenachse offen sind. Weiter kann eine Düsenöffnung in
einem Bodenbereich der Prallvorrichtung in der
Mittenachse oder unmittelbar neben der Mittenachse vorgesehen
sein, die auf mittig im Garraum angeordnete Einbauten
zielt.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung anhand der Zeichnungen beschrieben. Es
zeigen:
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Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel der beschriebenen
Reinigungsvorrichtung am Beispiel eines
Heißluftofens in einer schematischen
Querschnittsdarstellung; sowie
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Fig. 2 eine isometrische Darstellung der
Prallvorrichtung aus der Anordnung gemäß Fig.
1.
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In der Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßer Gastronomieofen
in einem Querschnitt schematisch dargestellt. Der Ofen
weist einen Garraum 1 mit zwei Seitenwänden 2, einer
Bodenwand 3, einer Deckenwand 4 und einer Rückwand 5 auf.
Der Ofen ist von der Bauart eines Heißluftofens mit einem
in dem Garraum 1 um eine Achse 6 drehbar gelagerten Korb
7. Ein Heißluftstrom wird von einem Heißluftgebläse 8 auf
den Korb 7 gerichtet. Der Luftstrom wird dabei durch ein
Schild 9 gelenkt.
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Unterhalb des Garraums 1 befindet sich ein Sumpf 10 für
die Reinigungsflüssigkeit. Die Reinigungsflüssigkeit ist
wie üblich eine Lösung aus Wasser mit einem Anteil eines
Reinigungsmittels.
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Der Sumpf 10 steht mit einer Saugseite 11 einer
Umwälzpumpe 12 in Verbindung. Die Umwälzpumpe 12 fördert im
Betrieb die Flüssigkeit zu einer Druckseite 13 und von dort
über eine Steigleitung 14 zu einer Austrittsöffnung 15,
die die Deckenwand 4 etwa mittig durchsetzt und die zu
dem Garraum 1 hin offen ist.
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Unterhalb der Austrittsöffnung 15 ist im Abstand zu
dieser Austrittsöffnung eine Prallvorrichtung 16 angeordnet,
auf die die von der Pumpe 12 geförderte Flüssigkeit im
Betrieb der Reinigungsvorrichtung auftrifft und die eine
Verteilung der Reinigungsflüssigkeit in dem Garraum 1 und
insbesondere entlang der Wandungen 2, 3, 4 und 5 bewirkt.
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Die Fig. 2 zeigt die Prallvorrichtung 16 aus Fig. 1 in
einer perspektivischen vergrößerten Darstellung.
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Die Prallvorrichtung 16 ist im wesentlichen topfförmig
einstückig aus einem Edelstahl gefertigt. Sie weist einen
Bodenbereich 20 auf, der kreisrund ist. Am Rand des
Bodenbereichs 20 ragt ein zylindermantelförmiger
Randbereich 21 auf, der an seinem oberen freien Ende einen
ebenen, kreisringförmigen Rand 22 trägt.
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Der Bodenbereich 20 trägt insgesamt vier
Durchgangsbohrungen, von denen eine mittige Durchgangsbohrung 23 im
Betrieb als Düsenöffnung dient, während die äußeren
Durchgangsbohrungen 24 zur Befestigung der
Prallvorrichtung 16 unter der Deckenwand 4 des Ofens gemäß Fig. 1
dienen. Hierzu wird die Prallvorrichtung im Bereich der
Durchgangsbohrungen 24 auf drei Stehbolzen verschraubt,
deren Länge so bemessen ist, dass zwischen dem Rand 22
und der Deckenwand 4 ein ringförmiger Spalt von etwa
1-1,5 mm Höhe entsteht. Weiter weist die Prallvorrichtung
16 eine Anzahl von Düsenschlitzen 25 auf. Die
Düsenschlitze 25 sind von der zwischen dem Bodenbereich 20 und
dem Randbereich 21 gebildeten Ecke her eingeschnitten und
durchsetzen den Bodenbereich 20 etwa ebenso weit wie den
Randbereich 21. Sie haben eine Breite von etwa 1-1,5 mm
und eine Länge der beiden rechtwinklig zueinander
angeordneten Schenkel von rund 6 mm.
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Im Betrieb wird zur Reinigung des Garraums 1 des in Fig.
1 dargestellten Ofens eine bestimmte Menge
Reinigungsmittel in den Sumpf 10 gegeben. Danach wird von einer nicht
dargestellten Steuerung eine entsprechende Menge Wasser
in den Sumpf 10 eingelassen. Die Umwälzpumpe 12 wird in
Betrieb gesetzt und saugt das Wasser durch die Saugseite
11 aus dem Sumpf 10, um es nach Druckerhöhung von der
Druckseite 13 über die Steigleitung 14 zu der
Austrittsöffnung 15 zu transportieren. Dort tritt die Flüssigkeit
etwa in Richtung eines Pfeils 26 in Fig. 2 aus der
Austrittsöffnung aus und prallt auf die Prallvorrichtung 16.
Die Prallvorrichtung 16 verteilt die
Reinigungsflüssigkeit derart, dass ein erster Teil durch den zwischen dem
Rand 22 und der Deckenwand 4 gebildeten Ringspalt
austritt und die gesamte Deckenwand 4 benetzt. Die
Reinigungsflüssigkeit läuft von dort aus an den Seitenwänden
herunter, und zwar insbesondere auch hinter das Leitblech
9. Von den Seitenwänden 2, der Rückwand 5 und der nicht
dargestellten Vorderwand läuft die Reinigungsflüssigkeit
dann wieder zurück in den Sumpf 10. Ein zweiter Anteil
der Reinigungsflüssigkeit wird wie aus einer Brause durch
die Düsenschlitze 25 gedrängt, die aufgrund ihrer
Geometrie für eine Art "Beregnung" des Garraums 1 sorgen. Die
Reinigungsflüssigkeit tritt als fein verteilter
Sprühstrahl aus den Düsenschlitzen 25 aus. Ein dritter Teil
der Reinigungsflüssigkeit tritt durch die
Durchgangsöffnung 23 aus und fächert sich unterhalb der
Prallvorrichtung 16 auf. Aus dieser Durchgangsöffnung 23 wird bei dem
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 der Korb 7 benetzt, der
sich vorzugsweise während des Reinigungsbetriebs auch
dreht.
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Die Querschnitte der Saug- und Druckseite 11 bzw. 13 der
Pumpe 12 sowie der Steigleitung 14, der Austrittsöffnung
15 und der verschiedenen Düsenöffnungen sind derart
bemessen, dass ein hoher Volumenstrom von in diesem
Ausführungsbeispiel 200-250 l/min durchgesetzt werden kann.
Ein Durchmesser von 15-20 mm hat sich als besonders
geeignet erwiesen. Für diesen hohen Volumenstrom ist
aufgrund der relativ großen Querschnitte der Düsenöffnungen
und der Leitungen eine geringe Druckdifferenz von rund
0,4 bar erforderlich. Die geringe Druckdifferenz und der
hohe Volumenstrom erlauben es, einen Anteil an
Verschmutzungspartikeln in der umgewälzten Reinigungsflüssigkeit
zu tolerieren, so dass die aus dem Garraum 1 in den Sumpf
10 fließende Reinigungsflüssigkeit allenfalls durch ein
grobes Sieb vorgefiltert werden muss. Ein solches Sieb
kann kleinflächig sein, da die absolute Menge der darin
zurückgehaltenen Partikel gering bleibt.
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Nach dem eigentlichen Reinigungsvorgang durch Umwälzen
der Reinigungsflüssigkeit wird diese aus dem Sumpf 10
durch eine nicht dargestellte Pumpe abgepumpt und durch
reines Wasser ersetzt, das gegebenenfalls mit Klarspüler
versetzt werden kann. Eine zweite Umwälzung dieses
Wassers schwemmt Reste von Verschmutzungspartikeln und
Reinigungsflüssigkeit aus dem Garraum 1 aus. Nach einem
erneuten Abpumpen der Klarspülflüssigkeit ist der
Reinigungsvorgang beendet und der Ofen wieder betriebsbereit.
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Gegenüber den bekannten Reinigungsvorrichtungen für
Gastronomieöfen ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
besonders wartungsarm, da weder Hochdruckdüsen mit kleinem
Querschnitt noch sich bewegende Düsen oder Düsenarme zum
Einsatz kommen. Die Querschnitte des Reinigungssystems
sind so groß, dass Verschmutzungen kaum die Umwälzung der
Reinigungsflüssigkeit beeinträchtigen. Eine im Betrieb im
Bereich der Prallvorrichtung 16 entstehende Verkrustung
wird bereits zu Anfang des Reinigungsvorganges
zuverlässig ausgeschwemmt, so dass nur eine sehr geringfügige
Gefahr besteht, dass einer der Düsenschlitze 25, die
Durchgangsöffnung 23 oder der oberhalb des Randes 22 gebildete
Ringspalt blockiert wird. Die großen Querschnitte und
insbesondere das grobmaschige Filter im Bereich des
Sumpfes 10 sind gegenüber Partikelverunreinigungen im Betrieb
besonders unempfindlich. Bei Reinigungsvorrichtungen, die
mit höherem Druck und kleinerem Volumenstrom arbeiten,
ist die Filterung im Bereich des Sumpfes 10 wesentlich
aufwendiger und insbesondere großflächiger auszuführen,
damit die anfallende Partikelfracht das Sieb nicht
während des Reinigungsvorganges verstopft.
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Mit der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung konnten
bei einem Heißluftofen für die Zubereitung von Pommes
Frites selbst bei starken im Laufe des Betriebs
gebildeten Verkrustungen Reinigungszeiten von etwa 90 Minuten
erreicht werden, wobei der Wasserverbrauch pro
Reinigungsvorgang lediglich 25 l betrug. Die Menge des
erforderlichen Reinigungsmittels konnte gegenüber bekannten
Reinigungsvorrichtungen etwa halbiert werden. Die
dargestellte Ausführungsform ist für Garräume mit etwa
quadratischer Grundfläche gut geeignet. Es können auch,
insbesondere bei Garräumen mit länglicher rechteckiger
Grundfläche, mehrere Austrittsöffnungen 15 und
Prallvorrichtungen 16 vorgesehen sein.