DE102017104638B4

DE102017104638B4 - Vorrichtung zum Umbugen von Überständen einer Kaschierung um einen Kantenbereich eines Werkstücks und ein entsprechendes Verfahren

Info

Publication number: DE102017104638B4
Application number: DE102017104638.0A
Authority: DE
Inventors: Peter Maas
Original assignee: Olbrich GmbH
Current assignee: Olbrich GmbH
Priority date: 2017-03-06
Filing date: 2017-03-06
Publication date: 2022-04-07
Anticipated expiration: 2037-03-07
Also published as: US20180250923A1; DE102017104638A1; US10286639B2

Abstract

Vorrichtung zum Umbugen von Überständen (100) einer Kaschierung (200) um einen Kantenbereich (301) eines Werkstücks (300), wobei die Vorrichtung einen Untertisch (1) und einen Hubtisch (2) aufweist, die in einer Hubrichtung (z) linear zueinander verstellbar sind, und wobei auf dem Untertisch (1) eine einem Oberwerkzeug (3) des Hubtischs (2) zugewandte Werkstückauflage (4) montiert ist, wobei die Vorrichtung weiterhin eine Schiebereinheit (5) aufweist, die senkrecht zu der Hubrichtung (z) zwischen einer Offenstellung und einer Schließstellung verstellbar ist, wobei die Schiebereinheit (5) in der Schließstellung einen Außenrand (6) der Werkstückauflage (4) überragt und in der Offenstellung dem Außenrand (6) der Werkstückauflage (4) vorgelagert ist, wobei in einer Schließstellung von Untertisch (1) und Hubtisch (2), in der die beiden maximal einander angenähert sind, das Oberwerkzeug (3) an einem den Außenrand (6) der Werkstückauflage (4) überragenden Vorsprung (7) der Schiebereinheit (5) anliegt, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung weiterhin einen Druckgeber (8) aufweist, der dazu eingerichtet ist, die Werkstückauflage (4) gegenüber dem Untertisch (1) mit einem in Hubrichtung (z) auf das Oberwerkzeug (3) zu wirksamen mechanischen Druck zu beaufschlagen und in der Schließstellung von Untertisch (1) und Hubtisch (2) die Werkstückauflage (4) in Richtung des Oberwerkzeugs (3) und damit in Richtung einer Unterseite (9) des Vorsprungs (7) der Schiebereinheit (5) zu drücken, so dass das Werkstück (300) mitsamt der den Kantenbereich (301) umgebenden Kaschierung (200) gegen die Unterseite (9) des Vorsprungs (9) der Schiebereinheit (5) gedrückt wird.

Description

Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Umbugen von Überständen einer Kaschierung um einen Kantenbereich eines Werkstücks, wobei die Vorrichtung einen Untertisch und einen Hubtisch aufweist, die in einer Hubrichtung linear zueinander verstellbar sind, und wobei auf dem Untertisch eine einem Oberwerkzeug des Hubtischs zugewandte Werkstückauflage montiert ist, wobei die Vorrichtung weiterhin eine Schiebereinheit aufweist, die senkrecht zu der Hubrichtung zwischen einer Offenstellung und einer Schließstellung verstellbar ist, wobei die Schiebereinheit in der Schließstellung einen Außenrand der Werkstückauflage überragt und in der Offenstellung dem Außenrand der Werkstückauflage vorgelagert ist, wobei in einer Schließstellung von Untertisch und Hubtisch, in der die beiden maximal einander angenähert sind, das Oberwerkzeug an einem den Außenrand der Werkstückauflage überragenden Vorsprung der Schiebereinheit anliegt. Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE 94 07 177 U1 bekannt. Eine ähnliche Vorrichtung beschreiben auch die DE 10 2011 015 818 A1 , die DE 44 13 834 C1 , die DE 10 2009 008 310 A1 und die US 2011 / 0 274 921 A1 .
Die aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen und entsprechenden Verfahren haben den Nachteil, dass sie nicht dazu geeignet sind, im Kantenbereich des Werkstücks, welches beispielsweise ein Ladeboden für ein Kraftfahrzeug sein kann, die erforderliche Anpresskraft bereitzustellen, um eine möglichst beständige Anhaftung der Kaschierung im Kantenbereich herzustellen. Deshalb kann es zur Ablösung der Kaschierung im Kantenbereich des Werkstücks kommen. Um dieses Problem zu beheben, ist es gängige Praxis, entsprechend höherwertige Klebstoffe zumindest im Kantenbereich zu verarbeiten, welche jedoch mit entsprechend höheren Materialkosten verbunden sind und den Verfahrensablauf verkomplizieren.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es daher die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art sowie ein entsprechendes Verfahren vorzuschlagen, die auch unter Verwendung kostengünstiger Klebstoffmaterialien im Kantenbereich eines Werkstücks eine zuverlässige Anhaftung der Kaschierung am Werkstück ermöglichen. Die Vorrichtung und das Verfahren sollen mit einfachen technischen Mitteln bereitgestellt sein und reproduzierbare Ergebnisse liefern.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Ein entsprechendes Verfahren ist Gegenstand des nebengeordneten Anspruchs 13. Die abhängigen Ansprüche betreffen jeweils vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung.
Demgemäß ist vorgesehen, dass die Vorrichtung weiterhin einen Druckgeber aufweist, der dazu eingerichtet ist, die Werkstückauflage gegenüber dem Untertisch mit einem in Hubrichtung auf das Oberwerkzeug zu wirksamen mechanischen Druck zu beaufschlagen und in der Schließstellung von Untertisch und Hubtisch die Werkstückauflage in Richtung des Oberwerkzeugs und damit in Richtung einer Unterseite des Vorsprungs der Schiebereinheit zu drücken, so dass das Werkstück mitsamt der den Kantenbereich umgebenden Kaschierung gegen die Unterseite des Vorsprungs der Schiebereinheit gedrückt wird.
Dadurch, dass die Schiebereinheit in der Schließstellung einen Außenrand der Werkstückauflage überragt und in der Offenstellung dem Außenrand der Werkstückauflage vorgelagert ist und damit den Außenrand insbesondere nicht überragt,kann erreicht werden, dass in der Offenstellung die Werkstückauflage in Hubrichtung zumindest insoweit frei beweglich ist, dass ihre Verlagerbarkeit durch die Schiebereinheit nicht beschränkt wird.
Mit Hilfe der Schiebereinheit kann im Kantenbereich des Werkstücks ein zusätzliches Gegenlager bereitgestellt werden, gegen welches der Kantenbereich des Werkstücks und dementsprechend die Kaschierung im Kantenbereich des Werkstücks gepresst werden kann, wenn in der Schließstellung der Untertisch und der Hubtisch einander für das Verpressen von Werkstück und Kaschierung angenähert sind.
Es kann insbesondere vorgesehen sein, dass der Untertisch unbeweglich und die Werkstückauflage gegenüber dem Untertisch in der Hubrichtung linear verstellbar und federnd gelagert ist. Auf diese Weise kann eine zusätzliche Anpresskraft, mit welcher das Werkstück auf der Werkstückauflage gegen das Oberwerkzeug gedrückt wird, bereitgestellt werden.
Die Schließstellung kann insbesondere eine definierte Schließstellung von Untertisch und Hubtisch zueinander sein, die sich dadurch auszeichnet, dass in der Schließstellung ein Abstand zwischen der Werkstückauflage und dem Oberwerkzeug gerade der Summe aus einer Materialstärke der Kaschierung und einer Dicke des Werkstücks jeweils in der Hubrichtung entspricht.
Indem das Werkstück mitsamt der den Kantenbereich umgebenden Kaschierung gegen die Unterseite des Vorsprungs der Schiebereinheit gedrückt wird, wird in dem für die Anhaftung der Kaschierung besonders wichtigen Kantenbereich des Werkstücks eine besonders hohe Anpresskraft und damit effektive Verbindung zwischen Kaschierung und Werkstück hergestellt.
Der Druckgeber kann insbesondere ein elektromotorischer Druckgeber, ein hydraulischer Druckgeber oder ein pneumatischer Druckgeber sein. Beispielsweise kann der Druckgeber ein pneumatisches Druckkissen sein. Weiterhin kann der Druckgeber eine Steuer- und Regeleinheit aufweisen, die dazu eingerichtet ist, den Druckgeber so anzusteuern, dass ein Werkstück auf der Werkstückauflage mit einem definierten Anpressdruck gegen das Oberwerkzeug gedrückt wird. Auf diese Weise kann je nach verwendeter Klebstoffart auf die für die Erzielung einer optimalen Verbindung erforderliche Anpresskraft im Kantenbereich des Werkstücks reagiert werden.
In der Offenstellung kann ein einem Werkstück zugewandtes freies Ende eines Vorsprungs der Schiebereinheit, mit dem die Schiebereinheit in der Offenstellung dem Außenrand der Werkstückauflage vorgelagert ist, einen Abstand zu dem Außenrand einnehmen, der im Wesentlichen einer Materialstärke der Kaschierung entspricht. Dadurch wird erreicht, dass während des Umbugens die Kaschierung möglichst formschlüssig und damit insbesondere faltenfrei um den Kantenbereich des Werkstücks umgelegt wird.
Die Vorrichtung kann eine Werkzeugverriegelung aufweisen, über die in der Schließstellung von Untertisch und Hubtisch der Untertisch und der Hubtisch zumindest in der Hubrichtung zueinander fixiert sind. Auch diese Maßnahme trägt dazu bei, insbesondere im Umbugbereich in der Schließstellung eine definierte Anpresskraft bereitzustellen.
Das Oberwerkzeug kann an seinem der Schiebereinheit zugewandten Rand eine zu dem Rand und zu der Werkstückauflage hin geöffnete Ausnehmung aufweisen, in der in der Schließstellung von Untertisch und Hubtisch ein dem Oberwerkzeug zugewandter Vorsprung der Schiebereinheit aufgenommen ist.
Die Ausnehmung kann mit einer sich senkrecht zu der Hubrichtung erstreckenden Auflagefläche an einer Oberseite des Vorsprungs anliegen.
In der Offenstellung kann eine Oberseite des Vorsprungs der Schiebereinheit eine Auflage für einen Überstand einer Kaschierung bilden, wobei die Oberseite mit einer Auflageseite der Werkstückauflage fluchtet, so dass eine ebene Auflage für ein Werkstück mit seitlichem Kaschierungsüberstand gebildet ist.
Die Werkstückauflage kann einteilig oder mehrteilig ausgebildet sein. Insbesondere kann die Werkstückauflage mindestens einen ersten und einen zweiten Anteil aufweisen, die relativ zueinander beweglich sind. So kann vorgesehen sein, dass die Werkstückauflage ein oder mehrere Teillager aufweist, welche in der Offenstellung der Vorrichtung eine Auflageseite für ein Werkstück bereitstellen und federvorgespannt sein können, und die mit einer Oberseite des Vorsprungs fluchten. So kann vorgesehen sein, dass in der Offenstellung eine Oberseite eines Vorsprungs der Schiebereinheit eine Auflage für einen Überstand einer Kaschierung bildet, wobei die Oberseite mit einer Auflageseite der Werkstücksauflage fluchtet, so dass eine ebene Auflage für ein Werkstück mit seitlichem Kaschierungsüberstand gebildet ist.
Die Schiebereinheit kann in der Hubrichtung unverstellbar und über einen an dem Untertisch befestigten Linearstellantrieb parallel zu der Auflageseite der Werkstückauflage verstellbar sein.
Der Linearantrieb kann dazu eingerichtet sein, bei einer Verlagerung des Hubtischs aus der Offenstellung in die Schließstellung die Schiebereinheit in einer kontinuierlichen oder quasikontinuierlichen Linearbewegung von einer Ausgangsposition, in der die Schiebereinheit der Werkstückauflage vorgelagert ist, in eine Endposition, in der die Schiebereinheit die Werkstückauflage überragt, zu verstellen.
Der Hubtisch kann eine Wärmestrahlungsquelle, beispielsweise einen IR-Strahler, aufweisen, die auf eine Oberseite eines Vorsprungs der Schiebereinheit, die eine Auflage für einen Überstand einer Kaschierung des Werkstücks bildet, gerichtet ist.
Gemäß einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren für das Umbugen von Überständen einer Kaschierung mit einer Vorrichtung der zuvor beschriebenen Art. Das Verfahren kann dabei die Schritte aufweisen:

- Auflegen eines Werkstücks, das eine Kaschierung aufweist, über die Kaschierung auf die Werkstückauflage, wobei die Kaschierung an einem äußeren Kantenbereich des Werkstücks einen Überstand aufweist, der auf einer Oberseite eines Vorsprungs der Schiebereinheit aufliegt;
- Verlagern des Hubtischs aus der Offenstellung in die Schließstellung, wobei die Werkstückauflage zumindest um eine Abmessung des Werkstücks in der Hubrichtung dem Untertisch angenähert wird, und während dessen Verstellen der Schiebereinheit in einer Linearbewegung von einer Ausgangsposition, in der die Schiebereinheit der Werkstückauflage vorgelagert ist, in eine Endposition, in der die Schiebereinheit die Werkstückauflage überragt; und danach
- Druckbeaufschlagen der Werkstückauflage gegenüber dem Untertisch mittels eines Druckgebers, so dass das Werkstück gegen das Oberwerkzeug und mitsamt der den Kantenbereich umgebenden Kaschierung gegen die Unterseite des Vorsprungs der Schiebereinheit gedrückt wird.

Es kann weiterhin nach dem Verlagern und vor dem Druckbeaufschlagen das Verriegeln des Hubtischs und des Untertischs zueinander in der Hubrichtung vorgesehen sein.
Schließlich kann vor und gegebenenfalls während des Verlagerns des Hubtischs aus der Offenstellung in die Schließstellung das thermische Beaufschlagen des Kantenbereichs des Werkstücks sowie des Überstands vorgesehen sein.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der nachstehenden Figuren erläutert. Dabei zeigt

1 eine schematische Querschnittsansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in der Offenstellung; und
2 die Ausführungsform gemäß 1 in der Schließstellung.

Die 1 und 2 zeigen eine Vorrichtung zum Umbugen von Überständen 100 einer Kaschierung 200 um einen Kantenbereich 301 eines Werkstücks 300 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in der Offenstellung (1) und in der Schließstellung (2).
Die Umbugvorrichtung weist einen Untertisch 1 und einen Hubtisch 2 auf, die in der eingezeichneten Hubrichtung z linear zueinander verstellbar sind. Auf dem Untertisch 1 ist eine dem Oberwerkzeug 3 des Hubtischs 2 zugewandte Werkstückauflage 4 montiert. In der Schließstellung der Vorrichtung liegt das Oberwerkzeug 3 auf einer der Kaschierung 200 abgewandten Rückseite des Werkstücks 300 auf. Demgemäß ist das Werkstück 300 über seine Kaschierung 200 auf der Werkstückauflage 4 aufgelegt.
Gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Umbugvorrichtungen zeichnet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung dadurch aus, dass sie eine Schiebereinheit 5 aufweist, die senkrecht zu der Hubrichtung z zwischen einer Offenstellung und einer Schließstellung verstellbar ist. In der Schließstellung überragt die Schiebereinheit 5 gerade einen Außenrand 6 der Werkstückauflage 4. In der Offenstellung ist die Schiebereinheit 5 dem Außenrand 6 der Werkstückauflage 4 vorgelagert.
Die Werkstückauflage 4 weist federvorgespannte Teillager 4.1 auf, welche in der in 1 dargestellten Offenstellung der Umbugvorrichtung eine Auflagefläche für das Werkstück 300, insbesondere die Kaschierung 200 des Werkstücks 300, bilden. In der Offenstellung gemäß 1 sind die Schiebereinheit 5 und die Teillager 4.1 gerade derart zueinander ausgerichtet, dass die von den Teillagern 4.1 gebildete Auflagefläche 15 mit einer Oberseite 14 der Schiebereinheit 5 fluchten, so dass eine ebene Auflage für das Werkstück 300, insbesondere die Kaschierung 200 gebildet ist.
Die 1 zeigt weiterhin, dass das freie Ende des Vorsprungs 7 der Schiebereinheit 5 gerade insoweit dem Kantenbereich 301 des Werkstücks 300 vorgelagert ist, dass zwischen dem Außenrand des Werkstücks 300 und dem freien Ende des Vorsprungs 7 ein Abstand eingehalten ist, der im Wesentlichen der Materialstärke der Kaschierung 200 entspricht. Dadurch ist gewährleistet, dass während der Überführung der Umbugvorrichtung aus der in 1 gezeigten Offenstellung in der in 2 gezeigten Schließstellung die Kaschierung 200 dicht anliegend und damit faltenfrei um den Kantenbereich 301 des Werkstücks 300 umgelegt wird.
Dem Kantenbereich 301 des Werkstücks 300 sowie dem Überstand 100 der Kaschierung 200 zugewandt ist an dem Hubtisch 2, insbesondere dem Oberwerkzeug 3 seitlich beigeordnet, eine Wärmestrahlungsquelle 17 vorgesehen, um einen an der Innenseite der Kaschierung 200 aufgetragenen Klebstoff zu aktivieren. Die Wärmestrahlungsquelle 17 kann beispielsweise ein IR-Strahler sein.
Die Umbugvorrichtung weist weiterhin eine Werkzeugverriegelung 10 auf, über die der Untertisch 1 und der Hubtisch 2 zumindest in der Hubrichtung z festgelegt werden können, so dass in der Schließstellung von Untertisch 1 und Hubtisch 2 über einen zwischen dem Untertisch 1 und der Werkstückauflage 4 wirksamen Druckgeber 8 eine definierte Anpresskraft zur Verpressung der Kaschierung 200 insbesondere auch im Kantenbereich 301 des Werkstücks 300 realisiert werden kann.
Dazu ist insbesondere auch vorgesehen, dass in der Schließstellung von Untertisch 1 und Hubtisch 2, in der die beiden die in 2 gezeigte, maximal einander angenäherte Ausrichtung aufweisen, das Oberwerkzeug 3 an einem den Außenrand 6 der Werkstückauflage 4 überragenden Vorsprung der Schiebereinheit anliegt. Dabei ist der Druckgeber 8 dazu eingerichtet, die Werkstückauflage 4 in der gezeigten Schließstellung gemäß 2 gegenüber dem Untertisch 1 mit einem in Hubrichtung z auf das Oberwerkzeug zu wirksamen mechanischen Druck zu beaufschlagen, so dass die Werkstückauflage in Richtung des Oberwerkzeugs 3 und damit in Richtung der Unterseite 9 des Vorsprungs 7 der Schiebereinheit 5 gedrückt wird. Da über die Werkzeugverriegelung 10 die Anordnung aus Untertisch 1, Hubtisch 2, Oberwerkzeug 3 sowie Schiebereinheit 5 in der Hubrichtung z unverstellbar fixiert ist, kann in der Schließstellung über den Druckgeber 8 insbesondere auch im Kantenbereich 301 des Werkstücks 300 ein definierter Anpressdruck erreicht werden, mit dem die Kaschierung 200, insbesondere der Überstand 100 dieser, im Kantenbereich 301 des Werkstücks 300 festgelegt wird. Aufgrund der Verstellbarkeit der Schiebereinheit 5 in der Richtung senkrecht zur Hubrichtung z sowie senkrecht zum Außenumfang des Kantenbereichs 301, kann über die Schiebereinheit 5 ein zusätzlicher Anpressdruck zur Festlegung des Überstands 100 am Außenumfang des Kantenbereichs 301 bereitgestellt werden.
Die Zusammenschau der 1 und 2 lässt ebenso erkennen, dass bei der Verlagerung der Vorrichtung aus der in 1 gezeigten Offenstellung in die in 2 gezeigte Schließstellung die Teillager 4.1. entgegen ihrer Federvorspannung in Richtung des Untertischs 1 verlagert werden, bis sie in der in 2 gezeigten Stellung mit ihrer Auflageseite 15 mit den übrigen Auflageseitenanteilen der Werkstückauflage 4 fluchten und somit eine ebene Auflage für das Werkstück 300 samt Kaschierung 200 bilden.
Das Oberwerkzeug 3 weist an seinem der Schiebereinheit 5 zugewandten Rand 11 eine zu dem Rand 11 und zu der Werkstückauflage 4 hin geöffnete Ausnehmung 12 auf, in der in der Schließstellung von Untertisch 1 und Hubtisch 2 ein dem Oberwerkzeug 3 zugewandter Vorsprung 7 der Schiebereinheit 5 aufgenommen ist. Die Unterseite 9 bildet gerade ein Gegenlager im Kantenbereich 301 des Werkstücks 300, gegen welches der Kantenbereich 301 gedrückt wird, wenn der Kantenbereich 301 über den auf die Werkstückauflage 4 wirkenden Druckgeber 8 mit einem Anpressdruck beaufschlagt wird.
Die Schiebereinheit 5 ist über einen elektromotorisch angetriebenen Linearstellantrieb 16 zwischen den beiden in den 1 und 2 gezeigten Stellungen verstellbar. Der Linearstellantrieb 16 ist auf keine bestimmten Ausführungsformen begrenzt und kann insbesondere auch hydraulisch oder pneumatisch angetrieben sein.

Claims

Vorrichtung zum Umbugen von Überständen (100) einer Kaschierung (200) um einen Kantenbereich (301) eines Werkstücks (300), wobei die Vorrichtung einen Untertisch (1) und einen Hubtisch (2) aufweist, die in einer Hubrichtung (z) linear zueinander verstellbar sind, und wobei auf dem Untertisch (1) eine einem Oberwerkzeug (3) des Hubtischs (2) zugewandte Werkstückauflage (4) montiert ist, wobei die Vorrichtung weiterhin eine Schiebereinheit (5) aufweist, die senkrecht zu der Hubrichtung (z) zwischen einer Offenstellung und einer Schließstellung verstellbar ist, wobei die Schiebereinheit (5) in der Schließstellung einen Außenrand (6) der Werkstückauflage (4) überragt und in der Offenstellung dem Außenrand (6) der Werkstückauflage (4) vorgelagert ist, wobei in einer Schließstellung von Untertisch (1) und Hubtisch (2), in der die beiden maximal einander angenähert sind, das Oberwerkzeug (3) an einem den Außenrand (6) der Werkstückauflage (4) überragenden Vorsprung (7) der Schiebereinheit (5) anliegt, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung weiterhin einen Druckgeber (8) aufweist, der dazu eingerichtet ist, die Werkstückauflage (4) gegenüber dem Untertisch (1) mit einem in Hubrichtung (z) auf das Oberwerkzeug (3) zu wirksamen mechanischen Druck zu beaufschlagen und in der Schließstellung von Untertisch (1) und Hubtisch (2) die Werkstückauflage (4) in Richtung des Oberwerkzeugs (3) und damit in Richtung einer Unterseite (9) des Vorsprungs (7) der Schiebereinheit (5) zu drücken, so dass das Werkstück (300) mitsamt der den Kantenbereich (301) umgebenden Kaschierung (200) gegen die Unterseite (9) des Vorsprungs (9) der Schiebereinheit (5) gedrückt wird.
Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der der Untertisch (1) unbeweglich und die Werkstückauflage (4) gegenüber dem Untertisch (1) in der Hubrichtung (z) linear verstellbar und federnd gelagert ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der der Druckgeber (8) ein elektromotorischer Druckgeber, ein hydraulischer Druckgeber oder ein pneumatischer Druckgeber, und insbesondere ein pneumatisches Druckkissen ist.
Vorrichtung nach Anspruch 3, bei der der Druckgeber (8) eine Steuer- und Regeleinheit aufweist, die dazu eingerichtet ist, den Druckgeber (8) so anzusteuern, dass ein Werkstück (300) auf der Werkstückauflage (4) mit einem definierten Anpressdruck gegen das Oberwerkzeug (3) gedrückt wird.
Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei der in der Offenstellung ein einem Werkstück (300) zugewandtes freies Ende eines Vorsprungs (7) der Schiebereinheit (5), mit dem die Schiebereinheit (5) in der Offenstellung dem Außenrand (6) der Werkstückauflage (4) vorgelagert ist, einen Abstand zu dem Außenrand (6) einnimmt, der einer Materialstärke der Kaschierung (200) entspricht.
Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, die weiterhin eine Werkzeugverriegelung (10) aufweist, über die in einer Schließstellung von Untertisch (1) und Hubtisch (2), in der die beiden maximal einander angenähert sind, der Untertisch (1) und der Hubtisch (2) zumindest in der Hubrichtung (z) zueinander fixiert sind.
Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei der das Oberwerkzeug (3) an seinem der Schiebereinheit (5) zugewandten Rand (11) eine zu dem Rand (11) und zu der Werkstückauflage (4) hin geöffnete Ausnehmung (12) aufweist, in der in der Schließstellung von Untertisch (1) und Hubtisch (2) ein dem Oberwerkzeug (3) zugewandter Vorsprung (7) der Schiebereinheit (5) aufgenommen ist.
Vorrichtung nach Anspruch 7, bei der in der Schließstellung die Ausnehmung (12) mit einer sich senkrecht zu der Hubrichtung (z) erstreckenden Auflagefläche (13) an einer Oberseite (14) des Vorsprungs (7) anliegt.
Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei der in der Offenstellung eine Oberseite (14) eines Vorsprungs (7) der Schiebereinheit (5) eine Auflage für einen Überstand (100) einer Kaschierung (200) bildet, wobei die Oberseite (14) mit einer Auflageseite (15) der Werkstückauflage (4) fluchtet, sodass eine ebene Auflage für ein Werkstück (300) mit seitlichem Kaschierungsüberstand (100) gebildet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 9, bei der die Schiebereinheit (5) in der Hubrichtung (z) unverstellbar und über einen an dem Untertisch (1) befestigten Linearstellantrieb (16) parallel zu der Auflageseite (15) der Werkstückauflage (4) verstellbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 10, bei der der Linearstellantrieb (16) dazu eingerichtet ist, bei einer Verlagerung des Hubtischs (2) aus der Offenstellung in die Schließstellung die Schiebereinheit (5) in einer kontinuierlichen Linearbewegung von einer Ausgangsposition, in der die Schiebereinheit (5) der Werkstückauflage (4) vorgelagert ist, in eine Endposition, in der die Schiebereinheit (5) die Werkstückauflage (4) überragt, zu verstellen.
Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei der der Hubtisch (2) eine Wärmestrahlungsquelle (17), insbesondere einen IR-Strahler aufweist, die auf eine Oberseite (14) eines Vorsprungs der Schiebereinheit (5), die eine Auflage für einen Überstand einer Kaschierung (200) bildet, gerichtet ist.
Verfahren für das Umbugen von Überständen einer Kaschierung mit einer Vorrichtung nach einem der vorangegangen Ansprüche, das die Schritte aufweist: - Auflegen eines Werkstücks (300), das eine Kaschierung (200) aufweist, über die Kaschierung (200) auf die Werkstückauflage (4), wobei die Kaschierung (200) an einem äußeren Kantenbereich (301) des Werkstücks (300) einen Überstand (100) aufweist, der auf einer Oberseite (14) eines Vorsprungs (7) der Schiebereinheit (5) aufliegt; - Verlagern des Hubtischs (2) aus der Offenstellung in die Schließstellung, wobei die Werkstückauflage (4) zumindest um eine Abmessung des Werkstücks (300) in der Hubrichtung (z) dem Untertisch (1) angenähert wird, und während dessen Verstellen der Schiebereinheit (5) in einer Linearbewegung von einer Ausgangsposition, in der die Schiebereinheit (5) der Werkstückauflage (4) vorgelagert ist, in eine Endposition, in der die Schiebereinheit (5) die Werkstückauflage (4) überragt; und danach - Druckbeaufschlagen der Werkstückauflage (4) gegenüber dem Untertisch (1) mittels eines Druckgebers (8), so dass das Werkstück (300) gegen das Oberwerkzeug und mitsamt der den Kantenbereich (301) umgebenden Kaschierung (200) gegen die Unterseite (9) des Vorsprungs (9) der Schiebereinheit (5) gedrückt wird.
Verfahren nach Anspruch 13, das weiterhin nach dem Verlagern und vor dem Druckbeaufschlagen das Verriegeln des Hubtischs (2) und des Untertischs (1) zueinander in der Hubrichtung (z) aufweist.
Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, das weiterhin vor und gegebenenfalls während des Verlagerns des Hubtischs (2) aus der Offenstellung in die Schließstellung das thermische Beaufschlagen des Kantenbereichs (301) des Werkstücks (300) sowie des Überstands (100) aufweist.