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Die Erfindung betrifft einen Uhrenbeweger mit einem Gehäuse und einem Motor, der mit einer Energieversorgung verbunden ist, und einem Getriebe, das mit einer Uhrenaufnahme in Verbindung steht, in der eine Uhrenaufnahme angeordnet ist, wobei eine Einrichtung zur Erkennung der Belegung der Uhrenaufnahme vorgesehen ist.
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Bei Armband- oder Taschenuhren unterscheidet man zwischen elektrisch betriebenen Uhren, die mit einer Batterie versehen sind (sogenannte „Quarz-Uhren”) und mechanisch angetriebenen Uhren. Bei diesen unterscheidet man wiederum zwischen manuell aufzuziehenden Uhren, bei denen die Antriebsfeder des Uhrwerks durch manuelles Drehen der an dem Uhrengehäuse angebrachten Krone aufgezogen werden muss, und automatisch aufziehenden Uhren, bei denen die Antriebsfeder selbsttätig durch die natürliche Bewegung des Armes bzw. des Handgelenks der die Uhr tragenden Person aufgezogen wird.
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Die automatisch aufziehenden mechanischen Uhren verfügen in der Regel über Uhrwerke, die eine Gangreserve von etwa 40 Stunden aufweisen. Somit besteht bei diesen Uhren die Gefahr, dass das Uhrwerk stehen bleibt, soweit die Uhr länger als zwei Tage nicht bewegt wird. Nach dem Stehenbleiben der Uhr ist es erforderlich, diese bei erneuter Benutzung auf die dann aktuelle Uhrzeit einzustellen. Dies erweist sich insbesondere bei Uhren, die über sogenannte Komplikationen wie beispielsweise Datumsanzeigen, Mondphasenanzeigen usw. verfügen, als relativ aufwändig. Bei sehr aufwändigen Uhren kann es sogar erforderlich sein, das Einstellen der Uhr auf die aktuelle Uhrzeit bei einem Uhrmacher vornehmen zu lassen.
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Um ein Stehenbleiben der mechanischen Uhren mit automatischem Aufzug zu verhindern finden Uhrenbeweger Anwendung (vgl. bspw.
DE 10 2010 017 110 A1 ,
US 6 910 802 B2 ). Bei diesen wird die Uhr in einer Aufnahme angeordnet. Die Aufnahme wird über eine Motor-Getriebe-Kombination bewegt, so dass die natürliche Armbewegung eines Uhrenträgers nachgeahmt wird. Der Motor ist hierbei an eine Energieversorgung angeschlossen. Diese Energieversorgung kann entweder mittels eines Netzteils durch die elektrische Installation eines Gebäudes erfolgen oder auch batteriebetrieben sein.
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Die genannten Uhren mit automatischem Aufzug sind in der Regel relativ hochwertig, insbesondere wenn sie über eine Vielzahl von Komplikationen verfügen. infolge dessen sind die Uhren einem relativ hohen Diebstahlrisiko ausgesetzt. Soweit die Uhrenbeweger selbst nicht in einem gesicherten Bereich angeordnet sind, beispielsweise in einem Tresor oder Tresorraum, erfolgt im Falle einer unberechtigten Entnahme der Uhr aus dem Uhrenbeweger keine Alarmierung des Besitzers.
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Zur Überwachung von Raum- oder Gefahrenbereichen sind aus der
WO 95/10788 A1 sowie der
DE 10 2009 050 826 A1 Vorrichtungen bekannt, bei denen mit Hilfe von Lichtstrahlen ein Bereich überwacht wird.
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Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der Erfindung eine Alarmierung in Falle einer unberechtigten Entnahme der Uhr aus dem Uhrenbeweger auszulösen. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Mit der Erfindung ist ein Uhrenbeweger geschaffen, bei dem eine unberechtigte Entnahme der Uhr aus der Uhrenaufnahme des Uhrenbewegers angezeigt wird. Somit kann eine Alarmierung des Besitzers erfolgen, sobald eine Entnahme der Uhr aus dem Uhrenbeweger festgestellt wird. Damit ist eine wesentliche Verbesserung in Bezug auf den Diebstahlschutz hervorgerufen. Gleichzeitig besteht durch die Einrichtung zur Erkennung der Belegung der Uhrenaufnahme die Möglichkeit, die Bewegung der Uhrenaufnahme im Falle einer Entnahme der Uhr anzuhalten, so dass Energie eingespart werden kann, was sich insbesondere bei batteriebetriebenen Uhrenbewegern als vorteilhaft erweist. Mit Hilfe der Lichtschranke lässt sich die Belegung des Uhrenbewegers ermitteln.
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In Weiterbildung der Erfindung weist die Einrichtung einen mechanischen Taster auf. Die Verwendung eines mechanischen Tasters stellt eine einfache und zugleich preiswerte Möglichkeit da, die Belegung des Uhrenbewegers zu ermitteln.
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Vorteilhaft ist der mechanische Taster an der Uhrenaufnahme angeordnet. Hierdurch lässt sich sofort beim Lösen der Uhr von der Uhrenaufnahme die unberechtigte Entnahme ermitteln.
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In anderer Weiterbildung der Erfindung ist die Einrichtung von einer Lagerung gebildet, die Federn und mindestens einen Abstandssensor umfasst. Diese Ausgestaltung der Einrichtung arbeitet nach dem Prinzip einer Gewichtsermittlung. Bei Entnahme einer Uhr aus dem Uhrenbeweger wird der federnd gelagerte Bereich des Uhrenbewegers leichter, wodurch sich aufgrund der federnden Anordnung der Abstand zum Gehäuse ändert, was wiederum von dem Abstandssensor detektiert wird. Hierdurch ist ebenfalls eine Alarmierung des Uhrenbesitzers sowie eine Unterbrechung der Bewegung möglich.
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Bevorzugt ist der Abstandssensor ein kapazitiver, induktiver oder optischer Sensor. Mit allen genannten Arten von Sensoren lässt sich die Änderung des Abstandes zwischen dem federnd gelagerten Teil des Uhrenbewegers und des Gehäuses einfach und zugleich zuverlässig ermitteln.
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In Ausgestaltung der Erfindung sind der Sender und der Empfänger der Lichtschranke auf gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses angeordnet. Diese Ausbildung ist technisch wenig aufwändig und daher preiswert zu realisieren.
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In anderer Ausgestaltung der Erfindung sind der Sender und der Empfänger auf derselben Seite des Gehäuses angeordnet und es ist auf der gegenüberliegenden Seite ein Reflektor angeordnet. Mit Hilfe des Reflektors erfolgt eine Umleitung des vom Sender ausgestrahlten Strahls, so dass dieser von der gegenüberliegenden Seite des Gehäuses in Richtung des Empfängers reflektiert wird. Diese Ausbildung weist den Vorteil auf, dass eine Überwachung der Belegung an zwei Stellen der Uhrenaufnahme erfolgen kann. Dies erhöht die Sicherheit gegenüber Fehlauslösungen. Außerdem ist die Zuverlässigkeit bei dieser Art der Überwachung dadurch erhöht, dass Fehlauslösungen, beispielsweise durch eine mögliche Reflektion des ausgesandten Signals durch die Uhr, vermieden sind. Dies findet seine Ursache in der erforderlichen höheren Genauigkeit beim Aussenden des Signals, um die Umlenkung des Signals vom Reflektor auf den Empfänger zuverlässig zu gewährleisten. Hierbei ist der erlaubte Streuwinkel gering, so dass die Wahrscheinlichkeit einer Auslösung durch eine Fehlreflektion des Signals durch die Uhr reduziert ist.
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Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
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1 die schematische Darstellung eines Uhrenbewegers mit mechanischem Taster;
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2 die schematische Darstellung eines Uhrenbewegers mit federnder Lagerung;
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3 die schematische Darstellung eines Uhrenbewegers mit einer Lichtschranke.
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Die in den Ausführungsbeispielen dargestellten Uhrenbeweger weisen jeweils ein Gehäuse 1 auf. Sie sind mit einem – nicht dargestellten – Motor versehen, der mit einer Energieversorgung verbunden ist. Es ist ein Getriebe vorgesehen, dass mit einer Rotationseinheit 2 in Verbindung steht. In der Rotationseinheit 2 Ist eine Uhrenaufnahme 3 angeordnet. Die Uhrenaufnahme 3 kann verschiedene Ausgestaltungen aufweisen. Üblicherweise handelt es sich um ein Kissen oder ein Spannelement, welches eine im Wesentlichen kreisrunde Form hat, auf das die Uhr mit ihrem Armband aufgezogen und gespannt wird.
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Die Uhrenbeweger gemäß den Ausführungsbeispielen sind jeweils mit einer Einrichtung 5 zur Erkennung der Belegung der Uhrenaufnahme 3 versehen. Im Ausführungsbeispiel nach 1 weist die Einrichtung 5 einen mechanischen Taster 51 auf. Der Taster 51 ist im Ausführungsbeispiel federbelastet und an der Auflagefläche der Uhrenaufnahme 3 angeordnet. Beim Aufspannen einer Uhr auf die Uhrenaufnahme 3 wird der Taster 51 entgegen der in dem Taster vorgesehenen Feder in Richtung des Mittelpunkts der Uhrenaufnahme 3 bewegt. Beim Entfernen der Uhr von der Uhrenaufnahme fährt der Taster 51 unter dem Einfluss der Feder in seine Ausgangsposition zurück. Durch diese Bewegung wird ein Signal ausgelöst, welches die Entnahme anzeigt. Das Signal wird vorzugsweise mittels Funk übertragen.
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Im Ausführungsbeispiel nach 2 ist die Einrichtung 5 von einer Lagerung gebildet, die Federn 52 und im Ausführungsbeispiel einen Abstandssensor 53 umfasst. Der Abstandssensor 53 kann ein kapazitiver, induktiver oder optischer Sensor sein. Erkennbar ist in dem Gehäuse 1 des Uhrenbeweger im Ausführungsbeispiel nach 2 eine Montageeinheit 6 vorgesehen, in der sich die Rotationseinheit 2 und die Uhrenaufnahme 3 befinden. Die Montageeinheit 6 ist auf den Federn 52 gelagert. Zwischen den Federn 52 befindet sich der Abstandssensor 53, wobei der Sendeteil des Abstandssensors 53 im Ausführungsbeispiel am Gehäuse 1 und das Empfangsteil des Abstandssensors 53 an der Montageeinheit 6 befestigt ist. Zwischen dem Sendeteil und dem Empfangsteil des Abstandssensors 53 ist ein Spalt ausgebildet, dessen Breite von dem Abstandssensor 53 detektiert wird. Zur Auswertung der von dem Abstandssensor 53 ermittelten Daten ist eine Auswerteeinheit 54 an der Montageeinheit 6 angeordnet, die nach Art einer Platine ausgebildet ist. Beim Anordnen einer Uhr in der Uhrenaufnahme 3 erhöht sich das Gewicht der Montageeinheit 6 um das Gewicht der Uhr, so dass die Federn 52 unter dem Einfluss des erhöhten Gewichts zusammengedrückt werden. Bei der Entnahme der Uhr wird die Montageeinheit 6 unter dem Einfluss der Federn 52 in ihre Ausgangsposition bewegt, wodurch sich der Spalt zwischen dem Sendeteil und dem Empfangsteil wieder vergrößert, was von dem Abstandssensor 53 detektiert wird. Durch die Auswerteeinheit 54 wird dann eine Signalisierung ausgelöst, welche die Entnahme anzeigt.
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Im Ausführungsbeispiel nach 3 ist die Einrichtung 5 von einer Lichtschranke gebildet. Die Lichtschranke weist einen Sender 55 und einen Empfänger 56 auf. Im Ausführungsbeispiel sind der Sender 55 und der Empfänger 56 auf derselben Seite des Gehäuses 1 angeordnet. Zudem ist auf der gegenüberliegenden Seite des Gehäuses ein Reflektor 57 angeordnet. In Abwandlung des Ausführungsbeispiels können der Sender und der Empfänger auch auf derselben Seite des Gehäuses 1 angeordnet sein. In diesem Fall kann von der Anordnung eines Reflektors abgesehen werden. Sender 55 und Empfänger 56 sind auf einer Auswerteeinheit 58 befestigt, die ebenfalls nach Art einer Platine ausgebildet ist. Sender 55, Empfänger 56 und Reflektor 57 sind derart angeordnet, dass das von dem Sender 55 ausgestrahlte Signal vom Reflektor 57 in Richtung des Empfängers 56 umgeleitet wird. Sofern eine Uhr in der Uhrenaufnahme 3 angeordnet ist, ist das Signal unterbrochen. Bei einer Entnahme der Uhr trifft das Signal über den Reflektor 57 beim Empfänger 56 ein, wodurch von der Auswerteeinheit 58 ein Signal ausgelöst wird, welches die Entnahme anzeigt.
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Mit Hilfe der Erfindung besteht die Möglichkeit, eine Entnahme der Uhr aus der Uhrenaufnahme zu detektieren und dem Besitzer zu alarmieren. Diese Alarmierung kann durch ein Licht- und/oder Tonsignal oder eine SMS erfolgen. Auch die Benachrichtigung in Form einer E-Mail oder an eine Smartphone-App ist möglich. Hinzu kommt, dass mit Hilfe der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Uhrenbewegers eine Energieersparnis erfolgen kann. Sie ist dadurch hervorgerufen, dass der Motor des Uhrenbewegers selbsttätig abgestellt werden kann, wenn die Einrichtung zur Erkennung der Belegung der Uhrenaufnahme feststellt, dass keine Uhr in der Uhrenaufnahme angeordnet ist. Somit lässt sich mit Hilfe der Erfindung Energie einsparen, was insbesondere bei batteriebetriebenem Uhrenbewegern von großer Bedeutung ist. Gleichzeitig lässt sich durch die beschriebenen Möglichkeiten eine zuverlässige Alarmierung im Falle einer unberechtigten Entnahme der Uhr aus dem Uhrenbeweger bewerkstelligen.