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Die Erfindung betrifft eine Scheibenwaschanlage für Kraftfahrzeuge mit einem im Motorraum unter der Motorhaube angeordneten Vorratsbehälter für Scheibenreinigungsflüssigkeit sowie einem von dem Vorratsbehälter entfernt angeordneten Einfüllstutzen, der von einer außerhalb des Motorraums liegenden Stelle aus zugänglich ist.
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Bei modernen marktgängigen Kraftfahrzeugen, insbesondere bei Personenkraftwagen, befindet sich der Vorratsbehälter für die Scheibenreinigungsflüssigkeit im Motorraum unter der Motorhaube. Der an den Vorratsbehälter angeschlossene Einfüllstutzen ist unmittelbar oberhalb des Vorratsbehälters angeordnet und ist nur dann zugänglich, wenn die Motorhaube geöffnet wird. Das Öffnen der Motorhaube sowie das Hantieren im Innern des Motorraums ist nicht nur für die entsprechende Bedienungsperson ergonomisch ungünstig, sondern auch äußerst unangenehm, da dieser Bereich des Kraftfahrzeugs in der Regel mehr oder weniger verschmutzt ist.
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Es ist daher ein Anliegen der Kraftfahrzeugindustrie, das Befüllen des Vorratsbehälters mit Scheibenreinigungsflüssigkeit zu erleichtern und insbesondere den Einfüllstutzen an einer Stelle anzubringen, die von außen leicht und in einem nicht verschmutzten Bereich zugänglich ist.
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Aus der
DE 198 33 465 ist es beispielsweise bekannt, den Einfüllstutzen für die Scheibenreinigungsflüssigkeit an der Außenseite des Kraftfahrzeugs anzubringen und mit einer Klappe zu verschließen. Vorzugsweise soll der Einfüllstutzen neben dem Tankdeckel für den Kraftstoffbehälter liegen, sodass beide Öffnungen mit einem gemeinsamen Deckel verschließbar sind. Diese Maßnahme hat sich jedoch in der Praxis nicht bewährt, zumal bei einer solchen Konstruktion die Gefahr besteht, dass die Bedienungsperson den Einfüllstutzen für die Reinigungsflüssigkeit mit dem Tankdeckel für den Kraftstoffbehälter verwechselt.
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Aus der
EP 2 236 367 ist es ferner bekannt, den Einfüllstutzen des Vorratsbehälters für die Scheibenreinigungsflüssigkeit an der Innenseite eines Türholms anzubringen, der die Türöffnung umgibt. Obgleich eine solche Lage des Einfüllstutzens leicht zugänglich und in der Regel nicht stark verschmutzt ist, hat sich auch diese Konstruktion nicht bewährt und hat keinen Eingang in moderne Kraftfahrzeugkonstruktionen gefunden. Denn auch eine solche Konstruktion hat erhebliche Nachteile, wie beispielsweise eine eventuelle Verschmutzung des Fahrzeuginnenraums durch verschüttete Scheibenreinigungsflüssigkeit oder aufgrund einer schwierig herzustellenden Verbindung zwischen dem Einfüllstutzen und dem im Motorraum befindlichen Vorratsbehälter.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Scheibenwaschanlage für Kraftfahrzeuge zu schaffen, bei der der Einfüllstutzen für die Scheibenreinigungsflüssigkeit an einer optimal gelegenen Stelle des Fahrzeugs angebracht und das Einfüllen und Verschließen des Einfüllstutzens bequem und unkompliziert zu handhaben ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass der Einfüllstutzen im Bereich zwischen der Windschutzscheibe und der Motorhaube unterhalb eines der Scheibenwischer angeordnet und in seiner inaktiven Position zumindest teilweise von dem vor der Windschutzscheibe endenden Rand der Motorhaube verdeckt ist, dass der Einfüllstutzen bei nach oben geschwenktem Scheibenwischer aus seiner inaktiven Position in eine von außen zugängliche Betriebsposition bewegbar ist und dass in dieser Betriebsposition Scheibenreinigungsflüssigkeit in den Stutzen einfüllbar ist.
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Die erfindungsgemäße Konstruktion schafft einen optimalen Zugang zu dem Einfüllstutzen, der nach außen unsichtbar gestaltet werden kann, leicht zugänglich ist und darüber hinaus keine Verschmutzung des Fahrzeugs durch eventuell überlaufende Scheibenreinigungsflüssigkeit verursacht, da der Einfüllstutzen unmittelbar vor der Frontscheibe des Fahrzeugs angeordnet ist und sein Überlauf dadurch leicht mit der frontseitigen Regenablaufrinne des Fahrzeugs verbunden werden kann.
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Auch die Handhabung ist äußerst einfach, denn der Einfüllstutzen kann bequem von Hand aus seiner inaktiven Position, in der er zumindest teilweise von dem Rand der Motorhaube verdeckt ist, in seine Betriebsposition bewegt werden, in der die Scheibenreinigungsflüssigkeit eingefüllt werden kann.
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Der Einfüllstutzen ist vorzugsweise um eine im Wesentlichen vertikale Achse zwischen seiner inaktiven Position und seiner Betriebsposition hin- und herschwenkbar.
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Mit Hilfe eines solchen Schwenkmechanismus ist ein leichtes Verschließen und Öffnen des Einfüllstutzens möglich, wobei der Einfüllstutzen in seiner Betriebsposition geöffnet und in seiner inaktiven Position mittels eines Verschlusselements verschlossen werden kann.
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Aus seiner Betriebsposition kann der Einfüllstutzen dann wieder von Hand in seine inaktive Position, in der er verdeckt angeordnet ist, zurückbewegt werden.
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Das Öffnen und Schließen des Einfüllstutzens erfolgt zweckmäßig automatisch, und zwar durch seinen Positionswechsel aus der inaktiven Position in seine Betriebsposition und umgekehrt.
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Bei der erfindungsgemäßen Konstruktion besteht auch nicht die Gefahr, dass der Einfüllstutzen in seiner Betriebsposition verbleibt und versehentlich nicht geschlossen wird. Durch das Zurückschwenken des jeweiligen Scheibenwischers aus seiner nach oben geschwenkten Stellung in seine Ruhestellung wird der Einfüllstutzen selbsttätig in seine inaktive Position zurückbewegt, in der er unter dem Rand der Motorhaube verschwindet. Bevorzugt erfolgt dies, indem der Einfüllstutzen beim Zurückschwenken des jeweiligen Scheibenwischers aus seiner nach oben geschwenkten Stellung in seine Ruhestellung entriegelt und durch eine rückstellende Feder in seine inaktive Position geschwenkt wird.
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Wenn der Scheibenwischer in seine Ruhestellung zurückkehrt, verdeckt er dabei den in seiner inaktiven Position befindlichen Einfüllstutzen, sodass dieser zusätzlich auch gegen unbefugten Zugang geschützt ist.
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Um den schwenkbar angeordneten Einfüllstutzen jeweils stabil in seiner jeweiligen Position zu halten, kann er in seine inaktive Position und seine Betriebsposition einrastbar sein.
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Bevorzugt ist der Rand des Einfüllstutzens über ein Dichtelement zur Motorhauben-Unterseite im inaktiven Betriebszustand abgedichtet wird. Dieses Dichtelement kann integraler Bestandteil des Einfüllstutens sein, kann aber auch an der Motorhaube angebracht sein.
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Mit dem erfinderischen Einfüllstützen können auch die Anforderungen des Fußgängerschutzes leicht erfüllt werden können. Dies erfolgt bevorzugt durch die Wahl der geeigneten Lage des Drehpunktes relativ zur Motorhauben-Außenfläche sowie der Auswahl geeigneter Form- und Materialkombinationen des Einfüllstutzens.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielhaft veranschaulicht und im Nachstehenden im Einzelnen anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
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1: in perspektivischer Darstellung die Frontansicht eines Personenkraftwagens, bei dem der im Motorraum angeordnete Vorratsbehälter für die Scheibenreinigungsflüssigkeit sowie der Einfüllstutzen gestrichelt dargestellt sind;
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2: eine Ansicht des Personenkraftwagens schräg von oben zur Verdeutlichung der Extrempositionen der Scheibenwischer;
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3: in vergrößerter Darstellung einen Ausschnitt aus 2 mit verschlossenem Einfüllstutzen;#
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4: die gleiche Darstellung wie in 3 mit geöffnetem Einfüllstutzen;
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5: einen Ausschnitt aus 4 in vergrößerter Darstellung;
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6: eine ähnliche Ansicht wie 4 unmittelbar vor dem Zurückschwenken des Einfüllstutzens aus seiner Betriebsposition in seine inaktive Position; und
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7: eine Darstellung mit zurückgeschwenktem Einzelstutzen in seine inaktive Position und gleichzeitig zurückgeschwenktem Scheibenwischer in seine Ruhestellung.
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Bei dem in 1 dargestellten Personenkraftwagen 1 ist in dem in der Zeichnung nicht sichtbaren Motorraum unterhalb der Motorhaube 2 an üblicher Stelle ein gestrichelt dargestellter Vorratsbehälter 3 für Scheibenreinigungsflüssigkeit angeordnet. Der Vorratsbehälter 3 ist über eine von außen nicht sichtbare und in der Zeichnung gestrichelt dargestellte Verbindungsleitung 4 mit einem Einfüllstutzen 5 verbunden. Der Einfüllstutzen 5 ist in dem Bereich zwischen der Windschutzscheibe 6 und der Motorhaube 2 angeordnet, wobei der Einfüllstutzen 5 in seiner inaktiven Position weitestgehend von dem vor der Windschutzscheibe endenden Rand 7 der Motorhaube 2 verdeckt ist.
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Um den Einfüllstutzen 5 aktivieren zu können, müssen, wie in 2 dargestellt, die Scheibenwischer 8 in Richtung der Pfeile 9 aus ihrer Ruhestellung in eine nach oben geschwenkte Stellung gebracht werden.
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In dieser nach oben geschwenkten Stellung der Scheibenwischer 8 ist der Einfüllstutzen 5 von außen zugänglich.
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Wie insbesondere aus 3 hervorgeht, befindet sich der Einfüllstutzen 5, nachdem der Scheibenwischer 8 nach oben geschwenkt ist, zunächst noch in seiner inaktiven Position unterhalb der Motorhaube 2, die in den 3 und 4 durchsichtig dargestellt ist.
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In der in 3 dargestellten inaktiven Position des Einfüllstutzens 5 befindet sich der Einfüllstutzen 5 völlig unterhalb der Motorhaube 2. Unter dem Rand 7 der Motorhaube 2 ragt lediglich ein Vorsprung 10 des Einfüllstutzens 5 hervor. Der Vorsprung 10 kann von einer Bedienungsperson erfasst und in Richtung des Pfeiles 11 in seine in 4 dargestellte Betriebsposition bewegt werden.
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Der Einfüllstutzen 5 ist um das Eingangsende der Verbindungsleitung 4, welches fest eingespannt ist, um eine im Wesentlichen vertikale Achse hin- und her schwenkbar, und zwar zwischen der in 3 dargestellten inaktiven Position und der in 4 dargestellten Betriebsposition.
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Der Einfüllstutzen 5 ist mit einem in der Zeichnung nicht dargestellten Verschlussmechanismus versehen. Dieser funktioniert so, dass der Einfüllstutzen 5 in seiner in 4 dargestellten Betriebsposition geöffnet und über die Leitung 4 mit dem Vorratsbehälter 3 verbunden ist, während er in seiner in 3 dargestellten inaktiven Position fest verschlossen ist, so dass keine Verbindung zu dem Vorratsbehälter 3 gegeben ist.
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Wie in 5 in vergrößerter Darstellung veranschaulicht, kann der Einfüllstutzen 5, nachdem der Vorratsbehälter 3 mit der Scheibenreinigungsflüssigkeit gefüllt ist, von Hand wieder in seine inaktive Position in Richtung des Pfeils 12 zurückgeschwenkt werden, sodass er danach die in 3 veranschaulichte Position einnimmt. Das Öffnen und Schließen des Einfüllstutzens 5 erfolgt dabei automatisch durch seinen Positionswechsel, d.h. durch das Verschwenken in die jeweilige Endposition.
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Wenn die Bedienungsperson nach dem Befüllen des Vorratsbehälters 3 den Einfüllstutzen 5 in der in 6 dargestellten Betriebsposition belässt bzw. den Einfüllstutzen 5 versehentlich nicht in seine inaktive Position zurückschwenkt, so wird der in 7 veranschaulichte Automatismus wirksam. Nach dem Befüllen des Vorratsbehälters 3 müssen die Scheibenwischer 8 wieder in die in 7 dargestellte Ruhestellung zurückgefahren werden. Diese Ruhestellung ist die Normalstellung, in der die Scheibenwischer 8 üblicherweise, wenn sie nicht benötigt werden bzw. wenn es nicht regnet, verbleiben.
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Wenn der jeweilige Scheibenwischer 8 aus der in 6 dargestellten, nach oben geschwenkten Stellung in seine in 7 veranschaulichte Ruhestellung zurückgeschwenkt wird, löst er einen Entriegelungsmechanismus der Rastposition des Einfüllstutzens 5 aus und eine rückstellende Feder nimmt diesen in dessen geschlossene Stellung mit. Wie aus 7 zu ersehen ist, bewegt sich der Einfüllstutzen 5 dann wieder unter die Motorhaube 2 und verschwindet weitestgehend hinter deren Rand 7, sodass nur noch der Vorsprung unter dem Rand 7 der Motorhaube 2 hervorragt.
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In dieser in 7 dargestellten Position des Scheibenwischers 8 deckt er den Einfüllstutzen 5 komplett ab, sodass dieser gegen unbefugten Zugang geschützt ist.
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Um den Einfüllstutzen 5 jeweils in seiner inaktiven Position bzw. Betriebsposition zu halten, können Rastmittel vorgesehen sein, die in der Zeichnung nicht dargestellt sind. Als Rastmittel können Noppen oder federbelastete Vorsprünge vorgesehen sein, die in entsprechende Kerben des schwenkbar gelagerten Einfüllstutzens 5 einrasten.
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Wenn in der Betriebsposition des Einfüllstutzens 5 bei unsachgemäßem Einfüllen Scheibenreinigungsflüssigkeit neben den Einfüllstutzen 5 gelangt oder Scheibenreinigungsflüssigkeit über die Öffnung des Einfüllstutzens 5 überläuft, so gelangt die überschüssige Flüssigkeit in die frontseitige Regenablaufrinne des Fahrzeugs, sodass kein Schaden angerichtet werden kann und keine Benetzung durch die Reinigungsflüssigkeit erzeugt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Personenkraftwagen
- 2
- Motorhaube
- 3
- Vorratsbehälter für Scheibenreinigungsflüssigkeit
- 4
- Verbindungsleitung
- 5
- Einfüllstutzen
- 6
- Windschutzscheibe
- 7
- Rand der Motorhaube 2
- 8
- Scheibenwischer
- 9
- Pfeile
- 10
- Vorsprung des Einfüllstutzens 5
- 11
- Pfeil
- 12
- Pfeil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19833465 [0004]
- EP 2236367 [0005]