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Stand der Technik
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anwenderschnittstelle für ein Fortbewegungsmittel sowie ein Verfahren zum grafischen Definieren von Fahrbereitschaftszeiträumen eines elektrisch antreibbaren Fortbewegungsmittels. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine Reduzierung der erforderlichen Anzahl von Anwenderinteraktionen beim Definieren von Fahrbereitschaftszeiträumen.
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Die Elektrifizierung des Personenindividualverkehrs schreitet derzeit rasch voran. Eine Ausprägung stellen dabei sogenannte Plug-in-Elektrofahrzeuge dar, welche durch externe Einrichtungen mit elektrischer Energie versorgt werden können. Für die energetisch und wirtschaftlich günstige Definition von Ladezeiträumen sind im Stand der Technik unterschiedliche Bedienverfahren vorgeschlagen worden.
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DE 10 2009 051 076 A1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ermittlung eines Beginns eines Ladevorgangs eines Elektrofahrzeuges, bei welcher dem Fahrer kurz vor dem Verlassen des geparkten Fahrzeuges automatisch ein Wiederauflade-Bildschirm dargestellt wird. Auf diesem wird der Fahrer gebeten, einzugeben, wann er sein Fahrzeug wieder aufgeladen benötigt.
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EP 2 541 725 A1 offenbart ein Ladeüberwachungssystem für eine Vielzahl elektrisch antreibbarer Gabelstapler. Hierbei wird in einer Ladestation ein gemeinsamer Ladezeitplan für die Vielzahl Gabelstapler gepflegt.
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DE 10 2009 038 431 A1 offenbart ein Verfahren zum Betreiben eines Plug-in-Fahrzeuges, bei welchem von einem Benutzer eine voraussichtliche oder geplante Abfahrtszeit eingestellt und ein Ladevorgang für den Energiespeicher in Abhängigkeit der eingestellten voraussichtlichen Abfahrtszeit automatisch gesteuert wird. Auch eine Klimatisierungsanlage des Fahrzeuges oder eine Heizungsanlage des Fahrzeuges werden in Abhängigkeit des beabsichtigten Wiederverwendungszeitpunktes angesteuert, um zum Abfahrtszeitpunkt eine gewünschte Innenraumtemperatur zu gewährleisten. Auch eine Eingabe des beabsichtigten Wiederverwendungszeitpunktes über ein Mobiltelefon oder über einen Computer wird vorgeschlagen.
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Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Eingabe von Fahrbereitschaftszeiträumen ergonomischer vornehmen zu können.
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Offenbarung der Erfindung
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Die vorstehend genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Definieren von Fahrbereitschaftszeiträumen eines elektrisch antreibbaren Fortbewegungsmittels mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 sowie eine Anwenderschnittstelle mit den Merkmalen gemäß Anspruch 12 gelöst. Das Verfahren beginnt mit dem Anzeigen einer Matrix, welche eine erste Dimension repräsentierend Tage (z. B. Wochentage) und eine zweite Dimension repräsentierend Tageszeiten (z. B. von 0 bis 24 Uhr) aufweist. In der Matrix wird ein Feld dargestellt, welches einen Lade- und/oder einen Fahrbereitschaftszeitraum für das Fortbewegungsmittel repräsentiert. Als "Ladezeitraum" wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein solcher Zeitraum verstanden, welchen der Anwender dem Fortbewegungsmittel zur Herstellung eines vordefinierten Ladezustandes zuweist. Mit anderen Worten soll gegen Ende des Ladezeitraums der vordefinierte Ladezustand hergestellt werden. Welche Ladezustände das Fortbewegungsmittel im Rahmen dieses Ladezeitraums annimmt, ist für den Anwender hingegen nicht erheblich und kann beispielsweise anhand von Tarifen eines Energieversorgers automatisch festgelegt werden. Unter einem "Fahrbereitschaftszeitraum" für das Fortbewegungsmittel wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein solcher Zeitraum verstanden, während dessen der Anwender das Fortbewegungsmittel mit einem vordefinierten Mindest-SOC zur Verfügung haben möchte. Zusätzlich können weitere Eigenschaften des Fortbewegungsmittels vordefiniert werden, welche beispielsweise die Klimatisierung betreffen. Je nachdem, wie der Fahrbereitschaftszeitraum vom Anwender definiert wird, kann auch die Dauer des Fahrbereitschaftszeitraums etwas darüber aussagen, wie lange der Anwender das Fortbewegungsmittel zu verwenden gedenkt und der Ladezustand eines elektrischen Energiespeichers des Fortbewegungsmittels automatisch entsprechend angepasst werden. Ist ein anwenderseitig definierter Zeitraum überschritten kann die bisherige Strategie greifen die das Fahrzeug wieder für Batterieentladungen ins Netz usw. bereitstellt. Dies ist ein weiterer Vorteil gegenüber einem Abfahrtszeitpunkt bei dem Ab diesem Zeitpunkt die Batterie voll geladen bleibt und in ihr gespeicherte Energie nicht mehr zur Stützung des Versorgungsnetzes bereitgestellt werden kann. Besonders dann, wenn z.B. am Wochenende durch flexible Planung das Fahrzeug doch nicht für eine geplante Fahrt genutzt wird, kann in diesem Zeitraum die gespeicherte Energie ohne weitere Interaktion durch den Anwender flexibel genutzt werden. Da kein „Ende“ definiert ist. Sie bleibt so bis zur nächsten Entladung durch eine Fahrt ungenutzt, es sei denn, dass ein nächster Timer aktiviert wird. Mit anderen Worten kann die Batterie des Fortbewegungsmittels außerhalb der Fahrbereitschaftszeiträume zur Netzintegration in Form eines „Schwarm“-Puffers genutzt werden.
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Empfängt die Anwenderschnittstelle eine Anwendereingabe, kann im Ansprechen darauf ein neues Feld definiert und/oder ein bereits in der Matrix angezeigtes Feld angepasst werden. Die vorliegende Erfindung ermöglicht eine schnelle und intuitive Erfassung und Anpassung der Fahrbereitschaftszeiträume für ein elektrisch antreibbares Fortbewegungsmittel.
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Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
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Bevorzugt kann die Anwendereingabe bezüglich eines bereits in der Matrix dargestellten Feldes erfolgen. Mit anderen Worten wählt der Anwender mit der ersten Eingabe zumindest ein zuvor in der Matrix dargestelltes Feld aus und modifiziert dieses beispielsweise durch eine Drag- & Drop-Geste. Ein solcher Bedienschritt wird aufgrund heutzutage bei Smartphones und Tablets üblicher Anwenderschnittstellen als besonders intuitiv verstanden.
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Das Feld kann in der Matrix im Wesentlichen balkenförmig veranschaulicht werden. Zusätzlich können einzelne Informationen oder weitere Balkenelemente auf dem Feld angeordnet sein. Diese können beispielsweise einen vordefinierten SOC und/oder eine vordefinierte Temperatur für den Innenraum des Fortbewegungsmittels kennzeichnen. Eine balkenförmige Darstellung des Feldes ermöglicht eine einfach optisch zu erfassende Wiedergabe der zeitlichen Erstreckung des Fahrbereitschaftszeitraumes.
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Bevorzugt kann ein Drahtloskommunikationsgerät verwendet werden, um die die Felder repräsentierenden Daten nach dem Definieren und/oder Anpassen des Feldes an das Fortbewegungsmittel zu senden. Mit anderen Worten wird eine grafische Anwenderschnittstelle eines Drahtloskommunikationsgerätes (z. B. ein Smartphone, ein Tablet o.ä. verwendet), um die Matrix darzustellen und die Fahrbereitschaftszeiträume für das Fortbewegungsmittel erfindungsgemäß zu definieren. Anschließend kann ein Upload über eine Drahtloskommunikationsverbindung und insbesondere das Internet an das Fortbewegungsmittel erfolgen, welches anhand der Daten automatisch geeignete Ladevorgänge definiert. Auf diese Weise ist eine räumlich und zeitlich flexible Definition der Fahrbereitschaftszeiträume bereitgestellt.
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Bevorzugt kann durch eine zweite Anwendereingabe das Feld kopiert und/oder verschoben werden. Beispielsweise kann das Feld an eine andere Tageszeit und/oder an einen anderen Tag verschoben werden. Hierbei kann ein eigenständiger Fahrbereitschaftszeitraum definiert werden, welcher anschließend unabhängig von dem ursprünglichen Fahrbereitschaftszeitraum bearbeitet werden kann. Alternativ oder zusätzlich kann ein im Englischen auch als "Ghost-Copy" bezeichnetes Exemplar eines Feldes erzeugt werden, welches bei Bearbeitung des Ursprungs-Feldes ebenfalls geändert wird. Beispielsweise kann auch bei Veränderung eines beliebigen Feldes einer Ghost-Copy-Familie (Ursprungsfeld und sämtliche Ghost-copies des Ursprungsfeldes) jedes andere Feld der Familie entsprechend geändert werden. Optional kann der Anwender aufgefordert werden, zwischen einer Änderung des angewählten Feldes oder sämtlicher Familienmitglieder auszuwählen. In vorteilhafter Weise können beispielsweise die Fahrbereitschaftsfahrzeuge für die morgendliche Fahrt zur Arbeit (Montag bis Freitag) als Ghost-Copy-Familie erstellt werden und anschließend eine Kopie der Ghost-Copy-Familie in die Abendstunden verschoben werden, um die alltägliche Heimfahrt von der Arbeit vorzubereiten. Schließlich sind hier i.A. dieselben Wegstrecken zurückzulegen und dieselben Klima-Präferenzen des Anwenders zu erwarten. Für die Definition von Fahrbereitschaftszeiträumen für eine Folgewoche kann anschließend die so erstellte Ghost-Copy-Familie einfach an eine Tageszeit in der Folgewoche verschoben werden, um die Fahrbereitschaftszeiträume beispielsweise an einen Spätschichtbetrieb anzupassen. Um gegebenenfalls abweichende Klimatisierungseinstellungen für die Spätschicht-Woche definieren zu können, kann anschließend die Vielzahl Felder der Folgewoche von den Feldern der vorangegangen Woche entkoppelt werden (z. B. durch Anklicken einer entsprechenden Checkbox o.ä.).
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Bevorzugt kann nach einer ersten Anwendereingabe bezüglich eines dargestellten Feldes (erste Anwendereingabe) eine Schaltfläche für eine tägliche, wöchentliche (auch mehr-, geradzahlig oder ungeradzahlig wöchentlich), monatliche oder jährliche Wiederholung des Feldes dargestellt werden. Nun kann die Schaltfläche durch eine weitere Anwendereingabe betätigt werden, um eine entsprechende Wiederholung zu aktivieren beziehungsweise zu deaktivieren. Dies ermöglicht eine umfangreiche Anpassung der Fahrbereitschaftszeiträume durch ein Minimum an Anwenderinteraktionen. Bevorzugt kann ein dargestelltes Feld sogenannte "Anfasser" aufweisen, welche eine Interaktion zur Gestaltänderung des Feldes anregen und ermöglichen. Beispielsweise kann der Anfasser durch einen Finger des Anwenders an einen anderen Ort innerhalb der Matrix verschoben werden, wodurch sich die durch den Anfasser gekennzeichnete Kante des Feldes auf die neue Position verschiebt. Die Größe des Feldes kann auf diese Weise einfach und intuitiv verändert werden. Beispielsweise können Anfasser an einer Kante des Feldes eine 1D-Modifikation (hinsichtlich Länge oder Breite des Feldes) ermöglichen, während an den Ecken des Feldes angeordnete Anfasser eine 2D-Modifikation des Feldes (hinsichtlich Länge und Breite des Feldes) anregen und ermöglichen. Auf diese Weise wird der durch das Feld repräsentierte Fahrbereitschafts- und/oder Ladezeitraum mit identischen Eigenschaften auf andere Tage und/oder Tageszeiten erweitert. Auf diese Weise kann eine „tägliche Wiederholung“ noch komfortabler und schneller eingestellt werden.
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Die Anwendereingabe kann beispielsweise mittels einer berührungsempfindlichen Oberfläche (z. B. auf einem Bildschirm eines Fortbewegungsmittels oder eines Smartphones/Tablets) und/oder eines gegenständlichen Bedienelementes (z. B. ein Knopf, ein Schieberegler, ein Dreh-/Drücksteller o.ä.) und/oder mittels einer 3D-Gestenerkennung zur Erfassung und Interpretation vom Anwender frei im Raum ausgeführter Gesten erfasst werden. Auf diese Weise ist eine den Präferenzen des Anwenders entsprechende Bedienung der Anwenderschnittstelle möglich.
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Eine mögliche Anwendereingabe zur Modifikation der Eigenschaften eines Feldes besteht im Ausführen einer Longpress-Geste, im Ansprechen auf welche ein dem Feld zugeordnetes Kontext-Menü zur Editierung von Eigenschaften des Feldes dargestellt wird. Das Kontext-Menü kann beispielsweise seinerseits Schaltflächen und andere Bedienelemente (z. B. Slider, Schieberegler) aufweisen, mittels welchen ein Startzeitpunkt, ein Datum, ein Endzeitpunkt, ein zu erreichender SOC, eine gewünschte Innenraumtemperatur o.ä. definiert werden kann. Weiterhin können im Kontext-Menü Schaltflächen zur täglichen, wöchentlichen, monatlichen oder jährlichen Wiederholung des Feldes enthalten sein.
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Bevorzugt kann das erfindungsgemäße Verfahren weiter ein Anwählen eines Feldes, ein Empfangen einer dritten Anwendereingabe bezüglich des Feldes und ein Darstellen eines Kontext-Menüs zur Editierung von Eigenschaften des Feldes umfassen. Hierbei kann die dritte Anwendereingabe beispielsweise bezüglich einer im Ansprechen auf das Anwählen des Feldes dargestellten Schaltfläche erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann eine Annäherung an eine Eingabeeinheit des Fortbewegungsmittels erkannt und zum Darstellen einer Schaltfläche, welche die dritte Anwendereingabe bezüglich des Feldes empfängt, verwendet werden. Das Kontext-Menü kann ähnlich den obigen Ausführungen Schaltflächen für einen Ziel-SOC, für einen gewünschten Tarif des Energieversorgers, für einen Schnelllade-Modus, für einen Sanft-Lade-Modus oder für eine Zifferneingabemöglichkeit bereithalten.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Anwenderschnittstelle für ein Fortbewegungsmittel vorgeschlagen, welche eine Anzeigeeinheit, eine Eingabeeinheit und eine Auswerteeinheit umfasst. Die Anwenderschnittstelle kann beispielsweise auf einem Mobiltelefon, einem Tablet o.ä. eingerichtet sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Anwenderschnittstelle fest in ein Fahrzeug eingebaut sein, welches beispielsweise elektrisch antreibbar ist. Hierbei können Anzeigeeinheit und Eingabeeinheit als zentrales Informationsdisplay mit berührungssensitiver Oberfläche ausgestaltet sein. Die Auswerteeinheit kann als separates Steuergerät und alternativ oder zusätzlich durch verteilte Steuergeräte bereitgestellt werden. Entsprechend dem erstgenannten Erfindungsaspekt ist die Anzeigeeinheit eingerichtet, eine Matrix mit einer ersten Dimension repräsentierend Tage und einer zweiten Dimension repräsentierend Tageszeiten anzuzeigen. Zusätzlich kann sie in der Matrix ein Feld repräsentierend einen Lade- und/oder Fahrbereitschaftszeitraum für das Fortbewegungsmittel darstellen. Die Eingabeeinheit ist eingerichtet, eine Anwendereingabe entgegenzunehmen, im Ansprechen auf welche die Anzeigeeinheit das Feld neu definiert und/oder anpasst.
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Auf diese Weise ist die erfindungsgemäße Anwenderschnittstelle eingerichtet, die Merkmale, Merkmalskombinationen und die sich aus diesen ergebenden Vorteile entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren zu verwirklichen, weshalb zur Vermeidung von Wiederholungen auf die obigen Ausführungen verwiesen wird.
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Gemäß einem dritten Erfindungsaspekt wird ein Computerprogrammprodukt (z. B. ein Datenspeicher) vorgeschlagen, auf welchem Instruktionen gespeichert sind, die einen programmierbaren Prozessor (eine Anwenderschnittstelle) in die Lage versetzen, die Schritte eines Verfahrens gemäß dem erstgenannten Erfindungsaspekt durchzuführen. Das Computerprogrammprodukt kann als CD, DVD, BlueRay-Disc, Flash-Speicher, Festplatte, RAM/ROM, Cash etc. ausgestaltet sein.
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Gemäß einem vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Signalfolge repräsentierend Instruktionen vorgeschlagen, welche einen programmierbaren Prozessor (z. B. eine Anwenderschnittstelle gemäß dem zweitgenannten Erfindungsaspekt) in die Lage versetzen, die Schritte eines Verfahrens gemäß dem erstgenannten Erfindungsaspekt auszuführen. Auf diese Weise wird auch die informationstechnische Bereitstellung der Instruktionen für den Fall unter Schutz gestellt, dass sich die hierzu erforderlichen Speichermittel außerhalb des Geltungsbereiches der beigefügten Ansprüche befinden.
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Gemäß einem fünften Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Fortbewegungsmittel vorgeschlagen, welches beispielsweise als PKW, Transporter, LKW, Wasser- und/oder Luftfahrzeug ausgestaltet ist. Das Fortbewegungsmittel weist einen extern ladefähigen elektrochemischen Energiespeicher und alternativ oder zusätzlich eine Heiz-/Klimaanlage auf. Durch eine Anwenderschnittstelle gemäß dem zweitgenannten Erfindungsaspekt ist das Fortbewegungsmittel eingerichtet, ergonomisch geänderte und/oder neu definierte Fahrbereitschaftszeiträume vorzubereiten.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen im Detail beschrieben. In den Zeichnungen ist:
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1 eine schematische Übersicht über Komponenten eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Fortbewegungsmittels mit einem Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Anwenderschnittstelle;
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2 eine Skizze eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäß ausgestalteten Matrix;
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3 bis 6 Darstellungen von Bedienschritten zum Verschieben und Wiederholen eines Feldes;
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7 / 8 alternative Ausführungsformen der Matrix zur Anpassung eines Feldes;
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9 bis 11 eine schematische Darstellung einer Verschmelzung mehrerer Felder;
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12 eine schematische Darstellung einer Longpress-Geste bezüglich eines Feldes;
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13 / 14 eine schematische Darstellung von Anfassern zur Modifikation der Gestalt eines Feldes;
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15 bis 17 Darstellungen eines Bedienschrittes zur Anzeige oder Konfiguration von Eigenschaften eines Feldes;
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18 eine schematische parallele Darstellung mehrerer Felder;
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19 eine alternative Darstellung mehrerer Felder mit zusätzlichen Informationen;
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20 eine alternative Darstellung mit einem deaktivierten Feld; und
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21 ein Flussdiagramm veranschaulichend Schritte eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Ausführungsformen der Erfindung
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1 zeigt einen elektrisch antreibbaren PKW 10 als Fortbewegungsmittel, welcher über einen Ladestecker 20b und ein Ladekabel 20a mit einer Ladeinfrastruktur 20 verbunden ist. Über die Ladeinfrastruktur 20 kann der PKW 10 zu erfindungsgemäß definierbaren Zeitpunkten mit einem jeweils vordefinierten Ladezustand und elektrischer Energie zum Herstellen eines vordefinierten Klimatisierungszustandes fahrbereit gehalten werden. Der PKW 10 weist eine Anwenderschnittstelle 5 mit einem Bildschirm 1 und einem elektronischen Steuergerät 2 auf. Das elektronische Steuergerät 2 ist sowohl mit dem Bildschirm 1 als auch mit einer Traktionsbatterie 3 informationstechnisch verbunden. Über ein Smartphone 30 als Drahtloskommunikationsgerät kann ein Anwender erfindungsgemäß definierte Fahrbereitschaftszeiträume an den PKW 10 senden.
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2 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer Matrix 4, in deren erster Dimension T Wochentage von Montag bis Sonntag und in deren zweiter Dimension Z Tageszeiten von 0 bis 24 Uhr aufgetragen sind. Ein Tageszeitindikator 8 und ein Tagesindikator 7 heben den aktuellen Zeitpunkt hervor. Ein Feld 6 definiert durch seine Oberkante den Beginn und durch seine Unterkante das Ende eines für den Mittwoch vordefinierten Fahrbereitschaftszeitraumes.
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3 zeigt eine Anwenderinteraktion mit der Hand 9 eines Anwenders, in welcher der Anwender ein Feld 6 der Matrix 4 zur Modifikation anwählt.
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4 zeigt eine Verschiebung eines für die Wochentage Dienstag, Mittwoch, Donnerstag um 18 Uhr definierten Fahrbereitschaftszeitraumes entlang eines Pfeiles P an einen früheren Zeitpunkt.
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5 zeigt eine Matrix 4 mit einem Feld 6, dessen linke und rechte Kanten einen jeweiligen Anfasser 11 aufweisen, mittels welcher das Feld 6 entlang der Pfeile P1, P2 auch für benachbarte Wochentage einen identischen Fahrbereitschaftszeitraum definieren kann.
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6 zeigt eine Verschiebung eines Feldes 6 entlang eines Pfeiles P zu einem früheren Tageszeitpunkt.
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7 zeigt eine Matrix 4, in welcher einem Feld 6 eine erste Schaltfläche 12 und eine zweite Schaltfläche 13 zugeordnet sind. Die Schaltflächen 12 und 13 können beispielsweise im Ansprechen auf eine Annäherung an eine Anwenderschnittstelle durch die Hand des Anwenders und/oder durch eine berührende Geste bezüglich des Feldes 6 und/oder der Matrix 4 angezeigt werden. Durch Betätigen der ersten Schaltfläche 12 kann der Anwender das Feld 6 löschen. Durch Betätigen der zweiten Schaltfläche 13 kann der Anwender eine Kopie des dargestellten Feldes erzeugen, welche anschließend an einen anderen Tag oder an einen anderen Zeitpunkt verschoben werden kann.
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8 zeigt eine alternative Möglichkeit zur Modifikation eines Fahrbereitschaftszeitraumes. Hierzu wird eine dritte Schaltfläche 14 angezeigt, welche zur Freigabe einer Verschiebe-Aktion bezüglich des Feldes 6 zunächst anzuwählen ist. Anschließend kann der Anwender das Feld an einen anderen Wochentag und/oder an eine andere Tageszeit verschieben. Dies kann unter Kontakt mit einer Oberfläche der Anwenderschnittstelle im Bereich des Feldes 6 und alternativ oder zusätzlich durch Kontakt mit der Oberfläche im Bereich der dritten Schaltfläche 14 erfolgen. Letzteres hat den Vorteil, dass eine Verdeckung des Feldes 6 durch die Hand des Anwenders nicht erfolgt, sodass eine noch präzisere Neupositionierung des Feldes 6 erfolgen kann.
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9 zeigt eine Anwenderinteraktion zum Verschmelzen zweier, zuvor separater Felder 6a, 6b. Beide Felder 6a, 6b sind mit Anfassern 11 an ihren linken und rechten Kanten dargestellt. Eine Verschiebung eines dem Feld 6a zugewandten Anfassers 11 in Richtung des Pfeils P verbindet das zweite Feld 6b mit dem Feld 6a, wie dies in 11 dargestellt ist. Auf diese Weise wird ein einziges Feld 6 erzeugt, welches eine minimale Breite entsprechend einer Rasterung für die erste Dimension T repräsentierend Tage erhält, wie dies in Verbindung mit 10 dargestellt ist.
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12 zeigt die Veranschaulichung einer sogenannten Longpress-Geste, bei welcher die Hand 9 des Anwenders für einen vordefinierten Zeitraum auf einem Feld 6 verweilt, um eine mit dem Feld 6 assoziierte Funktion aufzurufen. Zur Rückmeldung an den Anwender über die ausgeführte Longpress-Geste wird ein Uhrensymbol 15 dargestellt, welches sich bis zum Ablauf der vordefinierten Zeitdauer fortwährend im Uhrzeigersinn farblich füllt.
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13 und 14 zeigen zwei Ansichten eines Feldes 6 in einer Matrix 4, welches durch vier Anfasser 11 in Richtung eines jeweiligen Pfeils P hinsichtlich seiner Gestalt geändert werden kann. 13 zeigt ein Feld 6, welches einen um 15:00 Uhr beginnenden Ladezeitraum für Mittwoch definiert. 14 zeigt das Ergebnis einer Vergrößerung des Feldes 6 in Richtung beider Pfeile P, wodurch das Feld 6 gemäß 14 einen bereits um 12:00 Uhr beginnenden Ladezeitraum für Mittwoch und Donnerstag definiert. Zur Veranschaulichung einer Variante weist das Feld 6 nach 14 zusätzliche Anfasser 11a an den Ecken auf, mittels welcher das Feld 6 zeitgleich in zwei Dimensionen T, Z in seiner Größe verändert werden kann.
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15 zeigt eine Anwahl eines Feldes 6 durch eine Tippgeste mit der Hand 9 eines Anwenders. Durch ein anschließendes Verweilen der Hand 9 in einem Annäherungsbereich der Anwenderschnittstelle wird die in 16 veranschaulichte Darstellung erzeugt.
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16 zeigt ein im Ansprechen auf die Annäherung an die Anwenderschnittstelle erzeugtes erstes Ausführungsbeispiel eines Kontext-Menüs 16, innerhalb dessen ein Aktivitätszustand für das Feld (Fahrbereitschaft wird automatisch hergestellt), einen Ziel-Ladezustand (SOC 100 Prozent), eine Zieltemperatur und eine wöchentliche Wiederholung des Feldes 6 angezeigt werden.
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17 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Kontext-Menüs 17 für das beispielsweise in 15 dargestellte Feld 6. Eine verkleinerte Darstellung der Matrix 4 veranschaulicht die Position des assoziierten Feldes 6 im Ladezeitplan. Über eine Schaltfläche 18 ist ein Ladezeitraum veranschaulicht und anpassbar. Eine Schaltfläche 19 (Toggle) kann das Feld 6 deaktiviert werden. Schieberegler 21, 22, 23, 24 ermöglichen eine Zuweisung des Feldes 6 für eine lade- und/oder klimatisierungsbezogene Fahrbereitschaft beziehungsweise die Zuweisung eines Ziel-Ladezustandes beziehungsweise die Definition einer Innenraumtemperatur beziehungsweise die Definition eines maximalen Ladestromes. Über eine Checkbox 25 kann die Herstellung der Fahrbereitschaft über das Feld 6 wiederholend hergestellt werden. Über die Schaltflächen 26 können die Wochentage (Montag bis Sonntag) definiert werden, an welchen die Fahrbereitschaft über das dem Kontext-Menü 17 zugeordnete Feld 6 hergestellt werden soll. Eine Zurück-Schaltfläche 27 ermöglicht ein Schließen des Kontext-Menüs 17 mit oder ohne Übernahme der ggf. vorgenommenen Änderungen nach einer Sicherheitsabfrage.
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18 zeigt eine alternative Ausführungsform der Matrix 4, in welcher drei unterschiedliche Arten von Feldern 6a, 6b, 6c, 6d, 6e veranschaulicht sind. Drei erste Felder 6a, 6b, 6c sind für die Wochentage Montag, Mittwoch und Freitag 19:00 Uhr definiert und lediglich der Herstellung eines vordefinierten Klimatisierungszustandes zugewiesen. Mit anderen Worten wird kein besonderer Ladezustand vom Anwender für den gekennzeichneten Zeitraum gefordert. Ein weiteres Feld 6d ist für Samstag und Sonntag 11:00 Uhr zur Herstellung eines Ladezustandes von 80 Prozent definiert. Ein weiteres Feld 6e ist für die Fahrten zur Arbeit von Montag bis Freitag ab 6:00 Uhr definiert, für welche ein Ladezustand von 100 Prozent und zusätzlich eine ausgewählte Innenraumtemperatur vordefiniert sind.
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19 zeigt eine mit 18 verwandte Darstellung, in welcher zusätzlich Informationsfelder 28 zu den Feldern 6a, 6b, 6c, 6d, 6e dargestellt sind, welche dem Anwender Zeitpunkte angeben, zu welchen der Ladestecker in das Fortbewegungsmittel gesteckt werden sollte, um eine rechtzeitige Vollendung des jeweils durch die Felder 6a, 6b, 6c, 6d, 6e definierten Ladezeitraums zu ermöglichen. Während eine frühere Verbindung des Fahrzeugs mit der Ladeinfrastruktur eine flexible und mitunter kostengünstigere Ladung ermöglicht, kann eine nach den dargestellten Zeitpunkten vorgenommene Verbindung eine Herstellung der gewünschten Einstellungen (Ladezustand/Klimatisierung) nicht garantieren.
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20 zeigt die in Verbindung mit 18 vorgestellte Matrix für den Fall, dass das Feld 6e deaktiviert wurde. Zur Veranschaulichung des inaktiven Zustandes sind die Randlinien des Feldes 6e gestrichelt ausgeführt und gegebenenfalls enthaltene Einstellungen der Übersichtlichkeit halber versteckt. Eine Interaktion mit dem Feld 6e kann jedoch wie zuvor ausgeführt zu einer Verschiebung, Gestaltänderung und/oder zum Aufruf eines mit dem Feld 6e assoziierten Kontext-Menüs führen.
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21 zeigt Schritte eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Definieren von Fahrbereitschaftszeiträumen und/oder Ladezeiträumen eines elektrisch antreibbaren Fortbewegungsmittels. In Schritt 100 wird eine Matrix mit einer ersten Dimension repräsentierend Tage und einer zweiten Dimension repräsentierend Tageszeiten angezeigt. In Schritt 200 wird zusätzlich ein Feld repräsentierend einen Ladezeitraum für das Fortbewegungsmittel in der Matrix dargestellt. In Schritt 300 wird eine erste Anwendereingabe empfangen und im Ansprechen darauf in Schritt 400 eine zusätzliche Schaltfläche für eine tägliche, wöchentliche oder jährliche Wiederholung des Feldes dargestellt. In Schritt 500 wird eine Eingabe bezüglich der Schaltfläche empfangen und in Schritt 600 eine tägliche Wiederholung für das Feld eingerichtet. Mit anderen Worten wird in Schritt 600 zumindest ein zusätzliches Feld definiert beziehungsweise das bislang angezeigte Feld hinsichtlich der Wiederholungsfunktion angepasst.
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Auch wenn die erfindungsgemäßen Aspekte und vorteilhaften Ausführungsformen anhand der in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungsfiguren erläuterten Ausführungsbeispiele im Detail beschrieben worden sind, sind für den Fachmann Modifikationen und Kombinationen von Merkmalen der dargestellten Ausführungsbeispiele möglich, ohne den Bereich der vorliegenden Erfindung zu verlassen, deren Schutzbereich durch die beigefügten Ansprüche definiert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bildschirm
- 2
- elektronisches Steuergerät
- 3
- Traktionsbatterie
- 4
- Matrix
- 5
- Anwenderschnittstelle
- 6
- Feld
- 7
- Wochentagindikator
- 8
- Tageszeitindikator
- 9
- Hand des Anwenders
- 10
- elektrisch antreibbarer PKW
- 11, 11a
- Anfasser
- 12, 13, 14
- Schaltfläche
- 15
- Longpress-Indikator
- 16, 17
- Kontext-Menü
- 18
- Schaltfläche
- 19
- Toggle
- 20
- Ladeinfrastruktur
- 20a
- Ladekabel
- 20b
- Ladestecker
- 21, 22, 23, 24
- Schieberegler
- 25
- Checkbox
- 26
- Schaltflächen
- 27
- Zurück-Schaltfläche
- 28
- Indikatorfeld
- 30
- Smartphone
- 100 bis 600
- Verfahrensschritte
- P
- Pfeil
- T
- erste Dimension (Wochentage)
- Z
- zweite Dimension (Tageszeit)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009051076 A1 [0003]
- EP 2541725 A1 [0004]
- DE 102009038431 A1 [0005]