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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen eines akustischen Signals zur Abgabe in die äußere Umgebung eines Fahrzeugs nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
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Aus der gattungsgemäßen
DE 10 2009 058 903 A1 ist ein akustisches Signalsystem für ein Fahrzeug zur Erzeugung eines außerhalb des Fahrzeugs wahrnehmbares akustisches Signal bekannt. In Abhängigkeit einer Umfelderfassung wird dabei das akustische Signal entsprechend verändert, um so beispielsweise in Abhängigkeit des Umfelds angepasst zu werden. Hierfür können verschiedene Szenarien berücksichtigt werden, beispielsweise eine Verminderung der Störung in bewohnten Bereichen, in der Nähe von Krankenhäusern oder dergleichen, aber auch die Erzeugung eines Ultraschalltons während der Dämmerung oder während der Dunkelheit, um hierdurch die Gefahr von Wildunfällen zu verringern.
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In der Praxis hat sich nun gezeigt, dass die Abgabe eines Ultraschallsignals fortwährend oder zumindest während der Dämmerung oder der Dunkelheit zu einer Beeinträchtigung von Haus- und Nutztieren führen kann. So ist es insbesondere im städtischen Bereich, in Dörfern oder dergleichen höchst unerwünscht, da durch das Ultraschallsignal, welches zwar nicht für den Menschen jedoch für Haus- und Nutztiere wahrnehmbar ist, diese entsprechend beeinträchtigt werden. Dies führt zu einer erhöhten Nervosität beispielsweise von Hunden oder Katzen und ähnlichem. Dies ist prinzipiell unerwünscht. Für den Nutzer des Fahrzeugs kann hierdurch ungewollt die unangenehme Situation entstehen, dass er sehr störend auf sein Umfeld einwirkt, obwohl die Funktion ja eigentlich nur zur Erhöhung der Sicherheit gedacht ist.
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Die Aufgabe der hier vorliegenden Erfindung besteht nun darin, diesen Nachteil zu vermeiden und eine sichere und zuverlässige Nutzung eines Ultraschallsignals zur Vermeidung von Wildunfällen anzugeben, welche die störende Beeinträchtigung der Umgebung minimiert.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen im Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den hiervon abhängigen Unteransprüchen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es vorgesehen, dass über die Umfelderfassung eine Verkehrszeichenerkennung erfolgt. Die Signalerzeugung im Frequenzbereich des Ultraschalls, also insbesondere um Wildtiere vor einer Kollision mit dem Fahrzeug zu warnen bzw. diese aus dem Bereich des Fahrzeugs zu vertreiben, wird gemäß der Erfindung immer nur dann gestartet, wenn die Verkehrszeichenerkennung ein Verkehrszeichen erkannt hat, welches auf eine Gefahr durch Wildwechsel hinweist. Dieses Verkehrszeichen, in Deutschland ist dies das Gefahrenzeichen Z142 „Wildwechsel”, deutet auf die Gefahr eines Wildwechsels hin. Insbesondere in solchen Bereichen ist also die Gefahr entsprechend erhöht. Die Erzeugung eines Ultraschallsignals, um das Wild zu warnen bzw. zu vertreiben, wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren also an die Erkennung eines derartigen Verkehrszeichens gekoppelt. Sobald dieses Verkehrszeichen erkannt worden ist, wird die Ultraschallerzeugung gestartet, um so die Gefahr eines Wildunfalls zu minimieren. Die Erzeugung des Ultraschallsignals kann dann, insbesondere nach dem Durchfahren des Gefahrenbereichs, wieder abgeschaltet werden, um so eine Beeinträchtigung, insbesondere von Haus- und Nutztieren außerhalb eines derartigen Gefahrenbereichs, zu vermeiden.
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Gemäß einer sehr vorteilhaften Weiterbildung der Idee kann es dabei vorgesehen sein, dass die Signalerzeugung für eine fest vorgegebene Fahrstrecke oder eine damit zusammenhängende Fahrzeit andauert. Hier können beispielsweise statistische Auswertungen über die durchschnittliche Länge derartiger Gefahrenbereiche genutzt werden. So kann eine Fahrstrecke oder eine Fahrzeit in Abhängigkeit der aktuellen oder zu erwartenden Durchschnittsgeschwindigkeit innerhalb der Fahrstrecke festgelegt werden, um dann das Ultraschallsignal nach einer Fahrstrecke von beispielsweise 5 km ohne erneut erkanntes Verkehrszeichen, welches auf die Gefahr eines Wildwechsels hinweist, wieder abgeschaltet zu werden.
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Gemäß einer weiteren sehr günstigen Ausgestaltung der Idee kann es auch vorgesehen sein, dass die Erzeugung des Ultraschallsignals für eine fest vorgegebene Zeitdauer von beispielsweise ca. 5 Minuten eingeschaltet bleibt. Eine solche Steuerung über einen Timer ist außerordentlich einfach. Um hierdurch eine gute Zuverlässigkeit zu erreichen, kann es gegebenenfalls wiederum sinnvoll sein, die durchschnittliche Geschwindigkeit und die Fahrlänge innerhalb derartiger Strecken, in denen gemäß der Kennzeichnung durch das Verkehrszeichen die Gefahr eines Wildwechsels besteht, im Vorfeld der Entwicklung zu erfassen, um somit, ggf. einschließlich eines Sicherheitszuschlags, eine geeignete Zeitspanne fest vorgeben zu können.
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Gemäß einer weiteren sehr vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann es insbesondere auch vorgesehen sein, dass die Signalerzeugung für eine Fahrstrecke andauert, welche auf einem Zusatzschild unter dem Verkehrszeichen, welches auf die Gefahr eines Wildwechsels hinweist, erkannt worden ist. Häufig sind derartige Verkehrszeichen mit einem Zusatzschild versehen, welches beispielsweise anzeigt, dass die potenzielle Gefahr für die nächsten 1,5 oder 2 km oder ähnliches andauert. Wird eine Verkehrszeichenerkennung eingesetzt, dann kann ein solches Zusatzschild typischerweise erkannt werden. Die Fahrstrecke, für welche die Erzeugung des Ultraschallsignals aktiv bleibt, kann dann entsprechend diesem Zusatzschild, gegebenenfalls wiederum zuzüglich eines gewissen Sicherheitszuschlags, aufrechterhalten werden. Danach wird sie abgeschaltet, um so schnellstmöglich zu einer Betriebsweise des Fahrzeugs zurückzukehren, welche keine Ultraschallsignale aussendet und damit für Nutz- und Haustiere nicht weiter störend ist.
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Eine weitere sehr vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann es ergänzend oder alternativ auch vorsehen, dass die Signalerzeugung in jedem Fall beendet wird, wenn eine Ortstafel (Verkehrszeichen 310 „Ortseingang”) über die Verkehrszeichenerkennung erkannt wird. Mit dem Erreichen eines Ortes ist typischerweise die Gefahr von Wildwechseln sehr stark minimiert. Gleichzeitig tritt im Bereich von Ortschaften oder Städten die erhöhte Gefahr auf, dass Nutztiere oder Haustiere durch das Ultraschallsignal beeinträchtigt werden. Ein Abschalten des Ultraschallsignals bzw. der Signalerzeugung desselben spätestens dann, wenn eine Ortstafel erreicht und durch die Verkehrszeichenerkennung erkannt wird, stellt also eine besonders sinnvolle und effiziente Weiterbildung dar, welche insbesondere dann vorteilhaft zum Einsatz kommen kann, wenn die Dauer der Signalerzeugung über eine Fahrtstrecke oder Zeit durch die Steuerungseinheit innerhalb des Fahrzeugs abgeschätzt und nicht an einem Zusatzschild erkannt worden ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels der beigefügten Figuren nochmals exemplarisch erläutert.
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Die einzige beigefügte Figur zeigt in der Vogelperspektive ein Fahrzeug auf einer Straße sowie, zur vereinfachten Darstellung in der regulären Frontansicht, ein Verkehrszeichen.
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In der Darstellung der Figur ist ein Fahrzeug 1 zu erkennen, welches auf einer Straße 2 unterwegs sein soll. Das Fahrzeug 1 nähert sich dabei beispielsweise einem Waldabschnitt, durch welchen die Straße 2 führt, in welchem verstärkt die Gefahr von Wildwechseln besteht. Dies ist am Rande der Straße 2 durch ein mit 3 bezeichnetes Verkehrszeichen sowie ein unter dem Verkehrszeichen angebrachtes Zusatzschild 4 entsprechend gekennzeichnet. Das Verkehrsschild warnt dabei vor dieser Gefahr des Wildwechsels. In Deutschland würde es sich bei dem Verkehrszeichen 3 um das Gefahrenzeichen Z142 handeln. Darunter kann sich, so ist es in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ausgeführt, ein sogenanntes Zusatzzeichen befinden, welches die Länge, während welcher die Gefahr des Wildwechsels besteht, angibt. Wiederum in Deutschland wäre dies z. B. das Zeichen 1001–31 bei einer Angabe in km.
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Das Fahrzeug 1 auf der Straße 2 verfügt nun über eine ganz allgemein angedeutete und mit 5 bezeichnete Umfeldsensorik. Diese Umfeldsensorik 5 kann unter anderem Verkehrszeichen erfassen. Dies ist beispielhaft durch einen Sichtkegel einer Kamera im Frontbereich des Fahrzeugs 1 ausgehend von der mit 5 bezeichneten Box der Umfeldsensorik angedeutet. Diese Umfeldsensorik 5 erfasst nun das Verkehrszeichen 3 sowie, sofern vorhanden, das Zusatzzeichen 4. Über eine Steuerungselektronik 6 wird dieses Verkehrszeichen entsprechend ausgewertet. In der Steuerungselektronik 6 ist dann bekannt, dass hier das Gefahrenzeichen Z142 erkannt worden ist. Es besteht also die Gefahr eines Wildwechsels, und zwar in dem hier konkret dargestellten Ausführungsbeispiel für die Fahrstrecke von 1,5 km, wie es sich aus dem ebenfalls erkannten Zusatzschild 4 ergibt. Die Steuerungselektronik 6 aktiviert deshalb eine Signalerzeugung eines Ultraschallsignals. Diese Signalerzeugung ist hier rein beispielhaft, durch ein mit dem Bezugszeichen 7 versehenes Schallemissionsgerät angedeutet. Der Schall verbreitet sich kugelförmig ausgehend von diesem Gerät, insbesondere in die Fahrtrichtung des Fahrzeugs 1 und kann so Wildtiere warnen bzw. verjagen, sodass die Gefahr von Wildunfällen drastisch reduziert wird.
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In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel in der Figur ist es so, dass der Gefahrenbereich, wie es sich aus dem Zusatzzeichen ergibt, nach 1,5 km beendet ist. Um eine Beeinträchtigung von Nutzieren und Haustieren durch das Ultraschallsignal zu vermeiden, wird die Signalerzeugung des Ultraschallsignals in dem Signalerzeuger 7 dementsprechend nach einer Fahrstrecke des Fahrzeugs 1 von 1,5 km, gegebenenfalls zusätzlich eines Sicherheitszuschlags von beispielsweise 10% der Fahrstrecke, abgestellt.
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Alternativ dazu sind andere Möglichkeiten zum Abstellen der Signalerzeugung denkbar, beispielsweise die Steuerung über eine fest vorgegebene Fahrtstrecke oder Fahrtzeit, insbesondere dann, wenn kein Zusatzschild vorhanden ist oder ein solches beispielsweise aufgrund einer Verschmutzung oder Ähnlichem nicht zuverlässig erkannt worden ist. Darüber hinaus können weitere erkannte Verkehrszeichen zu einer Abschaltung des Ultraschallsignals führen, insbesondere eine Ortstafel, sodass das Ultraschallsignal in jedem Fall spätestens beim Erreichen einer Ortschaft oder einer Stadt abgestellt wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009058903 A1 [0002]