DE102014224323A1 - Verfahren zum Betreiben eines Aufzugssystems - Google Patents
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Abstract
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Aufzugssystems sowie ein entsprechendes Aufzugssystem.
- Stand der Technik
- Hochhäuser und Gebäude mit einer Vielzahl von Stockwerken benötigen komplexe Aufzugssysteme, um sämtliche Transportvorgänge möglichst effektiv zu bewältigen. Insbesondere kann es zu Stoßzeiten der Fall sein, dass eine Vielzahl von Benutzern von dem Erdgeschoss des Gebäudes in die unterschiedlichen Stockwerke des Gebäudes transportiert werden möchte. In weiteren Stoßzeiten soll beispielsweise eine Vielzahl von Benutzern von den unterschiedlichen Stockwerken in das Erdgeschoss transportiert werden.
- Dies erfordert logistisch optimierte Aufzugssysteme, welche Belastungsspitzen und -änderungen in möglichst kurzer Zeit bewältigen. Dabei sollen einzelne Benutzer möglichst schnell in ihr Zielstockwerk transportiert werden, ohne lange Wartezeiten. Dabei soll zum einen möglichst schnell eine Kabine an einem Anfangsstockwerk, an welchem ein einzelner Benutzer das Aufzugssystem betreten möchte, zur Verfügung gestellt werden. Zum anderen soll die Kabine, in welche der Benutzer einsteigt, möglichst schnell das entsprechende Zielstockwerk erreichen, ohne unnötig viele Zwischenstopps einzulegen. Des Weiteren sollte ein Benutzer möglichst wenige Male die Kabine wechseln müssen, bis er das Zielstockwerk erreicht. Wenn ein Benutzer die Kabine wechseln muss, gilt für die nachfolgende Anschlusskabine ebenfalls die Vorgabe möglichst geringer Wartezeiten.
- Aufzugssysteme für derartige Zwecke sind bekannt. Single-Kabinensysteme bzw. Ein-Kabinensysteme weisen beispielsweise eine Kabine in einem Aufzugsschacht auf. Doppeldecker-Kabinensysteme weisen zwei Kabinen in einem Aufzugsschacht auf. Diese beiden Kabinen eines Doppeldecker-Kabinensystems sind zumeist fest miteinander verbunden und können zumeist nicht unabhängig voneinander bewegt werden. Mehrkabinensysteme weisen wenigstens zwei Kabinen in einem Aufzugsschacht auf. Diese Kabinen eines Mehrkabinensystems können unabhängig voneinander bewegt werden. Derartige Mehrkabinensysteme mit zwei unabhängig voneinander in einem Aufzugsschacht verfahrbaren Kabinen werden von der Anmelderin unter der Bezeichnung "TWIN" vertrieben.
- Als besonders effektiv erweisen sich schachtwechselnde Mehrkabinensysteme. Ein schachtwechselndes Mehrkabinensystem umfasst dabei eine Mehrzahl von Kabinen, die in einer Gruppe von Aufzugschächten verfahrbar sind. Die Kabinen können hierbei nicht nur vertikal in den einzelnen Aufzugschächten hin- und her verfahren werden, sondern auch horizontal zwischen den einzelnen Aufzugschächten. Kabinen eines schachtwechselnden Mehrkabinensystems sind somit nicht fest an einen Aufzugsschacht gebunden, wie dies bei Single-Kabinensystemen oder herkömmlichen Mehrkabinensystemen der Fall ist.
- Insbesondere können die Kabinen eines schachtwechselnden Mehrkabinensystems an einem oberen und/oder an einem unteren Ende der Aufzugschächte zwischen den Aufzugschächten wechseln. Zu diesem Zwecke sind entsprechende Wechslereinrichtungen vorgesehen. Auch ein Wechseln der Kabinen zwischen den Aufzugschächten in anderen zweckmäßigen Stockwerken, beispielsweise im Bereich der Schachtmitte, ist denkbar. Umfasst das schachtwechselnde Mehrkabinensystem mehr als zwei Aufzugschächte, können die einzelnen Kabinen insbesondere zwischen sämtlichen dieser Aufzugschächte wechseln. Ein derartiger Wechsel von Kabinen zwischen Aufzugschächten kann dabei beispielsweise nur zwischen benachbarten Aufzugschächten durchgeführt werden, oder insbesondere auch flexibel zwischen nicht benachbarten Aufzugschächten.
- Aus der
EP 1 619 157 B1 ist eine Aufzugsanlage mit individuell bewegbaren Aufzugskabinen bekannt, bei der Aufzugskabinen zwischen einzelnen Schächten wechseln können. - Die vorliegende Erfindung strebt an, die Effektivität von schachtwechselnden Mehrkabinensystemen zu verbessern.
- Offenbarung der Erfindung
- Die Erfindung schlägt ein Verfahren zum Betreiben eines Aufzugssystems, welches als schachtwechselndes Mehrkabinensystem ausgebildet ist, vor, bei dem eine Anzahl von Kabinen wenigstens drei Aufzugschächten zugeordnet ist, wobei die Kabinen innerhalb der einzelnen Aufzugsschächte in Aufwärtsrichtung und Abwärtsrichtung, sowie zwischen den einzelnen Aufzugschächten verfahrbar sind, mit folgenden Schritten:
- a) in einem ersten Betriebszustand Zuordnung einer Fahrtrichtung AUF oder AB zu jedem einzelnen der Aufzugschächte derart, dass sämtliche Kabinen, die sich in einem jeweiligen Aufzugsschacht befinden, ausschließlich sich in Aufwärtsrichtung bzw. Abwärtsrichtung bewegen,
- b) für einen Aufzugsschacht oder eine Teilmenge der wenigstens drei Aufzugsschächte Aufhebung der Zuordnung der Fahrtrichtung derart, dass sämtliche Kabinen, die in diesem einen Aufzugsschacht oder dieser Teilmenge der wenigstens drei Aufzugschächte sich befinden, angehalten wird bzw. werden,
- c) Umkehrung der Zuordnung der Fahrtrichtung in diesem einen Schacht oder dieser Teilmenge der wenigstens drei Aufzugsschächte derart, dass sämtliche Kabinen, die sich in diesem einen Aufzugsschacht oder der Teilmenge der wenigstens drei Aufzugschächte befinden, ausschließlich sich in einer Fahrtrichtung bewegen, welche ihrer Fahrtrichtung in dem ersten Betriebszustand entgegengesetzt ist,
- d) Wiederholung der Schritte b) und c) für weitere Aufzugschächte, bis eine gewünschte Anzahl von Aufzugschächten oder alle Aufzugschächte eine Zuordnung einer Fahrtrichtung AUF oder AB aufweisen, welche der Zuordnung während des ersten Betriebszustandes entgegengesetzt ist, zur Bereitstellung eines zweiten Betriebszustandes.
- Die Erfindung schlägt ferner ein Aufzugssystem vor, welches als schachtwechselndes Mehrkabinensystem ausgebildet ist, bei dem eine Anzahl von Kabinen wenigstens drei Aufzugschächten zugeordnet ist, wobei die Kabinen innerhalb der einzelnen Aufzugschächte in Aufwärtsrichtung und Abwärtsrichtung, sowie den einzelnen Aufzugschächten verfahrbar sind, mit
- a) Mitteln zur Zuordnung einer Fahrtrichtung AUF oder AB zu jedem der einzelnen Aufzugschächte derart, dass sämtliche Kabinen, die sich in einem jeweiligen Aufzugsschacht befindet, ausschließlich sich in Aufwärtsrichtung bzw. Abwärtsrichtung bewegen,
- b) Mitteln zur Aufhebung der Zuordnung der Fahrtrichtung für einen Aufzugs
- schacht oder eine Teilmenge der wenigstens drei Aufzugschächte derart, dass sämtliche Kabinen, die in diesem einen Aufzugsschacht oder dieser Teilmenge der wenigstens drei Aufzugschächte sich befinden, angehalten wird bzw. werden,
- c) Mitteln zur Umkehrung der Zuordnung der Fahrtrichtung in diesem einen Schacht oder dieser Teilmenge der wenigstens drei Aufzugsschächte derart, dass sämtliche Kabinen, die sich in diesem einen Aufzugsschacht oder der Teilmenge der wenigstens drei Aufzugschächte befinden, ausschließlich sich in einer Fahrtrichtung bewegen, welche ihrer Fahrtrichtung in dem ersten Betriebszustand entgegengesetzt ist,
- d) Mitteln zur Wiederholung der Schritte b) und c) für weitere Aufzugschächte, bis eine gewünschte Anzahl von Aufzugschächten oder alle Aufzugschächte eine Zuordnung einer Fahrtrichtung AUF oder AB aufweisen, welche der ursprünglichen Zuordnung gemäß Merkmal a) entgegengesetzt ist.
- Erfindungsgemäß wird ein Aufzugssystem in die Lage versetzt, in sehr effektiver Weise zwischen unterschiedlichen Betriebszuständen zu wechseln. Es sei darauf hingewiesen, dass die verwendete Formulierung, dass sich Kabinen, die in einem jeweiligen Aufzugsschacht sich befinden, sich ausschließlich in Aufwärtsrichtung bzw. Abwärtsrichtung bewegen können, umfasst, dass diese Kabinen auch, beispielsweise im Fall eines Kabinenrufs durch einen Benutzer, in einem entsprechenden Stockwerk anhalten können. Ausgeschlossen ist lediglich ein Verfahren der Kabine in die der zugeordneten Fahrtrichtung entgegengesetzte Richtung. Die genannten Mittel zur Durchführung der Schritte a), b), c) und d) sind zweckmäßigerweise als Steuervorrichtung ausgebildet. Eine derartige Steuervorrichtung kann in die Gesamtsteuerung eines Aufzugssystems integriert sein, oder auch mit einer entsprechenden Aufzugsteuerung zusammenwirken.
- Die Erfindung ermöglicht eine Erhöhung der Förderleistung eines Aufzugsystems in einer Hauptfahrrichtung, welcher die Mehrheit der Aufzugsschächte zu einer bestimmten Zeit zugeordnet ist, durch Minimierung der durchschnittlichen Zykluszeit der Kabinen in Hauptfahrrichtung. Unter der durchschnittlichen Zykluszeit wird die durchschnittliche Zeit zwischen dem Durchgang zweier aufeinanderfolgender Kabinen durch ein bestimmtes Stockwerk, beispielsweise einer Haupthaltestelle wie etwa der Erdgeschoss-Haltestelle, verstanden. Die Zykluszeit hängt hauptsächlich von Haltezeiten der Kabinen in einzelnen Stockwerken ab, wobei die Zykluszeit insbesondere dann erhöht ist, wenn verschiedene Kabinen im gleichen Stockwerk anhalten sollen. Die Anhaltezeiten umfassen insbesondere die Zeit zur Öffnung und zum Schließen der jeweiligen Aufzug- bzw. Kabinentüren, sowie die Zeit zum Ein- und Ausstieg von Passagieren. Auch Sicherheitsabstände zwischen einzelnen Kabinen müssen berücksichtigt werden.
- Vorteilhafterweise wird sichergestellt, dass während der Schritte b) und c) die Zuordnung sämtlicher weiterer Aufzugschächte beibehalten wird. Dies ermöglicht eine besonders effektive Umstellung von einem ersten Betriebszustand zu einem zweiten Betriebszustand, wobei zu jeder Zeit gewährleistet ist, dass es Kabinen gibt, die entweder in Aufwärts- oder in Abwärtsrichtung fahren.
- Es ist bevorzugt, dass während des ersten Betriebszustandes einer Mehrzahl von Aufzugschächten eine ausschließliche Fahrtrichtung AUF und einer Minderzahl von Aufzugschächten eine Fahrtrichtung AB zugeordnet ist, und im zweiten Betriebszustand einer Mehrzahl von Aufzugschächten eine ausschließliche Fahrtrichtung AB, und einer Minderzahl von Aufzugschächten eine ausschließliche Fahrtrichtung AUF zugeordnet ist, oder umgekehrt. Insbesondere für derartige Betriebszustände bietet das erfindungsgemäße Verfahren eine sehr effektive Möglichkeit der Umstellung.
- Es ist bevorzugt, dass ein Verfahren von Kabinen zwischen den Aufzugschächten in einem oberen und/oder einem unteren Bereich der jeweiligen Aufzugschächte durchgeführt wird. Zu diesem Zwecke sind entsprechende Wechslereinrichtungen vorgesehen.
- Besonders bevorzugt wird das Verfahren zum Betreiben eines Aufzugssystems mit wenigstens einer Gruppe von drei Aufzugschächten verwendet, wobei in jeder der wenigstens einen Gruppe in dem ersten Betriebszustand zwei Schächten eine ausschließliche Fahrtrichtung AUF, und einem Aufzugsschacht eine Fahrtrichtung AB zugeordnet ist, und in dem zweiten Betriebszustand zwei Aufzugsschächten eine ausschließliche Fahrtrichtung AB, und einem Aufzugsschacht eine ausschließliche Fahrtrichtung AUF zugeordnet wird.
- Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, für die gesondert um Schutz nachgesucht wird, wird jeder Kabine eine Information JA oder NEIN zugeordnet, derart, dass im Falle einer Zuordnung einer Information JA zu einer Kabine diese Kabine für den Transport von Passagieren zur Verfügung steht, und im Falle einer Zuordnung NEIN zu einer Kabine, diese Kabine nicht für den Transport von Passagieren zur Verfügung steht. Mit dieser Maßnahme können Kabinen, welche sich insbesondere nicht in einer aktuellen Hauptfahrtrichtung des Aufzugssystems fortbewegen, für eine Benutzung durch Passagiere gesperrt werden. Hierdurch kann gewährleistet werden, dass derartige Kabinen in besonders schneller Weise wieder in einen Aufzugsschacht transportiert werden können, welchem die Hauptfahrtrichtung des Aufzugssystems zugeordnet ist. Hiermit kann somit die Förderleistung des Aufzugssystems insgesamt erhöht werden. Auch die Zuordnung der Informationen JA oder NEIN erfolgt zweckmäßigerweise durch die Steuerungsvorrichtung.
- Hierbei ist insbesondere vorgesehen, dass im Falle einer Zuordnung NEIN zu einer Kabine diese Kabine entsprechend einer einem jeweiligen Aufzugsschacht, in der sie sich befindet, zugeordneten Fahrtrichtung in Aufwärtsrichtung bzw. Abwärtsrichtung bewegt werden kann, jedoch nicht für die Aufnahme von Passagieren bzw. Benutzern zur Verfügung steht. In der Regel werden im Falle einer Zuordnung NEIN zu einer Kabine keine Personen bzw. Passagiere in dieser Kabine sein. Es ist jedoch denkbar, derartige Kabinen lediglich für die Aufnahme von zusätzlichen Passagieren zu sperren.
- In besonders vorteilhafter Weise wird einer Kabine der Zustand NEIN nur dann zugeordnet, wenn sie sich in einem Aufzugsschacht befindet, welche einer aktuellen Minderzahl der Aufzugschächte angehört. Hiermit kann gewährleistet werden, dass die Mehrzahl der Aufzugschächte, welche sich zweckmäßigerweise in Hauptfahrtrichtung des Aufzugssystems bewegt, in optimaler Weise zum Passagiertransport eingesetzt werden kann.
- Es ist besonders vorteilhaft, wenn ein Umschalten von einem ersten Betriebszustand in einen zweiten Betriebszustand auf der Grundlage bzw. unter Berücksichtigung wenigstens einer erfassten Information erfolgt. Bei der erfassten Information kann es sich beispielsweise um ein ermitteltes oder prognostiziertes Verkehrsaufkommen handeln, wobei dieses auf unterschiedliche Weise ermittelt bzw. prognostiziert werden kann. Beispielsweise können hierzu entsprechende Sensoren vorgesehen sein, welche Passagiere in einzelnen Kabinen und/oder in der Umgebung des Aufzugssystems erfassen. Ferner können zu diesem Zwecke Vereinzelungsanlagen in der Umgebung des Aufzugssystems vorgesehen sein. Es ist auch denkbar, in diesem Zusammenhang ein lernendes System zur Verfügung zu stellen.
- Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
- Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
- Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung schematisch dargestellt, und wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
- Figurenbeschreibung
-
1 zeigt schematisch ein Schaubild zur Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, -
2 zeigt eine schematische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Aufzuganlage zur Darstellung einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, und -
3 zeigt eine weitere schematische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Aufzuganlage zur Darstellung einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. - In
1 ist schematisch ein drei Aufzugsschächte (110 ,120 ,130 ) aufweisendes Aufzugssystem dargestellt und insgesamt mit10 bezeichnet. Das Aufzugssystem10 ist als schachtwechselndes Mehrkabinensystem ausgebildet. Dies bedeutet, dass in den einzelnen Aufzugsschächten (110 ,120 ,130 ) verfahrbare Kabinen auch zwischen den einzelnen Aufzugsschächten (110 ,120 ,130 ) verfahrbar sind. Die einzelnen Kabinen sind zur Vereinfachung der Darstellung in1 nicht dargestellt. Das Aufzugssystem weist eine schematisch dargestellte und mit160 bezeichnete Steuervorrichtung auf. - Zur Steigerung der Förderkapazität eines derartigen Aufzugssystems sind typischerweise mehr Kabinen als Aufzugsschächte vorgesehen. Beispielsweise können pro Aufzugsschacht zwei oder mehr Kabinen vorgesehen sein, wobei zu bestimmten Zeiten sich beispielsweise auch mehr als zwei oder weniger als zwei Kabinen in einem bestimmten Schacht aufhalten können.
- Ein derartiges Aufzugssystem
10 weist wenigstens zwei Wechslereinrichtungen auf, mittels derer die jeweiligen Kabinen zwischen den Aufzugsschächten (110 ,120 ,130 ) verfahrbar sind. Vorzugsweise sind diese Wechslereinrichtungen in einem oberen Bereich, insbesondere der obersten Etage, und dem unteren Bereich, insbesondere der untersten Etage bzw. dem Erdgeschoß, vorgesehen. Es ist jedoch gleichfalls möglich, derartige Wechslereinrichtungen in beliebigen Stockwerken vorzusehen. - In
1 sind mittels Pfeilen jeweilige ausschließliche Fahrtrichtungen der einzelnen Aufzugsschächte symbolisiert. Ein nach oben gerichteter Pfeil bedeutet, dass in einem entsprechenden Schacht sich befindliche Kabinen nur in Aufwärtsrichtung bewegt werden. Hierbei sei klargestellt, dass auch ein Anhalten in Stockwerken, beispielsweise zum Einstieg oder Ausstieg von Benutzern bzw. Passagieren, ebenfalls möglich ist. Bewegungen in Abwärtsrichtung werden in einem derart gekennzeichneten Aufzugsschacht nicht durchgeführt. - Mittels nach unten gerichteter Pfeile wird entsprechend symbolisiert, dass für entsprechende Kabinen eine ausschließliche Fahrtrichtung nach unten vorgesehen ist.
- Je nach Verkehrsaufkommen ist das Aufzugssystem
10 in der Lage, einer Mehrzahl von Aufzugsschächten eine Fahrtrichtung in Aufwärtsrichtung (im Folgenden als Fahrtrichtung AUF bezeichnet), und einer entsprechenden Minderzahl von Aufzugsschächten eine Fahrtrichtung in Abwärtsrichtung (im Folgenden als Fahrtrichtung AB bezeichnet) zuzuordnen, oder umgekehrt. - So ist in
1 , Zustand A, ein erster Betriebszustand dargestellt, bei dem den beiden äußeren Aufzugsschächten110 ,130 eine Fahrtrichtung AUF, und dem in der Mitte befindlichen Aufzugsschacht120 eine Fahrtrichtung AB zugeordnet ist. Hierbei bewegen sich in den Aufzugsschächten110 ,130 befindliche Kabinen in Aufwärtsrichtung, und werden bei Erreichen des obersten Stockwerks mittels der entsprechenden Wechslereinrichtung in den mittleren Aufzugsschacht120 verfahren, und in diesem in Abwärtsrichtung verfahren. Bei Erreichen des untersten Stockwerkes werden die Kabinen wiederum mittels einer entsprechenden Wechslereinrichtung in einen der äußeren Aufzugsschächte110 ,130 verfahren, wo eine erneute Aufwärtsbewegung erfolgt. Zweckmäßigerweise werden die im untersten Stockwerk ankommenden Kabinen abwechselnd in den (linken) Aufzugsschacht110 und den (rechten) Aufzugsschacht130 verfahren. - Der als Zustand A dargestellte erste Betriebszustand eignet sich insbesondere für einen morgendlichen Betrieb, bei dem viele Passagiere ein Hochhaus betreten und in unterschiedliche Stockwerke oder zum Beispiel auch in ein oberes Stockwerk, zum Beispiel ein Transferstockwerk, verfahren werden müssen.
- Ein zweiter Betriebszustand, bei dem die Zuordnung der Fahrtrichtungen zu den Aufzugsschächten
110 ,120 ,130 genau umgekehrt ist, bei dem also den äußeren Aufzugkabinen110 ,130 die Fahrtrichtung AB, und dem mittleren Aufzugsschacht die Fahrtrichtung AUF zugeordnet ist, ist als Zustand G dargestellt. Dieser zweite Betriebszustand eignet sich insbesondere für Zeiten, in denen mehr Passagiere ein Hochhaus verlassen, als neue es betreten, also beispielsweise für Feierabendsituationen. - Um vom ersten Betriebszustand zum zweiten Betriebszustand zu gelangen, schlägt die Erfindung ein sukzessives Umkehren der den einzelnen Aufzugsschächten zugeordneten Fahrtrichtungen vor, wie im Folgenden erläutert wird.
- Als erster Schritt, um von dem ersten Betriebszustand zu dem zweiten Betriebszustand zu gelangen, wird für den Aufzugsschacht
130 die Zuordnung der Fahrtrichtung AUF aufgehoben. Dies führt dazu, dass sämtliche im Aufzugsschacht befindlichen Kabinen in entsprechenden Stockwerken angehalten werden, derart dass Passagiere diese Kabinen in ihren jeweiligen Zielstockwerken verlassen können. Auch nehmen hierbei die Kabinen in dem Aufzugsschacht130 keine Passagiere mehr auf. Dies ist gemäß Zustand B dadurch symbolisiert, dass dem Aufzugsschacht130 kein Pfeil zugeordnet ist. Hierbei behalten die Aufzugschächte110 ,120 die ihnen zugeordnete Fahrtrichtung bei, wie durch die entsprechenden Pfeile symbolisiert ist. - Zustand B kann beispielsweise dadurch herbeigeführt werden, dass Passagieren, die sich in einer im Aufzugsschacht
130 befindlichen Kabine aufhalten, mitgeteilt wird, dass sie auszusteigen haben, und ihre Fahrt in einer anderen Kabine, beispielsweise einer Kabine im Aufzugsschacht110 , fortzusetzen haben. Der Zustand B kann auch dadurch herbeigeführt werden, dass die Zuordnung der Fahrtrichtung in Aufzugsschacht130 erst dann aufgehoben wird, wenn sämtliche Passagiere, die sich in einer Kabine in Aufzugsschacht130 aufhalten, ihre Zielstockwerke erreicht haben. Dies kann insbesondere auch sukzessive erfolgen, indem also beispielsweise eine Kabine, welche in Aufzugsschacht130 das Zielstockwerk eines Passagiers erreicht hat, für weitere Fahrten blockiert wird, bis sämtliche Passagiere in Kabinen, welche sich in Aufzugsschacht130 befinden, ihr Zielstockwerk erreicht haben. - Im Zustand B steht der Aufzugsschacht
110 für Aufwärtsfahrten, und der Aufzugsschacht120 für Abwärtsfahrten zur Verfügung. - Als nächster Schritt wird die dem Aufzugsschacht
130 zugeordnete Fahrtrichtung umgekehrt, im dargestellten Beispiel wird dem Aufzugsschacht130 also die Fahrtrichtung AB zugeordnet. Diese Situation ist in Zustand C mittels entsprechender Pfeile dargestellt. - In einem anschließenden Schritt erfolgt die Aufhebung der Zuordnung der Fahrtrichtung AUF des mittleren Aufzugsschachtes
120 . Dies ist in Zustand D dargestellt. Man erkennt, dass in diesem Zustand die den Aufzugschächten110 ,130 zuletzt zugeordneten Fahrtrichtungen beibehalten werden, insbesondere ist auch in diesem Zustand D wenigstens ein Aufzugsschacht vorgesehen, in dem Fahrten in Aufwärtsrichtung, und wenigstens ein Aufzugsschacht, in dem Fahrten in Abwärtsrichtung möglich sind, beibehalten. In Zustand D kann es erforderlich sein, Kabinen zwischen zwei nicht benachbarten Aufzugschächten umzusetzen bzw. zu verfahren. In einem anschließenden Schritt wird die dem mittleren Schacht120 zugeordnete Fahrtrichtung umgekehrt, so dass gemäß Zustand E der Aufzugsschacht120 nun eine zugeordnete Fahrtrichtung AUF aufweist. - In einem anschließenden Schritt wird die Zuordnung der Fahrtrichtung des Aufzugsschachts
110 aufgehoben, wie gemäß Zustand F dargestellt. Auch hier ist gewährleistet, dass auch während dieses Zustandes Fahrten in Aufwärtsrichtung und Abwärtsrichtung möglich sind. - In einem anschließenden Schritt wird auch die dem Aufzugsschacht
110 zugeordnete Fahrtrichtung umgekehrt, wobei sich hierdurch der zweite Betriebszustand gemäß Zustand G ergibt. - Insgesamt ergibt sich eine äußerst flexible Umstellung von dem ersten Betriebszustand (Zustand A) in den zweiten Betriebszustand (Zustand G), welcher zu jeder Zeit bzw. gemäß jedem Zwischenzustand B bis F einen effektiven Transport sowohl in Aufwärtsrichtung als auch Abwärtsrichtung gestattet, und gleichzeitig für sämtliche Passagiere angenehm ist, da es beispielsweise nicht zu einer unerwarteten Umkehr der Fahrtrichtung für in Kabinen befindliche Passagiere kommt.
- Es ist hierbei möglich, einzelne Kabinen zeitweise in nicht gebrauchten Abschnitten einzelner Aufzugschächte zu parken, falls eine aktuelle Verkehrssituation dies erlaubt, und dies die Effektivität des Aufzugssystems insgesamt nicht übermäßig reduziert.
- Das dargestellte Verfahren wird, wie erwähnt, zweckmäßigerweise von der dem Aufzugssystem zugeordneten Steuerungseinrichtung
160 bewerkstelligt. Eine derartige Steuereinrichtung kann beispielsweise mittels Eingabe oder Lernen entsprechender Informationen bezüglich Hauptverkehrsaufkommen bzw. Hauptfahrtrichtungen zu bestimmten Tages- und/oder Wochenzeiten bestimmte Verkehrsmuster bzw. -profile lernen bzw. im weiteren Verlauf optimieren. - Zum Erhalt derartiger Informationen kann das Aufzugssystem beispielsweise mit Sensoren, über welche z. B. eine Anzahl von Passagieren in einer Kabine oder in einem Gebäude feststellbar ist, Rufeingabevorrichtungen, oder zusätzlichen Erfassungsmitteln für Passagiere, wie etwa Kameras, Vereinzelungsvorrichtungen etc. ausgestattet sein.
- Entsprechende, von einer Steuereinrichtung prognostizierte Hauptfahrtrichtungen, beispielsweise gemäß dem ersten Betriebszustand (Zustand A) in Aufwärtsrichtung, bzw. gemäß dem zweiten Betriebszustand (Zustand G) in Abwärtsrichtung, können entsprechend von der Aufzugssteuerung gelernt bzw. eingestellt werden, so dass die Aufzugssteuerung zu bestimmten Zeiten die Hauptfahrtrichtung umkehren kann, wie oben unter Bezugnahme auf
1 explizit dargestellt. - Ein derartiges Verfahren bzw. Aufzugssystem ist weiter optimierbar, indem beispielsweise Schnittstellen für Benutzereingaben, insbesondere Rufeingaben, und/oder Anzeigeeinrichtungen zur Darstellung von Informationen für Passagiere verwendet werden. Hierdurch ist es möglich, beispielsweise Passagierverhalten frühzeitig zu erkennen oder zu optimieren. Ferner kann hierdurch beispielsweise ein aktueller Betriebszustand angezeigt werden. Beispielsweise ist es auch möglich, erwartete Ankunftszeiten und bevorzugt zu verwendende Kabinen bzw. Aufzugsschächte den Benutzern bzw. Passagieren anzuzeigen, so dass ein effizienter Passagiertransport zur Verfügung gestellt werden kann.
- Unter Bezugnahme auf die
2 und3 werden nun weitere bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betreiben eines Aufzugssystems dargestellt. In den2 und3 , welche im Folgenden teilweise übergreifend beschrieben werden, ist eine Anzahl von Kabinen dargestellt, wobei die Kabinen jeweils mit100 bezeichnet sind. Die wiederum mit10 bezeichneten Aufzugssysteme sind auch hier als schachtwechselnde Mehrkabinensysteme ausgebildet. - In der Ausführungsform der
2 sind insgesamt 11 Kabinen100 für drei Aufzugsschächte110 ,120 ,130 vorgesehen. Gemäß der Ausführungsform der3 sind insgesamt 15 Kabinen100 für insgesamt fünf Aufzugsschächte110 ,120 ,130 ,140 ,150 vorgesehen. Man erkennt anhand entsprechender Pfeile die Zuordnung jeweiliger Fahrtrichtungen AUF bzw. AB. - Ferner ist mittels gebogener Pfeile symbolisiert, dass die einzelnen Kabinen mittels Wechslereinrichtungen zwischen den einzelnen Aufzugsschächten verfahren werden können.
- In
2 ist ein Betriebszustand entsprechend dem ersten Betriebszustand (Zustand A) der1 dargestellt. Die Hauptfahrtrichtung ist hier also die Aufwärtsrichtung. - In diesem Betriebszustand ist somit davon auszugehen, dass ein Großteil der Passagiere das Gebäude, in dem das Aufzugssystem vorgesehen ist, in einem unteren Stockwerk
111 betritt, und einen Transport in eines der Stockwerke zwischen diesem Stockwerk111 und einem obersten Stockwerk121 wünscht. Die zwischenliegenden Stockwerke sind in der2 sowie in der3 nicht im Einzelnen dargestellt. In dieser Situation ist davon auszugehen, dass nur sehr wenige Passagiere von einem höheren in ein tieferes Stockwerk befördert werden möchten. Die Fahrtrichtung AUF ist somit in dieser Situation die Hauptfahrtrichtung des Aufzugssystems. - Daher ist typischerweise davon auszugehen, dass eine durchschnittliche Fahrtzeit einer Kabine
100 in einem Aufzugsschacht110 oder130 von dem untersten Stockwerk111 bis zum obersten Stockwerk121 , wo mittels einer Wechslereinrichtung ein horizontales Verfahren der Kabine in den Aufzugsschacht120 erfolgt, wesentlich länger ist als die Dauer einer Abwärtsfahrt von dem obersten Stockwerk121 in das unterste Stockwerk111 . - Die Förderkapazität des Aufzugssystems insgesamt kann dadurch gesteigert werden, dass ein Anteil der in dem Aufzugsschacht
120 sich in Abwärtsrichtung bewegenden Kabinen100 für den Passagierverkehr nicht zur Verfügung steht. Insbesondere kann jeder Kabine100 , die sich im Aufzugsschacht120 befindet, durch die Aufzugsteuerung160 eine Information JA oder NEIN zugeordnet werden, wobei die Zuordnung dieser Information bestimmt, ob die jeweilige Kabine bei einer Fahrtrichtung AB für den Passagierverkehr bzw. Rufe zur Verfügung steht. Insgesamt kann somit gewährleistet werden, dass die durchschnittliche Zykluszeit bzw. Cycle Time, also die Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Kabinen an einem Ort, beispielsweise einer Haupthaltestelle, vermindert wird, so dass insgesamt die Zeit für eine Auf- und Ab Bewegung einer Kabine vermindert werden kann. Hierdurch ist die Effektivität bzw. Förderleistung des Systems insgesamt erhöht. - Es sei angemerkt, dass eine derartige Zuordnung von Informationen JA oder NEIN auch für Kabinen, die sich in den Schächten
110 bzw.130 befinden, möglich ist. Unter normalen Betriebsbedingungen ist jedoch davon auszugehen, dass eine derartige Zuordnung für den dargestellten Betriebszustand nur für Kabinen in dem Aufzugsschacht120 sinnvoll ist. - Zur weiteren Veranschaulichung sei davon ausgegangen, dass in
2 mit100a bezeichnete und mit einem durchgezogenen Kreis umgebene Kabinen für den Publikumsverkehr zur Verfügung steht, also eine Zuordnung JA aufweisen. Eine Kabine100b welche von einem gestrichelten Kreis umrandet ist, steht hierfür nicht zur Verfügung, dieser Kabine ist also der Zustand NEIN zugeordnet. - Es ist beispielsweise möglich, jede zweite Kabine, jede dritte Kabine, oder in beliebiger Weise n von m Kabinen (mit n < m) entsprechende JA bzw. NEIN Informationen zuzuordnen. Die Entscheidung darüber kann das Steuerungssystem treffen anhand von unterschiedlichen Informationen, zum Beispiel Learning System, Sensoren, Vereinzelungsanlagen usw.
- Eine entsprechende Handhabung ist gemäß der Ausführungsform der
3 möglich, wobei hier, wie erwähnt, fünf Aufzugsschächte110 –150 vorgesehen sind. Man erkennt, dass hier die Hauptfahrtrichtung die Aufwärtsrichtung ist, welcher drei Aufzugschächte110 ,130 ,150 zugeordnet sind. Auch hier kann, wie beschrieben, in vorteilhafter Weise insbesondere den sich durch die Aufzugschächte120 ,140 in Abwärtsrichtung bewegenden Kabinen eine JA- bzw. NEIN-Information zugeordnet werden. - Es sei darauf hingewiesen, dass die dargestellten Aufzugssysteme in besonders effektiver Weise in der Lage sind, den Ausfall eines oder mehrerer Aufzugschächte zu kompensieren, und zwischen verschiedenen Betriebszuständen, welche durch einen Ausfall eines Aufzugsschachts bedingt sind, umzuschalten.
- Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere vorteilhaft im Zusammenhang mit sogenannten Shuttle-Aufzügen verwendbar. Derartige Shuttle-Aufzüge dienen zum Transport von Passagieren über eine Vielzahl von Stockwerken hinweg ohne Zwischenhalt. Typische Shuttle-Aufzüge verkehren zwischen einem Erdgeschoss und einem Umsteigestockwerk in einem höher gelegenen Bereich eines Hochhauses. Ist die Hauptverkehrsrichtung beispielsweise morgens, die Aufwärtsrichtung, kann erfindungsgemäß gewährleistet werden, dass sich in Abwärtsbewegung bewegende Kabinen in sehr effektiver Weise wieder dem Shuttle-Betrieb in Aufwärtsrichtung zugeführt werden können.
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- EP 1619157 B1 [0007]
Claims (10)
- Verfahren zum Betreiben eines Aufzugssystems, welches als schachtwechselndes Mehrkabinensystem ausgebildet ist, bei dem eine Anzahl von Kabinen (
100 ) wenigstens drei Aufzugschächten (110 ,120 ,130 ,140 ,150 ) zugeordnet ist, wobei die Kabinen (100 ) innerhalb der einzelnen Aufzugsschächte (110 ,120 ,130 ,140 ,150 ) in Aufwärtsrichtung und Abwärtsrichtung, sowie zwischen den einzelnen Aufzugschächten verfahrbar sind, mit folgenden Schritten: a) in einem ersten Betriebszustand Zuordnung einer Fahrtrichtung AUF oder AB zu jedem einzelnen der Aufzugschächte (110 ,120 ,130 ,140 ,150 ) derart, dass sämtliche Kabinen, die sich in einem jeweiligen Aufzugsschacht (110 ,120 ,130 ,140 ,150 ) befinden, ausschließlich sich in die jeweilige zugeordnete Fahrtrichtung bewegen können, b) für einen Aufzugsschacht oder eine Teilmenge der wenigstens drei Aufzugsschächte (110 ,120 ,130 ,140 ,150 ) Aufhebung der Zuordnung der Fahrtrichtung derart, dass sämtliche Kabinen, die in diesem einen Aufzugsschacht oder dieser Teilmenge der wenigstens drei Aufzugschächte sich befinden, angehalten wird bzw. werden, c) Umkehrung der Zuordnung der Fahrtrichtung in diesem einen Schacht oder dieser Teilmenge der wenigstens drei Aufzugsschächte (110 ,120 ,130 ,140 ,150 ) derart, dass sämtliche Kabinen, die sich in diesem einen Aufzugsschacht oder der Teilmenge der wenigstens drei Aufzugschächte befinden, ausschließlich sich in die jeweilige neu zugeordnete Fahrtrichtung bewegen können. d) Wiederholung der Schritte b) und c) für weitere Aufzugschächte, bis eine gewünschte Anzahl von Aufzugschächten oder alle Aufzugschächte (110 ,120 ,130 ,140 ,150 ) eine Zuordnung einer Fahrtrichtung AUF oder AB aufweisen, welche der Zuordnung während des ersten Betriebszustandes entgegengesetzt ist, zur Bereitstellung eines zweiten Betriebszustandes. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass während der Schritte b) und c) die Zuordnung sämtlicher weiterer Aufzugsschächte beibehalten wird.
- Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der während des ersten Betriebszustandes einer Mehrzahl von Aufzugsschächten eine Fahrtrichtung AUF, und einer Minderzahl von Aufzugsschächten eine Fahrtrichtung AB zugeordnet wird, und im zweiten Betriebszustand einer Mehrzahl von Aufzugsschächten eine Fahrtrichtung AB, und einer Minderzahl von Aufzugsschächten eine Fahrtrichtung AUF zugeordnet ist, oder umgekehrt.
- Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verfahren von Kabinen (
100 ) zwischen den Aufzugsschächten (110 ,120 ,130 ,140 ,150 ) in einem oberen und/oder unteren Bereich der jeweiligen Aufzugsschächte durchgeführt wird. - Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, zum Betreiben eines Aufzugssystems mit wenigstens einer Gruppe von drei Aufzugsschächten, wobei in jeder der wenigstens einen Gruppe in dem ersten Betriebszustand zwei Aufzugschächten eine ausschließliche Fahrtrichtung AUF, und einem Aufzugsschacht eine Fahrtrichtung AB zugeordnet wird, und in dem zweiten Betriebszustand zwei Aufzugsschächten eine ausschließliche Fahrtrichtung AB, und einem Aufzugsschacht eine ausschließliche Fahrtrichtung AUF zugeordnet wird.
- Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche oder dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Kabine (
100 ) eine Information JA oder NEIN zugeordnet wird, derart, dass im Falle einer Zuordnung einer Information JA zu einer Kabine, diese Kabine für den Transport von Passagieren zur Verfügung steht und im Falle einer Zuordnung NEIN zu einer Kabine, diese Kabine nicht für den Transport von Passagieren zur Verfügung steht. - Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle einer Zuordnung NEIN zu einer Kabine, diese Kabine entsprechend einer einem jeweiligen Aufzugsschacht, in der sie sich befindet, zugeordneten Fahrtrichtung verfahren wird, jedoch nicht für die Aufnahme von Passagieren zur Verfügung steht.
- Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass einer Kabine der Zustand NEIN nur zugeordnet werden kann, wenn sie sich in einem Aufzugsschacht befindet, welche einer aktuellen Minderzahl der Aufzugschächte angehört.
- Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Umschalten von einem ersten auf einen zweiten Betriebszustand und/oder eine Zuordnung einer Information JA oder NEIN zu einer Kabine in Abhängigkeit von wenigstens einer erfassten Information durchgeführt wird.
- Aufzugssystem, welches als schachtwechselndes Mehrkabinensystem ausgebildet ist, bei dem eine Anzahl von Kabinen (
100 ) wenigstens drei Aufzugschächten (110 ,120 ,130 ,140 ,150 ) zugeordnet ist, wobei die Kabinen innerhalb der einzelnen Aufzugschächte in Aufwärtsrichtung und Abwärtsrichtung, sowie zwischen den einzelnen Aufzugschächten verfahrbar sind, mit a) Mitteln (160 ) zur Zuordnung einer Fahrtrichtung AUF oder AB zu jedem der einzelnen Aufzugschächte derart, dass sämtliche Kabinen, die sich in einem jeweiligen Aufzugsschacht befinden, ausschließlich sich in Aufwärtsrichtung bzw. Abwärtsrichtung verfahren werden, b) Mitteln (160 ) zur Aufhebung der Zuordnung der Fahrtrichtung für einen Aufzugsschacht oder eine Teilmenge der wenigstens drei Aufzugschächte derart, dass sämtliche Kabinen, die in diesem einen Aufzugsschacht oder dieser Teilmenge der wenigstens drei Aufzugschächte sich befinden, angehalten werden, c) Mitteln (160 ) zur Umkehrung der Zuordnung der Fahrtrichtung in diesem einen Schacht oder dieser Teilmenge der wenigstens drei Aufzugsschächte derart, dass sämtliche Kabinen, die sich in diesem einen Aufzugsschacht oder der Teilmenge der wenigstens drei Aufzugschächte befinden, ausschließlich in einer Fahrtrichtung verfahren werden, welche ihrer Fahrtrichtung in dem ersten Betriebszustand entgegengesetzt ist, d) Mitteln (160 ) zur Wiederholung der Schritte b) und c) für weitere Aufzugschächte, bis eine gewünschte Anzahl von Aufzugschächten oder alle Aufzugschächte eine Zuordnung einer Fahrtrichtung AUF oder AB aufweisen, welche der ursprünglichen Zuordnung gemäß Merkmal a) entgegengesetzt ist.
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