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Die
Erfindung betrifft ein akustisches Signalsystem für ein
Fahrzeug mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Aus
der
DE 197 01 801
A1 ist eine Vorrichtung zur imitierenden Erzeugung von
Motor- und Fahrgeräuschen bei Fahrzeugen bekannt. Die Vorrichtung
umfasst eine von der Fahrzeuggeschwindigkeit aktivierbare Messvorrichtung
und einen Geräuschgenerator, welcher mit der Messvorrichtung
in Wirkverbindung steht. Weiterhin umfasst die Vorrichtung mindestens
eine Geräuschabstrahlvorrichtung, welche mit dem Geräuschgenerator
verbunden ist, und einen Geräuschträger, welcher
mit dem Geräuschgenerator in Wirkverbindung steht.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, für Verkehrsteilnehmer eine Wahrnehmung
des Fahrzeugs in der Umwelt zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 erfüllt,
wobei die Merkmale der Unteransprüche vorteilhafte Aus-
und Weiterbildungen kennzeichnen.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung weist ein akustisches
Signalsystem für ein Fahrzeug zur Erzeugung eines außerhalb
des Fahrzeugs wahrnehmbaren akustischen Signals auf. Das akustische
Signal wird in Abhängigkeit einer Umfelderfassung verändert.
Das akustische Signalsystem umfasst ein Mittel zur Erzeugung des
akustischen Signals in dem ihn umgebenden Medium, wie beispielsweise
in der umgebenden Luft. Ein solches Mittel kann beispielsweise ein
Lautsprecher oder eine Hupe sein. Das akustische Signalsystem kann
zusätzlich eine Vorrichtung umfassen, welche Signale zur
Ansteuerung des Mittels speichern oder erzeugen kann. Beispiele sind
ein Datenspeicher, ein Musikabspielgerät oder ein Tongenerator.
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Die
Erzeugung des akustischen Signals erfolgt derart, dass das akustische
Signal außerhalb des Fahrzeugs wahrnehmbar ist. Dadurch
kann die Wahrnehmung des Fahrzeuges für Verkehrsteilnehmer,
welche sich außerhalb des Fahrzeuges befinden, verbessert
werden. Es ist besonders vorteilhaft, wenn das akustische Signal
nicht oder zumindest weniger laut in einem Innenraum des Fahrzeuges
zu hören ist, welcher für Insassen des Fahrzeuges
ausgelegt ist, damit ein Insasse durch das akustische Signal nicht
gestört wird.
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Die
Umfelderfassung erfasst ein Umfeld des Fahrzeuges und wertet es
aus, so dass die Umfelderfassung zumindest eine Messgröße
ermittelt, welche in Abhängigkeit von dem Umfeld variiert.
Die Messgröße kann zumindest eine Eigenart des
Umfeldes abbilden, wie beispielsweise wo sich das Fahrzeug befindet,
was sich im Umfeld des Fahrzeuges befindet, einen Wunsch des Insassen,
eine Tageszeit oder Sicht- oder Lichtverhältnisse. In Abhängigkeit
der Messgröße der Umfelderfassung wird, beispielsweise
durch ein Steuergerät, das akustische Signal in Abhängigkeit
des Umfeldes verändert. Dadurch kann das akustische Signal,
wie später in Beispielen beschrieben, an Anforderungen
oder Besonderheiten des Umfeldes angepasst werden. Das Steuergerät kann
Bestandteil der Umfelderfassung oder des akustischen Signalsystems
sein oder auch ein eigenständiges Bauteil.
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In
einer Ausführung wird eine Lautstärke, eine Tonfolge
oder eine Frequenz des akustischen Signals in Abhängigkeit
der Umfelderfassung verändert. Durch die Veränderung
der Lautstärke kann das akustische Signal in Abhängigkeit
des Umfeldes in der Art angepasst werden, dass das Signal möglichst laut
genug ist, um von einem Verkehrsteilnehmer, wie insbesondere einem
Fußgänger oder Fahrradfahrer wahrgenommen zu werden.
Zusätzlich kann die Lautstärke des akustischen
Signals derart an die Umgebung angepasst werden, dass es zu keiner
oder zu einer reduzierten Störung des Umfeldes durch ein
zu lautes akustisches Signal kommt. Die Lautstärke kann
mit zunehmender Gefahr, beispielsweise mit zunehmender Gefahr einer
Kollision, ansteigen. Analog der Lautstärke kann die Tonfolge
oder die Frequenz des akustischen Signals an die Umgebung angepasst
werden.
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In
einer Ausführung umfasst das akustische Signal den Ultraschallbereich.
Eine Frequenz, welche im Ultraschallbereich liegt, kann von Menschen nicht
wahrgenommen werden. Einige Tierarten können Töne,
welche im Ultraschallbereich liegen, jedoch hören. Durch
ein akustisches Signal im Ultraschallbereich können daher
selektiv diese Tierarten, wie beispielsweise Hunde, gewarnt werden,
ohne dass Menschen dieses Signal hören oder dadurch gestört
werden können.
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In
einer Ausführung wertet die Umfelderfassung eine manuelle
Eingabe eines Fahrzeuginsassen, eine Fahrzeugposition, Daten eines
Navigationssystems, eine Uhrzeit oder Lichtverhältnisse
aus. Durch die manuelle Eingabe kann der Fahrzeuginsasse das akustische
Signal entsprechend seiner Wünsche oder Anforderungen anpassen.
Die manuelle Eingabe kann beispielsweise durch Tasten, Drehregler
oder über einen Bordcomputer des Fahrzeuges erfolgen.
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Durch
die Auswertung der Fahrzeugposition und der Daten eines Navigationssystems
kann beispielsweise erkannt werden, ob das Fahrzeug auf einer Autobahn
oder im Bereich einer Stadt, einer Schule oder eines Krankenhauses
fährt. Das akustische Signal kann dann gezielt an diese
Umgebung angepasst werden. So kann beispielsweise die Lautstärke
des Signals im Bereich von Krakenhäusern reduziert und
im Bereich von Schulen angehoben werden. Dadurch kann eine Lärmbelästigung
durch das akustische Signal im Bereich des Krankenhauses reduziert
und potenzielle Störgeräusche im Bereich der Schule übertönt
werden. Alternativ oder ergänzend kann die Frequenz im
Bereich von Krankenhäusern erhöht werden, da hochfrequente
akustische Signale beispielsweise durch die Luft oder durch Gebäudeteile
stärker gedämpft werden als tieffrequente akustische
Signale. Die Dämpfung der Signale hat für Verkehrsteilnehmer,
welche sich im unmittelbaren Umfeld des Fahrzeuges befinden, eine
untergeordnete Bedeutung, da bei einem geringeren Abstand eine geringere
Dämpfung erfolgt als bei einem größeren Abstand.
Für Personen, welche sich weiter entfernt von dem Fahrzeug
oder in einem Gebäude aufhalten, bewirkt die stärkere
Dämpfung des akustischen Signals eine reduzierte Wahrnehmung
und damit eine reduzierte Störung.
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Durch
die Erfassung der Uhrzeit oder der Lichtverhältnisse kann
beispielsweise auf eine Zeit einer Nachtruhe geschlossen werden,
innerhalb derer laute Geräusche zu vermeiden sind, um den Schlaf
von Anwohnern im Umfeld nicht zu stören. In einer Ausführung
wird ab einem Schwellwert für die Uhrzeit, welche für
einen Beginn der Nachtruhe steht, die Lautstärke des akustischen
Signals reduziert und ab einem weiteren Schwellwert der Uhrzeit,
welcher für ein Ende der Nachtruhe steht, wieder angehoben.
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In
einer anderen Ausführung werden die Lichtverhältnisse
im Umfeld des Fahrzeuges ausgewertet. In Abhängigkeit eines
dadurch erfassten Tageslichtes wird als akustisches Signal im Ultraschallbereich
ein Ultraschallton ausgegeben. Beispielsweise wird der Ultraschallton
ausschließlich während der Dämmerung
oder während der Dunkelheit erzeugt. Bei hellem Tageslicht
wird kein Ultraschallton erzeugt. Dadurch sollen Tiere, welche den
Ultraschallton hören können und bei Dunkelheit
oder in der Dämmerung bei einem Wildwechsel eine Fahrbahn für
Fahrzeuge überqueren können, vor dem herannahenden
Fahrzeug gewarnt werden. Selbstverständlich ist in einer
alternativen oder ergänzenden Ausführung auch
ein permanentes Ausstrahlen des Ultraschalltons möglich.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der einzigen
Figur näher erläutert.
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Dabei
zeigt:
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Figur
eine schematische Darstellung eines Fahrzeuges mit einem akustischen
Signalgeber und einer Umfelderfassung.
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In
der Figur ist ein Fahrzeug 1 mit einem akustischen Signalgeber 2 und
einer Umfelderfassung 4 gezeigt. Der akustische Signalgeber 2 dient der
Erzeugung eines akustischen Signals 3, wobei das akustische
Signal 3 in Abhängigkeit der Umfelderfassung 4 verändert
wird. In dem Ausführungsbeispiel erfasst und wertet die
Umfelderfassung 4 ein Umfeld des Fahrzeuges 1 aus.
In Abhängigkeit der Bewertung des Umfeldes, welche durch
ein in der Umfelderfasssung 4 integriertes Steuergerät
erfolgt, sendet das Steuergerät der Umfelderfassung 4 ein elektrisches
Signal an den akustischen Signalgeber 2 mit zumindest einem
Wert zu einer Lautstärke, einer Tonfolge oder einer Frequenz
des akustischen Signals. Der akustische Signalgeber 2 erzeugt
unter Berücksichtung des elektrischen Signals des Steuergerätes
der Umfelderfassung 4 das akustische Signal 3,
welches die Vorgabe des Steuergerätes der Umfelderfassung 4 bezüglich
der Lautstärke, der Tonfolge oder der Frequenz erfüllt.
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In
anderen Worten kann die Erfindung wie folgt dargestellt oder ausgeführt
werden:
Moderne Kraftfahrzeuge werden in Zukunft weniger über
ihre im Betrieb ausgesendeten Geräusche wahrnehmbar sein.
Vor allem Elektro-Fahrzeuge, Brennstoffzellenfahrzeuge und Vollhybridfahrzeuge mit
Elektro-Antrieb können sich sehr leise fortbewegen. Das
neue Wahrnehmungssystem soll dies kompensieren. Gerade Fußgänger
können das Fahrzeug dann wieder besser, etwa früher,
wahrnehmen. Eine verbesserte akustische Wahrnehmung von leisen Fahrzeugen
soll zu einer Unfallvermeidung beitragen, da beteiligte Verkehrsteilnehmer – etwa
durch ein Ausweichen – besser reagieren können,
wenn das Fahrzeug möglichst frühzeitig gehört
wird. Um Fahrzeuge – insbesondere Elektro- beziehungsweise Hybridfahrzeuge – beispielsweise
im reinen Elektrobetrieb oder realen Fahrbetrieb für das
Umfeld akustisch besser wahrnehmbar zu gestalten, soll im Elektrobetrieb
ein akustisch wahrnehmbares Geräusch erzeugt werden. Dies
wird durch einen Außenlautsprecher erreicht. Der Außenlautsprecher
ist beispielsweise in der vorderen Hälfte des Fahrzeugs platziert.
Bevorzugt ist der Außenlautsprecher von außen
unsichtbar im Bereich eines Vorbaus unterhalb der Außenhaut
platziert. Der Außenlautsprecher wird über einen
Soundgenerator bzw. ein Soundsystem angesteuert. Das System kann
geschwindigkeitsabhängig arbeiten.
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Die
deutlich weniger hörbaren Elektro-Fahrzeuge erhalten ein
Ersatzgeräusch. Das Ersatzgeräusch soll ein identifizierendes
Geräusch sein, wodurch ein akustisches Erkennen beispielsweise
der Fahrzeugmarke möglich wird. Das Geräusch kann dauerhaft
vorhanden sein, wie das Geräusch eines Motors. Das Geräusch
kann geschwindigkeitsabhängig sein und kann in einer Werkstatt
oder durch den Kunden veränderbar sein, wie dies bereits
bei Klingeltönen von Mobiltelefonen bekannt ist.
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Der
Fußgängerschutz wird durch die vorschlagsgemäße
Vorrichtung verbessert, da der Fußgänger oder
ein Fahrradfahrer das Fahrzeug besser, zum Beispiel früher,
wahrnehmen und dadurch einen Zusammenstoß mit dem Fahrzeug
besser vermeiden kann.
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Das
Ersatzgeräusch kann auch unerwünschte Geräusche überdecken,
um beispielsweise Wind, – Reifen und Reibungsgeräusche
zu kaschieren. Das Geräusch kann dazu beitragen, dass das
Fahrzeug von Personen als noch hochwertiger empfunden wird.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung kann in den im Folgenden
beschriebenen Anwendungsbeispielen mit den beschriebenen Ergänzungen
oder Änderungen genutzt werden.
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In
einer Ausführung wird das Geräusch durch ein Soundsystem
erzeugt, welches je nach Fahrzustand ein Motorengeräusch
ausstrahlt. Das Motorengeräusch ändert sich je
nach Fahrgeschwindigkeit in Tonart und Lautstärke. Wenn
das Fahrzeug ohne eingelegten Gang steht, wird kein Ton erzeugt. Sobald
ein Gang eingelegt wird, ertönt ein spezieller Startton,
ein Warnsignal oder ein Anfahrgeräusch. Das akustische
Signal wird geschwindigkeitsabhängig geregelt. Das akustische
Signal wird geschwindigkeitsabhängig abgeschaltet oder
eingeschaltet. Das akustische System kann einen Dauerton erzeugen,
sobald das Fahrzeug bewegt wird.
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In
einer anderen Ausführung wird ein Annäherungsdetektor,
welcher beispielsweise zur Erkennung von Fußgängern
eingesetzt wird, oder ein Parksensor, welcher beim Einparken den
Abstand zu Hindernissen misst, ausgewertet. Ergibt eine Analyse
der Messdaten durch ein Steuergerät einen kritischen Abstand,
wird automatisch ein spezieller Warnton abgegeben.
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In
einer weiteren Ausführung gibt das akustische Signalsystem
als akustisches Signal einen definierten Einzelton oder verschiedene
Töne wie Geräusche oder musikalische Tonfolgen
ab, anhand dessen ein Fußgänger eine Fahrzeugmarke
des sich gerade annähernden Fahrzeuges erkennen kann. Das
akustische Signal kann auch charakteristisch für ein Fahrzeugmodell
oder für eine bestimmte Ausstattung des Fahrzeugs sein,
wie etwa für eine bestimmte Motorvariante. Das akustische
Signalsystem kann mit fest eingestellten Tönen versehen
sein. In einer Ausführung kann der Kunde das System bei
Bedarf nach seinen eigenen Wünschen verändern.
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In
einer weiteren Ausführung kann das Signalsystem über
eine Lautstärkeregelung verfügen, die durch den
Fahrer individuell bedienbar ist. So kann auf das spezielle Umfeld,
wie beispielsweise ein Wohnbereich, ein Parkplatz, ein Industriegebiet,
ein Stadtbereich, Spielplätze oder auf ein persönliches Ausdrucksverhalten
eingegangen werden. Zusätzlich kann das akustische Signalsystem
durch eine Navigation angesteuert werden, die je nach Lokalität
die Lautstärkeregelung oder die Tonartregelung übernimmt.
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Die
Lautstärkeregelung kann ebenfalls je nach Lichtverhältnissen
geregelt sein. Der Ton kann in einem akustischen Frequenzbereich
liegen, der bevorzugt von Tieren wahrgenommen wird und das Ziel
hat, Wildunfälle zu vermeiden. Das Signalsystem kann auch
als Hupe benutzt werden; die eigentliche Hupe könnte entfallen.
In Zukunft werden Elektromotoren auch bedeutend mehr Leistung entwickeln.
Ein Warnsignal beim Einschalten des Aggregats soll ebenfalls möglich
sein. Alle akustischen Signale sind bei Bedarf mit optischen Signalen
kombinierbar, beispielsweise durch Blink- oder Lichtsignale der Scheinwerfer.
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Generell
ist eine Kombination der verschiedenen Ausführungsarten
möglich. Bezugszeichenliste
1 | Fahrzeug |
2 | akustischer
Signalgeber |
3 | akustisches
Signal |
4 | Umfelderfassung |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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