DE9407177U1 - Vorrichtung zum Kaschieren und Umbugen von Verkleidungsteilen - Google Patents
Vorrichtung zum Kaschieren und Umbugen von VerkleidungsteilenInfo
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Description
Gebrauchsmus teranmeldung Dr.Bu-si Paul Kiefei GmbH
14.04.94
Dekorative Verkleidungsteile wie beispielsweise Tür-Innenverkleidungen
von Automobilen werden häufig in der Weise hergestellt, daß ein Trägerteil, das aus einem leichten aber steifen Material,
z. B. aus Holzfasermaterial oder ABS besteht und die Form der gewünschten Verkleidung aufweist, mit einem dekorativen Material,
beispielsweise einer Kunststoffolie oder einem dehnbaren Textilgewebe
überzogen (kaschiert) wird.
Die Haftung des dekorativen Materials am Trägerteil wird dabei durch einen Kleber erreicht, der vor dem Kaschiervorgang entweder
auf die Sichtfläche des Trägerteils oder die Rückseite des dekorativen Materials aufgebracht und während des Kaschiervorganges aktiviert
wird.
Bei der Herstellung stärker gewölbter Teile muß das Kaschiermaterial
zur Vermeidung von Faltenbildung bis zum völligen Anliegen am Trägerteil gedehnt werden, so daß örtlich Relativbewegungen zwischen
der Oberfläche des Trägerteils und dem dekorativen Material die Verwendung von Kontaktklebern in der Regel ausschließen.
Man verwendet daher vorzugsweise wärmeaktivierbare Kleber und entsprechend
geheizte Kaschierformen.
Nachteilig bei diesem Verfahren ist es, daß die erforderliche Haftung
zwischen dem Trägerteil und dem Kaschiermaterial erst eintritt, wenn der Kleber abgekühlt ist.
Das Verfahren eignet sich daher nicht zum Kaschieren von Teilen mit konkaver Wölbung, da bei diesen die Rückstellkraft des Kaschiermaterials
zu einem Öffnen der Klebefuge führt, sobald das Kaschierwerkzeug geöffnet wird.
Zusätzlich besteht in der Regel die Forderung, das Kaschiermaterial
um die Ränder des Trägerteils herum umzubugen. Dieser Umbugvorgang
mußte bisher in einem separaten Arbeitsgang durchgeführt werden, da es bei den herkömmlichen Preß-Kaschier-Verfahren notwendig
ist, das Trägerteil bis zu seinem Rand zu unterstützen.
Aufgabe der nachfolgend beschriebenen Erfindung ist es daher, eine
Vorrichtung zu schaffen, mit der Verkleidungsteile, und zwar insbesondere auch Verkleidungsteile mit konkaver Wölbung, in einem
Arbeitsgang kaschiert und umgebugt werden können.
Das Verfahren, nach dem die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet,
verwendet zum Aktivieren des Kaschierklebers Hochfrequenz-Energie,
wie sie von einem an sich bekannten handelsüblichen Industriegenerator mit einer Arbeitsfrequenz von 27,12 MHz geliefert wird.
Paul Kiefei GmbH · Industriestraße 17-19 · D-83385*Freitass"iine' ■ 3elefariQ8S54/7S-0 · Telex 56625 kiehf d · Telefax 08654/78-490
• ·
Paul Kiefel GmbH
Die Hochfrequenzenergie wird in der Weise aufgebracht, daß die an den zu kaschierenden Verkleidungsteilen beidseitig anliegenden
Formstücke als Elektroden ausgebildet sind, zwischen denen durch den Generator ein dielektrisches Wechselfeld erzeugt wird, mit
dessen Hilfe alle in ihm befindlichen Materialien erwärmt werden, sofern sie einen entsprechenden dielektrischen Verlustfaktor aufweisen.
Dies ist insbesondere bei dem verwendeten Kleber der Fall, wesentlich
weniger bei dem Trägerteil und dem Kaschiermaterial, so daß die Energieumsetzung und damit die Erwärmung im wesentlichen auf
die Klebefuge beschränkt bleibt.
Der Generator wird nach Ablauf einer einstellbaren Einwirkungszeit
abgeschaltet. Die Tatsache, daß die Elektroden etwa auf Raumtemperatur gehalten sind, bewirkt eine rasche Abkühlung des Verkleidungsteils
und damit einen Anstieg der Haftfestigkeit in der Klebefuge, so daß die Vorrichtung nach relativ kurzer Kühlzeit geöffnet
werden kann, ohne daß ein Ablösen des Kaschiermaterials vom Trägerteil in dessen konkav gewölbten Bereichen zu befürchten ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung und ihre Wirkungsweise werden anschließend
in Form von schematischen Zeichnungen, die jeweils einen Vertikalschnitt durch die Vorrichtung darstellen, näher erläutert.
Hierbei stellt die Position 1 einen Schnitt durch das Trägerteil dar, während die Position 2 das Dekormaterial zeigt.
Dieses wird in der in Fig. 1 dargestellten Einlegestellung mit der
Sichtseite nach unten auf das untere Formstück (4) aufgelegt und seitlich durch entsprechende Absätze an den Umbugschiebern (3)
zentriert. Der Kaschierkleber ist zweckmäßigerweise auf seiner Rückseite aufgebracht.
Nach dem Einlegen des Dekormaterials fahren die Zentrierschieber (5) in ihre strichpunktierte Stellung (5') und bilden somit die
Zentrierung für das Trägerteil (1), das von Hand eingelegt wird.
Anschließend wird das Oberteil der Vorrichtung herabgefahren, bis das obere Formstück (6) sich in der Stellung (61) befindet, in der
es das Trägerteil (1) unverrückbar auf dem Dekormaterial (2) hält.
Die Zentrierschieber werden nunmehr von ihrer Stellung (51) in die
Ausgangsstellung (5) zurückgezogen. Anschließend fährt das Vorrichtungsunterteil
weiter nach unten in die in Fig. 2 gezeigte Umbugstellung.
Aufgrund der Tatsache, daß die Federn, die das obere Formstück (6)
nach unten halten, eine wesentlich höhere Federsteife aufweisen als die Federn, die das untere Formstück (4) nach oben halten,
wird dieses mit den darauf liegenden Verkleidungsteilen nach unten bis zum Anschlag gedrückt.
Die Verkleidungsteile fahren bei dieser Bewegung erst zwischen die
in ihrer Ausgangstellung stehenden Umbugschieber (3) und anschließend in das sogenannte Plattenbett (7), was dazu führt, daß die
Ränder des Dekormaterials (2) allseitig nach oben um den Rand des Trägerteils (1) herum aufgestellt werden.
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Paul Kiefel GmbH
Wenn die in Fig. 2 gezeigte Stellung des unteren Formstücks (4) erreicht ist, fahren die Umbugschieber (3) in die gestrichelt gezeichnete
Stellung (3") und bugen damit die hochstehenden Ränder des Kaschiermaterials (2) um den Rand des Trägerteils (1) herum
nach innen um.
Bis zu diesem Augenblick ist der Kaschierkleber nicht aktiviert, so daß er Relativbewegungen zwischen dem Trägerteil und dem Kaschiermaterial
uneingeschränkt zuläßt.
Die Vorrichtung wird nunmehr völlig geschlossen, so daß sie unter Überdrücken der Federn oberhalb des oberen Formstücks (6) die in
Fig. 3 gezeigte Stellung einnimmt, in der die Klebefuge sowohl auf der Sichtseite des Verkleidungsteils als auch auf seiner Rückseite
vollflächig unter Druck gehalten wird.
Anschließend wird zwischen den metallischen Vorrichtungsoberteilen
(3) und (6) und dem isoliert aufgebauten unteren Formstück (4) ein dielektrisches Wechselfeld mit Hilfe eines Hochfrequenzgenerators
erzeugt, das, wie eingangs beschrieben, die Aktivierung des Kaschierklebers sowohl auf der Sichtseite als auch auf der Rückseite
des Verkleidungsteils bewirkt.
Die Dosierung des Energieumsatzes und der dadurch erzeugten Wärmeentwicklung
in der Klebefuge kann in bekannter Weise sowohl durch die Regelung der zugeführten Hochfrequenzleistung als auch durch
die Veränderung der Einwirkungszeit erfolgen, nach deren Ablauf der Generator abgeschaltet wird.
Die Vorrichtung bleibt nunmehr während einer durch Versuche zu ermittelnden
Nachwirkzeit geschlossen, nach deren Ablauf sie geöffnet werden kann, ohne daß ein Ablösen des Dekormaterials vom Trägerteil
zu befürchten ist.
Die notwendige Hochfrequenzleistung und damit die Größe des benötigten
Hochfrequenz-Generators hängt außer von den dielektrischen Eigenschaften des Kaschierklebers hauptsächlich von der Größe der
zu kaschierenden Fläche ab.
Bei großen Kaschierflächen, die den Einsatz von Generatoren hoher Ausgangsleistung und entsprechend hohen Kosten erfordern würden,
hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die HF-Energie nur partiell aufzubringen.
Dies wird dadurch erreicht, daß die der Rückseite des Trägerteils zugekehrte Fläche des oberen Formteils (6) durch Nuten, beispielsweise
streifenförmig, unterteilt wird, so daß die eigentliche Wirkfläche, die für die Dimensionierung des Generators maßgebend
ist, verkleinert wird.
Die Erfahrung hat gezeigt, daß auch bei einer wie beschrieben partiellen
Aktivierung des Kaschierklebers dessen Reaktion so beeinflußt wird, daß letztlich über der gesamten kaschierten Fläche eine
ausreichende Haftung zwischen Trägerteil und Dekormaterial erreicht wird.
Paul Kiefel GmbH ■ Industriesiraße 17-19 · D-833gß*Frei}asSif|ß· · *TelefqßQ8§54/7ß-0 · Telex 56625 kiehfd · Telefax 08654/78-490
Claims (1)
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Gebrauchsmusteranmeldung • · · · · · • · * Paul Kiefel GmbH * Schutzrechtsansprüche Dr.
31.Bu-si
08.94Anspruch 1 Vorrichtung zum Kaschieren und Umbugen von dekorativen Verkleidungsteilen, beispielsweise Innenverkleidungen von Kraftfahrzeugen mit zwei gegeneinander bewegbaren Formstücken, deren Wirkflächen den Oberflächen der Sichtseite des Verkleidungsteils sowie der Rückseite des Trägerteils entsprechen, einem Satz von Umbugschiebern, die radial gegenüber dem Mittenbereich des Trägerteils bewegbar sind und deren Wirkflächen in ihrer Ausgangsstellung der Kontur des Randes des Trägerteils plus der Stärke des Kaschiermaterials entsprechen, dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivierung des Kaschierklebers sowohl auf der Sichtseite des Verkleidungsteils als auch im Umbugbereich an der Rückseite des Verkleidungsteils durch Hochfrequenzenergie erfolgt.Anspruch 2Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die der Sichtseite und der Rückseite des Verkleidungsteils zugekehrten Formstücke aus einem für die Leitung von Hochfrequenzströmen geeigneten Metall bestehen und daß sie in der Weise an den übrigen Metallteilen der Vorrichtung aufgebaut sind, daß sie als Hochfrequenzelektroden wirken.Anspruch 3Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die isoliert aufgebaute Hochfrequenzelektrode in geeigneter Weise mit dem Innenleiter der Koaxialleitung eines an sich bekannten Hochfrequenz-Schweißgenerators mit vorzugsweise 27,12 MHz Arbeitsfrequenz verbunden ist, während die Gegenelektroden über die metallischen Teile der Vorrichtung, die gleichzeitig als HF-Abschirmung wirken, mit dem Außenleiter der Koaxialleitung verbunden sind.Anspruch 4Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrierung des Kaschiermaterials auf dem unteren Formstück der Vorrichtung beim Einlegevorgang durch entsprechende Ausbildung der Oberseite der Umbugschieber erfolgt.Anspruch 5Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrierung des Trägerteils durch Zentrierschieber erfolgt, die über den Rand des eingelegten Dekormaterials eingeschwenkt werden.Paul Kiefel GmbH · Industriestraße 17-19 · D-8339§^rel^*s»jjg·· felefon;Q86J54/7§-0 ■ Telex 56625 kiehfd ■ Telefax 08654/78-490Paul Kiefel GmbHAnspruch 6Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das der Rückseite des Trägerteils zugekehrte Formstück an seiner Wirkfläche mit Ausnehmungen versehen ist, durch die die wirksame Elektrodenfläche und damit die benötigte Hochfreguenzleistung verringert wird.Paul Kiefel GmbH · Industriestraße 17-19 · D-833§|i=re*i^sajjgi· ielefonj08^54/7§-0 · Telex 56625 kiehf d · Telefax 08654/78-490
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