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Die Erfindung betrifft einen Satz mit zumindest einem ersten Bauteil und einem zweiten Bauteil eines Fahrzeugs, wobei das erste Bauteil und das zweite Bauteil zur Montage zusammenfügbar sind und das erste Bauteil und das zweite Bauteil jeweils mindestens eine elektrische Leitung aufweisen, mindestens eine elektrische Leitung des ersten Bauteils in einem ersten Steckverbindungselement endet und mindestens eine elektrische Leitung des zweiten Bauteils in einem zweiten Steckverbindungselement endet und das erste Steckverbindungselement und das zweite Steckverbindungselement zu einer Steckverbindung verbindbar ist. Die Erfindung betrifft auch ein Fahrzeug mit einem solchen Satz, wobei das erste Bauteil und das zweite Bauteil zusammengefügt oder zusammengesetzt sind. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Zusammenfügen eines ersten Bauteils und eines zweiten Bauteils des Satzes.
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Zueinander gefügte Bauteile im Fahrzeugbau (z. B. bei einer Fahrzeugtür mit den Bauteilen Türrohbau und Türverkleidung mit jeweiligen Kabeln) werden heutzutage über Absteckungen und Einzelstecker elektrisch miteinander verbunden. Aufgrund der Vielzahl von Varianten ergibt sich eine hohe Zahl dieser Einzelstecker. Die Einzelstecker werden bei einer Fahrzeugtür vor Montage der Türverkleidung im Fließbetrieb gefügt. Dazu wird die Türverkleidung gehalten und die Kabel werden an den Einzelsteckern zusammengesteckt. Dies hat zur Folge, dass eine erhöhte Kabellänge erforderlich ist. Dadurch entsteht das Risiko von Klappern und Knarzen. Der Kabelverlauf zwischen den Bauteilen ist nicht genau definiert. Steckverbindungen können auch vergessen werden. Es entsteht generell ein hoher Arbeitsaufwand.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise zu überwinden und insbesondere eine verbesserte Möglichkeit einer elektrischen Verbindung zweier gefügter Bauteile im Fahrzeugbau bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.
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Die Aufgabe wird gelöst durch einen Satz mit zumindest einem ersten Bauteil und einem zweiten Bauteil eines Fahrzeugs, wobei das erste Bauteil und das zweite Bauteil zur Montage zusammenfügbar sind und das erste Bauteil und das zweite Bauteil jeweils mindestens eine elektrische Leitung aufweisen, mindestens eine elektrische Leitung des ersten Bauteils ein erstes Steckverbindungselement aufweist und mindestens eine elektrische Leitung des zweiten Bauteils ein zweites Steckverbindungselement aufweist, das erste Steckverbindungselement und das zweite Steckverbindungselement zu einer Steckverbindung verbindbar ist und das erste Steckverbindungselement und das zweite Steckverbindungselement bezüglich ihrer Bauteile an einer vordefinierten Position befestigt sind.
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Dieser Satz weist den Vorteil auf, dass aufgrund der Befestigung der Steckverbindungselemente an einer vordefinierten Position diese mit Zusammenfügen der Bauteile ohne einen gesonderten Verbindungsschritt passend verbunden werden und die elektrische Verbindung automatisch hergestellt wird. Ein einzelnes Zusammenstecken der Leitungen entfällt also. Die Kabellängen können reduziert werden. Sämtliche Varianten von Steckverbindungselementen sind nutzbar. Ein Vergessen der Steckung ist ausgeschlossen. Klappern und Knarzen wird reduziert.
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Der Satz mag grundsätzlich genau zwei oder auch mehr als zwei Bauteile umfassen. Der Satz mag z. B. auch mehr als ein erstes Bauteil und/oder mehr als ein zweites Bauteil aufweisen. Beispielsweise mag der Satz ein erstens Bauteil und mehrere zweite Bauteile aufweisen.
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Das Fahrzeug ist insbesondere ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Personenkraftfahrzeug oder ein Motorrad.
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Die Steckverbindungselemente können insbesondere mehrpolige Steckverbindungselemente sein, so dass mehrere elektrische Verbraucher oder Funktionsteile mittels einer gemeinsamen Steckverbindung anschließbar sind. Die mehrpoligen Steckverbindungselemente können mit mehreren elektrischen Leitungen verbunden sein.
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Die gemeinsame Steckverbindung mag insbesondere eine standardisierte Steckverbindung sein, z. B. eine D-Sub-Steckverbindung. Jedoch können auch proprietäre Steckverbindungen verwendet werden, die z. B. auf höhere Fügetoleranzen ausgelegt sein mögen.
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Insbesondere mögen also das erste Steckverbindungselement und das zweite Steckverbindungselement Teile einer standardisierten Steckverbindung sein. Eine standardisierte Steckverbindung mag eine Steckverbindung sein, bei der die Steckverbindungselemente gemäß einem verbindlichen Standard oder gemäß einem De-facto-Standard ausgebildet sind.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass das zweite Bauteil eine Verkleidung ist.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass das erste Bauteil ein Türrohbau ist und das zweite Bauteil eine Türverkleidung ist. Auch hier mag beispielsweise ein Türrohbau mit mehreren Türverkleidungen bzw. Türverkleidungsteilen zusammengefügt werden. Der Türrohbau mag zusätzlich zu dem mindestens einen zweiten Bauteil in Form einer Türverkleidung mit mindestens einem weiteren zweiten Bauteil in Form eines anderen Anbauteils zusammengefügt werden.
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Zum Zusammenfügen der Bauteile mag eines der Bauteile mit mindestens einem Raststift und mag das andere der Bauteile mit mindestens einer komplementär dazu angeordneten Rastaussparung, z. B. mit einem Loch oder einer seitlichen Kerbe, ausgerüstet sein.
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An dem ersten Bauteil oder an dem zweiten Bauteil mag vor dem Zusammenfügen mindestens ein Funktionselement des Fahrzeugs angeordnet sein, welches über die Steckverbindung mit elektrischer Energie und/oder mit Daten versorgbar ist. Das mindestens eine Funktionselement mag z. B. mindestens eine Beleuchtung, mindestens ein Schaltzentrum und/oder mindestens ein motorisch betriebenes Funktionselement wie einen Fensterheber, einen Außenspiegel usw. aufweisen.
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Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Fahrzeug mit einem Satz von Bauteilen wie oben beschrieben, wobei das mindestens eine erste Bauteil und das mindestens eine zweite Bauteil zusammengefügt sind, insbesondere aufeinander aufgesetzt sind.
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Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Verfahren zum Zusammenfügen eines ersten Bauteils und eines zweiten Bauteils des Satzes wie oben beschrieben, wobei das Verfahren den Schritt eines Zusammenfügens des ersten Bauteils und des zweiten Bauteils durch Aufsetzen der beiden Bauteile aufeinander dergestalt umfasst, dass mit dem Aufsetzen die zugehörigen ersten und zweiten Steckverbindungselemente zu einer Steckverbindung zusammengesteckt werden. Das Verfahren kann analog zu dem Satz ausgebildet werden und weist die gleichen Vorteile auf.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden schematischen Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert wird.
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1 zeigt in Seitenansicht eine Innenseite eines Türrohbaus; und
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2 zeigt in Seitenansicht eine dem Türrohbau zugewandte Seite einer Türverkleidung.
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1 zeigt in Seitenansicht eine Innenseite 1 eines Türrohbaus 2 eines Fahrzeugs 3. An der Innenseite 1 wird ein mehradriges Kabel 4 zu einem anderen Bereich des Fahrzeugs 3 geführt. Mittels des Kabels 4 kann beispielsweise eine Stromversorgung mindestens eines elektrischen Funktionsteils einer den Türrohbau 2 umfassenden Tür des Fahrzeugs 3 bewirkt werden und/oder eine Datenübertragung von dem und/oder zu dem Funktionsteil.
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Der Türrohbau 2 weist an seiner Innenseite 1 mehrere Absteckungen in Form von Löchern 5 als auch ein senkrecht nach innen vorstehendes mehrpoliges Steckverbindungselement 6 auf. Das Steckverbindungselement 6 mag z. B. ein D-Sub-Steckverbindungselement sein. In der Nähe des Steckers 6 sind zwei Löcher 5, 5a vorhanden. Von dem Steckverbindungselement 6 geht das Kabel 4 ab.
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2 zeigt in Seitenansicht eine dem Türrohbau 2 zugewandte Seite 7 einer Türverkleidung 8 des Fahrzeugs 3. Die Türverkleidung 8 weist dort mehrere senkrecht hervorragende Steckelemente auf, welche in komplementär angeordnete Löcher 5 des Türrohbaus 2 passen. Die Steckelemente können z. B. als Raststifte 9 ausgebildet sein.
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Die Türverkleidung 8 weist mehrere an ihrer Seite 7 verlaufende Kabel 10 auf, welche an ein Steckverbindungsgegenelement 11 angeschlossen sind, z. B. an ein D-Sub-Steckverbindungsgegenelement. Insbesondere sind in der Nähe des Steckverbindungsgegenelements 11 zwei Raststifte 9a angeordnet, welche in die Löcher 5a passen. Das Steckverbindungsgegenelement 11 passt auf das Steckverbindungselement 6 des Türrohbaus 2. Die Positionen des Steckverbindungselements 6 und des Steckverbindungsgegenelements 11 sind zueinander komplementär und jeweils vordefiniert. Das Steckverbindungselement 6 und das Steckverbindungsgegenelement 11 sind fest an dem Türrohbau 2 bzw. an der Türverkleidung 8 befestigt.
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Die Kabel 10 verbinden das Steckverbindungsgegenelement 11 mit verschiedenen elektrischen Funktionsteilen 12 wie verschiedenen Beleuchtungen 12a, 12b, z. B. für eine Kartentasche oder mit einem Schaltzentrum 12c beispielsweise für einen Fensterheber, einen Außenspiegel usw.
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Zur Herstellung der Tür 2, 7 durch Zusammenfügen des Türrohbaus 2 als einem ersten Bauteil und der Türverkleidung 7 als einem zweiten Bauteil werden der Türrohbau 2 und die Türverkleidung 7 senkrecht aufeinander aufgesetzt, so dass die Raststifte 9 in die Löcher 5 einfahren und dabei verrasten. Mit dem Aufsetzen werden auch das Steckverbindungselement 6 und das Steckverbindungsgegenelement 11 ineinandergesteckt und zu einer Steckverbindung miteinander verbunden. Die dem Steckverbindungselement 6 und dem Steckverbindungsgegenelement 11 nahegelegenen Löcher 5a bzw. Raststifte 9a sorgen für eine feste Steckverbindung und beugen einer Fehlsteckung des Steckverbindungselements 6 und des Steckverbindungsgegenelements 11 vor. Des Steckverbindungselement 6 und das Steckverbindungsgegenelement 11 brauchen also nicht mehr in einem eigenen Arbeitsschritt miteinander verbunden zu werden. Die Kabellängen können auf ein Minimum reduziert werden. Sämtliche Varianten sind integrierbar. Ein Vergessen der Steckung ist ausgeschlossen. Klappern und Knarzen wird reduziert.
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Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt.
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Allgemein kann unter ”ein”, ”eine” usw. eine Einzahl oder eine Mehrzahl verstanden werden, insbesondere im Sinne von ”mindestens ein” oder ”ein oder mehrere” usw., solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist, z. B. durch den Ausdruck ”genau ein” usw.
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Auch kann eine Zahlenangabe genau die angegebene Zahl als auch einen üblichen Toleranzbereich umfassen, solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Innenseite
- 2
- Türrohbau
- 3
- Fahrzeug
- 4
- Kabel
- 5, 5a
- Loch
- 6
- Steckverbindungselement
- 7
- Seite
- 8
- Türverkleidung
- 9, 9a
- Raststift
- 10
- Kabel
- 11
- Steckverbindungsgegenelement
- 12
- elektrisches Funktionsteil
- 12a
- Beleuchtung
- 12b
- Beleuchtung
- 12c
- Schaltzentrum