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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Öffnen von Wertdokumentverpackungen, in welchen Wertdokumente, insbesondere Banknoten, mit einem Verpackungsmaterial verpackt sind, sowie ein System zum Öffnen von Wertdokumentverpackungen.
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Für den Transport werden zu Bündeln zusammengefasste Wertdokumente, wie z. B. Banknoten, Schecks, Coupons oder Gutscheine, häufig in Folien verpackt, um einerseits die Handhabung zu vereinfachen und andererseits die Wertdokumente vor Umwelteinflüssen, wie z. B. Feuchtigkeit oder Schmutz, während des Transports zu schützen. Vor einer weiteren Bearbeitung der Wertdokumente nach dem Transport muss die Folienverpackung wieder entfernt werden, wozu diese in der Regel manuell, beispielsweise mittels Schere oder Messer, geöffnet wird. Ein manuelles Öffnen einer solchen Verpackung mittels Schere oder Messer ist nicht nur zeitaufwändig, sondern birgt auch die Gefahr einer Beschädigung der in der Packung befindlichen Wertdokumente.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung sowie ein System zum schnellen und zuverlässigen Öffnen von Wertdokumentverpackungen anzugeben.
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Diese Aufgabe wird durch das Verfahren, die Vorrichtung und das System gemäß Anspruch 1, 7 bzw. 13 gelöst.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren zum Öffnen von Wertdokumentverpackungen, in welchen Wertdokumente, insbesondere Banknoten, mit einem Verpackungsmaterial verpackt sind, wird ein Bereich des Verpackungsmaterials mit Heißluft derart erwärmt, dass sich das Verpackungsmaterial entlang eines Schnittmusters öffnet.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Öffnen von Wertdokumentverpackungen, in welchen Wertdokumente, insbesondere Banknoten, mit einem Verpackungsmaterial verpackt sind, weist eine Heißluftdüse auf, die dazu eingerichtet ist, einen Bereich des Verpackungsmaterials mit Heißluft derart zu erwärmen, dass sich das Verpackungsmaterial entlang eines Schnittmusters öffnet.
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Das erfindungsgemäße System zum Öffnen von Wertdokumentverpackungen weist eine erfindungsgemäße Vorrichtung und eine Wertdokumentverpackung mit einer Vielzahl von mit einem Verpackungsmaterial verpackten Wertdokumenten auf.
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Ein Aspekt der Erfindung basiert auf dem Ansatz, einen Bereich des Verpackungsmaterials mit Heißluft zu beaufschlagen und dabei zu erwärmen, so dass sich das Verpackungsmaterial entlang eines, vorzugsweise vorgebbaren, Schnittmusters, an dem die durch die Heißluft verursachte Erwärmung des Verpackungsmaterials am höchsten ist, öffnet, indem es beispielsweise ein- oder aufreißt. Der mit Heißluft beaufschlagte Bereich des Verpackungsmaterials wird dadurch in zwei oder mehrere Teilbereiche zerteilt, die ein vollständiges Öffnen und/oder Entfernen des Verpackungsmaterials von den Wertdokumenten vereinfachen. Je nach Art und Zustand des Verpackungsmaterials öffnet sich dieses aufgrund einer durch die Erwärmung erzeugten oder verstärkten Spannung des Materials entlang des Schnittmusters selbsttätig oder nachdem es, insbesondere in dem mit Heißluft erwärmten Bereich, mit Hilfe einer Spanneinrichtung zusätzlich unter Spannung versetzt wird. Durch die Beaufschlagung mit Heißluft wird im Verpackungsmaterial im Bereich des Schnittmusters gezielt eine Schwachstelle erzeugt, an welcher die Festigkeit des gespannten bzw. unter Spannung versetzten Verpackungsmaterials lokal so stark vermindert ist, dass sich dieses entlang des Schnittmusters öffnet. Ein Öffnen der Wertdokumentverpackung mittels mechanischer Schneidmittel wie Messer oder Schere kann dadurch entfallen. Durch eine Erhöhung oder Verringerung der Temperatur der Heißluft lässt sich zudem die für die gewünschte Schwächung des Verpackungsmaterials erforderliche Einwirkzeit der Heißluft steuern.
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Insgesamt ermöglicht die Erfindung ein einfaches, schnelles und zuverlässiges Öffnen von Wertdokumentverpackungen.
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In einer bevorzugten Ausführung ist das Schnittmuster ein punktförmiges, linienförmiges, H-förmiges, X-förmiges, M-förmiges oder L-förmiges Schnittmuster, d. h. das Verpackungsmaterial öffnet sich im Wesentlichen entlang eines Schnittverlaufs in Form eines Punkts bzw. einer Fläche, einer geraden oder gekrümmten Linie bzw. eines „H”, „X”, „M” bzw. „L”. Entsprechend ist in einer bevorzugten Ausführung der Vorrichtung die Heißluftdüse punktförmig, linienförmig, H-förmig, X-förmig, M-förmig oder L-förmig. Dadurch wird der mit Heißluft beaufschlagte Bereich des Verpackungsmaterials in mehrere Teilbereiche zerlegt, durch welche das Verpackungsmaterial besonders einfach und zuverlässig geöffnet und entfernt werden kann. Weitere Schnittmuster können durch eine Relativbewegung zwischen Heißluftdüse und Verpackungsmaterial erzeugt werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung wird das Verpackungsmaterial durch die Erwärmung mit Heißluft entlang des Schnittmusters erweicht oder geschwächt. Vorzugsweise löst oder vermindert die Erwärmung dabei die Kohäsionskräfte zwischen den Atomen oder Molekülen des Verpackungsmaterials entlang des Schnittmusters. Alternativ oder zusätzlich führt die Erwärmung zu einer Entknotung von Polymeren oder Molekülketten des Verpackungsmaterials entlang des Schnittmusters. Dadurch zieht sich das Verpackungsmaterial im Bereich des Schnittmusters bereits bei relativ geringen Materialspannungen auseinander und wird zuverlässig geöffnet bzw. kann zuverlässig geöffnet werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung ist das Verpackungsmaterial als Schrumpffolie ausgebildet, welche sich bei der Erwärmung durch die Heißluft zusammenzieht, so dass sich die Schrumpffolie aufgrund von im Bereich des Schnittmusters entstehenden Kräften entlang des Schnittmusters öffnet. Die für ein selbsttätiges Öffnen erforderliche Spannung des Verpackungsmaterials wird hierbei vorzugsweise alleine durch die Beaufschlagung mit Heißluft erzeugt. Alternativ oder zusätzlich steht die Schrumpffolie aufgrund eines zu einem früheren Zeitpunkt ausgeführten Verpackungsvorgangs, bei dem die Schrumpffolie bereits geschrumpft wurde, bereits unter einer Vorspannung. Diese Vorspannung führt dazu, dass das Verpackungsmaterial im Bereich einer Schwachstelle, welche durch das Einwirken der Heißluft erzeugt wird, aufgeweicht und auseinandergezogen, insbesondere eingerissen, wird.
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Die beim Zusammenziehen der Schrumpffolie im Bereich des Schnittmusters entstehenden Kräfte wirken bevorzugt innerhalb der Schrumpffolie, d. h. tangential zur Oberfläche der Schrumpffolie. Insbesondere wirken die entstehenden Kräfte senkrecht zum jeweiligen Verlauf des Schnittmusters. Bevorzugt lassen sich die beim Zusammenziehen der Schrumpffolie im Bereich des Schnittmusters entstehenden Kräfte durch eine Erhöhung der Temperatur der Heißluft vorteilhaft erhöhen, da sich die Schrumpffolie hierbei stärker zusammenzieht. Weiterhin lässt sich hierdurch auch die Geschwindigkeit des Öffnungsvorgangs vorteilhaft beeinflussen, insbesondere die Zeitdauer des Öffnungsvorgangs verkürzen, vorzugsweise auf weniger als drei Sekunden, besonders bevorzugt auf weniger als zwei Sekunden.
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Die Schrumpffolie besteht bevorzugt aus einem Polyolefin, insbesondere Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP). Dadurch lässt sich die Schrumpffolie besonders leicht und sicher verarbeiten. Zudem bewirkt eine Erwärmung besonders zuverlässig ein Zusammenziehen bzw. Öffnen des Verpackungsmaterials, bei dem die Wertdokumente in der Wertdokumentverpackung nicht beschädigt werden. Ferner verbleiben beim Zusammenziehen bzw. Öffnen der Schrumpffolie aus einem Polyolefin keine Rückstände auf den Wertdokumenten.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung wird das Verpackungsmaterial durch eine Spanneinrichtung derart gespannt, dass im Bereich des Schnittmusters Kräfte verursacht oder verstärkt werden, durch welche das Öffnen des Verpackungsmaterials bewirkt bzw. unterstützt wird. Vorzugsweise wird das Verpackungsmaterial derart gespannt, dass das Verpackungsmaterial im Bereich einer Schwachstelle, die durch das Einwirken der Heißluft verursacht wird, entlang des Schnittmusters einreißt. Dadurch kann die Öffnung der Wertdokumentverpackung besonders zuverlässig durchgeführt werden.
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Vorzugsweise spannt die Spanneinrichtung das Verpackungsmaterial derart, dass der Heißluftstrom besonders gut auf das Verpackungsmaterial einwirken kann und dabei insbesondere die Wärmekopplung zwischen Heißluft und Verpackungsmaterial erhöht wird. Beispielsweise verhindert das Spannen des Verpackungsmaterials das Auftreten von Unebenheiten in dem mit Heißluft beaufschlagten Bereich, so dass unbeabsichtigte Verwirbelungen der Heißluft, welche Wärmeenergie vom Verpackungsmaterial weg transportieren würden, vorteilhaft vermieden werden.
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Vorzugsweise werden durch Spannen des Verpackungsmaterials die zum Öffnen des Verpackungsmaterials notwendigen Kräfte insbesondere dann erzeugt, wenn sich eine Schrumpffolie durch die Erwärmung mittels Heißluft nicht mehr oder nicht ausreichend stark zusammenzieht, so dass sich diese nicht selbsttätig öffnet. Dies betrifft insbesondere Folien, die bei einem zu einem früheren Zeitpunkt durchgeführten Verpackungsvorgang derart erwärmt wurden, dass sie sich in einem stabilen Zustand befinden, in dem ein weiteres Zusammenziehen durch Erwärmung nicht mehr möglich ist, oder falls ein anderes Verpackungsmaterial als eine Schrumpffolie verwendet wurde.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung wird das Verpackungsmaterial nach dem Öffnen von den in der Wertdokumentverpackung befindlichen Wertdokumenten durch die Spanneinrichtung entfernt. Vorzugsweise wird dabei das Verpackungsmaterial mit Hilfe mindestens einer oder mindestens zweier rotierender, insbesondere gummierter, Rollen der Spanneinrichtung von den Wertdokumenten, insbesondere senkrecht zum Schnittmuster, abgezogen. Dadurch kann das Öffnen der Wertdokumentverpackung und das Entfernen des Verpackungsmaterials in nur einem Arbeitsgang durchgeführt werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung verbindet sich eine Vorbündelfolie, mit welcher die, insbesondere gebündelten, Wertdokumente vor dem Verpacken mit dem Verpackungsmaterial versehen und zusammengehalten werden, mit dem Verpackungsmaterial in dem mittels Heißluft erwärmten Bereich. Dadurch muss zum Öffnen der Wertdokumentverpackung vorteilhafterweise nur eine aus Verpackungsmaterial und Vorbündelungsfolie zusammengesetzte Verpackungsschicht geöffnet werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung weist die Vorrichtung ferner eine Spanneinrichtung auf, welche dazu eingerichtet ist, das Verpackungsmaterial zu spannen, wodurch im Bereich des Schnittmusters Kräfte verursacht oder verstärkt werden, durch welche das Öffnen des Verpackungsmaterials bewirkt bzw. unterstützt wird. Vorzugsweise lässt sich durch die Spanneinrichtung vorgeben, auf welche Weise sich das Verpackungsmaterial entlang des Schnittmusters öffnet, da die Richtung der verursachten bzw. verstärkten Kräfte durch die Anordnung der Spanneinrichtung relativ zu der zu öffnenden Wertdokumentverpackung bzw. dem Schnittmuster frei gewählt werden kann.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung ist die Spanneinrichtung ferner dazu eingerichtet, das geöffnete Verpackungsmaterial von den in der Wertdokumentverpackung befindlichen Wertdokumenten zu entfernen. Vorzugsweise streift die Spanneinrichtung das Verpackungsmaterial dabei senkrecht zum Schnittmuster von den Wertdokumenten ab. Dadurch wird ein besonders schnelles Öffnen der Wertdokumentverpackung und Entfernen des Verpackungsmaterials gewährleistet.
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Vorzugsweise ist die Spanneinrichtung auch dazu eingerichtet, das Verpackungsmaterial mit einem Ruck, d. h. mit wenigstens einer sich über eine kurze Zeitdauer aufbauenden Kraft, zu spannen. Die dabei im Bereich des Schnittmusters wirkende Kraft führt besonders zuverlässig zu einer Öffnung des Verpackungsmaterials.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung weist die Spanneinrichtung wenigstens eine gummierte Rolle auf. Durch die Gummierung wird die Reibung zwischen der Rolle der Spuleneinrichtung und dem Verpackungsmaterial vorteilhaft erhöht.
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Um die Reibung zwischen der Rolle und dem Verpackungsmaterial weiter zu erhöhen, ist die Spuleneinrichtung ferner dazu eingerichtet, die Rolle mit einem vorgegebenen Druck auf die Wertdokumentverpackung zu pressen.
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Werden vorzugsweise wenigstens zwei Rollen verwendet, werden diese parallel angeordnet und sind dazu eingerichtet, derart in entgegengesetzte Richtungen zu rotieren, dass das mit den Rollen in reibschlüssigen Kontakt stehende Verpackungsmaterial in einem Bereich zwischen den Rollen gespannt wird. Dadurch werden die zur Öffnung des Verpackungsmaterials benötigten Kräfte besonders zuverlässig erzeugt.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Zusammenhang mit den Figuren. Es zeigen:
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1 ein Beispiel eines Verpackungsmaterials einer Wertdokumentverpackung und einer Heißluftdüse in einer perspektivischen Ansicht;
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2 zwei Beispiele für die Form einer Öffnung einer Heißluftdüse in einer Draufsicht; und
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3 ein Beispiel einer Spanneinrichtung in einer Draufsicht.
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1 zeigt ein Beispiel eines Ausschnitts eines Verpackungsmaterials 1, mit welchem Wertdokumente (nicht dargestellt) verpackt sind. Der dargestellte Ausschnitt des Verpackungsmaterials 1 bildet z. B. eine Seitenwand oder einen Teil einer Seitenwand einer im Wesentlichen quaderförmigen Wertdokumentverpackung (nicht dargestellt).
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Durch eine in der Nähe des Verpackungsmaterials 1 angeordnete Heißluftdüse 3 wird Heißluft 2 geleitet, die beispielsweise von einem Heißluftgebläse erzeugt wird. Durch die Heißluft 2 wird das Verpackungsmaterial 1 in einem Bereich 4 erwärmt. Der Abstand der Heißluftdüse 3 zum Verpackungsmaterial beträgt vorzugsweise zwischen etwa 1 und 30 mm, insbesondere zwischen 3 und 15 mm. Im gezeigten Beispiel ist der Abstand zwischen Heißluftdüse 3 und Verpackungsmaterial 1 aus Anschaulichkeitsgründen jedoch deutlich größer dargestellt.
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Die Form einer Öffnung 5 der Heißluftdüse 3 bestimmt die Form des auf das Verpackungsmaterial 1 treffenden Heißluftstroms 6. Die Heißluftdüse 3 weist im dargestellten Beispiel eine linienförmige Öffnung 5 auf, so dass aus der Öffnung 5 strömende Heißluft 2 einen Heißluftstrahl 6 mit im Wesentlichen linienförmigem Querschnitt erzeugt.
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Beim Auftreffen des Heißluftstrahls 6 auf das Verpackungsmaterial 1 erwärmt die Heißluft 2 das Verpackungsmaterial 1 im Bereich 4, welcher nicht notwendigerweise dem Querschnitt des Heißluftstrahls 6 beim Austritt aus der Heißluftdüse 3 entsprechen muss und insbesondere eine größere Fläche aufweisen kann. Dies ist insbesondere durch Wärmeleitung im Verpackungsmaterial 1 und/oder Verwirbelungen der Heißluft 2 bedingt.
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Die stärkste Erwärmung des Verpackungsmaterials 1 findet entlang einer Region im Zentrum des Bereichs 4 statt, welche als Schnittmuster 7 bezeichnet wird. Die hohen Temperaturen, welche vorzugsweise zwischen 120 und 250°C liegen, bewirken dort eine Aufweichung des Verpackungsmaterials 1, indem Kohäsionskräfte zwischen Atomen oder Molekülen gelöst oder zumindest verringert bzw. Polymere oder Molekülketten entknotet werden.
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Durch die linienförmige Öffnung 5 der Heißluftdüse 3 und den daraus resultierenden, im Wesentlichen linienförmigen Querschnitt des Heißluftstrahls 6 konzentriert sich die Hitze auf der Oberfläche des Verpackungsmaterials 1 im Wesentlichen entlang einer Linie, so dass das Schnittmuster 7 im vorliegenden Beispiel auch linienförmig ist.
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Das Verpackungsmaterial 1 ist vorzugsweise als Schrumpffolie, beispielsweise aus einem Polyolefin, ausgebildet, die sich bei Erwärmung zusammenzieht, kann aber auch für jedes andere Verpackungsmaterial verwendet werden, das durch Erwärmung erweicht oder geschwächt wird. Bei der Beaufschlagung mit Heißluft 2 und das hierdurch verursachte Schrumpfen der Folie werden im Bereich 4, insbesondere im Bereich des Schnittmusters 7, Kräfte erzeugt, durch welche das aufgeweichte Verpackungsmaterial 1 entlang des Schnittmusters 7 auseinandergezogen wird, was durch Pfeile 8 angedeutet ist, und schließlich einreißt.
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Die dabei entstehende Öffnung entlang des Schnittmusters 7 kann sich weiter vergrößern, bis die Erwärmung mittels Heißluft 2 gestoppt wird oder das Verpackungsmaterial 1 einen Zustand erreicht hat, in dem es nicht weiter schrumpfen kann.
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Dieser Öffnungsvorgang kann durch verschiedene Parameter beeinflusst werden. Beispielsweise kann die Temperatur der aus der Öffnung 5 der Heißluftdüse 3 strömenden Heißluft 2 derart eingestellt werden, dass eine Öffnung des Verpackungsmaterials 1 in dem Bereich 4 schneller bzw. langsamer erfolgt. Zu diesem Zweck kann auch der Abstand zwischen Heißluftdüse 3 und Verpackungsmaterial 1 verändert werden. Dadurch kann zusätzlich Einfluss auf die Größe des Bereichs 4 genommen werden.
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Die Erwärmung des Verpackungsmaterials mittels Heißluft hat gegenüber anderen Verfahren, bei denen die Wertdokumentverpackung z. B. mittels Laserstrahl aufgeschnitten wird, den besonderen Vorteil, dass Toleranzen bzw. Schwankungen des Abstands zwischen Heißluftdüse 3 und Verpackungsmaterial 1 relativ groß sein können, ohne dass der Öffnungsvorgang merklich beeinträchtigt wird.
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Die durch die Erwärmung im Bereich 4 entstehenden Kräfte, insbesondere deren Wirkungsrichtung, können auch durch die Form der Öffnung 5 der Heißluftdüse 3 beeinflusst werden, was anhand von 2 veranschaulicht wird.
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2 zeigt zwei Beispiele für die Form der Öffnung 5 einer Heißluftdüse 3 in einer Draufsicht. Im ersten Beispiel ist die Öffnung 5 X-förmig und im zweiten Beispiel H-förmig ausgebildet.
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Durch die X-förmige Öffnung 5 der Heißluftdüse 3 weist der ausströmende Heißluftstrahl einen im Wesentlichen X-förmigen Querschnitt auf. Ist die Öffnung 5 der Heißluftdüse 3 ausreichend nahe am Verpackungsmaterial 1 angeordnet, führt dies zu einer im Wesentlichen X-förmigen Konzentration von Heißluft im Verpackungsmaterial. Das entsprechende Schnittmuster ist daher ebenfalls X-förmig.
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Im zweiten Beispiel weist der Heißluftstrahl, bedingt durch die H-förmige Öffnung 5 der Heißluftdüse 3, einen H-förmigen Querschnitt auf. Entsprechend ist auch das Schnittmuster auf dem Verpackungsmaterial H-förmig.
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Durch die schraffierten Pfeile 8 ist angedeutet, dass sich das Verpackungsmaterial 1 entlang des jeweiligen Schnittmusters auseinanderzieht und dabei öffnet.
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Neben einer X- oder H-förmigen Öffnung 5 ist eine Vielzahl weiterer Formen denkbar, durch welche der Bereich 4 des Verpackungsmaterials in mehrere Teilbereiche zerlegt wird, durch die das Verpackungsmaterial besonders zuverlässig und einfach geöffnet und entfernt werden kann.
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Beispielsweise können punktförmige Heißluftdüsen 3 verwendet werden. Die punktförmigen Heißluftdüsen 3 können beliebig angeordnet werden, um jedes gewünschte Schnittmuster zu erzeugen.
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Weiter ist es möglich, mittels einer Transporteinrichtung die Heißluftdüse bzw. die Heißluftdüsen oder die verpackten Wertdokumente so zu bewegen, dass eine Relativbewegung zwischen Verpackungsmaterial und Heißluftdüse bzw. Heißluftdüsen entsteht. Wird beispielsweise eine punktförmige Heißluftdüse verwendet, entsteht ein Schnittmuster gemäß der Relativbewegung, beispielsweise eine Linie. Wird beispielsweise eine linienförmige Heißluftdüse verwendet, entsteht durch die Relativbewegung ein flächiges Schnittmuster, beispielsweise über eine gesamte Oberfläche der verpackten Wertdokumente.
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3 zeigt ein Beispiel einer Spanneinrichtung 9 in einer Draufsicht. Die Spanneinrichtung 9 ist über dem Verpackungsmaterial 1 angeordnet und weist zwei Rollen 10 auf, die um jeweils eine Rollenachse 11 rotieren können. Dazu werden die beiden Rollen 10 durch einen geeigneten Antrieb (nicht dargestellt), beispielsweise einen Elektromotor, angetrieben. Die Rotationsrichtung der beiden Rollen 10 ist durch die gebogenen Pfeile 12 angedeutet. Befinden sich die beiden Rollen 10 in reibschlüssigem Kontakt mit dem Verpackungsmaterial 1, wird das Verpackungsmaterial 1 im Bereich 4 zwischen den beiden Rollen 10 durch ein auf die Rollen 10 aufgebrachtes Drehmoment gespannt.
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Wird der Bereich 4 mit Heißluft beaufschlagt, erweicht das Verpackungsmaterial 1 entlang des Schnittmusters 7. Die durch die Spannung erzeugten Kräfte im Inneren des Verpackungsmaterials 1 bewirken, dass sich das Verpackungsmaterial 1 entlang des Schnittmusters 7 öffnet. Die Richtung der bei der Öffnung wirkenden Kräfte ist durch die Pfeile 8 angedeutet.
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Dadurch öffnet sich das Verpackungsmaterial 1 auch dann, wenn es sich bei der Erwärmung mittels Heißluft nicht oder nur geringfügig zusammenzieht, beispielsweise wenn es nicht als Schrumpffolie ausgebildet ist.
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Vorzugsweise wird das Verpackungsmaterial 1 durch die Spanneinrichtung 9 nicht nur gespannt, um ein Öffnen des Materials entlang des Schnittmusters 7 zu bewirken bzw. zu unterstützen, sondern nach der erfolgten Öffnung auch von den in der Wertdokumentverpackung enthaltenen Wertdokumenten entfernt, insbesondere durch Abziehen entlang der Richtung der Pfeile 13. Dazu rotieren die beiden Rollen 10 nach erfolgter Öffnung weiter in entgegengesetzter Rotationsrichtung 12 und ziehen bzw. schieben dabei das Verpackungsmaterial 1 bzw. Teile des Verpackungsmaterials 1 seitlich zwischen den Wertdokumenten und den Rollen 10 heraus.
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Da bei der Erhitzung des Verpackungsmaterials 1 Kräfte entlang der Kanten der verpackten Wertdokumente entstehen, ist es auch möglich, nur eine der Rollen 10 zu verwenden, um die zuvor beschriebene Spannung zur Öffnung des Verpackungsmaterials zu erzeugen.