DE102014003234A1 - Airbagsystem und Fahrzeugsitz mit einem solchen Airbagsystem - Google Patents

Airbagsystem und Fahrzeugsitz mit einem solchen Airbagsystem Download PDF

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Abstract

Airbagsystem (22) mit mindestens einem ersten, als Frontairbag und einem zweiten, als Seitenairbag ausgebildeten Schutzkissen (28, 31), die in einem nicht aufgeblasenen Zustand gefaltet und/oder gerollt in einem Aufnahmeraum (21) untergebracht sind, und mit mindestens einer ersten Aufblaseinrichtung (26) für zumindest eines der Schutzkissen (28, 31), wobei die beiden Schutzkissen miteinander verbunden sind und das Airbagsystem (22) so ausgebildet ist, dass die beiden Schutzkissen (28, 31) zeitlich versetzt aufblasbar sind. Ein optimiertes Airbagsystem (22) zeichnet sich dadurch aus, dass es so ausgebildet ist, dass zuerst das erste, den Frontairbag bildende Schutzkissen (28) und nach dessen Aufblasbeginn das zweite, den Seitenairbag bildende Schutzkissen (31) aufblasbar ist.

Description

  • Bei der Erfindung wird ausgegangen von einem Airbagsystem gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Die Erfindung betrifft ferner einen Fahrzeugsitz mit einem Sitz- und Lehnenabschnitt und mit einem Airbagsystem, gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 13.
  • Aus der DE 94 05 143 U1 ist ein solches Airbagsystem und ein Fahrzeugsitz mit einem Airbagsystem bekannt. Das Airbagsystem weist mindestens ein erstes und zweites Schutzkissen auf. Das erste Schutzkissen ist als Frontairbag ausgebildet und geht von dem zweiten Schutzkissen aus, welches einen Seitenairbag bildet. In einem nicht aufgeblasenen Zustand befinden sich beide Schutzkissen gefaltet und/oder gerollt in einem Aufnahmeraum im Fahrzeugsitz. Zum Befüllen und Entfalten der beiden Schutzkissen ist entweder eine gemeinsame erste Aufblaseinrichtung und ein entsprechender Überströmweg zwischen beiden Schutzkissen oder für jedes Schutzkissen eine separate Aufblaseinrichtung vorgesehen. Aus dem nicht aufgeblasenen Zustand wird durch zumindest eine Aufblaseinrichtung zunächst das zweite Schutzkissen, also der Seitenairbag, aufgeblasen, wodurch sich dieser entfaltet und sich seitlich neben einem Fahrzeuginsassen etwa parallel zu einer seitlichen Fahrzeugstruktur erstreckt. Nachdem das zweite Schutzkissen aufgeblasen wurde, wird das erste, den Frontairbag bildende Schutzkissen, das mit dem zweiten Schutzkissen verbunden ist, befüllt, so dass es sich im aufgeblasenen Zustand vor einem Fahrzeuginsassen erstreckt. Beide Schutzkissen sind somit zeitlich versetzt aufblasbar, wobei zuerst das den Seitenairbag bildende zweite Schutzkissen und dann das den Frontairbag bildende erste Schutzkissen aufgeblasen werden.
  • Die US 2006/0131847 A1 zeigt ein ähnliches Airbagsystem mit einem Seiten- und Frontairbag, die ebenfalls miteinander verbunden sind und die sich seitlich aus einer Sitzlehne entfalten und entsprechend aufgeblasen werden. Auch bei diesem Airbagsystem wird zunächst der Seitenairbag und anschließend der Frontairbag aufgeblasen.
  • Aus der DE 92 16 516 U1 ist ein Airbagsystem mit einem einzigen, einkammrigen Schutzkissen bekannt, welches durch entsprechende Formgebung einen Seitenairbag und einen Frontairbag ausbildet.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein optimiertes Airbagsystem der eingangs genannten Art anzugeben.
  • Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Airbagsystem, welches die in Anspruch 1 genannten Merkmale umfasst. Diese Aufgabe wird auch mit einem Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst, der zumindest ein solches Airbagsystem aufweist. Ausführungsbeispiele und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
  • Das erfindungsgemäße Airbagsystem ist ausgestattet mit mindestens einem ersten, als Frontairbag ausgebildeten Schutzkissen, und einem zweiten, als Seitenairbag ausgebildeten Schutzkissen, die in einem nicht aufgeblasenen Zustand gefaltet und/oder gerollt in einem Aufnahmeraum untergebracht sind, und mit mindestens einer ersten Aufblaseinrichtung für zumindest eines der Schutzkissen, wobei die beiden Schutzkissen miteinander verbunden sind und das Airbagsystem so ausgebildet ist, dass die beiden Schutzkissen zeitlich versetzt aufblasbar sind. Nach der Erfindung ist vorgesehen, dass das Airbagsystem so ausgebildet ist, dass zuerst das erste, den Frontairbag bildende Schutzkissen und nach einem Aufblasbeginn des ersten Schutzkissens das zweite, den Seitenairbag bildende Schutzkissen aufblasbar ist. In vorteilhafter Weise wird durch die erfindungsgemäße Aufblasreihenfolge eine bessere bzw. genauere Positionierung des Seitenairbags, also des zweiten Schutzkissens, neben einem Fahrzeuginsassen ermöglicht. Außerdem ist vorteilhaft, dass sich durch die erfindungsgemäße Aufblasreihenfolge für eine Vielzahl von Airbagsystem immer eine nahezu identische Positionierung des Seitenairbags neben dem Fahrzeuginsassen ergibt. Nach der Erfindung ist es durch das zeitlich versetzte Aufblasen der beiden Schutzkissen möglich, zunächst das erste Schutzkissen vollständig aufzublasen und erst dann mit dem Aufblasen des zweiten Schutzkissens zu beginnen, oder aber mit dem Aufblasen des zweiten Schutzkissens wird bereits begonnen, wenn das erste Schutzkissen noch nicht vollständig aufgeblasen ist, das Aufblasen des ersten Schutzkissens jedoch so weit fortgeschritten ist, dass eine genaue Positionierung des zweiten Schutzkissens neben dem Fahrzeuginsassen möglich ist. Weiterhin ist vorteilhaft, dass durch das erfindungsgemäße Airbagsystem die Anzahl der in einem Fahrzeug verbauten Airbagmodule reduziert werden kann.
  • Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das erste Schutzkissen mit einer Höhenerstreckung derart ausgebildet ist, dass es sich in einem zumindest teilweise gefüllten Zustand zwischen einer Windschutzscheibe und/oder einer Dachstruktur eines Kraftfahrzeugs sowie einem Beckenbereich eines Fahrzeuginsassen erstrecken und sich jeweils daran abstützen kann. Beim Aufblasen des ersten Schutzkissens erstreckt sich das erste Schutzkissen somit zwischen der Windschutzscheibe und/oder der Dachstruktur und dem Beckenbereich und stützt sich daran ab, so dass das erste Schutzkissen eine definierte Position einnimmt, aus der heraus das damit verbundene zweite Schutzkissen exakt neben dem Fahrzeuginsassen positioniert werden kann. Vorteilhaft ist ferner, dass sich das erste Schutzkissen nicht an einem Lenkrad oder einer Instrumententafel abstützen muss, da es zwischen der Windschutzscheibe bzw. der Dachstruktur sowie dem Beckenbereich quasi eingeklemmt und dadurch positioniert ist.
  • Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das zweite, den Seitenairbag bildende Schutzkissen an dem ersten Schutzkissen derart angebracht ist, dass es sich in eine Richtung zu einem Fahrzeugheck hin entfalten und aufblasen kann. Damit wird das zweite Schutzkissen etwa parallel zu einer Seitenstruktur des Fahrzeugs entfaltet und befüllt, so dass es die gewünschte Position zwischen dem Fahrzeuginsassen und der Seitenstruktur einnehmen kann.
  • Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Airbagsystem so ausgebildet ist, dass das zweite Schutzkissen aufblasbar ist, wenn sich das erste Schutzkissen in dem vollständig aufgeblasenen Zustand zwischen der Windschutzscheibe und/oder der Dachstruktur sowie dem Beckenbereich des Fahrzeuginsassen erstreckt und daran abstützt. Die Positionierung des Seitenairbags wird dadurch weiter verbessert.
  • Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Gassack mit zwei Kammern das erste und das zweite Schutzkissen bildet. Demnach bildet eine Kammer des Gassackes das erste Schutzkissen und die andere Kammer des Gassackes das zweite Schutzkissen. Der Gassack kann als einteiliger Gassack mit einer Trennwand zwischen den beiden Kammern ausgebildet sein. Alternativ kann der Gassack zwei Abschnitte umfassen, die zusammengesetzt werden und so den zweikammrigen Gassack bilden.
  • Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass zwischen den beiden Kammern des Gassackes ein Überströmweg mit einem Ventil, insbesondere Überdruckventil, ausgebildet ist, und dass das erste Schutzkissen direkt mit der ersten Aufblaseinrichtung verbunden ist. Mit dem Ventil in dem Überströmweg ist die zeitliche Steuerung des Aufblasens der beiden Schutzkissen möglich. Zunächst wird das erste Schutzkissen, also der Frontairbag, über die erste Aufblaseinrichtung befüllt. Steigt der Fülldruck in dem ersten Schutzkissen an, öffnet das Ventil und gibt den Überströmweg zum Aufblasen des zweiten Schutzkissens frei.
  • Nach einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass beide Kammern des Gassackes gegeneinander abgedichtet sind und das jede Kammer mit einer separaten Aufblaseinrichtung verbunden, also befüllbar ist. Durch zeitlich unterschiedliche Aktivierung der beiden Aufblaseinrichtungen kann somit die zeitliche Steuerung des Aufblasens der beiden Schutzkissen derart erfolgen, dass der Aufblasbeginn des zweiten Schutzkissens nach dem Aufblasbeginn des ersten Schutzkissens liegt.
  • Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass, insbesondere bei Verwendung von zwei Aufblaseinrichtungen, zwischen der das zweite Schutzkissen bildenden Kammer des Gassackes und einer der Aufblaseinrichtungen ein entfaltbarer und/oder entrollbarer Füllschlauch ausgebildet ist. Damit ist zwischen der Aufblaseinrichtung und dem zweiten Schutzkissen eine Verbindung gegeben, wenn das erste Schutzkissen bereits aufgeblasen ist und sich somit das zweite Schutzkissen bzw. die entsprechende Kammer des Gassackes, bereits außerhalb des Aufnahmeraums befindet. Außerdem kann ein derartiger Füllschlauch kompakt in dem Aufnahmegehäuse angeordnet sein, wenn sich die beiden Schutzkissen in dem nicht aufgeblasenen Zustand innerhalb des Aufnahmeraums befinden.
  • Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Füllschlauch an dem ersten Schutzkissen befestigt ist. Damit wird sichergestellt, dass sich der Füllschlauch ausgehend von dem nicht aufgeblasenen Zustand der beiden Schutzkissen vollständig entfaltet bzw. entrollt, wenn das erste Schutzkissen entfaltet und aufgeblasen wird.
  • Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass eine zweite Aufblaseinrichtung mit zumindest einem der Schutzkissen verbunden ist, die das zumindest eine der Schutzkissen mit einem höheren Fülldruck beaufschlagen kann. Demnach sind die beiden Aufblaseinrichtungen nicht zum separaten Befüllen des ersten und zweiten Schutzkissens vorgesehen, vielmehr ist es mit der erfindungsgemäßen zweiten Aufblaseinrichtung möglich, zumindest eines der Schutzkissen nach dem Befüllen durch die erste Aufblaseinrichtung durch die zweite Aufblaseinrichtung mit einem höheren Fülldruck zu versorgen, wodurch eine Adaptierung des Airbagsystems an unterschiedliche Unfallarten bzw. an die Schwere des Unfalls möglich ist. Mit der erfindungsgemäßen zweiten Aufblaseinrichtung ist es ohne weiteres möglich, auch beide Schutzkissen auf den höheren Fülldruck aufzublasen. Dies gilt insbesondere dann, wenn beide Schutzkissen über die erste Aufblaseinrichtung in zeitlicher Abfolge bereits auf einen ersten Druck aufgeblasen wurden.
  • Nach verschiedenen Ausführungsbeispielen der Erfindung ist vorgesehen, dass das zweite, den Seitenairbag bildende Schutzkissen als Kopf- und/oder Thoraxairbag ausgebildet ist.
  • Weiterhin ist das Vorsehen eines dritten Schutzkissens möglich, welches sich im Wesentlichen parallel zum zweiten Schutzkissen erstreckt, so dass der Kopf und/oder der Thorax des zu schützenden Insassen U-förmig von Schutzkissen umschlossen ist.
  • Der Fahrzeugsitz mit den in Anspruch 13 genannten Merkmalen umfasst zumindest einen Sitz- und Lehnenabschnitt sowie zumindest ein erfindungsgemäßes Airbagsystem, wie es vorstehend beschrieben ist. Der Fahrzeugsitz kann als Fahrer- oder Beifahrersitz verwendet werden. Selbst verständlich kann der Fahrzeugsitz mit einem solchen erfindungsgemäßen Airbagsystem auch als Rücksitz in einem Fahrzeug verwendet werden. Denkbar wäre es außerdem, mehrere Fahrzeugsitze in einem Fahrzeug für die Personenbeförderung, wie beispielsweise einen Bus, anzuordnen.
  • Die in dieser Anmeldung beschriebenen und/oder gezeigten Merkmale können für sich alleine und in beliebiger Kombination mit einem anderen der beschriebenen und/oder gezeigten Merkmale kombiniert werden. Dies gilt auch für ein Merkmal, welches nur zusammen mit einem anderen beschriebenen und/oder gezeigten Merkmal kombiniert wiedergegeben ist.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Airbagsystems, wobei
  • 1a das Airbagsystem in einer Seitenansicht,
  • 1b und c das Airbagsystem jeweils in einer Frontalansicht, wobei in 1c ein Fahrzeuginsasse der Übersichtlichkeit halber nicht eingezeichnet ist, und wobei
  • 1d das Airbagsystem in einer Draufsicht zeigt,
  • 2 das Airbagsystem in einem nicht aktivierten Zustand,
  • 3 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Airbagsystems, wobei
  • 3a das Airbagsystem in einer Seitenansicht,
  • 3b und c das Airbagsystem jeweils in einer Frontalansicht, wobei in 3c) ein Fahrzeuginsasse der Übersichtlichkeit halber nicht eingezeichnet ist, und wobei
  • 3d das Airbagsystem in einer Draufsicht zeigt,
  • 4 ein drittes Ausführungsbeispiel eines Airbagsystems, wobei
  • 4a das Airbagsystem in einer Seitenansicht,
  • 4b und c das Airbagsystem jeweils in einer Frontalansicht, wobei in 4c) ein Fahrzeuginsasse der Übersichtlichkeit halber nicht eingezeichnet ist, und wobei
  • 4d das Airbagsystem in einer Draufsicht zeigt,
  • 5 ein viertes Ausführungsbeispiel eines Airbagsystems, wobei
  • 5a das Airbagsystem in einer Seitenansicht,
  • 5b und c das Airbagsystem jeweils in einer Frontalansicht, wobei in 5c) ein Fahrzeuginsasse der Übersichtlichkeit halber nicht eingezeichnet ist, und wobei
  • 5d das Airbagsystem in einer Draufsicht zeigt,
  • 6a ein fünftes Ausführungsbeispiel eines Airbagsystems in einer Seitenansicht,
  • 6b das Airbagsystem nach 6a) in einer Frontalansicht, und
  • 7a ein sechstes Ausführungsbeispiel eines Airbagsystems in einer Seitenansicht,
  • 7b das Airbagsystem nach 6a) in einer Frontalansicht,
  • 8a ein siebtes Ausführungsbeispiel eines Airbagsystems in einer Frontansicht,
  • 8b das in 8a Gezeigte, jedoch ohne Insassen,
  • 8c das in 8a Gezeigte in einer Draufsicht,
  • 9 ein achtes Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer der 8c entsprechenden Darstellung,
  • 10 ein neuntes Ausführungsbeispiel der Erfindung,
  • 11 ein zehntes Ausführungsbeispiel der Erfindung und
  • 12 ein elftes Ausführungsbeispiel der Erfindung.
  • In sämtlichen der nachfolgend beschriebenen 1a) bis 7b) sind gleiche bzw. gleich wirkende Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen. Insofern wird auf die jeweilige nachfolgende Beschreibung verwiesen.
  • In 1a) ist ausschnittweise ein Kraftfahrzeug 1 schematisch gezeigt, von dem eine Bodengruppe 2, eine Dachstruktur 3, eine Windschutzscheibe 4, eine Seitenstruktur 5, welche eine hier nicht dargestellte Tür mit einer Seitenscheibe umfassen kann, eine Instrumententafel 6, die auch als Schalttafel bezeichnet werden kann, sowie ein Fahrzeuginnenraum 7 dargestellt sind. In dem Fahrzeuginnenraum 7 ist zumindest ein Fahrzeugsitz 8 mit einem Sitzabschnitt 9 und einem von dem Sitzabschnitt 9 ausgehenden, etwa aufrechten Lehnenabschnitt 10 mit Kopfstütze 11 angeordnet. Der Fahrzeugsitz 8 ist an der Bodengruppe 2, vorzugsweise in Führungsschienen 12 (1b)), längsverschieblich befestigt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Fahrzeugsitz 8 um einen Beifahrersitz. Auf dem Fahrzeugsitz 8 sitzt ein Insasse 13, von dem ein Kopf 14, ein Oberkörper 15 und Beine mit jeweils einem Oberschenkel 16 und einem Unterschenkel 17 in 1a) zu sehen sind. In 1b) sind von dem Insassen 13 noch Schultern 18 und teilweise Arme 19.
  • Gemäß 2 weist der Fahrzeugsitz 8 an dem Sitzabschnitt 9 seitliche Sitzwangen 20 auf, die auch in 1b) dargestellt sind. In der der Seitenstruktur 5 benachbart liegenden Sitzwange 20 oder seitlich außen an der Sitzwange 20 ist ein Aufnahmeraum 21 für ein Airbagsystem 22 nach einem ersten Ausführungsbeispiel angeordnet bzw. angebracht, der von einem Gehäuse 23 des Airbagsystems 22 umschlossen sein kann. An einer Oberseite 24 des Aufnahmeraums 21 kann ein zu öffnender Gehäusedeckel 25 angeordnet sein, der aus seiner in 2 gezeigten Schließstellung nach oben und/oder seitlich weg bewegt werden kann, um so eine Austrittsöffnung freizugeben. In dem Aufnahmeraum 21 ist zumindest eine erste Aufblaseinrichtung 26 für einen in 2 in einem nicht aufgeblasenen Zustand gezeigten Gassack 27 angeordnet. In dem nicht aufgeblasenen Zustand ist der Gassack 27 gefaltet und/oder gerollt in dem Aufnahmeraum 21 angeordnet. Wird die Aufblaseinrichtung 26 aktiviert, wird der Gassack 27 entfaltet und/oder entrollt sowie aufgeblasen, wodurch er den Gehäusedeckel 25 in die hier nicht gezeigte offene Stellung drückt, so dass nach oben die Austrittsöffnung freigegeben wird, aus der der Gassack 27 aus dem Aufnahmeraum 21 heraustritt. Die Austrittsöffnung kann an dem Aufnahmeraum 21 oben und/oder seitlich, also der Seitenstruktur 5 zugewandt, liegen.
  • In 1a) ist der Gassack 27 vollständig entfaltet und/oder entrollt sowie aufgeblasen. Der Gassack 27 umfasst ein erstes Schutzkissen 28 mit einer vorderen und einer hinteren Hüllenwand 29, 30. Mit der hinteren Hüllenwand 30 ist ein zweites Schutzkissen 31 des Gassackes 27 verbunden, das gemäß 1b) eine äußere, der Seitenstruktur 5 zugewandte Hüllenwand 32 und eine innere Hüllenwand 33 aufweist. Mithin besitzt der Gassack 27 zwei Kammern 34, 35, von denen die Kammer 34 das erste Schutzkissen 28 und die Kammer 35 das zweite Schutzkissen 31 bildet. Im nicht aufgeblasenen Zustand nach 2 sind also auch die beiden Schutzkissen 28, 31 gefaltet und/oder gerollt und im nicht aufgeblasenen Zustand in dem Aufnahmeraum 21 angeordnet.
  • Das Airbagsystem 22 ist so ausgebildet, dass beim Entfalten und/oder Entrollen sowie Aufblasen des Gassackes 27 zunächst das erste Schutzkissen 28 über die erste Aufblaseinrichtung 26 befüllt wird. Dabei kann das zweite Schutzkissen 31 noch in einem gefalteten und oder gerollten Zustand an dem ersten Schutzkissen 28 angeordnet sein. Im aufgeblasenen Zustand besitzt das erste Schutzkissen 28 eine Höhenerstreckung, so dass es sich mit seinem oberen Ende 36 an der Windschutzscheibe 4 und/oder der Dachstruktur 3 sowie mit seinem unteren Ende 37 im Bereich des Beckens am Insassen 13 abstützt. Die vordere Hüllenwand 29 liegt dabei mit Abstand zu der Instrumententafel 6. Ausgehend von dem gefüllten Zustand des ersten Schutzkissens 28 entfaltet und/oder entrollt sich das zweite Schutzkissen 31 parallel zur Seitenstruktur 5 in Richtung zu einem hier nicht dargestellten Fahrzeugheck, also nach hinten. Befüllt wird das zweite Schutzkissen 31 indirekt durch die erste Aufblaseinrichtung 26, nämlich über das erste Schutzkissen 28 und einen zwischen dem ersten Schutzkissen 28 und dem zweiten Schutzkissen 29 ausgebildeten Überströmweg 38, in dem ein Ventil, insbesondere Überdruckventil 39 (1d) angeordnet sein kann. Befindet sich das erste Schutzkissen 28 in dem aufgeblasenen Zustand, steigt der durch die Aufblaseinrichtung 26 erzeugte Druck im ersten Schutzkissen 28 an und öffnet das Ventil 37, so dass die Aufblaseinrichtung 26 nunmehr auch das zweite Schutzkissen 31 entfalten und/oder entrollen sowie befüllen kann, bis auch das zweite Schutzkissen 31 seinen in 1a) gezeigten aufgeblasenen Zustand einnimmt. Zwischen dem Aufblasbeginn für das erste Schutzkissen 28 und dem Aufblasbeginn für das zweite Schutzkissen liegt somit eine Zeitdauer, so dass beide Schutzkissen 28, 31 zeitlich versetzt aufblasbar sind.
  • Wie die 1a) bis d) zeigen, ist das erste Schutzkissen 28 als Frontairbag ausgebildet und liegt im befüllten Zustand zwischen dem Oberkörper 15 und dem Kopf 14 des Insassen 13 und der Schalttafel 6 bzw. der Windschutzscheibe 4. Das zweite Schutzkissen 29 erstreckt sich nur über einen Teil der zwischen dem oberen und unteren Ende 36, 37 gemessenen Höhe des ersten Schutzkissens 28. Im gezeigten Ausführungsbeispiel erstreckt sich das zweite Schutzkissen 31 von dem oberen Ende 36 nach unten bis etwa zur Mitte des ersten Schutzkissens 28, so dass das zweite Schutzkissen 31 im befüllten Zustand oberhalb der im Bild linken Schulter 18 zwischen der Seitenstruktur 5 und dem Kopf 14 des Insassen 13 liegt. In seiner Erstreckung nach hinten, also in Richtung Fahrzeugheck, reicht das zweite Schutzkissen 31 etwa bis zum Lehnenabschnitt 10 bzw. zur Kopfstütze 11. Mithin bildet in diesem Ausführungsbeispiel das zweite Schutzkissen 31 einen Seitenairbag und ist insbesondere als seitlicher Kopfairbag ausgebildet. Wie insbesondere die 1b) und c) zeigen, stützt sich das zweite Schutzkissen 31 im befüllten Zustand sowohl an der Dachstruktur 3 als auch an der Seitenstruktur 5 ab.
  • Nachfolgend wird anhand der 3a) bis d) das zweite Ausführungsbeispiel des Airbagsystems 22 näher erläutert. Wie gesagt, sind gleiche bzw. gleich wirkende Teile mit den gleichen Bezugszeichen wie im ersten Ausführungsbeispiel des Airbagsystems 22 versehen. Insofern wird auf deren Beschreibung verwiesen und nachfolgend lediglich auf Unterschiede zu dem ersten Ausführungsbeispiel des Airbagsystems 22 eingegangen. Anstelle des Seitenairbags als Kopfairbag ist im zweiten Ausführungsbeispiel des Airbagsystems 22 das zweite Schutzkissen 31 als so genannter Thoraxairbag ausgebildet. Dieser erstreckt sich im befüllten Zustand unterhalb der im Bild linken Schulter 18 bzw. unterhalb des Armes 19 des Insassen 13. Das zweite Schutzkissen 31 weist ausgehend von dem unteren Ende 37 des ersten Schutzkissens 28 eine Höhenerstreckung bis etwa zur Mitte des ersten Schutzkissens 28 auf. Der Thoraxairbag erstreckt somit entlang des Beckenbereichs und des Brustkorbs des Insassen 13 und liegt zwischen der Seitenstruktur 5 und dem Beckenbereich und dem Brustkorb. In seiner Erstreckung nach hinten, also in Richtung Fahrzeugheck, reicht das zweite Schutzkissen 31 bis zum Lehnenabschnitt 10 des Fahrzeugsitzes 8. Das Befüllen der beiden Schutzkissen 28, 31 erfolgt wie anhand des ersten Ausführungsbeispiels beschrieben.
  • Nachfolgend wird anhand der 4a) bis d) das dritte Ausführungsbeispiel des Airbagsystems 22 näher erläutert. Der Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel des Airbagsystems 22 besteht darin, dass beim dritten Ausführungsbeispiel eine erste und zweite Aufblaseinrichtung 26, 40 vorgesehen sind, wobei die erste Aufblaseinrichtung 26 das erste Schutzkissen 28 befüllt. Die zweite Aufblaseinrichtung 40 ist über einen Füllschlauch 41 mit dem zweiten Schutzkissen 31 zu dessen Befüllung verbunden. Im hier nicht gezeigten nicht aufgeblasenen Zustand ist der Füllschlauch 41 wie die beiden Schutzkissen 28, 31 gerollt und/oder gefaltet in dem Aufnahmeraum 21 angeordnet. Der Füllschlauch 41 ist am ersten Schutzkissen 28 befestigt und wird beim Aufblasen des ersten Schutzkissens 28 entrollt und/oder entfaltet und nimmt so seine gestreckte Position zwischen der zweiten Aufblaseinrichtung 40 und dem zweiten Schutzkissen 31 ein, wie dies in 4b) und c) deutlich zu sehen ist. In diesem Fall entfällt der Überströmweg 38 und das Ventil 39. Für das zeitlich versetzte Aufblasen der beiden Schutzkissen 28, 31 wird also zunächst die erste Aufblaseinrichtung 26 aktiviert, was den Aufblasbeginn für das erste Schutzkissen 28 darstellt. Nach diesem Aufblasbeginn für das erste Schutzkissen 28 wird die zweite Aufblaseinrichtung 40 aktiviert, so dass das zweite Schutzkissen 31 über den Füllschlauch 41 aufgeblasen werden kann. Die zweite Aufblaseinrichtung 40 kann aktiviert werden, wenn das erste Schutzkissen 28 vollständig aufgeblasen ist. Alternativ kann die zweite Aufblaseinrichtung 40 dann aktiviert werden, wenn das erste Schutzkissen 28 zwar aus dem Aufnahmeraum 21 heraus entfaltet und/oder entrollt, aber erst teilweise aufgeblasen ist, vorzugsweise aber bereits die Windschutzschreibe und/oder Dachstruktur 3 sowie den Beckenbereich des Insassen 13 berührt.
  • Ohne weiteres ist bei dem dritten Ausführungsbeispiel des Airbagsystems 22 ersichtlich, dass das zweite Schutzkissen 31 – wie das zweite Schutzkissen 31 des ersten Ausführungsbeispiels – als Seitenairbag und insbesondere als Kopfairbag ausgebildet ist. Im Gegensatz dazu weist das vierte Ausführungsbeispiel des Airbagsystems nach den 5a) bis d) als zweites Schutzkissen 31 einen Thoraxairbag auf, wie er im Zusammenhang mit dem zweiten Ausführungsbeispiel bereits beschrieben ist. Im Gegensatz zum zweiten Ausführungsbeispiel ist das Airbagsystem nach dem vierten Ausführungsbeispiel wieder mit der ersten und zweiten Aufblaseinrichtung 26, 40 ausgestattet, wobei die erste Aufblaseinrichtung – wie zuvor beschrieben – das erste Schutzkissen 28 und die zweite Aufblaseinrichtung 40 das nun als Thoraxairbag ausgebildete zweite Schutzkissen 31 fühlt. Zwischen der zweiten Aufblaseinrichtung 40 und dem zweiten Schutzkissen 31 ist ein verkürzter Füllschlauch 41 vorgesehen, der ebenfalls am ersten Schutzkissen 28 befestigt sein kann. Für das zeitlich versetzte Aufblasen der beiden Schutzkissen 28, 31 wird also zunächst die erste Aufblaseinrichtung 26 aktiviert, was den Aufblasbeginn für das erste Schutzkissen 28 darstellt. Nach diesem Aufblasbeginn für das erste Schutzkissen 28 wird die zweite Aufblaseinrichtung 40 aktiviert, so dass das zweite Schutzkissen 31 über den verkürzten Füllschlauch 41 aufgeblasen werden kann. Die zweite Aufblaseinrichtung 40 kann aktiviert werden, wenn das erste Schutzkissen 28 vollständig aufgeblasen ist. Alternativ kann die zweite Aufblaseinrichtung 40 dann aktiviert werden, wenn das erste Schutzkissen 28 zwar aus dem Aufnahmeraum 21 heraus entfaltet und/oder entrollt, aber erst teilweise aufgeblasen ist, vorzugsweise aber bereits die Windschutzschreibe und/oder Dachstruktur 3 sowie den Beckenbereich des Insassen 13 berührt.
  • Bei dem fünften Ausführungsbeispiel nach den 6a) und b) ist ein Airbagsystem 22 wie nach dem ersten Ausführungsbeispiel in den 1a) bis d) gezeigt, wobei der Unterschied zwischen diesen Ausführungsbeispielen darin zu sehen ist, dass nach dem fünften Ausführungsbeispiel die erste und zweite Aufblaseinrichtung 26, 40 vorgesehen ist. Das zweite Schutzkissen 31 ist also auch beim fünften Ausführungsbeispiel als seitlicher Kopfairbag ausgeführt. Beide Aufblaseinrichtungen 26, 40 sind mit dem ersten Schutzkissen 28 verbunden, wohingegen das zweite Schutzkissen über den Überströmweg 38 mit dem ersten Schutzkissen verbunden ist. Bei der Aktivierung des Airbagsystems 22 nach dem fünften Ausführungsbeispiel kann zunächst eine der Aufblaseinrichtungen 26 oder 40 aktiviert werden, die die beiden Schutzkissen 28, 31 in zeitlich versetzte Folge wie vorstehend beschrieben mit einem ersten Fülldruck befüllt. Dieser erste Fülldruck kann beispielsweise etwa 0,3 bar betragen. Je nach Art des detektierten Unfallereignis oder der Schwere des Unfallereignisses kann die andere der Aufblaseinrichtungen 40 oder 26 zusätzlich aktiviert werden, um die beiden Schutzkissen 28, 31 mit einem zweiten Fülldruck, der größer als der erste Fülldruck ist, zu befüllen. Der zweite Fülldruck kann beispielsweise etwa 0,6 bar betragen. Im Ausführungsbeispiel werden somit beide Schutzkissen 28, 31 mit dem zweiten Fülldruck beaufschlagt. Denkbar wäre es jedoch, lediglich das zweite Schutzkissen 31 mit dem zweiten Fülldruck zu beaufschlagen, wofür beispielsweise ein Füllschlauch 41 wie vorstehend beschrieben zwischen der zweiten Aufblaseinrichtung 40 und dem zweiten Schutzkissen 31 vorhanden sein könnte. Gegebenenfalls könnte dann auf den Überströmweg 38 verzichtet werden.
  • Nach dem sechsten Ausführungsbeispiel gemäß den 7a) und b) sind wie beim zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel des Airbagsystems 22 die beiden Aufblaseinrichtungen 26 und 40 vorgesehen, die die beiden Schutzkissen 28, 31 mit den beiden unterschiedlichen Fülldrücken befüllen, allerdings ist hier das zweite Schutzkissen 31 wie im Ausführungsbeispiel nach den 3a) bis d) wieder als Thoraxairbag ausgeführt. Beide Aufblaseinrichtungen 26, 40 sind mit dem ersten Schutzkissen 28 verbunden, wohingegen das zweite Schutzkissen 31 über den Überströmweg 38 mit dem ersten Schutzkissen verbunden ist. Bei der Aktivierung des Airbagsystems 22 nach dem sechsten Ausführungsbeispiel kann zunächst eine der Aufblaseinrichtungen 26 oder 40 aktiviert werden, die die beiden Schutzkissen 28, 31 in zeitlich versetzte Folge wie vorstehend beschrieben mit einem ersten Fülldruck befüllt. Dieser erste Fülldruck kann beispielsweise etwa 0,3 bar betragen. Je nach Art des detektierten Unfallereignis oder der Schwere des Unfallereignisses kann zusätzlich die andere der Aufblaseinrichtungen 40 oder 26 aktiviert werden, um die beiden Schutzkissen 28, 31 mit einem zweiten Fülldruck, der größer als der erste Fülldruck ist, zu befüllen. Der zweite Fülldruck kann beispielsweise etwa 0,6 bar betragen. Im sechsten Ausführungsbeispiel werden somit beide Schutzkissen 28, 31 mit dem zweiten Fülldruck beaufschlagt. Denkbar wäre es jedoch, lediglich das zweite Schutzkissen 31 mit dem zweiten Fülldruck zu Beaufschlagung, wofür beispielsweise ein verkürzter Füllschlauch 41 wie vorstehend beschrieben zwischen der zweiten Aufblaseinrichtung 40 und dem zweiten Schutzkissen 31 vorhanden sein könnte. Gegebenenfalls könnte dann auf den Überströmweg 38 verzichtet werden.
  • Wie im Ausführungsbeispiel der 8a bis 8c gezeigt, kann am ersten Schutzkissen 28 weiterhin ein drittes Schutzkissen 45 angebracht sein, so dass dieses einen inneren Seitenairbag und das zweite Schutzkissen 31 den äußeren Seitenairbag bildet. „Innen” bedeutet hier zur Fahrzeugmitte hin, „außen” zur Fahrzeugaußenseite. Das zweite Schutzkissen kann bei einer solchen Konfiguration separat vom ersten Schutzkissen befüllt werden, beispielsweise über einen Füllschlauch 41, oder es kann über das erste Schutzkissen befüllt werden, insbesondere mittels eines Überdruckventils (9). Das dritte Schutzkissen 45 muss stets über das erste Schutzkissen 28 befüllt werden, vorzugsweise ebenfalls über ein Überdruckventil.
  • In allen bislang beschriebenen Ausführungsbeispielen wäre es auch denkbar, das zweite Schutzkissen über die gesamte Höhe des ersten Schutzkissens 28 auszubilden, so dass ein gemeinsames zweites Schutzkissen 31 sowohl den seitlichen Kopfairbag als auch den seitlichem Thoraxairbag bildet. Als Alternative hierzu wäre es ebenso möglich, dass an dem ersten Schutzkissen 28 zwei zweite Schutzkissen 31 übereinander angebracht sind, von denen eines den seitlichen Kopfairbag und das andere den seitlichen Thoraxairbag bildet.
  • In vielen Anwendungsfällen wird es zu bevorzugen sein – wie in den bisherigen Ausführungsbeispielen dargestellt – dass das Airbagsystem auf der nach außen weisenden Seite des Sitzes angeordnet ist, beispielsweise in der äußeren Seitenwange des Sitzes. Zwingend ist dies jedoch nicht, wie dies in den Ausführungsbeispielen der 10 bis 12 dargestellt ist. Die Befüllung des inneren Schutzkissens (sofern vorhanden) kann hierbei in allen Arten erfolgen, die in den vorangehenden Ausführungsbeispielen beschrieben sind. Die Befüllung des äußeren Schutzkissens (sofern vorhanden) erfolgt in der Regel stets über das erste Schutzkissen 28.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Kraftfahrzeug
    2
    Bodengruppe
    3
    Dachstruktur
    4
    Windschutzscheibe
    5
    Seitenstruktur
    6
    Instrumententafel
    7
    Fahrzeuginnenraum
    8
    Fahrzeugsitz
    9
    Sitzabschnitt
    10
    Lehnenabschnitt
    11
    Kopfstütze
    12
    Führungsschiene
    13
    Insasse
    14
    Kopf
    15
    Oberkörper
    16
    Oberschenkel
    17
    Unterschenkel
    18
    Schulter
    19
    Arm
    20
    Sitzwange
    21
    Aufnahmeraum
    22
    Airbagsystem
    23
    Gehäuse
    24
    Oberseite
    25
    Gehäusedeckel
    26
    erste Aufblaseinrichtung
    27
    Gassack
    28
    erstes Schutzkissen
    29
    vordere Hüllenwand
    30
    hintere Hüllenwand
    31
    zweites Schutzkissen
    32
    äußere Hüllenwand
    33
    innere Hüllenwand
    34, 35
    Kammer
    36
    oberes Ende
    37
    unteres Ende
    38
    Überströmweg
    39
    Ventil
    40
    zweite Aufblaseinrichtung
    41
    Füllschlauch
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 9405143 U1 [0002]
    • US 2006/0131847 A1 [0003]
    • DE 9216516 U1 [0004]

Claims (13)

  1. Airbagsystem (22) mit mindestens einem ersten, als Frontairbag und einem zweiten, als Seitenairbag ausgebildeten Schutzkissen (28, 31), die in einem nicht aufgeblasenen Zustand gefaltet und/oder gerollt in einem Aufnahmeraum (21) untergebracht sind, und mit mindestens einer ersten Aufblaseinrichtung (26) für zumindest eines der Schutzkissen (28, 31), wobei die beiden Schutzkissen miteinander verbunden sind und das Airbagsystem (22) so ausgebildet ist, dass die beiden Schutzkissen (28, 31) zeitlich versetzt aufblasbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Airbagsystem (22) so ausgebildet ist, dass zuerst das erste, den Frontairbag bildende Schutzkissen (28) und nach dessen Aufblasbeginn das zweite, den Seitenairbag bildende Schutzkissen (31) aufblasbar ist.
  2. Airbagsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Schutzkissen (28) mit einer Höhenerstreckung derart ausgebildet ist, dass es sich in einem zumindest teilweise gefüllten Zustand zwischen einer Windschutzscheibe (4) und/oder einer Dachstruktur (3) eines Kraftfahrzeugs (1) und einem Beckenbereich eines Insassen (13) des Fahrzeugs erstrecken und sich jeweils daran abstützen kann.
  3. Airbagsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite, den Seitenairbag bildende Schutzkissen (31) an dem ersten Schutzkissen (28) derart angebracht ist, dass es in eine Richtung zu einem Fahrzeugheck hin entfaltbar und/oder entrollbar sowie aufblasbar ist.
  4. Airbagsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Airbagsystem (22) so ausgebildet ist, dass das zweite Schutzkissen (31) aufblasbar ist, wenn sich das erste Schutzkissen (28) in einem vollständig aufgeblasenen Zustand zwischen der Windschutzscheibe (4) und/oder der Dachstruktur (3) sowie dem Beckenbereich des Insassen (13) erstreckt und abstützt.
  5. Airbagsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gassack (27) mit 2 Kammern (34, 35) das erste und zweite Schutzkissen (28, 31) bildet.
  6. Airbagsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den beiden Kammern des Gassackes ein Überströmweg (38) mit einem Ventil (39), insbesondere Überdruckventil, ausgebildet ist, und dass das erste Schutzkissen (28) direkt mit der ersten Aufblaseinrichtung (26) verbunden ist.
  7. Airbagsystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Kammern (34, 35) des Gassackes (27) gegeneinander abgedichtet sind und das jede Kammer (34, 35) mit einer separaten Aufblaseinrichtung (26, 40) verbunden ist.
  8. Airbagsystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der das zweite Schutzkissen (31) bildenden Kammer (35) des Gassackes (27) und einer der Aufblaseinrichtungen (26, 40) ein entfaltbarer und/oder entrollbarer Füllschlauch (41) ausgebildet ist.
  9. Airbagsystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllschlauch (41) am ersten Schutzkissen (28) befestigt ist.
  10. Airbagsystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite Aufblaseinrichtung (40) mit zumindest einem der Schutzkissen (28, 31) verbunden ist, die das zumindest eine der Schutzkissen (28, 31) mit einem höheren Fülldruck beaufschlagt kann.
  11. Airbagsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite, den Seitenairbag bildende Schutzkissen (31) als Kopf- und/oder Thoraxairbag ausgebildet ist.
  12. Airbagsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein drittes Schutzkissen (45) vorgesehen ist, welches mit dem ersten Schutzkissen (28) verbunden ist und welches sich im Wesentlichen parallel zum zweiten Schutzkissen (31) erstreckt.
  13. Fahrzeugsitz (8) mit einem Sitz- und Lehnenabschnitt (9, 10) und mit einem Airbagsystem (22), das seitlich an oder in dem Sitzabschnitt (9) angeordnet ist, gekennzeichnet durch zumindest ein Airbagsystem (22) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 11.
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